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Do, 21. November 2024

Lokale in und um Linz

Lokale in und um Linz

Nur "Gnedln"? Weit gefehlt, Linz ist/war nicht umsonst Kulturhauptstadt Europas, das Vorurteil der grauen Industriestadt ist schon seit geraumer Zeit völlig unberechtigt.

In Linz beginnt's. Und Lokale gibt's genug, da weiß man nicht wirklich, wo man beginnen soll, geschweige denn, wo und wann man aufhört ;-)

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amarone1977·22 Lokale·Update: 10. Nov 2012·3 Kommentare

Essig´s

Niederreithstraße 35b, Linz 4020
Essig´sBlick in Richtung GenussladenEssig´s
In diesem Guide weil: Küche überzeugt bei Fisch ebenso wie beim Dessert. Kochkursen und eine "Edelgreißlerei".
SpeisenAmbienteService
12. Jul 2012
2x Essig. Nein, nicht zum Salat. Essig heißen die beiden Gastgeber, sehr gute noch dazu. Der Linzer Froschberg, der seinen Namen tatsächlich de...Mehr2x Essig. Nein, nicht zum Salat. Essig heißen die beiden Gastgeber, sehr gute noch dazu.

Der Linzer Froschberg, der seinen Namen tatsächlich den Fröschen in den ehemaligen Lehmgruben verdankt, erhebt sich im Westen der Linzer Altstadt. Ein beschauliches, zum Teil auch ordentlich luxuriöses Wohngebiet.
Genau hier hat das Ehepaar Essig seine gastronomischen Zelte aufgeschlagen.

Das Lokal ist von 11-19 Uhr geöffnet, also kein typisches Speiselokal mit Abendkarte.

Von außen erinnert das Lokal eher an ein örtliches Pfarrgemeindezentrum.
Doch drinnen wird’s richtig edel und gediegen: man geht durch den hauseigenen Genussladen, voll mit nötigen und unnötigen Kostbarkeiten. Ein an eine Wunderlampe erinnerndes Alessi-Öl-Kännchen hier, Pasta-Servierbesteck dort. Die eigenen Gewürzmischungen kann man ebenso kaufen wie die hausgemachten Chutneys. Sogar Beuschel für Zuhause gibt’s im großen Glas zu erwerben.
Nicht fehlen dürfen Schokoladespezialitäten von Linzer Manufakturen, ebenso wenig wie jene aus dem Piemont…

Der Gastraum ist ein wunderschöner Pavillon mit zentraler „Säule“, drum herum eine bequeme Polsterbank.
Kunst an den Wänden, schöne lange Storen, viel dunkles Holz trifft helle Töne, ich nenne das jetzt mal „Lavendel“, dazu lustige Farbspielereien im Barbereich.

Der Raucherbereich liegt am anderen Ende eines Korridors und nicht im Eingangsbereich, sehr löblich. Auch der Abgang zu den Toiletten (mit Wegweiser zum Weinkeller) kreuzt die Qualmabteilung nicht.
Apropos Toiletten: auch die können sich sehen lassen, eingerollte Stoffhandtücher und ein Teppich unter dem Pissoir für jene Geschlechtsgenossen, die immer noch nicht verstanden haben, dass „er“ nicht so lang ist, wie sie denken. Das Zitat stammt übrigens aus einer Toilette eines Kärntner Fischlokales.

Service: junge Herren, junge Damen, auch die Chefin lässt sich blicken. Aufmerksam, unaufgeregt, geschickt.

Ganz ist die Schwüle der letzten Wochen nicht verflogen, und die Tageszeit verbietet es ohnehin für mich: der vorgeschlagene Traubensaft von Ott (Wagram) samt Mineralwasser ist eine glänzende Idee.

Gedeck: ein feiner, würziger Kräuteraufstrich mit frisch-scharfem Schnittlauch drauf.
Dazu sehr gutes Brot, weiß hier, dunkel dort.

Keine Vorspeise für mich, ein Thunfischcarpaccio ist nicht so ganz meine Wahl.
Kein Problem, Hauptgericht und Desservariation sollte für die Mittagszeit ohnehin reichen.

Saiblingsfilet mit Linsenschaum und Erdäpfelpüree.
Der Saibling spendete ein wahrlich stattliches Filet, schöne samtig-knusprige Mehlhaut, sehr zarter Fisch, der aber nicht völlig auseinander zu fallen droht.
Die Linsen mit feinem Biss sind wie sich’s gehört ohne Salz gekocht, das Schäumchen erschlägt die Hülsenfrüchte keineswegs.
Das Püree tadellos, das Tüpferl sind die selbstgemachten Kartoffelchips, einerseits knusprig, andererseits zergehen sie auf der Zunge und erinnern nicht im Ansatz an Herrn Kelly.
Bravo!

Die Desservariation hat’s in sich.
Ein Schokokuchen von der Wallon-Schokolade (ich hoffe, ich hab’s richtig geschrieben, auf alle Fälle kommt diese Droge aus Belgien). Hier darf sie sich zart und unwiderstehlich entfalten, die Gabel teilt und die Schokolade scheint förmlich aufzuquellen. Das geht natürlich nur, wenn man die Sache ohne Mehl bäckt. Formidable!

Das Topfenmousse wiederum legt sich mit dem Aroma der Minze an, allerdings hält sich die Minze dezent zurück. Gut so, denn genau diese Nuance steht der ganzen Sache verdammt gut, Minze kann sonst schon mal zu intensiv hervorstechen. Sehr gut!

Das Walderdbeerenparfait wiederum fällt ein wenig hinter meine Erwartungen zurück. Die besten aller Erdbeeren sind zwar präsent, doch die herrliche Cremigkeit so mancher Parfaits fehlt hier ganz. Das Gefrorene hat ordentliche Kristalle entstehen lassen. Das erinnert mich an unsere ersten Versuche, Erdbeerjoghurt in die Gefriertruhe zu stellen.

Der Nougatknödel macht diese kleine Schwäche wiederum wett: fast ein wenig zurückhaltender Knödel, doch die Kombi macht‘s: das „flüssige Gold“ im Knödel ist wirklich sehr fein, dazu ein Beerenpüree samt ganzen Brombeeren und Heidelbeeren. Endlich mal ein Beerenspiegel, der nicht aus der Tiefkühlpackung kommt und den man auch wirklich nicht nur als Staffage auf den Teller haut.
Oberösterreich, Land der Knödel? Hier trifft das voll und ganz zu.

Espresso? Selbstverständlich. Er kommt mit reichhaltiger Menage und Würferlzange.
Der dazu gereichte weiße Tartufowürfel aus dem Piemont stellt jeden schalen Metro-Karamellkeks in den Schatten. Ein Sackerl voll mit den Piemonteser Kostbarkeiten findet sich gottlob in der „Edelgreißlerei“.

Fazit: eine schöne verlängerte Mittagspause mit dem sicheren Versprechen, wiederzukommen. Mit Weinbegleitung, und garantiert ein ganzes Menü. Die „5“ für’s Essen wird hier fast erreicht, ich hab den „5er“ allerdings schon hinter den Storen wackeln gesehen.
Das war Essig & Essig, mit feinstem Öl garniert. Bis zum nächsten Mal!Weniger anzeigen

Bigoli

Dametzstr. 38, Linz 4020
Gnocchi al sugo d'asino. Eselsauce!BigoliBigoli
In diesem Guide weil: Der beste Italiener, der eigentlich ein Oberösterreichischer Slow-Food-Experte ist. Deftig friulanisch-venezianisch. Puristisch. Genial.
SpeisenAmbienteService
20. Jän 2012
Ich war wieder mal in Linz – und wieder mal im Bigoli. Und wieder. Und wieder (letzter Besuch 11.7.2012, siehe ganz unten...) Weil’s beim ersten M...MehrIch war wieder mal in Linz – und wieder mal im Bigoli. Und wieder. Und wieder (letzter Besuch 11.7.2012, siehe ganz unten...)
Weil’s beim ersten Mal beim Bigoli so fein war, kam ich gleich an den beiden Tagen darauf nochmal. Ganz durch bin ich allerdings noch nicht mit der Karte. Fortsetzung nächste Woche. Aber so viel kann ich schon vorweg sagen: es zahlt sich immer wieder aus.

Das Bigoli liegt direkt am OK-Platz, eine richtige Piazza mit mehreren Lokalen und dem Moviemento-Kino sowie der Passage nur einen Steinwurf entfernt. Hier wurde ein richtig großer Platz zum Verweilen, zum gemeinsam Abhängen und zum Essen und Trinken geschaffen. Im Sommer ideal, weil natürlich die Lokale allesamt auch Sitzgärten haben.

