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7. Juni 2016
SpeisenAmbienteService
Meine Bewertung bezieht sich ausschließlich auf das vietnamesische Nationalgericht: Pho Bo (Reisnudelsuppe mit Rindfleisch). Etwas anderes habe ich nicht gegessen, weil mir die Lust auf Mehr vergan... MehrMeine Bewertung bezieht sich ausschließlich auf das vietnamesische Nationalgericht: Pho Bo (Reisnudelsuppe mit Rindfleisch). Etwas anderes habe ich nicht gegessen, weil mir die Lust auf Mehr vergangen ist. Vielleicht sind die anderen Gerichte, die hier beschrieben wurden, wirklich ganz gut, nur fällt ein vietnamesisches Restaurant in meinen Augen durch, wenn es DAS Nationalgericht dermaßen „verunstaltet“. Ich bin da ziemlich gnadenlos.
Es mag sein, das die Pho Bo im by Chi den europäischen Geschmack vollkommen trifft. Außer Koriander und etwas Thaibasilikum ist ja eigentlich nichts wirklich Exotisches dabei. Die Suppe war eine sehr gute Rindsuppe, aber sie hatte kein vietnamesisches Herz. Wenn man die Reisnudeln, Sojasprossen und das Rindfleisch durch einen Leberknödel ersetzt und die asiatischen Kräuter weggelassen hätte, hätte man eine ausgezeichnete österreichische Leberknödelsuppe vorgesetzt bekommen. Nichts gegen österreichische Suppen. Ich liebe sie! Wenn ich aber vietnamesisch essen gehe, möchte ich auch eine vietnamesische Suppe haben. Was macht die Pho-Suppe so besonders? Was macht sie anders? Es ist die Zubereitung, es sind die Gewürze. Wo war der besondere Geschmack vom langsam gerösteten Sternanis und Kardamom? Hier fehlte er vollkommen. Zimt und Ingwer könnten die Suppe auch verfeinern. Leider schmeckte ich hiervon auch nichts – wie schade!
Optisch machte die Suppe einen sehr guten Eindruck – für die meisten Europäer: eine große Schüssel mit dünnen Rindfleischscheiben und eine große Menge an undefinierbaren Kräutern. Ich musste leicht schlucken. Wieso sind die Kräuter so klein geschnitten wie Schnittlauch? So isst kein Vietnamese seine Pho. Die Kräuter werden reingezupft! Sie werden separat serviert. Der Gast kann sich von der Frische der Kräuter überzeugen und entscheidet über die Menge der Kräuter, die er in seiner Pho haben möchte. Genauso ist es auch mit den Sojasprossen. Auch diese wurden bereits in die Suppe gemischt – das geht überhaupt nicht! Sojasprossen müssen ebenfalls separat serviert werden. Sie dürfen nur ganz kurz in der Suppe sein um nicht zu weich zu werden. Was die vietnamesische Küche auszeichnet ist, dass in einem Gericht nicht nur unglaublich viele Geschmacksrichtungen, sondern auch unterschiedliche Konsistenzen, wie knackige, frische Sojasprossen, die in einer brandheißen Suppe zu finden sind. Bei dieser Pho-Suppe ist dieses harmonische Zusammenspiel gegensätzlicher Ingredienzien nicht vorhanden. Die Sojasprossen waren „zerkocht“ durch den viel zu langen Aufenthalt in der Suppe.
Was dann wirklich getrennt dazu serviert wurde, waren ca. 4 hauchdünne Scheiben von einer Chilischote, ein kleiner Batzen Hoisin-Sauce und ein Drittel von einer Zitronenspalte. Für mich war dieser Anblick wirklich schlimm. Warum ist hier alles so klein und so wenig? Aber wie schon erwähnt, bin ich eine Ausnahme. Für die Meisten sind diese Mengen ausreichend, weil ja die gute Leberknödelsuppe, ähm…sorry, natürlich Pho-Suppe keine zusätzliche Würzung (schon gar nicht Zitrone oder Chili) braucht.
Der nächste Schock folgte zugleich. Die Reisnudeln waren ziemlich dünn und weit entfernt von den richtigen Pho-Nudeln. Nicht einmal die richtigen Reisnudeln, werden hier verwendet. Die Enttäuschung wurde immer größer. Schlimmer geht’s nicht mehr, aber da hat sich der Vielesser getäuscht. Schlimmer geht’s immer! Und was kann es schlimmeres für einen Vielesser geben als eine winzige Portion, die ihn nicht mal annähernd satt macht. Insgesamt habe ich 3 x die Nudeln und das Rindfleisch mit den Stäbchen aus der Suppe gefischt und das war‘s – Ende im Gelände! Was für eine Hauptspeise, die sich mengenmäßig als Vorspeise entpuppte, aber sich preismäßig in der Hauptspeisen-Liga bewegt: EUR 12,90.
