Buchingers Gasthaus
Wolkersdorfer Straße 6, RIEDENTHAL 2122
In diesem Guide weil: A5 Ausfahrt Wolkersdorf nord. "Alte Schule", Klassiker und Regionales zum Teil neu interpretiert. Sehr gute Küche mit einem Schuss Humor.
SpeisenAmbienteService
22. Dez 2012
Ich muss zugeben, Riedenthal nicht gekannt zu haben. Und zu „Buchinger“ fiel mir zuerst nur der langmähnige Kurzzeit-Sozialminister mit Rotzbremse ...MehrIch muss zugeben, Riedenthal nicht gekannt zu haben. Und zu „Buchinger“ fiel mir zuerst nur der langmähnige Kurzzeit-Sozialminister mit Rotzbremse ein.
Restauranttester.at mobil spuckt mir in der Gegend um Gerasdorf (nicht gerade das Zentrum der Welt, aber seit neuestem mit Riesen-Einkaufszentrum „G3“) eben den „Buchinger“ aus.
Riedenthal hört sich sympathisch an, klingt es doch irgendwie so wie die Weinviertler Rumpfvariante vom Napa Valley.
Ganz in der Nähe von Wolkersdorf gelegen fährt man tatsächlich in eine kleine Senke und fährt durch den für die Gegend typischen Orts“schlauch“ mit den niedrigen Häusern in Reih und Glied. Es ist stockdunkel, doch in einer Kurve leuchtet das wohl schönste dieser Häuser festlich und vorweihnachtlich beleuchtet raus, als würde hier täglich das Dorffest ausgetragen (Anmerkung: das selbsterklärende Fest „Sturm und Trank“ wird in Riedenthal tatsächlich jährlich abgehalten).
Es handelt sich um die „Alte Schule“, liebevoll restauriert, aber auch lustig herausgeputzt und im Eingangsbereich lustig dekoriert. Scheint ein lustiger Vogel zu sein, dieser Buchinger.
Drinnen ist’s warm und gemütlich, ein Gang geradeaus geht Richtung Toiletten, gesäumt von einer Reihe von an der Wand montierten Klappsesseln von anno dazumal. Links rein geht’s in die „2. Klasse“, rechts rein in die „1. Klasse“ mit Schankbereich (Schilder über dem Türstock, oder war’s anders rum?).
Der Nichtraucher-Klassenraum ist mit hellen Sitzmöbeln ausgestattet und sehr gemütlich eingerichtet. Eindeutig noch aus der Schulzeit: die kugelrunden Lampenschirme, ja die gab’s damals noch und die Wirtsleute haben sie wohlweislich so belassen.
Was mir auch auffällt: die allgegenwärtigen Informationen und Erwähnungen von Krimiautorin Eva Rossmann (sogar in der Speisekarte wird darauf hingewiesen, was ihre Bücher kosten!). Fast schon hätte ich sie zu Buchingers Frau gemacht – doch halt: der Hintergrund ist der, dass Rossmann für einen ihrer Romane sogar eine Küchenausbildung absolvierte (mit Erfolg!) und auch ein Buch zusammen mit Buchinger geschrieben hat.
Der Chef persönlich trifft mich am Gang zur Toilette, grinst spitzbübisch und meint "A neigs G’sicht! Wünsch einen angenehmen Abend!“
Vielen Dank, das sollte auch einer werden.
Ich werde von einer Dame und einem Herrn betreut (letzterer fährt sogar jeden Tag von Stadlau hierher). Man setzt hier also auf Erfahrung im Service, kein junges Gemüse.
Das merkt man dann doch, wenn man über Zubereitung oder Sonderwünsche spricht, auch die passenden Antworten kommen. Gutes Personal zahlt sich aus, das sollten sich viele Gastronomen nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Buchinger scheint’s zu wissen.
Die Speisekarte ist voll mit Klassikern, zum Teil neu interpretiert, mit Augenzwinkern in der Speisekarte dokumentiert:
Menü „Running Weinviertel“… Getränk: „Schulmilch“ (Grüner Veltliner, Hollersaft, Zitrone…)… Gedeck „1. Klasse“, Gedeck „2. Klasse“…
Fast erwische ich mich, dass ich die Speisekarte nicht nur schmunzelnd lesen, sondern auch was bestellen sollte.
Eine Tageskarte gibt’s auch, hier sollte jeder wirklich fündig werden. Erstaunlich.
Ein Gedeck wird serviert: ein Gänselberaufstrich, versteckt unter dem eigenen Fett. Gutes Brot.
Dazu ein gefüllter Miniatur-Paprika.
Ein wahrer Angriff auf dem Magen: der gefüllte Paprika ist exzellent gemacht, fernab vom heruntergekommenen Bruder aus der Inzersdofer Dose, doch die Leber, versteckt unter ihrem eigenen Schmalz, ist für einen Gruß aus der Küche doch zu üppig. Da komm ich nicht weit, hinfort mit dir!
Ein Dirndlsaft kommt daher. Kein Dirndl im Saft, resch zwar, aber nicht zum Vernaschen, sondern zum Trinken: sehr gesund! Die gerbstoffigen Kornelkirschen feiern eine Renaissance, auch in unserem Garten. Ein feiner Durstlöscher, am besten mit Riedenthaler Quellwasser verlängert.
Vorspeise: „Omas legendäre Wurstkrapferl“. Eine Freundin aus dem Weinviertel kann dieses Dialektwort so original aussprechen, dass ich [Krapferl] gerade im Ohr habe: Krainer- oder Knackwurst? Weiß ich nimmer, aber die Sache ist so einfach wie genial: Die Wurstradln werden im gekräuterten Palatschinkenteig in der Pfanne gebraten. Ein bisschen knackiges Salatgrün dazu - Kren mit 3 Promille Brenngrad oben drauf - fast schon eine perfekte Hauptspeise. Wunderbar, ja tatsächlich legendär!
Suppe: eine dicke Gemüsebrühe mi Teigtaschen. Die Teigtaschen könnte man sogar weglassen, die Suppe kann „allein“ schon genug. Fast schon eine Gemüsesuppe, man fragt sich fast schon, wozu man eine Rindsuppe vermisst.
Hauptspeise: Dreierlei vom Feldhasen mit paniertem Sellerie. Vom Sellerie sollte ich später zu wenig haben, der Hase ist deutlich in der Überzahl. Ein zartes Filet, sehr gut, ein ordentlich festes Haxerl, da legt man am besten das Besteck weg – und ein Ragout, so wie’s angeblich die Toskanischen Jäger machen. Da finden sich Wacholderaromen genauso wie – es erinnert mich sofort an die Gurkenbrühe (ohne Gurken natürlich): klar, die Senfkörner. Außergewöhnlich, neu für mich, aber sehr spannend, aufregend, sehr gut!
Eigentlich geht nach diesem Essen kein Dessert mehr. Doch ich fühle mich nicht vollgestopft – Buchinger erwähnt’s sogar in der Speisekarte: man fühlt sich nicht „angepampft!“
Der Weinviertler Gupf mit Rumzwetschken – ich lass mir das erklären. Es muss sein.
Man stellt sich ein Rezept wie jenes des italienischen „Pandoro“ vor (Germteig). Der wird mit einer Ei-Obers-Mischung „ertränkt“ und im Rohr gebacken.
Ich bin ja bekannt für gewisse Abneigung in puncto Schlagobers, wenn man zu viel und zu vordergründig damit umgeht und es zu sehr als praktischen Füllstoff oder Geschmacksverstärker betrachtet. Da entsteht schnell „Maulsperre“ und eine gewisse Übelkeit schon beim Verzehr.
Nicht hier: die Konsistenz dieser Kreation ist einzigartig, man kennt ja die Wichtigkeit des „Beißerlebnisses“.
Wie soll man das beschreiben? Süßes Germteig-Mousse? Einfach selbst erleben, das ist sicher das heftigste und zu gleich feinste Dessert seit langem.
Ich leg die Hände auf den Bauch – zufrieden, nicht schwerstens abgefüllt – und interessiert an mehr: hier werden auch Zimmer vermietet (um die 40 Euro, mit Frühstück um 9 Euro). Das wird mein nächster Besuch, das ist fix.
Es lohnt sich also, von Wien ein paar Kilometer zu investieren. Eine „Alte Schule“, in der man sich tatsächlich gut vorstellen kann, mal in die Schule gegangen zu sein und wo der „Schulbetrieb“ heute mit viel Humor und bester Küchenlehre umgesetzt wird.
Fazit: selbst wer die schlimmsten Prüfungsträume hat, geht hier wieder gern zur Schule!Weniger anzeigen
Marchtrenkerhof
Linzer Straße 41, Marchtrenk 4614
In diesem Guide weil: A8 Ausfahrt Marchtrenk ost. Richtung Zentrum, etwa 2 km von der Autobahn entfernt. Etwas in die Jahre gekommener Hotel-Gasthof mit wirklich sehr guter Küche, egal ob Wild, Klassisch oder gar Asiatisch.
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5. Dez 2012
In Marchtrenk ist die Hölle los.
„Des woa jetz g’logn“ – würde Josef Hader wohl sagen. Die Stadt Marchtrenk ist vom Stadtbild her eher ein durc...MehrIn Marchtrenk ist die Hölle los.
„Des woa jetz g’logn“ – würde Josef Hader wohl sagen. Die Stadt Marchtrenk ist vom Stadtbild her eher ein durch Zuzug gewachsenes Straßendorf, nicht zu vergleichen mit der nahe gelegenen historischen Stadt Wels, oder gar mit der Landeshauptstadt Linz in östlicher Richtung.
Man kennt das ja – in Kukuruzpotschn ist der Kukuruzpotschnerhof das gastronomische Zentrum des Dorfes, in St. Anton am Schilift ist es der Antoniwirt usw.
In Marchtrenk ist es – Sie haben es erraten – der Marchtrenkerhof, an einem der wenigen neuralgischen Punkte direkt am Kreisverkehr gelegen.
Ein wirklich stattliches Gebäude, werden ja auch hier Zimmer vermietet (Einzelzimmer um die 50 Euro). Schade nur, dass das Innenleben schon ein bisschen in die Jahre gekommen ist, auch ein wenig traurig: die Fotogalerie samt Haubenauszeichnungen und Falstaff-Kritiken gehen noch auf die Jahre vor der Jahrtausendwende zurück.
Die Einrichtung im Gastzimmer ist in zwei „Bereiche“ zu teilen, allerdings nur, was die Gäste betrifft, die nur mal kurz ein Bier rund um die Schank konsumieren wollen – und jene, die auch wirklich zu Abend gepflegt essen möchten.
Zugegeben, die Einrichtung ist wirklich nicht mein Geschmack, und die laut surrende Kaffeemaschine lässt nicht wirklich große Stimmung aufkommen.
Die Tische selbst sind aber sehr anständig gedeckt, samt Stoffservietten.
Ich werde begrüßt – von Chefin und Chef, hier gibt man sich die Hand. Sieh an, das könnte sich so mancher Gastronom auch mal überlegen! Er, ein ehemaliger Schiffskoch, weit herumgekommen, sie eine gebürtige Philippinin.
Das ist spannend – weil sich das natürlich auch in der Karte niederschlägt: Klassiker gibt’s hier also natürlich schon, aber es finden sich Satés genauso wie Zürcher Geschnetzeltes. Und dann ist da noch eine wahrlich überbordende Wild-Karte und eine ebenso immens umfangreiche Dessertkarte, die sogar ein „Extra“-Album gewidmet bekommt.
Die Bestellung wird gemacht – und Herr Chef, der sich gerade noch mit einem Gast unterhalten hatte, verschwindet in elegant geknöpfter Kochuniform in der Küche.
Es kommt: eine Fasanensuppe, legiert mit einem Wachtelei. Die Schale wird als Deko am Tellerchen gelassen. Eine fast mickrige Tasse, doch das Süppchen ist enorm üppig, trotz der scheinbar federleichten Zubereitung, also schön bissfestes, und trotzdem zartes Fleisch, bisserl Gemüse, dünnes, aber nicht fades Süppchen – und eben das Eierl.
