Shiva
8.-Mai-Straße 11, Klagenfurt am Wörthersee 9020
In diesem Guide weil: Indisch essen gemäß der Ayurveda-Lehre. Egal ob Caj, Linsensuppe, Chicken Tikka oder Lamm-Curry, immer wieder eine feine Sache.
SpeisenAmbienteService
19. Apr 2012
Nachdem „Babou’s Curry House“ schon seit einigen Jahren geschlossen war, fehlte in Klagenfurt ein veritables Indisches Restaurant. Sicher, Babou pr...MehrNachdem „Babou’s Curry House“ schon seit einigen Jahren geschlossen war, fehlte in Klagenfurt ein veritables Indisches Restaurant. Sicher, Babou prägte einen eher einfachen Stil, nicht gerade „Slow Food“, aber war er doch einige Zeit eine gewisse Institution für die 8.-Mai-Straße.
Bis mir, an derselben Stelle, das „Shiva“ auffiel. Zuerst dachte ich, Babou hätte sein Lokal neu gelauncht und umbenannt. Doch der Blick auf die Speisekartenvitrine zeigt, dass hier alles neu ist, außer das großteils vom Vorgänger übernommene Interieur.
Mittlerweile war es schon mein zweiter Besuch. Mit „alles neu“ meine ich vor allem die Philosophie. Mein letzter Besuch war vorige Woche gegen 14 Uhr, also kurz vor Ende der Mittagsöffnungszeit. Chef und Chefkoch Rakesh Sood sitzt gemütlich an der Bar und zieht entspannt an seiner Wasserpfeife.
Das Interieur ist zwar fast zur Gänze vom Vorgänger übernommen, ist aber mittlerweile dezent renoviert und überarbeitet worden.
Es gibt einen netten größeren „Stammtisch“, der auch bereits sichtbar für den Abend reserviert ist. Göttin Shiva ist auch bildlich vertreten, ansonsten gibt’s allerlei Dekorationen und Devotionalien, wenn auch nicht übertrieben. Ein paar Bücher thronen auch neben dem Sitzverbau – darunter natürlich auch das berühmteste aller Liebes- und Lebenskunst- „Nachschlagwerke“.
Die relativ einfache, aber aufgeräumte Küche ist nur hinter einem einfachen Vorhang versteckt, so kann ich ein wenig „spechteln“. Vor allem nach meiner Bestellung.
Linsensuppe mit Ingwer und Zwiebeln. Herr Chef, der mir beim Bestellen auch das eine oder andere über ayurvedische Heilkunst erzählt, empfiehlt mir die Suppe, weil sie seines Wissens nach besonders gesund ist. Die Zutaten lassen ja auch kaum Zweifel darüber aufkommen.
Vor allem ist der sehr zurückhaltende Salzgrad besonders auffallend. Rakesh Sood wundert sich, wie er sagt, über so manchen Gast, der bereits vor dem Kosten den Salzstreuer bedient.
Herr Sood, das ist leider unsere österreichische „Kultur“!
Doch hier sind es die Gewürze, die die Hauptrolle spielen. Jeder Löffel schmeckt besser, unser ungeschulter Geschmack kennt leider nur zu stark gesalzene Speisen. Wie gut wenig Salz schmeckt, beweist diese Suppe. Die Portion fällt für mich fast zu groß aus, aber das Essen soll mir hier noch beweisen, dass es keinen schweren Magen geben wird.
Chicken Tikka: sanft und doch kräftig mariniertes Hühnerbrüstl, sehr zart, rohes Gemüse (ich hab vergessen zu fragen, was es ist), dazu noch geraspelte, rote Rüben. Bin überrascht, sogar auch mal rote Rüben zu essen. Die Kombination überzeugt. Zweite Vorspeise, zweiter Volltreffer.
Lamm-Pallak mit Basmatireis. Pallak-Gerichte sind generelle jene mit Spinat und Tomaten, die Tomaten allerdings in flüssigem, nicht festem Zustand. Gut für mich, man weiß ja, wie heikel ich bin.
Das Lammfleisch „schoflt“ enorm, ist aber mit Ausnahme von ein paar recht stark durchzogenen Bissen wirklich gut, die Mischung aus Spinat und Tomaten, bestens gewürzt und wieder mit zurückhaltendem Salz geht runter, Biss für Biss, immer schön „frisch vermischt“ mit dem tadellosen Reis.
Dazu gibt’s ein herrlich kühles Mango-Lassi, im dicken Edelstahlbecher serviert. Nie würde ich hier Bier oder Wein bestellen, obschon es hier auch indisches Bier gibt.
Die Nachspeisen gibt’s beim nächsten Mal, heute lasse ich mir einen auf seine Art gekochten Kaffee servieren. In der Küche surrt die Handmühle fröhlich drauflos, nach gut fünf Minuten steht der Kaffee am Tisch. Zwar mit Milch, was ich nach dem Mittagessen normalerweise überhaupt nicht mag, und mit Zucker.
Nach dem würzigen Curry macht sich der süße, wirklich ätherisch-würzige Kaffee aber wirklich gut. Langsam schlürfen!
Schnelles Fazit nach dieser gelungenen Mittagspause: hierher komme ich gerne wieder, aber mit einer ganzen Partie Freunden oder der Familie.
Für meinen Geschmack wirklich gutes indisches Essen, vor allem trotz der mehr als reichlichen Mengen sehr bekömmliche Kost. Werde mich beim nächsten Mal auch mehr über seine Heilkünste informieren, da er, sofern ich richtig gelesen habe, auch in puncto Yoga ein Experte sein soll.
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Update 25.6.:
Murgh Makni, Chicken Curry und vegetarisches Linsengericht.
Das Murgh (Hühnerfleischstücke) ist zart, die Rahmsauce sehr angenehm gewürzt (laut Karte auf Kashmir-Art), das knusprige Fladenbrot (Chappati??) frisch gemacht.
Chicken Curry ganz anders als ein Massenprodukt, großer Einsatz von guten Gewürzen.
Das vegetarische Linsengericht ist wunderschön scharf (ganz dezent, die Schärfe kommt langsam!) und sehr gut abgeschmeckt.
3 hungrige Mäuler sehr gut gesättigt, ohne Nachwehen für den Kinobesuch danach. Bald wieder!
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Update 1.11.:
Linsensuppe heute ein wenig anders, aber ein Gewürz-Feuerwerk, wiederum schön salzarm. Dampfend, duftig, wohltuend.
Chicken-Curry: fein-aromatischer Reis, zarte Fleischstücke, Gewürze in Hülle und Fülle, aber kein "Instant"-Geschmack. Sehr angenehm, einfach eine tolle Sache, vom ersten bis zum letzten Bissen.
Caj: ein wunderbarer, leicht süßer, sehr belebender Tee.
Fazit wieder mal: ein feines Essen "that makes your day" - oder eben einen schönen Abend mit einem guten Gefühl im Bauch, vorher, währenddessen und danach. Sicher wieder, nächstes mal zu fünft, garantiert.Weniger anzeigen
Ricardo Bistro
Tabakgasse 3, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Portugiesisch-Spanisches "Wohnzimmer", das auch am Samstag nicht ordinär laut, geschweige denn verraucht ist. Sehr angenehm.
SpeisenAmbienteService
12. Nov 2013
Portugal in Klagenfurt.
Ricardo Carvalho spielt nicht bei Real Madrid, auch nicht beim AS Monaco.
Er ist Kosmopolit. In Südafrika geboren, übe...MehrPortugal in Klagenfurt.