Ich war zu frustriert um ein weiteres Gericht zu bestellen, wollte nur schnell bezahlen und in ein anderes Restaurant wechseln. Als die junge Kellnerin und Tochter des Hauses mich gefragt hat, ob alles in Ordnung wäre, kam von mir ein zögerliches: nnnnnnnnnnnjjjooo. Ich war zu frustriert und wenn ich Hunger habe, bin ich immer schlecht gelaunt. Daher wollte eigentlich keine Diskussion. Es stand für uns fest, dass wir in Zukunft einen großen Bogen um dieses Restaurant machen werden. Die Kellnerin starrte mich an und fragte bohrend nach, was denn nicht in Ordnung sei. Ich wollte nett sein und habe gesagt, dass es wahrscheinlich an mir läge, ich würde eine authentische Pho Bo bevorzugen. Sie starrte mich immer noch entsetzt an und fragte nochmals nach, dieses Mal schon einiges schärfer und frecher. Mir kam dann der Gedanke, dass sie vielleicht aus Interesse, weil sie sich verbessern möchte, so hartnäckig nachfragt. Na gut, dann packte ich aus (aber alles immer noch sehr höflich formuliert). Sie starrte mich an und sagte etwas eingeschnappt:“ Da müssen sie mit meiner Mutter sprechen. Ich bin hier in Österreich geboren!“, gab mir das Wechselgeld und weg war sie. Für mich war klar, dass ich mich getäuscht habe. Es war kein Interesse an meiner Kritik vorhanden, sondern absolutes Unverständnis und Entsetzen über ein „nnnnnnnnjjjjoooo, war ned so geil!“ eines Gastes. Über die Aussage, dass sie in Österreich geboren wäre, konnte ich nur schmunzeln. Nur weil man in Österreich auf die Welt gekommen ist, heißt das nicht, dass man die Küche seines Heimatlandes als Kind und jetzt als Erwachsene nicht kennt. Sie wird genau wissen, wie die Pho Bo zuhause schmeckt und wie anders diese im Restaurant ist. Mein Magen verlangte nach Input. Also, nichts wie weg, ins Auto gestiegen und in ein weiteres Restaurant auf meiner To-Do-Liste eingecheckt. Hauptspeise und Nachspeise waren super (Vorspeise hatte ich ja schon). Es gab dann doch noch ein Happy End!
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16. November 2015
SpeisenAmbienteService
Wir waren in den letzten Monaten schon so oft dort und langsam aber doch gehört dieses Restaurant zu meinen Favoriten, was gute chinesische Küche betrifft. Aus welcher chinesischen Provinz die Betr... MehrWir waren in den letzten Monaten schon so oft dort und langsam aber doch gehört dieses Restaurant zu meinen Favoriten, was gute chinesische Küche betrifft. Aus welcher chinesischen Provinz die Betreiber kommen oder welche chinesische Küche hier vorherrscht, kann ich leider nicht beurteilen. Hier im Forum haben wir einen China-Experten, der sich vielleicht nach dieser Bewertung dazu äußern wird.
Meine bescheidenen Kenntnisse der chinesischen Küche beschränken sich auf einen Urlaub, den ich natürlich so wie viele anderen Touristen auch, in Peking und Shanghai verbracht habe. Was vielleicht nicht so typisch ist, sind unsere kulinarischen Experimente. Wir haben uns selbstständig gemacht und in chinesischen Restaurants mit dem Finger auf die Speisen anderer Gäste gezeigt, die uns als appetitlich erscheinen. Die Karte konnten wir ja nicht lesen. Wir wussten zwar nicht, was uns aufgetischt wurde, aber geschmeckt hat es. Das ist doch die Hauptsache.
Wie oft habe ich schon nach dieser Geschichte Sprüche wie „Du hast bestimmt Hunde- oder Katzenfleisch gegessen - igitt!“ gehört. Meine Güte, als ob das jetzt so extrem schlimm wäre. In Vietnam zum Beispiel gibt es nur bestimmte Regionen, wo Hundefleisch gegessen wird. Ich kenne viele Vietnamesen, die Hundefleisch niemals anrühren würden. Es handelt sich um eine Delikatesse, die nicht Jeder mag. Auch habe ich in jungen Jahren mit Ecuadorianern in einer WG gelebt. Diese haben mir berichtet, dass sie von Amerikanern und Europäern als „Meerschweinchen-Esser“ abgestempelt werden. Einer davon (es waren 4) hat einmal in seinem Leben ein Meerschweinchen gegessen. Auf die Frage wie das Meerschweinchen denn geschmeckt hätte, kam die kurze Antwort:“Chicken is better and cheaper!“.
So, jetzt sollte ich mich aufs Wesentliche konzentrieren: das Essen im Dim Sim Restaurant im Chinazentrum. Wir waren in den letzten Wochen sehr so oft hier, immer abends. Ich würde das Essen hier als solide und bodenständig einstufen. Ich mag bodenständige Küche, egal woher sie kommt. SSW, Bertl und neugierig haben schon hervorragende Bewertungen dazu geschrieben. Deswegen habe ich mir mit meiner Bewertung auch Zeit gelassen. Über Ambiente und Service möchte ich gar nicht so viel schreiben, meine ReTe-Kollegen waren ja schon sehr fleißig. Nicht uninteressant ist es zu wissen, dass es sich um ein sehr familienfreundliches, Nichtraucher-Lokal handelt. Ein Raucherbereich ist aber vorhanden, wenn man nicht kälteempfindlich ist und keinen Anspruch aufs Ambiente hegt. Dieser befindet sich im Vorraum. Wenn man die Treppe hochkommt, befindet sich links der Eingang, gerade aus geht’s zum WC und rechts sind einige wenige Tische aufgestellt. Hier können sich Raucher oder Gäste, die nicht reserviert haben und keinen Platz mehr im Restaurant finden, niederlassen. Der Nachteil ist, wie bereits erwähnt, dass hier nicht wirklich gut geheizt wird. Am Abend ist das Restaurant immer voll. Nicht nur der Anteil an asiatischen Gästen sondern auch der Lärmpegel ist extrem hoch. Also für romantische Abende oder Hochzeitsanträge wäre dieses Restaurant nicht besonders empfehlenswert ;) Ohne Reservierung geht gar nichts oder man kommt einfach früher, so zwischen 17 – 18 h.
