Restaurant Tuttendörfl
Bewertungen
Die Speisen gut aber halt doch nicht Sehr gut.
Eine sehr butterlastige Ganssleberterrine mit wenig Lebergeschmack (11,80) preislich wohlfeil, der Spargel (Vorspeisenportion 9,50) ohne Fehl und Tadel mit passabler Sauce, dafür der knusprig gebratene Karpfen (15.--) wirklich sehr gut. Gut der Kaffee, beachtlich die Weinauswahl, mehr als beachtlich was es glasweise davon gibt.
War mal dort (schon länger her) und vor kurzem wieder.
Ambiente: wunderschön
Speißen: sehr gut
Preis: mittlerweile leider Teuer
Service: freundlich und gut
Fazit: Ich muss sagen das es mir "früher" als es noch ein ,,normales" Restaurant war besser gefallen als heute, wo es schon eher ,,hochgestochen" und hochpreisig ist. Ambiente und Qualität unverändert gut.
Mahlzeit und Prost
Tuttendörfl ist kein Nacktstrand, kein Etablissement, sondern ein Ortsteil von Korneuburg, eine Rollfähre, ein Golfclub – und ein Restaurant: das Donaurestaurant.
Von außen präsentiert sich der feine Platz an der Donau mit schönem Ausblick. Zumindest kann man das erahnen, am 19. Dezember bei Regen, Nebel und einfallender Dunkelheit.
Der Architekturmix ist erstaunlich: der Altbau mit der Donau zugewandtem Wintergarten-Zubau, ich sag‘ jetzt mal im „nautischen“ Stil angelegt, auf der anderen Seite ein großzügiger Saal für kleinere Feiern wie etwa zur vorweihnachtlichen Zeit.
An der Front des Saales durfte ein Künstler ran, das Ergebnis ist irgendwo zwischen Kunstinstallation und Königreichsaal der Zeugen Jehovas angesiedelt.
Das alte Haupthaus mit Wintergartenzubau erreicht man über eine schwere Holztür, die man zuerst nicht wirklich als Eingang – und beim Gehen wiederum ebenso wenig als Ausgang erkennt.
Es ist tatsächlich kurios: ich gehe instinktiv an der Ein-/Ausgangstür vorbei und finde mich plötzlich in der fremden Firmen-Weihnachtsfeier wieder.
Das Lokal ist insgesamt mit seinen unterschiedlichen Räumlichkeiten erstaunlich weitläufig – und wohl nicht nur zur Weihnachtsfeier-Saison bestens besucht. Meine Anfrage nach einem Tisch für eine Person ist eigentlich ein Zufallstreffer. Wie’s hier wohl in der der Sommersaison samt Außenbereich zugeht?
Trotz zum Teil eigenwilliger architektonischer Details ist’s sehr gemütlich. Ordentlich Platz an den Tischen, ordentlich gedeckt, fein zum Sitzen.
Das Service ist – wie so oft in der Gastro – schwer zu bewerten, weil einerseits die Tagesverfassung mitspielt, andererseits die eine Person gut, die andere vielleicht schlecht drauf ist. Dazu kommt noch, dass in dieser vollen Hütte wirklich alles bestens koordiniert werden will. Das ist keine leichte Aufgabe und entlockt mir wieder einmal gehörigen Respekt.
Da wäre mal eine sehr freundliche Dame, die es aber tatsächlich schaffte, bei jedem Mal Vorbeigehen zwar etwas hierzulassen (Brotkorb, Getränk, Getränk am Nachbartisch, Getränk am zweiten Nachbartisch), aber jedes Mal meine bereits zugeklappte Speisekarte zu übersehen. Bevor ich noch „Also, ich nehme dann mal…“ sagen konnte, war sie auch schon wieder fort. Ich bin kein Typ für „Tschuldigung??“, oder „Fräulein??“, ein wenig mehr Aufmerksamkeit wäre also gut.