Der Name Bigoli selbst steht für typische, etwas dickere, hausgemachte Spaghettoni aus dem Veneto.
Das Versprechen, authentische Küche aus dem Veneto zu bieten, verlangt kein In-Publikum, sondern Gäste, die nicht nur mit der Location, sondern auch mit den Ingredienzien was anfangen können.

Chef Gerhard Hinterleitner, offensichtlich kein Italiener, hat sich also wohl hier einen kleinen Traum erfüllt. Ein authentisches Lokal mit authentischem Essen und Trinken, und das mitten in Linz. Slowfood steht auf der Küchenschürze und auf den Heften, die neben mehreren Tageszeitungen liegen. Man darf sich also Zeit lassen, obwohl hier niemand übertrieben lange auf sein Essen warten muss.

Momentan ist’s kalt draußen, drinnen ist’s gemütlich, wenn auch der Tisch nahe der Eingangstür schon mal die kalte Luft um die Füße spüren lässt. Also beim nächsten Mal einen Tisch im hinteren Bereich des Lokales gewählt. Man geht an der Bar und an der kleinen offenen Küche vorbei, frische Torten stehen in der Vitrine. Die Tische sind eher klein, können aber flott und flexibel zusammen gestellt für eine 6er- oder vielleicht gar 8er-Gruppe reichen.
Ansonsten ist wie schon gesagt der Sitzgarten in den warmen Monaten empfehlenswert.

Ganz vergessen – es handelt sich um ein Nichtraucherlokal. Den Kellner darauf angesprochen, ob es dadurch seit der Umstellung Probleme gegeben hätte, erwidert dieser, dass Raucher wie Nichtraucher sehr positiv eingestellt sind und gerade deswegen auch immer wieder kommen. Stimmt. An allen drei Tagen war das Lokal praktisch immer voll.

Apropos Kellner – es ist immer doch derselbe, der schon vor Monaten hier gearbeitet hatte. Keine Ausgeburt an Freundlichkeit, aber grundehrlich korrekt, unauffällig, dafür aber auffällig unaufgeregt.

Bei den Getränken wird offensichtlich die Authentizität weitergeführt: Triestiner Bier, typische Weine der Region wie etwa den Friulano (hieß mal Tocai, weiß), den roten Refosco und den wunderbar säurebetonten Raboso. Oder aber einen Cabernet sauvignon aus der Gegend um Breganze (Vicenza).

Als Aperitiv habe ich allerdings ein ganz anderes Highlight bekommen: einen hausgemachten Zitronen-Lavendel-Saft. Erfrischend, und auch wirklich appetitanregend. Però, però!

Zurück zum authentischen Essen. Was isst man in Friaul und im Veneto?
Da ich selbst Jahre dort verbracht habe, kenne ich natürlich die üblichen Verdächtigen, wobei es sich hier schon eher um die Gegend zwischen Triest bis Treviso, maximal bis Vicenza handelt, vielleicht weniger um die Gegend Verona, wo auch bereits Esel und Ente den Weg in den Kochtopf finden.

Das wären also zum Beispiel mal Pasta e fasoi, ein Nudel-Bohnen-Eintopf. Man merkt also gleich, dass vor allem in Norditalien noch deftige Hausmannskost regiert, und nicht nur Pasta oder Pizza!
Auf alle Fälle warne ich diejenigen, die Spaghetti „Bolognese“ suchen. Ab zum Pseudoitaliener – die gibt’s hier sicher nicht!

Oder etwa die legendäre Baccalà alla vicentina, ein Stockfischgericht, das auf italienische Soldaten in Norwegen zurückgeht. Eine Speise, die polarisiert, weil der Stockfisch fachgerecht zubereitet werden will, abgesehen von der Tatsache, dass er mal einige Tag lang eingeweicht worden muss, bevor man ihn mit Weißbrot und Knoblauch serviert bekommt.
Also Vorsicht, wer das nicht mag, vergibt vielleicht ungerechterweise mal ein vernichtendes Urteil.

Weiters: eine Berglinsensuppe. Diese kleinen, hellen Linsen koche ich selbst ganz gerne, weil sie nicht so lange eingeweicht werden müssen. Hier hat der Koch und Chef seine ganze Passione in seine zweite Heimat gesteckt: Karottenwürfelchen sind zart, aber nicht gatschig mit im Spiel, die Berglinsen sind grob püriert, darüber gegossen eine satte Portion Olivenöl. Der Rosmarin ist frisch und darf sich geschmacklich verewigen.
Die Kombinaton ist sagenhaft gut und weist das dezent verwendete Salz in seine Grenzen. Gott sei Dank.

Kartoffelgnocchi mit Gorgonzola und wildem Salbei. Die Gnocchi sind schön gummig, zart, cremig, aber nicht schmierig-patzig. So wie sie sein müssen. Die Sauce ist nicht ganz meine Sache, aber Geschmäcker sind ja verschieden. Ich bin der Meinung, dass der ohnehin schon kräftige Käsegeschmack nicht unbedingt zu stark mit Salbei verstärkt werden muss. Da streiten sich die beiden Geschmacksquellen ordentlich, wer der Stärkere sein soll.

Bigoli mit Salsiccia und Radicchio Trevigiano: die Bigoli sind perfekt gekocht, schließlich ist es nicht einfach, eine pasta fresca fatta in casa auch so zu kochen, dass sie nicht außen patzig wird und zugleich innen zu kernig bleibt. Nichts dergleichen, hier passt alles. Die Wurst, genauer gesagt die bröckelige Brät der rohen Hauswürste, wird angebraten, abgeschmeckt und mit gebratenem Radicchio, dem „Gold“ der Gegend um Treviso, vermischt. Herz – und Magen - was wollt ihr mehr?

Vielleicht ein bisschen Fleisch? Costata di manzo, die klassische Beiried, gegrillt und schön rosig innen. Dazu einen grünen Salat, nach Wunsch nicht nur mit 08/15-Balsamico, sondern mit einem, der auch den Namen wirklich verdient. Kleiner Aufpreis von 60 Cent, der sich aber mehr als lohnt. Die Preise sind ohnehin für das Gebotene sehr moderat gestaltet.

Die Beiried präsentiert sich fest, aber nicht zäh. Dezent, aber zurückhaltend gewürzt. Beilage: auf Wunsch Rosmarinkartoffeln, die sich perfekt gebraten und innen schön zart präsentieren, oder auch Gemüse und den weißen Polenta (letzteren hab ich leider noch nicht probiert).

Zum Schluss: Schokoladentorte oder Limoncellotorte (beides von einem „Vertrauten“ des Chefs für’s Haus gebacken) oder ein Nougat-Kaffee-Biskuit?
Letzters wurde es dann, und ich hab’s nicht bereut. Ich wusste nicht, dass
Nougat und Kaffee zusammen so harmonieren können, bis dato bekam ich entweder das eine – oder das andere.
Gut gekühlt, und nicht mit dem bei Tiramisu typisch zu aufgeweichten Teigschichten dazwischen. Dazu besagten Cabernet sauvignon, der wie eine wahre Ribiselbombe daherkommt. Respekt.

Caffè? Gut, aber nicht überragend, auch wenn’s auch ein echter Triestiner ist (Hausbrandt).
Grappa? Gern. Feine Auswahl von „handwerklichen“ und „designten“ Vertretern.

Tutto sommato muss ich sagen: das „italienischste“ Lokal eines Nichtitalieners! Der Chef dürfte sich aber dermaßen in die Gegend verliebt haben, dass das Ergebnis seiner Liebe in Land, Leute und Gaumen sehr überzeugend ist. Man kommt immer wieder, schließlich ändert sich die Karte fast jeden Tag.
Reservieren ist von Vorteil, und da die Speisen grundsätzlich frisch vor- und zubereitet sind, kann es schon sein, dass man um halb neun das eine oder andere Gericht nicht mehr bekommt, da es zwar gut, aber aus ist!

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Update 11.7.:

Endlich mal eine der Naschereien ausprobiert....

Der Durst wird zuerst mal mit einer orginalen Orangina gelöscht, samt Mineralwasser.

Zitronencremetorte geordert: sehr cremig, extrem zartes und feinporiges Bisquit, zu viel Zucker oben drauf. Sehr gut, wenn auch für meinen Geschmack zu süß.

Der Doppio von Hausbrandt enttäuscht mich nicht.