Der Fasan „fliegt“ daher, und wie: zweimal im Riess-Reindl, denn auch der zweite Gast zwei Tische weiter hat ebenso in das Wildgeflügel investiert.
Eine lohnende Investition. Zwar finden sich im Vogerl zwei Bleikügelchen, aber das ist schon fast das Einzige, was ich nebst Knochen am Teller gelassen habe. Schließlich kann das scheue Federvieh ja nicht totgestreichelt werden.
Zartes Fleisch, sehr schön würzig, aber nicht verkünstelt, „a feines Safterl“, ganz natur und ohne verdächtiges Tuning, ein paar Speckscheiben sind auch dabei, die zwar zur Würze beitragen „dürfen“, aber fast gänzlich am Teller bleiben.
Ein Rotkraut, das sicher nicht von Helmuth Misak empfohlen wurde: schöne Säure, a bissl knackig ist es sogar noch, also kein violetter Matsch. Dazu ein paar fast zu bissfeste Maroni.
„Pommes croquettes“ – hausgemacht, sehr schön, kein verdächtiger Fritösengestank. Man schaut auf Qualität, sogar der Kompottapfel dürfte selbst gemacht sein, so kenne ich ihn eigentlich nur von zuhause.
Feiner Begleiter im etwas altmodischen (wenig grazilen) Glas: Blaufränkisch Hochäcker vom Weninger Franz.
Dessert: nach zweimal Fasan, fest wie flüssig, eigentlich ungeniert. Aber es gibt ja ein hausgemachtes Nougat-Obers-Eis. Mit buntem Obst – also eh „fast xund“!
Das Eis kommt als großer fester Zylinder daher – und das ist sein Problem. Die Konsistenz ist eher fest, zu fest, da habe ich schon feinere Parfaits gegessen, ohne Eiskristalle. Schade drum. Dabei wäre die Kombination Nougat-Obers ja eine himmelschreiende. Zumindest für mich.
Fazit: Chefleute mit Handschlag und Humor, eine etwas in die Jahre gekommene Einrichtung (sympathisch aber trotzdem: der Vorlegetisch mit Besteck und Speisenglocke) – aber die Stärken sind geblieben, hier lässt man sich nicht lumpen, man steht zu dem, was man macht.
Und genau deshalb lohnt es sich hier auch essen zu gehen – und vielleicht sogar am besten gleich danach ins gut gemachte Bett zu fallen.
PS: warum die Haubenverteiler von GaultMillau hier nicht mehr einkehren, weiß der Teufel. Aber vielleicht hat es der Marchtrenkerhof erst gar nicht nötig.Weniger anzeigen
Wirt am Berg
Salzburger Straße 227, WELS 4600
In diesem Guide weil: A8 Ausfahrt Wels west. B1 Richtung Salzburg, etwa 1,5km von der Autobahn entfernt.
Wirklich schönes Restaurant im schön renovierten Altbau. Tolle Weinauswahl.
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7. Dez 2011
Bis dato drei Besuche im Hause Wiesinger.
(Durch Sternderllinie eindeutig getrennt ******************)
Nachdem ich in einem großen Hotel-Restau...MehrBis dato drei Besuche im Hause Wiesinger.
(Durch Sternderllinie eindeutig getrennt ******************)
Nachdem ich in einem großen Hotel-Restaurant in der Innenstadt eingecheckt hatte und es fast nahe lag, gleich im Erdgeschoß zu essen, waberte allerdings der Gasthausgeruch (der von der üblen Sorte) dermaßen penetrant bis in den 2. Stock, dass ich schnell mal per Internet-Mobile Hilfe brauchte.
"Das" Restaurant in Wels. Na dann schnell mal zurück ins Auto und raus an den Stadtrand. Warum der "Wirt am Berg" so heißt, hab ich noch nicht herausgefunden, er liegt nämlich direkt an der B1.
Allerdings: bestens gepflegt, dürfte schon einige Jahrhunderte am Buckel haben.
Draußen stehen mehr und weniger schicke Autos, drinnen äußerst gediegenes Interieur. Edel, aber nicht übertrieben gedeckte Tische mit den vielleicht besten Weingläsern, dich ich bis dato in der Hand hatte.
Die Bar protzt mit Hochprozentigem und edlen Tröpfchen, darunter auch ein mir gut bekannter Topwein aus dem Südburgenland. Der zweite Gang muss sich also nach dem Wein richten, nicht umgekehrt, das war schon klar.
Das Gedeck besteht aus bestem Jourgebäck bzw. fein geschnittenem, dunklem Brot, womöglich selbst gebacken oder von einem sehr kundigen Bäcker, das geht schon weit über Standardqualität hinaus.
Aufstriche: ein dunkler, an Verhackert (aber feiner) erinnernder, sowie ein Kartoffelaufstrich mit Schnittlauch. Sehr appetitanregend.
Eine Suppe mit dreierlei Einlage: Frittaten, Leberknödel und Grießnockerl.
Das Grießnockerl ist extrem fein und fast "cremig", schade nur, dass der Butterkern fehlt...
Der Leberknödel ist klein, aber endlich mal nicht steinhart, wie all zu oft in der Gastronomie: liebe Köche, man muss den Knödel nicht über's Dach schießen können, er braucht nur in der Suppe nicht zergehen. Zart muss er schon sein, hier im Hause Wiesinger ist er das.
Die Frittaten: sehr dünn, sehr zart, geht kaum noch besser.
Beef Tartare: seit meiner Beef Tartare-Erfahrung in der Linzer Metzgerei das beste Beet Tartare, das ich kenne. Hier wird's mit Beschreibungen schwierig, es zergeht auf der Zunge, die Würzung ist nie aufdringlich, aber präsent und passt einfach. Punkt. Dazu das Toastbrot, runde Scheiben ohne Rinde, perfekt und gleichmäßig getoastet, außen schön cross und innen weich und zart.
Dazu der anfangs erwähnte Topwein: ein 2003er-Blaufränkisch von der Eisenberg-Toplage Szapary. Immer noch stabile Farbe, zurückhaltende Nase, schön süffig, lang, elegant und nicht vordergründig wuchtig. Sehr edel, und schwer zu bekommen, und trotzdem nicht unverschämt teuer.
Bekomme ich woanders das Standard-Programm von "Promi"-Winzern, so bekomme ich hier den Wein, den auch der Chef selbst gern trinkt. So soll's sein.
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2. Besuch: Wildpüreesuppe (edel, nicht übersalzen, nicht extrem mit Schlagobers gestreckt, fein gewürzt).
Gansltortellini mit Spinat und gehobelter Gänseleber. Dass es sich dabei um eine Stopfleber handelte, wurde mir erst beim Servieren "nachgetragen". Keine erfreuliche Nachricht :-(
Der Spinat ist leicht bitter, vielleicht muss das auch so sein, mit der Geschmackskombination bin ich nicht ganz glücklich, obwohl Zubereitung (Tortellini) und Arrangement gut gelungen sind.
Die Nachspeise wiederum ist exzellent, eine Eispalatschinke mit Vanillekirschen und einer sensationellen Bitterschokolade. Das ganze mit 80%igem Rum flambiert, was mich zuerst zweifeln lässt, ob der Rum nicht doch das ganze aromatechnisch erschlägt. Tut er nicht, es schmeckt vorzüglich.
Service beim 2. Besuch: weniger unterkühlt, allerdings stört mich eines schon ein wenig: während ich noch mit dem Gedeck (Grammelschmalzaufstrich) beschäftigt bin, wird mir schon die Suppe auf den Unterteller gestellt, man wartet wie schon beim ersten Besuch nicht darauf, bis der Gast damit fertig ist. Da fehlt ein wenig Routine und Feingefühl, aber auch das eine oder andere Wörtchen "von oben" ;-)
Fazit: auf alle Fälle wieder, die Preise sind zwar gerechtfertigt, aber nicht unverschämt, Qualität und Weinauswahl sind mehr als erhaben, nur das Service kann in puncto Aufmerksamkeit ordentlich zulegen!
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Besuch 15.11.:
Zwei Herren und eine Dame "wurln" fleißig im wie immer sehr stimmig-urigen Stübchen umher, um die fünf besetzten Tische im Nichtraucherbereich zu betreuen. Im Raucherbereich wolkt's sichtlich durch die Tür, also ist dort auch zu tun, doch die drei Herrschaften haben alles im Griff.
Gruß: Kalbslebermousse, Ganslherz und Sauce Cumberland. Eine am Schieferbrett sehr nett arrangierte, geschmacklich sehr stimmige Sache. Das geht geschmiert und flugs runter.
Consommé von der Maroni mit Kalbsbries und Trüffel.
Sehr intensives Gebräu - das panierte Kalbsbries ist vom Allerfeinsten, ganz gezent, zart, edel. Das Gehobelte vom Trüffel kommt gar nicht ungehobelt daher, liegt aber auch daran, dass die Consommé schon kräftig genug ist.
Angusrind - Zweierlei mit Beilagen.
Filet medium-rare gut getroffen, ein bisschen rustikaler in der Struktur als so manches Übersee-Getier, trotzdem vom Feinsten, sehr gut im Biss, der Rostbraten ist aber wirklich eine extrem zarte Angelegenheit, vielleicht passt diese Rindersorte noch besser zum Rostbraten als zum Filet. Wirklich toll.
Das Gemüse bissfest, tadellos, die großen Kartoffelspalten ergänzen die Beilagen wunderbar, nur die dazu gereichte "Räuchermayonnaise" bleibt mir ob der Sinnhaftigkeit ein Rätsel. Vielleicht auch deswegen, weil ich noch nie auf die Idee kam, Mayonnaise für den eigenen Kühlschrank zu kaufen. Bitte nein!
Der Käseteller "gegenüber" wiederum lässt kaum Wünsche offen.
Maronimousse: Eine riesenhafte Halbkugel, die es "mehrfärbig" in sich hat. Aufwändigst gefüllt, innen weiß, dazu auch noch wohl mit Weichselfüllung, alles umrandet mit Karamelsauce. Dazu ein crosses Karamelgebilde, dass an eine Sichel erinnert.
Fehlt nur mehr der Hammer - ach ja, den Löffel habe ich ja in der Hand.
Obendrauf obendrein noch ein "Nockerl" Maronisorbet und Blattgold - das ist fast schon eine "Frechheit", mehr geht wirklich nimmer.
Das schreit nach Espresso und Grappa. Beides in bester Qualität, der Caffè mild, mit feiner Crema, der Grappa bianca nicht von der totparfümierten Sorte.
Ebenfalls wieder äußerst lobenswert die Weinbegleitung und die dazu passende äußerst flexible Betreuung mit dem flüssigen Traubengold.
Fazit: 117 Euro zu zweit ohne Trinkgeld, welches aber dann verdientermaßen spendabelst ausfiel. Das Service war wirklich bemüht und würzte die Präsentation der Speisen gekonnt mit ein paar Brocken Italienisch.
Wieder mal ein sehr lohnender Besuch im Hause Wiesinger.Weniger anzeigen
Obauer
Markt 46, WERFEN 5450
In diesem Guide weil: A10 Ausfahrt Werfen oder Pass Lueg (von Süden: Pfarrwerfen). Im Ortskern. Wer hier um die Mittagszeit vorbeikommt, kriegt um die 35 Euro ein feines, mehrgängiges Mittagsmenü serviert.
Wer zu spät kommt, wird immer noch mit einer besonders feinen Kaffeejause überrascht.
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14. Jän 2013
Gleich vorweg: es handelt sich hier um einen reinen „Kaffee-und-Kuchen“-Besuch.
Werfen: ein kleiner, beschaulicher Marktplatz und eine Umfahrun...MehrGleich vorweg: es handelt sich hier um einen reinen „Kaffee-und-Kuchen“-Besuch.
