Danieli
(4)
Himmelpfortgasse 3, Wien 1010
In diesem Guide weil: Wirklich edle Italianità. Nicht billig, überzeugt aber auf der ganzen Linie.
SpeisenAmbienteService
27. Sep 2013
Nach einem späten Termin noch essen gehen – nicht immer einfach. Wäre man doch in Italien, wo man sich ohnehin erst gegen 21 Uhr langsam aber doch ...MehrNach einem späten Termin noch essen gehen – nicht immer einfach. Wäre man doch in Italien, wo man sich ohnehin erst gegen 21 Uhr langsam aber doch zu Tisch begibt.
Was also tun?
Würschtldompteur? Unhappy Noodles, Hopeless Wok oder gar Desperate Sushi?
Aber nein, wir sind ja nicht in Klagenfurt, wo die Gehsteige um halb zehn hochgeklappt werden, Italien gibt’s auch in Wien – figurati - man muss für die Perlen nur ein wenig suchen.
Wenn man aber nicht mal suchen will, einfach mal den ReTe-Mobil raus – Danieli gefunden.
Ein kleiner Spaziergang noch zuvor durch das wirklich „Alte Wien“ (Ballgasse, Blumenstockgasse), und schon ist man da.
Unser allerbester Pressesprecher unter den Genussmenschen war auch schon hier. Da sollte doch nichts schiefgehen.
Die Plätze vor dem Lokal sind noch spätsommerlich gut besetzt, drinnen heißt’s noch ein bisschen warten, aber nicht lange.
Die liebsten Plätze sind mir immer die, von denen aus ich das Lokal gut überblicken kann.
Und der Gesamteindruck kann wirklich als edel bezeichnet werden – vor allem die nackten Ziegelsäulen mit „barocken“ Elementen wie etwa der Spiegel mit vergoldetem Rahmen verbreiten gezielt ein eigenes Flair, zusammen mit guter Beleuchtung und den schön gedeckten Tischen.
Das Publikum ist wahrlich international und zum Teil ebenso „edel“ wie der Anspruch des Lokals.
Hier hört man russische Dialoge, dort wiederum das typische „schwa-schwa“ einer portugiesischen Familie.
Und ja, auch portugiesische Mütter haben schöne Töchter.
Meine Konzentration ist aber sofort wieder ganz dort, wo sie hingehört – „mein“ Kellner ist da, um die Karte zu überreichen. Die anderen Kellner sind übrigens auch so aufmerksam und flott, kümmern sich aber offenbar nach streng vorgegebenem System um ihre „Stamm“-Tische - jeder scheint bei seinen fix zugeordneten Gästen zu bleiben. Find ich gut, so wird man im Idealfall von einer Person durch den Abend „begleitet“.
Man lässt mir wirklich viel Zeit beim Schmökern, niemand drängt – die Karte bietet auch mehr als genug. Der Querschnitt ist die pure Italianità – auch bis auf einen Tippfehler korrekt italienisch verfasst, mit Übersetzungen – gewappnet also für Stammgäste und Touristen aus aller Welt.
Allora: Antipasti – Pasta – Pizza – Carne – Pesce – Dolce – Formaggio (eigene Karte).
Vino – Grappa (in der „süßen“ Karte).
Nicht einfach, weil man eigentlich irgendwie alles probieren will, schon deswegen, weil die Spielarten zum Teil sehr interessant sind.
Die Besitzer scheinen keine Italiener zu sein, aber hier wird, das merke ich relativ schnell, fast peinlich genau gearbeitet, man will dem hohen Anspruch gerecht werden.
Um die Kehle „einzuölen“, wird mal ein Weißer bestellt. So ganz überzeugt mich die Glasweiskarte nicht, steirische „Klassik“-Gewächse erinnern mich oft an einen guten Salat, aber nicht an erfreuliche Weinerlebnisse. Grüne Veltliner sind auch nicht immer mein Fall, der hunderttausendste Pinot grigio aus den oberitalienischen Ebenen muss es auch nicht sein.
Lugana – allerdings auch nur der Massen-„Primus“ Ca‘ dei frati. Vor kurzem erwähnt, jetzt nehme ich ihn doch. Ein bisschen „cremig“, die ersten Schlucke sind ja auch recht angenehm und „schön“ zu trinken. Das Problem mit solchen Weinen ist halt ihre nicht vorhandene „Nachhaltigkeit“. Damit meine ich jetzt nicht die Herstellung, sondern die Stilistik, die sich schnell „totläuft“, oder „tottrinkt“. Die „schreiende“, ja eigentlich fast obszöne Süße hint‘nach ist irgendwann langweilig.
Ein GV um 8 Euro: unfiltriert, ungeschwefelt. Nun, ungeschwefelte Weine können gut sein, nur muss man als Winzer „bio“ oder gar „biodynamisch“ durch und durch leben, jeden Tag. Das Etikett ist also noch keine Garantie für „Terroir“ und beste „Naturweine“.
Ich bekomme einen Kostschluck, der aber selbst nach längerer Luftzufuhr nicht wirklich überzeugt. Das Langanhaltende, Ätherische im Finish fehlt ganz.
Also einen Roten probiert – aber welchen? Hier wird noch mehr auf große Namen gesetzt, auch wenn die natürlich für ein breites Publikum leichter zu verkaufen sind. Ich will auch nicht sagen, dass Gaja ein schlechter Wein ist. Aber will ich den Preis dafür bezahlen? Detto für Antinori. Die beiden Namen dominieren mit ihren teuren „Filialkellern“ zusammen fast die ganze Rotweinkarte.
Molino Mauro mit seinem Barbera als Ausnahme – schlecht ist er nicht, aber einen Barbera kann man auch mit deutlich weniger Konzentration trotzdem elegant und wuchtig zugleich hinbekommen. Wird wieder mal Zeit, nach Italien zu kommen. derweinrat, wann fahr‘ ma??
So – ich habe mich entschieden: es wird wieder einmal Zeit für Vitello tonnato. Ich habe die leise Vorahnung, dass ich hier richtig liegen sollte.
Und wie: das schön rosige Fleisch vom Feinsten, die Thunfischsauce vielleicht einen kleinen Tic zu flüssig, aber das ist schon der einzige Punkt, nein Pünktchen, das man hier monieren könnte. Der Tonno perfettamente amalgamato – also kein Futzerl, Fluserl, nichts das kitzelt oder aneckt.
Schon bei einem Drittel vom Teller erwische ich mich dabei, das frische Rosmarin-Pizzabrot (weich, zartknusprig, duftig, vielleicht ein bissl zu üppig) zum „Aufwischen“ der Soßenreste zu missbrauchen, um den Verzehr des letzten Scheiberls hinauszuzögern. „Far scarpette“ nennt das der Italiener, und das ist eigentlich verpönt, aber nicht bei mir, wie schade wäre das doch, nicht zu tunken.
Eine glatte 5 – ohne mit der Wimper zu zucken. Ca. 14 Euro.
Tomatencremesuppe mit Mozzarella di bufala – oder eine geeiste Crema di pomodoro genovese mit „jungem“ Olivenöl. Ich bleibe bei der „warmen“ Version, der Sommer ist nicht nur im Geiste vorbei.
Eine große Portion (ca. 7 Euro), von der kräftigen, cremig-abgeschmeckten Sorte, also eher die dichte, „orangene“ Tomatencremesuppe.
Versteckt in der feinen Pampe der Mozzarella, der sich durch die Temperatur so schön aufbläht.
Sehr gut.
Eine Kalbfleisch-Lasagne (ca. 14 Euro) mit Mascarpone-Spinat. Ich liebe Mascarpone, vor allem im originalen Tirami su frisch aus dem Kühlschrank.
Hier darf er den Spinat dezent „verlängern“, was auch sehr gut funktioniert, ohne dass die ganze Angelegenheit allzu geil wird.
Die Lasagne selbst sehr gut, sehr guter Biss, an der einen oder anderen Ecke hat der Forno ein bisschen härter zugepackt, schwarz ist sie aber beileibe nicht geworden. Ein bisschen mehr Béchamel-„Feeling“ hätte sie noch haben können.
Ich hab’s nicht vergessen – da war dann schließlich doch noch ein Wein auf der Karte, der mich mit dem hauseigenen Weinangebot versöhnte.
Der verlangte allerdings auch einen „festen Partner“.
Ich bin eigentlich nicht so der Schoko-Mousse-Fan, auch ist man auf kaum einer Dessert-Karte dies- und jenseits von italienischen Lokalen vor ihm sicher – doch heute Abend soll es wieder mal sein, zumal auch der Rest der Karte (Panna cotta, Sorbetto, Zitronentarte,…) so gar nicht dazugepasst hätte.
Serviert im beliebten, immer noch „todschicken“ Bügelglas, das von Gänseleber über Grammelschmalz und eben auch dem Schoko-Mousse seit ein paar Jahren so ziemlich alles gastronomisch aushalten muss.
Flankiert von einem Schälchen mit marinierten Erdbeeren (wo kommen die zur Zeit her?), die schön süß, fast schon ein bisschen zu „duftig“ daherkommen.
Das Mousse, mit dunkler Sauce überdeckt, in absoluter Bestform, fast schon zu schön, um wahr zu sein, diese „Löffelkonsistenz“. Wirklich gut.
Und ja – begleitet von dem Wein, den ich hier wirklich nicht erwartet hätte: einen Recioto della Valpolicella Classico, von Speri, obendrein noch Jahrgang 2004.
Der "Urwein" aus dem Valpolicella, den schon die Römer kannten - aus den besten getrockneten Beeren, seitlich auf der Traube gelegen, also von der "recia" (venet. für "orecchio", das "Ohr" der Traube).
Dicht, kirschig, süß, gerbstoffig, lang. So muss das sein. 9,50 Euro (1/16).
Mich wundert ja nur, dass man auch hier nicht den Mut hat, erstklassigen Amarone della Valpolicella glasweise anzubieten. Achja, Signor Gaja e Signor Antinori, wie schade. Ich warte noch auf einen mutigen Sommelier, der sich hier traut, etwas zu ändern.
Die Weinkarte flaschenweise habe ich übrigens gar nicht erst beachtet, da hätte ich mir schon ganz ungeniert die portugiesische Tochter einladen müssen. Selbst wenn mich die U3 nach Hause bringt, ist eine Flasche allein doch ein bisschen zu – sagen wir – ambitioniert, und amarona1978 ist ja heute leider verhindert.
Ristretto. Sehr aromatisch, kräftig, und doch mild, kein „Eduscho“-Touch.
Grappa: eine feine Auswahl, die Preise wirklich angemessen (die meisten ca. zwischen 4 und 7 Euro).
Grappa di Amarone würde es auch geben, allerdings vom Aromalabor-Kaiser Marzadro. Ein kleiner Kostschluck genügt, nein danke.
Ich lasse den Kellner 10 Minuten später nochmal am leeren Glas riechen, aber er weiß genau so gut wie ich – das hat mit Grappa sicher nichts zu tun, höchstens mit armoatisiertem Kirschwasser. Furchtbar.
Besser also: Grappa di Brunello von Tenuta Poggione.
Fazit: Essen 4,5 – Ambiente 4, Service 4,5. Rechtfertigt den Preis (zusammen mit feinsten, flüssigen „Emulgatoren“ gut 75 Euro ohne wohlverdientes Trinkgeld).
Das ist nicht wenig - aber ich hab auch schon anderswo um 30 Euro gegessen, was zwar billig, aber nicht gratis - dafür aber umsonst war.
Prossima volta: carne. Hoffentlich mit Amarone - im Glas.Weniger anzeigen
Disco Volante
Gumpendorfer Straße 98, Wien 1060
In diesem Guide weil: "Großer Bruder" der "Pizza Marì" im 2. Bezirk.
Ebenso puristisch, aber deutlich entspannter - und auch deutlich besser.
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1. Aug 2013
Il disco volante, die fliegende (Pizza-)Scheibe.
