Der Stauderplatz 1 wird endlich wieder von einem Lokal belebt, das eigentlich alle Hausaufgaben macht und gemacht hat, um ein absoluter Fixpunkt für die Klagenfurter Innenstadt zu werden.
Und das geht so:
Nachdem in den großzügigen Räumlichkeiten davor schon einige Lokale Schiffbruch erli...Mehr anzeigenDer Stauderplatz 1 wird endlich wieder von einem Lokal belebt, das eigentlich alle Hausaufgaben macht und gemacht hat, um ein absoluter Fixpunkt für die Klagenfurter Innenstadt zu werden.
Und das geht so:
Nachdem in den großzügigen Räumlichkeiten davor schon einige Lokale Schiffbruch erlitten (Grieche – Grieche – Asiate – wieder Grieche), dürfte jetzt eine funktionierende „Beziehung“ am Laufen sein.
„magdas HOTEL“ in Wien hatte bereits ordentlich Staub aufgewirbelt und sorgte so auch in Klagenfurt schon vor der Eröffnung für spannende Erwartung.
„Hotel in Wien von Profis und Flüchtlingen geführt“ – so steht es auf der Website des Hotels.
Dieselben Voraussetzungen gelten auch hier in Klagenfurt.
Erfreulich in mehrfacher Sicht. Ein tolltes „Projekt“, das mehr als nur ein Projekt ist.
So entsteht in der Mannschaft des Lokals ein buntes Miteinander, das sich auch in der Küche widerspiegelt.
Mit Georg Kittner leitet ein echter Profi die junge Küchenmannschaft. Zuvor nur unweit im „Ge.KOCHT“ sein eigener Chef, hat er nun hier seine neue kulinarische Heimat gefunden.
Man findet auf der Speisekarte orientalische Eiergerichte für Spätaufsteher, die typischen Mezze des Nahen Ostens genauso wie thailändische Kokossuppe, kreolisches Fischcurry oder syrische Spezialitäten oder arabischen Pudding.
Einfache Tomatenpasta zwischendurch oder einen Hausburger findet man ebenso.
Mittlerweile mehrere Besuche. Wir – ein kleines Grupperl, das sich zur Mittagspause oder am Abend zum Essen trifft, ist einer Meinung.
Spannende Gerichte, so einfach und exotisch wie ambitioniert.
„Syrische Lammpastete im Strudelteig mit Salatbouquet“
Mehr Reisfleisch als „Pastete“ im eigentlichen Sinn, aber nicht trocken. Fein gewürzt, duftig, anregend. Sehr schmackhaft. Frische Salate.
„Baba Ganoush“
Eines der typischen Mezze, wie ich sie in ähnlicher Form aus einem libanesischen Restauant kenne. Für € 4,20 bin ich zu Mittag ausreichend satt bis früh am Abend. Die Granatapfelkerne geben den Frischekick für die zweite Hälfte des Arbeitstages.
„Gebratene Lammhaxe mit Selleriepüree und Speckfisolen“
Ein sensationelles Gericht. Das Lampel „schofelt“ nicht, außen knusprig, innen zart, harmoniert perfekt mit den beiden Beilagen. Das Sößchen allerehrenwert.
„Syrischer Frischkäsepudding“
Statt Orangen bekomme ich auf Wunsch sogar Himbeerpüree. Es muss nicht immer Panna cotta sein. Feiner Abschluss!
Ambiente: die Innenarchitekten haben den überladenen Klimbim aus dem „Ur-Lokal“ verbannt, viel Eichenholz, aber insgesamt angenehm minimalistisch. Nicht fehlen dürfen die dezent verteilten, wunderschönen 50er-Jahre-Möbel. Jedes einzelne würde ich liebsten mitnehmen.
Service: manchmal zurückhaltend, manchmal lustig. Aber immer präsent und freundlich.
Fazit: nach gut zehn Besuchen jedes Mal sehr erfreulich.
Um das offensichtliche Wortspiel zu bedienen: Ich mag das Lokal!
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