Werfen: ein kleiner, beschaulicher Marktplatz und eine Umfahrungsstraße. Doch die Kulisse drumrum ist wirklich beeindruckend. Die furchteinflößenden Flanken des Tennengebirges sind wirklich beeindruckend, sie beherbergen auch die nicht minder gewaltigen Rieseneishöhlen.
Stolz auch das Antlitz der Festung Hohenwerfen südlich vom Ort. Sie ist auch von der Tauernautobahn nicht zu übersehen. Sie lieferte in den 60er-Jahren als bayrisches „Schloss Adler“ für den Schinken „Agenten sterben einsam“ die Kulisse als schier uneinnehmbares Nazischloss. Richard Burton und Clint Eastwood haben sie bekanntlich trotzdem überwunden.
Hätten die beiden Hauptdarsteller schon damals bei Obauers einkehren können, sie hätten wohl zwei Fortsetzungen drehen wollen.
Ich war gerade auf dem Weg von Salzburg in die Dachsteinregion und wollte vor dem Einchecken noch irgendwo haltmachen. Doch amarone hat ein völlig unmännliches Problem: er kommt immer zu spät.
„Na, bei uns gibt’s jetzt nur Kaffee und Kuchen,“ erklärt mir der „kleinere“ der Obauers am Telefon.
Döllerer in Golling ist natürlich auch zu – also wird’s eine Leberknödelsuppe im eiskalten Nichtraucherabteil des Gollinger „Autogrill“. Ich werde mich jetzt für dieses kurze Desaster nicht zu einem weiteren Bericht aufraffen können.
Nach dem Raststätten-Desaster brauche ich also was Herzerwärmendes. Also rauf auf die A10 und am Pass Lueg gleich wieder runter. Die alte Bundesstraße bringt mich direkt nach Werfen.
Von außen ist der Obauer leicht zu erkennen, ist er doch das einzige Lokal mit einem Hauch von Avantgarde. Zugebaute Glasfront mit eingesetzten, wohl handgemachten blauen Glasfliesen.
„Grüß Gott, wir ham telefoniert. Sie hätten Kaffee und Kuchen für mich.“ Der „kleinere“ Obauer ist fast überrascht, komme ich doch in ein leeres Lokal (ca. halb 3). Er geleitet mich wieder in Richtung Eingangsbereich – links und rechts davon sind kleine „Abteile“ mit kleinen Tischen für die „Kleinigkeiten“.
Jetzt sehe ich also die Glasfliesen von innen.
Aber was ist das: der Raum ist vielleicht zwei Meter breit (Foto), es gibt die Glasfront nach außen – und die Fenster, die einen Blick in das eigentliche Restaurant erlauben. Es gibt keinerlei Musik und die Akustik im Raum ist erinnerungswürdig: man hört jeden einzelnen Zungenschlag, so leise ist es – und so sehr wird jedes noch so kleine Geräusch verstärkt. Man fühlt sich ein wenig wie in einem Wartezimmer.
Service: eine junge Dame, ein junger Herr. Freundlich, korrekt, sehr bedacht auf jeden einzelnen Handgriff, vielleicht schon zu sehr bedacht: sogar die Tür macht man mir auf (was nicht unbedingt nötig wäre).
Man bietet mir an: ein Stück Linzer Torte und ein Stück Marmorgugelhupf.
Doch da kommt noch mehr: in einem der legendären „Hotelsilber“- Eisbecher wird mir ein Portiönchen Mandarinensorbet serviert. Und kaum ein Minütchen später ein Mandelbogen.
Dazu natürlich: Kaffee. Caffè. Doppio! Der Raststättenknödel bereitet mir nach wie vor Kopfzerbrechen.
Der Illy kommt in der gleichnamigen Ohrwascheltasse daher, so wie er sein muss. Hier begnügt man sich nicht mit „Kaffeerunterlassen“. Darf man natürlich in diesem Hause auch erwarten. Er ist wirklich sehr gut, so dass ich einen kleinen Espresso später nachbestelle. Crema, Konsistenz, Säure, Aroma und die „nussige Schokolade“ in jedem Schluck. Genau so.
Natürlich: Werfener Quellwasser in der Edelkaraffe kommt zu allererst.
Die Linzer Torte stellt sich auch ganz nussig und nicht vordergründig marmeladig bei mir vor. Schöne Konsistenz, die steht im Hause Obauer „net long rum“.
Ebenso der Marmorgugelhupf, mit beneidenswert peinporiger Struktur, nicht zu süß.
Garniert ist das Ganze mit Schlagsahne (handgeschlagen, keine „isi“-PU-Schaum!), Zwergorangen (ungeschält – naja!) und Schokoladeblättchen samt Obauer-Schriftzug. Ein Tupfer Heidelbeermarmelade darf auch nicht fehlen. Ja was noch! Man bemüht sich wirklich hier.
Die „Überraschungsgäste“: Mandarinensorbet ohne „Parfüm“-Schwindlerei, schmilzt auf Befehl, gut ausbalanciert: Säure, Aroma, Süße. Edel!
Und der Mandelbogen: frisch vom Eisen runtergeschält. Der Duft scheint schier zu explodieren, schön knusprig und doch schön fest, damit die Zähne auch was zu beißen bekommen. Ist aber ein umso schöneres Beißerlebnis. Mein Geheimfavorit am Kaffeetischerl.
Erstes Fazit: für 9,50 (ohne Kaffee) bekomme ich eine wunderbare Nachmittagspause serviert. Ganz die einfachen Mehlspeisen mit dem Schuss Liebe und Können zubereitet. So einfach sie sind, so gut sind sie. Keine Blöße beim Kaffee.
Nur das seelenlose Büßerkammerl passt überhaupt nicht zur so edlen Lokalität.
Auf alle Fälle komme ich hier mal zum Mittag vorbei – oder eben am Abend, da gibt’s dann einen eigenen Bericht darüber - aus dem Restaurant, nicht aus dem Kammerl.Weniger anzeigen
Landhaus Stift Ardagger
Ardagger Stift 3, Ardagger 3321
In diesem Guide weil: A1 Ausfahrt Amstetten west, Richtung Amstetten und Ardagger Stift. 4,5km von der Autobahn entfernt.
Anspruchsvolle Interpretion von Mostviertel und österreichischer Klassik.
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4. Mär 2012
Eine Fahrt von Linz nach St. Pölten. Es ist schon relativ spät, ein gutes Restaurant in St. Pölten hat bereits die Küche um 20 Uhr dicht gemacht. A...MehrEine Fahrt von Linz nach St. Pölten. Es ist schon relativ spät, ein gutes Restaurant in St. Pölten hat bereits die Küche um 20 Uhr dicht gemacht. Also schnell mal im Gault Millau nachgeschaut, was es gastronomisch eventuell Interessantes am Weg geben könnte. Normalerweise ist der Haubenführer nicht wirklich meine erste Anlaufstelle, aber ich hatte so absolut keine Ahnung, was in der Gegend gaumentechnisch geboten wird.
Ich rufe an und habe Glück. Der Koch wartet auf mich, ansonsten wäre um 21 Uhr Schluss mit Küche. Also bei Amstetten-West mal schnell runter von der A1, nach kaum drei Kilometern ist man da.
Ardagger Stift gehört zur Gemeinde Ardagger Markt, ist aber ein eigener Ortsteil mit dem Stift und den angrenzenden Gebäuden, allesamt schöne Altbauten.
Drinnen wurden die Räumlichkeiten sehr liebevoll und gekonnt adaptiert, ein netter Farbenmix mit dem dominierenden, aber nicht penetranten „Apfelgrün“ der Sitzmöbel sorgt für gemütliche Atmosphäre.
Ganz klar: das Mostviertel ist hier Programm, ob auf den Bildern oder auf der Speisekarte.
Der Service ist von Anfang an bemüht um das Wohlergehen der Gäste. Dabei begnügt man sich allerdings nicht, aufmerksam zu sein, sondern glänzt auch mit dem Wissen um Zubereitung und Tricks der Küche, genauso wie um das offene Weinangebot.
Beim nächsten Mal ein Muss: Apfel- und Birnenmost, sogar Sprudelndes zum Aperitiv werden auf Basis der beliebten Kernfrucht angeboten.
Heute: ein Blend von den Burgundermachern.
Passend zur Philosophie der Winzer präsentiert sich der Wein leicht, schön kühl und angenehm blumig.
Die Speisekarte bietet nationale wie internationale Highlights mit klarem Bezug zur Region - und dem Most. Eine eigene, kleine Wirtshauskarte offeriert Hemdsärmeliges, im Voralpendialekt verfasst. Preise: gerechtfertigt aber nicht unverschämt.
So wird es dann eine Rindsuppe mit dreierlei Einlage und – das erste Mal überhaupt – ein Kalbsrahmbeuschel.
Sicher – Beuschel hatte ich zuhause immer wieder, aber noch nie hatte ich auswärts Beuschel gegessen, das hatte ich einfach noch nicht gewagt. Hier dachte ich, wäre ich an der richtigen Adresse um es mal zu probieren.
Ich sollte es nicht bereuen.
Zuerst kamen die Aufstriche, hübsch am weißen Schneidbrett präsentiert.
Besonders gut: das Verhackert und das kleine Schwarzbrothäppchen mit Rettich und Lardo. Eine resche Sache, mundgerecht und gschmackig.
Der Gruß aus der Küche: ein Erdäpfel-Espuma mit Hering und Apfel.
Ich zweifle, denn eigentlich mache ich um Heringsalat & Co. einen ekelerregten Bogen. Doch die Sache ist stimmig, ich bin wirklich überrascht. Respekt, Respekt, so oft ich Heringsalat selbst zuhause erfolglos probiert und runtergewürgt hatte, so sehr stimmt hier das Aromenspiel der Zutaten.
Das Süppchen: kommt ordentlich karamelfarben daher, was mich zuerst die Stirn runzeln lässt. Wie war denn die Farbe zusammen gekommen? Doch von Maggi keine Spur. Knackiges Gemüse tummelt sich in der Brühe, die mit jedem Schluck besser schmeckt.
Die drei Einlagenteilnehmer sind tadellos, sogar das Grießnockerl hat den für mich obligaten Kern, wenn auch nur geringfügig. Das Pofeserl ist schmackhaft, der Leberknödel würzig, aber zurückhaltend.
Ja, wie war das jetzt mit der Suppe? Der von Selbstvertrauen strotzende Kellner weiß von zwei Methoden zu berichten: hier wird das Fleisch angeröstet, etwas, was ich selbst zuhause noch nie probiert hatte.
Der „Einserschmäh“ wiederum wäre eine halbe Zwiebel, welche direkt auf die Herdplatte gelegt, eine dunkle Farbe annimmt und sogleich in die Suppe kommt. Laut Kellner ist der „Ansaschmäh“ allerdings nicht mehr erlaubt. Das Gesundheitsamt hat hier was dagegen.
Gegen Rauch in Speislokalen allerdings nicht. So what?
Auch hier darf im vorderen, aber anständig belüfteten Bereich geraucht werden.
Das Beuschel: der Hammer, und das, obwohl ich etwas darin finde, das ich von zuhause nicht kenne – und erst mal entfernen muss: nudelig geschnittene Essiggurkerl. Als „Säureregulator“ und Geschmacksgeber wohl berechtigt, für mich aber untragbar.
Kein Problem – ich „fiesle“ die Gurkerl einfach raus und genieße das Beuscherl auch so.
Erstklassig abgeschmeckt – und vorzüglich mit dem Bröselknödel kombiniert. Denkwürdig!
Ein süßer Gruß aus der Küche (oho!): Jogurt-Sorbet mit Mangoragout. Schöne Konsistenz, geschmacklich ist mir die Aromakombination nicht so ganz geheuer, es schmeckt gut, aber ich würd’s mir wohl, wenn ich die Wahl hätte, mit anderen Früchten kombinieren lassen.