Der „große Bruder“ der Pizza Marì (siehe [Link]) ist die „logische“ Fortsetzung von Maria Fuch...MehrIl disco volante, die fliegende (Pizza-)Scheibe.
Der „große Bruder“ der Pizza Marì (siehe [Link]) ist die „logische“ Fortsetzung von Maria Fuchs‘ Suche nach der vera pizza napoletana.
Wirklich glücklich war ich im Schwesterlokal ja nicht, das hatte mehrere Gründe, nachzulesen dort.
Von außen sichtbar ist nur der bunte Schriftzug über dem Eingang an der Gebäudeecke. Die Lage an der Ecke zur Stumpergasse, gegenüber die Kirche St. Ägid: ideal wie ich finde.
Drinnen jede Menge Leute, fast schon zusammengepfercht wie in einem Internatsspeisesaal.
Nicht unzutreffend, die alte Eichenbank mit verwittertem Klarlack sowie die Einzelsessel Modell „Volksschul-Lehrersessel anno 1987“ (ja, die sahen damals wirklich so aus!) erwecken diesen Eindruck, der wohl auch so gewollt ist.
Vor allem, wenn man sprichwörtlich auf die lange Bank „geschoben“ wird, wird das puristische Konzept des Lokals nochmal deutlich: hier sollen möglichst alle einen Platz bekommen, Berührungsängste darf man keine haben.
Das Besetzen der Tische will organisiert werden. Beim ständigen Kommen und Gehen gibt’s natürlich immer noch welche, die suchend durch’s Lokal wandern, dabei dem flinken Service im Weg stehen. Die Servicechefin hat aber die Sache im Blick und so warten dann doch alle Hungrigen zuerst mal an der „Rezeption“ auf den freien Platz.
Der meine ist schnell gefunden. Die Aranciata ist schnell bestellt – und das Auge wandert.
Dem Pärchen neben mir könnte ich ohne Mühe die Champignons von der Pizza stehlen, so nahe sitzt man beieinander.
Vor mir die beiden Pizzaioli, ich nenn sie mal Caputo und Caracciolo.
Der eine jongliert mit seinen riesigen dischi volanti, als wollte er den vermeintlichen Achter aus seinen Rennradfelgen raustreiben. Sieht bei den flatternden Teigrädern zuweilen auch so aus, als würde er sich nach einem Bad in der etwas frischeren Neuen Donau eiligst mit dem Handtuch abtrocknen.
Eine flotte Spiralbewegung mit dem Tomatenschöpfer, die Fior-di-latte-Wuzerln flott drauf verteilt und rein damit in die mit gutem Hartholz beheizte, überdimensionale Disco-Kugel. Das also ist das Gesprächsthema Nummer eins für einen meiner Vortester.
Die ofengewordene Disco-Kugel tut ihren Dienst so, wie sie muss: es vergehen vielleicht gerade mal sieben Minuten von der Bestellung bis zum Servieren. So muss es sein – normalerweise braucht gut Ding Weile, aber eine Pizza, die verdächtig lange braucht, ließe Zweifel am Pizzaofen aufkommen, und das Ergebnis kann nie gut sein.
Es ist in der Tat eine Sache von Sekunden, ein guter Pizzaiolo muss erspüren, wann es soweit ist.
Meine Pizze: Margherita, mal 2. Und obwohl sich Caputo und Caracciolo wirklich Mühe gaben, sie waren nicht gleich, es ist ja auch kaum möglich.
Die erste war ein wenig zu spärlich belegt: der Teigrand zum Teil schon mal gut 5cm breit, der Fior di latte recht sparsam verteilt. Vielleicht auch um die paar Sekündchen zu lange im Ofen.
Ich sagte aber nichts – ich war neugierig, und Appetit hatte ich noch. Die zweite kam dann etwas großzügiger belegt daher, aber nicht zu viel. Der Teig ist bei beiden Malen wirklich gut, idealer Biss, deutlich dünner als etwa in der Riva im 9. Bezirk (ganz andere Philosophie, auch die Italiener sind sich beim Thema Pizza bei weitem nicht eins).
Der Belag schwimmt nicht hin und her, der Teig ist in der Mitte nicht durchweicht und trotzdem nicht zu dick. Equilibrio perfetto!
Käse und Tomatensauce harmonieren wunderbar, die Basilikumnase ist unverkennbar und präsent, vielleicht könnte man ein bisschen weniger Salz in die Polpa geben, ist aber Geschmacksache.
Wichtig: die zwei Pizzen gehen weg wie die warmen Pizzen. Gut 7 Euro für eine Margherita ist jetzt nicht wirklich wenig, aber die Umsetzung passt, eine größere, schlechte Pizza zum selben Preis würde um 7 Euro zu viel kosten.
Service: weitaus entspannter als jenes im 2. Bezirk, obwohl ich mir einbilde, eines der Mädels schon bei Marì gesehen zu haben. Ausnahmslos freundliche Gesichter, flott und ungestresst.
Fazit: auch hier ist das einzige „Bild“ das Schildchen mit „VIETATO FUMARE“. Wer den architektonisch auf die Spitze getriebenen Purismus schätzt, fühlt sich hier auch pudelwohl.
Die Pizza ist hier, wenngleich wohl dieselbe Grundware verarbeitet wird wie in der Leopoldsgasse, weitaus besser. Ich habe mal Caputo und Caracciolo im „Verdacht“, den Unterschied zu machen, vielleicht war’s aber auch nur die Tagesverfassung?
Wie auch immer – Daumen hoch, freu mich auf ein nächstes Mal.
Il disco vola.Weniger anzeigen
Cantina - Osteria Friulana
Bartensteingasse 3, Wien 1010
In diesem Guide weil: Zwar nicht von Italienern geführt, dafür aber von einem umso italophileren "appassionati": allein der Prosciutto und der Wein lassen den schweren Arboeitstag vergessen. So soll das sein!
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2. Mai 2013
Un friulano dal friulano.
Das ist ja die Gelegenheit: il grande capo weilt in Wien: wir rätseln, wo wir in der Gegend Währinger Straße (Ringnähe...MehrUn friulano dal friulano.
Das ist ja die Gelegenheit: il grande capo weilt in Wien: wir rätseln, wo wir in der Gegend Währinger Straße (Ringnähe) was Ordentliches zu essen bekommen. Nicht einfach, auch Rete.at spuckt für den 9. Bezirk in dieser Gegend keine außergewöhnlichen Locations aus, und in’s Äthiopische Restaurant bringe ich keinen Italiener hin. Wiener Schnitzel oder wie bei Mamma, niente da fare.
Doch ein paar Schritte weiter, im „äußeren“ 1. Bezirk, also nicht im historischen Kern, gibt’s die Cantina Friulana in der Bartensteingasse, die Gott sei Dank nichts mit dem Generica-Minister zu tun hat.
Nach Tagen der Touristenabfütterung mit Schnitzel & Co. ist es also an der Zeit, einen besonderen Test zu machen. Furlan testet Furlan.
Wie isst sich’s in der durch mehrere Bewertungen hoch gelobten Osteria Friulana? Gerade das Wort „authentisch“ wird ja immer wieder hervorgehoben, aber wer sonst als ein echter Udinese kann das nun bestätigen oder widerlegen?
Das Lokal ist schlicht, um nicht zu sagen spartanisch eingerichtet, auf alle Fälle wohnlich.
Einige Bilder mit Preisschildern verdeutlichen, dass man hier Künstlern eine Bühne schenkt, vielleicht sieht’s also beim nächsten Besuch schon ganz anders aus.
Die Reservierung per Telefon klappt ohne Probleme, ein „buine sère“ sorgt allerdings für ein wenig Verwirrung, ich belasse es also mal beim Deutsch.
Soll jetzt keine Katastrophe sein, sofern das Lokal hält, was es verspricht.
Der Padrone ist kein Friulano, auch kein Italiener – aber ich kann beruhigen:
er ist sehr italophil, und das ist allemal besser als ein durchschnittlich geführtes, original-italienisches Lokal.
Vorweg: dass ein friulanisches Lokal in Wien keine lückenlos friulanische Karte anbietet, ist klar.
Das meiste auf der Karte ist, so bestätigt es mir also auch der Capo, italienisch, aber nicht nur auf Friaul beschränkt.
So viel Individualismus wäre auch tödlich, hier muss man schon auch einen gewissen Kompromiss eingehen, denn einerseits will man sich ja fühlen wie in Udine, andererseits gibt's immer noch das Gesetz: was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
Die Sarde in saor z.B. heißen im Friuli „sardelis“, grundsätzlich kommen die süß-sauer marinierten Sardinen (mit Zwiebeln, Pinoli und Rosinen) aus der (Nachbar)Region Veneto.
Hier sind sie aber fantastisch gelungen, die Säure ist nicht so prägnant, fast ein wenig schmeichelnd, aber sicher nicht zu süß. Ein sehr anregender Beginn.
Doch ich darf auch am anderen Teller mitnaschen. Der San Daniele ist nun wirklich sehr friulanisch, darüber gibt es keinen Zweifel. Schon beim Hereingehen fiel mir die historische Berkel auf, die die riesigen Cosce feinst aufschneiden darf.
Ergebis ist hier ein besonders zarter Prosciutto, der wirklich auf der Zunge zergeht – und ja, das genau ist dann das Besonder, das man erst einmal bieten muss. Hier kapitulieren 99 von 100 Italienern, original wie nicht original. Der Prosciutto ist entweder Mittelmaß, oder es ist der Allesschneider. Oder beide.
Halt – ich habe das Wichtigste vergessen. Hier begnügt sich der Padrone austriaco italofilo nicht mit Hillinger, Falesco oder Antinori. Die großen Tafeln an der Wand informieren über das glasweise Angebot.
Unter anderem einige Vertreter der Colli orientali. Nein, kein persischer Wein, auch wenn die ersten Winzer vor 6000 Jahren angeblich aus Persien kamen. Die Colli orientali del Friuli sind die Hügel, die im Osten der Provinz Udine an Slowenien grenzen (in der Provinz Gorizia setzen sich die Colli als „Collio“ fort).
Und siehe da, ein Gioiello allererster Güte, eine Göttin am friulanischen firmamento vinofilo: Petrussa. Hilde Petrussa.
Ein Achterl Cabernet franc. Nicht sauvignon – franc. Jetzt haben friulanische Rotweine an sich schon den Vorteil, den andere als Nachteil betrachten: er ist „grüner“ als anderswo, da er mit der Reife oft nicht „fertig wird“. Doch gerade der leicht grasige Cabernet franc hat dadurch eine wunderschöne Würze, die sich so angenehm vom samtigen Modewein abhebt.
Der Prosciutto schmilzt – und der franc darf emulgieren. So geht das.
Hauptgang? Fast könnte man sich allein von Antipasto, Brot und Wein grücklichfressen, doch es kommt ja noch ein Hauptgang.
Eine „grüne“ Lasagne beim linienbewussten Figone links neben mir, ich brauche den Secondo „tosto“ mit herzhaften Teilnehmern: schön zarte Stücke vom Rinderfilet, „costate“, wie man sie in ähnlicher Form auch in Görz (Gorizia) bekommt, dort allerdings vom Stier (toro).
Contorni: polenta, grüner Salat. Buono.
Kleiner Wehrmutstropfen: der Schioppettino ist bei weitem nicht so gut wie der Cabernet franc zuvor, hier lässt Petrussa ein wenig das friulanische Heiligtum in Richtung interantionale Stilistik abgleiten. Schade.
Tutto sommato: fein die Weine aus der Region, ebenso der exzellente Prosciutto. Essen kann man hier wirklich sehr, sehr gut, wenn auch nur ein bestimmter Teil der Karte wirklich rein friulanisch ist, doch das wäre auch aus gastronomischen Gesichtspunkten völlig illusorisch.
