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Do, 21. November 2024

Außergewöhnlich Ungewöhnliches

Außergewöhnlich Ungewöhnliches

Libanesisch oder doch lieber mexikanisch?

Weder Schnitzel noch Pizza, weder Burger noch Souvlaki.

Ein Besuch in einem dieser Lokale ist immer etwas Einzigartiges, eben nicht Alltägliches.

Türkisches Lammfleisch findet man hier ebenso wie Buchweizenbraten, russische wie tibetische Teigtaschen, vietnamesische Salate, arabische Hühner und äthiopisches Key Wot.

Man sitzt am Boden und schlürft Tee aus Kräutern aus dem Himalaya.

Eine srilankesische Kokosrolle isst man wohl ebenso selten wie äthiopische Spezialitäten oder grenzwertig riechenden Käse aus Frankreich.

Im Service finden sich sogar Vierbeiner, auch das ist möglich.
Verkleidete Lokalbesitzer wie kochende Krimiautoren finden sich ebenso wie Gäste, die in der Küche mit Hand anlegen können.

Und das ist bei weitem noch nicht alles.

Wer offen für ganz Neues ist und mal wirklich was anderes probieren will, findet hier vielleicht den nötigen Anreiz.

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amarone1977·17 Lokale·Update: 30. Sep 2017·8 Kommentare

Buchingers Gasthaus

Wolkersdorfer Straße 6, RIEDENTHAL 2122
Außenansicht (sorry, a bissl unscharf, es war kalt und windig)Buchingers GasthausBuchingers Gasthaus
In diesem Guide weil: Wurstkrapferl, Hase und ein süßer "Gupf". Alte "Koch"-Schule sollte diese kleine Besonderheit außerhalb von Wolkersdorf schon eher nennen.
SpeisenAmbienteService
22. Dez 2012
Ich muss zugeben, Riedenthal nicht gekannt zu haben. Und zu „Buchinger“ fiel mir zuerst nur der langmähnige Kurzzeit-Sozialminister mit Rotzbremse ...MehrIch muss zugeben, Riedenthal nicht gekannt zu haben. Und zu „Buchinger“ fiel mir zuerst nur der langmähnige Kurzzeit-Sozialminister mit Rotzbremse ein.

Restauranttester.at mobil spuckt mir in der Gegend um Gerasdorf (nicht gerade das Zentrum der Welt, aber seit neuestem mit Riesen-Einkaufszentrum „G3“) eben den „Buchinger“ aus.

Riedenthal hört sich sympathisch an, klingt es doch irgendwie so wie die Weinviertler Rumpfvariante vom Napa Valley.
Ganz in der Nähe von Wolkersdorf gelegen fährt man tatsächlich in eine kleine Senke und fährt durch den für die Gegend typischen Orts“schlauch“ mit den niedrigen Häusern in Reih und Glied. Es ist stockdunkel, doch in einer Kurve leuchtet das wohl schönste dieser Häuser festlich und vorweihnachtlich beleuchtet raus, als würde hier täglich das Dorffest ausgetragen (Anmerkung: das selbsterklärende Fest „Sturm und Trank“ wird in Riedenthal tatsächlich jährlich abgehalten).

Es handelt sich um die „Alte Schule“, liebevoll restauriert, aber auch lustig herausgeputzt und im Eingangsbereich lustig dekoriert. Scheint ein lustiger Vogel zu sein, dieser Buchinger.

Drinnen ist’s warm und gemütlich, ein Gang geradeaus geht Richtung Toiletten, gesäumt von einer Reihe von an der Wand montierten Klappsesseln von anno dazumal. Links rein geht’s in die „2. Klasse“, rechts rein in die „1. Klasse“ mit Schankbereich (Schilder über dem Türstock, oder war’s anders rum?).

Der Nichtraucher-Klassenraum ist mit hellen Sitzmöbeln ausgestattet und sehr gemütlich eingerichtet. Eindeutig noch aus der Schulzeit: die kugelrunden Lampenschirme, ja die gab’s damals noch und die Wirtsleute haben sie wohlweislich so belassen.

Was mir auch auffällt: die allgegenwärtigen Informationen und Erwähnungen von Krimiautorin Eva Rossmann (sogar in der Speisekarte wird darauf hingewiesen, was ihre Bücher kosten!). Fast schon hätte ich sie zu Buchingers Frau gemacht – doch halt: der Hintergrund ist der, dass Rossmann für einen ihrer Romane sogar eine Küchenausbildung absolvierte (mit Erfolg!) und auch ein Buch zusammen mit Buchinger geschrieben hat.

Der Chef persönlich trifft mich am Gang zur Toilette, grinst spitzbübisch und meint "A neigs G’sicht! Wünsch einen angenehmen Abend!“
Vielen Dank, das sollte auch einer werden.

Ich werde von einer Dame und einem Herrn betreut (letzterer fährt sogar jeden Tag von Stadlau hierher). Man setzt hier also auf Erfahrung im Service, kein junges Gemüse.
Das merkt man dann doch, wenn man über Zubereitung oder Sonderwünsche spricht, auch die passenden Antworten kommen. Gutes Personal zahlt sich aus, das sollten sich viele Gastronomen nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Buchinger scheint’s zu wissen.

Die Speisekarte ist voll mit Klassikern, zum Teil neu interpretiert, mit Augenzwinkern in der Speisekarte dokumentiert:
Menü „Running Weinviertel“… Getränk: „Schulmilch“ (Grüner Veltliner, Hollersaft, Zitrone…)… Gedeck „1. Klasse“, Gedeck „2. Klasse“…
Fast erwische ich mich, dass ich die Speisekarte nicht nur schmunzelnd lesen, sondern auch was bestellen sollte.
Eine Tageskarte gibt’s auch, hier sollte jeder wirklich fündig werden. Erstaunlich.

Ein Gedeck wird serviert: ein Gänselberaufstrich, versteckt unter dem eigenen Fett. Gutes Brot.
Dazu ein gefüllter Miniatur-Paprika.
Ein wahrer Angriff auf dem Magen: der gefüllte Paprika ist exzellent gemacht, fernab vom heruntergekommenen Bruder aus der Inzersdofer Dose, doch die Leber, versteckt unter ihrem eigenen Schmalz, ist für einen Gruß aus der Küche doch zu üppig. Da komm ich nicht weit, hinfort mit dir!

Ein Dirndlsaft kommt daher. Kein Dirndl im Saft, resch zwar, aber nicht zum Vernaschen, sondern zum Trinken: sehr gesund! Die gerbstoffigen Kornelkirschen feiern eine Renaissance, auch in unserem Garten. Ein feiner Durstlöscher, am besten mit Riedenthaler Quellwasser verlängert.

Vorspeise: „Omas legendäre Wurstkrapferl“. Eine Freundin aus dem Weinviertel kann dieses Dialektwort so original aussprechen, dass ich [Krapferl] gerade im Ohr habe: Krainer- oder Knackwurst? Weiß ich nimmer, aber die Sache ist so einfach wie genial: Die Wurstradln werden im gekräuterten Palatschinkenteig in der Pfanne gebraten. Ein bisschen knackiges Salatgrün dazu - Kren mit 3 Promille Brenngrad oben drauf - fast schon eine perfekte Hauptspeise. Wunderbar, ja tatsächlich legendär!

Suppe: eine dicke Gemüsebrühe mi Teigtaschen. Die Teigtaschen könnte man sogar weglassen, die Suppe kann „allein“ schon genug. Fast schon eine Gemüsesuppe, man fragt sich fast schon, wozu man eine Rindsuppe vermisst.

Hauptspeise: Dreierlei vom Feldhasen mit paniertem Sellerie. Vom Sellerie sollte ich später zu wenig haben, der Hase ist deutlich in der Überzahl. Ein zartes Filet, sehr gut, ein ordentlich festes Haxerl, da legt man am besten das Besteck weg – und ein Ragout, so wie’s angeblich die Toskanischen Jäger machen. Da finden sich Wacholderaromen genauso wie – es erinnert mich sofort an die Gurkenbrühe (ohne Gurken natürlich): klar, die Senfkörner. Außergewöhnlich, neu für mich, aber sehr spannend, aufregend, sehr gut!

Eigentlich geht nach diesem Essen kein Dessert mehr. Doch ich fühle mich nicht vollgestopft – Buchinger erwähnt’s sogar in der Speisekarte: man fühlt sich nicht „angepampft!“
Der Weinviertler Gupf mit Rumzwetschken – ich lass mir das erklären. Es muss sein.
Man stellt sich ein Rezept wie jenes des italienischen „Pandoro“ vor (Germteig). Der wird mit einer Ei-Obers-Mischung „ertränkt“ und im Rohr gebacken.

Ich bin ja bekannt für gewisse Abneigung in puncto Schlagobers, wenn man zu viel und zu vordergründig damit umgeht und es zu sehr als praktischen Füllstoff oder Geschmacksverstärker betrachtet. Da entsteht schnell „Maulsperre“ und eine gewisse Übelkeit schon beim Verzehr.
Nicht hier: die Konsistenz dieser Kreation ist einzigartig, man kennt ja die Wichtigkeit des „Beißerlebnisses“.
Wie soll man das beschreiben? Süßes Germteig-Mousse? Einfach selbst erleben, das ist sicher das heftigste und zu gleich feinste Dessert seit langem.

Ich leg die Hände auf den Bauch – zufrieden, nicht schwerstens abgefüllt – und interessiert an mehr: hier werden auch Zimmer vermietet (um die 40 Euro, mit Frühstück um 9 Euro). Das wird mein nächster Besuch, das ist fix.
Es lohnt sich also, von Wien ein paar Kilometer zu investieren. Eine „Alte Schule“, in der man sich tatsächlich gut vorstellen kann, mal in die Schule gegangen zu sein und wo der „Schulbetrieb“ heute mit viel Humor und bester Küchenlehre umgesetzt wird.

Fazit: selbst wer die schlimmsten Prüfungsträume hat, geht hier wieder gern zur Schule!Weniger anzeigen

Johanns

Hugo-von-Montfort-Gasse 2, BRUCK an der Mur 8600
JohannsJohannsJohanns
In diesem Guide weil: Essensmanufaktur. One-man-Show. Kochkurse. Spannend anders in vielerlei Hinsicht.
SpeisenAmbienteService
4. Jun 2012
Mike Johann hat sich mit seiner „Essensmanufaktur“ auf alle Fälle einen Traum erfüllt. Anders zu sein um jeden Preis. Eine von ihm selbst be...MehrMike Johann hat sich mit seiner „Essensmanufaktur“ auf alle Fälle einen Traum erfüllt.

Anders zu sein um jeden Preis.
Eine von ihm selbst bezeichnete kulinarische „One-man-show“, der der Gast aber auch auf Wunsch in der gar nicht an eine Gastronomieküche erinnernden Küche beiwohnen kann – und sogar selbst Hand anlegen darf.

Kochkurse gibt es normalerweise samstags, die gegen 9 Uhr beginnen und bis in den Nachmittag hineinreichen. Kostenpunkt gut 125 Euro, kein Drama also, wenn man bedenkt, was ein Elektrikermeister in einer Stunde kostet. Schlechter Vergleich? Finde ich nicht.

So genanntes „Kids Cooking“ wird auch angeboten, da dürfen dann auch die Kleinsten mal die Haube aufsetzen.
Auch vorhanden: ein Genussladen. Dort finden sich Produkte wie Essig, Roggenbier, Schnäpse, Schokolade und natürlich der Wein der eigenen Vinothek von Johanns Haus- und Hoflieferanten.

Um zum Thema Kochkurse zurückzukommen: Ich bin, sofern ich nicht zuhause in den eigenen vier Wänden für fünf oder mehr Personen koche, eher nicht fürs Handanlegen, sondern eher für’s Hände auf den gedeckten Tisch legen.