Ricardo Carvalho spielt nicht bei Real Madrid, auch nicht beim AS Monaco.
Er ist Kosmopolit. In Südafrika geboren, über seine Heimatstadt Porto und mehrere Länder verschlug es ihn letztendlich nach Klagenfurt. Nein, er ist wirklich kein Fußballer. Zumindest sieht er nicht wie einer aus.
Regelmäßige Besucher des Benediktinermarktes (einer Klagenfurter Miniatur-Interpretation des Wiener Naschmarktes) kennen den sympathischen Kerl von seinem Stand, den er seit einigen Jahren dort betreut.
Vor ein paar Monaten hat er ein kleines, aber feines Gewölbelokal in der Tabakgasse übernommen. Wenn aus einer etwas zwielichtigen „Rumsn“ ein Lokal wird, das dieser Stadt schon lange gefehlt hat, so soll mir das nur recht sein.
Warum: die Tabakgasse ist eine der ältesten Gassen der Stadt, ebenso die stimmungsvollen Gewölbe in der verwinkelt-historischen Verbauung. Was passt also besser als ein Lokal, das dieser Stimmung gerecht wird und die alten Gemäuer auch zu würdigen weiß.
Wir haben einen kleinen Nebenraum des Lokals reserviert, der Löwenanteil sind dabei echte Möbelunikate mit festem, purpurnem Stoff und dank der Federkerne schaukel-weichen Polstern. Mittig ein ebensolches „Couchtisch“-Unikat mit Schubladen. Drinnen finden sich unter anderem Puzzle-Spiele für Kinder!
Wir haben nicht gespielt, aber links an der Wand steht ein Plattenspieler-Regal mit einem Unterschrank, darin findet sich unter anderem ein Vinyl-Klassiker von Grace Jones.
An der Wand alte Spiegel vom Flohmarkt, eine Gitarre, die auch bespielt wird – und Bilder von Ricardos Heimatstadt Porto.
Das Ambiente ist absolutes Wohnzimmerfeeling, ein positiver Kontrast zu den unzähligen, charakterlosen und krankhaft verrauchten wie lauten Herrengassen-Lokalen, die außer viel Alkohol an viel zu junge Leute nichts Eigenständiges zu bieten haben.
Ricardo und seinem kanarischen Koch Paco obliegt es schließlich, dem Lokal Leben einzuhauchen. Das tun sie mit freundlichem, saloppem Charme und einer ordentlichen Portion Emoción.
Eine gewisse Sandra Pires war auch schon hier, Leute und Ambiente haben sie zu einer kleinen, spontanen Session hinreißen lassen.
Es gibt unter anderem portugiesisches Bier: „Super Bock“ in der 0,2-Liter-Flasche. Von Bock keine Spur, viel mehr als 5 Prozent Alkohol sind es nicht, trinkt sich aber für ein Flaschenbier sehr gut.
Portugiesischen Wein gibt’s natürlich auch, hier brauche ich allerdings noch Nachhilfeunterricht vom Weinrat – die beiden gehaltvollen aber nicht zwingend hochalkoholischen Merlots und Cabernets waren aber beide höchst trinkfreudige, ätherische Speisenbegleiter.
Apropos Speisenbegleitung: wir haben uns zu dritt zwei Tapas-Teller (für eigentlich 2 Personen) bringen lassen (siehe Foto) mit allerlei Köstlichkeiten darauf.
Und um's gleich vorweg zu nehmen - abgesehen von meinen sehr bescheidenen Portugalerfahrungen (eine sehr schöne persönliche Erinnerung und ein Kinofilm zuletzt mit Jeremy Irons) kann man allein schon durch den kanarischen Koch Paco nicht von authentisch portugiesischer Küche sprechen, was aber auch nicht wirklich so sehr im Vordergrund steht.
Eine Tortilla, einen zarten „Spinatkuchen“, vegetarische Paella, marokkanisch angehauchte Spießchen, eine Art Ragout mit Schweinefleisch (hätte es auch mit Lamm gegeben), Fleischbällchen mit Bratkartoffeln, eine Kürbiscremesuppe und kleine Brötchen mit einem speziellen Pata negra-Schinken und Ziegenkäse darauf.
Nichts davon hatte irgendwie Allerweltsgeschmack.
Besonders auffällig der „Schwarzklauen-Schinken“ vom Ibéricoschwein (Pata negra) mit dem wunderbar „meckernden“ Ziegenkäse und die herrlichen, nach Pacos Geheimrezept tagelang marinierten Fleischspießchen.
Auch die Fleischbällchen und das Ragout stechen dank spezieller Zubereitungsart hervor: man „trickst“ mit Wein und Bier, Genaues wird aber natürlich wieder nicht verraten. Sogar von in Milch eingelegtem Thunfisch wird erzählt. Es gibt noch so viel zu entdecken.
Einzig und allein der mollig-weiche Spinatkuchen ist zwar gut, für meinen Geschmack aber ein wenig zu salzig, meine „Mitesser“ teilen diese Meinung allerdings nicht.
Nach zwei Platten voller Köstlichkeiten sinkt man zufrieden in die Couchlehnen, die Herren des Hauses gesellen sich zum Tisch und erzählen von Land, Leuten und natürlich dem Essen.
Sehr angenehmer Abend mit absoluter Wiederholungsgefahr, „unser“ Séparée ist bereits für den nächsten Abend reserviert.Weniger anzeigen
Kleeblatt
St. Veiter Ring 31, Klagenfurt am Wörthersee 9020
In diesem Guide weil: Bio und Trennkost. Der Vollwert-Mittagstisch in Klagenfurt. Sehr empfehlenswert.
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13. Mär 2012
Nach einem langwierigen Arzttermin inklusive komplett leerem Magen war es an der Zeit, irgendetwas zu essen.
Zum Frühstücken war es längst zu s...MehrNach einem langwierigen Arzttermin inklusive komplett leerem Magen war es an der Zeit, irgendetwas zu essen.
Zum Frühstücken war es längst zu spät, also vielleicht ein feines Mittagessen zuhause? Dafür war aber die Zeit nicht mehr da – also mal schnell die Gelegenheit am Schopf gepackt.
So manches hatte ich schon über das „Kleeblatt“ gehört, das so unscheinbar gegenüber des großen Einkaufszentrums City Arkaden liegt. Bio und Trennkost sollte es dort geben, ein Lokal, das für die schwierige Lokal-Landschaft Klagenfurt eine wahre Herausforderung sein muss.
Aber ich sollte mich täuschen – im positiven Sinne. Das von 11 bis 18 Uhr durchgehend aufkochende Lokal erfreute sich gegen 13 Uhr regem Besuch verschiedenster Charaktere, vom eleganten Ehepaar über zwei Businessmen, einem jungen, alternativen Pärchen und so manchem älteren Herren, der schnell mal ein Mittagsmenü (an diesem Tag: Getreidesuppe und Polenta mit Gemüse und Salat zu 8,90) bestellte. Einige dürften bereits Stammgäste sein.
Das Interieur im Altbau am Rande der Altstadt wirkt ein bisschen „selbst gemacht“, aber nicht ungemütlich. Die schlichte, alternativ wirkende Einrichtung erfüllt ihren Zweck.
Das Service ist ordentlich, unaufdringlich, aber hat auch ordentlich mit dem regen Kommen und Gehen zu tun. Eine unangenehme Geräuschkulisse entsteht dadurch aber beileibe nicht.