So, jetzt komme ich hoffentlich bald zum Essen. Es gibt eine Neuerung! Die Übersetzung der chinesischen Karte, die der junge Herr (Sohn der Betreiber?) in seiner „schönsten Handschrift“ auf einigen Notizblättern verewigt hatte, wurde jetzt ganz professionell ausgedruckt und laminiert. Man muss sie nicht mehr extra anfordern. In jeder austrochinesischen Speisekarte befindet sich die übersetzte chinesische Karte. Leider macht meine Handykamera momentan Probleme. Einige Speisen habe ich mir gemerkt. Hier ein kleiner Auszug:
Ganze Lammkeule (auf Vorbestellung)
Froschschenkel mit Ingwer und Jungzwiebel
Ente mit gedämpften Klebereis
Abalone
Gebratene Schweinezunge
Gebratener Schweinedarm (scharf)
„Yu Xiang“ Melanzanie
Schweinedarmtopf
Gekochte Rindersehenen
Rindfleisch mit Chili aus dem Trockenwok
„Bao C(h)ao“ Schweinenieren
Schweinenieren nach Szechuan Art
usw.
Die klassischen Gerichte für chinesisches Essen abgestimmt auf den europäischen Gaumen-Liebhaber gibt es natürlich auch. Aber diese Gerichte interessieren mich nicht. Die Preise sind mehr als in Ordnung. Wir zahlen zu zweit je nach Hunger zwischen 40 und 70 Euro für mehrere Speisen.
Natürlich gibt es Dim Sums, die uns relativ gut schmecken. Besonders fixiert habe ich mich auf die Dim Sums mit gegrilltem Schweinefleisch und Dim Sums mit Garnelen und Bärlauch. Die Dim Sums mit Rindfleisch, Ingwer und Jungzwiebeln haben es mir nicht so angetan, weil sie in einer Schüssel mit viel Sauce gedämpft und entsprechend aufgeweicht wurden. Die Portionen sind nicht zu unterschätzen! Wir waren einmal so gierig und haben zu zweit eine Pekingente und 4 verschiedene Dim Sums bestellt. Das war sogar für mich viel zu viel und die „Wiederkehr der Ente“ (von Bertl beschrieben) habe ich nicht mehr genießen können. Der Koch hat uns gefragt, ob wir die Reste der Pekingente als Suppe oder gebacken haben wollen. Auch auf den Schärfegrad wurde eingegangen.
Die Pekingente möchte ich hier besonders hervorheben. Als wir in Peking waren, haben wir diese in einem Pekingente-Restaurant genossen. Das Restaurant war riesengroß, wie ein kleiner Palast. Es gab dort nur ein Gericht: die Pekingente! Wir waren im 5. Stock und hatten ein eigenes Zimmer. Serviert wurde die Pekingente wie im Dim Sum Restaurant im Chinazentrum. Nur eine „Wiederkehr“ gab es nicht – bye bye forever! Die dünnen Entenfleisch-Scheiben wurden im kleinen Teigfladen gelegt und zusätzlich mit Gurken- und Lauchstreifen gefüllt. Das Ganze wird gerollt und in die Tian Mian Jiang-Sauce getippt. Man kann die Sauce auch direkt in den Teigfladen geben. In Peking war die Ente riesengroß und extrem fettig. Ich esse gerne fettiges Essen, aber diese Ente hat mich in die Knie gezwungen und zwar vor der Toilettenschüssel. Ich habe mich die halbe Nacht lang übergeben müssen. Im Dim Sum Restaurant hingegen ist die Ente ziemlich mager, aber nicht trocken. Bis jetzt habe ich bis auf Überfressungsübelkeit (daran bin ich selber schuld) keinerlei Nebenwirkungen gehabt.
Die Nudelsuppen habe ich nur bei anderen Gästen gesehen. Die Portionen scheinen mehr als ausreichend zu sein. Der Plan für meinen nächsten Besuch wäre 1 x Nudelsuppe, die sich zwei Personen locker teilen können, dann 2 x Dim Sum und eine Hauptspeise mit Reis. Hoffentlich werde ich nicht platzen, aber wenn, dann hat es sich wenigstens ausgezahlt.
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9. August 2015
SpeisenAmbienteService
Chrisauswien hat durch seine Bewertung nicht nur eine interessante MSG-Diskussion ausgelöst, sondern mich auch auf dieses Lokal sehr neugierig gemacht. Endlich war es soweit. Die Sonne brannte, es ... MehrChrisauswien hat durch seine Bewertung nicht nur eine interessante MSG-Diskussion ausgelöst, sondern mich auch auf dieses Lokal sehr neugierig gemacht. Endlich war es soweit. Die Sonne brannte, es war heiß, unerträglich heiß. Bei so einer Hitze bin ich etwas gelähmt, körperliche Anstrengungen werden eingestellt, der Geist arbeitet nicht auf Hochtouren. Das Abendessen steht an und meine Vorfreude steigt. Wenn´s ums Essen geht, bin ich immer glücklich.