Man betritt ein durchgestyltes Lokal durch die mit weißen Barhockern bestückte Kombination aus Bar und „Kochwerkstatt“. Der eigentliche Gastraum besteht nur aus vier Tischen, die aber – sehr erfreulich – richtig Platz für die Gäste bieten. Fein schmeichelndes weiches Gestühl, sehr großzügig. An der Wand einige gar nicht uninteressante Kunstwerke – die sich auf der Website unter dem Motto „Kunst & Kulinarik“ wiederfinden und natürlich käuflich zu erwerben sind.

Die Show kann beginnen.
Dreierlei Aufstriche: Mangalitzaschwein, Kernöl, Topfen. Allesamt feine, aufwändige Kreationen, gutes Brot. Viel zu viel. Die Hälfte bleibt stehen.

Chef Mike kommt zum Tisch und die Menüfolge wird salopp-amikal besprochen. Zwei Menüs zu 49 (4g) oder 69 (6g) oder sogar ein zehngängiges „extreme“-Menü zu 115 Euro. Doch es gibt jeden Tag auch wieder Änderungen und Alternativen, dass mir beim Aufzählen fast schwindlig wird. All die heute zusätzlich angebotenen Gerichte können je nach Kategorie in bestehende Menüs „eingebaut“ werden, je nach Geschmäckern und Vorlieben.
Leider bin ich auch ordentlich verschnupft und werde beim „kurzen“ Menü bleiben. Dos und Don’ts werden lückenlos besprochen, sogar beim Gruß aus der Küche wird nachgefragt. Fein! So weiß ich Gott sei Dank, dass der Gruß von der Gurke in der Küche bleibt und stattdessen ein…

…Schafkäseparfait (nicht geeist) mit getrockneter Hirschwurst und Bärlauchöl daherkommt.
Sehr subtile Geschmackskombi, den sonst heftig „blökenden“ Käse wunderbar gezähmt und mit dem Bärlauchöl gut abgerundet.

Zweimal Wein: einmal Zweigelt vom Zahel (jetzt) und einmal einen IGT aus der Toscana (zur Hauptspeise). Sehr bemühtes Weinkredenzen, auch wenn nur zwei Rote offen sind. Bei vier Tischen aber auch wieder irgendwie verständlich. Dafür ist das Angebot ganzer Flaschen nicht zu verachten.

Es naht die Vorspeise, ein gesulztes Rindswangerl mit Erdäpfelschaum, dazu ein Rinderfußtascherl. Mutet eigenwillig an, passt aber gut zusammen. Das Wangerl ist in kleine Würferl geschnitten, die Sulz schmilzt zwar schon ordentlich, der Erdäpfelschaum vermischt sich langsam damit. Sehr gut.
Das Rinderfußtascherl ist eine Draufgabe zum präsentierten Thema, hätte aber gar nicht sein müssen.

"Bunte Karotte" - dreierlei Karottensüppchen mit Grissino.
Eine bunte Suppenspielerei mit der gelben Rübe, der violetten „Ur“-Karotte und der „herkömmlichen“ orangen Karotte. Sehr fruchtig, zum Teil ordentlich ingwer-lastig. Nicht jedermanns Geschmack, doch bei dem Wetter auch wiederum angenehm. Warum allerdings der Grissino dermaßen hart ist, weiß der Teufel.

Dry aged Rind mit Rotweinzwiebeln und frisch gerührtem Polenta.
Schön saftig, ordentlich medium, wenn auch nicht rare, bissi fettig durchzogen, aber auch ein sehr feines Fleischerl. Sehr gut die Rotweinzwiebeln, der Polenta eher unauffällig. Warum die roten Rüben mit den Zwiebeln konkurrieren müssen, weiß ich nicht. Fort mit euch!

"Schokobanane" - Mousse von der Banane, Mousse von der Schokolade.
Die Banane ist in der Konsistenz dem Gruß aus der Küche nachempfunden, während sich das exzellente Schokomousse im Bügelglas versteckt. Sehr würzig, schön „breit“ im Mund, nicht zu süß, voller Schokoladegeschmack. Ein „mousst“ have!

Süßer Gruß an der Bar: ein kleines Stück Karotten-Mandel-Torte. Sehr nussig, mager, fein!
Espresso: Mrs. Volluto trifft Mr. Decaffeinato. What else?

Zusammenfassend kann man sagen: ein nimmermüder Koch, der anders sein will, es aber auch schafft, anders zu sein, ohne sich dabei zu blamieren. Im Gegenteil. Feine Einrichtung, durchdachtes Klein-aber-fein-Konzept.
Nicht jeder Gang überzeugt immer vollends, ist aber stets handwerklich perfekt umgesetzt.
Und das macht Neugierde auf ein nächstes Mal – und da wären ja noch die Kochkurse, das wäre ja schon mal eine tolle Sache, vor allem in diesem Rahmen.Weniger anzeigen

Restaurant Wladimir

Bürgerspitalgasse 22, Wien 1060
Restaurant WladimirRestaurant WladimirHolodec (Geflügelsulz)
In diesem Guide weil: Borschtsch. Holodec. Blinis. Vareniki. Zuhause würde ich keine roten Rüben essen. Hier jederzeit.
SpeisenAmbienteService
1. Jun 2013
amarone1977 meets – hm – amarona1978. Bürgerspitalgasse, 6. Bezirk. Allein schon der Anrufbeantworter des Restaurants Wladimir ist hörenswert...Mehramarone1977 meets – hm – amarona1978.
Bürgerspitalgasse, 6. Bezirk.

Allein schon der Anrufbeantworter des Restaurants Wladimir ist hörenswert, es lohnt sich schon deshalb, einen Tisch zu reservieren, auch wenn das an jenem „falschen Freitag“ vor Fronleichnam gar nicht erst nötig gewesen wäre.

Da treffen sich also zwei, die wirklich gerne essen – und auch mal gerne was ausprobieren, was so absolut gar nicht bekannt ist.
Trotzdem kommt man – mit einer gewissen Ansammlung an Vorurteilen in das Lokal - man malt sich eben aus, wie denn etwa rote Rüben, eben nicht gerade mein Liebkind, hier schmecken könnten.

Nach unserem Besuch ist wieder einmal klar: jede Küche hat ihre ganz großen Stärken, die klarmachen, warum wir mit bestimmten Zutaten nicht so umgehen können, wie es eben andere – mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit - tun.

Zuerst möchte ich einer der „Kurzbewertungen“ widersprechen. Das Lokal ist weder grindig noch dunkel. Keine Ahnung, wie man darauf kommt.
Zwar mit Fliesenboden, aber keineswegs kalt.
Helle Möbel, gemütliche, individuell geschmückte „Sitzecken“, geschickt miteinander verbaut und doch mit der nötigen Privacy. Große Bilder an der Wand, Birkenholz, Babuschkas hier, Holzverbau dort.
Trotzdem: kein übertriebener Einsatz von landesüblichen „Devotionalien“.

Das einzige, was das Ambiente wirklich ein wenig trübt, ist die sonderbare Musikauswahl: ich tippe mal auf den Discomix von Krone-Hit.
Das passt wie die Faust aufs Ohr.

Die Chefin des Hauses ist eine wunderbar unaufgeregte Persönlichkeit, die es offenbar gewöhnt ist, dass die Gäste sich bei bestimmten Gerichten noch nicht „drübertrauen“.

Wir beginnen mit dem Thema Wein. Hier gibt es praktisch Neuland kennen zu lernen. Georgischer Wein klingt vielleicht für viele so exotisch wie marokkanisches Bier.

Doch Vorsicht, man darf ja eines nicht vergessen: Ausgrabungen bezeugen, dass 6000 Jahre alte Weintraubenkerne im heutigen Persien gefunden wurden, der Weg des Weinstockes nach Mitteleuropa führte wohl unter anderem auch über den Kaukasus.

Und wenn man den neuesten Schrei unter Winzern diskutiert: extra importierte, georgische Ton-Amphoren, in der Erde vergraben, sind das neue Liebkind der Winzer - anstelle von Barrique und Großfass.
Weine, in der Erde „vergraben“, den Mondphasen folgend gereift…
Die Georgier machen das schon seit Jahrhunderten so – und schmunzeln wohl über unsere „Neuentdeckungen“.

Unsere Unentschiedenheit bei Tisch entspricht dem mangelnden Wissen über Traubensorten und Machart. Bitte keine Fragen über die Sortennamen. Hießen sie Welschwili oder Blaufrankiewitsch? Ich weiß es nicht mehr, der Weißwein war auf alle Fälle ein angenehmer Start, wirkte fast ein wenig harzig.
Die Roten drifteten allesamt rasch ins extrem Konzentrierte, Süßliche und mehr oder weniger Oxidative.
Die Chefin des Hauses brachte kurzerhand alle Flaschen zu Tisch, um die Wahl zu erleichtern.

Die Speisekarte begrüßt uns - unübersehbar - mit dem Motto von Ivan Rebroff:

„Wodka macht aus allen Menschen Russen!“

Man könnte aber auch sagen, spätestens der Alkohol macht alle Menschen gleich - obwohl: Rebroff musste es ja wissen, schließlich war er ja eigentlich kein gebürtiger Russe, sondern Deutscher.

Zum Essen also: der größere Esser wagt sich über eines der Abendmenüs (nicht ganz 30 Euro, sehr fair), während die charmante Dame gegenüber Suppe und Hauptspeise probiert, inklusive gegenseitigem Vom-Teller-stibitzen.

Zuerst mal bitte ich, anstelle der Vorspeise von Menü 1 jene von Menü 2 zu bekommen. Matjes-Filet und gekochtes Ei, Zwiebel und rote Rüben. Das stellte mich auf eine kulinarisch zu große Probe, und so gibt es eine wunderbar präsentierte – ich nenne sie hier – zarte Geflügelsulz ("Holodec"), garniert mit frischem Kren und Porree. Nicht übertrieben gewürzt, um nicht zu sagen zu neutral.

Doch Frau Chefin lässt es sich nicht nehmen – sie muss mir die verschmähte Vorspeise von Menü 1 kosten lassen: Matjesfilet „Unter den Mantel“.
Wie Recht sie doch hatte. Ein „Tortenstück“ kommt daher – zartes, mildes Fischfilet, die Kombination aus gekochtem Ei(weiß), Gemüse und roten Rüben harmoniert perfekt. Buttrig, schön ausbalanciert – und die roten Rüben passen wunderbar zusammen.
Der Mief von Teufelsrollern? Keine Spur. Saure Rüben mit Schock-Aroma? Mitnichten. In Russland lacht man uns wahrscheinlich aus für das, was wir alles so essen.

Borschtsch. Klingt wie ein wilder Tanz aus dem Ural. Ist aber eine perfekte Einheit aus roten Rüben, Rindfleisch, Kraut, Tomaten, und so manch anderem Gemüse. Garniert mit Sauerrahm.
Sorry für das Foto, hier wurde schon ein wenig umgerührt.
Anmerkung: die hier servierte Variante der unendlich vielen Borschtsch-Sorten ist eine eher flüssige, nicht „eintopfige“. Wärmt auf alle Fälle angesichts der Novembertemperaturen im Mariahilfer Grätzel.

Noch eine Vorspeise: Blinis – eine Art angebratene Palatschinke mit magerem Faschierten drin. Recht brav, die zum Gedeck servierte Knoblauchbutter darf ein wenig Abhilfe schaffen.