Die Speisekarte (Bild) ist ein einfaches Blatt Papier – und setzt damit den Purismus der Einrichtung und des Tischschmucks geradlinig fort. Wozu auch immer und überall mit schweren Dekogeschützen auffahren, wenn es doch – gerade hier – um einfaches, wirklich gutes Essen geht. Und genau das bekam ich dann auch serviert.
Da ich ja gerade von einem Gesunden-Untersuchungs-Termin kam, blieb ich gleich mal beim Thema und probierte das Essig-Honig-Wasser, so zu sagen als Aperitiv. Ich hatte richtig gelesen:
Apfelessig, verdünnt mit Wasser, mit Honig gesüßt. Angeblich der Radikalkiller schlechthin und dank der positiven Eigenschaften vom Essig ein wahrer Lebensverlängerer und Arterienputzer. Ganz was Neues für mich, werd ich aber nach diesem Glas (1,60 - sehr fair!) auch mal zuhause selber mixen.
Hühnerbrust im Kürbiskernmantel und Blattsalat. Auf den Erdäpfel-Vogerlsalat verzichtete ich, da ich ja besonders heikel mit in Essig ertränktem Gemüse bin. Der klein geschnittene Blattsalat kam mit einer phänomenalen süß-sauren Marinade daher, angenehm mit Kräutern abgeschmeckt.
Das hauchzarte Hühnerbrüstl machte in der wunderbar crossen Paniere eine sehr gute Figur, fernab von ölgetränkten, panierten Wettexfetzen.
Da war kein verdächtiger Frittergestank, da war ein Aufstoßen, Genuss vom Anfang bis zum Ende.
Dabei war die Portion wie die von anderen Gästen mehr als großzügig dimensioniert.
Sträusel-Zwetschkenkuchen: auch ordentlich dimensioniert, ein wenig „hoch“ und ein bisschen trocken, aber nicht zu sehr. Der Vollkornteig ist zwar bröselig, aber trotzdem nussig-gschmackig, so wie Vollkorn-Kuchenteig sein soll.
Kaffee dazu: gut, wenn auch ein bisschen großzügig verlängert.
Aus Neugierde ließ ich mir noch eine Kletzennudel mit Apfelmus bringen. Hausgemacht, also nicht wie in vielen Lokalen vom regionalen TK-Zulieferer. Schön gummig-bissfester Teig, edle fruchtig-karamellige Fülle. Wunderbar.
Wer nicht weiß, was Kletzennudeln sind: große Teigtaschen mit Topfen-Dörrbirnen-Fülle, so zu sagen eine süße Version der hierzulande typischen Kärntner Nudeln (die sind wiederum mit Kartoffeln, Topfen und Minze gefüllt).
Süß auch deswegen, weil nebst zerlassener Butter auch ein wenig Zimt und Zucker hinzukommt.
Preisumfang für das Gebotene: gut 20 Euro, gut angelegtes Geld für wirklich gutes Essen, einfach, aber konsequent „wie daham“ gekocht. Das Hühnerbrüstel war nahezu perfekt, der Kuchen ein bisserl trocken aber ordentlich, die Kletzennudel wiederum hat mich wahrlich nicht enttäuscht.
Hierher komm ich sicher wieder, allein wie in Gesellschaft, Reservieren schadet nicht, das merkte ich an den Reservierungstaferln auf fast allen Tischen im Lokal.
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Update 22.8.:
Schnelles Mittagessen zu zweit. Draußen ist alles voll, drinnen ist immer nur ein Tisch frei. Das Vollwert-Trennkost-Mittagsrestaurant erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Zu Recht.
Menü: Gemüsecremesuppe und Zwetschkenknödel (gute 9 Euro).
Suppe: angenehm gewürzt, ein paar Stücke Karfiol, recht weich, aber Suppe mundet beiden wirklich gut.
Zwetschkenknödel: eindeutig Dinkel-Kartoffelteig, das bestätigt auch der eilige, schrullig-freundliche Kellner.
Ich mag zwar Topfenteig lieber, aber das hier ist ehrliche Naturkost, kein Grund zum Klagen. Nicht übersüßt, vielleicht hat ein bisserl Zimt gefehlt.
Enorme Portion, drei Riesenknödel gehen nie weg, aber meine gertenschlanke Veggie-Sportskanone gegenüber haut ordentlich rein.
Das Apfelmus ist hausgemacht, also nicht aus dem großen Glas. Auch das schmeckt man sofort.
Zum Trinken: wie schon letztes Mal das gesunde Essig-Honig-Wasser, vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber erfrischend und gut.
Wieder ein lohnender Besuch!Weniger anzeigen
Der Franzos
Adolf-Kolping-Gasse 3, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Französisch, Speis' wie Trank. Einer der wenigen seiner Sorte. Und ein Guter noch dazu.
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24. Mai 2011
Erster Besuch beim Franzosen.
Mir war der Koch schon jahrelang bekannt, da er schon im damaligen "Savoir vivre" gekocht hatte.
Bis ...MehrErster Besuch beim Franzosen.
Mir war der Koch schon jahrelang bekannt, da er schon im damaligen "Savoir vivre" gekocht hatte.
Bis vor kurzem war man noch im ehemaligen "Heurigen Scanzoni" beheimatet. Rein äußerlich ein kleines verkanntes Kleinod in Klagenfurt, und auch drinnen setzt sich eine sympathische, rare Urigkeit fort. Hier nimmt man gern Platz.
Die neue Location ist vielleicht gerade mal 100 Meter von der alten entfernt, man zog in die Adolf-Kolping-Gasse um (ab 16.4.2012).
Das Service ist in Ordnung, an Freundlichkeit fehlt es nicht, auch wenn ich als Weinliebhaber immer die Neugierde des Personals vermisse, sich zumindest ein wenig über den glasweise ausgeschenkten Wein zu informieren. Leider fehlt in der Gastronomie noch immer ein allgemeines Bewusstsein dafür.
Der Wein selbst war aber nicht nur trinkbar, sondern für die (französischen) Ansprüche auch sehr angenehm zu trinken, auch ohne Speisenbegleitung.
Eine Kritik musste aber trotzdem noch angebracht werden, und die Chefin selbst nahm diese Kritik auch wohlwollend zur Kenntnis: eine meiner beiden "Mitesserinnen" hatte ein Entrecote bestellt, welches zwar von der Fleischqualität und in puncto Garzeit über alle Zweifel erhaben war, die wie sonst Kräuterbutter am Fleisch platzierte "Chaource-Butter" (Chaource ist ein, sagen wir mal, "besonders würziger" Rohmilchkäse) hatte es aber in sich und ließ die (natürlich unberechtigte) Frage auftauchen, ob denn das Fleisch noch genießbar wäre. Wir kosteten alle von der Butter - und wir kamen zur einhelligen Erkenntnis, dass sie schlicht und ergreifend ungenießbar war. Klar, es handelt sich bei Chaource um eine wahre Deliktesse. Doch: nicht alles, was allgemein als Delikatesse bekannt und berühmt ist, muss auch wirklich jedem schmecken, ich denke hier nur an schwedischen Surströmming (fermentiertem Hering).
Meine arme Mitesserin bekam den extrem strengen Geschmack des Chaource kaum noch aus dem Mund, das sicher gute Entrecote war als solches nicht mehr "schmeckbar".
Die Kritik, auf "besondere" Zutaten hinzuweisen, wurde auch gerne angenommen.
Ansonsten: Karfiol-Tomatensuppe. Endlich mal eine etwas dünnere Cremsuppe ohne Schlagobers. Sehr dezent, aber fein gewürzt, nicht übertrieben, wird mit jedem Löffel besser. Fein!