A presto, Bigoli!Weniger anzeigen

Da Giuseppe

Herrenstraße 23, Linz 4020
Da GiuseppeDa GiuseppeDa Giuseppe
In diesem Guide weil: Italiener mit Anspruch. Das Filettieren vom Fisch lässt sich der Maestro nicht nehmen.
SpeisenAmbienteService
10. Dez 2010
War bei Giuseppe bis dato drei Mal, die Preislage ist gehoben, aber nicht unverschämt. Wirklich gute Fischqualität darf auch mal was kosten, und je...MehrWar bei Giuseppe bis dato drei Mal, die Preislage ist gehoben, aber nicht unverschämt. Wirklich gute Fischqualität darf auch mal was kosten, und jeden Tag kommt man ja auch nicht her.
Hier gibt's kaum was zu meckern, am ehesten erkennt man die Kompetenz des Hauses daran, wie die Basics gemacht werden. Also: Tomatensuppe, Pasta und Fisch. Durchwegs eine "4", für den Fisch wohl auch die "5", der Pesce al sale (in der Salzkruste), kompetent vom Chef selbst serviert und filetiert. Der Wein lässt noch gewisse Wünsche nach oben offen (Temperatur), ansonsten kann man hier wirklich fürstlich speisen. Dass ein Lokal von außen so unauffällig ist, ja fast übersehen werden kann, aber drin gerammelt voll ist und Reservierung praktisch Pflicht ist, spricht für das Lokal und erinnert mich an die Ristoranti in Rom. Unauffällig, aber voll mit Einheimischen bedeutet: sehr gute Adresse. Das gilt auch für Giuseppe.Weniger anzeigen

Surace - Al Dente

Plus Kauf Straße 7 (PlusCity), Pasching 4066
In diesem Guide weil: Süditaliener in ihrem Element. Die bis dato besten Spaghetti Carbonara "fatti in Austria"! Und das im größten Einkaufszentrum Oberösterreichs.
SpeisenAmbienteService
8. Dez 2011
Man spaziert durch eines der größten Einkaufszentren seiner Art in Österreich und hat um die Mittagszeit gehörigen Hunger. Der italienische Geschäf...MehrMan spaziert durch eines der größten Einkaufszentren seiner Art in Österreich und hat um die Mittagszeit gehörigen Hunger. Der italienische Geschäftspartner würde eher typisch Österreichisches essen, da spazieren wir beim "Al Dente" vorbei.

Neben der kleinen Trattoria befindet sich der italienische Spezialitätenladen "Surace", schnell ist klar: das gehört zusammen, heftig gestikulierende Originale schwirren zwischen den beiden Lokalen hin und her. Warum nicht eine gute echte Pasta? Wir haben Hunger, es muss aber nicht unbedingt Schweinsbraten mit Knödel sein.

Vor allem fällt eines sofort auf, und mein Gegenüber bestätigt das auch sofort: "Più di napoletano così fa male!" - Das war natürlich ironisch gemeint, denn eines wird hier schnell klar: hier arbeiten und kochen nur Italiener, beste Voraussetzungen für bestes italienisches Essen.

Wir schauen auf die Karte, es gibt alle Klassiker: al pesto, al pomodoro, al ragù (wer noch einmal Bolognese sagt, kriegt einen Calcio nel culo, capito mi hai?), all'amatriciana, alla carbonara.

Wenn schon eine echte Carbonara, dann aber nur "come Dio comanda" - wie Gott befiehlt - also "wie sich's g'hört.

Und das soll ganz klar heißen, OHNE Schlagobers, denn eine echte Carbonara wird so gemacht: Zwiebel, Pancetta anrösten, wegstellen, erkalten lassen. Ei mit Parmesan gut vermengen, Zwiebel-Pancetta-Mischung unterheben. Pasta al dente dazugeben und rasch mit der Soße vermengen, und zwar so, dass das ganze eine cremige, nicht bröselige Konsistenz erhält. Sofort servieren.

Und genau das bekamen wir, mit der Bitte an den Capo, nur ja nicht die "verösterreichischte" Variante zu servieren.

Das Ergebnis war so, wie wir es damals zu Studienzeiten mit den Italienern zu jeder Tageszeit gekocht haben. So muss Pasta schmecken, so muss eine Carbonara schmecken.

Zum Schluss noch einen vero caffè italiano - und auch hier sind ja Napoletani di wahren Weltmeister.

Fazit: 1a-Pasta, stattliche Portion und trotzdem kein Stein im Magen. Der Caffè zum Schluss ist das I-Tüpferl am I-Tüpferl. Nächstes Mal wieder, ganz sicher. Angeregte Unterhaltung mit den Ragazzi inklusive.Weniger anzeigen

Herberstein

Altstadt 10, Linz 4020
Herberstein
In diesem Guide weil: Haubenküche. Mutige Kreationen, vielversprechend. Besuch steht noch aus.

Gelbes Krokodil

OK Platz 1, Linz 4020
Gelbes KrokodilMarokkanisches Huhn mit großem Cous Cous, Oliven und GemüseLinsensuppe mit Zitrone
In diesem Guide weil: Vegan-vegetarisch-fleischliche Multikulti-Küche vor und nach dem Kinobesuch. Immer wieder.
SpeisenAmbienteService
27. Jän 2012
Eines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert. Doch halt, es hat sich sehr wohl et...MehrEines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert.

Doch halt, es hat sich sehr wohl etwas verändert: das Lokal ist mittlerweile ein komplettes Nichtraucherlokal geworden, wer rauchen will, muss einen Stock höher gehen.
Was sich dadurch nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass es nach wie vor gerammelt voll ist und allein schon durch das angeschlossene Programmkino Moviemento sehr empfehlenswert ist, zu reservieren. In der Zeit um 19 Uhr kriegt man hier, auch im Sommer, wenn draußen der Gastgarten offen ist, keinen Platz.

Auch hier kann also keine Rede davon sein, dass ein Nichtraucherlokal die Gäste vertreibt. Das ist absoluter Schwachsinn und meine Erfahrungen in der Gastronomie bestätigen einfach nur das: die Jammerer und Sumperer der Nation sind nicht in der Lage, durch ein gutes Konzept Gäste anzulocken. Der Rauch als einziges Konzept? Also wirklich.

Die Speisekarte (--> online) wechselt regelmäßig und zeichnet sich durch extreme Vielseitigkeit aus: mexikanisch, italienisch, heimisch, arabisch, chinesisch - und das wohl größte Veggie- und Veganer-Angebot, das mir seit langem untergekommen ist.
Die Atmosphäre ist geschäftig, hip, alternativ, ein Riesenhaufen mit Zeitungen (OÖN, Standard, Falter, Profil, ecc.), das perfekte Studentenlokal. Das mehr als leger gekleidetet Personal (Jeans, T-Shirt, Strickhaube) hat mächtig was zu tun, aber niemand wartet lang.

Das Essen überzeugt praktisch immer, es kommt eigentlich nur auf den persönlichen Geschmack an. "Arabisches Huhn mit Cous Cous", "Wildschweinbraten mit Kohl-Maronigemüse", "Sesampaniertes Seitanschnitzel" (!!), "Birnen-Marzipanstrudel", etc. etc., das klingt extrem exotisch und kreativ, aber nie abgehoben, und so sind auch die Preise, man kommt aus dem Staunen kaum heraus und braucht oft eine Viertelstunde, um sich entscheiden zu können.

Es gibt aber auch deftige Kost wie etwa ein Bio-Almochsengulasch, welches meinem Geschäftspartner besonders geschmeckt hat, oder auch ein Kalbswienerschnitzel, welches die Konkurrenz der zünftigen Bierlokale in der Nähe nicht scheuen muss.

Diesmal war es dann doch wieder das Arabische Huhn mit (großem) CousCous, der zwar ein wenig patzig geraten ist, allerdings schmeckt das Hendl wirklich zart und gut gewürzt. Sogar die Haut esse ich mit, die manchmal schon zu wünschen übrig lässt. Die Oliven lasse ich zwar liegen, sie geben aber dem Gericht zusammen mit den Karotten eine mal ganz andere, sehr angenehme Note.

Als Nachspeise war's diesmal eine schwarze Panna cotta auf Sanddornspiegel, man könnte auch sagen ein Schokopudding mit Schokosauce (wohl aus der Flasche) und Sanddornsirup.
Angesichts der generell sehr moderaten, sagen wir mal volksnahen Preise eine sehr ordentliche Qualität und vor allem eine nicht nur kreativ-alternative Küche, sondern auch geschmacklich erstaunlich treffsicher.

Man darf ja nie vergessen: das Lokal ist ordentlich groß, immer ordentlich gefüllt, und die Karte ist sehr sehr umfangreich. Einen echten Fehltritt der Küche habe ich bis dato nicht erlebt, und das bei weit mehr als zehn Besuchen.