Mostschober mit Mostzabaione, Safranquitten und Vogelbeeren.
Der „ersoffene“ Nussbiskuitteig macht eine hervorragende Figur, der Tribut an das Mostviertel wiederum ist gewöhnungsbedürftig aber sehr erfreulich.
Der Quitten-Vogelbeer-Cocktail lässt mich schmunzeln und genießen. Wer hätte gedacht, dass man Vogelbeeren als veritablen Preiselbeer-Ersatz bestens einsetzen kann?
Und noch eine kleine süße Aufmerksamkeit zum Schluss: ein weiße Praline, mit Lavendelzucker (!) gesüßt.
Erstaunlich. Wenn Yves Rocher gewusst hätte, was man mit Lavendel noch so alles anstellen kann!
Caffè, Grappa. Mit schmackhaftem Keks – nicht aus der Blisterverpackung. Gelungen.
Summa summarum: ein echter Glückstreffer, kann die Bewertung des Vortesters nicht nachvollziehen.
„Most have!“Weniger anzeigen
Gaststätte Figl
(1)
Hauptplatz 4, Ratzersdorf an der Traisen 3100
In diesem Guide weil: S33 Ausfahrt St. Pölten nord, Richtung St. Pölten. 1,5km Kilometer von der Autobahn entfernt.
Gehobene Küche mit Klassikern wie Tafelspitz und Kalbswienerschnitzel.
SpeisenAmbienteService
15. Sep 2012
Ansprechende Küche in St. Pölten zu finden ist gar nicht so einfach.
Hier mag man es eher bodenständig, wogegen ja nichts einzuwenden ist. Im G...MehrAnsprechende Küche in St. Pölten zu finden ist gar nicht so einfach.
Hier mag man es eher bodenständig, wogegen ja nichts einzuwenden ist. Im Gegenteil. Auch die Gaststätte Figl folgt dem Anspruch eines bodenständigen Gasthauses, wobei schon sehr schnell erkennbar ist, dass hier auch höhere Ziele verfolgt werden.
Dass Ratzersdorf ein kleines, altes Dörfchen am Rand von St. Pölten ist, merkt man erst, wenn man den „Schlauch“ der B1 verlässt und die alte Straße durch das Dorf wählt. Der „Hauptplatz“ neben der Kirche ist ein „dreieckiger“ Kreisverkehr mit Bäumen und Grün. Daneben das liebevoll restaurierte Lokal.
Man geht rein und lässt den Dielenboden knarzen, eine geschmiedete Schiebetür trennt die Stube vom „Wohnzimmer“. Altes, dunkel restauriertes Holz, gemütliche Tische, edel in Weiß gedeckt.
Der gepflegte, mit Fliege geschmückte Kellner wirkt elegant, gekonnt, routiniert, korrekt, höflich. Er schupft den Laden alleine, bei nicht ganz vollem Haus trotzdem eine Herausforderung, was man allerdings nur an seiner dezent „geperlten“ Stirn bemerkt.
Mein erster Besuch ist ja schon eine Weile her, damals gab’s einen wirklich feinen, klassischen Tafelspitz (19,50) mit allerlei ebenso klassischer Begleitung.
Dies war auch der Grund, warum ich wieder mal hier einkehren wollte. Um mich dann doch gegen den Tafelspitz zu entscheiden:
- Gedeck (3,30): ein kleines Portiönchen Beef Tartare, Rührbutter und eine Art Liptaueraufstrich,
Oliven
- Grammelknödel mit Spitzkraut (7 Euro ca.)
- Tomatensuppe mit Sesamstangerl, Parmesancracker (6,50)
- Saiblingsfilet, Saiblingskaviar, Erbsenpüree, Zartweizen (21)
- Marillenpalatschinken (5,50)
Zu allererst Alkoholfreies zum Trinken: Bio-Säfte werden hier in wirklich guter Qualität von einem (lokalen?) Produzenten serviert. Im Vergleich zum Klassenprimus aus Klagenfurt sind auch die Preise dafür nicht wirklich unverschämt (2,50 – 3,50).
Beef Tartare: schön cremig, sehr intensiv gewürzt, leider ein bisschen zu viel Salz (mein Geschmack scheint auf Salz stärker anzuschlagen?).
Grammelknödel: hausgemacht versteht sich, die Gastronomie nördlich der „Bretterwand“ kauft ja gern Innviertler Knödel ein wie die Kärntner die ihre Nudeltaschen.
Schöner Teig, der auch ein wenig flaumig sein darf, nicht nur gummig, über die Grammeln kann man ebenso wenig klagen. Das Spitzkraut passt gut dazu, der „Bratensaft“ könnte wiederum ein wenig mit dem Salz sparen, das ohnehin schon von den Grammeln kommt. Hier ist Balance gefragt!
Tomatensuppe: sehr gut, die Parmesancracker passen gut dazu, geben der Frucht das nötige Salz, umso mehr ist es dann schade, wenn die Suppe selbst auch einen Tick zu viel Salz bekommen hat.
Saibling: der zeigt dafür, was er kann: zartest, ohne auch nur eine Gräte drin, der Zartweizen wird seinem Namen ebenfalls gerecht und verwöhnt trotzdem mit einem Hauch von Biss, wie’s gehört. Erbsenpüree und Saiblingskaviar passen gut dazu. Eine sehr runde Sache!
Wein: ein Riesling vom Traisentaler Winzerkaiser Huber. Gar nicht übel.
Dessert: die Dessertkarte verwöhnt mit Auswahl, allerdings auch mit stolzen Preisen: eine Crème brulée mit Zitronensalat um wohlfeile 9 Euro? Nicht das einzige Dessert zu diesen Kursen.
Bleiben wir also wieder bodenständig und probieren die Marillenpalatschinken zu 5,50. Das geht in Ordnung: zwei ordentliche „Fische“ kommen daher, auf meinen Wunsch mit eher wenig, dafür hausgemachter Marmelade.
Der Palatschinkenteig ist perfekt, die eindeutig nicht aus dem großen weißen Kübel geschöpfte Marmelade schmeichelt und erschlägt nicht durch pure Menge den formidablen Palatschinkenteig.
So g’hört das.
Caffè zum Schluss, passt.
Fazit: wirklich gelungenes Ambiente, zwischen urig-knarzender Dielenstube und edlem Weiß der Tische. Perfektes, aufmerksames, behändes Service.
Küche an sich sehr gut, wenn da nicht das Händchen am Salztiegel wäre. Nur das verhindert eine 4 für die Küche.
Trotzdem für mich nach wie vor das beste Restaurant St. Pöltens.Weniger anzeigen
Der Hambrusch
Klopeiner Straße 1, Grafenstein 9131
In diesem Guide weil: A2 Ausfahrt Grafenstein, Richtung Grafenstein, ca. 3,5km von der Autobahn entfernt.
Landgasthaus mit dem gewissen Etwas.
SpeisenAmbienteService
23. Aug 2012
Was macht man, wenn man nach einer schwimmenden See-Umrundung richtig hungrig ist?
Man packt die Gelegenheit am Schopf: „Der Hambrusch“ in Grafe...MehrWas macht man, wenn man nach einer schwimmenden See-Umrundung richtig hungrig ist?
Man packt die Gelegenheit am Schopf: „Der Hambrusch“ in Grafenstein lädt zum „Grillabend“, im Juli und August jeden Mittwoch ab 18 Uhr. Die Normalkarte verschwindet und wird nur durch die kleine Karte ersetzt.
Wo aber bitte ist Grafenstein? Ganz einfach. Eine Autobahnabfahrt vor Klagenfurt (von Wien).
Am zentralen Kreisverkehr hat man die Möglichkeit, Richtung Klopeinersee zu fahren, Richtung Hochobir oder eben zurück nach Klagenfurt.
Der Kreisverkehr wurde durch den veränderten Straßenverlauf aufgrund des Bahnstreckenausbaus (Haider’s Lieblingsprojekt „Koralmbahn“…) errichtet. Genau dort ist nicht nur das Gemeindeamt, sondern auch „Der Hambrusch“, samt angeschlossenem Veranstaltungssaal.
Der Altbau ist schön renoviert, die „Lauben“ sind ein zweiter, überdachter, behindertengerechter Zugang zum Veranstaltungssaal. Hier wurden für den edlen Grillabend auch weitere Tische aufgestellt. Schade nur, dass die undekorierten Tische und Sessel wirken wie bei einem Volksschul-Elternabend.
Der Abend ist gut besucht, das Haus dürfte sich ein treues Publikum erarbeitet haben.
Zu Recht, wie wir bald merken dürfen.
Die jungen Mädels im Service sind bestens geschult, unaufgesetzt freundlich und trotz ihrer beneidenswerten Jugend sehr geschickt und wirklich gut drauf.
Der Küchenchef steht am Griller und befüllt die schönen, chromblitzenden Warmhalte-Sets und erklärt kurz für die Neuankömmlinge den Ablauf.
Und das gab’s – für gute 18 Euro - zu essen (ich vermeide den abwertenden Begriff „all-you-can-eat“, aber man durfte natürlich nachholen):
- verschiedene Stücke vom Kärntner Rind
- Schweinskotelettes
- Rostbratwürstel
- Butterfisch
- Garnelen
- Rosmarinkartoffeln
- Grillgemüse
- selbstgemachte Saucen
- warmer Speckkrautsalat
- Tomaten-, Kartoffel-, grüner Salat
Die erste Charge Rindfleisch (kleine Steaks) dürfte zu wenig abgehangen gewesen sein, zeigte sich eher von der allzu bissfesten Seite.
Doch schon die Beiriedstücke danach waren vom Feinsten. Sehr gut gewürzt, mit der richtigen Dosis Pfeffer, keinerlei Allerweltsgewürze oder gar vormariniertes Fleisch.
Schweinskoteletts tadellos, die Rostbratwürstel waren Gott sei Dank die einzigen Vertreter der Kategorie „Wurst“ – man sah sofort, der Chef des Hauses begnügt sich hier nicht mit einer banalen Dorfgrillerei.
Doch dann kam das Meeresgetier: während ich natürlich die zwar schön anzusehenden, süßlichen Garnelen wie immer links liegen ließ, bewies der Butterfisch, dass er nicht umsonst so heißt: perfekt auf den I-Punkt befeuert, einfach grandios. So was von zart, geschmacklich einwandfrei.
Dazu die einfachen, und doch so außergewöhnlichen Kartoffeln: man nehme Ofenkartoffeln, schneide sie ungeschält in schöne Spalten. Ab ins Rohr damit, der Rosmarin und das gute Öl tun ihr Übriges. Kaum wo bekommt man bessere Kartoffeln. Es wäre ja so einfach, Chefkoch Hudelist weiß es wohl schon längt!
Das Grillgemüse ist sanft gegrillt, jeder Italiener hätte seine helle Freude gehabt.
Der Krautsalat ist herrlich knackig, mit Speck hätte man ruhig ein wenig sparen können. Aber bei dem Salat merkte man sofort: der macht keine Probleme „danach“.
Die Saucen: besonders erwähnenswert eine vom Chef als „Spicy Barbecue“ bezeichnete Sauce, sowie das grandiose-aromatische Ajvar. Hausgemacht, das versteht sich hier wohl von selbst.
Und da soll mal jemand sagen, in der tiefsten Provinz kann man die Leute mit Cordon bleu und Kübelsauce jederzeit abspeisen.
Weit gefehlt: hier weiß man, dass die Leute schnell merken, wenn jemand für die einheimische Bevölkerung was G’scheites auf den Tisch stellt. Bewusst oder unbewusst – man schmeckt es – und man kommt sicher wieder.
Wir auch.Weniger anzeigen
Landgasthof Holznerwirt
Dorf 4, Eugendorf 5301
In diesem Guide weil: A10 Ausfahrt Wallersee/Eugendorf. Stattlicher Landgasthof mit traditioneller wie anspruchsvoller Küche im Ortskern direkt neben der Kirche.