Wer übrigens mehr über Friaul erfahren will, dem sei das neue Buch von Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac ans Herz gelegt, die beiden leben nicht nur in Wien, sondern auch in Friaul. Die wissen eben auch, was gut ist.
Allora: hier sieht man sich auf alle Fälle wieder, die Empfehlung des Monats ist wohlverdient.Weniger anzeigen
Pizzeria Riva - Türkenstraße
(1)
Schlickgasse 2 (Ecke Türkenstraße), Wien 1090
In diesem Guide weil: Pizza napoletana - hier gibt es sie!
SpeisenAmbienteService
9. Jän 2013
Jetzt ist schon wieder was passiert.
Ein langer Tag im 21. Bezirk, es geht zurück ins P+R, über U6, U4 und U3.
Halt, U4 Rossauer Lände, da war d...MehrJetzt ist schon wieder was passiert.
Ein langer Tag im 21. Bezirk, es geht zurück ins P+R, über U6, U4 und U3.
Halt, U4 Rossauer Lände, da war doch was. Summerstage ist längst vorbei, doch seit einiger Zeit gehen „alle“ in die Pizzeria „Riva“, die sonst während der Summerstage nur von Mai bis September offen ist.
Neues Lokal in der Türkenstraße, auch im Winter. Aha! Ab in die Türkenstraße, schnell das Lokal eingetragen und den Administrator gebeten, er möge doch gleich die Namen korrigieren und die falsch eingetragenen Bewertungen „übersiedeln“. Sieh an, er hat’s gleich vorgenommen.
Das Lokal ist „nuovo di zecca“, also brandneu und als solches noch fast nicht von außen als solches erkennbar, kein Schild weist daraufhin, nur der Spürsinn und der riesige Holzofen, der von außen sofort erkennbar ist deuten daraufhin: hier!
Rein in das Lokal – pieno zeppo: gerammelt voll. Ich nehm ein kleines St. Iegl an der „Bar“.
Das Lokal ist sehr überschaubar, denn das Konzept ist klar. Hier geht’s nur um die Mafiatorte,
das ist gelebter italienischer Purismus. Der Ofen dominiert das Lokal. Die „Bar“ ist eigentlich nur eine
„Ablagefläche“ für die fertigen Pizzen.
Von der Decke hängen zwischen einfach baumelnden Holzbrettern (als Sichtsperre) große Lampenschirme, die wie riesige Wärmelampen für die Ferkelzucht aussehen.
Das war keine Beleidigung, denn sie schenken dem Raum ein gutes Licht, zusammen mit den kleinen kreisförmigen Lampen an der Wand. Viel Deko gibt’s nicht, die Sitzgruppen, 2er- Kombis und 6er-Tische sind aus schwerer, rustikal quer geschnittener Eiche hergestellt (kein Längsschnitt also).
Ich möge noch warten, doch schon wird ein Tisch frei. „Ein Bekannter von mir hat reserviert, aber ich setz ihn zu Ihnen, wenn’s nix ausmacht.“ Kein Problem.
Mein „Sitznachbar“ sollte – wie könnte es wohl anders sein nach meinem letzten Restaurantbesuch
– aus der Weinbranche und besitzt zwei Lokale der Summerstage (daher also der Bezug zum „Riva“).
Der Rest erledigt sich von selbst, für Unterhaltung ist also schon gesorgt, jetzt braucht mich nur mehr die Pizza zu überzeugen.
Und sie tun es, ja „tun“, nicht „tut“…
„Margherita“ oder „Margherita del RE“?
Die Speisekarte erklärt zuerst mal die Philosophie, das „Grundrezept“, ohne jetzt natürlich in’s Detail zu gehen. Und die Tatsache, dass Napolitani IMMER von Fior di Latte ausgehen – und natürlich Mozzarella di bufala. „Normaler“ Mozzarella existiert hier gar nicht erst. Ja so sollte das eigentlich überall sein.
Dabei ist das Haus gar kein italienisches, zumindest ist das mein momentaner Informationsstand. Es ist eben wieder einmal das Beispiel für geschickte Unternehmer, die die richtigen Connections haben, sich die richtigen Leute ins Boot holen und das nötige Gespür haben für das, was am besten funktioniert (die Betreiber haben laut meinen Informationen auch schon Erfahrung mit thailändischer Küche, soviel also dazu).
Wenn man dann auch noch die richtigen Zutaten für das richtige Konzept hat, dann hat man gute Chancen, dass die Umsetzung passt (Lieferung einmal die Woche per LKW aus Süditalien).
Fehlen also nur mehr die Pizzaioli.
Und es geht schnell. Klar, gute Pizza entsteht irgendwo zwischen 300 und 500 Grad. Diese Hitze braucht man schon, damit Teig und Belag genau die „Cottura“ erhalten, die benötigt wird.
So hat man dann auch innerhalb kürzester Zeit eine exzellente Pizza (sofern eben alle anderen Vorzeichen stimmen). Eine Pizza, die länger dauert, hat also eher die Chance, keine gute zu werden.
Und so kommt sie, die Margherita mit Fior di latte: ordentlicher Randwulst, da und dort ein wenig dunklere Stellen (klar, hier arbeitet ein Holzofen). Doch der Teig ist butterzart, ganz wenig knusprig, aber perfekt durch.
Und nein: der viel zitierte, angeblich verpflichtend "knusprige" Teig ist ein Ammenmärchen. Der Italiener verwendet Attribute wie "tenero" oder "soffice", wenn's um perfekten Pizzateig geht. Denn nur so sorgt Pizzateig dafür, dass es zu keinen unangenehmen Nebenwirkungen kommt, wie etwa dieses blähende Völlegefühl nach dem Verzehr der Allerweltspizza. Das sollte endlich mal gesagt sein.
Die Salsa di pomodoro duftet, ist ausreichend süßlich abgeschmeckt und hat den Basilikum, den sie braucht.
Der Fior di latte hat die sprichwörtliche Blume, ideale Konsistenz von „warmem Kaugummi“ (schlecht wäre der „kalte Kaugummi“) – um’s möglichst bildlich zu veranschaulichen.
Das „Gedeck“, Stangensellerie und Karotten, wird ignoriert, aber das dazu gereichte Öl gleich mal über die Pizza geleert. Das Öl ist unsagbar fruchtig in der Nase – genial. Das kriegt man eigentlich nur südlich von Rom… oder in Ligurien.
Der Rest ist eine wahre Demonstration.
Fazit: nein. Noch nicht. Bitte noch eine Pizza Margherita. Diesmal mit Mozzarella di bufala.
Auch hier: ausgezeichnet. Die Furcht mancher Napoletani, la bufalina könnte durch die Hitze an Geschmack verlieren, ist unbegründet, das manchmal auftretende „Wässern“ auch nicht. Er tut es, aber geringfügigst.
Das hängt eben auch wieder nur davon ab, was der Pizzaiolo macht – eine Frage von Temperatur, Qualität der verwendeten Produkte – und dem berühmten „Händchen“ eben.
Der Bufala hat übrigens einen leicht „buttrigen“ Geschmack im Vergleich zum Fior di latte. Beide sind auf alle Fälle über alle Zweifel – und Zweifler – erhaben und lassen jeden herkömmlichen alt aussehen.
Fazit: jetzt aber! Due pizze, due St. Iegl, due Achtln di Barbera d’Alba (von Vietti, exzellent!), um die 30 Euro. Jeden Cent war das wert. Dazu ein angeregtes Gespräch über Pizza, Italien und Wein.
Priceless, certamente.
Alla prossima!Weniger anzeigen
That's Amore
Messenhausergasse 13, Wien 1030
In diesem Guide weil: Der fast perfekte Spagat: feine Pasta zu Mittag, der Holzofen ist stets bereits für wirklich gute Pizza. Originale!
SpeisenAmbienteService
17. Jul 2012
Termin im 3. Bezirk. Rete.at mobil – spuck die nächstgelegenen Lokale aus!
„That’s Amore“ – sieh an, hatte das nicht der größte Feinschmecker un...MehrTermin im 3. Bezirk. Rete.at mobil – spuck die nächstgelegenen Lokale aus!
„That’s Amore“ – sieh an, hatte das nicht der größte Feinschmecker unter den Piloten schon erfolgreich besucht? Nichts wie hin, nur zwei Straßen weiter….
Der dunkle Rattan-Sitzgarten draußen, die schlichte Trattoria drinnen.
Das Interieur gefällt auf Anhieb. Kein Schnickschnack, bequemes und robustes Gestühl, der rauchende Vesuv hier, ein Vespafahrer dort, Totò stopft sich gierig die Spaghetti in den Mund.
Die Bilder an der Wand sind wirklich gut gewählt. Ein Hauch von Napoli.
Hinter der Theke hat man Einblick in die Küche.
Zwei Ragazzi, einer mit großer Kochhaube, einer mit noch viel größerem Ranzen ("'o panzooone"), gestikulieren und plaudern angeregt während sie kochen. Noch ein Hauch von Napoli.
Neben mir sitzen zwei Italiener, eindeutig nicht aus dem Norden. Kein Zufall.
Die Speisekarte ist nicht sehr umfangreich, doch das ist eher ein gutes Zeichen. Es gibt ja schließlich auch eine Tageskarte, und die sollte es dann für mich sein:
Menù del giorno mit Zucchinisuppe (nicht für mich) und Orecchiette con tonno e capperi.
Anstelle der Tagessuppe lasse ich mir einen sehr guten Blattsalat bringen, der – was mir sehr zusagt – mit einer schönen Haube geriebener Karotten garniert ist.
Der stets flotte und gewandte Kellner bringt die Condimenti zu Tisch – ich darf selber abmachen.
Tu ich gern: Salzmühle, Balsamico, gutes Olio extra vergine. Keine Standardware, der Salat wird zum schnellen und denkbar einfachen Genuss.
Die Orecchiette („Öhrchen“) sind eine herrlich gummige Pasta, perfekt al dente gekocht. Der Teller dampft, die Aromen überzeugen mich vom Fleck weg.
Wichtig: italienische Küche ist einfach. Das heißt aber nicht, dass es genügen würde, eine Dose Thunfisch zu öffnen. Saper fare gehört dazu. Die Kombination Thunfisch und Kapern funktioniert bestens, die Kirschtomaten sind zwar knackig frisch, aber eben immer noch Tomaten und werden von mir fast gänzlich aussortiert. Ich weiß, schade drum, aber ich bin nun mal heikel.
Ändert aber nichts daran: das war die beste Pasta seit sehr sehr langer Zeit.
Jetzt bin ich natürlich neugierig: wie sieht’s mit der Pizza aus?
Margherita, klar. Der Maßstab für mich. Aus dem Holzofen.
Der Teig macht einen ordentlichen Randwulst, ist aber sehr zart und gut durch, mäßig knusprig.
Der Belag mit dem guten Fior di latte und der schön fruchtigen, aber nicht säuerlichen Tomatensauce hat den nötigen Basilikum-Touch mitbekommen.
Das ist natürlich etwas, was in Pizzerien hierzulande nicht machbar ist.
Kleines Manko: trotz der punktgenauen Backzeit hat die Unterseite ordentlich schwarze Stellen bekommen, die ich rausschneide. Das Argument, dass dies in der Natur des Holzofens liegt, lasse ich nur bedingt gelten, habe aber Verständnis dafür, dass es eine Sache von Sekunden sein kann, ob ein Pizzateig schwarz wird oder nicht.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich hier eine sehr gute Pizza am Teller hatte. Den Rest kann man mit ein klein wenig Augenzwinkern hinnehmen ;-)
Zusammenfassung einer weiteren feinen Mittagspause:
kleine, feine Trattoria mit süditalienischem Flair. Wirklich gute Pasta, geradlinig und handwerklich fein gemacht, die sehr gute Pizza hat vielleicht diesmal einen Tic zu lange im Ofen zugebracht.
Also:
Amore? Ancora no.