Von außen sieht das Boracay nicht besonders einladend aus. Auch der kleine „Gastgarten“ direkt davor war nicht die Offenbarung. Dieser bestand aus 4 – 5 Tischen, die hintereinander aufgereiht wurden. Bis auf einen, waren alle Tische besetzt. Es wurde getrunken, geraucht, diskutiert aber nicht gegessen. Der eine freie Tisch lächelt uns nicht an. Wir wollen uns beim Essen nicht wie Ölsardinen fühlen, also ging es ins Innere. Hier war es fast noch schlimmer. Ich fühlte mich gleich von Anfang an unwohl und wollte fast das Weite suchen. Dann kam mir der Gedanke, dass das Essen ja ganz gut sein könnte und so haben wir uns an einem Fenstertisch platziert. Der Raum war dunkel (2 Räume konnte ich ausfindig machen, wobei der Hintere fensterlos war). Die niedrige Decke und Holzverkleidungen an den Wänden waren dunkel & erdrückend. Kitschige chinesische Bilder und Dekorationselemente waren im ganzen Lokal anzutreffen. Ich vermute, dass der Vorgänger ein chinesisches Restaurant war. Für mich ist diese 1:1 Übernahme nicht nachvollziehbar. Wenn ich schon eine andere Küche anbiete, dann sollte die Einrichtung diese auch widerspiegeln bzw. zumindest neutral sein.
Dann kam noch hinzu, dass sich über den Stofftischdecken noch eine transparente Plastikabdeckung befindet. Was für ein herrliches Gefühl! Besonders wenn man im Hochsommer schön verschwitzt mit der Plastikdecke in Berührung kommt. Ob man hier rauchen darf, weiß ich nicht. Wir waren die einzigen Gäste, die sich an diesem Abend im Inneren des Lokals niederließen. Ob die Toiletten sauber sind, weiß ich nicht. Diese wurden nicht aufgesucht.
Ohne lange warten zu müssen, kam die freundliche Kellnerin mit den Speisekarten. Danach verschwand sie und wir mussten ca. 10 Minuten warten um unsere Getränkebestellung aufgeben zu können. Normalerweise bin ich nicht so empfindlich, aber da mein Körper auf Hitze extrem schnell reagiert und die Flüssigkeit, die meinen Körper verlässt auf der Plastikdecke schön verteilt wurde, war ich dabei auszutrocknen. Endlich wurden wir erhört und die Dame nahm unsere Getränkebestellung auf: Ein großes Sodazitron und ein großes alkoholfreies Bier (leider schon seit einigen Tagen abgelaufen, aber geschmacklich okay. Daher keine Reklamation).
Bei den Speisen sollte es schon etwas sein, das wir noch nie gegessen haben. Die philippinische Küche ist mir ganz fremd, also entschied ich mich dafür. Wir bestellten Poh Pia (hausgemachte Frühlingrollen mit Glasnudeln und Gemüse, Preis 4,50 Euro), Pochero (mit Karotten, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Frühlingskraut, Kochbananen und Rind, Preis 9,90 Euro – bitte keine Kartoffeln- und Erdäpfel-Diskussion! Ist so in der Speisekarte angeführt) und Kalderata (mit Karotten, Kartoffeln, Paprika, Erbsen, Kichererbsen und Huhn, Preis 12,50 Euro). Auf der Karte stand: Hauptspeisen ohne Beilage. Wir hatten keine Beilage bestellt.
Die Kellnerin verschwand in der Küche und wir hörten sie „Oma, ….!“ (der Rest war in ihrer Muttersprache) rufen. Wenn sie mit Oma wirklich ihre Oma gemeint hatte, war das vielversprechend. Nach wenigen Minuten wurde Poh Pia, 3 Stück, mit einer süß-sauren Fertigsauce serviert. Die frittierten Frühlingsrollen waren mittelgroß, der Teig sehr knusprig. Für meinen Geschmack etwas zu viel Teig. Die Füllung, so wie auf der Karte angeführt: Glasnudeln und Gemüse. Geschmacklich ziemlich neutral. Ohne Fertigsauce wären die Frühlingsrollen ziemlich langweilig.
Die Hauptspeisen ließen nicht lange auf sich warten. Serviert wurden diese nicht von unserer Kellnerin sondern von einem der Herren, welcher bis dato im Gastgarten saß. „Der Reis kommt gleich“ sagte er und verschwand in der Küche. Wir waren etwas irritiert. Stand nicht auf der Karte, dass die Hauptspeisen ohne Beilage sind? Wir haben ja keine bestellt, vielleicht haben wir uns nur „verlesen“ oder vielleicht ist der Reis davon ausgenommen…. Fragen über Fragen, aber egal, der Reis kam, wir hatten unser Schicksal akzeptiert und nicht nachgefragt (1,5 Euro/Portion wurde verrechnet). Pochero und Kalderata sind Eintöpfe. Alles, was auf der Karte stand (Karotten, Kartoffeln usw.), konnte man in den Gerichten brav wieder finden. Die Portionen waren groß. Da ich bis jetzt mit der philippinischen Küche keine Berührungspunkte hatte, kann ich die Authentizität der Gerichte nicht bewerten. Aber wenn die Oma wirklich in der Küche steht, wird es schon passen. Geschmacklich waren beide Eintöpfe in Ordnung. Kleine Defizite gab es: im Kalderata-Eintopf waren die Hühnerstücke etwas zu trocken. Wir haben in beiden Gerichten Erdäpfel-Stücke gefunden, die noch 2 min Kochzeit gebraucht hätten.