Die Hauptspeise ist wiederum für beide dieselbe: Teigtaschen mit Steinpilzen, Zwiebel und Kartoffeln ("Vareniki"), wieder mit einem Tupfen Sauerrahm serviert. Sehr gut, wenn auch blind verkostet niemand wirklich auf Russland tippen würde, hier ist zumindest eine gewisse Verwandtschaft zu einheimischer Teigtaschenkultur erkennbar.

Die Nachspeise legt wieder einen Zahn zu in puncto Üppigkeit: eine „Hausgemachte Torte mit Röstmandel und Schlagobers“. Zarte Teigschichten, Creme auf Butterbasis (keine Margarine, das schmeckt man). Erinnert an die gute alte slawische Cremeschnittentradition.

Fazit: trotz aller Fülle und scheinbarer Schwere der Gerichte bin ich nicht vollgefressen. Beide Esser verlassen zufrieden das Lokal. Zutaten wie Matjesfilet, Ei oder rote Rüben kommen hier so zur Geltung, wie ich sie hierzulande durch die heimische Küche eher verschmähen würde.
Es lohnt sich also absolut, hier vorbeizuschauen und eine etwas andere Sicht auf Speisen zu bekommen, denen man das wirklich Delikate gar nicht zutrauen würde.
Zu Unrecht – wie wir jetzt wissen.Weniger anzeigen

Der Franzos

Adolf-Kolping-Gasse 3, Klagenfurt 9020
Die neue Location!Die alte Location - schade drum!Kaninchen
In diesem Guide weil: Anregende Kaninchen und aufregende Käsesorten.
SpeisenAmbienteService
24. Mai 2011
Erster Besuch beim Franzosen. Mir war der Koch schon jahrelang bekannt, da er schon im damaligen "Savoir vivre" gekocht hatte. Bis ...MehrErster Besuch beim Franzosen.

Mir war der Koch schon jahrelang bekannt, da er schon im damaligen "Savoir vivre" gekocht hatte.

Bis vor kurzem war man noch im ehemaligen "Heurigen Scanzoni" beheimatet. Rein äußerlich ein kleines verkanntes Kleinod in Klagenfurt, und auch drinnen setzt sich eine sympathische, rare Urigkeit fort. Hier nimmt man gern Platz.
Die neue Location ist vielleicht gerade mal 100 Meter von der alten entfernt, man zog in die Adolf-Kolping-Gasse um (ab 16.4.2012).

Das Service ist in Ordnung, an Freundlichkeit fehlt es nicht, auch wenn ich als Weinliebhaber immer die Neugierde des Personals vermisse, sich zumindest ein wenig über den glasweise ausgeschenkten Wein zu informieren. Leider fehlt in der Gastronomie noch immer ein allgemeines Bewusstsein dafür.
Der Wein selbst war aber nicht nur trinkbar, sondern für die (französischen) Ansprüche auch sehr angenehm zu trinken, auch ohne Speisenbegleitung.

Eine Kritik musste aber trotzdem noch angebracht werden, und die Chefin selbst nahm diese Kritik auch wohlwollend zur Kenntnis: eine meiner beiden "Mitesserinnen" hatte ein Entrecote bestellt, welches zwar von der Fleischqualität und in puncto Garzeit über alle Zweifel erhaben war, die wie sonst Kräuterbutter am Fleisch platzierte "Chaource-Butter" (Chaource ist ein, sagen wir mal, "besonders würziger" Rohmilchkäse) hatte es aber in sich und ließ die (natürlich unberechtigte) Frage auftauchen, ob denn das Fleisch noch genießbar wäre. Wir kosteten alle von der Butter - und wir kamen zur einhelligen Erkenntnis, dass sie schlicht und ergreifend ungenießbar war. Klar, es handelt sich bei Chaource um eine wahre Deliktesse. Doch: nicht alles, was allgemein als Delikatesse bekannt und berühmt ist, muss auch wirklich jedem schmecken, ich denke hier nur an schwedischen Surströmming (fermentiertem Hering).
Meine arme Mitesserin bekam den extrem strengen Geschmack des Chaource kaum noch aus dem Mund, das sicher gute Entrecote war als solches nicht mehr "schmeckbar".
Die Kritik, auf "besondere" Zutaten hinzuweisen, wurde auch gerne angenommen.

Ansonsten: Karfiol-Tomatensuppe. Endlich mal eine etwas dünnere Cremsuppe ohne Schlagobers. Sehr dezent, aber fein gewürzt, nicht übertrieben, wird mit jedem Löffel besser. Fein!

Kaninchen, wohl in der Kasserole zubereitet, samt Wurzelgemüse. Die Würzung muss ich mir noch mal überlegen, ansonsten handelt es sich hier um eine sehr edle, zarte Angelegenheit. Es muss vielleicht nicht unbedingt wieder ein Kaninchen sein, aber die Art, Fleisch zuzubereiten, funktioniert hier sicher ohne Zweifel.

Käseteller (diesmal ohne Chaource!): über allen Zweifeln erhaben, ein Querschnitt durch frisch, reif und würzig, hart, bröselig und cremig. Sehr gut.

Crème brulée: ein echter Brüller, ist zwar innen etwas flüssiger als sonstwo, aber die Feinheit des Geschmacks ist unübertroffen.

Fazit: Für's Essen gibt's noch eine vorsichtige, aber gute 3. Beim nächsten Versuch wird's vielleicht noch besser. Auf alle Fälle lohnt sich hier der Besuch - und für Klagenfurt ist der Franzos' auf alle Fälle eine sehr empfehlenswerte Adresse.Weniger anzeigen

Kleeblatt

St. Veiter Ring 31, Klagenfurt am Wörthersee 9020
KräutercremesuppeGoldhirse-Gemüserisotto mit SalatgarniturZwetschkenkuchen mit oder ohne Schlagobers
In diesem Guide weil: Gesund von A-Z: vom Essig-Honig-Wasser über Buchweizenbraten bis zu Vollkorn-Kletzennudeln.
SpeisenAmbienteService
13. Mär 2012
Nach einem langwierigen Arzttermin inklusive komplett leerem Magen war es an der Zeit, irgendetwas zu essen. Zum Frühstücken war es längst zu s...MehrNach einem langwierigen Arzttermin inklusive komplett leerem Magen war es an der Zeit, irgendetwas zu essen.

Zum Frühstücken war es längst zu spät, also vielleicht ein feines Mittagessen zuhause? Dafür war aber die Zeit nicht mehr da – also mal schnell die Gelegenheit am Schopf gepackt.

So manches hatte ich schon über das „Kleeblatt“ gehört, das so unscheinbar gegenüber des großen Einkaufszentrums City Arkaden liegt. Bio und Trennkost sollte es dort geben, ein Lokal, das für die schwierige Lokal-Landschaft Klagenfurt eine wahre Herausforderung sein muss.

Aber ich sollte mich täuschen – im positiven Sinne. Das von 11 bis 18 Uhr durchgehend aufkochende Lokal erfreute sich gegen 13 Uhr regem Besuch verschiedenster Charaktere, vom eleganten Ehepaar über zwei Businessmen, einem jungen, alternativen Pärchen und so manchem älteren Herren, der schnell mal ein Mittagsmenü (an diesem Tag: Getreidesuppe und Polenta mit Gemüse und Salat zu 8,90) bestellte. Einige dürften bereits Stammgäste sein.

Das Interieur im Altbau am Rande der Altstadt wirkt ein bisschen „selbst gemacht“, aber nicht ungemütlich. Die schlichte, alternativ wirkende Einrichtung erfüllt ihren Zweck.
Das Service ist ordentlich, unaufdringlich, aber hat auch ordentlich mit dem regen Kommen und Gehen zu tun. Eine unangenehme Geräuschkulisse entsteht dadurch aber beileibe nicht.

Die Speisekarte (Bild) ist ein einfaches Blatt Papier – und setzt damit den Purismus der Einrichtung und des Tischschmucks geradlinig fort. Wozu auch immer und überall mit schweren Dekogeschützen auffahren, wenn es doch – gerade hier – um einfaches, wirklich gutes Essen geht. Und genau das bekam ich dann auch serviert.

Da ich ja gerade von einem Gesunden-Untersuchungs-Termin kam, blieb ich gleich mal beim Thema und probierte das Essig-Honig-Wasser, so zu sagen als Aperitiv. Ich hatte richtig gelesen:
Apfelessig, verdünnt mit Wasser, mit Honig gesüßt. Angeblich der Radikalkiller schlechthin und dank der positiven Eigenschaften vom Essig ein wahrer Lebensverlängerer und Arterienputzer. Ganz was Neues für mich, werd ich aber nach diesem Glas (1,60 - sehr fair!) auch mal zuhause selber mixen.

Hühnerbrust im Kürbiskernmantel und Blattsalat. Auf den Erdäpfel-Vogerlsalat verzichtete ich, da ich ja besonders heikel mit in Essig ertränktem Gemüse bin. Der klein geschnittene Blattsalat kam mit einer phänomenalen süß-sauren Marinade daher, angenehm mit Kräutern abgeschmeckt.
Das hauchzarte Hühnerbrüstl machte in der wunderbar crossen Paniere eine sehr gute Figur, fernab von ölgetränkten, panierten Wettexfetzen.
Da war kein verdächtiger Frittergestank, da war ein Aufstoßen, Genuss vom Anfang bis zum Ende.
Dabei war die Portion wie die von anderen Gästen mehr als großzügig dimensioniert.

Sträusel-Zwetschkenkuchen: auch ordentlich dimensioniert, ein wenig „hoch“ und ein bisschen trocken, aber nicht zu sehr. Der Vollkornteig ist zwar bröselig, aber trotzdem nussig-gschmackig, so wie Vollkorn-Kuchenteig sein soll.
Kaffee dazu: gut, wenn auch ein bisschen großzügig verlängert.

Aus Neugierde ließ ich mir noch eine Kletzennudel mit Apfelmus bringen. Hausgemacht, also nicht wie in vielen Lokalen vom regionalen TK-Zulieferer. Schön gummig-bissfester Teig, edle fruchtig-karamellige Fülle. Wunderbar.

Wer nicht weiß, was Kletzennudeln sind: große Teigtaschen mit Topfen-Dörrbirnen-Fülle, so zu sagen eine süße Version der hierzulande typischen Kärntner Nudeln (die sind wiederum mit Kartoffeln, Topfen und Minze gefüllt).
Süß auch deswegen, weil nebst zerlassener Butter auch ein wenig Zimt und Zucker hinzukommt.

Preisumfang für das Gebotene: gut 20 Euro, gut angelegtes Geld für wirklich gutes Essen, einfach, aber konsequent „wie daham“ gekocht. Das Hühnerbrüstel war nahezu perfekt, der Kuchen ein bisserl trocken aber ordentlich, die Kletzennudel wiederum hat mich wahrlich nicht enttäuscht.

Hierher komm ich sicher wieder, allein wie in Gesellschaft, Reservieren schadet nicht, das merkte ich an den Reservierungstaferln auf fast allen Tischen im Lokal.

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Update 22.8.:
Schnelles Mittagessen zu zweit. Draußen ist alles voll, drinnen ist immer nur ein Tisch frei. Das Vollwert-Trennkost-Mittagsrestaurant erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Zu Recht.

Menü: Gemüsecremesuppe und Zwetschkenknödel (gute 9 Euro).

Suppe: angenehm gewürzt, ein paar Stücke Karfiol, recht weich, aber Suppe mundet beiden wirklich gut.

Zwetschkenknödel: eindeutig Dinkel-Kartoffelteig, das bestätigt auch der eilige, schrullig-freundliche Kellner.
Ich mag zwar Topfenteig lieber, aber das hier ist ehrliche Naturkost, kein Grund zum Klagen. Nicht übersüßt, vielleicht hat ein bisserl Zimt gefehlt.
Enorme Portion, drei Riesenknödel gehen nie weg, aber meine gertenschlanke Veggie-Sportskanone gegenüber haut ordentlich rein.