SpeisenAmbienteService
28. Jän 2014
Der Tag ist lang, es ist schon finster – und man ist noch immer nicht am Ziel. Der Hunger hat sich schon längst lautstark zu Wort gemeldet. Also sc...MehrDer Tag ist lang, es ist schon finster – und man ist noch immer nicht am Ziel. Der Hunger hat sich schon längst lautstark zu Wort gemeldet. Also schnell mal runter von der Autobahn, bevor alle Küchen dieser Welt ihre Köche nach Hause schicken. Welcher Außendienstler kennt das nicht.
Nun, in der Nähe von Salzburg war mir da noch der Bericht des geschätzten Users woody in Erinnerung, der kurz mal bei Salzburg-nord von der Autobahn runterfuhr, um schnell was Feines zu essen.
Dies wird sicher auch noch nachgeholt, denn ich hatte bereits eine Ausfahrt zuvor eine andere Idee: der Holznerwirt in Eugendorf.
Es gibt ja rund um Salzburg so einige altehrwürdige Landgasthöfe, die sich nicht zuletzt durch die Festspielzeit etablierten. Damit meine ich enorme Familienbetriebe im typischen Stil des Salzburger Flachgaus: sei’s jetzt das Gmachl in Bergheim, der Brandstätter in Liefering oder der Gastagwirt gleich ein paar Hundert Meter außerhalb von Eugendorf: „gewachsene“ Betriebe, allesamt mit 4 Sternderln am Kopfpolster, einer traditionellen Küche mit Anspruch und vielleicht sogar ein bisschen Wellness-Zusatzprogramm. Und viel Tradition.
So auch hier – kaum zu übersehen neben der Kirche. Der Holznerwirt führt auch innen den Stil dieser alten Bauernhäuser fort: nicht eine, große Gaststube, sondern lauter eigens benannte Stüberln mit drei oder vier Tischen. Typische Dekorationen, alte Fassböden, die Lampenschirme an der Wand geben angenehmes Licht – tatsächlich noch durch die alte Kuhhaut.
Daneben alte Fotos mit gewaltigen Gruppenaufläufen. Die Eugendorfer Schützen 1892 hier, die Eugendorfer Schützen 1931 dort, die Eugendorfer Schützen 1916 hüben – und drüben.
Die jungen Damen sind allesamt freundlich und „a bissl g’schamig“, der Chef mit Jopperl lässt sich auch immer wieder blicken um nach dem Rechten zu sehen.
Ein Gedeck wird serviert, allerdings ohne Kommentar, auch wenn die üblichen Verdächtigen präsentiert werden: Schnittlauchaufstrich, Liptauer, Grammelschmalz. Zu viel Aufstrich für eher wenig Brot, aber wir wollen uns ja nicht schon mit dem Gedeck den Appetit für danach versauen.
„Die Weisse“ – das alkoholfreie Weizen aus der Bügelflasche, von der gleichnamigen Gasthausbrauerei (siehe dort).
Dazu gesellt sich eine wirklich traumhafte Suppe, auch wenn man sie salopp als verdünntes Ritschert bezeichnen könnte: die Rollgerstensuppe mit Selchfleisch. Wirklich sehr harmonisch, warm, duftend, gehaltvoll, perfekt gewürzt. Ideal.
Das Blunzengröstl – auch hier kommt keine Klage auf, die Blunzen mit idealer Konsistenz, schön würzig, die Kartoffeln dazu ohne Fehl und Tadel.
Das Specksauerkraut ist ebenfalls sehr gut – wenn auch um einen Tic zu salzig.
Der Chef des Hauses ist sich nicht zu schade, das genau zu erklären. Sauerkraut wäre in den Wintermonaten aufgrund der Fermentation salziger. Würde man weniger salzen, so würde man sich wiederum die falschen Keime einhandeln, die das Kraut verderben ließen. Eine Wissenschaft für sich, vergleichbar mit jener vom Wein.
Erstes Fazit, auch ohne Nachspeise: stattlicher Landgasthof, deren Küche anspruchsvolle Akzente setzen will, auch wenn ich an jenem Abend eher die „kleinere Küche“ wählte. Klein, aber oho. Vor allem die Suppe hätte ich gerne dreimal gegessen.
Service freundlich und rasch, dass der Chef stets Augen und Ohren offen hat, zeigt, dass das Haus gut geführt wird.Weniger anzeigen
Moritz
Oberwuchel 5, Grafenstein 9131
In diesem Guide weil: A2 Ausfahrt Grafenstein, Richtung Grafenstein, nach ein paar Hundert Metern direkt an der Hauptstraße. Noch auf meiner To-Do-Liste.
Gasthaus Ambichl
(1)
Schubertstraße 5, St. Georgen am Steinfelde 3151
In diesem Guide weil: A1 Ausfahrt St. Pölten süd. Richtung Mariazell, ca. 5km. Hier kocht die Chefin, und sie kocht wie eine Chefin kochen muss!
SpeisenAmbienteService
22. Jän 2013
Informeller Geschäftstermin in St. Pölten.
Der Treffpunkt in Stattersdorf, einem der vielen Dörfer, die zur Gemeinde gehören, ist zu, fast möcht...MehrInformeller Geschäftstermin in St. Pölten.
Der Treffpunkt in Stattersdorf, einem der vielen Dörfer, die zur Gemeinde gehören, ist zu, fast möchte man glauben, der Neuschnee wäre dran schuld.
Eine Alternative ist schnell gefunden – User laurents Bericht gleich unter dem meinen würde ja den perfekten Rahmen bilden - doch am Telefon sagt der Chef zuerst:
„Oaje, mei Frau hat scho die Küch‘ putzt“.
- „Wir wären zu zweit, und hungrig.“
„I frog mei Frau. […] Wo satz’n scho?“
- „Spratzerner Hauptstraße, sagt mein Navi.“
„Do sad’s eh in 5 Minuten do. Donn kriagt’s wos Guats zum essen.“
Sag ich doch.
St. Georgen am Steinfelde. Ziemlich der südlichste Ortsteil von St. Pölten, mitten im Ort, etwas abseits der 20er-Bundesstraße liegt das Gasthaus.
Gemütlich, grundehrlich, angenehme Stimmung. Einige junge Leute haben ihren Stammtisch, der Chef sitzt dabei, erkennt uns sofort als die Anrufer.
„Suacht’s eich glei an Plotz“.
Tun wir gerne, Frau Chefin (?) kommt sogleich und nimmt die Bestellung auf.
Heute darf’s ein Großes sein, der heftig verschneite Tag darf auch mal mit einem gepflegten Hopfencornetto ausklingen.
Die Speisekarte ist riesig – wer hier nicht fündig wird, dem ist nicht zu helfen. Man begnügt sich aber hier nicht nur mit Klassikern, sondern scheint hier auch so manch nicht alltägliches Schmankerl aus der Kochhaube zaubern zu können.
Also eine schnelle Kombination: zuerst eine Ingwer-Karotten-Suppe, danach ein Kalbsschnitzel.
Die Karottensuppe ist mäßig gesalzen, nicht mit den üblichen Verdächtigen gestreckt. Fein abgeschmeckt, dezent pikant. Beim Umrühren mit dem Löffel finden sich am Boden noch ordentliche Ingwerstücke. Die Köchin vertraut also nicht nur dem Pulver.
Fast habe ich zu schnell gegessen: die perfekte Wintersuppe zum Warmwerden.
Das Schnitzel ist enorm: es ist aber kein „Bresltewwich“, sondern ein schön zartes Stück Kalbfleisch, das nicht wie von Sinnen breitgeprügelt wurde. Das Fleisch ist locker über einen Zentimeter dick, aber eben zart, wie Kalbfleisch eben sein sollte – wozu sollte man es dann auch klopfen. So mag ich das.
Zwar fehlen mir die purpurnen „Pfannenflecken“, aber es ist wirklich sehr gut gemacht.
Ohne Fehl und Tadel auch die Kartoffeln, wehe man bestellt „Pommes“ zu einem edlen Stück vom Kalb.
Weil’s uns so fein schmeckt, und die Chefin von uns Essern überzeugt ist, greift sie noch schnell in die Mehlspeisküche: Sachertorte!
Kein trockenes Touristenstück aus der Holzkiste, sondern hausgemacht. Wie alles hier.
Eine „saftige“ Torte, wenn man das so sagen darf, fast könnte man auf den Schlagobersberg verzichten.
Die Schokoladeglasur oben drauf ist zart schmelzend, kein pechschwarzer, steinharter Flöz.
Fazit: hierher essen zu gehen, dürfte stets bestens funktionieren. Hier schafft man mit einfacher Wirtshausküche das, was Gasthöfen und Restaurants in St. Pölten nicht so wirklich gelingt: den richtigen Spagat - einfache Gerichte, handwerklich erstklassig zubereitet. In einer Atmosphäre, die wohl für St. Pölten am besten passt. Sehr empfehlenswert.Weniger anzeigen
Hotel Hubertushof
Alpenstraße 110, Anif 5081
In diesem Guide weil: A10 Ausfahrt Salzburg-Süd, Richtung Grödig, ein paar Hundert Meter von der Autobahn entfernt.
Riesen-Gasthof, ansprechende Küche quer durch den Gemüsegarten.
SpeisenAmbienteService
27. Sep 2012
Hubertushof – der Name allein löst bei mir automatisch folgende Assoziation aus: großer Dorfgasthof.
Warum eigentlich?
Schnell auf die Autobah...MehrHubertushof – der Name allein löst bei mir automatisch folgende Assoziation aus: großer Dorfgasthof.
Warum eigentlich?
Schnell auf die Autobahn A10, zwei Ausfahrten weiter. Zielort Anif ist ein wenig irreführend für Navi-Fahrer. Denn Anif liegt östlich der A10, Grödig liegt westlich.
Wenn man zum Hubertushof will, muss man aber die Richtung „Grödig“ der „Doppelabfahrt“ Salzburg-Süd/Grödig wählen und nicht die Richtung „Anif“.
Hat man diesen kleinen Irrtum überwunden bzw. ist er gar nicht erst passiert, so fährt man von der Autobahn ab, passiert das Ortsschild Neu-Anif und kann den riesigen Hotel-Gasthof zur Rechten gar nicht erst verfehlen. Da war sie also wieder, die Assoziation. Obwohl ich bis dato noch nie in Neu-Anif gewesen war.
Ein „Prachtbau“ aus der Zeit Ende der 70er bzw. Anfang der Achtzigerjahre, in typisch Salzburger „Landarchitektur“. Fehlt nur mehr der hölzerne Glockenturm am Dach, den man aber wohl allein schon wegen der Größe des Gebäudes gar nicht erst sehen würde.
So auch innen, die ineinander gebauten Sitzgruppen sind ein Gesamt“kunstwerk“ aus dunkel gebeiztem Holz und dem typischen Schnitzwerk wie etwa diese „Blumenmuster“, die mit klassischem Tischlerwerkzeug aus dem Holz gearbeitet werden.
Das Lokal ist riesig. Rezeption, Bar, Raucherbereich, Nichtraucherbereich, Festsaal, Stüberl, Kammerl (?)….
Allesamt getrennt durch „falsche“ Fenster, im Nebenraum kann man irgendeinen Komiker und jede Menge Umtata samt Gelächter durchhören. Stört aber nicht wirklich.
Die Sitzgruppen, meist rundlich angeordnet, sind durchaus gemütlich, auf den Stoffen und Pölstern sind grüne und rote Hirschen aufgestickt. Waidmannsheil, jodeldidö!
Das Personal ist zünftig in Sound-of-Music-Uniform unterwegs, krachlederne „Buam“ und dirndl-bewehrte „Madln“ flitzen freundlich, aber auch ordentlich mit Arbeit ausgestattet umher.
Störend: vom Bestellen der Getränke über das Essen bis zum Servieren der verschiedenen Speisen lerne ich allerlei verschiedene Personen „kennen“, die ich danach auch zumeist nicht mehr wiedersehen sollte.