Simpatia? Assolutamente sì.Weniger anzeigen
Pizzeria Luna Rossa
Währinger Straße 74, Wien 1090
In diesem Guide weil: Pizza napoletana - wenn eine orginale Pizza, dann hier!
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19. Okt 2012
Eine schnelle Pizza im 9. Bezirk. Aber was für eine!
Nachdem ich ja bereits über die Trattoria Napoletana (der Eintrag und die Homepage weisen s...MehrEine schnelle Pizza im 9. Bezirk. Aber was für eine!
Nachdem ich ja bereits über die Trattoria Napoletana (der Eintrag und die Homepage weisen sie noch als Ristorante Napoletano aus) berichtet habe, fehlte eigentlich nur mehr die original napoletanische Pizza.
Der Schwesterbetrieb ist ja gleich nebenan, teilt sich sogar die Hausnummer.
Gleich vorweg: das war sicher nicht meine letzte Pizza hier.
Warum: sicher nicht wegen dem Interieur. Ok, recht gemütlich, die Farbgebung geht irgendwo ins Dunkle, mit Rot- und Orangetönen, Ziegelwänden usw.
Doch der Eingangsbereich ist Raucherbereich, wie so oft in der zahnlosen Umsetzung des Nichtraucherschutzes. Aber gut, ich lasse mich in den kleinen Nichtraucherbereich weiterführen, der allerdings nicht so wirklich einladend wirkt wie der vordere, optisch heimeligere, freundlichere Bereich. Man fühlt sich ein wenig „abgeschoben“, man „büßt“ als Nichtraucher also fast ein wenig dafür. Dazu kommt, dass die Plastiksessel gar nicht bequem sind und bei jeder Bewegung ein „wunderbares“ Geräusch von sich geben.
Nun aber zum Erfreulichen. Die einzige Signorina im Haus ist keine Italienerin, aber ordentlich flott unterwegs und hat soweit alles im Griff, Sonderwünsche werden korrekt aufgenommen und auch so umgesetzt. Die restlichen Ragazzi sind ein wenig gemütlicher unterwegs und haben offenbar vollstes Vertrauen in die flotte Madame.
Die Karte beschränkt sich wie das Interieur auf das Wesentliche: Pizza, Foccaccia, ein paar Desserts, und zum Frühstücken ein paar Sfogliatine, also allerlei Blätterteigartiges, gefüllt wie ungefüllt zum Cappuccino.
Die Pizze räumen abgesehen von den Klassikern mit den üblichen Verdächtigen auf, da finden sich auch Varianten mit Provola und Porchetta (einer italienischen Art von Schweinsbraten).
Auch mit dabei: eine reiche Auswahl an Pizze bianche, also weißen Pizzen. Damit sind jene gemeint, die ohne Tomantesauce zubereitet werden. An zwei Nebentischen sorgt das hörbar für Verwirrung, la vera Italia ist eben anders als das Kebap-Pizzahaus ums Eck.
Ich mag’s wie immer klassisch und ordere meine Margherita, natürlich aber mit Mozzarella di bufala. Zwar sind wir von napoletanischen Preisen immer noch meilenweit entfernt (2006: 3,20 Euro für eine Margherita, die dort IMMER mit Büffelmozzarella und nix anderem belegt ist), doch der Aufpreis für Büffelmozzarella (2 Euro) ist hier wirklich sehr fair.
Man muss halt beim Büffelmozzarella die etwas wässrige Eigenschaft in Kauf nehmen. Aufschneiden und ohne Besteck essen geht also nicht.
Die Pizza kommt: Schönheitspreis gewinnt sie keinen, doch hier kommt eine echte Holzofenpizza. Und sie schmeckt traumhaft: Der Teig hat kaum Brandstellen, der Pizzaiolo hat ein perfektes Timing hinbekommen. Außerdem ist der Teig, obwohl er ordentliche Randwülste hat, sowas von zart, dass die Beißerchen durchgehen wie durch eine frische Brioche, schon erstaunlich, ich bewundere meine Stronzetti immer wieder, wie sie das so hinbekommen, cazzeruola! Auch sorgt die Pizza für keine Nachwehen, bläht also nicht, was bedeutet, dass sie auch durch war.
Man kennt das ja, man kommt aus der Pizzeria raus und fühlt sich irgendwie „angebampft“. Nicht hier!
Belag: die frischen Tomatenstücke gebe ich mal zur Seite, das ist nicht meins. Aber die Salsa ist hausgemacht, mit besten Tomaten, und das schmeckt man.
Der Mozzarella zeigt, was er kann, das ist kein Allerweltskäse, das Aroma ist eindeutig anders als bei einem 08/15-Supermarkt-Mozzarella. So will ich das!
Dass sich auf der Pizza Basilikum tummelt – und kein Origano, bräuchte man eigentlich nicht zu erwähnen.
Dolce: die Signorina beschwört, dass die Profiteroles hausgemacht sind, so auch das Tiramisu, das allerdings laut ihrer Auskunft noch keine Zeit hatte, im Kühlschrank länger zu rasten als ein paar Stündchen. Es wäre also erst am nächsten Tag zu essen.
Die Profiteroles enttäuschen mich aber nicht, nur die wohl nicht hausgemachte, dunkle Schokosauce hätte man sich sparen können. Wäre auch so eine feine Sache gewesen:
schöne „moussige“ Sauce, darunter verstecken sich die Brandteigkugeln mit standesgemäßer Cremefüllung.
Fazit: ich bin gesättigt aber nicht vollgefressen. Dieser Besuch verdient eine Fortsetzung, auch wenn das Äußere bzw. der erste Eindruck (Raucher/Nichtraucher-Trennung, Plastiksessel) täuscht.
Wer einfach richtig gute Pizza will, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so ist, wie man sie anderswo kennt, der ist hier genau richtig. Sie ist sehr authentisch und schmeckt mit jedem Bissen besser. Sie ist eben so, wie man sie in Süditalien macht, sie vielleicht hier viel zu selten vorgesetzt bekommt.
Pizza per avanzati - für Fortgeschrittene!Weniger anzeigen
Tartufo
Frömmlgasse 36, Wien 1210
In diesem Guide weil: Haubenlokal in Transdanubien. Sehr schönes Lokal, gute Küche aber im Detail fehlt mir das Authentische.
SpeisenAmbienteService
12. Jän 2011
Nächster Besuch im Tartufo. Das Personal überzeugt nach wie vor, ist sehr zuvorkommend, kümmert sich um die Garderobe, der Chef weiß immer, wer wo ...MehrNächster Besuch im Tartufo. Das Personal überzeugt nach wie vor, ist sehr zuvorkommend, kümmert sich um die Garderobe, der Chef weiß immer, wer wo sitzt und hat zumindest ein Sekündchen Zeit für jeden Gast.
Der Wein wird normalerweise gut temperiert serviert, wenn auch die Auswahl an Weinen, die glasweise ausgeschenkt werden, nach meinem Geschmack öfter gewechselt werden könnten. Ein Detail, das viele Gastronomen unterschätzen.
Ein wenig Verwunderung löst allerdings die Tatsache aus, dass ich den Gruß aus der Küche schon vor der Getränkebestellung bekomme. Dieser ist wie jedes Mal sehr edel (Gnocchi mit Trüffel), aber ich hätte gerne ein Schlückchen Wein oder zumindest Wasser vorher gehabt. Naja.
Das knusprige Brot und die leicht gesalzene Butter sind ein angenehmer Appetitanreger.
Langsam aber doch probiere ich das eine oder andere aus der Speisekarte. Die Tris di Pasta war sehr gut, wenn auch eine der drei ein wenig zu viel gesalzen war. Schade, finde ich nicht mehr auf der Karte.
Cannelloni hatte ich bis dato noch nie zuvor gegessen, auch die waren wirklich gut, wenn auch ein wenig zu üppig, möglicherweise liegts an einer Schlagobersverlängerung der Tomatensauce. Müsste nicht unbedingt sein. Ich fürchte mich nach der Hälfte vor dem Dessert.
Beim letzten Mal gab's auch noch ein Risotto classico alla milanese (das gelbe mit Safran), kombiniert mit Schweinsfilet (anstelle von Shrimps), serviert mit einer Art Parmesanwaffel. Zuviel des Guten, ein Risotto bräuchte keinen Pi-pa-po rundherum, in Italien wird das Risotto puristisch serviert, höchtens ein Schüsselchen mit Parmigiano wird gereicht. Weniger ist mehr. Der Reis selbst war bissfest bis kernig, vielleicht ein wenig zu kernig. Trotzdem gut.
Geschmacksache: Kombinationen wie Spaghetti mit Seeteufel und Steinpilzen, oder die hausgemachte Zabaglione danach.
Exzellent: die Profiteroles auf einer selbstgebackenen (?) Waffelgarnitur. Hier passt alles.
Fazit: Sehr bemühtes Lokal mit angemessenen Preisen, guter Küche, die manchmal vielleicht ein wenig zuviel will. Die italienische Küche ist sehr einfach, wie eben ein Risotto ohne Garnitur oder Shrimps oder sonstigem. Die Küche schwankt dadurch zwischen 3 und 4, heute entscheide ich mich mal für die Drei.Weniger anzeigen
Osteria Del Salento
Kochgasse 4, Wien 1080
In diesem Guide weil: Pugliesi. Sehr rustikal. Pasta mit Wurst (salsiccia) und Käse.
SpeisenAmbienteService
10. Jän 2014
Attenzione – rustico! Molto rustico.
Was ich damit meine: das Lokal ist so ziemlich genau das Gegenteil eines „Edel-Italieners“ im Stile eines „...MehrAttenzione – rustico! Molto rustico.
Was ich damit meine: das Lokal ist so ziemlich genau das Gegenteil eines „Edel-Italieners“ im Stile eines „Danieli“ im 1. Bezirk.
Das hier ist eine echte Vorstadt-Trattoria wie sie im Buche steht. Will man beim Eingang die Türe zumachen, um den typisch Wiener Durchzug nach draußen zu verbannen, hat man schon mal den Türgriff in der Hand.
Die zierliche Signora mit der Reibeisenstimme à la Gianna Nannini duzt mich sofort und führt mich zum einfachst gedeckten Zweiertisch, den ich rechtzeitig reserviert hatte.
Das Lokal bietet vielleicht Platz für 30 Personen, die man aber auch von Dienstag bis Samstag jeden Tag reinbekommen muss.
Dürfte also nicht ganz unbegründet sein, dass ich zweimal am Telefon „beh caro, siamo pieni!“ hören musste.
Il Salento – die kleine wurstförmige Halbinsel, der Stiefelabsatz Italiens, der sich mehr oder weniger mit der Provinz Lecce deckt. Pugliesi also.
Apropos Wurst – die bekomme ich an jenem Abend auch auf den Teller, in Form eines klassischen Rezepts aus dem Süden:
Orecchiette con salsiccia e formaggio piccante. Die Ohrwaschselpasta also, mit der typischen Wurstfülle und jeder Menge würzigem Hartkäse. Tomaten dürfen nicht fehlen, leider auch Paprikastücke, die aber groß genug zum Aussortieren sind.
Serviert wird eine enormer Berg an Nudeln, der fast nicht zu packen ist. Sehr gut die Wurst, die Orecchiette sind – ma sì! – perfekt al dente, nur die Paprika und die dünn aussuppenden Tomaten stören mich als Nachtschatten-Feind ein wenig. Comunque – buona!
Passt immer: ein Glas vom Parade-Rotwein Primitivo, am besten immer frisch aus der Damigiana.
Als Gedeck wird zuvor übrigens ein bisschen Ciabattobrot serviert, außerdem noch die unsäglichen, selten wirklich frischen oder gar knusprigen Taralli. Dazu Oliven und Pomodori secchi, die getrockneten Tomaten.
Tirami su: immer eine vergleichbare Größe, egal wohin man kommt in Italien. Es gibt die Trevisaner Spezialität natürlich überall, aber nicht überall ist sie gut. Hier zeigt sich, dass die Salentini nicht so oft in Treviso waren: wieder ist die Portion riesig, wieder wird die Portion rustikal auf den Teller geknallt.