Das Apfelmus ist hausgemacht, also nicht aus dem großen Glas. Auch das schmeckt man sofort.

Zum Trinken: wie schon letztes Mal das gesunde Essig-Honig-Wasser, vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber erfrischend und gut.

Wieder ein lohnender Besuch!Weniger anzeigen

Nihon Bashi

Kärntner Straße 44, Wien 1010
Nihon BashiNihon BashiMatcha-Tee
In diesem Guide weil: Japanisch. Sehr gepflegtes Restaurant, alles nur keine banale Sushi-Bar!
SpeisenAmbienteService
2. Aug 2013
"Nihonbashi ist ein Stadtteil Tokyos dessen Zentrum die gleichnamige Brücke bildet. Sie gilt als der Mittelpunkt Japans; Alle Distanzen nach Tokyo ...Mehr"Nihonbashi ist ein Stadtteil Tokyos dessen Zentrum die gleichnamige Brücke bildet. Sie gilt als der Mittelpunkt Japans; Alle Distanzen nach Tokyo werden als Distanz bis zur Nihonbashi angegeben."
(© Website und Speisekartendeckblatt)

So neugierig war ich schon lange nicht mehr auf einen Besuch in einem asiatischen Restaurant.
U4 Karlsplatz, Ausgang Elisabethstraße – und man steht schon vor dem Lokal.

Gleich vorweg:
Meine bisher einzige hautnahe Erfahrung mit Japan waren die viel zu weichen Sitzpolster meines alten Nissan Sunny.
Die kulinarischen Erfahrungen wiederum gingen bis dato nicht weit über Misosuppe und Sushi hinaus.

Ich werde mich daher hüten, hier von dem ersten authentisch japanischen Restaurant zu sprechen.
Die Berichte meiner Vorredner sind übrigens allesamt profund und hilfreich – also am besten gleich alle lesen, von MeJulie bis CriticalMinds.

Meine Erfahrung:

drinnen sehr angenehme, unaufgeregte Einrichtung. Dunkles Holz, heller Bambus, hübsche Raumteiler aus rotem Stoff. Bequemes Gestühl, mit seidig weißem Stoff bezogen.
Im Lokal sind am frühen Abend vier Tische besetzt, davon drei Tische mit – offenbar – Japanern. Das sollte ja ein gutes Zeichen sein!

Extrazimmer und Karaoke gibt’s hier auch, ich erspare es der Nachwelt und bleibe bei gutem Essen und dem Bericht darüber.

Die beiden Gastgeber, offenbar ein Ehepaar, sind sehr freundliche, entspannte Personen mit einer wahren Elendsgeduld. Mein Studium der Karte braucht doch eine gewisse Zeit, Erklärungen für die vielen unbekannten Gerichte werden aber in Ruhe vorgetragen.

So beginne ich mal mit einem wärmenden Matchatee, im handgemachten Tongefäß serviert.
Meiner zur Zeit ein wenig lädierten Kehle zuliebe.
Matcha ist ja eine der begehrtesten Grünteevarianten. Kommt als konzentriertes Pulver zu Anwendung, sehr ergiebig. Herr Chef hebt die darin hochgradig enthaltenden Flavonoide hervor. Die antioxidativen Eigenschaften der Weiß- und Grüntees sind ja hinlänglich bekannt.
Dank hier auch nochmal an unseren allseits geschätzten User schlitzaugeseiwachsam, der mir dieses Thema in Verbindung mit asiatischer Küche mal näher brachte. Davon profitiere ich mittlerweile fast täglich – Kopferl, Magerl und Bauchspeck sagen Danke!

Die Karte ist wie schon erwähnt übervoll mit einem Streifzug von Kyushu bis Hokkaido, roher Fisch, Gebratenes, Tempura, Reis, Rind- und Schweinefleisch, Suppen, Salate, Sake, ja sogar japanischer Whisky. Die Karte ist übrigens 1:1 online einsehbar, lohnt sich.

Eine „Kokosrolle“ wird gebracht, im formschönen Körbchen. Bei genauerer Betrachtung erweist sie sich als zart duftender, feuchter „Waschfleck“ – genial: die Idee für die nächste Abendeinladung bei mir zuhause. Kein Vergleich zu unseren herkömmlichen Servietten, und seien sie aus noch so edlem Stoff.

Die Misosuppe mit Pilzen und Jungzwiebel (im späteren Hauptgericht enthalten).
Ein guter Beginn – und hier wird schon mal ein gewaltiger Unterschied zum oft an Abwaschwasser erinnernden Gebräu deutlich. Schmeckt vollmundig, nicht mehlig fad wie sonstwo. Der Jungzwiebel knirscht schön zwischen den Zähnen, die Pilze (als Schwammerlexperte muss ich bei der Pilzart passen) sind ungewohnt, aber schmackhaft.

Gyoza – die Teigtaschen. Hier mit Rind- und Schweinefleisch, mit einer Art Chinakohl und Bärlauch gefüllt. Weizenmehlhülle, schön angebraten. Die Soyasauce wird kaum benötigt.

Sushi: Varianten gibt es ohne Ende, darunter auch mit Aal (Unagi) oder mit Rogen vom fliegenden Fisch.
Meine Wahl: mit Goldbrasse (Kurodai), mit marinierter Makrele (Shimesaba) und „klassisch“ mit Lachs (Shake), um einen direkten Vergleich zum „Massensushi“ zu bekommen.

Auffälligster Unterschied: viel Fisch, weniger Reis (so wie’s sein sollte aber selten ist), der Reis außergewöhnlich weich und doch kompakt (anderswo erinnert er oft an zu kernig geratenen Risottoreis).
Der Fisch ist so zart, dass man das Gefühl bekommt, Damaszenermeister Hattori hätte mir höchstpersönlich die Schneidezähne geschärft.

Die Goldbrasse mit feinem Eigengeschmack, der Lachs neutral und edel, die marinierte Makrele sehr würzig und butterzart.
Herr Chef bittet mich fast darum, mit der bereitgestellten Soyasauce sparsam umzugehen, es wäre ja auch ein Jammer, würde ich sie so verwenden wie manche hierzulande das Ketchup.
Auch vom Wasabi ist bewusst wenig am Teller, von der Konsistenz wirkt es nicht wirklich viel anders als das herkömmliche, wirkt aber deutlich weniger scharf.

Salat: herkömmlicher Eisbergsalat, aber schön krachig-zart. Die Marinade ist wiederum ein Novum für mich, wirkt fast ein wenig „fleischig“. Soya? Bohnenpaste?

Der Hauptgang – Gyu Shigure Don. Zartes Rindfleisch, Zwiebeln und Glasnudeln in Ingwersauce gekocht auf Reis serviert, mit Salzgemüse. Letzteres macht mich stutzig, ich ahne es – und habe Recht: Gurke und Rettich. Nicht mit mir, Herr Chef notiert das mit einem freundlichen Lachen.

Die Portion ist ordentlich geraten, die gewaltige Schüssel wird zur großen Aufgabe.
Das fein gesäbelte Rindfleisch ist ganz eigen würzig, wirklich butterzart, die Würzung ist wieder einmal neu für mich, frisches aromatisches Grün findet sich ebenso wie leuchtend roter Ingwer, ein schönes Zusammenspiel der Aromen, der Reis ist zur Genüge vorhanden, könnte für meinen Geschmack ein bissi weniger bröselig-weich sein. Ein bisschen Soyasauce dazu, der hölzerne Chilistreuer ist mit Vorsicht zu genießen, richtig dosiert wertet es aber die Sache nochmal auf.

Dessert geht keines mehr, dafür aber ein Digestif – hieß er Shoche? 25% Alkohol, aus Süßkartoffeln gewonnen. Langsam trinken, wirkt allerdings trotzdem ein wenig zu sehr verdünnt. Nächstes Mal dann doch einen Sake.

Erstes Fazit: sehr entspannte Atmosphäre, ebenso entspannte Gastgeber, die hier, so finde ich einen großen Wurf gemacht haben.
Die Produkte sind frisch, bestens verarbeitet und höchst bekömmlich, trotz der verspeisten Mengen jammert der Magen zu keiner Zeit.
Auf alle Fälle wieder, Japanlektion Nummer 2 darf kommen.Weniger anzeigen

magdas LOKAL

Stauderplatz 1, Klagenfurt 9020
Lammhaxe mit Sellerpüree und Speckfisolen
In diesem Guide weil: "Multi Cuisine". Restaurant mit Caritas-Hintergrund. Auch Flüchtlinge arbeiten hier und bringen so die Küche ihres Herkunftslandes auf die Speisekarte, und das in erstklassiger Qualität.
SpeisenAmbienteService
30. Sep 2017
Der Stauderplatz 1 wird endlich wieder von einem Lokal belebt, das eigentlich alle Hausaufgaben macht und gemacht hat, um ein absoluter Fixpunkt fü...MehrDer Stauderplatz 1 wird endlich wieder von einem Lokal belebt, das eigentlich alle Hausaufgaben macht und gemacht hat, um ein absoluter Fixpunkt für die Klagenfurter Innenstadt zu werden.

Und das geht so:

Nachdem in den großzügigen Räumlichkeiten davor schon einige Lokale Schiffbruch erlitten (Grieche – Grieche – Asiate – wieder Grieche), dürfte jetzt eine funktionierende „Beziehung“ am Laufen sein.

„magdas HOTEL“ in Wien hatte bereits ordentlich Staub aufgewirbelt und sorgte so auch in Klagenfurt schon vor der Eröffnung für spannende Erwartung.
„Hotel in Wien von Profis und Flüchtlingen geführt“ – so steht es auf der Website des Hotels.
Dieselben Voraussetzungen gelten auch hier in Klagenfurt.

Erfreulich in mehrfacher Sicht. Ein tolltes „Projekt“, das mehr als nur ein Projekt ist.
So entsteht in der Mannschaft des Lokals ein buntes Miteinander, das sich auch in der Küche widerspiegelt.
Mit Georg Kittner leitet ein echter Profi die junge Küchenmannschaft. Zuvor nur unweit im „Ge.KOCHT“ sein eigener Chef, hat er nun hier seine neue kulinarische Heimat gefunden.

Man findet auf der Speisekarte orientalische Eiergerichte für Spätaufsteher, die typischen Mezze des Nahen Ostens genauso wie thailändische Kokossuppe, kreolisches Fischcurry oder syrische Spezialitäten oder arabischen Pudding.

Einfache Tomatenpasta zwischendurch oder einen Hausburger findet man ebenso.

Mittlerweile mehrere Besuche. Wir – ein kleines Grupperl, das sich zur Mittagspause oder am Abend zum Essen trifft, ist einer Meinung.
Spannende Gerichte, so einfach und exotisch wie ambitioniert.

„Syrische Lammpastete im Strudelteig mit Salatbouquet“
Mehr Reisfleisch als „Pastete“ im eigentlichen Sinn, aber nicht trocken. Fein gewürzt, duftig, anregend. Sehr schmackhaft. Frische Salate.

„Baba Ganoush“
Eines der typischen Mezze, wie ich sie in ähnlicher Form aus einem libanesischen Restauant kenne. Für € 4,20 bin ich zu Mittag ausreichend satt bis früh am Abend. Die Granatapfelkerne geben den Frischekick für die zweite Hälfte des Arbeitstages.

„Gebratene Lammhaxe mit Selleriepüree und Speckfisolen“
Ein sensationelles Gericht. Das Lampel „schofelt“ nicht, außen knusprig, innen zart, harmoniert perfekt mit den beiden Beilagen. Das Sößchen allerehrenwert.

