„I maan i tram!“
Wer kennt den Satz nicht. Ich kenne ihn allerdings auch aus einem ganz anderen Grund. Wenn ich nämlich mit meinen Freunden „bei der Tram“ abhänge, dann fällt immer wieder dieser Satz.
Man trifft sich zum Irish Stout, man kocht gemeinsam, man geht bowlen – oder man trifft sic...Mehr anzeigen„I maan i tram!“
Wer kennt den Satz nicht. Ich kenne ihn allerdings auch aus einem ganz anderen Grund. Wenn ich nämlich mit meinen Freunden „bei der Tram“ abhänge, dann fällt immer wieder dieser Satz.
Man trifft sich zum Irish Stout, man kocht gemeinsam, man geht bowlen – oder man trifft sich bei der Tram, bei Wurst und Bier im Klagenfurter „Mikrokosmos“ am Lendkanal.
Das hat bei uns schon Tradition und irgendwie Kultcharakter erreicht.
Die Klagenfurter Straßenbahn gab es ja bis 1963, vom Hauptbahnhof (als Pferdebahn!) über den jetzigen Busbahnhof, den Heiligengeistplatz, bis einerseits nach Annabichl (Norden) oder bis hinaus entlang des Lendkanals zur Militär-Schwimmschule am Friedelstrand.
Ein Erinnerungsstück so zu sagen ist die Museumsbahn ganz draußen am Lendkanal, kurz vor der Einmündung in den Wörthersee, nahe der Halbinsel Maria Loretto.
Daneben stehen die beiden stillgelegten Tramwagen. Doch stillgelegt ist nur der Straßenbahnbetrieb. Die Wurst und das Bier haben den geschichtsträchtigen Karossen sprichwörtlich wieder Leben eingehaucht.
Nicht zuletzt deswegen ist die „Tram“ besonders gut gelegen.
Der Radweg entlang des Kanals führt direkt an der Tram vorbei. Gegenüber liegt die erwähnte Halbinsel Loretto inklusive Schlösschen, Restaurant und Freibad, das große Strandbad ist nur ein paar Steinwürfe weiter entfernt.
Und wenn wie jedes Jahr die Beachvolleyballer anlässlich der World Tour gastieren, ist auf der anderen Seite des Kanals im mobilen Stadion samt 8000 Leuten die Hölle los.
Und trotzdem bleibt es hier beschaulich und bescheiden.
Radfahrer und Skater bleiben ebenso stehen wie Familien samt Kind und Hund, die sich über die Spielgeräte und den Erdbeergarten freuen. Die Biertische sind keine Polstersessel, aber laden ein zu ungezwungenem Kontakt mit Menschen, die man kennt – oder noch nicht kennt.
Die üblichen „Stadtphilosophen“ findet man natürlich auch hier, über so manche politische Inkorrektheiten schmunzelt man, das gehört halt mal dazu.
Für’s Essen heißt’s anstellen, auch wenn die Speisen dann zum Tisch kommen, lohnt es sich, die Flüssignahrung gleich per Fenster selbst aus dem „Triebwagen“ zu holen.
Will heißen: Berner Würstel, Currywurst, Bratwurst, Pommes, Salate. Bier und Limonaden, sogar alkoholfreies Weizen kriegt man.
Service: der Familienbetrieb ist immer entspannt und freundlich, lässt sich nicht hetzen.
Qualität? Nix zu jammern: knackige Currywurst, Bernerwürstel nicht trocken, die Pommes stinken nicht nach altem Öl und haben guten Biss.
Der Salat ist immer knackig und frisch.
Klar: fern von Haubenküche, aber manchmal darf’s auch mal um die Wurst gehen. Solange kein schaler Nachgeschmack oder schwere Bäuche zurückbleiben. Und das gab’s hier noch nie.
Fazit: der „Absumperfaktor“ bei Wurst und Gerstensaft ist hier natürlich besonders hoch. Gerade in der warmen Jahreszeit, wenn hier in Kärnten auch die Abende richtig schön lau werden, ist’s besonders fein.
Apropos sumpern: den Gelsenspray braucht man hie und da auch.
Hilfreich9Gefällt mir6Kommentieren