Auf alle Fälle ist das mal ein Lokal, wo man sagt: hierher komm ich immer wieder, bis ich durch die Speisekarte durch bin. Und nachher geht's ins Kino.Weniger anzeigen

Wolfsjägerhof

Wolfsjägerstraße 4, St. Florian 4490
Diese Katze "nuckelt" am Pullover, Vorsicht! ;-)Salat"berg", HopfencornettoSonderwunsch: Ribeye einfach ein wenig gepfeffert, nur mit Salat
In diesem Guide weil: Der idyllische Vierkanthof liegt auf den Hügeln südlich von Ansfelden und Ebelsberg. Wer also die Stadt nach der Arbeit von der Ferne sehen will, ist hier genau richtig. Speis und Trank - und ein gut gemachtes Bett.
SpeisenAmbienteService
27. Jän 2012
(Mehrere Besuche, letzte Updates unter der Sternderl-Linie ganz unten) ********************************************** Meine Stamm-Unterkunft im...Mehr(Mehrere Besuche, letzte Updates unter der Sternderl-Linie ganz unten)
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Meine Stamm-Unterkunft im Raum Linz, wenn ich unterwegs bin.

Der jahrhundertealte Vierkanthof mit riesigem zum Teil überdachten Gastgarten ist die Schönwetteradresse für die ganze Umgebung. Ob Hochzeit, Familienfeier oder Fussball-WM-Übertragung.
Wenn an einem schönen Tag hunderte Leute kommen, gibt's kalte Gerichte zum Selberholen und das eine oder andere Schnitzerl. Ansonsten findet man sich in der urigen Stube wieder und bestellt einen der Klassiker.

Einen Stock höher gibt's 6 tadellose Zimmer mit bequemen Betten und einfachem, aber immer sauberem Bad/WC.
Das Frühstück am Morgen hat's dann in sich. Das hat man der nimmermüden, immer quirligen und gut aufgelegten Chefin zu verdanken, die selbst während des Betriebsurlaubs (Weihnachten bis Anfang Februar) am Morgen den Frühstückstisch deckt.
Und da gibt's alles, was der Gast wünscht. Sogar laktosefreie Milche oder Schafjoghurt, heute Schinken, morgen Wurst? Alles kein Problem, sofern die Chefin es am Vortag weiß. Das nenne ich mal unschlagbaren Service. Das Zimmer kommt auf 38 Euro, das ist für die Umgebung ebenso unschlagbar, vor allem: ein dermaßenes Frühstück in einem idyllischen Bauernhof kriegt man sonstwo nicht.
Nicht zu vergessen: das stets frisch angelieferte Sauerteigbrot. Umwerfend gut!

Das Essen: zünftig, traditionell, mit ein paar internationalen Tupfen auf der Speisekarte. Keine Gourmetküche, aber mehr als ordentliche, gut bürgerliche Küche, mehr verlangt man auch hier nicht.

Internationale Küche gibt's wie gesagt auch, obwohl ich der Meinung bin, dass es eher die Interpretationen des Hauses von internationaler Küche sind. Und, weniger mein Fall: all zu oft wird roher Paprika als Dekoration eingesetzt, am Salat, oder auch in Saucen. Das mag ich wiederum nicht, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Trotzdem: einmal gab's für gute 11 Euro Penne mit dreierlei Fleischfilets (Schwein, Rind, Huhn) und Balsamicosauce. Ein echtes Schlemmeressen, wenn auch nicht "original" italienisch. Gut war's trotzdem, fast wollte ich den Teller abschlecken.

Wiederum eher ein "Unding der alten Schule": Bauerngröstl mit Salat, allerdings alles auf einem Teller. Dadurch kriegen warme Kartoffeln Kontakt mit Essig. No-go! Obwohl das Gröstl an sich ja sehr gschmackig wäre. Kräftig, würzig, auch die Kartoffeln brauchen sich nicht zu verstecken.

Würdig: Käsespätzle sind eigentlich ein rotes Tuch für mich, sie entlarven all zu oft schauderhafte Kochkünste. Hier kann man sie tadellos essen, auch wenn es kein leichtes Abendessen ist und St. Florian nicht im Pinzgau liegt. Zu gut erinnere ich mich an Kasnocken-Essen in Mittersill. Wird wieder mal Zeit, dorthin zu kommen!

Gut auch die Wildwochen, Ente und Gans präsentierten sich stets kräftig und zart zugleich, zuvor überzeugte wie etwa auch in Wels beim Laahener Wirt die so genannte Wildfleisch-Einmachsuppe, in diesem Fall mit Ente. Fast schon ein Hauptgericht. Für 3,90 Euro kommt ein prall gefüllter, riesiger Suppenteller. Wer soll das aufessen? Ich tat's, aber dann war Spazieren gehen angesagt.

Wein: Das Weinangebot ist eher begrenzt, die ländliche Klientel stürzt sich eher aufs Bier. Also eher das Standardprogramm (Haugsdorfer Zweigelt) und vielleicht der eine oder andere Übersee-Vertreter (nicht so mein Fall). Oder gleich ein gut gezapftes mit Henkel rechts. Immer gut.

Ein absoluter Hit zum Schluss ist allerdings die hauseigene Bananenschnitte, unbedingt probieren! Sollte keine mehr "lagernd" sein, so tut's auch die gute alte Lambadaschnitte.

Fazit: fürstliche Bedienung, sehr gemütliche, ländliche Umgebung, gschmackiges Essen. Wer danach gleich "umfallen" will, kann dies hier sehr gemütlich tun!

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Update 9.11.
Und wieder ein spontaner Besuch, ich kündige mich auf der A1 an, werde wohl zu spät für die Küche ankommen.

Doch um 21:30 wirft sich die nimmermüde, quirlige Chefin nochmal für mich in die Küche. Was darf's denn sein?

Einfach nur ein feines Stück Rindfleisch und viel grüner Salat. Keine sonstigen Beilagen.

Mein Wusch ward ihr Befehl - und so wurde wieder ein feines schlichtes Abendessen draus. Dazu ein schön gekühltes Hopfencornetto.

Besseres Service mit Hingabe für den Gast kann man sich wirklich nicht wünschen!

Wie immer: die Katzen. Eine ist besonders liebesbedürftig, dürfte wohl zu früh "abgemilcht" worden sein. Sie legt sich spontan auf den Schoß und gräbt sich mit den Krallen in den Pullover - und nuckelt.... Laufmaschen im Pullover garantiert.Weniger anzeigen

Prielmayers

Weißenwolffstraße 33, Linz 4020
Kalbswienerschnitzel mit Heurigen.Kohl-Vanille-CremesuppeGruß aus der Küche
In diesem Guide weil: Solides Restaurant, klassische und internationale Küche.
SpeisenAmbienteService
11. Jän 2012
Erster Besuch, eigentlich ziemlich zufällig reingeplatzt. Der Prielmayerhof ist ein 4-Stern-Hotel mit einem kleinem Restaurant nebst Hoteleinga...MehrErster Besuch, eigentlich ziemlich zufällig reingeplatzt.

Der Prielmayerhof ist ein 4-Stern-Hotel mit einem kleinem Restaurant nebst Hoteleingang. Sehr schlicht eingerichtet, fast schon puristisch-konservativ, bequemes Ledergestühl samt ebensolchen Bänken, in schwarz.

Die Kellner sind sportlich-edel mit Krawatte und weißem Italienerhemd unterwegs, stets freundlich, selbstbewusst, wenn auch gesagt werden muss, dass sie für ein gehobeneres Lokal all zu oft fragen, ob's passt und schmeckt. Einmal weniger gefragt, dafür das edle Weinglas vor dem Servieren nochmal geprüft: hoppla, da sind doch eindeutig die noch nicht abgetropften Wassertropfen am Glasrand eingetrocknet, nicht poliert.
Der junge Mann hat's übersehen, einem erfahrenem Kellner wär's wohl nicht passiert. Ich erlaube mir aber, das Problem selbst zu lösen und poliere es unbemerkt mal schnell mit der schönen Stoffserviette.

Der Wein selbst, der reinkommt, ist allerdings vom Feinsten. Hier begnügt man sich nicht mit dem Zweigelt vom Hillinger, hier geht's gleich mal opulent los mit "Wie wär's mit einem Opus Eximium vom Gesellmann?". Klar, der St. Laurent vom Heinrich ist auch kein Schwachbrüster, aber hier wird gleich was Ordentliches serviert. Zwar international angehauchte Ösi-Cuvée mit klassischen heimischen Rebsorten (BF, StL, ZW), aber doch ein weicher Barriqueausbau. "Modern", wie der Interspar-Weinführer wohl sagen würde. Trotzdem, feines Weindi, auch wenn der flotte Kellner ein bissi sparsam eingeschenkt hat...

Gruß aus der Küche: Avocadocreme, Lachs, Garnierung. Der Lachs schmeckt wie der Biolachs vom Merkur, die Avocadocreme ist ok, recht grobstückig püriert. Nett angerichtet, interessante Kombination, aber jetzt nicht der Brüller.