„Syrischer Frischkäsepudding“
Statt Orangen bekomme ich auf Wunsch sogar Himbeerpüree. Es muss nicht immer Panna cotta sein. Feiner Abschluss!

Ambiente: die Innenarchitekten haben den überladenen Klimbim aus dem „Ur-Lokal“ verbannt, viel Eichenholz, aber insgesamt angenehm minimalistisch. Nicht fehlen dürfen die dezent verteilten, wunderschönen 50er-Jahre-Möbel. Jedes einzelne würde ich liebsten mitnehmen.

Service: manchmal zurückhaltend, manchmal lustig. Aber immer präsent und freundlich.

Fazit: nach gut zehn Besuchen jedes Mal sehr erfreulich.
Um das offensichtliche Wortspiel zu bedienen: Ich mag das Lokal!Weniger anzeigen

Bacówka

Märzstraße 86, Wien 1150
Krautsuppe mit Kartoffeln und GeselchtemKrautrouladen
In diesem Guide weil: Polnische Krautrouladen, Pierogi, rustikale Einrichtung und Bedienung in der "Schäferhütte"
SpeisenAmbienteService
23. Jul 2013
amarone1977 meets Otternase. Dank des ausgezeichneten Berichts eines weiteren geschätzten Users, SarastroCulinario (--> lesen!!), konnten wir n...Mehramarone1977 meets Otternase.

Dank des ausgezeichneten Berichts eines weiteren geschätzten Users, SarastroCulinario (--> lesen!!), konnten wir nicht umhin, den polnischen Abend hier im 15. Bezirk auszutragen.

Das Treffen war schon überfällig, nach einem vortrefflichen polnischen Abend samt vier Seidln Bier kann man sagen: es hat sich ausgezahlt.

Einziger Wermutstropfen: der ebenfalls eingeplante, geschätzte User schlitzaugeseiwachsam ist gerade nicht im 15. Bezirk unterwegs, er ist in einem anderen Bezirk, geschätzte 8000km weit entfernt, verhindert.
Der international-kulinarische Dreierziegel muss also anderswo stattfinden – aber er wird!

Das oder die „Bacówka" [batsuhfka] befindet sich unweit der U3-Station Johnstraße, Nähe Meiselmarkt.
Reservierung am Vortag kein Problem, die sympathisch-urige Stimme ist mehr als einladend:

„Ja komm her morgen um 7, ist kein Problem!“

Na das ist mal eine Ansage. Als wir tags darauf das Lokal betreten, sind wir vorerst mal die einzigen Gäste.
Frau Chefin, eine adrette Erscheinung, begrüßt uns freundlich, der Sohn (?) zeigt eher wortkarg auf einen der Tische in der Ecke.

Das Lokal (wortwörtliche Bedeutung: „Schäferhütte“!) ist über und über voll ausgestattet mit hellem Holz, die Sitzbank mit der aus einem einfachen, grob bearbeiteten Holzbrett erschwert den Zugang zur Sitzecke.

Der blitzsaubere Tisch ohne Sets, der Serviettenständer mit kleinen vertikal eingeschlichteten Papierservietten (wenn man an einer zieht, kommen alle raus) - und die klassische Niespulver-Menage (Copyright: Otternase).

Die Atmosphäre erinnert an eine polnische Schihütte – und fast kommt uns anhand des sonst (noch) verwaisten Lokals der Gedanke, wir wären zu spät zur polnischen Hüttengaudi gekommen.

Herr Chef betritt die Bühne, das Hemd ob der Temperaturen mit fast schon gewagtem „Dekolleté“ und präsenter wie einladender Stimme: das also war der Herr am Telefon, kein Zweifel.

Kleine Enttäuschung gleich zu Beginn: Bigos gibt es hier nicht. Überhaupt nicht. Der deftige Eintopf mit Kraut und Fleisch ist laut Chef nicht typisch für die Küche der „Berge“, wie er sagt. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommen sie aus der Gegend Zakopane, sogleich werden wir also erfahren, was Kamil Stoch und Adam Małysz nach zehn erfolgreichen Trainingssprüngen so zu essen bekommen.

Und das wäre: Eine Krautsuppe mit Kartoffeln und geselchtem Ripperl - ich glaub, sie hieß Kwasnica.
Was soll ich sagen: hätte ich eine polnische Schwiegermutter, und dürfte ich mir wünschen, was sie mir beim Besuch bei ihr zuhause kochen soll, dann das!
Fast ein Hauptgericht, Säure vom Kraut, dazu butterweiche Würferln vom Selchfleisch, ebenso die guten Kartoffeln.

Sein Hauptgang: Otternase wählt die Pierogi, Teigtaschen. Schmeckt, der Vergleich mit unseren Kärntner Fleischnudeln ist allerdings nicht unberechtigt.
Ob die Teigtaschen wiederum die Kärntner, die Polen, die Russen, oder doch die Tibeter erfunden haben, bleibt aber vorerst ungeklärt.

Mein Hauptgang: Krautrouladen, mit schön suppig-fruchtiger Tomatensauce (eine andere Sauce steht auch noch zur Wahl, die ist mir jetzt gerade entfallen).
Was soll ich sagen: hätte ich eine polnische Schwiegermutter, und dürfte ich mir wünschen, was sie mir beim Besuch bei ihr zuhause nach der Kwasnica noch servieren soll, dann das!

Dabei würden sich Mutter und Schwiegermutter bestens verstehen, erinnert mich diese Krautroulade doch irgendwie an jene, die meine Mutter auch immer gemacht hatte. Dies wiederum dürfte auf die Tradition meiner Großmutter zurückgehen, die durch ihre ostdeutschen Wurzeln wohl nicht ganz zufällig mit ähnlichen Rezepten jonglierte.
Duftige Würze der Reis-Fleisch-Fülle, schön zartes Kraut und die fruchtige Sauce. Smacznego!

Während unseres Essens davor, währenddessen und danach ausreichend und in süffiger Qualität vorhanden: Żywiec. Feiner Antrunk, viel wichtiger aber: feiner Austrunk! Na zdrowie!

Kleine Kritik: der sympathische Hausherr war wohl auch wegen des an jenem Abend spärlichen Besuchs mehr mit dem Großbildschirm beschäftigt als mit uns (Tipp: man kann hier soviel ich weiß auch Fußballspiele anschauen).
Gehört auch dazu: je nach Saison und Innentemperatur wird sein Holzfällerhemd zum „Volldekolleté“, aber gut – der Herr ist ja auch hier zuhause und ich werte das als authentisch ;-)

Empfehlung? Absolut – Bigos gibt’s zwar hier nicht, aber vor allem die Krautrouladen waren ein wunderbarer Magenfüller, die Riesentrümmer waren nicht wegzubringen. Nur nicht täuschen lassen, die Speisen sehen weit besser aus als auf den nicht professionell gemachten Fotos in der Speisekarte.

Sollte also z.B. mal Rapid Wien gegen Legia Warschau im Europacup spielen (oder wenigstens der BVB mit seinen polnischen Legionären), dann werde ich mich rechtzeitig um eine Reservierung bemühen. Essen, trinken, Fußball schauen - hat hier sicher eine andere Qualität.
Otternase, bist‘ dabei?Weniger anzeigen

Gelbes Krokodil

OK Platz 1, Linz 4020
Gelbes KrokodilMarokkanisches Huhn mit großem Cous Cous, Oliven und GemüseLinsensuppe mit Zitrone
In diesem Guide weil: Arabisches Huhn oder doch Seitanschnitzel?
SpeisenAmbienteService
27. Jän 2012
Eines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert. Doch halt, es hat sich sehr wohl et...MehrEines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert.

Doch halt, es hat sich sehr wohl etwas verändert: das Lokal ist mittlerweile ein komplettes Nichtraucherlokal geworden, wer rauchen will, muss einen Stock höher gehen.
Was sich dadurch nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass es nach wie vor gerammelt voll ist und allein schon durch das angeschlossene Programmkino Moviemento sehr empfehlenswert ist, zu reservieren. In der Zeit um 19 Uhr kriegt man hier, auch im Sommer, wenn draußen der Gastgarten offen ist, keinen Platz.

Auch hier kann also keine Rede davon sein, dass ein Nichtraucherlokal die Gäste vertreibt. Das ist absoluter Schwachsinn und meine Erfahrungen in der Gastronomie bestätigen einfach nur das: die Jammerer und Sumperer der Nation sind nicht in der Lage, durch ein gutes Konzept Gäste anzulocken. Der Rauch als einziges Konzept? Also wirklich.

Die Speisekarte (--> online) wechselt regelmäßig und zeichnet sich durch extreme Vielseitigkeit aus: mexikanisch, italienisch, heimisch, arabisch, chinesisch - und das wohl größte Veggie- und Veganer-Angebot, das mir seit langem untergekommen ist.
Die Atmosphäre ist geschäftig, hip, alternativ, ein Riesenhaufen mit Zeitungen (OÖN, Standard, Falter, Profil, ecc.), das perfekte Studentenlokal. Das mehr als leger gekleidetet Personal (Jeans, T-Shirt, Strickhaube) hat mächtig was zu tun, aber niemand wartet lang.

Das Essen überzeugt praktisch immer, es kommt eigentlich nur auf den persönlichen Geschmack an. "Arabisches Huhn mit Cous Cous", "Wildschweinbraten mit Kohl-Maronigemüse", "Sesampaniertes Seitanschnitzel" (!!), "Birnen-Marzipanstrudel", etc. etc., das klingt extrem exotisch und kreativ, aber nie abgehoben, und so sind auch die Preise, man kommt aus dem Staunen kaum heraus und braucht oft eine Viertelstunde, um sich entscheiden zu können.

Es gibt aber auch deftige Kost wie etwa ein Bio-Almochsengulasch, welches meinem Geschäftspartner besonders geschmeckt hat, oder auch ein Kalbswienerschnitzel, welches die Konkurrenz der zünftigen Bierlokale in der Nähe nicht scheuen muss.

Diesmal war es dann doch wieder das Arabische Huhn mit (großem) CousCous, der zwar ein wenig patzig geraten ist, allerdings schmeckt das Hendl wirklich zart und gut gewürzt. Sogar die Haut esse ich mit, die manchmal schon zu wünschen übrig lässt. Die Oliven lasse ich zwar liegen, sie geben aber dem Gericht zusammen mit den Karotten eine mal ganz andere, sehr angenehme Note.

Als Nachspeise war's diesmal eine schwarze Panna cotta auf Sanddornspiegel, man könnte auch sagen ein Schokopudding mit Schokosauce (wohl aus der Flasche) und Sanddornsirup.
Angesichts der generell sehr moderaten, sagen wir mal volksnahen Preise eine sehr ordentliche Qualität und vor allem eine nicht nur kreativ-alternative Küche, sondern auch geschmacklich erstaunlich treffsicher.

Man darf ja nie vergessen: das Lokal ist ordentlich groß, immer ordentlich gefüllt, und die Karte ist sehr sehr umfangreich. Einen echten Fehltritt der Küche habe ich bis dato nicht erlebt, und das bei weit mehr als zehn Besuchen.

Auf alle Fälle ist das mal ein Lokal, wo man sagt: hierher komm ich immer wieder, bis ich durch die Speisekarte durch bin. Und nachher geht's ins Kino.Weniger anzeigen

Happy Vietnam

Neubaugasse 45, Wien 1070
Happy VietnamFrühlingsrollenBun
In diesem Guide weil: Rindfleisch-Gemüse-Sprossensalat. Ganz einfach, und ganz frisch. Könnte man sich öfters einverleiben. Dazu eine Flasche Saigon.
SpeisenAmbienteService
21. Jän 2013
amarone meets schlitzaugeseichwachsam: Carinzia und Korea - Good evening, Vietnam! Ich werde „vorgewarnt“ – es ist „nur“ eine Imbissbude. W...Mehramarone meets schlitzaugeseichwachsam:
Carinzia und Korea - Good evening, Vietnam!