Kaninchen, wohl in der Kasserole zubereitet, samt Wurzelgemüse. Die Würzung muss ich mir noch mal überlegen, ansonsten handelt es sich hier um eine sehr edle, zarte Angelegenheit. Es muss vielleicht nicht unbedingt wieder ein Kaninchen sein, aber die Art, Fleisch zuzubereiten, funktioniert hier sicher ohne Zweifel.
Käseteller (diesmal ohne Chaource!): über allen Zweifeln erhaben, ein Querschnitt durch frisch, reif und würzig, hart, bröselig und cremig. Sehr gut.
Crème brulée: ein echter Brüller, ist zwar innen etwas flüssiger als sonstwo, aber die Feinheit des Geschmacks ist unübertroffen.
Fazit: Für's Essen gibt's noch eine vorsichtige, aber gute 3. Beim nächsten Versuch wird's vielleicht noch besser. Auf alle Fälle lohnt sich hier der Besuch - und für Klagenfurt ist der Franzos' auf alle Fälle eine sehr empfehlenswerte Adresse.Weniger anzeigen
Stand 17
Benediktinerplatz (nordseitige Markthalle, Stand 17), Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Marktlokal. Knappes, im Vergleich zu den anderen Marktlokalen nicht ganz alltägliches Speisenangebot.
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22. Apr 2012
Markttag am Klagenfurter Benediktinerplatz.
(Mehrere Besuche, Updates weiter unten per Sternderllinie getrennt)
Ganz vorweg: das Lokal heißt z...MehrMarkttag am Klagenfurter Benediktinerplatz.
(Mehrere Besuche, Updates weiter unten per Sternderllinie getrennt)
Ganz vorweg: das Lokal heißt zwar "inoffiziell" immer noch "Stand 17", nach einem Chefitätenwechsel hängt allerdings ein neues, rundes, weißes Logo von der Decke: schlicht "No. 17".
Für das Lokal und seine Mannschaft (oder Frauschaft) ändert das allerdings Gott sei Dank nichts.
Der Benediktinermarkt ist so etwas wie die Klagenfurter Rumpfversion des Wiener Naschmarktes – oder auch die Klagenfurter Antwort auf „d’Schrånna“ in Salzburg.
Kleine Markthäuschen in Reih und Glied, eine der Reihen ist sogar doppelt – man kann also genau mittig durchgehen. Links und rechts wird allerlei Hausgemachtes angeboten, darunter Kärntner Nudeln, Gemüse, Most, frisch gepresste Säfte, frische Kräuter, Fleisch, Käse, Mehlspeisen, Marmeladen, aber auch Produkte, die nicht von hier sind, wie etwa burgenländischer Wein.
An Donnertagen, Freitagen und Samstagen (Freitag ist glaube ich Biomarkt) kommt zu den fixen Marktbuden eine Vielzahl von mobilen Ständen dazu, die den freien Platz in der Mitte sowie jenen von zwei kompletten Nebengassen des Platzes einnehmen. Zu den üblichen regionalen Produkten kommen dann noch mediterrane hinzu – wie etwa frisches Meeresgetier aus den nahen italienischen Regionen Friuli und Veneto.
Unverzichtbar sind dabei die kleinen Imbissbuden und Miniaturlokale, die auch kleinere und größere Speisen anbieten. So steht man einfach mal neben der großen Speisenvitrine am Stehtisch und ordert sich ein deftiges Kärntner Ritschert, einen Rollgersteneintopf mit Wurzelgemüse und geselchtem Fleisch.
Ich bin am Überlegen, ob ich nicht mal einen eigenen Guide über all diese kleinen gastronomischen „Perlen“ schreibe.
Eines dieser Miniaturlokale ist jenes mit dem einfachen Namen „Stand 17“, geführt von einer echten Powerfrau mit lustigem Kopftuch, flankiert von zwei jungen Damen im Service.
Während die Innenseite des Lokals wenig Platz zum Sitzen und Stehen bietet, sind die kleinen Rundtische draußen bei schönem Wetter die perfekt urige Sonnen“terrasse“ mit Blick auf das rege Marktgeschehen. So fern gegen 13 Uhr nicht der 102dB-Putzwagen der Gemeinde seine Runden zieht, um nach dem Abbau der Gemüsestände Reste von Salatblättern und anderem einzusammeln.
Gut – das gehört aber ebenso dazu wie die ausnahmslos wackelnden Vierbein-Tischerl, die aber – allerliebst – mit altehrwürdiger Plastik-Blümchentischdecke gedeckt sind.
Die beiden Servicedamen haben nicht immer alles perfekt im Griff, aber ich bin geduldig. Weniger geduldig ist der Nebentisch. Dass der Service manchmal auch Fehler machen darf, scheint die Landtussi mit Fleischfliegen-Sonnenbrille aber nicht zu interessieren. Und weil die Servicedame nicht aus Österreich ist, ist es mit der Contenance des einheimischen Fiona-Verschnitts endgültig geschehen. Das dürfen dann alle anderen Tische mitanhören, inklusive das an Donald Duck erinnernde Gelächter ihrer Sitznachbarin.
Das war’s dann aber auch schon wieder mit Unappetitlichkeiten. Die Speisekarte wird mir überreicht, ein mit Bleistift beschriebenes Blatt Papier, wie auch schon vom Vorredner erwähnt.
Momentan ist Spargelzeit (nicht für mich…), dazu werden Ravioli mit Ricotta und Trüffel angeboten, Spaghetti mit Tomatenpesto und Spinatknödel. Gemüsesuppe ist auch auf der Karte, sowie eine Zitronentarte oder ein Schafjoghurt mit Grapparosinen zum süßen Abschluss.
Die Gemüsesuppe kommt: weil nur mehr eine halbe Portion übrig ist, wird mir die Suppe nicht verrechnet. Frisches Gemüse, gut abgeschmeckt, ordentlich grober Pfeffer. So mag ich das.
Spinatknödel: was wie frisch geriebener Kren aussieht, ist geräucherter Ricotta, der über die Knödel gerieben wird.
Die Knödel sind breiig weich, zart, zurückhaltend gewürzt. Das komplette Gegenteil von den beinharten „Fußbällen“, die ich vor kurzem in Linz gegessen hatte. Sehr bekömmlich. Die braune Butter rundet die Sache gut ab.
Zitronentarte oder Schafjoghurt? Ich entscheide mich für’s Joghurt und liege falsch. Nennen wir’s mal Geschmacksache, aber ich bin nun mal kein großer Fan von in Alkohol eingelegten Früchten. Aber ich war ja neugierig.
Die Kombination aus mildem Schafjoghurt, geraspelter Limettenschale und dicken, in Grappa eingelegten Rosinen mag mich auch bis zum letzten Löffel nicht zu überzeugen. Irgendwie will keine Geschmackskombination draus werden, jede der Ingredienzien scheint ihren eigenen Weg gehen zu wollen, ohne Rücksicht auf die jeweilige andere, es kommt so zu sagen zu keiner „Vermählung“ der Zutaten. Das milde Joghurt da, die im ordentlich kräftigen Grappa ertränkten Rosinen dort. Hm.
Sehr edel – rustikal und fein zum Absumpern: der sehr „hausgemacht“ wirkende autoktone Weißwein aus dem Triestiner Karst. Der seltene Name war mir glatt entfallen. Den ebenfalls autoktonen Malvazija gibt’s dann beim nächsten Mal.
Caffè im Glas serviert: bissi bitter, der Amarettino kann’s auch nicht ändern.