Die Gerichte sind schwer zu bewerten, weil sie ja geschmacklich okay waren, mehr aber auch nicht. Vielleicht habe ich mir auch zu viel erhofft: mehr Spannung, neue Geschmackserlebnisse, ein „Ich bin im siebten Himmel“-Gefühl. Neue Küche, neue Erfahrungen – das war meine Erwartungshaltung. Leider habe ich nur Eintöpfe vorgefunden mit fremden Zutatenkombinationen, die mich jedoch auf der geschmacklichen Ebene kaum berührt haben (vielleicht hätte etwas MSG nicht geschadet – Ups, jetzt ist es raus ;).
Wir werden das Boracay nicht mehr besuchen. Für alle, die nicht so empfindlich sind, kann ich das Essen schon weiterempfehlen. Ich bin beim asiatischen Essen sehr anspruchsvoll und habe auch eine hohe Erwartungshaltung. Ich habe eine Freundin, die das Essen dort auf Wolke 7 katapultieren würde (sie mag es nicht zu würzig).
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9. Juni 2015
SpeisenAmbienteService
Die Entscheidung übers verlängerte Wochenende in die Wildschönau zu fahren um unsere eingerosteten Gelenke zu bewegen, war goldrichtig. Das Wetter hatte mitgespielt und es waren erstaunlicherweise ... MehrDie Entscheidung übers verlängerte Wochenende in die Wildschönau zu fahren um unsere eingerosteten Gelenke zu bewegen, war goldrichtig. Das Wetter hatte mitgespielt und es waren erstaunlicherweise nicht so viele Touristen unterwegs. Wir haben uns für eine Wanderung durch die Kundler Klamm entschieden. Beim Eingang kam uns eine Familie mit Kinderwagen entgegen. Das war sehr beruhigend. Meine kurzen Beine, die sich noch im Schlaf- und Schlendermodus befanden, wollten nur langsam in Betrieb genommen werden.
Die Wanderung war herrlich, hatte aber an meinen Energiereserven gezehrt. Auf dem Weg zum Hotel ist mir das Gästehaus zur Waidmannsruh ins Auge gestochen. An einer Tafel wurde groß angekündigt, dass es hier hausgemachte Erdbeerkuchen, Apfelstrudel und Topfentorte gibt. Ich werde plötzlich schneller. Okay, die Batterien sind doch noch nicht leer. Wir haben uns im Gastgarten niedergelassen. Für die kleinen Gäste, die spielend und lachend sehr lieb wirkten, wurden Schaukel und Rutsche in den Garten gestellt. Leider sind Kinder so unberechenbar wie das Wetter in den Bergen. Als dunkele Wolken aufgezogen, haben die Eltern zum Glück Blitz und Donner getrennt und es kehrte Ruhe ein. Diese haben wir sehr genossen. Der Gastgarten war ansonsten nicht besonders spannend. Ich würde sagen, dass er durchschnittlich war (keine besonderen Details, grüne Wiese, Sitzbänke, Tische, Sonnenschirme), daher ein Gut fürs Ambiente.
Die Kellnerin war ein sehr junges Mädchen (vermutlich die Tochter des Hauses). Wir haben sie auf 16 +/- 2 Jahre geschätzt. Sie war ziemlich unsicher und seeeehr langsam. Als wir zahlen wollten, brauchte sie gefühlte 10 min, um 5 Posten zu addieren (immer wieder verrechnet und neu angefangen). Die Service-Bewertung fällt mir schwer. Sie war höflich und sehr schüchtern. Vielleicht haben wir sie durch unsere direkte Art nervös gemacht. Da ich eine Mitschuld nicht ausschließen möchte und sie noch die Eierschale auf dem Kopf trägt, bekommt der Service ein Mäßig.
Jetzt zum Essen: Erdbeerkuchen und Apfelstrudel waren ausverkauft (am frühen Nachmittag). Mein Mann hat sich für die Topfentorte entschieden. Ich schwankte zwischen süß und pikant. Mich hat dann doch der Kaiserschmarrn mit Kompott angelächelt, aber da dieser bekanntlich etwas Zeit in Anspruch nimmt, habe ich nach der Herstellungsdauer gefragt. Als Antwort bekam ich „Dauert nicht so lange“. Das hätte mich skeptisch stimmen sollen. Die Topfentorte wurde sofort serviert, der „Kaiserschmarrn“ einige Minuten später. Ein Blick darauf und ich war leicht geschockt. Der geteilte Teller erinnerte mich an mein letztes Krankenhausessen. Der Kaiserschmarrn war eine dicke, geschmacksneutrale Palatschinke, die in winzig kleinen Stücken zerteilt wurde. Das Kompott war ein fertiges Apfelmus aus dem Glas. Wenn ich nicht so hungrig gewesen wäre, hätte ich das Gericht nicht angerührt. So, habe ich ca. 1/3 davon gegessen und das ist für einen hungrigen Vielesser wirklich wenig. Die Topfentorte habe ich weder probiert noch fotografiert. Sie war zu schnell weg. Mein Mann hat mir berichtet, dass es bei ihm auch der Hunger war. Die Torte war innen noch gefroren und geschmacklich ziemlich fad.