Eine Kohl-Vanille-Cremesuppe: das klingt schon so abgefahren, dass ich es probieren musste. Das Ergbenis ist viel unspektakulärer, als ich dachte. Schon schon, der Kohl kommt durch, der Vanilleduft ist kaum merkbar. Was der zweifelsohne angenehmen Suppe gut getan hätte: ein bissi Muskat, und das eine oder andere Kohlstückchen separat und unpüriert hinzuzugeben. So ist die Suppe zwar gut, aber die erwartete Finesse und Besonderheit geht mir ab.

Das Kalbswienerschnitzel mit Heurigen. Ich war gestern in einem Landgasthaus knapp außerhalb von Linz (Review folgt gleich) böse enttäuscht worden. Abgesehen von Qualtität und Machart stört mich die "österreichische" Art, Reis zu kochen. Der Kellner bot mir also an, kleine heurige Kartoffeln zu nehmen, dank der Qualität und Frische sogar mit Schale.
Dies sollte sich als gute Wahl erweisen.

Das Schnitzel "zu zweit", also zwei kleinere Stücke. Auch hier wird das Schnitzel geklopft, was ich beim Kalbfleisch an sich als nicht wirklich sinnvoll erachte. Beim Schweinefleisch ja, beim ohnehin zartereren Kalbfleisch nein.
Wer also wirklich gute Kalbschnitzel haben will, sollte sich das Fleisch im Ganzen kaufen, die richtige Stärke (0,5cm) wählen, NICHT klopfen, einseitig leicht salzen, die Paniere aber NICHT mehr salzen.
Bestes Butterschmalz, nicht zu viel, schon gar nicht schwimmend.

Hier funktioniert fast alles so, wie's sein sollte. Schade nur, dass das (gute) Fleisch trotzdem geklopft wurde.

Die Kartoffeln hielten aber, was versprochen wurde. Knackige Schale, weicher, gehaltvoller, nicht mehliger Kern. Leicht in der Pfanne mitgebraten. Das passt.

Insgesamt kein schlechter erster Besuch, wenn auch die ganz großen Aha-Erlebnisse ausgeblieben sind. Das Essen erhält eine (gute) 3, also wird hier eine Küche geboten, die sicher mehr als das Alltägliche schafft.Weniger anzeigen

Alte Metzgerei

Herrenstraße 5, Linz 4020
Alte MetzgereiAlte Metzgerei
In diesem Guide weil: Bistro. Fleischlaberl und Beef Tartare aus der Vitrine, Glasl Wein dazu. Mehr braucht man nicht für's Glück.
SpeisenAmbienteService
10. Dez 2010
Es muss nicht immer à la carte sein. Die Alte Metzgerei ist ein beliebter Treff mittags und abends. Das nahe gelegene Theater scheint auch regelmäß...MehrEs muss nicht immer à la carte sein. Die Alte Metzgerei ist ein beliebter Treff mittags und abends. Das nahe gelegene Theater scheint auch regelmäßig das dazu passende Publikum zu liefern. Manchmal ist die Kombination aus Stehtischen und Sitzgelegenheiten ein wenig nachteilig, das Lokal wirkt manchmal ein wenig überfüllt.
Trotzdem kommt man immer wieder hier her, um einen der wenigen Sitzplätze zu ergattern. Man ordert an der Vitrine ein Süppchen, das eine oder andere Stück Fleisch und ein gepflegtes Glas Wein, die Auswahl geht absolut in Ordnung. Absolutes Highlight: das Beef Tartare ist hier absolute Spitzenklasse, allzu oft wussten das schon andere vor mir und ich musste mir sozusagen erzählen lassen, wie's geschmeckt hat.Weniger anzeigen

Gasthaus Petersburg

Fadingerplatz 6, Linz 4030
Gasthaus PetersburgInterieurOma's Reindlrostbraten mit Nudeln
In diesem Guide weil: Urigstes Gasthaus in Ebelsberg. "Unser Laube is net deppat!"
SpeisenAmbienteService
14. Feb 2012
Ebelsberg hat einen kleinen alten Dorfkern mit Fadinger's Geburtshaus (Nr. 5), gleich daneben ist "Peters Burg", wie's ja eigentlich genau heißt. ...MehrEbelsberg hat einen kleinen alten Dorfkern mit Fadinger's Geburtshaus (Nr. 5), gleich daneben ist "Peters Burg", wie's ja eigentlich genau heißt.

Vom enormen Straßenverkehr der Bundesstraße B1 hört man drinnen Gott sei Dank nichts.
Drinnen ist man in der guten Stube. Die ist sehr gemütlich, ein großer Kachelofen liegt genau zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich. Der Raucherbereich ist "natürlich" rund um die Schank.
Es sei verziehen, es kommt trotzdem so etwas wie Behaglichkeit in der guten Stube auf.

Lustig: schon im Sommer ist mir aufgefallen, dass sich Chef Peter gern seines Dialekts bedient. Da weist dann schon mal eine Infotafel auf den kleinen Innenhof hin: "Unser Laube is net depat". Oder es stehen die Öffnungszeiten auf der Kreidetafel an der Wand, dabei wird auf den Ruhetag hingewiesen: "Mittwoch ned!"

Den Humor zwischen Weißwurst und Hascheeknödeln mochte ich ohnehin schon immer.

So sitzt man schmunzelnd und entspannt in der massiven Sitzecke und bestellt das Essen. Die Dame duzt, genauso wie mehrere Gäste beim Hereingehen.

Hemdsärmelig geht dann auch Chef Peter hinter seiner neuen "Zusatzküche" zu Werke. Die Palatschinken werden frisch geschnitten und kurz im Ofen erwärmt. Müsste er gar nicht, dadurch werden die Dinger fast ein wenig zu trocken. Ansonsten schmeckt der großzügig dimensionierte Teller ordentlich und lässt die Minus 10 Grad draußen sofort wieder vergessen.

Omas Reindlrostbraten mit Nudeln.
Das ist echte Hausmannskost. Das Fleisch erinnert schon fast an Gulaschfleisch. Ein enormes Stück Fleisch, auch ordentlich dick - und "reindltypisch" butterzart.
Die Sauce ist ziemlich reduziert und unterstreicht die Tatsache, dass der Braten eine schöne Zeit in Peters Ofen zugebracht hat.

Die Bandnudeln sind klaglos zubereitet, flutschen schön und nehmen die Sauce gut auf.

Die ersten Besuche sind schon etwas länger her, damals gab's unter anderem Schnitzel mit Erdäpfeln.

Allesamt keine Haubenküche, aber gute, ehrliche Wirtshausküche zu wirklich mehr als fairen Preisen.

Der Wirt, seine Servicechefin und die anderen Gäste sind allesamt Originale, die Stammgäste (und auch ich) fühlen sich hier sichtlich wohl.

Also: zum immer wieder mal Einkehren, und sei's nur mal eine Suppe oder ein Hopfencornetto.Weniger anzeigen

Amici - La Cantinetta degli Amicí

Mariahilfgasse 1, Linz 4020
ProfiterolesPesce al sale.
In diesem Guide weil: Italienisch, original. Original ist allerdings nicht nur die grundsätzlich gute Küche, auch die italienische Schludrigkeit schlägt manchmal durch.
SpeisenAmbienteService
17. Dez 2010
Als langjähriger Italienfan musste ich natürlich auch hier vorbeischauen, dank einer Empfehlung aus der Linzer Altstadt. Schon beim Eingang merkt ...MehrAls langjähriger Italienfan musste ich natürlich auch hier vorbeischauen, dank einer Empfehlung aus der Linzer Altstadt.
Schon beim Eingang merkt man, dass hier auch wirklich Italiener am Werke sind. Das gekühlte Gemüse- und Salatbuffet und die Tortenvitrine sind Einrichtungsgegenstände, die man in Italien immer wieder sieht, in Österreich aber kaum.
Dass das Amici stets gut besucht ist, merkt man, weil man selten einen Platz bekommt. Das Service ist stets emsig unterwegs, wenn auch nicht immer absolut 100%ig perfekt organisiert (auch das ist Italien, wir verzeihen das).
Der Wein: geht in Ordnung.
Das Essen: Licht und Schatten. Das erste Mal bekam ich Tomatensuppe und Pesce al sale. Fisch in der Salzkruste ist immer noch die beste Zubereitungsart von Fisch. Ohne Fehl und Tadel, wenn auch die Portion ein wenig mager war, der Fisch dürfte ein Zwergbranzino gewesen sein. Aber besser noch als zuviel und halb so gut.
Beim nächsten Mal dürften die Ragazzi dann nicht mehr ganz so gut drauf gewesen sein. Man sagt zwar absolut zu Unrecht, dass Italiener kein Fleisch kochen können, das ist absoluter Unsinn, aber die Scaloppina war erstens viel zu trocken, zweites ziemlich zäh und faserig. Es zahlt sich aus, bei der Fleischqualität mehr zu investieren. Auch die Kartoffeln rissen mich nicht vom Hocker. 4 der Fisch, 2 das Fleisch, macht 3. Schade. Aber wie ich die Ragazzi vom Amici kenne, lesen sie das - und machen es nächstes Mal besser. Denn ein nächstes Mal wird es - sofern ich wieder mal in Linz bin - sicher geben.Weniger anzeigen

Stockinger

Ritzlhofstrasse 63-65, Ansfelden 4052
StockingerStockinger
In diesem Guide weil: Riesen-Business-Hotel-Gasthof knapp außerhalb von Linz im Ansfeldner Ortsteil Kremsdorf.
SpeisenAmbienteService
5. Jän 2011
Der Stockinger ist in der Gegend um Linz eine Institution. Ein wirklich stattliches Hotel für fast alle Kategorien von einfach bis zur Suite und da...MehrDer Stockinger ist in der Gegend um Linz eine Institution. Ein wirklich stattliches Hotel für fast alle Kategorien von einfach bis zur Suite und das dazugehörige Restaurant, das sich in der Küche keine wirkliche Blöße gibt.