Sehr frisch, fast schon zu frisch, dadurch ist es auch weniger schnittfest, wie schon zuvor die Past ein richtiger Berg.
Monte Tiramisu hat auch ein altbekanntes Makel – Schlagobers als Helferlein für die Konsistenz der Creme. Ich mag’s nicht so gern, mir ist bekanntlich die originale Variante mit Mascarpone und Eischnee lieber, dadurch kommt auch der intensive Geschmack von Ei und Zucker mithilfe des abenteuerlich fetten Mascarpone viel besser zur Geltung. Schade!
Infine: Caffè und ein hausgemachter Liquore. Die zeigen dann wieder, was sie können.
„Ehehee, vedi??“ ist auch die Signora, mit weit geöffneten Augen belehrend und stolz, wie eine Italienerin eben stolz sein muss.
Fazit: die feine Klinge spielt man hier nicht, hier isst man deftige Kost, die aber trotzdem nicht schwer im Magen liegt.
Die beiden Signori (Signora serviert, Signore kocht) sind wahrlich authentisch bis in die Haarspitzen, sie scheren sich einen feuchten Staub um das, was in Lokalen wie etwa dem nahe gelegenen Sestante dem Wiener als „Italienisch“ vorgesetzt wird.
Ein zweiter Besuch ist fällig.Weniger anzeigen
Il Mare
(1)
Zieglergasse 15, Wien 1070
In diesem Guide weil: Seit bald 40 Jahren. Gute, wenn auch nocht sehr gute Margherita.
SpeisenAmbienteService
8. Aug 2013
Kurzes, italienisches Speisen-Memo im 7. Bezirk.
Beste Pizza in Wien? – Il Mare, keine Diskussion. Seit vielen Jahren.
So sagte man mir zuminde...MehrKurzes, italienisches Speisen-Memo im 7. Bezirk.
Beste Pizza in Wien? – Il Mare, keine Diskussion. Seit vielen Jahren.
So sagte man mir zumindest beim gemütlichen, abendlichen Sit-in beim Italiener in der Heimat vor einer Woche.
Das trifft sich ja wunderbar. Ein anstrengender Tag geht zu Ende, ein Mietauto will zurückgebracht werden, am besten am Westbahnhof. Rein in die U3, Zieglergasse wieder raus – und schon ist man am Meer: zumindest gibt einem die bunte, strapazierfähige Kunststoff-Tischdecke ein Gefühl, mitten im Aquarium zu sitzen.
Ein Blick durch’s Fenster verrät, dass das Lokal (seit 1975) wohl seit der Eröffnung keine gravierenden Veränderungen erlebt haben dürfte – die Wände sind eine mit Fotos vollgeklebte Hall-of-fame der prominentesten Besucher, fast ein wenig wie das Krone-Adabei. Ich bleib also besser draußen sitzen.
Eine Speisekarte wird flott überreicht, ein Salzstreuer hat sich erfolgreich von allen pickerten Menagen dieser Welt befreit und darf einsam, aber glücklich am Tisch Platz nehmen.
Viel soll’s heute nicht mehr sein, aber eine gute Margherita hat auch um neun am Abend wunderbar Platz.
Die Kellner sind eher wortkarg, keine Humorbolzen, aber rasch unterwegs, damit niemand hungrig oder am Trockenen bleibt.
Der Chef betritt die Bühne. Gemächlich spaziert er im Lokal und heraußen im Sitzgarten umher, sich versichernd, ob alles wohl in bester Ordnung ist. Der Padrone hat als einziger keine Kellneruniform, das überdimensionale Hemd, Modell „Pfoadnwachl“ darf lässig herausgezogen gegen die tropischen Temperaturen kämpfen.
Die Pizza ist schnell geliefert: Käse im Überfluss – il Lago di Mozzarella. Einige braune Flecken auf dem Käse, um den Tic zu lange im Ofen?
Recht dünner Teig, ob des mehr als reichlichen Belages ist an italienisches Pizzaessen (Torteneck in die Hand genommen) nicht zu denken, wässrig ist die Angelegenheit aber ganz und gar nicht.
Die Pizza ist gut, die fehlenden Basilikumblätter sorgen aber nur für mäßiges feeling all’italiano. Wenn man den Vergleich wagen darf – ein wenig erinnert mich Geschmack und Biss an jene Margherita im eatalico von vor ein paar Monaten.
Dolce: hier gibt’s Erdbeeren mit Mascarponecreme. Ein bisschen Sünde, aber mit frischen Früchten.
Die Erdbeeren sind von sehr guter Qualität, satt rot, alle perfekt reif und süß, die Creme ist einfach gemacht, aber nicht zu süß erwischt worden. Va bene!
Tutto sommato: eine Pizzeria, in der sich vieles wohl seit der Eröffnung nicht geändert hat, was die treuen Fans sicher bis heute immer wieder hingehen lässt, so mein erster Eindruck.
Die Pizza war schmackhaft, aber nicht ganz auf der Höhe der „neuen italienischen Wilden“ in der Stadt.Weniger anzeigen
Dellago
Payergasse 10 (Yppenplatz), Wien 1160
In diesem Guide weil: Aperitif und gutes Risotto am Yppenplatz.
SpeisenAmbienteService
19. Jul 2013
Yppenplatz. Bunt und üppig.
Im 10. Oder im 16. Bezirk sollte man nicht wohnen. Wer in Wien gerade eben „angekommen“ ist, bekommt schon mal so e...MehrYppenplatz. Bunt und üppig.
Im 10. Oder im 16. Bezirk sollte man nicht wohnen. Wer in Wien gerade eben „angekommen“ ist, bekommt schon mal so eine Empfehlung.
Warum eigentlich? Geht man von der U6 Haltestelle Josefstädter Straße über die Brunnengasse zum Yppenplatz, so spielt sich hier ein reges Treiben ab, das man doch gerade in einer Stadt wie Wien sucht. Ich zumindest.
Wer hier seine Lebensmittel kauft, braucht nie mehr den Supermarkt. Sagt einem doch der Hausverstand, oder? ;-)
Der Markt ist heute schon vorbei, chillen ist angesagt. Für den „Aperitivo“ ist beim Dellago noch das eine oder andere Platzerl unter freiem Himmel frei. Die warmen, wenn auch noch erträglichen Temperaturen bieten sich an, einen Cocktail zu trinken.
Happy hour von 17-20 Uhr, alle Cocktails um 5 Euro. Mein alkohlfreier Cocktail kostet 5 Euro. Vor und nach der Happy hour. Die alkoholischen kosten außerhalb der Happy hour deutlich mehr.
Egal, ich mag’s ohnehin eher fruchtig als alkoholisch.
Banane, Orange, Zitrone. Gut, wenn auch mit zuviel Grenadine, schmeckt salopp gesagt wie ein getunter Multivitaminsaft.
Pinot Grigio von den Conti Formentini, sehr anregend.
Die Entscheidung, hier auch zu essen kommt mit dem Hunger und der Unlust, jetzt auch noch bis zum Rathausplatz zu warten.
Service: ein junger Herr im Starmania-Look, eine junge Dame mit Herzbinkerl-Qualitäten, beide von der jugendlich-spritzigen Generation, bemüht, freundlich, besonders die junge Dame begnügt sich beim näheren Erläutern der Speisen nicht mit Floskeln, bei Unklarheit fragt sie nach.
Risotto ai porcini. Dazu wär ein Roter ganz gut. Meine Frage:
„Welchen Roten können Sie empfehlen?“
- Starmaniac: „Chianti?“
„Von?“
- „Uhm… Italien?“
Mein Chillfaktor ist bereits recht hoch, ich begnüge mich heute ausnahmsweise mit dieser außergewöhnlichen Information und lasse mir den Chianti von FIAT mal bringen. Auf die Nachfrage, ob er mit Doppelzündung oder doch mit Common-Rail geliefert wird, verzichte ich.
Das Risotto ist kernig, cremig, gut gewürzt und nicht zu viel. Frisches Kraut unterstützt gekonnt. Schade nur, dass die Steinpilz-Stiele ein bisschen zu wässrig sind, warum auch immer.
Die Riesen-Teller haben übrigens am kleinen Tisch kaum Platz. Drinnen wäre es sehr schön und stimmig eingerichtet, doch draußen herrscht Stimmung.
Dolce: die Profiteroles ein Convenience-Produkt, also darauf verzichtet und das hausgemachte Tiramisu geordert. Der Koch soll ein Napoletano sein, ich bin gespannt.
Meine erste Wahl ist es nicht, für meinen Geschmack viel zu teigig, der süße Mascarpone müsste schon mehr über den Dingen und den Savoiardi stehen – sprich – der Dotter-Mascarpone-Geschmack darf nicht zu kurz kommen. Auch eine Interpretation des Hauses: der Boden, in Kaffeelikör (und noch einen nicht zuordenbaren Sirup) getauchter Teigboden. Ok, jedem das seine, ich mache keinen salto pazzesco.
Fazit: für den Aperitif am frühen Abend eine lohnende Adresse, die italienische Küche ist gut, wenn auch noch nicht ganz dort, wo ich sie gerne hätte.
Flottes, freundliches und bemühtes Service, die kleine Slapstickeinlage mit dem Chianti kann man augenzwinkernd zur Kenntnis nehmen.Weniger anzeigen
Ristorante / Trattoria Alfredo
(1)
Steinbruchstrasse 30, Wien 1160
In diesem Guide weil: Italien von A-Z mitten in Ottrakringer Wohnviertel. Nicht ganz original, aber gut.
SpeisenAmbienteService
2. Jän 2013
Der Wiener 16. Bezirk ist ja ein besonders bunter. Dass es in Ottakring allerdings sogar einen Steinbruch gibt oder gab, wusste ich bis vor kurzem ...MehrDer Wiener 16. Bezirk ist ja ein besonders bunter. Dass es in Ottakring allerdings sogar einen Steinbruch gibt oder gab, wusste ich bis vor kurzem nicht.
Ich hatte in der Maroltingergasse zu tun, ganz in der Nähe des Wilhelminenspitals. Was hier noch wie tiefste Vorstadt wirkt, ist ein paar Hundert Meter weiter südlich ganz anders.
Hier wird’s schlagartig zur ruhigen, beschaulichen Wohngegend, und mitten drin – ein bunter Tupfen, hell erleuchtet, die Trattoria Alfredo. Man hat mich hierher „geschickt“. Steinbruchgasse. Und das in Ottakring, do schau her.
Wir schreiben die Zeit der Weihnachtsfeiern, ohne Reservierung anzutanzen ist zumeist schon mutig. Doch ich mach’s wie mit der Parkplatzsuche, ich weiß genau: für mich ist was frei.
Tatsächlich, der kleine, erhöhte Tisch an der Bar ist frei, wunderbar. Ringsum reges Treiben, romantische Zweiertische dicht an dicht, hinter mir das typische gemischte Gelächter am 8er-Tisch, mit dem obligaten Kreischgelächter der lustigen Alleinunterhalterin. Die gibt’s in jedem Land dieser Erde, in jeder Stadt, in jedem Dorf.
Das Lokal ist in ein bissl eigenartiges Rot getaucht, welches vor allem an der Bar das große Gläserregal von hinten beleuchtet. Etwas eigene Stimmung, zusammen mit den vorweihnachtlichen Gefühlen aber auch recht gemütlich.
Am Flachbildschirm läuft eine Diashow über das Lokal, eines der Bilder ist „in memoria di“ Alfredo dem Namensgeber gewidmet, wobei jetzt nicht genau hervorgeht, ob der der frühere Besitzer des Lokales war oder nicht.
Der Peroni-Zapfhahn an der Bar unterstreicht Italianità, obwohl der Chef meines Wissens Österreicher sein soll. Nicht ganz sattelfestes Italienisch in der Karte könnte darauf zurückzuführen sein.