Trotzdem: die Mittagspause der anderen Art hat sich gelohnt. Für die nicht verrechnete halbe Gemüsesuppe gibt’s ein extra Trinkgeld. Ich sag immer: was nix kostet, ist nix wert. Die Suppe war es aber. Die Knödel auch. Das Rosinenjoghurt war für mich eine doch zu riskante Kombination.
Aber es war die Garantie, dass hier beim nächsten Mal wieder Interessantes auf dem Memoboard präsentiert wird.
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Update 10.11.:
Nach getätigten Einkäufen am Markt schnell was essen...
Das endet damit, dass sich am engen Tisch mehrere Leute kennen lernen. Und beim vierten Achtel ist noch nicht Schluss.
Meischerl mit Selleriepüree und Belugalinsen. Vielleicht einen Tic zu viel Salz, aber beste Fleischereiqualität aus der Region Völkermarkt.
(PS: Meischerl sind eine Kärntner Spezialität, genaue Definition hier: [Link])
Eine Runde gesellt sich dazu, die zweite Flasche Wein wird gemeinsam geleert. Dazu knabbert man das Schüttelbrot und die sensationelle Grammelfettn.
Ich geh angeregt nach Hause und leg mich mal auf die Couch....
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Update 22.12.:
Brigitte Ortner-Tillian kocht im raj (siehe [Link]) als Gastköchin im Rahmen des Einmann-Stücks "Der Wirt":
Selleriecremesuppe mit frischem Majoran. Zart-aromatisch, schön zart abgeschmeckt, bekömmlich, gut.
Geschmorter Ochsenschlepp mit Kohl und Erdäpfelpüree. Der Schlepp vielleicht ein "unpraktisches" Essen, weil ja nur der gekochte leicht vom Knochen rutscht.
Schlichtweg perfekt gemacht, wunderbar gewürzt, ein herrliches Fleisch, es fehlte nur ein besseres "Werkzeug" in Form eines Sägemessers.
Das Püree ein duftiger, würziger Traum inklusive richtiger Konsistenz.
Kohl: wer macht heute schon Kohl? Frau Ortner-Tillian weiß ihn zu schätzen - und ich auch. Und wie.
Apfelkuchen mit Preiselbeer-Schlag. Einfachst, ehrlich, gut. Die richtigen "Kuchen"-Äpfel, schön krümeliger, bissfester Teig. Einfachst, gut.
Ein erinnerungswürdiges Abendessen.Weniger anzeigen
Sukothai
Domgasse 22, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Thailändisch in Klagenfurt. Selten genug.
SpeisenAmbienteService
24. Apr 2012
Es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Für mich heißt das vor allem die fernöstliche Küche kennen zu lernen. Hier bin ich im Vergleich zu vie...MehrEs gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Für mich heißt das vor allem die fernöstliche Küche kennen zu lernen. Hier bin ich im Vergleich zu vielen anderen Usern hier wirklich noch mit Kinderschuhen unterwegs. Man möge mir also schon jetzt das vorsichtige Herantasten an Speisen und deren Zutaten verzeihen.
Freu mich also schon jetzt auf Ezzes von SSW, Gerry, Evba, walt, magic und Konsorten!!
Da ein für mich wirklich gutes Chinarestaurant gerade erst zugesperrt hatte, war es endlich mal an der Zeit, das einzige mir bekannte echte Thailändische Restaurant in Klagenfurt auszuprobieren.
Zweimal war ich nun dort.
Das Lokal befindet sich in der Domgasse, eine der Seitengassen von 8.-Mai- und Burggasse.
Relativ schlicht, ein goldener Buddha im Fenster, ein paar Bilder mit Portraits, die aber recht „sparsam“ an der in Kirschrot gehaltenen Wand hängen.
So mancher der Kunstledersitze hat schon bessere Zeiten erlebt.
Die Mittagsöffnungszeiten sind zwar bis 15 Uhr, aber das Mittagsangebot war gegen 14 Uhr schon aus. Das heißt so viel wie nächstes Mal früher kommen! Macht aber nichts, ich lasse mich gern überraschen und wegen den billigeren Preisen des Mittagsmenüs verschmähe ich noch lange keine Speisekarte.
Hier gibt’s viel Gemüse, diverse Fleischsorten nach Wahl, Gewürze wie Zitronengras, Zitronenblatt, Koriander als Wurzel oder als Kraut – und die allgegenwärtige Kokosmilch.
Die beiden Damen, eine im Service, eine in der Küche (wahrscheinlich die Chefin Urai Spick) sind unaufgesetzt freundlich und gewähren auch den einen oder anderen Sonderwunsch, schließlich fängt bei mir schon das Problem mit Tomatenstücken in der Suppe an.
Faszinierend für einen Sprachenfanatiker wie mich: der Akzent, ich hatte noch nie jemanden zuvor Thailändisch sprechen gehört. Intensiv, akzentuiert, abwechslungsreich, wie die Aromen der Küche.
Suppe: beim ersten Mal ist es eine Kokossuppe mit Hühnerfleisch, die in einer mehr als großzügigen Schüssel serviert wird.
Zuerst ein wenig ungewohnt, dann aber beginnt die Sache richtig zu schmecken. Ein wenig Säure von der Limette, nachgesüßt wurde auch, das Zitronengras verleiht ordentlich Aromatik, Zitronenblätter tun ihr Übriges (die kenne ich sonst nur von meinem Balkon!).
Den Koriander muss man mögen, vor allem das Kraut ist nicht jedermanns Geschmack. Ich selbst mag’s (in Maßen) ganz gern.
Das Fleisch ist schön zart.
Alles in allem eine sehr anregende Sache, wie gesagt mal ganz was Neues.
Hühnerspieße mit Erdnusssauce (Vorspeisenportion).
Lasse ich nach ca. der Hälfte stehen.
Einerseits, weil ich jetzt schon jetzt merke, dass mein anspruchsvolles Menü mich mengenmäßig komplett überfordert und ich noch „ein wenig“ Platz für die Hauptspeise brauche.
Andererseits aber auch, weil mir das schön gelbfarben marinierte Hühnerfleisch angesichts der Geschmackskombination mit gemahlenen Erdnüssen nicht so recht zusagen will. Das curryartige Hühnerfleisch bekommt mit den Erdnüssen einen weiteren „schweren“ Partner, ohne einen Gegenpart dazu, wie etwa Zitrone oder ähnliches. Und die beigestellten rohen Gurken würden weder diese Aufgabe übernehmen können noch würde ich sie auch nur anrühren.
Gurken werden von mir ja bekanntermaßen als Lebensform nicht anerkannt ;-)
Matsaman-Curry mit Kartoffeln und Erdnüssen.
Auch hier kommt die Erdnuss vor, allerdings ist die Kombination mit Kartoffeln, Hühnerfleisch und dem sehr guten Reis sehr viel ausgewogener als zuvor bei den Spießen. Auch hier ist Kokosmilch dabei, erinnert dadurch sofort an die Suppe.
Gemäß hauseinger Schärfegrad-Definition hat das Matsaman eine von drei möglichen Chilischoten, ist also sehr, sehr mild.
Bei der Hälfte schlägt man wir vor, es mit nach Hause zu nehmen, weil ich bereits viel zu viel gegessen hatte. Am Abend gab‘s also Teil 2, ein gelungenes Abendessen.
Beim zweiten Besuch gab’s dann eine Gemüsesuppe, wie schon zuvor erwähnt ohne Tomatenstücke. Auch diesmal ist ordentlich Kokosmilch drin, fast schon ein wenig zu viel. Eine Wantan-Suppe (der thailändische Name dazu ist mir jetzt entfallen) hätte es auch auf der Karte gegeben, doch die war dieses Mal aus.