Das heißt: eine Frittatensuppe, die schmeckt, wie sie schmecken muss und nicht in einer größeren Kaffeetasse, sondern in einem richtigen Teller serviert wird.

Eierschwammerl mit Knödel, ein Klassiker, der auch hier wirklich gut schmeckt.

Tagliatelle mit Bärlauchpesto: die Nudeln sind vielleicht einen Tic zu weich, trotzdem schmeckt's, zum Nörgeln kommt man nicht.

Das Service ist nie überfordert, freundlich und kompetent. Die Weinauswahl geht in Ordnung.Weniger anzeigen

Hackl Catering

Dametzstraße 49, Linz 4020
Hackl Catering
In diesem Guide weil: Ein frisches Beuscherl, Gulasch, oder auch Knödel. Frischer Steh-Mittagstisch in der Fleischerei.

divino

Domgasse 20, Linz 4020
divino
In diesem Guide weil: Tapas und rein spanische Weine. Sehr entspannte Atmosphäre.

Chelsea Pub

Domgasse 5, Linz 4020
Chelsea Pub
In diesem Guide weil: Irish Pub. Kombination aus "tasty food", Stout und Live-Fußball.

Il Teatro Antica Trattoria

Hamerlingstraße 46 (Lenaupark), Linz 4020
Penne mit Rinderfiletspitzen und Vodka-Rahmsauce
In diesem Guide weil: Italienisch. Opulente Einrichtung, überlaufen. Gute, aber nicht immer stilsichere Küche.
SpeisenAmbienteService
5. Jän 2011
Zuerst mal ein Kompliment an die Geschäftsführung. Hier hat jemand ein sehr durchdachtes und, so glaub ich, erfolgreiches Lokal auf die Beine geste...MehrZuerst mal ein Kompliment an die Geschäftsführung. Hier hat jemand ein sehr durchdachtes und, so glaub ich, erfolgreiches Lokal auf die Beine gestellt.

Man kommt rein und wird sogleich, all'italiano, wie an einer Rezeption empfangen, die Reservierungsliste wird geprüft und man wird zum Tisch begleitet. Meiner Meinung nach ein sinnvolles System, vor allem aber hat es Stil, ein Gast wird empfangen und man zeigt ihm den Tisch (es wäre in Italien kein guter Ton, einfach reinzugehen und sich irgendwo niederzusetzen).

Die Einrichtung versucht ein authentisches Cantina-Design widerzuspiegeln, was auch gelingt, vielleicht schon ein wenig übertrieben, aber egal.

Das Service ist aufmerksam, wenn auch ein wenig zu viele unerfahrene Lehrlinge beinhart an die vorderste Front geschickt werden.

Das Essen ist auf Authentizität und gewisse Kreativität und Optik bemüht. Die Bissfestigkeit der Pasta ist ohne Fehl und Tadel, das Condimento verlässt sich aber trotzdem ein wenig zu sehr auf die Zutat Schlagobers. Schmeckt dadurch ein wenig zu geil, wenn auch die Kombination Penne mit Rinderfiletspitzen und Vodkarahmsauße (!!) eine kulinarische Überraschung ist. Respekt. Am besten patentieren!

Die Nachspeise treibt dann den Wunsch, das Besondere zu machen zu sehr auf die Spitze: Erdbeertiramisu mit Minzsorbet an Zwergorangenragout. Nein!! Das "Erdbeertiramisu" ist mit einer viel zu dicken Schokoglasur überdeckt (je dünner ein Schokofilm auf Früchten ist, desto besser!). Dazu kommt, dass während man das Tiramisu von der Schokolade befreit, das entbehrliche Minzsorbet dahinschmilzt. Die Zwergorangen (sind Miniaturorangen besser als normale?) passen ebenfalls geschmacklich nicht so wirklich dazu.

Hier würde gelten: weniger ist mehr. Das nächste Mal gibt's das vom Hause empfohlene Tiramisu, klassisch, ohne Schnickschnack und Zwergorangen.

Trotzdem, eine interessante Adresse zum Weiterprobieren.Weniger anzeigen

L'Osteria

Promenade 22, Linz 4020
L'OsteriaL'OsteriaMinestrone
In diesem Guide weil: Riesiges Kombination aus Restaurant und Vinothek. Schnelle, routinierte, wenn auch nicht hochklassige Küche.
SpeisenAmbienteService
23. Apr 2012
Und noch ein Abend in Linz. Dank einem lieben Freund, der selbst in Linz zu tun hatte, wurde es ein besonderer. Wenn auch das besuchte Lokal selbst...MehrUnd noch ein Abend in Linz. Dank einem lieben Freund, der selbst in Linz zu tun hatte, wurde es ein besonderer. Wenn auch das besuchte Lokal selbst nicht in allen Punkten vollends überzeugen konnte.

„L’Osteria“ befindet sich an der Linzer Promenade, direkt neben der Linzer Kaffeehausinstitution Traxlmayr.
Das Lokal ist in zwei Teile zu unterteilen: dem vorderen Restaurantteil, und dem hinteren Vinothekenbereich.

Im Restaurant ist der Bär los. Also gleich mal ab in die Weinabteilung, schauen wir mal, was es da alles so zu entdecken gibt.
Selbst hier ist ordentlich was los, die Stehtische und die Bar sind heillos überfüllt, wir finden irgendwo zwischen kurzerhand übereinandergestapelten Weinkartons und Holzkisten Platz für’s Glaserl Wein.

Wichtig: der Raucherbereich ist ein kleines „Kammerl“ abseits von Theke und Eingangsbereich.

Das herzerweichend hübsche Mädl vom Service ist schnell da und bringt auch ebenso schnell den Wein: die Glasweis-Karte ist ordentlich bestückt, da gibt’s Burgenländer wie Kirnbauer ebenso wie Rieslinge aus dem Kamptal oder den sündteuren Barbaresco von Gaja um feudale 24 Euro für’s Achtel. Nein, nicht für die Flasche, für’s Achtel, richtig gelesen. Gaja ist ja ein großer Name, aber für mich gilt: großer Wein vor großem Namen.
Der Riesling von der Langenloiser Toplage Heiligenstein schlägt auch immerhin mit 6,50 zu Buche, doch die Investition lohnt sich. Jederzeit ist mir ein guter Wein lieber als ein stets überteuertes Mixgetränk.

Während dem ersten Achtel kann man die Flaschenweine in der Holzregalwand bestaunen. Ein Who-is-Who der europäischen Spitzenklasse, ein Chianto Classico Riserva von Isole e Olena findet sich ebenso wie Uwe Schiefers Lagenkaiser Reihburg samt 48-Euro-Preisschild. Oho, hier gibt’s also Ab-Hof-Preise für Wein zum Mitnehmen, ansonsten wäre der Preis wohl nicht erklärbar.

Da der Hunger quält, nehmen wir kein zweites Achtel mehr, man könnte es auch nicht in den vorderen Restaurantbereich mitnehmen, da die beiden Bereiche kassentechnisch klar getrennt sind. Macht Sinn, das ohnehin schon große Lokal würde sonst wohl den Überblick verlieren.
Also zurück ins Restaurant, das immer noch ziemlich voll ist – und trotz des Namens nicht so ganz das „Osteria“-Feeling aufkommen lässt. Der trendy-mediterran eingerichtete, große Raum hat den Lärmpegel eines großen Bierlokals, da kann ein hübsches Bild vom alten Fiat 500 nicht viel daran ändern.

Die ersten Tische sind frei geworden – und gleich mal ein Bitburger bestellt, da die Weinkarte im vorderen Bereich Lichtjahre von der Vinothek entfernt ist und der Rückschritt von Lagenwein zu Schankwein unverzeihlich wäre. Ja, das gibt’s hier, wohl nicht zufällig: laut Website ist das Lokal eine Filiale einer deutschen Restaurantkette.
Bitte ein Bit – leider kommt das eigentlich gute Bier mit schon ein wenig erschlaffter Schaumkrone.