Dann wäre da noch eine weitere Dame mit einer feinen Portion Humor beim Abservieren und ein Herr, der erstaunliches Faible für Wein und Distillate bewies, die Visitenkarten von den Winzern zauberte er sogar aus seiner Brieftasche.
Preislich finde ich das Lokal nicht wirklich übertrieben, Tafelspitz um 14 oder Kalbswiener um die 16 Euro sind keine Frechheiten, schon gar nicht für Wien oder das sonnige Donauufer. Wir schreiben eben 2012 und nicht mehr 1986.
Brotkorb. Butter. Ganz passabel, schön zu beißen, nicht aufgebacken oder gar Billigsdorferware.
Ein Kalbszüngerl mit Wurzelgemüse und Krenschaum.
Ich beiß auf die Zunge, also nicht auf meine - und fühle guten Biss, angenehme Würzung und gut julienniertes Gewurzel.
Jammerschade: so viel Obers macht das Gericht zwar auch optisch nochmal schöner, aber das Sößchen wird dermaßen üppig, der Obersgeschmack ist kaum noch aus dem Mund zu kriegen, für eine Vorspeise ist das zu viel, viel zu viel. Die Sauce bleibt übrig.
Eine Fleischstrudelsuppe.
Mehr Fleisch als Strudel, fest, krümelig, gut gewürzt. Die Suppe scheint ein wenig filtriert, ein wenig fehlt der Pepp und die Kraft so mancher Tafelspitzbrühe. Vielleicht will man auch hier die richtig kräftigen „Gichtbrühen“ nicht und bleibt beim gemüsigeren Touch.
Rehragout mit Semmelknödel.
Schon die Suppe beherbergte vier Stück Strudel, diese Portion ist jetzt wahrlich fast nicht zu schaffen. Sehr sämig und cremig, das Fleisch für ein sonst oft ein wenig kernigeres Rehfleisch sehr weich, leider auch hier ein wenig zu viel Obers, die Farbe verrät es, das macht die Sache einfach um den Tic zu üppig, aber trotzdem noch gut.
Knödel: feine Konsistenz, nicht „z’foahrn“, also nicht verwässert oder gar versalzen.
Die humorvolle Kellnerin meint, sie wolle nicht, dass ich hungrig bei der Türe rausgehe.
Und an den Winter zollt man ja angeblich auch seinen Tribut. So sei es – und sie hat wohl Recht, spätestens nach diesem kräftigen Mahl sollte mir beim Spaziergang danach nicht kalt werden.
Fazit: Ungewohnter Ambientemix, sehr beschäftigtes Service mit so mancher kleinen Schwäche aber auch ungewohnt bemüht und auch humorvoll. Küche gut, wenn auch nicht so ganz das große Aha-Erlebnis. Zuviel des Guten (Schlagobers) macht die Sache geil – und so bin ich froh, keinen Platz mehr für das Dessert zu haben.

Amarone, jetzt hadders dir aber gegeben *brüll*
Das trostlose (Herbst)Wetter legte an diesem lauschigen Anfang-August-Abend ebenfalls eine sommerliche Pause ein und war absolut terrassentauglich.
Erfreulicherweise gab´s noch ein paar freie Platzerln auf der schönen Terrasse und wir ergatterten einen Tisch mit Donaublick. Die Bedienung war schnell zur Stelle und wir bestellten einen Aperitif.
Auf diesen mußten wir etwas länger ( ca. 15 Minuten ) warten und wir orderten zwischenzeitlich aus der recht umfangreichen Karte.
Das Essen wurde dann sehr rasch und zügig serviert:
Marinierte Krebsenschwänze mit Avocado und Tomaten,
€ 9,80:
Ein „Riesenberg“ Flußkrebse mit Avocadostückerln und Cocktailtomaten in einer milden aber doch schmackhaften Essig-Öl Marinade. Die Flußkrebse leider nicht knackig.