Rotes Curry mit Rindfleisch, Zuckererbsen und Bambus.
Die Kokosmilch bleibt dominant, ich sollte wohl beim nächsten Mal eine der Süß-Sauer-Gerichte wählen. Ansonsten schmeckt die Mischung sehr gut, nur die Zuckererbsen erinnern mich in der Konsistenz eher an Kichererbsen, die Schale ist ziemlich zäh.
Laut hauseigener Schärfe-Skala hat dieses Hauptgericht wiederum gar drei von drei möglichen Chili-Symbolen. Doch es ist gerade mal schön dezent scharf, wobei die Schärfe bis zur Hälfte des Essens überhaupt kaum präsent ist, erst nach und nach stellt sich ein angenehmes „Wärmegefühl“ ein.
Hier bleibt also für die „fuego“-Fans noch viel Luft nach oben. Wenn ich da das legendär scharfe Curry im Wiener Tibet-Restaurant in Erinnerung rufe, da waren 3 von 4 möglichen Schärfegraden schon viel zu viel für mich, nämlich tränentreibend scharf.
Erstes Fazit nach zwei „Thailand-Ausflügen“: vor allem das Süß-Sauer-Zusammenspiel der Hühnerfleischsuppe hat es mir angetan. Da gilt es an- und fortzusetzen.
Zartes Fleisch, interessante, aromatische Gewürze – und eben das süße Säurespiel. Freue mich auf alle Fälle auf eine Fortsetzung.
Ich muss allerdings beim nächsten Mal ein wenig von der Kokosnuss wegkommen, sonst wachsen mir noch Palmblätter aus den Ohren.Weniger anzeigen
Mimi
(1)
Alter Platz 31, Klagenfurt am Wörthersee 9020
In diesem Guide weil: Sushi. Bis jetzt immer tadellos. Wunderschöne Sitzecke mit "Barfuß"-Pflicht.
SpeisenAmbienteService
6. Mär 2012
Das Mimi ist für Klagenfurter Verhältnisse schon relativ lange aktiv, es hat sich auch innen nichts geändert.
Alter Platz 31 ist eigentlich Kla...MehrDas Mimi ist für Klagenfurter Verhältnisse schon relativ lange aktiv, es hat sich auch innen nichts geändert.
Alter Platz 31 ist eigentlich Klagenfurts ältestes Haus, das Haus der Goldenen Gans, mit Blick auf den Alten Platz. Der Eingang ist allerdings südseitig, vom wunderschönen Landhaushof aus, gegenüber vom Salzamt.
Die Lokalinfo links beschreibt das Ambiente als minimalistisch - und das trifft die Sache sehr gut - der untere (Raucher-)Bereich ist fast amerikanisch anmutend schlicht (Tische links und rechts mit mittigem „Durchgang“), während der über eine steile Treppe erreichbare obere Nichtraucherbereich mit beleuchteten Fensterattrappen zumindest ein wenig Charme auszustrahlen versucht.
Ein kleines Highlight ist aber die schöne große Sitzecke oben, die nur mit Hauspatschen betreten werden darf. Eine bei meinem Besuch gerade hereinkommende Familie schickte die beiden staunenden Kinder gleich mal voraus ins kleine Séparée.
Das Service ist sehr freundlich. Die erfolglose Bestellung von Weißem Tee artete zu einem lustigen Missverständnis aus, da es keinen Weißen Tee gab und die Dame zuerst überhaupt „Reis“ statt „weiß“ verstand. Beide Seiten amüsierten sich darüber köstlich und man brachte stattdessen Grünen Tee, der so war, ich ihn am liebsten habe. Im schönen Kännchen mit großen Blättern drin.
Da ich zu Mimi gerne wegen schnellem Hungerstillen vorbeischaue, bestelle ich Miso-Suppe und eine Portion Sushi und Maki (ohne Garnelen und bei mir obligatorisch – ohne Gurken…).
Zuerst kam überhaupt ein Portiönchen Sprossensalat, den ich gerne esse und mich wieder daran erinnerte, endlich die hauseigene Sprossenkultur wieder aufzunehmen. Sprossen sollen ja ernährungsphysiologisch wahre Wunderwaffen sein.
Die Miso-Suppe war dann doch nicht so ganz mein Fall, ziemlich wässrige Angelegenheit mit ein paar Blättern Algen drin. Die traditionelle Suppe besteht ja aus dünnem Fischsud, nicht so ganz der Hammer für meinen Geschmack.
Sushi und Maki: tadellos, hier gibt’s wieder nix zu meckern, Größe, Reiskonsistenz und Fisch geben keinen Grund zur Klage.
Fazit: locker zehn Besuche habe ich nie bereut. Der elfte kommt bestimmt.Weniger anzeigen
Fischrestaurant Abbazia
Badgasse 10, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Kroatisch, Fisch. Seit Jahren eine Institution, seit kurzem in die Altstadt umgezogen.
SpeisenAmbienteService
5. Dez 2012
Heiß ich Branko Simić, håb i schlechte Image?
Falsch: er heißt Branko Bijelić und hat bestes Image.
Herr Bijelić wird mir den ...MehrHeiß ich Branko Simić, håb i schlechte Image?
Falsch: er heißt Branko Bijelić und hat bestes Image.
Herr Bijelić wird mir den Wortwitz von Lukas Resetarits verzeihen, er ist ja selbst ein echter Humorbolzen. Und schon lange in Klagenfurt. Sein „Abbazia“ (kroatisch: Opatija) gibt es nun auch schon sehr lange, allerdings ist es seit ein paar Jahren etwa von der stark befahrenen St. Veiter Straße ohne vorhandene Parkplätze in eine der schönsten Alstadtgassen Klagenfurts umgezogen: die Badgasse, zusammen mit der Osterwitzgasse ein wirklich entzückendes „Eck“.
Seit nicht allzu langer Zeit hat der umtriebige Branko auch sein eigenes Atelier ganz in der Nähe (Osterwitzgasse 10, siehe [Link]) eröffnet, seine eigenen Bilder werden dort ausgestellt – und finden sich natürlich in seinem Lokal wieder.
Welches sich über zwei Stockwerke des mittelalterlichen Hauses erstreckt, Vorsicht – steile Stufen!
Drinnen ist’s echt gemütlich zu sitzen, vor allem gefällt mir das obere Stockwerk.
Der Tisch für vier ist reserviert, Chef persönlich geleitet uns nach oben, sein Temperament ist unüberhörbar – und der Hinweis auf seine Bilder darf natürlich nicht fehlen. Der persische Kellner versorgt die Gäste von Beginn bis zum Schluss bestens, und sein Humor passt wie jener vom Chef ideal zur Location.
Tomatensuppe: Eigentlich kein schlechtes Süppchen, allerdings auch ein wenig dünn, immerhin keine Instantsuppe wie man sie oft bekommt. Ein bisschen Pepp könnte sie allerdings schon haben.
Am Nachbartisch wird eine gemischte Fischplatte bestellt – für zwei. Enorme Platte – vielleicht beim nächsten Mal?
Die Hauptgänge werden serviert, unter anderem ein griechischer Salat, Spaghetti mit Miesmuscheln (nicht für mich, ich sitze nicht gern vor einem Scherbenhaufen), Spaghetti al nero di seppia (ja, die kroatische Küste hat auch eine italienische Vergangenheit) und für mich der Branzino mit Mangold und Kartoffeln.