Ich werde „vorgewarnt“ – es ist „nur“ eine Imbissbude.

Wenn es aber in einer Imbissbude richtig gutes Essen gibt, dann werde ich neugierig. Denn das wachsame Schlitzauge ist dank mehrmaliger Besuche in Mitbewerberlokalen sicher, dass hier alles nochmal ein bisschen besser wäre.

Die Neubaugasse ist lang, von der Mariahilferstraße geht man doch ein Stück. Links das kleine Lokal.

Mekongdelta, Saigon, das nicht mehr Saigon heißt und einer von vielen sinnlosen Kriegen. Viel kann ich nicht mit Vietnam (oder Viet Nam) assoziieren.

Nachhilfestunde, wenigstens kulinarisch.

Das Lokal ist wirklich winzig, einfachst eingerichtet, ein paar erhöhte Sitzgelegenheiten, zwei Tische, sitzt man an einem Tisch, schaut man dem Nachbarn auf den Teller. Sieht aber gut aus und riecht anregend, wie eigentlich der Grundgeruch im Lokal.

Kein stinkender Ölgeruch, hier gibt’s nur interessante Wohlgerüche.
Ebenfalls nicht zu übersehen – dieses Lokal hat nichts mit einer Imbissbude gemein, hier ist alles blitzsauber, die Wände zeigen keine Spuren von Kochdämpfen oder ähnlichem. Warum ich das erwähne? Wie bereits ein Vortester richtig erwähnt, steht man beim Reinkommen auch schon praktisch in der Küche.

Während wir auf unser Essen warten (dem man beim „Entstehungsprozess“ natürlich live beiwohnen kann) kommen und gehen Leute, die Essen bestellen und mit nach Hause nehmen.
Das Besitzerpärchen hat zwar mächtig zu tun, ist aber ganz entspannt und gut aufgelegt.

Zuerst kommt Saigon. Thanh Pho Ho Chi Minh wäre zu lange für das Etikett: ein Bier, das zuerst ein wenig metallisch schmeckt, man gewöhnt sich dann aber relativ schnell daran, fast möchte man meinen, man trinkt ein Murauer mit noch weniger Hopfen als ohnehin schon. Leicht süßlich, aber nicht ungut.

SSW bestellt Frühlingsrollen. Und was für welche!

Welche Assoziation habe ich mit Frühlingsrollen: nach altem Öl stinkend, außen eine Konsistenz wie das Innenröhrl einer Klorolle, in Wasser und Öl getränkt.

Nicht so hier: schon ein bisschen ölig, klar, kommt ja aus dem heißen Fett, aber schön knusprig zart. Und innen jede Menge Frisches, fleischlisch wie pflanzlich.

„Bun“. Reisnudeln, Rindfleisch, Sprossen, und eine Art „Endiviensalat“.
Alles ist perfekt frisch zubereitet – „à la minute“. Das schmeckt man einfach. SSW empfiehlt, gründlich umzurühren, damit sich die Fischsauce gut mit den Zutaten verbinden kann. Lohnt sich, die Fischsauce ist nicht extrem (mit konzentrierten Fischdüften bin ich eher heikel), alles hat ein feinen süßlichen Touch.
Was mir an diesem Gericht besonders zusagt, ist das frische, knackig und doch butterzarte Gemüse.

Weil’s so fein war, hab ich noch Lust auf eine Draufgabe. Ach ja, und noch einmal Ho Chi Minh, bitte.

Die Draufgabe sind nochmal Frühlingsrollen, aber nicht frittiert.
Frische Zutaten, umgeben von „Reispapier“. In eine vielleicht etwas zu intensive Sauce getunkt, so einfach und schnell kann gutes Essen sein. Spätestens jetzt sollten sich manche hinterfragen, warum sie sich ständig Burger und Schnitzel samt „Fritten“ reinhauen und dann „furzen wie die Klingonen“, wie etwa Hagen Rether jetzt sagen würde.

Das Essen war eine sehr feine, schnelle und bekömmliche Sache. Sicher wieder, nicht einfach nur beim zufällig Vorbeigehen.
Klein, fein, blitzsauber. Schnelles, wirklich gutes, und ich würde auch ohne weiteres sagen – gesundes Essen.
Und das alles auch noch zu fast unverschämt günstigen Kursen. Der riesige "Pott" (nicht Pol Pot!) mit Bun kostete gerade mal 6,50.

PS: In bester Gesellschaft zu essen schmeckt natürlich immer nochmal einen Tic besser – vielen Dank SSW, Experte für Kulinarik dies- und jeseits von Wiener Unfreundlichkeiten!Weniger anzeigen

Ethiopian Restaurant / Äthiopisches Restaurant

Währingerstraße 15, Wien 1090
Ethiopian Restaurant / Äthiopisches RestaurantEthiopian Restaurant / Äthiopisches RestaurantEthiopian Restaurant / Äthiopisches Restaurant
In diesem Guide weil: Würziges Rindfleisch und schwammtuchartiges Fladenbrot, eine feine Sache. Hier lernt man, mit den Fingern zu essen!
SpeisenAmbienteService
23. Jun 2012
Endlich wieder mal Wien. Und endlich im Ethiopian Restaurant – da wollte ich schon seit geraumer Zeit mal vorbeischauen. Es ist brütend heiß - ...MehrEndlich wieder mal Wien. Und endlich im Ethiopian Restaurant – da wollte ich schon seit geraumer Zeit mal vorbeischauen.

Es ist brütend heiß - und dunkle Wolken über Wien. Parkplatz vor dem Haus – fast. Der kleine Platz vor dem Lokaleingang ist eigentlich Parkverbotszone und genau zwischen einem LKW und einer eingehausten Baustelle.
„Bleib steeeh, bis muagn um Ochte kummt eh kana.“ Die beiden Originale, die die wenigen Freiluftplätze ergattert haben, sind mir schon mal sympathisch, also bleib ich gleich mal stehen.

Doch der perfekte Platz sollte sich nicht ganz auszahlen. Im Ethiopian Restaurant gibt’s keine Kartenzahlung, und wieder mal komm ich ohne Papiergeld in ein Lokal. Selber schuld.
Also, was tun – zum nächsten Bankomat laufen oder fahren? Ich entscheide mich für’s Laufen, schließlich werde ich ein paar Meter weiter vorne kaum Platz zum Stehenbleiben bekommen, der Umweltgedanke kommt dann auch noch dazu. Also bestelle schon mal das Essen, weil die Küche gleich zumachen würde.
Der nächste Bankomat ist aber beim Schottentor – flott laufen ist angesagt, meine Kondition ist aber auch nicht die schlechteste. Problematisch sind nur die fetten Regentropfen, die immer mehr werden.

„Haile Gebrselassie wäre fast so schnell gelaufen wie ich!“ sage ich zum Chef und der lacht sich eins.
Ich komm in das ehemalige Caféhaus rein und nehme Platz. Ein großes Soda-Zitron wird gleich mal reingestellt und dann beginne ich regelrecht zu explodieren. Nach dem Dauerlauf zum Schottentor und dem ordentlich mit Regen durchtränkten T-Shirt kommt die Nässe jetzt auch noch von innen.

Und das bekomme ich zu essen: Key Wot, eine Art pikant gewürztes Rindsgulasch mit Gemüse, serviert mit dem obligaten Injera, einem an ein riesiges Schwammtuch erinnerndes, zart gesäuertes Fladenbrot.
Doch halt, das „Schwammtuch“ hat nicht von ungefähr diese Konsistenz, denn das in Hülle und Fülle vorhandene Brot ist der „Löffel“ für die Sauce: mithilfe von ihm wird Wot (Sauce) getunkt und gegessen.
Doch obwohl ich mir nochmal Hände und Gesicht gewaschen habe, fühle ich mich dermaßen pickig und nass, dass ich beim Versuch, das Essen auch noch mit den Fingern zu essen, nach einem Bissen aufgeben muss. Es geht einfach nicht. Bitte Besteck!

Vom Brot ist wie gesagt viel zu viel serviert worden. Schade drum. Das Key Wot schmeckt vorzüglich, eine kräftig-würzige Fleischsauce mit zarten Rindfleischstücken – und – ich kann es kaum glauben, scheibchenweise geschnittenen roten Rüben. Das mag ich eigentlich gar nicht, doch hier schmeckt es verblüffend gut, wie auch das beigestellte, einfachst blanchierte Gemüse (Kartoffeln, Bohnen), das aber trotzdem nicht fade schmeckt. Rote Rüben sind für mich normalerweise nicht zu essen, da viel zu aufdringlich parfümiert und säurig im Geschmack. Hier passt das vorzüglich zusammen.

Nach dem feinen Mahl geht’s mir wirklich besser, das T-Shirt trocknet langsam wieder.
Auf alle Fälle wieder, nächstes Mal komme ich aber etwas gepflegter, nicht durchnässt und dafür mit genügend Bargeld daher. Dann werde ich mir auch nochmal die korrekte Art, traditionell äthiopisch mit den Fingern zu essen, zeigen lassen.
Auch würde mich die hier an manchen Tagen angebotene Kaffeezeremonie wirklich interessieren.

Wirklich liebe, ganz entspannte Leute, etwas in die Jahre gekommene Einrichtung des ehemaligen Cafés, aber keinesfalls ungepflegt, wie etwa auch die blitzblanken Toiletten. Auf bald!Weniger anzeigen

Yak & Yeti

Hofmühlgasse 21, Wien 1060
Yak & YetiYak & YetiYak & Yeti
In diesem Guide weil: Man sitzt am "Boden". Isst mit den Fingern (wenn man will). Tee. Teigtaschen. Curry. Entspannend. Danke Evba, danke SSW :)
SpeisenAmbienteService
12. Okt 2012
amarone1977 meets schlitzaugeseiwachsam – once again! Diesmal: Lektion in Sachen nepalesisches Essen. Für beide allerdings, da keiner von uns b...Mehramarone1977 meets schlitzaugeseiwachsam – once again!

Diesmal: Lektion in Sachen nepalesisches Essen. Für beide allerdings, da keiner von uns beiden jemals Erfahrungen mit nepalesischer Küche hatte.
Vorweg: über die Authentizität kann ich noch weniger erzählen, da ich so oft in Nepal war, wie ein Eskimo in Brasilien Urlaub macht.

Das Lokal befindet sich in einem Innenhof voller verschiedenartiger Dekorationen, die im entferntesten Sinne an einen Besuch im Heinrich-Harrer-Museum erinnern. Figuren, Devotionalien, bunte Fahnen. Schade, dass der Sommer vorbei ist, sonst wäre es hier recht gemütlich zum Sitzen.
Zuerst gehe ich mal beim „falschen“ Eingang links rein. Schank, Raucherbereich.

Der Nichtraucherbereich ist der Eingang im Hof ganz hinten rechts, die spielenden Kinder des Hauses weisen mir den Weg.
Und dieser Raum sollte ein Volltreffer sein. Kein normales „Gasthaus“-Feeling, sondern ein Raum mit mehreren erhöhten Sitzgruppen, die den Raum nicht nur niedriger machen, sondern auch ohne Schuhe betreten werden müssen.
Jetzt ist die ganze etwas improvisiert wirkende Holzkonstruktion zwar nicht 100%ig bequem, es sei denn man stopft rund um sich rum einen Haufen der schönen Pölster. Trotzdem hat das „Rumlümmeln“ am „erhöhten Boden“ was sehr Entspannendes – und es fehlt eigentlich nur mehr das Essen, das da kommt:

Ein knuspriges Fladenbrot als Appetizer – SSW, wie hieß es nochmal?