Wir werden, sollten wir wieder in der Gegend sein, dort nicht mehr einkehren.
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31. Mai 2015
SpeisenAmbienteService
Durch die Bewertung von den Testerkollegen SSW und Kampfkatze bin ich auf das Restaurant Koi aufmerksam geworden. Lustig ist, dass ich in dieser Gegend oft unterwegs bin und die Nachbarlokale (TGI ... MehrDurch die Bewertung von den Testerkollegen SSW und Kampfkatze bin ich auf das Restaurant Koi aufmerksam geworden. Lustig ist, dass ich in dieser Gegend oft unterwegs bin und die Nachbarlokale (TGI Friday´s, Pho Saigon, Flanagans usw.) sehr oft besucht habe. Leider habe ich das Koi nie im Visier gehabt und dadurch übersehen (obwohl man das eigentlich gar nicht kann. Das Lokal ist nicht wirklich klein). Ganz schön erschreckend, wie man manchmal mit Scheuklappen durch die Gegend läuft…
Da ich beruflich bedingt zu Mittag kaum Zeit für eine warme Mahlzeit habe, wurde dieses Verlangen in den Abend verlegt. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und liebe das gemütliche, ausgedehnte und üppige Abendessen in guter Gesellschaft.
Ich möchte mich so wie SSW nur auf meine Bestellungen beziehen (alles andere wurde schon ausführlich in den anderen Bewertungen beschrieben). Das, was bei mir „neu“ ist, ist das Essen am Abend. Hier gibt es Unterschiede, die ich gerne hervorheben möchte:
1. Preis: Dieser ist abends natürlich etwas höher angesiedelt (15,90 Euro).
2. Speisen: Man kann alle Gerichte bis zum Umfallen nachbestellen. Es gibt lediglich 2 Einschränkungen: Jakobsmuschel und Lammkarree (ab der 2. Bestellung 3,90 Euro Aufpreis).
Nun zu meinen Bestellungen: Es ist wirklich schlimm, aber ich habe ca. 10 x Dim Sum (sie werden in kleinen Behältern zu 2 – 4 Stk. serviert) bestellt. Die Auswahl ist wirklich groß: mit Schweine-, Kalb-, Hühner- und Rindfleisch, natürlich auch mit Garnelen und vegetarisch. Mir haben die Dim Sums sehr gut geschmeckt. Gefüllt mit Kalbfleisch sind sie sehr empfehlenswert. Da ich noch nie tiefgefrorene Dim Sums aus dem Asiamarkt mitgenommen und zubereitet habe, kann ich nicht sagen, ob es sich hier um Fertigprodukte handelt. Man bekommt aber auf keinen Fall die üblichen Verdächtigen vom Chinesen von nebenan. Das Rindfleisch war geschmacklich sehr gut und intensiv. Angeboten werden Dim Sums aus Reis- und Weizenmehl. Die Reismehl Dim Sums haben mir weniger zugesagt. Ist aber, glaube ich, Geschmackssache.
Nicht zu empfehlen sind die vietnamesischen Frühlingsrollen. Diese bestehen zu mehr als 90 % aus Reisnudeln, die ihren Garpunkt weit überschritten haben. Die 2 hauchdünne Garnelenstücke und das Korianderblatt habe ich zwar gesehen, aber nicht geschmeckt. Die Fischsauce wurde in die Rolle „eingearbeitet“. Dementsprechend waren die Frühlingsrollen etwas verwässert.
Der Rindfleischsalat mit Glasnudeln war eine sehr positive Überraschung. Die Portion würde ich als mittelgroß einstufen. Die Glasnudeln entpuppten sich als Reisnudeln, die mir schon in den vietnamesischen Frühlingrollen über den Weg gelaufen sind. Hier haben mich die etwas matschigen Reisnudeln nicht wirklich gestört. Das Rindfleisch war reichlich vorhanden und geschmacklich ausgezeichnet. Auch an Koriander wurde nicht gespart.
Das Rindfleisch mit Austernsauce war eine geschmackliche Enttäuschung. Es handelt sich um ein mittelgroßes Wokgericht mit Rindfleisch und Gemüse (Brokkoli, Karotten, Zucchini…), die noch schön knackig waren. Leider hat dieses Gericht nach wenig geschmeckt, keine Raffinesse, pure Langweile.
Gegrillte Garnelen (2 Stk.) mit Knoblauchsauce: leichte Röstaromen, sehr gut im Geschmack.
Gegriller Tintenfisch mit Knoblauch (2 Stk.): wurde leider lauwarm serviert und ging leider in die Richtung Gummisohle.