Der gegrillte Wolfsbarsch ist soweit tadellos und anständig zubereitet, der Mangold-Kartoffelmix ist ein wenig weich und geschmacklich eher zurückhaltend geraten. Nicht schlecht, da und dort ein wenig mehr Biss könnte das Gemüse aber schon vertragen.
Trotzdem: die Freunde am Tisch waren allesamt mit ihren Gerichten zufrieden.
Baklava: kannte ich bis dato noch nicht, eine Art karamellisierter Apfelstrudel, nur ohne Äpfel ;-)))
Türkischer Kaffee dazu: ein Kroate beherrscht die Zubereitung eben. Gut so, den Kaffeesud zu lesen vergaß ich dann allerdings ;-)
Fazit: hier lohnt es sich mal richtig ordentlich zu tafeln und auch ein bisserl mehr zu trinken, obwohl ich von den dalmatinischen Weinen wie Plavac oder Dingać nicht allzu überzeugt bin. Gut, an jenem Tag aßen wir zu Mittag – und da gibt’s bei mir normalerweise ohnehin nur Mineralwasser.
Gute Küche, wenn auch Kleinigkeiten nicht vollends überzeugten wie etwa die Beilagen. Lohnenswert aber auch schon allein wegen der lustigen Mannschaft. Chef und Kellner sorgen stets für gute Stimmung. Die Chance auf einen lustigen Abend mit Kontakt zu den Wirtsleuten ist hier auf alle Fälle gegeben!Weniger anzeigen
Konoba
Rotschitzenstraße 14, Viktring 9073
In diesem Guide weil: Kroatisch. Eines der wenigen, die ich kenne. Gegrilltes und Ajvar, lustiger Chef inklusive.
SpeisenAmbienteService
10. Dez 2010
Zugegeben, die Küche ist immer die gleiche geblieben: klassische Grillspezialitäten aus Dalmatien. So wie die Weine.
Die Frau kämpft in der Küche...MehrZugegeben, die Küche ist immer die gleiche geblieben: klassische Grillspezialitäten aus Dalmatien. So wie die Weine.
Die Frau kämpft in der Küche, der Mann bemüht sich mit großem Mundwerk um die Gäste.
Deftig: Rasnici, Cevapcici, Muckalica, Ajvar. Kein Eldorado für Vegetarier, aber die Liebhaber von scharfem Gegrillten kommen hier voll auf ihre Rechnung. Minus: während die dalmatinische Küche herzhaft und typisch ist, sind es auch die Weine. Und in diesem Falle ist dies kein Kompliment. Rau und ruppig, aber nicht edel würd ich mal sagen, das kann Frankreich, Italien oder Österreich dann doch besser.
Trotzdem: ein Besuch lohnt sich hier sicher. Alles andere ist Geschmacksache.Weniger anzeigen
Fallaloon - Fine Asian Dining
Völkermarkterstrasse 225, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Großes Lokal im Klagenfurter Einkaufsviertel.
SpeisenAmbienteService
12. Aug 2012
Mittagessen irgendwo zwischen Möbelhaus, Kino Center, McWürgerking und bellaflora.
„Fine Asian Dining“ verspricht man im Hause „Fallaloon“.
Ei...MehrMittagessen irgendwo zwischen Möbelhaus, Kino Center, McWürgerking und bellaflora.
„Fine Asian Dining“ verspricht man im Hause „Fallaloon“.
Ein weitläufiges, mehrmals ausgebautes Lokal mit einem „Shop“ im Eingangsbereich.
Nicht unbequeme Zweiertische mit hellem Leder, draußen ein überdachter Freibereich mit viel Rattangestühl (vom Möbelhaus gegenüber?) – und nach der Renovierung weit weniger pseudoasiatischer Einrichtungsschmonz.
Das Service ist flink, nicht aufgesetzt freundlich aber auch ordentlich beschäftigt, vielleicht ein wenig unpersönlich. Allerdings gehen hier auch eine ganze Menge Leute ein und aus.
Das Mittagsbuffet neigt sich zeitlich schon dem Ende zu (15 Minuten vor 14 Uhr), gehört nicht in die Kategorie „kilometerlang“, ist aber um diese Zeit noch nicht von den oft gierigen Vielfressern zerstört und z’merschert worden. Die einzelnen Gerichte sehen noch nicht unansehnlich wie so oft bei diesen Buffets aus.
Die Sushi-Theke ist gleich daneben, hier wird grad eifrig Sashimi geschnitten.
À la carte: Sushi und Maki, natürlich für mich ohne Gurken und auch ohne Garnelen.
Wirkliche Unterschiede kann ich in puncto Reisqualität und Fisch nicht erkennen, der Fisch selbst verbreitet auf alle Fälle mal keine verdächtigen Gerüche.
Hühnerfleisch mit Bambus und Pilzen.
Fleisch sehr zart, Gemüse saftig knackig, mäßig gesalzen (erfreulich!), nicht mit Tonnen von Maizena eingedickt. Karotten sind auch dabei (was sagt SSW dazu? *zwinker*).
Fazit: ordentliches Mittagessen ohne große Überraschungen, mangelnde Qualität wie vor Jahren noch bemängelt wurde habe ich allerdings nicht entdecken können.
Im Vergleich zu anderen Sushi-Lokalen nicht die billigste Variante.Weniger anzeigen
Buffet zur Tramway
Wilsonstraße 39, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Legendäre Wursttankstelle zum gepflegt-urig "Absacken". Direkt am Lendkanal per Fahrrad erreichbar.
SpeisenAmbienteService
3. Jun 2012
„I maan i tram!“
Wer kennt den Satz nicht. Ich kenne ihn allerdings auch aus einem ganz anderen Grund. Wenn ich nämlich mit meinen Freunden „bei...Mehr„I maan i tram!“
Wer kennt den Satz nicht. Ich kenne ihn allerdings auch aus einem ganz anderen Grund. Wenn ich nämlich mit meinen Freunden „bei der Tram“ abhänge, dann fällt immer wieder dieser Satz.
Man trifft sich zum Irish Stout, man kocht gemeinsam, man geht bowlen – oder man trifft sich bei der Tram, bei Wurst und Bier im Klagenfurter „Mikrokosmos“ am Lendkanal.
Das hat bei uns schon Tradition und irgendwie Kultcharakter erreicht.
Die Klagenfurter Straßenbahn gab es ja bis 1963, vom Hauptbahnhof (als Pferdebahn!) über den jetzigen Busbahnhof, den Heiligengeistplatz, bis einerseits nach Annabichl (Norden) oder bis hinaus entlang des Lendkanals zur Militär-Schwimmschule am Friedelstrand.
Ein Erinnerungsstück so zu sagen ist die Museumsbahn ganz draußen am Lendkanal, kurz vor der Einmündung in den Wörthersee, nahe der Halbinsel Maria Loretto.
Daneben stehen die beiden stillgelegten Tramwagen. Doch stillgelegt ist nur der Straßenbahnbetrieb. Die Wurst und das Bier haben den geschichtsträchtigen Karossen sprichwörtlich wieder Leben eingehaucht.
Nicht zuletzt deswegen ist die „Tram“ besonders gut gelegen.
Der Radweg entlang des Kanals führt direkt an der Tram vorbei. Gegenüber liegt die erwähnte Halbinsel Loretto inklusive Schlösschen, Restaurant und Freibad, das große Strandbad ist nur ein paar Steinwürfe weiter entfernt.
Und wenn wie jedes Jahr die Beachvolleyballer anlässlich der World Tour gastieren, ist auf der anderen Seite des Kanals im mobilen Stadion samt 8000 Leuten die Hölle los.