Minestrone: die Suppe kommt mit allerlei Gemüse daher, recht große Stücke, aber soweit in Ordnung. Der beigestellte Parmigiano macht Sinn und rundet die Sache auch sehr gut ab.

Während mein Gegenüber eine riesenartige Pizza Rustica bekommt, gibt’s für mich ein Risotto. Ich war neugierig, wie hier das Risotto gemacht wird. Da es unter den Tagesempfehlungen steht – und es mit Steinpilzen und Salsiccia serviert wird, lass ich mich darauf ein.
Trotz enormem Gästeaufkommen kommt die Küche mit der „Auftragslage“ zurecht. Das Risotto, ein Gericht, dass manchmal länger braucht und vor allem ständig gerührt und „beaufsichtigt“ werden will, kommt nach relativ kurzer Zeit daher – zusammen mit der Pizza.

Kurz und gut: nicht schlecht, schmeckt ordentlich – und ist viel zu viel. Weniger am Teller wäre besser, dafür aber mit etwas mehr Liebe und Raffinesse zubereitet.
Heißt: die Steinpilze kommen auch bei mir zuhause aus der Tiefkühltruhe, die gute AEG ist voll davon. April ist ja schließlich keine Steinpilz-Saison.

Pilze enthalten viel Wasser, auch die gefrorenen. Dieses Wasser muss also mal raus. Wenn die Küche schnell sein will, dann verzichtet sie auf eine Zubereitung, die zuerst mal den Pilzen das Wasser abringt.

So muss ich eben die eindeutig wässrigen Pilze fast zur Gänze ignorieren und mich auf den Rest konzentrieren. Das, was das Haus als „Salsiccia“ bezeichnet, ist eine recht pikante Wurst, nicht aber das, was ich vor allem in Süditalien als Salsiccia kennen gelernt habe: schön bröckelige, weiche Rohwurst, die, in der Mitte durchgeschnitten, in die Pfanne gehauen wird. Der Darm wird sodann entfernt und die „Bröckerln“ weiterverarbeitet. So zu sagen eine Art trockeneres, würzigeres Faschiertes.
Wir reden also im Falle von dieser Wurst nicht von der eigentlichen italienischen Salsiccia.

Trotzdem ist das Risotto abgesehen von den Pilzen ordentlich gemacht, der Reis hat den richtigen Biss, die pikante Hartwurst passt nicht wirklich schlecht zum batzerten Reis.

Summa summarum bis dato: flottes, aber vor allem im Restaurantbereich durch den Gästeansturm weniger persönliches Service.
Das Lokal ist enorm groß, der Geräuschpegel auch durch den hohen Raum enorm hoch.
Die Küche ist flott und routiniert, wenn auch die Authentizität der Speisen nicht immer gegeben ist und der Fehler mit den Pilzen einem Schwammerlkenner natürlich auffallen muss.
Top-Weinkeller im hinteren Bereich des Lokals.

Grundsätzlich empfehlenswertes Lokal als Ausgangspunkt für eine Lokaltour in Linz mit mehreren Leuten. Trotzdem muss ich in puncto „vera cucina italiana“ einem anderen Lokal ganz in der Nähe ganz klar den Vorzug geben.Weniger anzeigen

Mia Cara

Pfarrplatz 13, Linz 4020
In diesem Guide weil: Kleine Osteria am Pfarrplatz.
SpeisenAmbienteService
11. Dez 2010
Erst ein Besuch, grundsätzlich war es die Empfehlung wert, auch wenn das Carpaccio nicht ganz nach meinem Geschmack war, da habe ich mittlerweile s...MehrErst ein Besuch, grundsätzlich war es die Empfehlung wert, auch wenn das Carpaccio nicht ganz nach meinem Geschmack war, da habe ich mittlerweile schon etliche Vergleichsmöglichkeiten. Der Wein war schon leicht oxidiert, aber trinkbar.
Vielleicht beim nächsten Besuch besser, muss mich ein wenig durchkosten, das Ranking könnte noch steigen.Weniger anzeigen

paa

Altstadt 28, Linz 4020
paa
In diesem Guide weil: Die Vegetarier-Adresse der Linzer Altstadt.
SpeisenAmbienteService
11. Dez 2010
War die Empfehlung schlechthin, als ich nach Linz kam. Muss der Fairness halber erwähnen, dass ich kein reiner Vegetarier bin und ich nicht vieles ...MehrWar die Empfehlung schlechthin, als ich nach Linz kam. Muss der Fairness halber erwähnen, dass ich kein reiner Vegetarier bin und ich nicht vieles auf der Karte fand, das mich wirklich ansprach. Eine Suppe, die sehr gut war und ein Hauptgericht, wo letztendlich dann doch die Tomaten drin waren, die laut Personal nicht drin sein sollten. Der Chef selbst war nicht im Haus, ich hätte ihm gerne gesagt, dass sein Personal leider rasch eingestelltes Aushilfspersonal war, ohne irgend eine Ahnung, was auf der Karte zu finden ist und welche Zutaten verwendet würden. Gerade das muss man aber wissen, wenn man die Bestellung aufnimmt. Das Mädel war vielleicht 17 und tat sich auch beim Servieren schwer. Leider darf Personal heutzutage allgemein nix kosten, gerade hier spart man allerdings am falschen Platz. Fazit: dem großen Namen wird das Lokal nicht gerecht.Weniger anzeigen

Dal Siciliano

Schillerstr. 2, Linz 4020
In diesem Guide weil: Italienisch. Nicht vollends überzeugend, Kritik wird nicht gut vertragen.
SpeisenAmbienteService
13. Jän 2012
Licht und Schatten, das fällt mir zu den zuvor gelesenen Kommentaren ein. Ich wollte weder das eine, noch das andere so recht glauben, also ging ic...MehrLicht und Schatten, das fällt mir zu den zuvor gelesenen Kommentaren ein. Ich wollte weder das eine, noch das andere so recht glauben, also ging ich hin - und konnte beides in etwa bestätigen.

Und das geht so.

Das Lokal macht von außen einen interessanten Eindruck, schöne Speisekarte ausgehängt, drinnen überall Weinflaschen, liegend wie stehend.
Ich habe nicht reserviert und bekomme einen nicht allzu bequemen Tisch zwischen Weinflaschenregal und eigenartig platzierter Raucher-Nichtraucher-Glaswand zugeteilt.

Dal Siciliano: "sei italiano?" - der erste schon mal nicht. "Sei italiano?" - Der zweite Kellner also auch nicht. Ich merke aber, dass so manche Gäste schon öfters da gewesen sein müssen, weil sie sich recht nett mit den Kellnern unterhalten.
Mit mir eher nicht, vom Anfang bis fast zum Ende hin werden nur relativ beiläufig, fast im Vorbeigehen, Speisen und Getränke auf den Tisch gestellt. So richtig mag da nicht Stimmung aufkommen.

Abgesehen von der eigentartig getrennten Raucher- und Nichtraucherbereiche finde ich das Lokal aber nicht schlecht eingerichtet, gemütlich, ein Touch edel, den angeblichen Dreck auf den Wänden laut Vorrednerin habe ich allerdings nicht entdeckt. So what?

Wein: der Rosso di Montalcino geht in Ordnung, er gehört sogar zu den Vertretern, die mehr Gerbstoffe als so mancher anderer Sangiovese haben, obwohl der Sangiovese im Vergleich zu internationalen Sorten wie Merlot und Cabernet eher zu den erdigeren Typen gehört. Egal, die Sache trinkt sich gut an - und gut aus ;-)

Tomatensuppe (zuppa alla Toscana): ein erfreuliches Beispiel für eine echte Tomatensuppe. Eigentlich ist es ja ganz einfach, nur die wenigsten halten sich daran: gute Tomaten, zwar geschält, aber nicht zwingend durch Pürieren durch die "flotte Lotte" entkernt. Ich mag die Kerne eigentlich ganz gern, sie sind eine feine Würze, dazu eine schöne Säure der Tomaten, fruchtig dazu, und fein mit Basilikum und eventuell Oregano abgeschmeckt. Kein Obers, Gott sei Dank. Schmeckt. Auch wenn der Teller wieder wortlos abserviert wird. Naja.

Rigatoni mit Salsiccia und Buratta. Die Salsiccia ist einfach das, was wir als Wurst bezeichnen. Wird in Italien meistens roh gefüllt und dann halbiert in die Pfanne zum Braten geworfen. Hier ist sie eine Art Hartwurst, mit ordentlicher Menge Paprika drin. Erinnert an die kalabrischen Salsicce. Die Buratta wiederum ist der typische Frischkäse, ähnlich wie Mozzarella, nur in den typischen Stoffsäckchen aufgehängt, sieht man meistens am Mercato.