Gedämpfte Reisrollen mit Rindfleisch (1 Stk., gibt es auch mit anderen Füllungen): die Reispalatschinke war viel zu dick geraten, leider. Geschmacklich ganz okay, werde ich nicht wieder bestellen.
Tintenfischlaibchen (2 Stk.): waren ziemlich geschmacksneutral, aber in Ordnung.
Gedämpfter Heilbutt in Kokosmilch (1 Stk.): der arme Fisch wurde bestimmt stundenlang gedämpft. Er war extrem trocken und kaum genießbar. Die Kokosmilch wurde mit Wasser verlängert und war ungewürzt. Ein ganz schlimmes Gericht…
Jakobsmuschel mit Glasnudeln (1 Stk.): die Jakobsmuschel war auf den Punkt gegart, leider ungewürzt aber geschmacklich ganz gut. Die Glasnudeln (dieses mal sind es keine Reisnudeln) waren in Ordnung aber auch nicht gewürzt.
Lammkarree (1 Stk.): war sehr gut gewürzt. Das Fleisch war leider nicht so zart wie erhofft.
Lammspieße mit Kreuzkümmel (2 Stk.): Wow! Sehr gut gewürzte, kleine Lammspieße. Das Fleisch war schön zart, ein richtiger Genuss. Ich habe das Gericht nachbestellen müssen.
Sushi habe ich nur mitgenascht und war ganz zufrieden mit Geschmack und Auswahl.
Danach war ich richtig satt und hatte keinen Platz mehr für den Nachtisch. Das Koi werde ich als Sushi-, Dim Sum- und Lammspieß-AYCE-Restaurant abspeichern. Um die Wok- und Teppanyakigerichte werde ich einen großen Bogen machen. Ich habe bereits einen weiteren Termin für ein Abendessen mit Freunden fixiert. Sollte sich etwas ändern, werde ich meine Bewertung natürlich updaten.
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Wie bereits angekündigt, hier mein Update (Besuch am 8.6.15) mit Freunden:
Dieses Mal habe ich verschiedene Sushi- und Maki-Variationen, Dim Sums, Papayasalat, Rindfleisch mit Glasnudeln, Lammkarree, Lammspieße, Entenzunge und Jakobsmuschel bestellt. Zum Nachtischbuffet habe ich es dieses mal geschafft.
- Sushi und Maki waren mittelmäßig. Leider war der Reis viel zu weich und auch etwas matschig.
- Dim Sums: ich gehe jetzt fast davon aus, dass die Dim Sums hausgemacht sind. Wenn nicht, dann wurde der Lieferant gewechselt. "Ravioli" mit Rindfleisch war dieses Mal geschmacklich nicht so gut. Das Fleisch hatte keinen so guten Eigengeschmack und war nicht besonders gut gewürzt. Auch die von mir gelobten Dim Sums mit Kalbfleisch haben anders geschmeckt. Sie waren mit viel Gemüse (hauptsächlich Karotten) und wenig Fleisch gefüllt. Auch hier ging es geschmacklich leider bergab.
- Lammspieße mit Kreuzkümmel: das einzige Gericht mit dem ich zufrieden war
- Lammkarree: ein zähes Luder, das kaum kau- und schluckbar war.
- Entenzunge: schwammen in einer ziemlich unspektakulären Sauce.
- Jakobsmuschel: waren beim letzten Mal in Ordnung. Dieses Mal auch, aber mehr nicht.
- Rindfleischsalat mit Glasnudeln: Es wurde mir ein komplett anderer Salat serviert. Keine Spur von Koriander, dafür alte Mungobohnensprossen (in einer großen Menge, wollten sie vielleicht los werden). Das Rindfleisch, das beim letzten Besuch köstlich war, war ganz dünn geschnitten und extrem trocken. Die Fischsauce mit Limettensaft und Zucker wurde durch eine leicht salzige Ölschmiere ersetzt. Geschmacklich ganz schlimm.
- Papayasalat: so einen schlechten Papayasalat hatte ich noch nie! Die Ölschmiere im Rindfleischsalat findet sich hier wieder. Es wurden einige Chilistücke und gehackte Erdnüsse beigemengt um einen kleinen Unterschied zu erzielen. Die Papaya-Stifte waren viel zu dick geschnitten und es waren große Tomatenstücke (die hier nichts zu suchen haben) im Salat zu finden.
Das Nachtischbuffet: meine bessere Hälfte und Freundin haben einen Blick aufs Buffet geworfen und sind ohne Beute zurückgekommen. Sie haben gesagt, dass alles so alt aussieht. Ich wollte mich von der Optik nicht täuschen lassen und habe ein Sesambällchen, eine Egg tarte und etwas Obst (Wasser- und Zuckermelone) mitgenommen. Das war ein großer Fehler. Wie alt sind denn die Sachen? Ich habe im Supermarkt schon mal alte aufgeschnittene Wassermelonen erwischt. Diese waren aber frischer als die Koi-Melonen. Das Sesambällchen und die Egg tarte waren hart und trocken - bäh!
Oh Koi, was ist mit Dir passiert? Die Speisenbewertung habe ich von Gut auf Mäßig geändert. Wenn das mein erster Besuch gewesen wäre, hätte mich das Koi nie wieder gesehen.
Meine Freundinnen haben das WC aufgesucht und gesagt, dass es dort richtig schmutzig war. Das passte irgendwie zum heutigen Gesamtbild, leider.