Da kann’s dann schon mal passieren, dass nach dem Servieren von Käse eine weitere Servicedame nochmal das Besteck für den Käse servieren will, nicht wissend, dass dies schon längst Vergangenheit ist.
Ich nehm’s mit Humor und Gelassenheit – habe ich doch schließlich Zeit.
Große Karte: Klassisches und Regionales, Internationales wird auch geboten. Und ein Tagesmenü, je nach Hunger 3-, 4- oder 5-gängig. Preislich sind die Sprünge nicht enorm, und der Preis wirklich nicht unattraktiv – also gleich die 5 Gänge geordert, zu 36 Euro, die da wären:
Gedeck: Weißbrot und eine Brotsorte, die ich hier mal als verlängerten Kornspitz bezeichnen will, schräg aufgeschnitten – dazu einen eher banalen Liptaueraufstrich.
eine Wurzelkrenterrine (welcher Kren ist keine Wurzel?) mit Sauerrahm und gebratenem Gemüse: Melanzani und Paprika sind fein im Salzburger Wok gedünstet, aber Fan von Nachtschattengewächsen werd ich wohl nimmer werden. Die Terrine erinnert in der Konsistenz an einen festeren „Obstgarten“ – nur ohne Obst, dafür mit einer feinen Schärfe vom Kren und dem Sauerrahm als passenden Emulgator. Obers hätte wohl nicht gepasst. Gut so.
Eine Leberknödelsuppe. Guter, feiner, fester Knödel. Ausreichend würzig. Nur die Suppe überzeugt mich nicht so ganz, da fehlt mir ein wenig das Bauernküchenfeeling, warum weiß ich nicht. Vielleicht wurde sie filtriert? Oder ein wenig verdünnt? Immerhin: frischer Schnittlauch.
Ein rosa gebratenes Filet vom Tullnerfeldschwein mit Bayrischkraut und Erdäpfel-Speckroulade.
Kein Murren und Knurren beim Schweinefilet – auch wenn Schweinefleisch bei mir sonst vielleicht zweimal im Jahr am Speiseplan steht. Sehr anregend und saftig- resch das Kraut, die Erdäpfel-Speckroulade kann sich allerdings nicht ewig auf den Speck rausreden, dass sie dermaßen salzig ist. Zuerst geht’s ja noch, aber die zweite Roulade bleibt stehen, da wird’s zu penetrant.
Ein Käsetellerchen: wie alles hier im Haus sehr bemüht angerichtet, nebst Rollino, St. Patron und einem geruchstechnisch kaum „meckernden“ Ziegenkäse findet sich ein wenig Feigensenf, ein paar Träublein (ich mag die „flüssig fermentierten“ lieber…) und ein buntes Kartoffelchips-Grüppchen. Ja, das Waldviertel vermarktet sich ja neuerdings mit violetten Kartoffeln. Hübsch anzusehen und schmeckt alles zusammen auch ordentlich und gut aufeinander abgestimmt.
Eine Himbeerta… - wie hieß das nochmal? Kein Mousse, kein Pudding, aber in Konsistenz der Terrine zuvor sehr ähnlich. Sehr gut, wenn auch die Säure der Himbeere irgendwann mal eher eindimensional daherkommt. Was der Himbeere gut täte: ein „Gegenspieler“ wie etwa die rote Ribisel. Wer diese Kombination schon mal probiert hat, erinnert sich lange daran!
Pralinen zum Schluss, eine mit Eierlikör, eine mit Passionsfrucht! Beide sind sehr gut, sehr harmonisch, nicht übersüßt, nicht „parfümiert“.
Serviert als kleine Entschuldigung für die versalzene Beilage zuvor. Danke sehr!
Getränke: ein sehr guter, frisch gepresster Apfel-Karotten-Zitronen-Drink. Erfrischt und sollte auch dem grassierenden Grippevirus entgegenwirken.
Wein: ein tadelloser Blaufränker und eine für meinen Geschmack eher fade Auslese, die obendrein mit dem Himbeerdessert gar nicht gut harmoniert, es entsteht ein bitterer Nachgeschmack.
Mir sind italienische Süßweine außerdem fast ausschließlich lieber. Die Burgenländer kommen da irgendwie ein wenig „dünn“ daher.
Fazit: ein Riesengasthof mit enormem Betrieb und doch gemütlicher Atmosphäre. Wohl auch als Tribut dafür kleine Serviceschwächen, aber zweifelsohne sehr freundliche Bedienung.
Die Küche ist gut, wenn auch nicht außerordentlich, der Salzstreuer darf nicht so locker liegen.
Man muss aber auch fairerweise sagen, dass die 50 Euro samt Getränken (36 für das Menü) recht straff kalkuliert sind.Weniger anzeigen
Brandstätter
Münchner Bundesstraße 69, Salzburg 5020
In diesem Guide weil: A1 Ausfahrt Salzburg mitte, gleich rechts Richtung Freilassing. Nach vielleicht 200 Metern links. Gute, für's nicht ganz günstige Börserl nicht restlos überzeugende Vorstellung. Zimmer um die 100 Euro.
SpeisenAmbienteService
12. Jun 2013
A1 Westautobahn, eine Ausfahrt weiter. Salzburg Mitte.
„Der Brandstätter“ ist so einfach wie kaum ein anderes Lokal von der Autobahn aus erreich...MehrA1 Westautobahn, eine Ausfahrt weiter. Salzburg Mitte.
„Der Brandstätter“ ist so einfach wie kaum ein anderes Lokal von der Autobahn aus erreichbar. Einfach mal runter, Richtung Freilassing, nach vielleicht 200 Metern links.
Einparken, „Griaß Gott“, Platznehmen, Essen, trinken. Vielleicht danach auch noch gleich in den Whirlpool und im 4-Sterne-Bett einmümmeln (ab ca. 100 Euro für eine Person und Nacht).
Ein Platz ist schnell gefunden, auch wenn die Stüberln heute allesamt ausgebucht sind. Eine große Gesellschaft, festlich bis elegant-leger gekleidet, spaziert in Richtung Séparée.
Wie schon zuletzt in Bergheim wissen die alteingesessenen „Groß“-Betriebe hier in Salzburg und Umgebung sehr gut, was zumeist ausländische Festspielgäste und Kurzurlauber wollen. Architektur mit verschiedenen „Themen“-Räumen, viel Platz auch in den Vorräumen, ein Stadtplan von Salzburg, ein Tisch mit Broschüren, eine nette Zweierbank mit „Trenn-Reling“ und Aschenbecher. Ja, so was gibt’s auch.
Im Vergleich zu Bergheim geht’s hier aber weit gemächlicher zu, das Service-Team wirkt nicht gestresst, es herrscht aber eine ganz andere Stimmung hier im Haus. Begrüßt werde ich nur von jenen, die auch wirklich mit meinem Tisch zu tun haben (oder haben wollen).
Kleidernorm: irgendwo wieder zwischen Sound of music und Heidi, obwohl: so richtig nehme ich das nur mehr den wirklichen Dorfgasthäusern ab.
Das Trumer Pils (Zitat Biertest im Internet: „ein Trum von einem Pils“) wird rasch und mit ordentlich „Foam drauf“ in Tulpenform gebracht.
Die Karte bringt nicht die ganz großen Überraschungen, hier wird traditionell gekocht, ohne wirklich große Experimente, einzig die Tageskarte experimentiert schon mal mit Fenchel, Flusskrebs, oder Haussulz.
Sonst gibt’s Lammrücken, Wienerschnitzel, Kalbsrahmgulasch, Beuschel, Zander. Die Preise sind für die Kategorie sicher gehoben, aber man darf auf gepflegte Umsetzung von Altbekanntem hoffen.
So sei es:
Aufstrich. Einmal Schnittlauchgervais (schön cremig-krümelig) und einmal – erraten – Liptauer, der 568ste. Vielen Dank.
Brot: Baguette weiß und hell mit Kerndl. Ok, aber sicher keine stehenden Ovationen dafür.
2,20 dafür, 3,20 würde ich gerne zahlen, wenn’s ein wenig origineller wäre.
Schade drum, wenn nämlich nach einer Messerspitze hier und einer Messerspitze dort der Rest stehen bleibt.
Frittatensuppe. Eine ordentlich kräftige Rindsuppe, scheint einen Zwiebeltouch zu haben, hat ordentlich Farbe bekommen, das Aroma geht ein wenig über die reine Fleischsuppe hinaus.
Die Frittaten sind mir persönlich zu dünn geschnitten, man will wohl mit dem Schnittlauch konkurrieren.
Konsistenz fest, das Salzburger Eigenheit mit ein wenig mehr Ei und zarter, gummig-buttriger Machart geht hier ein wenig ab. 4,90 für die kleine Suppentasse.
Ein gefülltes Stubenküken mit Mangold. Laut Service mit einer Knödel-Pilzfülle.
Nicht so ganz: die Pilze (Champignons) sind ein Teil des intensiven Sößchens, die Knödelmasse, schön batzig, guckt allein aus dem Junghendl raus.
Der Name geht übrigens auf die Haltung „in der Stubn“ zurück, normiertes Kampfgewicht nicht viel mehr als ein halbes Kilo.
Das macht den Jungflieger ordentlich zart und saftig, die Haut tut gut, nicht entfernt worden zu sein. - Wie kann man auch darauf freiwillig verzichten?
Mangold: eine Mischung aus rutschig-weich bis bissfest-zäh, Mangold eben, auch wenn mir der kroatische immer noch um ein Eck besser in Erinnerung ist. 29 Euro.
Darf’s ein Dessert sein? Der Topfenknödel mit Marillenröster steht nicht auf der Karte.
Den will ich – und der sollte der unerwartete Hauptdarsteller werden.
„Wird a Wengei dauern!“ – Gut so, ich erwarte mir Hausgemachtes, es möge also dauern, ich habe – wie fast immer – beim Essen die nötige Ruhe und Zeit.
Präsentation in relativ sparsamem Gmundner-Häferl, ein Knödel, gebettet auf dem Marillenröster. Die Marillen sind nur grob halbiert bis geviertelt, und das hat seinen guten Grund. Marmeladenköche schwören darauf, Marillen nur ja nicht zu „z’merschern“, weil sonst das ganze Gewebe aufschlossen wird und die Säure zu prägnant wird. Ein echtes Problem bei Marillen, das man dann nur mehr mit (zu viel) Zucker niederknüppeln kann.
Nicht so hier: wunderbar mit Zimt und/oder Nelken abgeschmeckt, nicht zu süß, aber eben auch ohne die soft unangenehm stechende Säure. Den Röster könnte man getrost auch allein löffeln. Mmm.
Der Knödel schön zart, auf den Staubzucker hätte man gut und gern vergessen können, im Kern vielleicht einen Tic zu weich geraten, vielleicht ist das aber auch hier auch so gewollt. 6,80.
Dazu darf's dann auch ein Achtel sein. Zweigelt aus dem Kamptal, Winzer ist mir entfallen. Kein schlechter Wein, gut temperiert.
„Und, hamm’S den Gnedl bereut?“ – Sicher nicht! - Endlich taut die Dame in zünftiger Tracht "a bissei" auf.
Finale: der sehr milde Decaf von Nespresso. What else? Nix. Auf den Zusatz „corretto“ wird heute verzichtet.
Also: über 52 Euro sind nicht so ganz wenig, da werkelt dann doch die vergleichende Erinnerung in mir. Gut war’s, aber wirklich über der Erwartung blieb nur der wirklich einfach wie geniale Topfenknödel, der wahrlich kein Allerweltsknödel war.
Vielleicht komm ich mal für was Klassisches aus der Pfanne wieder hier her, allerdings wäre ich dann doch gern in einem der gemütlicheren Stüberln. Und wehe, es kommt Liptauer Nr. 569…Weniger anzeigen
Restaurant Tuttendörfl
Tuttendörfl 6, Korneuburg 2100
In diesem Guide weil: A22 Ausfahrt Korneuburg ost. B3 Richtung Wien, nach 500 Metern rechts Richtung Donau. Schöner Balkon mit Aussicht und guter Küche.