Schafkäse-chilli-Blunzn (mündliche Empfehlung, Preis weiß ich nicht):
Ich hoffe ihr könnt mit dieser Beschreibung etwas anfangen:
Schaffrischkäse-Blunzn-Schaffrischkäse-Blunzn usw. geschichtet wie ein Ildefonso, einige Tropfen Chilisauce und ein runder, kleiner Chilli als Garnitur. Alles in allem ein bisserl fad.
Zeitgleich mit den Vorspeisen wurden am unabgeräumten Nebentisch gleich mal Apfelkren und Schnittlauchsauce für den als Hauptspeise georderten Tafelspitz deponiert. Das hat mir weniger gut gefallen.
Die Hauptspeisen wurden dann sehr rasch und ohne Pause serviert:
Wie gesagt, Tafelspitz mit Apfelkren, Schnittl.sauce und Erdäpfelschmarrn, € 16,--.
War ok, da kann kann man fast nichts falsch machen.
Gegrillter Lammrücken mit Polenta und Ratatouille 19,--:
Das Lamm wie geordert rosa gebraten, sehr zart und gut, die Polenta cremig, das Gemüse bißfest , erfrischend fruchtig und geschmacklich wirklich sehr gut.
Die zur Hauptspeise bestellten Getränke ( Wein + Mineral ) ließen leider auf sich warten und wir saßen einige Zeit im Trockenen.
Bei Schönwetter ist das Tuttendörfl immer eine gute Adresse, die Küche ist ansprechend gut, große Sprünge darf man sich nicht erwarten.
Servicemäßig sollte man an sich arbeiten.

Gault Millau ist manchmal praktisch, wenn man in einer unbekannten Gegend mal schnell eine interessante Adresse braucht, wenn Rete mal für die ortsansässigen Lokale noch keine Bewertungen zur Verfügung hat. Das heißt aber nicht, dass man "nur" den Gault Millau braucht, um zu wissen, wo's gut schmecken wird. Ich brauche solche Guides nicht, der kulinarischen "Hörigkeit" wegen, ich habe einen heiklen Gaumen und vor allem eine eigene Meinung. Der unregistrierte Wurschtl wird's wohl brauchen, weil er keine eigene Meinung hat. "Oh - schmeckt tatsächlich nach 14 Punkten und einer Haube. Super Lokal!" Das Feine an einem Portal wie diesem hier ist ja, dass hier die verschiedenen Geschmäcker ihr Erlebtes so wiedergeben können, wie sie's erlebt haben - und nicht weil sie einem Gastroguide nachplappern müssen. Bräuchte man dann noch irgend eine andere Site?
Die letzen 12 Monate weniger oft, leider nicht ganz unbegründet.
Die Ambiente und die Lage ist nach wie vor sehr gut. Alleine der Raucherbereich direkt beim Eingang, die oftmals *sehr* dicke Luft schon früh am Abend hat, und das, teilweise, alte/abgenutzte Dekor wird mehr als ein 4 für Ambiente verhindern.
Das Service war stets sehr gut, kann auch daran liegen dass man mich schon lange dort kennt; dass ich manchmal etwas mehr Aufmerksamkeit bekomme ist mir schon aufgefallen. Ich muss nur ganz selten warten wenn ich noch etwas bestellen möchte oder zahlen will.
Das bringt mich dann zu den Speisen. Diese waren Jahre Lang wirklich ausgezeichnet, dem Preis entsprechend. Dieses und letztes Jahr hat das nachgelassen. Die Portionen wurden teils kleiner und irgendwie fehlte das Feingefühl in der Zubereitung. Es ist immer irgendeine Kleinigkeit die eigentlich vermeidbar wäre; zu viele Pfefferkörner in der Soße, das Fleisch war schon mal mehr "medium" als "blutig", mehr medium als durch, Nudeln mit zu viel Butter,...

Restaurant Tuttendörfl - Details
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