Der Service hat zu tun, vergisst aber zu Beginn und nach der Hauptspeise ein wenig auf mich. Der allerdings nach eindeutig suchenden Blicken sehr aufmerksame Pferdeschwanz-Kellner macht das dann doch wieder ordentlich wett.
Getränke: abseits vom bereits erwähnten Peroni alla spina pflegt man glasweise nicht die ganz große Schule, da finden sich „Urlaubsklassiker“ à la Frascati (wer sauft den doch?), Pinot Grigio (die Massentraube schlechthin) und Valpolicella (hier stehen die Chancen höher, vielleicht einen interessanten Kleinwinzer zu erwischen). Dazu noch die Könige der Kopfwehtrauben, Lambrusco und Proscecco, letzterer vom 30-Millionen-Liter-Zisternenwinzer aus der Nähe von Padova.
Dazu noch einen Sizilianer (den ich dann nehme), ansonsten heißt’s wohl Flaschen ordern, es sei denn, man verlässt sich auf den einen oder anderen österreichischen Wein wie etwa von Nigl.
Speisen: man macht ein wenig auf gehoben italienisch, Wochenkarte, Standardkarte. Klassisch italienisch, ein Hauch international dazu. Und natürlich Pizza. Letztere verschmähe ich allerdings, schaue mir die „Fixsterne“ jenseits von Pasta und Pizza an, die nicht unterinteressant klingen, zwei davon landen auf meinem Tisch:
„Bruschetta“ – drei Sorten, einmal mit Thunfischcreme und Kapernbeeren und Rucola, einmal klassisch mit Würfeltomaten und einmal mit Pesto und Mandeln.
Die Tomaten zerdrücke ich vorher geflissentlich, sobald Tomaten zur Soße werden, kann ich sie essen. Ist eben so.
Brav gewürzt, nicht zu viel, das Pesto könnte ein bisschen mehr sentimenti mediterranei wecken, da fehlt mir ein wenig das Aroma, dass ich von richtig gutem Pesto genovese kenne und schätze.
Risotto: ja warum denn nicht, hatte ich schon länger nicht mehr. Hier experimentiert man mit Käse und Fleisch, heraus kommt ein ein Risotto con Pecorino, Pecorinorisotto mit Jungzwiebeln, Cherrytomaten und gegrillten Rinderfiletscheiben. Die Cherrytomaten bleiben in der Küche, während ich mit Soße kein Problem habe, könnte ich nie in eine rohe Tomate beißen. Egal, andere Geschichte.
Das Risotto ist recht grobkörnig, soweit ordentlich auf den Punkt erwischt, die Kombination von Jungzwiebeln und dem Käse gefällt mir gut, dazu die beiden Stückerln vom Rind mit dunklem Sößchen. Schade nur: während das eine Stück (rechts am Bild) vom Garpunkt her wirklich gut erwischt wurde, auch schön zart war, war das andere entweder ein ganz anderes Stück Fleisch, oder einfach zu lange in der Pfanne: es ist ein bissl „zu durch“, würde ich mal diplomatisch sagen, auch wenn’s das Gesamtbild nicht entscheidend trübt.
Caffè geht in Ordnung, schön nussig, der Grappa ist ein wenig zu lieblich, die Italiener sagen morbido, ich sag eher verfälscht, poliert dazu.
Fazit: kein uninteressantes Lokal, in warmes Rot getaucht, Küche leistet sich keine wirklich groben Schnitzer, könnte aber für meinen puristischen Geschmack einen Tic klassischer und „originaler“ sein.
Für die Gegend auf alle Fälle ein praktisches Lokal für ein Abendessen für 2 oder mehr.Weniger anzeigen
Die Weinbar
Schottenfeldgasse 92, Wien 1070
In diesem Guide weil: Prosciutto, Käse, - und natürlich jede Menge Vino. Kein Italiener, aber ein Liebhaber der italienischen Lebensart.
SpeisenAmbienteService
15. Dez 2010
Vorweg: die Bewertung ist noch nicht "endgültig", da das Lokal gerade erst die Pforten geöffnet hat und der sehr bemühte Chef z.B. das In...MehrVorweg: die Bewertung ist noch nicht "endgültig", da das Lokal gerade erst die Pforten geöffnet hat und der sehr bemühte Chef z.B. das Interieur noch verändern will (selbiges wurde komplett vom Vormieter übernommen, das Ledergestühl ist allerdings äußerst bequem). Auch kleine Umbauarbeiten in der Küche stehen laut Chef noch unmittelbar bevor, um sozusagen in "Vollbetrieb" gehen zu können.
Fazit bis jetzt: eine Weinkarte, die zeigt, dass man sich nicht mit Massen- oder Modewinzern begnügt - samt ordentlicher Auswahl an glasweise ausgeschenkten Weinen, und eine deutlich erkennbare Leidenschaft für edle italienische Antipasti.
Es dürfte sich also lohnen, immer wieder mal hier vorbei zu schauen um sozusagen die "Entwicklung zu beobachten". Der erste Besuch hat sich auf alle Fälle schon mal gelohnt.Weniger anzeigen
Vapiano Westbahnhof
Europaplatz 1 (Westbahnhof), Wien 1150
In diesem Guide weil: Fast ein Fast-Food-Lokal. Nummer 4 der deutschen Restaurantkette. Selbstbedienung. Beim Kochen zuschauen. Der Pager piepst, wenn die Pizza fertig ist.
SpeisenAmbienteService
2. Jun 2012
Fast-food, aber kein Junk-food. Meine Vorrednerin hat da schon Recht. Obwohl, ganz so „fast“ ist es ja gar nicht.
Wer sich nämlich nicht hinter...MehrFast-food, aber kein Junk-food. Meine Vorrednerin hat da schon Recht. Obwohl, ganz so „fast“ ist es ja gar nicht.
Wer sich nämlich nicht hinter sieben oder acht anderen Hungrigen am „Fliegereincheckschalter“ (©SSW) anstellen will, sondern eigentlich lieber schon am Tisch gemütlich auf das Essen warten will, der hat nur eine Möglichkeit: zumindest zu zweit hinzugehen, den Kavalier in die Schalterhalle vorzuschicken und zu sagen: „magst du für mich mitbestellen, ich besetz derweilen mal den Platz, gell?“
Gesagt getan. Also bin ich heute mal der Kellner und meine Begleitung darf sich entspannt einen Platz aussuchen.
Das System ist ja den meisten schon bekannt: man bekommt beim Empfang die Magnetkarte, die dann beim Rausgehen mit der gesamten Konsumation „aufgeladen“ abgegeben und bezahlt wird. Für die Pizza bekommt man am Pizzaschalter sogar einen Pager, der dann piepst, wenn die Pizza fertig ist.
Das Ambiente ist eine moderne Interpretation von urban-mediterranem Flair mit Holz und Kunstleder, im Obergeschoß gibt’s die Möglichkeit für nette Aussicht über das rege Treiben rund um den neuen Westbahnhof.
Obergeschoß. Genau hier liegt eine eklatante Schwäche in der sonst stilsicheren Architektur.
Der flinke junge Koch bereitet mir Tagliatelle mit Pesto und Pinoli zu.
Als er fertig ist, würde ich gerne Wein bestellen, doch der ist im Erdgeschoß nicht zu bekommen. Während sich die drei Mädels hinter der quadratischen Empfangstheke fast schon langweilen, muss man den Wein einen Stock höher holen. Warum also nicht dort auch gleich den Wein bestellen?
Also nix mit dem schönen Platz, meine Begleitung muss zwar ihren Teller nicht selbst tragen, doch wir müssen einen Stock höher, dort gibt’s eine weitere große Theke für Getränke und Nachspeisen. Die beiden jungen Herrschaften sind zwar auch freundlich und behände, doch die Pasta wird bis zum Servieren der beiden Gläschen Wein (die absolut in Ordnung gehen) auch nicht besser werden. Man weiß ja, sobald die Pasta am Teller ist, sollte man sie auch gleich essen.
Trotzdem: die Pasta schmeckt nach der "Bergwertung" zwecks Weinabholung immer noch erstaunlich gut, die frisch im Haus produzierte Pasta ist wirklich gute Ware, die Kombination von frisch angerösteten Pinoli und Pesto macht sich wirklich gut – nur auch hier ein leidiges Thema: ungesalzenes Kochwasser. Das hatte ich vor zwei Jahren schon mal in einer anderen Vapiano-Filiale bemängelt. Der Italiener nennt so was „insipido“. Das lässt sich auch durch Nachsalzen nicht mehr reparieren. Schade, denn ansonsten wurde hier rasch, einfach und gut zubereitet.
Nachspeise: Crema alle fragole. Brav, die Erdbeeren sind aber wohl aus Marokko.
Fazit: Würgerking ist keine Konkurrenz für das Vapiano, hier gilt: frische Pasta, rasch und schmackhaft angerichtet. Wenn nur endlich mal das Kochwasser gesalzen würde, dieser Fauxpas hat sich in der deutschen Restaurantkette immer noch nicht herumgesprochen. Dabei bin ich ohnehin schon bei den salzarmen Essern zuhause - und das soll was heißen.
Außerdem: warum man in einem Neubau für Nachspeise und Wein einen Stock höher gehen muss, ist auch eher verwunderlich, da lob ich mir dann doch die Adresse in der Mariahilferstraße.
Also - tolles Konzept – mit gewissen Schwächen, die aber eigentlich relativ einfach auszubügeln wären. Wären.Weniger anzeigen
La Tavolozza
Florianigasse 37, Wien 1080
In diesem Guide weil: Sehr gut besuchtes Lokal, nicht original italienisch, routinierte Küche.
SpeisenAmbienteService
2. Okt 2012
La Tavolozza. Also eine kulinarische Farbpalette tief im 8. Bezirk.
Als Verfechter der Wiener Öffis (das Auto steht außerhalb von Wien, den Str...MehrLa Tavolozza. Also eine kulinarische Farbpalette tief im 8. Bezirk.
Als Verfechter der Wiener Öffis (das Auto steht außerhalb von Wien, den Stress überlass ich gerne denen, die mit SUV und Wiener Kennzeichen in Wien gemäß der „persönlichen Freiheit“ im Stau stehen wollen) setz ich mich an jenem Abend in den „5er“ - und kann mehr oder weniger vor der Haustüre aussteigen.
Das Lokal Ecke Florianigasse/Lederergasse kommt „klassisch“ italienisch daher, viel Weiß, kleine, aber nicht zu kleine Tische, jede Menge große Bilder. Daher also der Name des Lokals.
Das Lokal ist fast voll, aber ein kleiner Tisch ist immer frei. Die Herrschaften sind keine Italiener, soweit recht kühl, wenn auch nicht abweisend, einzig die junge Dame hat „Pfeffer“. Dazu kommt noch der Zahlkellner, der nach einer kurzen Wartezeit (so lang war’s wirklich nicht) sich offenbar per Averna-Einladung entschuldigte. Vielen Dank.
Die Speisekarte ist – sagen wir mal – überbordend. Man findet sich nicht so einfach zurecht, da wären Tagesgerichte, Fisch, Fleisch, Spezialitäten, Pizza, sogar eine eigene Pilzkarte für Steinpilze (Porcini) und Eierschwammerl (Cantarelli), eine ganze Menge also. Man braucht so seine Zeit zum Studieren.
Allerdings fallen beim Studium auch die unzähligen orthografischen Fehler auf. Eine Pizza Margherita heißt nicht Margharita, verdammt nochmal. Und bei „Ficchi freschi“ ziehen sich fast instinktiv die Hinternbacken zusammen. Das schmerzt!
Hätte ich ein italienisches Lokal, nie würde ich eine Speisekarte dem Gast präsentieren, ohne vorher einen Muttersprachler mit dem Korrekturlesen zu betrauen. Diese Investition kostet mir einmal einen Hunderter, aber dann habe ich eine perfekte Speisekarte. Auch das gehört zu einem italienischen Lokal!