SpeisenAmbienteService
20. Dez 2012
Tuttendörfl. Wer den Namen das erste Mal hört, malt sich vielleicht weiß Gott was für welche Assoziationen aus.
Tuttendörfl ist kein Nacktstran...MehrTuttendörfl. Wer den Namen das erste Mal hört, malt sich vielleicht weiß Gott was für welche Assoziationen aus.
Tuttendörfl ist kein Nacktstrand, kein Etablissement, sondern ein Ortsteil von Korneuburg, eine Rollfähre, ein Golfclub – und ein Restaurant: das Donaurestaurant.
Von außen präsentiert sich der feine Platz an der Donau mit schönem Ausblick. Zumindest kann man das erahnen, am 19. Dezember bei Regen, Nebel und einfallender Dunkelheit.
Der Architekturmix ist erstaunlich: der Altbau mit der Donau zugewandtem Wintergarten-Zubau, ich sag‘ jetzt mal im „nautischen“ Stil angelegt, auf der anderen Seite ein großzügiger Saal für kleinere Feiern wie etwa zur vorweihnachtlichen Zeit.
An der Front des Saales durfte ein Künstler ran, das Ergebnis ist irgendwo zwischen Kunstinstallation und Königreichsaal der Zeugen Jehovas angesiedelt.
Das alte Haupthaus mit Wintergartenzubau erreicht man über eine schwere Holztür, die man zuerst nicht wirklich als Eingang – und beim Gehen wiederum ebenso wenig als Ausgang erkennt.
Es ist tatsächlich kurios: ich gehe instinktiv an der Ein-/Ausgangstür vorbei und finde mich plötzlich in der fremden Firmen-Weihnachtsfeier wieder.
Das Lokal ist insgesamt mit seinen unterschiedlichen Räumlichkeiten erstaunlich weitläufig – und wohl nicht nur zur Weihnachtsfeier-Saison bestens besucht. Meine Anfrage nach einem Tisch für eine Person ist eigentlich ein Zufallstreffer. Wie’s hier wohl in der der Sommersaison samt Außenbereich zugeht?
Trotz zum Teil eigenwilliger architektonischer Details ist’s sehr gemütlich. Ordentlich Platz an den Tischen, ordentlich gedeckt, fein zum Sitzen.
Das Service ist – wie so oft in der Gastro – schwer zu bewerten, weil einerseits die Tagesverfassung mitspielt, andererseits die eine Person gut, die andere vielleicht schlecht drauf ist. Dazu kommt noch, dass in dieser vollen Hütte wirklich alles bestens koordiniert werden will. Das ist keine leichte Aufgabe und entlockt mir wieder einmal gehörigen Respekt.
Da wäre mal eine sehr freundliche Dame, die es aber tatsächlich schaffte, bei jedem Mal Vorbeigehen zwar etwas hierzulassen (Brotkorb, Getränk, Getränk am Nachbartisch, Getränk am zweiten Nachbartisch), aber jedes Mal meine bereits zugeklappte Speisekarte zu übersehen. Bevor ich noch „Also, ich nehme dann mal…“ sagen konnte, war sie auch schon wieder fort. Ich bin kein Typ für „Tschuldigung??“, oder „Fräulein??“, ein wenig mehr Aufmerksamkeit wäre also gut.
Dann wäre da noch eine weitere Dame mit einer feinen Portion Humor beim Abservieren und ein Herr, der erstaunliches Faible für Wein und Distillate bewies, die Visitenkarten von den Winzern zauberte er sogar aus seiner Brieftasche.
Preislich finde ich das Lokal nicht wirklich übertrieben, Tafelspitz um 14 oder Kalbswiener um die 16 Euro sind keine Frechheiten, schon gar nicht für Wien oder das sonnige Donauufer. Wir schreiben eben 2012 und nicht mehr 1986.
Brotkorb. Butter. Ganz passabel, schön zu beißen, nicht aufgebacken oder gar Billigsdorferware.
Ein Kalbszüngerl mit Wurzelgemüse und Krenschaum.
Ich beiß auf die Zunge, also nicht auf meine - und fühle guten Biss, angenehme Würzung und gut julienniertes Gewurzel.
Jammerschade: so viel Obers macht das Gericht zwar auch optisch nochmal schöner, aber das Sößchen wird dermaßen üppig, der Obersgeschmack ist kaum noch aus dem Mund zu kriegen, für eine Vorspeise ist das zu viel, viel zu viel. Die Sauce bleibt übrig.
Eine Fleischstrudelsuppe.
Mehr Fleisch als Strudel, fest, krümelig, gut gewürzt. Die Suppe scheint ein wenig filtriert, ein wenig fehlt der Pepp und die Kraft so mancher Tafelspitzbrühe. Vielleicht will man auch hier die richtig kräftigen „Gichtbrühen“ nicht und bleibt beim gemüsigeren Touch.
Rehragout mit Semmelknödel.
Schon die Suppe beherbergte vier Stück Strudel, diese Portion ist jetzt wahrlich fast nicht zu schaffen. Sehr sämig und cremig, das Fleisch für ein sonst oft ein wenig kernigeres Rehfleisch sehr weich, leider auch hier ein wenig zu viel Obers, die Farbe verrät es, das macht die Sache einfach um den Tic zu üppig, aber trotzdem noch gut.
Knödel: feine Konsistenz, nicht „z’foahrn“, also nicht verwässert oder gar versalzen.
Die humorvolle Kellnerin meint, sie wolle nicht, dass ich hungrig bei der Türe rausgehe.
Und an den Winter zollt man ja angeblich auch seinen Tribut. So sei es – und sie hat wohl Recht, spätestens nach diesem kräftigen Mahl sollte mir beim Spaziergang danach nicht kalt werden.
Fazit: Ungewohnter Ambientemix, sehr beschäftigtes Service mit so mancher kleinen Schwäche aber auch ungewohnt bemüht und auch humorvoll. Küche gut, wenn auch nicht so ganz das große Aha-Erlebnis. Zuviel des Guten (Schlagobers) macht die Sache geil – und so bin ich froh, keinen Platz mehr für das Dessert zu haben.Weniger anzeigen
Gasthaus Thomahan
Grazer Bundesstraße 15, Friesach 8114
In diesem Guide weil: S35 Ausfahrt Peggau/Deutschfeistritz. Traditionelles Gasthaus, begehrter Mittagstisch.
SpeisenAmbienteService
17. Dez 2012
Mittagessen zwischen Graz und Bruck.
Firmenbesuch in Peggau, ganz in der Nähe gibt’s ein alteingesessenes Gasthaus. „Thomahan“ klingt irgendwie...MehrMittagessen zwischen Graz und Bruck.
Firmenbesuch in Peggau, ganz in der Nähe gibt’s ein alteingesessenes Gasthaus. „Thomahan“ klingt irgendwie nach Sioux oder Dakota. Mitnichten, weder Büffelsteak noch Indianerkrapfen, hier geht’s ursteirisch zu.
Und wie’s zugeht: zur Mittagszeit ist hier mächtig was los, Chef samt 5 Servicedamen und –herren schwirren eilig, aber nicht gestresst durch’s bodenständige, aber nicht abgewohnte Innenleben des Hauses an der Hauptstraße.
Ein Platzerl will gefunden werden, wir warten artig zwischen Tür und Angel – und werden nach ein paar Minütchen zu Tisch geleitet.
Service: Chef, Damen und Herren jung und älter, schaut nach gepflegtem Familienbetrieb aus. Schnörkellos, sehr bemüht vor allem zum Schluss.
Am Anfang: Schlossgold vom Fass – sieh an, endlich mal ein Lokal, dass auch Alkoholfreies zapft und nicht in der Flasche serviert. Der „metallische“ Geschmack vom Flaschenbier ist dadurch nicht vorhanden.
Strudelsuppe – eine ganz vorzügliche noch dazu. Die isst man wirklich mit Freude, das ist noch echte „Handarbeit“ – der Strudel schön zart, bissi gummig, fein gewürzt, „ersoffen“ in der Suppe macht das wirklich Spaß.
Kalbswienerschnitzel mit Petersilerdäpfel. Die Erdäpfel wurden ordentlich in Butter geschwenkt, man meint’s gut mit mir.
Schade: das eigentlich ganz gute Fleisch wurde viel zu dunkel paniert. Am Rande geht das schon in die dunkleren Purpurtöne. Die Paniere entferne ich am Rande ein wenig, zum Zurückgeben ist es mir dann doch zu „schade“. Wie gesagt, schmecken tut’s ja eh gut.
Darauf hingewiesen geht man sofort in die Küche und entschuldigt sich, möchte mich sogar auf Nachspeise und/oder Schnaps einladen. Dafür fehlt aber einfach die Zeit, bedanke mich aber für den guten Willen.
Fazit: geselliges, gut besuchtes Gasthaus mit Zimmervermietung, gut geführt, gute Küche, die sich vielleicht diesmal einen kleinen Ausrutscher leistete. Die Suppe allein aber zeigt schon, dass man sich hier eigentlich nicht lumpen lässt – der Versuch der Wiedergutmachung ist ja schließlich auch nicht unter den Tisch zu reden.
Gut gelegen nicht weit von der S35. Bei Gelegenheit gibt’s einen zweiten Versuch.Weniger anzeigen
Hirter Braukeller
Hirt 1, Micheldorf 9322
In diesem Guide weil: S37/B317 Ausfahrt Hirt. Zwar keine echte Autobahn, aber eine Schnellstraße zwischen S37 und S36, wichtige Durchzugsstraße.
Richtig großes Braugasthaus mit gar nicht übler Küche. Und natürlich feinstem Hirter.
SpeisenAmbienteService
17. Dez 2012
Freitag am Abend, Heimreise.
Es schneit, nein, es „fetzt“! Die Fahrt zurück nach Nordslowenien gehe ich also eher gemütlich an, ich habe Zeit, ...MehrFreitag am Abend, Heimreise.
Es schneit, nein, es „fetzt“! Die Fahrt zurück nach Nordslowenien gehe ich also eher gemütlich an, ich habe Zeit, keine Verpflichtungen am Abend und ob ich um 10 oder 11 zuhause bin, ist ziemlich egal.
Fast egal. Ich habe noch nichts im Bauch. Um 11 noch zuhause kochen? Eher nicht. Und nicht jede Gasthausküche kocht bis 23 Uhr.
Die zündende Idee folgt sogleich: Am Weg von Friesach nach Klagenfurt kommt man unweigerlich an der Hirter Brauerei vorbei. Also schnell mal runter von der Schnellstraße und rein in die warme Stube.
„Stube“. Die Brauerei existiert ja schon seit dem 13. Jahrhundert, fast das ganze Dorf Hirt besteht aus alten Gebäuden, die zur Brauerei gehörten und gehören. Natürlich wurde der Betrieb im Laufe der letzten Jahrzehnte ordentlich erweitert und mit einem modernen Sudhaus ausgebaut.
Der Braukeller selbst liegt direkt der Hauptstraße der Ortsdurchfahrt.
Drinnen ist so einiges los, gerammelt voll ist das Lokal aber nicht.
Das Lokal hat zwei Gesichter: eins ist urig alt, mit wunderschönen Gewölben in den kleinen Extrastüberln, andererseits wurde der Innenhof mit den Arkaden zum Teil mit Glas überdacht und eingefasst, dazu ist der ganze Bau natürlich auch für Touristen ordentlich „aufgepeppt“ worden, mit eher zweifelhaftem Ergebnis. Klar, sogar in Oberitalien findet man immer wieder Bars und Restaurants, die Hirter Bier führen. Brauerei und Lokal sind also de facto eine kleine Touristenattraktion, mit der Möglichkeit, alkoholische und nichtalkoholische Erinnerungen käuflich erwerben zu können.