Und trotzdem bleibt es hier beschaulich und bescheiden.
Radfahrer und Skater bleiben ebenso stehen wie Familien samt Kind und Hund, die sich über die Spielgeräte und den Erdbeergarten freuen. Die Biertische sind keine Polstersessel, aber laden ein zu ungezwungenem Kontakt mit Menschen, die man kennt – oder noch nicht kennt.
Die üblichen „Stadtphilosophen“ findet man natürlich auch hier, über so manche politische Inkorrektheiten schmunzelt man, das gehört halt mal dazu.
Für’s Essen heißt’s anstellen, auch wenn die Speisen dann zum Tisch kommen, lohnt es sich, die Flüssignahrung gleich per Fenster selbst aus dem „Triebwagen“ zu holen.
Will heißen: Berner Würstel, Currywurst, Bratwurst, Pommes, Salate. Bier und Limonaden, sogar alkoholfreies Weizen kriegt man.
Service: der Familienbetrieb ist immer entspannt und freundlich, lässt sich nicht hetzen.
Qualität? Nix zu jammern: knackige Currywurst, Bernerwürstel nicht trocken, die Pommes stinken nicht nach altem Öl und haben guten Biss.
Der Salat ist immer knackig und frisch.
Klar: fern von Haubenküche, aber manchmal darf’s auch mal um die Wurst gehen. Solange kein schaler Nachgeschmack oder schwere Bäuche zurückbleiben. Und das gab’s hier noch nie.
Fazit: der „Absumperfaktor“ bei Wurst und Gerstensaft ist hier natürlich besonders hoch. Gerade in der warmen Jahreszeit, wenn hier in Kärnten auch die Abende richtig schön lau werden, ist’s besonders fein.
Apropos sumpern: den Gelsenspray braucht man hie und da auch.Weniger anzeigen
Gelateria Tutti Frutti
Burggasse 23, Klagenfurt 9020
In diesem Guide weil: Gelateria, original italienisch. Klein, aber fein. Bester Kaffee unter Kärntner Sonne.
SpeisenAmbienteService
20. Mär 2012
Es muss einfach sein: diese Gelateria verdient eine Erwähnung auf dieser Site.
Schon vor über einem Jahr habe ich darüber geschrieben. Und auch...MehrEs muss einfach sein: diese Gelateria verdient eine Erwähnung auf dieser Site.
Schon vor über einem Jahr habe ich darüber geschrieben. Und auch heute war ich wieder dort.
Nicola Goriup und seine Frau Martina haben es geschafft. Sie haben aus dem südöstlichen Teil des Klagenfurter Stadtzentrums, fernab der typischen Gastro- und Fortgehmeile um den Alten und Neuen Platz, eine kleine Insel des Genusses geschaffen. Burg- und Paradeisergasse sind zwar sehr wohl mit dem für Klagenfurt typischen Einbahnverkehr gesegnet, aber trotzdem ist die Gegend ein Stiefkind – selbst die nahe Bahnhofstraße ist kein Erfolgsgarant.
Da bedarf es Hartnäckigkeit, kompromissloser Qualität und der Überzeugung, das Besondere zu machen. Und – ein Händchen für die einheimische Bevölkerung zu haben. Das geht soweit, dass gegenüber stolz das neue Tutti-Frutti-Firmenauto mit Klagenfurter Kennzeichen steht, auf das ihn die Gäste ansprechen – und umgekehrt. Nicola liebt seine Rolle, das merkt man in jeder Handbewegung und an seinem schelmischen Grinsen.
Dabei musste man wieder lange warten, bis der Laden aufmacht: im Winter ist Nicola in Oberitalien als Vertreter für Kaffee und Kaffeemaschinen unterwegs, erst vor gut zwei Wochen wurden die Pforten wieder geöffnet und der Sitzgarten übernahm wieder den Platz der beiden Längsparkplätze vorm Haus.
Ansonsten besteht der Laden gerade mal aus der großzügigen, neu angeschafften Eisvitrine und, abgesehen von den Tischen im kleinen Sitzgarten, von den gerade mal zwei kleinen Stehtischen links und rechts neben dem Eingang (bei Schönwetter). Mehr Platz ist nicht – vielleicht gerade deshalb entstehen immer wieder lustige Szenen und Dialoge zwischen Gästen, die sich vor dem Eisessen überhaupt noch nie gesehen hatten.
Angemerkt sei, dass der Maestro auch das Handwerk der richtigen Kaffeebereitung, ein hierzulande seltenes Talent, professionell in der Branche weitergibt. Wie auch die Kompetenz in Sachen Wein ein leider Gottes unterschätztes Detail der Gastronomie. Bohnen, Wasser und Tassen sind dieselben Bausteine, aber warum nicht gleich das Beste herausholen? Kaffee „runterlassen“ kann jeder, Kaffee bereiten können nur wenige.
Hier geht es einfach vonstatten, weil die Parameter stimmen: Röstung, Mahlgrad, komprimieren, Temperatur, Wasserqualität (Filter), Wassertemperatur, Brühzeit, und die nötige Passione naturalmente.
Heraus kommt ein Caffè, der einfach immer schmeckt, immer schöne Crema besitzt und nie mit Zucker „zivilisiert“ werden muss, weil er ohnehin schon mild ist, bei all der Kräftigkeit.
Der Cappuccino… 1 Drittel Espresso, 1 Drittel geschäumte Milch und 1 Drittel Milchschaum. Das ist die Theorie. Hier zeichnet der Maestro dank der Feinporigkeit auch noch Muster und Bildchen in den Schaum. Das gelingt nur, wenn man weiß, wie’s geht, selbst in Italien ist das nicht überall selbstverständlich. Bravissimo!
Bevor ich endlich über’s Eis zu reden beginne, noch ein kleines Wörtchen zum Wein: auch den bietet er an, auch heute wieder saßen zwei Herren am Tisch neben dem Eingang – beim schönen Glasl Wein. Aber nicht irgendeiner: Winzer wie Jerman oder Marco Felluga gehören zumindest zur Oberliga. Das steht zwar nicht auf der Karte, freut mich aber umso mehr.
Jetzt aber: Heute mal Erdbeer, Banane, Haselnuss. Klassiker. Die schmecken so, wie sie schmecken müssen, wenn einfach nur natürliche Zutaten verwendet werden. Schlagoberslastigkeit ist dabei tabu, weil der Fruchtgeschmack sonst zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird.
Nicola kann aber auch anders: weil er auch eine eingeschworene Fangemeinde hat (Facebook sei Dank), kommen auch immer wieder Wünsche, die an ihn herangetragen werden. „Ja mach doch mal….“
Da kann es dann schon sein, dass Kunden ihm die Zutaten für Experimente einfach mitbringen. Über Facebook wird’s dann angekündigt – und dann heißt’s schnell sein, denn die limitierten Editionen sind schnell wegschnabuliert:
„Wundercreme“, „Walderdbeere“, „Weiße Schoko mit Preiselbeere“, mal wird mit Kastanienhonig experimentiert, dann wieder mit Kirschen.
Wie gesagt, er hört auf seine Kunden und Fans: laktosefreie Eissorten sind das Ergebnis.
Tipp: mein besonderer Favorit ist wieder etwas Einfaches, und trotzdem raffiniert: Affogato (Ersoffenes): eine oder zwei Kugeln Eis, Espresso drüber, fertig. Erfrischt, stärkt und weckt auf zugleich.
Fazit: unter Kennern bereits Kult!Weniger anzeigen