Ein Gedeck (1 Euro) mit diversem Weißbrot und Grissini. Dazu eine Art Pesto, recht flüssig, mit ordentlich Knoblauch drin.
Eine Steinpilzcremesuppe (Crema di porcini, ca. 4,50): keine schlechte Suppe, wenn auch das große Schwammerl-Geschmackserlebnis ausbleibt. Bissi „mehlig“ wirkt sie, die Steinpilze halten sich eher zurück.
Eine Pizza Margherita (6,80). Schön sieht sie aus, wie aus einem Guss. Kein verbrannter Teig, Tomaten und Käse lass ich mir gefallen. Der Ofen hätte vielleicht ein wenig mehr Feuer gebraucht, ein bissi rescher darf die Angelegenheit schon sein, durch ist sie, aber recht weich.
Gut also, wenn auch nicht außergewöhnlich. Was mir vor allem für das absolute Bella-Italia-Feeling fehlt: das Basilikumaroma.
Bombolini mit Schokoladesauce (6,80). Drei Brandteigkugeln, gefüllt mit der hellen Crema pasticcera. Darüber eine helle mousse-artige Schokosauce und jede Menge Fruchtdekoration wie Erdbeeren, Kulturheidelbeeren und sogar Kerndln vom Granatapfel.
Recht stimmige Sache, Brandteig nicht zäh, viel Sauce. Ob die Bomboloni hausgemacht sind oder von einem Pasticciere kommen, hab ich leider vergessen zu fragen.
Fazit: recht volles und geschäftiges Haus, tadelloses Essen, obwohl wir ein „Mamma mia che bbono!“ (ja, mit zwei B und ohne U) nicht so recht über die Lippen kommen will.
Authentisch italienisch braucht einfach da und dort das I-Tüpferl. Beste Zutaten, Einfachheit und die einfache, aber doch effektive Würzung.Weniger anzeigen
Pizza Mari
Leopoldsgasse 23a, Wien 1020
In diesem Guide weil: Angeblich die beste Pizza der Stadt. Angeblich.
SpeisenAmbienteService
22. Mär 2013
Mari‘, nicht Mari. Hat aber nichts mit der guten Marie zu tun.
„Spingere“– also schon die Eingangstür drückt sich im wahrsten Sinne des Wortes k...MehrMari‘, nicht Mari. Hat aber nichts mit der guten Marie zu tun.
„Spingere“– also schon die Eingangstür drückt sich im wahrsten Sinne des Wortes klar italienisch aus.
Drinnen dominiert der Holzofen, der Rest des Interieurs ist der hier schon mehrfach beschriebene Purismus.
Die Preistafel mit den weißen Schiebebuchstaben auf schwarzem Grund weckt Erinnerungen an Schulkantinen, Freibadbuffets und Rathaus-Anschlagtafeln.
Die notdürftig befestigten Lautsprecher wiederum gehen wieder in Richtung Freibad, man wartet nur, dass eine schnarrend-brüllende Stimme durch den Trichter schreit „Pizza fertig, Herr Amarone bitte zur Kasse kommen!“
So schlimm ist es dann doch nicht, aber das Thema Purismus hat schon eine andere Pizzeria im 9. Bezirk ähnlich und doch zugleich angenehmer gelöst. Die hier gähnende Leere des Gemeindestüberl-Klassenzimmer-Verschnitts ist akustisch keine Ohrenweide und lädt eher zum Pizzabestellen und gleich Mitnehmen ein.
Ich würde also meinen, auch "das Ohr isst mit", nicht nur das Auge.
Service: von Italienisch keine Spur. Hier dürften eher österreichische und deutsche Stundentinnen ihren Semesterjob gefunden haben. Es herrscht grundsätzlich sehr flottes und kurz angebundene Sachlichkeit, dazwischen werden aber auch, vom Pizzaiolo bis zur Kellnerin auch immer wieder mal Smartphone-Updates überprüft.
Der Wein. Was gibt’s? „Zweigelt“. Die Signorina wartet, fast schon wieder am Sprung, nur mehr auf das Ja oder Nein – und ich lass mich zum „Ok“ hinreißen. Sbagliato. Sbagliatissimo…
Der Wein ein lindes Himbeerkracherl, moussiert dezent vor sich hin.
Wenn sich schon am Rand das Schaumkrönchen bilden muss, dann doch lieber zwei Bier als Zweigelt.
Erst mal ein Kleines. Moussiert auch, aber erwartungsgemäß, „bitt’scheen mit Foam oben“ ist also nie ein Problem, sondern erfreulicher Standard. Das Bier schmeckt, und bekanntlich eh auch in bella Italia ein beliebter Pizzabegleiter.
Margherita. Fast schon eh und eh mein Gradmesser – und immer noch die beste Pizza, Experimente mit Ananas, Mais oder Kürbisrisotto tun dem Thema Pizza originale keinen Dienst.
Teig: grundsätzlich kein schlechter, aber die Oberfläche am Rand wird leicht trocken, grau-braun, immerhin nicht „hartschalig knusprig“, wie so manche Kebap-Pizzaioli sie wollen.
Der Fior di latte hat allerdings die richtige Konsistenz, das typische Aroma hält sich aber zurück.
Eher eine Enttäuschung: die hier so gelobte Tomatensauce. Für meine Begriffe hat sie das ungewürzte Aroma, „fresca dalla scatola“, also säurig-tomatig, da fehlt mir der Basilikum-Hauch, da durfte auch kein Olio ran. Einfach nur die krude Polpa, das ist mir dann doch zu wenig.
Bei all dem lauten Gemurmel im Lokal würde lautes Rufen höchstens unangenehm auffallen, also ein dezentes Handzeichen, was ich eigentlich auch nicht wirklich mag.
„Zahlen?“ die junge zackige Madam will schon die Brieftasche zücken.
Ich hätte aber gern noch was Süßes. Die Torta Caprese, also offensichtlich ein Rezept aus Capri, kommt ganz ohne Mehl aus. Schokolade, Mandeln, Butter sind hier die Hauptzutaten .
Meiner Meinung nach geschmacklich kein typisches Convenience-Produkt von Bindi, wie einer der Vortester bemerkt hat, schön nussig, ein bisschen „saftiger“ könnte sie sein. Ist aber ok, laut Madam ist sie auch hausgemacht. Ich geh nicht davon aus, dass sie mir ins Gesicht geflunkert hat.
An der Wand steht – giustamente! – geschrieben: Non si beve il Cappuccino dopo la pizza! – Oder so ähnlich, auf alle Fälle ist das für den Italiener ebenso ein Fauxpas, wie wenn ein Italiener bei uns das Bier verdünnt. Espresso ist vor allem zum Verdauen gut, Milchschaum und Pizzateig im Magen sind für das Nachmittagsschläfchen eine unselige Vereinigung.
Doch bei „Caffè und Grappa“ hat mir die Signorina teutonica nicht zugehört: der Grappa ist keiner, vielmehr bekomme ich ein heillos totparfümiertes Produkt, das vom „Sapore“ her ein wenig an diese „frivolen Hüttengaudi-Liköre“ mit den frechen Comics drauf erinnert.
Da ich aber kein Feigling bin, frage ich nach. Dabei wird mir erklärt, es sei ein Muskat-Tresterbrand. Keine Ahnung, wie man ein dermaßenes Produkt so verhauen kann. Ich habe schon sehr guten Tresterbrand aus der Weststeiermark bekommen, aber der hier schießt im negativen Sinn den Vogel ab – und bleibt natürlich auf dem kleinen Tablett stehen. Furchtbar!
Fazit: Pizza naja, nicht schlecht, aber auch doch unter den hohen Erwartungen.
Ambiente unromantisch, Service kurz angebunden bis halbwegs freundlich, aber mit Italianità nicht so wirklich vertraut.
Beste Pizza der Stadt? Mitnichten.Weniger anzeigen
Pasta... e Basta
Johannesgasse 29, Wien 1010
In diesem Guide weil: Neues Pastalokal im ersten mit Experimentiertgeist aber noch fehlender Treffsicherheit bei den Basics.
SpeisenAmbienteService
6. Nov 2013
Kurzes, italienisches Abendessen im 1. Bezirk.
Die Gegend um die Johannesgasse ist jetzt nicht der lokaltechnische „Burner“ unter den Grätzeln ...MehrKurzes, italienisches Abendessen im 1. Bezirk.
Die Gegend um die Johannesgasse ist jetzt nicht der lokaltechnische „Burner“ unter den Grätzeln im 1. Bezirk.
Eher so die ruhige Wohngegend mit Zahnarztpraxen und Nachhilfeinstituten, zumindest ist das so mein erster Eindruck.
Gerade hier hat man eine Filiale des bereits anderswo etablierten „Pasta… e basta“ eröffnet.
Ohne wirkliche Werbung, man hat halt mal aufgemacht und schaut, wie das Grätzel darauf reagiert. Zumindest heute Abend wird das Lokal noch nicht gestürmt – ich bin der einzige Gast und habe eine Dame und einen Herrn, die sich voll und ganz um mich bemühen können –was sie auch tun.
Es gibt Vapiano. Es gibt den „klassischen“ Italiener – der zumeist keiner ist.
„Pasta… e basta“ will offensichtlich beides irgendwie miteinander verquicken – und doch klar weder das eine noch das andere sein. Eine Riesen-Antipasti-Vitrine, weiter hinten eine offene Küche.
Typisch für die Gegend ist ja die Architektur irgendwo zwischen 1890 und 1920 – ohne je Architektur studiert zu haben wage ich das mal so einzugrenzen. Hohe Räume auch hier sehr dominant, die ebenso hohe Tafel mit handschriftlichen Speiseninformationen darauf.
Eine durchgehende Sitzbank und mehrere hohe Tische samt „Barhockern“, allerdings sind nur die Barhocker für mich geeignet, die Bank eignet sich offenbar nur für einen 2-Meter-Lulatsch, der dann mit einem 1,72-„O’zwickten“ wie mir auf dem Barhocker auf Augenhöhe plaudern könnte.
So mutiert die Sitzbank zur praktischen Kleider- und Taschenablage.
Grund für’s Herkommen: ein neues Pastalokal – und Otternases wirklich appetitanregende Fotos – leider ohne Bericht, ja wo bleibt er denn? Nicht immer sagen Bilder mehr als 1000 Worte.
Die Tages-„Pasta“ ist einer kleineren Tafel zu entnehmen, die soll täglich oder mehrmals wöchentlich variieren.
Heute: hausgemachte Orecchiette („Öhrchen“) mit Kürbis-Sahne-Sauce und Prosciutto crudo.
Kürbis ist nicht mein großes Liebkind, aber in so manchem Raviolo drin wird die größte Beere dieses Planeten zusammen mit Kräutern, Muskatnuss und Parmesan zur geschmacklichen Ausnahmeerscheinung.
Hier gibt’s keine Ausnahme, dafür überraschen die Kürbisstücke mit erstaunlicher Geschmacklosigkeit, an Kürbis erinnern die Stücke jedenfalls kaum. Liegt aber wohl auch am gnadenlos eingesetzten Schlagobers, der die Geschmacksarmut allerdings kaum bessert. Abhilfe schafft der beigestellte Parmesan, der aber nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein sollte.
So ist es die Aufgabe des Prosciutto, zu retten, was zu retten ist. Und das tut er wacker. Guter Prosciutto ist eben durch nichts zu ersetzen, solange man nicht die ganz arge Massenware kauft – und ihn auch aufzuschneiden versteht.
Die Pasta selbst ist absolut in Ordnung, der Biss ins Ohr bzw. der Biss der „Ohren“ kann sich sehen lassen. Auch das bei Vapiano des öfteren erlebte „insipido“ – das allzu salzarme bis gar salzlose Kochen von Teigwaren ist hier Gott sei Dank nicht der Fall.