Ich bleibe also lieber im urigeren Teil des Lokals, mit Blick zur Schank. Dort unterhalten sich ein paar männliche Gäste mit der deftigen Chefin (?). Der Einschlag der norischen Region ist unüberhörbar:
„Jo wos wüllst denn duuu, du Scheißale duuu!“
Scheißale bestellt noch ein Bier und alle „kuttern“ um die Wette.
Dem hab ich nichts hinzuzufügen und beteilige mich am guten Gerstensaft: das „1270er“, an das Ursprungsjahr der Brauerei erinnernd, ist schön bernsteinfarben, fein malzig und bleibt schön stabil, da lässt man sich dann schon auch mal ein Großes rüberwachsen. Prost.
Ich brauch was Warmes im Bauch: ein Bier-Rahmsuppe. Mit getoasteten Brezenradln drin, wärmt, schmeckt.
Ein kleines Gulasch, allerdings extra mit Knödel: Knödel ohne Fehl und Tadel, das Gulasch gehört nicht zur schwer verdaulichen, dunkel-zirrhotischen Sorte. Schön fruchtig zwiebelig, wenn man bedenkt, dass die Küche fast schon am Schließen ist, schmeckt’s wie ganz frisch gemacht.
Ein „Vanillekipferlparfait“.
Da wir noch in der Adventzeit sind und nicht in der von Alfred Dorfer so herrlich beschriebenen „Zwischenkriegszeit“ zwischen Weihnachten und Neujahr, leide auch ich noch nicht an der von ihm zitierten „Vanillekipferlvergiftung“. Danke Fredi für dieses wunderbare Wortspiel!
Hübsch angerichtet, ein paar Rumkirschen dürfen am Teller auch „rumkirschen“. Wozu sich allerdings eine Kugel Eskimo-Vanilleeis mit dem Parfait messen muss, weiß wohl nicht einmal der Braumeister.
Ansonsten ist das Dessert ganz gut gelungen, das Vanillige funktioniert mit dem Bröseligen und den Fruchtsoßen ganz gut.
Fazit: das wohlverdiente Wochenende darf kommen. Gut gefüllter Magen mit tadellosem Essen und wirklich gutem Bier.Weniger anzeigen
Römerstube
Liebenauer Hauptstraße 103, Graz 8041
In diesem Guide weil: A2 Zubringer Graz ost Autobahnende Murpark, Richtung Liebenauer Hauptstraße.
Gasthof mit schönem Frühstück und ordentlicher österreichischer Küche.
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9. Sep 2012
Mehrere Besuche in der Römerstube.
Das Hotel-Restaurant (3 Sterne, EZ um die 60 Euro) liegt direkt an der Liebenauer Hauptstraße, Ecke Sternäcke...MehrMehrere Besuche in der Römerstube.
Das Hotel-Restaurant (3 Sterne, EZ um die 60 Euro) liegt direkt an der Liebenauer Hauptstraße, Ecke Sternäckerweg (Porsche Graz-Liebenau, EKZ Murpark). Von Süden (Graz Ost) kommend also sehr einfach zu erreichen.
Das Frühstücksbuffet (leider war der Akku gerade leer, also keine Bilder) ist mehr als reichlich, Cerealien und Joghurt, Lachs und Schinken, frisches Ei, Obst, Kaffee nicht aus der Thermoskanne, usw.
Dazu kommt, dass das gepflegte Buffet auch während der Frühstückszeit gut betreut ist, was dafür sorgt, dass die gierigen All-you-can-eat-Schlemmer das Buffet nicht wie allzu oft „zerstören“.
Die Römerstube ist so etwas wie ein alteingesessener Gasthof, sogar noch mit den fast schon irgendwie in Vergessenheit geratenen Kegelbahnen, der zum Hotel mit schönen, schlichten Zimmern und ausreichend bequemen Matratzen erweitert worden war. Eine Art Wintergarten mit Steinboden bildet den Nichtraucherbereich des Restaurants, der „alte“ Schankbereich ist trotz Rauch gepflegt und nicht abgewohnt.
Der Frühstücksbereich hat ein wenig was von einem ländlichen Wohnzimmer. Gemütlich.
Der Service ist hübsch und dezent zünftig gekleidet, korrekt und freundlich, grundsolide und aufmerksam.
Am Abend wird gegessen:
- Steirische Knoblauchsuppe (3,80)
- Saltimbocca vom Zander mit Risotto (15,60)
Die Suppe: ich hatte ja schon ewig keine Knoblauchsuppe mehr gegessen. Vor Jahren hatte ich damit aufgehört, weil jedes Mal literweise Schlagobers und zu viel gequetschter Knoblauch verbunden mit allzu langer „Stehzeit“ des Suppentopfs dafür sorgten, dass man gemäß Alfred Dorfer am nächsten Morgen aufwacht mit dem Gifthauch vom Basilisken.
Nicht so hier: die Suppe verursachte nicht die typischen Nachwehen von schlecht verarbeitetem Knoblauch, obwohl ich auch nicht wirklich nachvollziehen konnte, was das Steirische an dieser Knoblauchsuppe sein sollte.
Aber sie war in Ordnung!
Saltimbocca vom Zander: ja warum eigentlich nicht? Kalbfleisch ist was Feines, aber Kalb und Prosciutto ist zweimal Fleisch von Landlebewesen, warum nicht mal mit Fisch kombiniert?
Die Kombi verdient sich auch Respekt, der Fisch ist schön zart, aber nicht matschig, Zander darf ja ruhig ein wenig kompakter sein.
Als „Salzarmer“ lass ich sogar noch ein bisschen vom schön knusprig angebratenen Prosciutto links liegen, soll aber die Leistung vom Koch nicht schmälern.
Das dazu servierte Risotto ist die steirische Interpretation eines solchen.
Es ist schlicht und einfach eine Art Reisfleisch – nur eben ohne Fleisch. Wenn man also mal die Bezeichnung Risotto vergisst, ist das ein schön klebriger, kompakter Reisberg, der aber sehr gut und sehr zurückhaltend gewürzt ist. Kein Risotto – aber trotzdem eine passende Beilage.
Fazit: gepflegter Gasthof mit dem gewissen Extra, schönes Frühstücksbuffet, routinierte Küche ohne Höhenflüge, aber auch ohne wirkliche Schwächen.Weniger anzeigen
Stockinger
Ritzlhofstrasse 63-65, Ansfelden 4052
In diesem Guide weil: A1 Ausfahrt Traun (von Salzburg kommend), 2,5km
bzw. Ausfahrt Ansfelden (von Wien kommend), 3,5km
Großer Hotel-Gasthof mit Seminarräumen.
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5. Jän 2011
Der Stockinger ist in der Gegend um Linz eine Institution. Ein wirklich stattliches Hotel für fast alle Kategorien von einfach bis zur Suite und da...MehrDer Stockinger ist in der Gegend um Linz eine Institution. Ein wirklich stattliches Hotel für fast alle Kategorien von einfach bis zur Suite und das dazugehörige Restaurant, das sich in der Küche keine wirkliche Blöße gibt.
Das heißt: eine Frittatensuppe, die schmeckt, wie sie schmecken muss und nicht in einer größeren Kaffeetasse, sondern in einem richtigen Teller serviert wird.
Eierschwammerl mit Knödel, ein Klassiker, der auch hier wirklich gut schmeckt.
Tagliatelle mit Bärlauchpesto: die Nudeln sind vielleicht einen Tic zu weich, trotzdem schmeckt's, zum Nörgeln kommt man nicht.
Das Service ist nie überfordert, freundlich und kompetent. Die Weinauswahl geht in Ordnung.Weniger anzeigen
Vapiano Innsbruck 1
Bleichenweg 18 (DEZ), Innsbruck 6020
In diesem Guide weil: A12 Ausfahrt Innsbruck ost, Richtung Innsbruck Zentrum, ein paar Hundert Meter nach der Autobahnabfahrt.
Deutsche Interpretation eines italophilen Slow-Fast-Food-Lokals.
SpeisenAmbienteService
4. Jun 2012
Vapiano anche a Innsbruck!
Nahe der Abfahrt Innsbruck Ost befindet sich das Einkaufszentrum DEZ. Ikea gibt’s auch, wie immer nahe der Autobahnab...MehrVapiano anche a Innsbruck!
Nahe der Abfahrt Innsbruck Ost befindet sich das Einkaufszentrum DEZ. Ikea gibt’s auch, wie immer nahe der Autobahnabfahrt.
Kaum zu übersehen auch das Vapiano, das einzige bis dato, das außerhalb von Wien seine Pforten geöffnet hat.
Da wir in der Gegend unser „Quartier“ aufgeschlagen haben, ist es natürlich bequem, ins nahe gelegene Vapiano zu gehen.
Man wird wie immer von den jungen Damen empfangen und mit der Magnetkarte ausgestattet, wer sich für die Pizza anstellt, bekommt sogar den Pager, der dann piepst, wenn die Pizza fertig ist.
In der Innsbrucker Filiale ist alles in einer Ebene, zur Linken die „Nudeltheke“, mittig der Pizzaofen und rechts die Wein- und Dessertheke. Alles also mehr oder weniger in „Griffweite“, so soll’s sein, wenn schon Self-Service.
Obligat der Olivenbaum, rundherum zum erhöht sitzen oder stehen.
Lauschigeres Wohnzimmergestühl gibt’s auch.
Überall Basilikum und Rosmarin in Töpfchen, zum Selberpflücken und Würzen, sofern natürlich noch Blätter auf den Stammerln drauf sind. In so mancher Vapiano-Filiale sieht’s aus, als wären grasende Herden über die „Basilikumhaine“ hergefallen. Hier war man aufmerksam und hat stets frische Topferln nachgereicht.
Pfeffer- und Salzmühlen von Peugeot (ja, vom Autohersteller, Mühlen baut er nämlich schon viel länger als die Autos!) gehören auch zur Ausstattung. Fast schon feudal! Kein Zweifel, hier überlässt man kaum etwas dem Zufall.
Während man sich an der „Edelkantine“ anstellt, kann man Filmzitate von Mastroianni, Bardot und anderen Berühmtheiten auf der überdimensional großen Kunsttapete bestaunen.
Spaghetti Carbonara. Mit der frischen Pasta aus der hauseigenen Nudelwerkstatt.
Esse ich eigentlich nur beim Napoletano, doch heute hab‘ ich Gusto auf die Borussen-Version (Vapiano kommt ja aus Deutschland). Zwiebel, Pancetta, Parmesan, Ei – und hier auch mit Schlagobers. Das braucht das Original ja eigentlich nicht.
Trotzdem schmeckt’s heute ausgesprochen gut, selbst mit Obers. Vielleicht ist aber auch der Hunger der beste Koch? Ich will nicht ungerecht sein, vor allem wurden hier in Innsbruck in puncto Salz im Kochwasser endlich meine Gebete erhört. Passt!
Ich hoffe, dass die Wiener Filialen das in Zukunft auch so machen.
Service: die Innsbrucker Köchinnen haben’s drauf, auch liegt mir der amikale Tiroler Einschlag.
Nachspeise: Tiramisu im Glas. Keine große Offenbarung, aber absolut OK.
Wein: keine schlechte Auswahl an glasweise angebotenen Tröpferln, wenn man bedenkt, hier in einem „Schnellrestaurant“ zu sein.
Fazit: bis dato beste Vapiano-Filiale, da können die Wiener mal zulegen. Lustige Köchinnen, ordentliche Verarbeitung der Zutaten, die einzelnen „Labestellen“ sind alle in Griffweite.Weniger anzeigen
derweinrat - es gibt zwei Optionen, das Top-Restaurant und das "Wirtshaus", am besten mal Urlaub machen in der Gegend. Im Bluntautal wandern (Traum!) und dann einkehren.
derweinrat - der ist schon längst auf meiner To-Do-List ;-)
Ohr&Gaumen: hört hört, na dann rauf auf die To-Do-List! Vielen Dank :)