Ein Momo-Mix, zum Teil mit Fleisch, zum Teil mit Gemüse, darunter auch eine Kartoffelvariante. Die gebratene Variante ist etwas trocken, aber die anderen, die zu Recht an Dim Sums erinnern, sind wirklich vom Feinsten, der dünne, schön gummig-bissfeste Teig und die gut gewürzte, nicht versalzene Fülle ist ein wunderbares Essen, von dem ich mich schon mal fast alleine ernähren könnte.
Dazu: eine mit Ingwer und Knoblauch geschärfte Tomatensauce.

Mansahari: laut Speisekarte (online) ein Gericht aus drei verschiedenen Gebieten Nepals bestehend aus Hühnerfleisch mit südnepalesischen Gewürzen, Lammfleisch mit Gewürzen aus dem Katmandutal (Katmandu ist die Hauptstadt Nepals – ja immerhin weiß ich irgendetwas über dieses Land!) sowie Rindfleisch mit nordnepalesischen Gewürzen.
Dazu das Fladenbrot Roti und sehr guter Basmatireis.
Einhelliger Tenor: das Lammfleisch ist der Favorit. Fleischqualität und –geschmack und Würzung sind sehr ausgewogen, das Rindfleisch ist ein wenig fester, aber nicht flachsig. Die Würzung ist ungewohnt, aber auch nicht störend. SSW ist anderer Meinung, das Rindfleisch bleibt also mir. Einzig das Hühnerfleisch ist mir trotz butterzarter Eigenschaft viel zu salzig, auch wenn das Fladenbrot zum Neutralisieren bestens geeignet ist.

Lamm „Yak & Yeti“. Zwei Würzmischungen, dazu wie schon zuvor Linsenbrei, außerdem auch Okra, ein knackig-schmackhaftes Gemüse, das aussieht wie sternförmiger Zucchini, aber schmeckt wie eine Mischung aus Erbsen und Bohnen.
Leider bleibt der Geschmack dieses Gericht dem Gericht zuvor ein wenig treu, dazu kommt, dass für mich der Salzgehalt zu hoch ist.

Nachspeisen. SSW meint, dass die asiatische Küche generell nicht bei den Desserts „zuhause“ ist, man reicht stattdessen eher Obst als Nachtisch.
Die angebotenen Desserts bestätigen das zumindest zum Teil: während die süßen Teigtaschen mit „aromatischer Apfelfülle“ ganz nach meinem Geschmack sind, also nicht zu süß, dafür aber ordentlich mit Nelken gewürzt, dass die Zunge sogar leicht taub wird.
„Yin & Yang“, eine Kombination der Nachspeisen „Kailash“ (nicht nur ein heiliger Berg, sondern auch ein karamellisiertes Teigbällchen mit hausgemachtem Joghurt) und Sheto Tara (ein karamellisiertes Milchbällchen mit Erdbeer-Joghurt-Sauce).
Letzteres erinnert geschmacklich sofort an einen frisch geöffneten Becher Jogurella. Das Supermarkt-Kühlregal lässt grüßen.
Das „heilige“ Teigbällchen daneben ist weit besser und geht in die Richtung „Kokos“, ist aber auch kein wirklich großer Wurf.

Das gab’s zu trinken: Tee mit Kräutern aus dem Himalaya und einen Honig-Ingwertee. Beide sehr empfehlenswert. Nie käme ich hier auf die Idee, Wein oder gar Bier zu trinken. Frevel!

Ein Wort noch zum Service: der Familienbetrieb ist ebenso entspannt wie fast „auffällig unauffällig“, alles kommt zur rechten Zeit, man hält sich vornehm zurück. Einzig die Kinder sind etwas lebhafter, die entzückenden Lausbuben erlauben sich sogar den Scherz, mich beim Aufsuchen der Toilette auf’s „Mädchenklo“ zu schicken.

Fazit: sehr entspanntes Lokal. Genau zwischen Indien und China gelegen könnte man die Küche sogar als gewisses Mittelding zwischen den beiden Kulturen beschreiben, wenn man dies als (Fast-)Laie beider Kulturen so benennen darf.
Einige Speisen wie etwa die Daal-Gerichte finden sich auch tatsächlich in indischen Lokalen, während die Momos auch beim Tibeter am Währinger Gürtel zu finden sind, wenn auch dort weniger Salz und mehr Vollkorn verwendet wird.Weniger anzeigen

Mandas

Mühlweg 57, Sankt Pölten 3100
MandasMandasMandas
In diesem Guide weil: Curry, Kokos und Cocktails. Sri Lanka in St. Pölten.
SpeisenAmbienteService
9. Feb 2012
Ein erfrischend anderes Lokal - und das in St. Pölten. Diesmal sollte die Review passen, da sind ja durch's Kopieren beim ersten Mal einige Sache...MehrEin erfrischend anderes Lokal - und das in St. Pölten.
Diesmal sollte die Review passen, da sind ja durch's Kopieren beim ersten Mal einige Sachen gar doppelt erschienen.

Und das geht so: srilankesisches Essen, geschäftiges Treiben, recht lustige, kontaktfreudige Leute, Cocktails.

Dabei ist es in St. Pölten gar nicht so einfach, interessante Lokale zu finden. Am Rathausplatz z.B. gibt es eine an das Alternativkino angeschlossene, zu Recht gut besuchte Bar.

Ansonsten aber wird es schwierig, fast hat man das Gefühl, St. Pölten wäre ein wenig verschlafen. Einerseits die vierspurige Stadteinfahrt, andererseits der gut abgekapselte Stadtkern, der nur dann richtig belebt zu sein scheint, wenn am Platz Markt oder Volksfest über die Bühne geht.

Geh ins Mandas! empfiehlt man mir.

Das Lokal ist jenseits vom Stadtkern in einer Gegend, die eher als ruhige Wohngegend durchgeht, als eine richtige Fortgehmeile.

Drin geht's ordentlich zu, die netten Tische für kleine Gruppen bzw. für zwei sowie die Bar selbst sind fast voll besetzt, ich habe Glück, an der Bar ist ein Hocker frei. Essen kann man ja auch an der Bar, da hab ich kein Problem damit.

Das Personal ist jung, hübsch, sympathisch und ordentlich flott. Der Chef selbst scheint noch jünger zu sein als die jungen Damen, plötzlich steht der neben mir, Arm kollegial um die Schulter und fragt mich, wie's mir denn so hier gefalle.
Ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu "nett" um wahr zu sein, aber ich kann dem Chef nicht absprechen, dass er von seinem Lokal überzeugt ist.

Cocktails später, also mal einen Wein. Keine große Auswahl, klar, ist ja keine Weinbar. Das Glas ist aber ok, der Inhalt auch. Kein großer Wein, aber auch für ein solches Lokal kein Reinfall.

Linsensuppe mit Kokosmilch. Die Kombi ist gelungen, koche auch selbst gern mit Kokosmilch. Wohltuend der Unterschied zu schlagobersverseuchten Cremesuppen. Die Suppe ist würzig, leicht scharf, kräftig, schöne Süße. Ich bin kein Experte des indischen Subkontinents, aber es schmeckt einfach, Punkt.

Man kann hier allgemein kleine Häppchen recht gut zusammenstellen, muss nicht zwingend große Portionen bestellen. Das passt gut zum Anspruch des Lokals, für ein Fortgehlokal ist es auch ein gutes Konzept. Zudem muss man auch sagen, dass im Falle von überhöhtem Alkoholkonsum die deftige Küche kein Nachteil ist.

Colombo-Rolle mit Rindfleisch und Gemüse, zwei Dips. Klaglos, ansprechend. Saftiges Fleisch, gut gewürzt. Keine verdächtigen Gerüche.
Die Hauptspeise: Pittu, eine gedämpfte Rolle aus Reismehl und Kokos, dazu wählt man Currys nach Geschmack, in meinem Fall ein Chicken Curry. Die Kokosrolle hat’s mir angetan, guter Gegenpart zum Curry.
Klar, man kriegt hier keine Haubenküche, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist völlig in Ordnung. Feinwürzig, blumig, aromatisch, fein scharf – und das Wichtigste für danach: es liegt auch nicht wirklich schwer im Magen. Ein erfrischend anderes Lokal.

Cocktails: ich selbst hab nur einen probiert, der war auch in Ordnung, allerdings konnte mich der Mojito so richtig überzeugen. Sehr stark, aber ein gutes Verhältnis der Zutaten. Kein Kopfweh, trotz der ordentlichen Prozente.

Fazit: wie erwähnt ein Lokal mit guter Stimmung, netten Leuten und einem gut gelungenem Exotik-Touch in puncto Essen und Trinken.Weniger anzeigen

Tibet-Kultur-Restaurant

Währinger Gürtel 102, Wien 1090
In diesem Guide weil: Am hektischen Wiener Gürtel findet sich einer der angenehmsten gastronomischen Ruhetempel Österreichs.
SpeisenAmbienteService
13. Jän 2011
Zuerst mal das Lob für ein Lokal, das komplett rauchfrei ist. Die Atmosphäre is abgesehen von der Rauchfreiheit eine Offenbarung. Keine chinarestau...MehrZuerst mal das Lob für ein Lokal, das komplett rauchfrei ist. Die Atmosphäre is abgesehen von der Rauchfreiheit eine Offenbarung. Keine chinarestaurantartige, barocke Holzeinrichtung, sondern eine schlichte und doch farbenfrohe Einrichtung mit angenehmer Hintergrundmusik.

Bevor ich irgendwas esse, habe ich schon zwei Riesenhäferl Tee intus. Hier wird klar, dass ich das zweifelsohne fantastische Trumer Pils nicht bestellen werde, geschweige denn eine Weinkarte ordere, sondern beim Tee bleibe. Endlich mal ein Tee, der vollen Geschmack hat und wahrlich herzerwärmend ist. Die Teekarte ist mehr als eine Seite lang. Belebend, kühlend, beruhigend, hier gibt's wirklich alles, man könnte zum Tee trinken alle schon hierher kommen und sich einen der niedrigen Tische mit bequemem Sofa reservieren.

Das Essen: wir bestellten einen Vorspeisenteller mit Momos, Glasnudeln, Gemüse und zwei anderen typischen Teigtaschen, vegetarisch oder mit Rindfleisch. Geschmacksache ist es immer, aber die Teigtaschen werden mit Roggenvollkornmehl zubereitet, die ganze Küche verzichtet auf Schweinefleisch, Glutamat, weißen Zucker und Weißmehlprodukte.

Im Vordergrund stehen die gute Verdaulichkeit der Speisen, mit Fokus auf die Verwendung verschiedener natürlicher Gewürze.

Fazit der Speisen: die Momos (Teigtaschen) waren ein Hit, besonders jene mit Käse, gut auch die Glasnudeln, die in einer eintopfartigen Mischung mit dem Gemüse serviert wurden. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber gut, was aber immer auffällt ist die generell relativ salzarme Küche.
Als Beilage kam ein so genannter Dampfknödel aus Vollkorngermteig, der ebenfalls überzeugen konnte.

Beim nächsten Besuch werde ich dann das eine oder andere mit Lamm probieren. Küche zwischen 3 und 4, heute mal eine 3, beim nächsten Mal wird's vielleicht noch mehr.Weniger anzeigen

raj

Badgasse 7, Klagenfurt 9020
Ćevapčići und Pljeskavica mit Polenta und Zwiebel.Ein-Mann-Stück "Der Wirt" (musikalische Begleitung Alfred Goubran)Selleriecremesuppe mit frischem Majoran
In diesem Guide weil: Viele erlebenswerte Kulturtermine und ein Multi-Kulti-Mix auf der Karte: Karlovačko, istrianischer Wein und außergewöhnlich "alternative" Speisen.
SpeisenAmbienteService
22. Dez 2012
Wie kann man das raj (slowenisch: „Paradies“) beschreiben? Nicht einfach, weil es viele Dinge verbindet, die man in „gewöhnlichen“ Lokalen nicht be...MehrWie kann man das raj (slowenisch: „Paradies“) beschreiben? Nicht einfach, weil es viele Dinge verbindet, die man in „gewöhnlichen“ Lokalen nicht bekommen kann.