Salat: frisch und knackig, Condimenti stehen am Tisch.
Ein Wort zum Brot: nicht übel, aber ich steh nicht auf Oliven im Brot, schon gar nicht wenn sie überdimensional groß geschnitten/gehackt wurden. Das hat eine gewisse Lieblosigkeit an sich.
Tiramisu: hier geht man wie so oft auf Nummer sicher: Schlagobers ersetzt Eischnee zum Teil oder ganz. Italofeeling nur begrenzt vorhanden.
Fazit: Otternase war ja auch schon dort – sein Kurzkommentar am Telefon über meine heißgeliebte Carbonara (nach meinem Erstbesuch) fiel allerdings nicht so gut aus – ich werde also hier nur dann wieder etwas probieren, wenn es die angekündigten, ausgefallenen Pastavarianten gibt, die ich auch wirklich probieren will.
Der erste Versuch mit Kürbis ist für einen echten Italofilo allerdings nur bedingt positiv ausgefallen.Weniger anzeigen
Sasso D'Oro
Julius-Tandler-Platz 6, Wien 1090
In diesem Guide weil: Dosenchampignons auf der sonst nicht wirklich schlechten Pizza. Gute Frequenzlage spricht für den guten Besuch.
SpeisenAmbienteService
10. Sep 2012
Mit italienischen Geschäftspartnern in Wien essen zu gehen, heißt: Schnitzel und Sachertorte. Gegrillter Schweinedarm, Tzatziki oder Schweinsbraten...MehrMit italienischen Geschäftspartnern in Wien essen zu gehen, heißt: Schnitzel und Sachertorte. Gegrillter Schweinedarm, Tzatziki oder Schweinsbraten? Sicher nicht – also doch lieber eine Pizza, wenn schon das Schnitzel gestern am Teller war.
Doch nach folgendem Erlebnis wird’s wohl morgen wieder ein Schnitzel werden.
Sasso d’oro liegt am Julius-Tandler-Platz, der 5er fährt direkt vorbei, eine Großbank liegt gleich gegenüber. Jede Menge Laufpublikum, ein großzügiger, ordentlicher, wen auch nicht außergewöhnlich herausgeputzter Gastgarten.
Das Service hat ordentlich zu tun, ist aber recht gemütlich unterwegs, lässt sich nicht stressen.
Alkoholfreies Bier und Pizza. Eine Kombination, die zur schnellen Entscheidung, den Mittagshunger zu stillen, passt. Sie passt auch zur Tatsache, wie wir auf das Lokal eigentlich gestoßen waren. Der Geschäftstermin war am Julius-Tandler-Platz, und der Name des Lokals schien den Geschäftstermin förmlich zu zitieren. Nun gut, es war kurzerhand reiner Zufall, dass es dieses und kein anderes Lokal war.
Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: es wird zur Offenbarung – oder nicht.
Oder nicht. Pizza ai funghi.
Eigentlich keine wirklich schlechte Pizza, denn der Teig hat eine zart-knusprige Konsistenz, ist dünn, nicht hart, nicht verbrannt, Tomaten und Käse sind soweit ok.
Doch – was ist mit den Pilzen los? Die Farbe sagt alles: Dosenchampignons. Ma che cazzo?
Wir schreiben das Jahr 2012. Keine Ahnung, warum ich heute keine Pizza Margherita bestellte. Schicksal?
Die Pilze werden fein aussortiert und beiseite geschoben. Die Pizza wird dadurch wieder genießbar, wie gesagt, sie wäre ja gar nicht schlecht.
Aber: ich war zumindest unbewusst der Meinung, dass Dosenchampignons irgendwann von der EU verboten worden wären. Schaffen wir den Maastricht-Vertrag da wirklich noch?
Frage an die Dame im Service: „warum verwendet ihr Dosenchampignons?“
Antwort: „Wir haben uns für diese Linie entschieden, wir verwenden marinierte Pilze.“
„Mariniert.“ Auch so kann man das sagen.
Frische Champignons sind also offenbar zu teuer. Schade, ich hätte den Aufpreis bezahlt.
Der weitaus gesprächigere, italienische Kellner bestätigt, dass „marinierte“ Champignons hier schon immer verwendet werden. Ironischer Unterton bei der Frage nach dem Warum: „Ehhh, non lo so!“
Ich auch nicht. Aber eines weiß ich: nächstes Mal wird nicht das unübersehbare Lokal in bester Frequenzlage zum Mittagessen auserkoren. Hätte ich eigentlich wissen müssen.Weniger anzeigen
Da Giovanni
(1)
Am Spitz 1, Wien 1210
In diesem Guide weil: Giovanni ist kein Italiener, auch wenn man Pizza bekommt. Sehr günstig, aber auch nicht wirklich empfehlenswert.
SpeisenAmbienteService
30. Apr 2013
Hunger ist der beste Koch? Sicher nicht.
Der Hunger zu Mittag (bei mir um halb 3…) ist wieder mal kaum zu bändigen, der dritte Löskaffee seit ...MehrHunger ist der beste Koch? Sicher nicht.
Der Hunger zu Mittag (bei mir um halb 3…) ist wieder mal kaum zu bändigen, der dritte Löskaffee seit halb zehn sorgt für leichte Schwindelgefühle.
Kein Zweifel, dagegen muss was getan werden.
Das Amtshaus für den 21. Bezirk ist ein mehr als stattlicher Bau am berühmten Floridsdorfer „Spitz“.
Eine Trafik und das eine oder andere Lokal dürfen als Mieter im Haus mitnaschen.
„Da Giovanni“ klingt sehr italienisch und sollte die Alternative zur allgemeinen Alternativlosigkeit im Umkreis von 200 Metern sein.
Buffet-Chinese war gestern, ein Pizzaservice mit Rechtschreibfehlern schon beim Lokalnamen soll’s auch nicht sein, bei Admiral gibt’s die Gulaschsuppe aus der Dose und die gute alte Aida würde nach süßem Frühstück den Pancreas wohl vor unlösbare Probleme stellen.
Das Interspar-Restaurant 50 Meter weiter füllt den Magen zwar all’istantaneo, aber das soll’s dann auch nicht sein.
Dann lernen wir also mal Giovanni kennen. Giovanni kommt offensichtlich aus Asien, auch seine MitarbeiterInnen. Service ist ok, nichts, was mir jetzt persönlich aufgefallen wäre.
Homepage: „Restaurante“ Da Giovanni. Da waren sie also wieder, die Rechtschreibfehler. Nun gut, jetzt bleiben wir mal hier, „Giovanni“ soll eine Chance bekommen.
Drin ist’s außergewöhnlich: Snackbuden-Flair, die Sitz-„Bar“ mit Blick auf die Straße wird versüßt durch Pflanzen und jede Menge Steckerleisten-Gewirr. Im oberen Stockwerk eine bereits etwas angegraute, selbstgeschnitzt wirkende Einrichtung mit grell-roten Säulen. Kunstlederbänke, dazu Plastik-Sessel mit rotem Stoffbezug, die vielleicht einmal aus den Sitzungsräumen des Amtshauses aussortiert worden waren. Ein Sitz mit Fleckenrändern in der Mitte, ein anderer dürfte Schokolade abgekommen haben. Der Tisch gegenüber ist abgeräumt, unter dem Tisch dürfte allerdings gerade erst gegessen worden sein.
Warum fällt das niemandem auf? Der einzige etwas ansprechendere Platz wäre jener am Fenster, der ist aber als einziger reserviert.
Mein Tisch: Kunstmarmor-Tischplatte, Aschenbecher, der Ständer für Gewürze und die Speisekarten.
Sämtliche Speisekarten beweisen, dass sie eine spannende Lektüre zu sein scheinen. Eselsohren hier, ziemlich verpickt dort.
Pizza Margherita um 4 Euro. Tomaten und Käse. Klar, Mozzarella gibt’s für 4 Euro sicher nicht, das ist wohl logisch. Für den Preis und die Zutaten schmeckt die Pizza ok, der „Käse“-Geschmack ist prägnant, die Tomatensauce ist wohl nicht hausgemacht, erfüllt aber ihren Zweck.
Der Teig ist weder wirklich zäh, noch besonders zart.
Trotzdem merkt man nachher, dass man nicht die bekömmliche Pizza ca‘ pummarola n’coppa vom Lieblings-Napoletaner bekommen hat. Stunden später hat man immer noch was davon, als hätte man gerade erst gegessen.
Fazit: Hunger ist definitiv nicht der beste Koch, denn allzu großer Hunger sorgt schon mal dafür, das erstbeste Lokal aufzusuchen. Schnell mal Hunger töten geht eben immer und überall.
Nur: diese Qualität holt man sich im Kühlregal und bäckt zuhause selbst auf, dafür braucht man eigentlich in kein Lokal zu gehen, aber wenn man unterwegs ist und Herr Lutz das Ausprobieren seiner Küche nicht erlaubt? Eben. Aber nächstes Mal weiß ich es besser: Jause kaufen, Lunch-Paket richten und dann dafür am Abend ordentlich speisen.Weniger anzeigen
Genau - ich will damit nicht sagen, dass man es bei einer Pizza mit minderwertem Essen zu tun hätte. Die italienische Küche ist ja grundsätzlich eine einfache Küche mit ebenso einfachen Zutaten. Aber die Qualität muss stimmen - und das saper-fare natürlich! Wurst ist auch einfach - einfache Zutaen zusammengemixt in den Darm gepresst. Auch hier kann man Qualität produzieren - oder Müllverwertung betreiben. Und was die Spezialisierung von Lokalen betrifft (was ich ja schon mal erwähnt habe) - ich geh am liebsten immer dorthin, wo man das, was ich dort essen möchte, am allerbesten kann. Danieli hat ein exzellentes Vitello tonnato - und so manch weiteres Highlight der italienischen Küche. Aber zum Pizzaessen geh ich woandershin, weil die echten Pizzaioli woanders sind. Es wäre zwar für Danieli z.B. lohnend, wenn er einen ebenso guten Pizzaiolo im Haus hätte, wie er "normale" Köche in seiner Mannschaft hat. Da das aber offenbar nicht so ist, geh ich dafür entweder zur Disco volante oder zur Riva. Darauf zu bestehen, dass Danieli verdammt nochmal dafür zu sorgen hat, ebenso gut Pizza zu backen wie er sonst in der Küche glänzt, wird vielleicht für Enttäuschung sorgen.
Mary: das klingt interessant, noch besser ist das, wenn du das beim Eintrag des betreffenden Lokales als Bewertung reinstellst, dann haben alle was davon :)
Gute idee :-) : Eine kleine Trattoria/ Pizzeria neben dem Kunshaus in 1030 Wien. Schöner Gastgarten mit grün-weissen Tischdecken dekoriert. Sehr liebevoll. Meine Lieblingsspeise: Antipasto di Mare ( mit Oktopuscarpaccio, Garnelen, Lachs und Calamari.) Sehr sehr frisch und knackig. Danach entweder Pasta, die hausgemacht und super al dente ist oder meine Lieblingspizza: Scialatelli (oder so ähnlich) allo scoglio (mit Meeresfrüchten),. das ist pasta lungo mit mies und venusmuscheln und scampi. Ich liebe Meeresfrüchte und das schmeckt dort einfach 1A. Oder die PIzza: Federico II mit Rucola, Büffelmozzarella und Salsiccia. Wunderbarer Traum von hauchdünner Pizza, reihclich belegt. Auf Wunsch sogar Extra Scharf ohne Zusatzkosten. Weinbegleitung: Primitivo oder Negroamaro. Spitzenwein meiner Meinung nach und vollmündig. Als Dessert empfehle ich Tiramisu oder die Torta Caprese. Nachspeisen werden auch hausgemacht. Reservierung nötig. Der Service ist freundlich, lustig und italienisch. Ich gehe immer wieder gerne dort hin, vorallem wenn Fussball läuft :-) Liebe Grüße