Hier lohnt es sich aber, die (kalte) Buratta gleich in Würfel zu schneiden, und die Pasta dann so zu essen.

Aber halt - was ist mit der Pasta los?
Manche der großen Röhrennudeln sind perfekt bissfest, manche allerdings allzu kernig hart. Da fällt mir auf, ich habe schon fast fertig gegessen, dass offensichtlich zwei verschiedene Typen bzw. Marken verwendet wurden. Die mit dem etwas geringeren Durchmesser haben eine geschwunge Riffelung, die mit dem größeren Röhrendurchmesser sind gerade geriffelt. Und die größeren hätten natürlich die eine oder andere Minute länger im Wasser zubringen müssen.

Warum aber zwei verschiedene Rigatoni-Sorten? Waren vom einen Nudelpackerl zu wenige übrig? Anders kann ich mir das nicht erklären. Als der Kellner dann am Ende doch mal fragte, wie's geschmeckt hat, gab ich ihm meine ehrliche Meinung dazu. Die nahm er allerdings nicht zur Kenntnis, zeigte mir jene Sorten (DeCecco und Garòfalo, eigentlich beste Qualität), die sie verwenden würden. Wo aber kamen dann jene dünneren Rigatoni her? Leider kann ich den (bereits aufgegessenen) Beweis nicht antreten, aber ich weiß, was al dente heißt.

Schade nur, dass man berechtigte Kritik manchmal (aus Stolz?) nicht akzeptieren will.

Schade, so blieb's dabei, auf Grappa und Caffè hab ich verzichtet.Weniger anzeigen

Zum Goldenen Löwen

Speiserberg 9, St. Florian 4490
G'kochts Rindfleisch mit Erdäpfelschmarrn und SömmikreeFleischstrudelsuppe
In diesem Guide weil: Schönes Gasthaus mitten im Stiftsort St. Florian. Küche ok, aber nicht vollends überzeugend.
SpeisenAmbienteService
11. Jän 2012
Erster Besuch, Empfehlung meines Stamm-Gasthofs in der Nähe. Weil der aber Betriebsurlaub hatte, wurde ich dorthin geschickt. Das alte, aber wi...MehrErster Besuch, Empfehlung meines Stamm-Gasthofs in der Nähe. Weil der aber Betriebsurlaub hatte, wurde ich dorthin geschickt.

Das alte, aber wirklich schön renovierte Gasthaus ist direkt neben der gewaltigen Klosteranlage St. Florian. Ein kleiner, überdachter Arkadeninnenhof, nett und bequem adapiert, sehr gemütlich. Auch wenn wieder einmal der Raucherbereich den größten Bereich einnimmt, samt Bar. Nichtraucher dürfen im Kammerl schmollen. Tu ich nicht, es bleibt erträglich, trotz einem Tisch mit Rauchern in der Nähe.

Da ich schon müde war, wollte ich nur mal schnell ein Supperl und ein Schnitzel. Aha - Schnitzelwochen gibt's zur Zeit, auf die Schnitzelkarte werde ich speziell hingewiesen. Ansonsten bietet die Karte ein nicht uninteressante Auswahl von Klassikern und Interpretationen österreichischer und internationaler Küche.

Fleischstrudelsuppe: die brauchte ich jetzt, müde und abgefroren zu sein, da ist eine gute Suppe dann doch das beste.
Die Dame bestätigt, dass die Suppe immer hausgemacht ist. So schmeckt sie auch, sehr kräftig, kann ein bissi weniger salzig sein, aber der Fleischstrudel braucht sich wahrlich nicht zu verstecken, der ist gehaltvoll, würzig, feines Beißerlebnis. So wie Strudel halt sein muss.

Aber dann das Schnitzel: wenn schon Schnitzelwochen, na dann. Und wenn ich die Wahl habe, dann niemals Schweinefleisch, sondern gleich ein Kalbfleisch.

Serviert mit Reis und Kartoffeln. Das Schnitzel kommt relativ "verbogen" daher, das schwamm eindeutig ein paar Runden in der Pfanne bzw. in der Fritöse. Ein paar Runden zuviel obendrein, die Farbe geht schon ins Rötlichbraune.
Beim Essen dann immer wieder Flachsen. Hat der Koch das nicht bemerkt? Er kann sein Fleisch schon unter der Paniere verstecken, aber Zähne lügen nicht, würd ich mal sagen. Noch ein Ärgernis, aber halt eine "andere" Tradition: hier wurde die Paniere kräftig gesalzen, ein Unding: lieber zu wenig als zu viel. Beim Schnitzelmachen bitte immer nur das Fleisch einseitig (vorsichtig) besalzen. All zu oft heißt's in der Gastro: besser mehr Salz, die Leut wollen das so.

Über den Reis will ich nicht viel sagen, außer, dass ich unseren Reis hierzulande nicht mehr sehen kann. Wenn schon Reis, dann Basmati, oder keinen. Ich weiß nicht, wie man den billigen "einheimischen" Langkorn- oder Rundkornreis freiwillig kochen kann, wenn asiatische Produkte um Längen besser schmecken. Gut, man hat das vor 30 Jahren schon so in Gasthäusern bekommen, heute weiß man es küchentechnisch schon besser.

Nebst Reis gab es aber auch noch Kartoffeln. Auch hier die kopfschüttelnde Frage, wie man bei Kartoffeln immer wieder in die unterste Kartoffelkiste greifen muss: leer, mehlig, und dann obendrein innen mit Kern. Nein!! Es geht anders, aber es scheint in all zu vielen Gasthäusern im wahrsten Sinne des Wortes eben "nur" eine Beilage zu sein.
Aber erst, wenn Beilagen zu Hauptdarstellern werden, hat der Koch verstanden, worum es geht.

Schade, gute Wertung verbockt, würde ich mal sagen. Die 2 gebe ich nur, weil ich dort noch was ganz anderes probieren möchte. Bis jetzt hat aber nur die gute Suppe eine schlechtere Wertung verhindert.

Da kann auch der nicht schlechte Espresso samt zu sehr parfümiertem Marillenschnaps vom Donabaum nichts mehr ändern.Weniger anzeigen

Gasthaus Schubert's

Schubertstraße 3, Linz 4020
In diesem Guide weil: Nie mehr Fisch. Das habe ich mir dort geschworen.
SpeisenAmbienteService
4. Jän 2011
Die Speisekarte bietet eine breite Auswahl, sogar Fisch wird geboten, Wolfsbarsch oder Brasse. Ich nahm die Goldbrasse - und der Koch hatte einen r...MehrDie Speisekarte bietet eine breite Auswahl, sogar Fisch wird geboten, Wolfsbarsch oder Brasse. Ich nahm die Goldbrasse - und der Koch hatte einen rabenschwarzen Tag.
Ich wunderte mich bereits, warum sich der Kopf des Fisches schwer abtrennen ließ. Beim Filetieren dann das Aha-Erlebnis: der Fisch war innen noch gefroren. Ich reklamierte, der Fisch wurde sofort zurück in die Küche gebracht, mit den Worten "Komisch, dabei hatte er ihn eh so lange in der Pfanne". Nach längerem Warten kam dann Fisch Nr. 2, diesmal durchgebraten, wenn auch die Haut schon etwas "kross" war. Trotzdem war ich nicht wirklich überzeugt. Warum schwimmt der Fisch in Öl? Warum ist das Öl kein Olivenöl? Auch die Kartoffeln sind eher fettig, dass das Ganze dann eher schwer im Bauch liegt, liegt auf der Hand. Schade. Das Bemühen war ja da, man entschuldigte sich auch höflich und servierte mir kostenlos ein sehr gutes Dessert.Weniger anzeigen

Kommentare

3 Kommentare
Unregistered

Übers paa gäbe es kulinarisch definitiv mehr zu berichten als einen Satz. Auch für Nichtvegatarier gut geeignet. -Ebenso wie man im U-Hof mehr entdecken kann als zu kleine und zu große Knödel.

18. Okt 2013, 05:36Gefällt mir
amarone1977

Thecatcher: aber gern! Ein paar Genusstempel hab ich nicht übersehen, ich war einfach noch nicht dort - ich nehme an, du meinst z.B. das Verdi in 4040 ;-)

23. Jun 2013, 15:52Gefällt mir1
thecatcherintherye

@amarone1977 Danke für Deine Bewertungen. Ich habe sie mir kopiert, um die Lokale bei meinen nächsten Linz-Besuchen so nach und nach dranzunehmen! Aber einige 'Genuss-Tempel' hast Du in der Eile dennoch übersehen, und das ist gut so: Dadurch werde ich Erst-Bewertungen punkten! :-)

23. Jun 2013, 13:24Gefällt mir
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