Pächter Raimund Spöck ist ein umtriebiger Kulturschaffender. Über die Leinwand des alternativen Volkskinos bewirbt er sein Lokal so:
„Essen. Trinken. Plaudern. Rauchen.“
Heiteres Gelächter schallt durch den Kinosaal. Dabei ist das raj viel mehr als nur ein Lokal, in dem man diese vier Dinge machen kann.

Der gemeinnützige Verein für Innenhofkultur, der über dem raj „schwebt“, beschreibt sich selbst am einfachsten so:
„Wichtigstes Vereinsziel war und ist es, einen Ort für zeitgenössische, übergreifende und innovative Kunstformen im Bereich der darstellenden und bildenden Kunst, der Musik und der Literatur zu schaffen.“

Und genau das passiert dann hier im raj: Ausstellungen, kleine Konzerte (z.B. Akkordeonist Klaus Payer und die Cellistin Asia Valcic), die übliche „Monday Music Session“, die „Freibühne“, wo junge Künstler die Gelegenheit haben, sich selbst auszudrücken, Weinverkostungen im kleinen Rahmen, das „Philocafé“ oder ein englischsprachiger Stammtisch.

Mieten kann man die Räumlichkeiten übrigens auch.

Neben Chef Raimund gibt es zwei alteingesessene Kellner und eine junge Dame, die aus diesem Haus nicht wegzudenken sind.

Publikum? Alternativ, kulturinteressiert, gebildet, was aber nicht heißt, dass man nicht auch mal so richtig dort abhängen könnte. Schön gemischtes Publikum, auch in puncto Altersklassen ist hier erfreulicherweise alles vertreten.
Und das geht am besten mit istrianischem Wein (Teran), einem „Pivo“, wie etwa dem Karlovačko (kroatisch) oder einem Laško (slowenisch).

Im Sommer gilt kulinarisch das Motto „Best of Bad- und Osterwitzgasse“, das heißt die Speisen werden im raj bestellt und von den benachbarten Lokalen „Zauberhütte“ ([Link]), „Abbazia“ ([Link]) und „Zum Heiligen Josef“ ([Link]) geliefert.
Man kocht aber auch selbst, wenn auch nicht immer. Deftige Selleriecremesuppen (hausgemacht) oder herzhaft-saftige Pljeskavica sind vor allem in der warmen Jahreszeit ein echter Renner.

Ein besonderes Highlight war letztens das Ein-Mann-Stück „der Wirt“, ein Monolog nach einem rustikalen 3-Gänge-Menü. 4mal aufgeführt, 2x kochte Stefan Petuschnig vom „Lakeside“ (siehe [Link]) als Gastkoch auf, 2x lud man sich Brigitte Ortner-Tillian vom allerehrenwerten „Stand 17“ ([Link]) ein.

Und das gab’s zu essen: Selleriecremesuppe mit frischem Majoran, einen geschmorten Ochsenschlepp mit feinstem Erdäpfelpüree und Kohl, sowie einen Apfelkuchen mit Preiselbeerschlag.
Das Essen wertete automatisch auch die Benotung des „Stand 17“ auf.

Lind und duftig die Suppe, der Ochsenschlepp trotz fehlendem Sägemesser und umständlichem „Handling“ ein wahrer Küchentraum und der Apfelkuchen „wie daham“. Ehrliche, geradlinige Landküche, passend zum Ein-Mann-Theatermonolog danach.

Fazit: Urig-sympathisches, wenn auch vor allem im Barbereich oft ein wenig verrauchtes Lokal, voller vielseitiger Kulturveranstaltungen und aufregendem Mix von Leuten, Essen und Trinken.
Ein echter Multi-Kulti-Mix in den Gewölben des ältesten Teils der Klagenfurter Innenstadt.Weniger anzeigen

Hafes

Kaiserstraße 98, Wien 1070
HafesHafesLinsensuppe
In diesem Guide weil: Eintöpfe mit Ei, Auberginen, geriebenen Walnüssen, Granatapfelmark und Gewürzen aus 1001 Nacht.
SpeisenAmbienteService
31. Jän 2013
"Essen wie in 1001 Nacht" – hoffentlich nicht, weil das Essen so im Bauch liegt, dass man sich danach ebenso viele um die Ohren schlägt. Ich ha...Mehr"Essen wie in 1001 Nacht" – hoffentlich nicht, weil das Essen so im Bauch liegt, dass man sich danach ebenso viele um die Ohren schlägt.

Ich hatte ja gehört, dass die persische Küche keine gerade leichte Kost sein soll. Doch was gibt es schöneres, als einen schönen Abend mit kräftiger, wohltuend wärmender Unterlage zu beginnen, gerade in der kalten Jahreszeit.

Vor einem guten Monat war ich von einer Freundin, die aus Persien stammt, eingeladen worden. Bei ihr zuhause bog sich der Abendtisch. Das Essen war wohltuend anders, sehr üppig, aber auch wirklich phantastisch.

An diesem Abend ein zweites Mal persisch zu essen, klingt jetzt fast ein wenig unfair meinem zweiten Gastgeber gegenüber, dem Hafes in der Neubauer Kaiserstraße.
Ganz an meine Privateinladung heranzukommen, wäre ja auch ein Ding der Unmöglichkeit. Zuhause schmeckt’s ja überall noch am besten.

Kurz zum Lokal selbst: nicht überladen eingerichtet, sehr schöne Vorhänge, etwas auffälligere Lampions und ein paar große Kachelbilder an der Wand. Ansonsten eher schlicht und zweckmäßig.

Service: der Chef taut nach einiger Zeit ein wenig auf, so ganz werde ich allerdings nicht das Gefühl los, als wäre ihm der neue Gast nicht so richtig wichtig.
Der Wiener Stammgast um die Ecke interessiert ihn mehr, da warte ich schon mal einige Zeit mit bereits fast eingetrockneter Esschüssel darauf, dass abserviert wird. Frage nach weiteren Wünschen? Noch ein Getränk? Fehlanzeige.

Zum Essen: neben den Vorspeisentellern (u.a. Schafkäse, gefüllte Weinblätter, Melanzani) interessieren mich die verschiedenen Grillspezialitäten mit Lamm und Huhn eher weniger, fast „banal“ stehen sie im Vergleich zu einer Speisengattung, die ich zwar als Kind zuhause immer wieder hatte, in der Gastronomie aber weit und breit kaum zu finden ist:
der Eintopf.

Man stelle sich folgende Kombination vor: Fladenbrote, Reis, dazu ein dunkler, sämig cremiger Brei, der viele Stunden lang vor sich hin brodelt, wie der Lavasee im Krater des Mount Nyiragongo in Zentralafrika.
Schnitzel oder Steak gehen sicher schneller, das wird sich vielleicht Herr Flatscher gleich gegenüber denken.
Aber gut Ding braucht bekanntlich Weile, doch abgesehen vom langen Warten auf’s Abservieren stehen die Speisen sehr schnell am Tisch.

Vorher: Linsensuppe. Ein einfaches Gericht. Aber so herrlich und so „effektiv“. Warm, leichte Schärfe, voll im Geschmack, schön bissfest-mehlige Linsen. Ein bisschen Zitronensaft dazu. Fast schon ein kleines Hauptgericht.

Leider - ich bin wohl zu hungrig - verbrenne ich mir leicht die Zunge. Abhilfe schafft Joghurt, wenn ich mich recht erinnere, heißt es "Mast".
Ähnlich wie das türkische Ayran, mit Mineralwasser, Salz und Minze.
Sehr gewöhnungsbedürftig - aber es hilft gegen eventuell zu starke Schärfe - und verbrannte Zungen.


Fessenjan - Hähnchen mit einer Sauce aus gemahlenen und gebratenen Walnusskernen und Granatapfelmark. Zu Eintopf verarbeitet, wie schon zuvor erklärt.
Leicht säuerlich unterlegt, die persischen Gewürze sorgen für ein Dufterlebnis wie noch nie zuvor. Die Nüsse wurden feinst zermahlen. Der Löffel taucht mal in den Eintopfkrater, mal in den Riesenberg aus zweifärbigem Safranreis.

Die Sache ist wie erwartet extrem gehaltvoll, um es mal diplomatisch zu sagen. Oder:
man isst „ordentlich“, als hätte man noch die halbe Seidenstraße vor sich. Zu Fuß natürlich.

Salat: bereits im Preis inkludiert (Hauptgericht um die 10 Euro), ein cremiger Dressing darf den knackigen Blattsalat abschmecken.
Dekoration: Gurken und Tomaten dürfen sogleich am Beistellteller Platz nehmen.

Nach dem kräftigen Mahl erwacht trotzdem nochmal die Neugierde – und ich lasse mich sogar zur Nachspeise verlocken. Ein Fehler.
Baglava, eine Art Blätterteig, drin sind Nüsse und Pistazien. Extrem süß, extrem fett. Für alle, die auf Kiwidiät sind: „ois, nur kane Kiwi“.

Ich sollte aber vielleicht doch weniger essen. Sonst reicht die sportliche Betätigung bald nicht mehr aus – und Bauchtanzen - ja wenn sich vielleicht ein voller Bauch leichter drehen und kreisen lässt – nun, das möchte ich dann der Nachwelt doch ersparen.

Fazit also: auf die Nachspeise wird nächstes Mal verzichtet. Suppe ist immer gut, vielleicht nächstes Mal auch eine mit Rollgerste.
Die Eintöpfe sind meiner Meinung nach einer nach dem anderen zum Probieren, dabei sollte man schon vorher Platz im Bauch lassen und ohne besondere Erwartungshaltung probieren. Ist eben mal ganz was Neues.Weniger anzeigen

Restaurant Kent

Brunnengasse 67 (Brunnenmarkt), Wien 1160
Restaurant Kent
In diesem Guide weil: Mehr als nur Döner. Lammstelze, groß genug für zwei Esser.
SpeisenAmbienteService
30. Nov 2010
Kann dem User "Gastronaut" nur zustimmen, seine Erfahrung deckt sich mit meiner. Plus: Die Auswahl ist enorm, die Portionen überdimension...MehrKann dem User "Gastronaut" nur zustimmen, seine Erfahrung deckt sich mit meiner. Plus: Die Auswahl ist enorm, die Portionen überdimensional großzügig, das Service lässt nie auf sich warten, selbst wenn das Lokal übervoll ist (auch wenn ich mir große Weinempfehlungen nicht erwarten darf). Minus: man merkt trotzdem, dass es anhand der Größe des Lokals in der Küche schnell gehen muss. Trotzdem: eine Institution in Wien, die mehr als nur Döner bietet.Weniger anzeigen

Kommentare

8 Kommentare·Zeige alle Kommentare
amarone1977

Evba: Yak & Yeti gehört ab sofort zum Guide ;-)

16. Okt 2012, 10:38Gefällt mir
amarone1977

Meidlinger: Pharaonentempel gibt's nicht mehr.

3. Jul 2012, 21:22Gefällt mir
Meidlinger12

Jap, genau in der Baiernstraße. Ich hoffe dieses Lokal gibt es noch, denn die Webseite ist nicht mehr aktuell, man findet die Seite aber unter anderer URL.

18. Mär 2012, 12:32Gefällt mir
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