Eines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert.
Doch halt, es hat sich sehr wohl etwas verändert: das Lokal ist mittlerweile ein komplettes Nichtraucherlokal geworden, wer rauchen will, muss einen Stock höher gehen.
Was sich dadurc...Mehr anzeigenEines meiner Linzer Stammlokale. Nach längerer Zeit war ich wieder dort - und es hat sich nichts verändert.
Doch halt, es hat sich sehr wohl etwas verändert: das Lokal ist mittlerweile ein komplettes Nichtraucherlokal geworden, wer rauchen will, muss einen Stock höher gehen.
Was sich dadurch nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass es nach wie vor gerammelt voll ist und allein schon durch das angeschlossene Programmkino Moviemento sehr empfehlenswert ist, zu reservieren. In der Zeit um 19 Uhr kriegt man hier, auch im Sommer, wenn draußen der Gastgarten offen ist, keinen Platz.
Auch hier kann also keine Rede davon sein, dass ein Nichtraucherlokal die Gäste vertreibt. Das ist absoluter Schwachsinn und meine Erfahrungen in der Gastronomie bestätigen einfach nur das: die Jammerer und Sumperer der Nation sind nicht in der Lage, durch ein gutes Konzept Gäste anzulocken. Der Rauch als einziges Konzept? Also wirklich.
Die Speisekarte (--> online) wechselt regelmäßig und zeichnet sich durch extreme Vielseitigkeit aus: mexikanisch, italienisch, heimisch, arabisch, chinesisch - und das wohl größte Veggie- und Veganer-Angebot, das mir seit langem untergekommen ist.
Die Atmosphäre ist geschäftig, hip, alternativ, ein Riesenhaufen mit Zeitungen (OÖN, Standard, Falter, Profil, ecc.), das perfekte Studentenlokal. Das mehr als leger gekleidetet Personal (Jeans, T-Shirt, Strickhaube) hat mächtig was zu tun, aber niemand wartet lang.
Das Essen überzeugt praktisch immer, es kommt eigentlich nur auf den persönlichen Geschmack an. "Arabisches Huhn mit Cous Cous", "Wildschweinbraten mit Kohl-Maronigemüse", "Sesampaniertes Seitanschnitzel" (!!), "Birnen-Marzipanstrudel", etc. etc., das klingt extrem exotisch und kreativ, aber nie abgehoben, und so sind auch die Preise, man kommt aus dem Staunen kaum heraus und braucht oft eine Viertelstunde, um sich entscheiden zu können.
Es gibt aber auch deftige Kost wie etwa ein Bio-Almochsengulasch, welches meinem Geschäftspartner besonders geschmeckt hat, oder auch ein Kalbswienerschnitzel, welches die Konkurrenz der zünftigen Bierlokale in der Nähe nicht scheuen muss.
Diesmal war es dann doch wieder das Arabische Huhn mit (großem) CousCous, der zwar ein wenig patzig geraten ist, allerdings schmeckt das Hendl wirklich zart und gut gewürzt. Sogar die Haut esse ich mit, die manchmal schon zu wünschen übrig lässt. Die Oliven lasse ich zwar liegen, sie geben aber dem Gericht zusammen mit den Karotten eine mal ganz andere, sehr angenehme Note.
Als Nachspeise war's diesmal eine schwarze Panna cotta auf Sanddornspiegel, man könnte auch sagen ein Schokopudding mit Schokosauce (wohl aus der Flasche) und Sanddornsirup.
Angesichts der generell sehr moderaten, sagen wir mal volksnahen Preise eine sehr ordentliche Qualität und vor allem eine nicht nur kreativ-alternative Küche, sondern auch geschmacklich erstaunlich treffsicher.
Man darf ja nie vergessen: das Lokal ist ordentlich groß, immer ordentlich gefüllt, und die Karte ist sehr sehr umfangreich. Einen echten Fehltritt der Küche habe ich bis dato nicht erlebt, und das bei weit mehr als zehn Besuchen.
Auf alle Fälle ist das mal ein Lokal, wo man sagt: hierher komm ich immer wieder, bis ich durch die Speisekarte durch bin. Und nachher geht's ins Kino.
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Rauchverbot: Ich würd sagen "trotz UND wegen...." ;-)