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24. April 2015
SpeisenAmbienteService
Zwar habe ich schon mehrere Urlaube in Italien verbracht, bin aber absolut keine Kennerin der italienischen Küche. In Österreich gehe ich nur selten italienisch essen. Woran das liegt, weiß ich nic... MehrZwar habe ich schon mehrere Urlaube in Italien verbracht, bin aber absolut keine Kennerin der italienischen Küche. In Österreich gehe ich nur selten italienisch essen. Woran das liegt, weiß ich nicht genau. Eines der besten Steaks hatte ich in Kalabrien. Das Foto von mir, glücklich strahlend mit Messer und Gabel in den Händen, vor mir das perfekt gegrillte Riesensteak, wird regelmäßig betrachtet. Vor allem dann, wenn sich zusätzlich zum Fernweh ein Proteinmangel einschleicht.
Einige ReTe-Kollegen haben die L´Osteria in Wien bereits getestet und interessante Bewertungen über die Riesenpizza geschrieben. In Salzburg wird es nicht anders sein, dachte ich und bin mit großer Vorfreude zum reservierten Tisch für unser Firmenessen gegangen.
Das Ambiente war modern, nett eingerichtet. Aber das Lokal war bis zum Bersten voll mit Gästen. Ich habe nur Menschen gesehen und kaum auf die Einrichtung geachtet. Vor allem war so viel Bewegung im Spiel, Kellner und Gäste wuselten herum. Es war laut, man musste sich fast anschreien. Nein, hier ist es nicht gemütlich, hier gefällt es mir nicht. Vielleicht bin ich auch schon zu alt für so viel Äkkktschen. Ich möchte mich gut unterhalten, Spaß haben und mein Essen genießen. Sehen und gesehen werden ist mir nicht mehr so wichtig.
Bestellt habe ich als Vorspeise Bruschetta und als Hauptspeise eine Pizza Marinara mit Meeresfrüchten, Knoblauch und Käse. Die Bruschetta wurde nach wenigen Minuten serviert. Das Brot war frisch, aber kaum getoastet. Die Tomaten waren roteingefärbtes, schnittfestes Wasser. Und die Knoblauchzehe ist nur kurz daran vorbeigerutscht. So eine langweilige Bruschetta hatte ich schon lange nicht mehr. Der Hunger hat‘s aber reingetrieben. Wie so oft.
Meine ganze Hoffnung legte ich in die Pizza Marinara. Ich liebe Meeresgetier, ob in Nudeln, Pizza, Reis oder nur mit Gemüse. Die Pizza kommt! Auf meine ReTe-Kollegen kann man sich verlassen. Die Pizza war wirklich riesengroß und hing mehrere Zentimeter über den Tellerrand. Der Blick auf die Pizza, die vor mir lag, war enttäuschend. Auf der Pizza lag eine Mini-Handvoll Meeresfrüchte, die nicht mal gut verteilt wurden. Dann noch der Käse, der ebenfalls schlecht verteilt wurde. Oben rechts sieht es so aus als wäre ganz viel Käse „hochgerutscht“. Unten war ganz viel von der roten Tomatensauce zu sehen und dort wo Käse und Tomatensauce kaum vorhanden waren, hatte sich das ganze Fett versammelt. Diese Riesenpizza hatte viel an optischer Varianz zu bieten, aber irgendwie hatte ich kaum mehr Lust verspürt sie zu essen.
Alle essen - verdammter Gruppenzwang! Ein Bissen und dann kam die Erkenntnis, dass sie genauso schmeckt wie sie aussieht. Teig und Tomatensauce haben nach nichts geschmeckt. Die wenigen Meeresfrüchte waren Billigware. Hier wird nicht viel Wert auf Qualität gelegt, Quantität steht hier ganz weit im Vordergrund. Die Pizza lasse ich fast unberührt stehen. Meine Kollegen machen sich Sorgen. Sie kennen mich ja nur anders, als Nahrungsmittel-Vernichtungsmaschine. Ein Kollege (ich nenne ihn mal Mr. Möchtegern-Hipster) hatte eine Pizza mit Schinken und Käse bestellt und behauptet großspurig, noch nie im Leben eine so gute Pizza gegessen zu haben. Na gut, Mr. Möchtegern-Hipster, hier ein Stück von meiner Pizza - mampf-mampf und schon hielt er inne. Eine Kollegin mit italienischen Wurzeln, musste das Pizzastück sogar ausspucken. Meine Kollegen hatten anschließend Mitleid mit mir (sie waren alle zufrieden mit ihrer Bestellung). Ich hätte mir natürlich ein anderes Essen bestellen können, aber der Appetit war mir vergangen.
Der Service war in Ordnung. Lebe wohl, L´Osteria! Du passt nicht zu mir und ich nicht zu Dir.
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hat ein
Lokal bewertet.
22. April 2015
SpeisenAmbienteService
Durch die schöne Salzburger Altstadt zu schlendern ist für uns immer wieder eine große Freude. Die Sonne schien und die Sitze im Freien waren Mangelware. Am Alten Markt angekommen, erspähte mein Ma... MehrDurch die schöne Salzburger Altstadt zu schlendern ist für uns immer wieder eine große Freude. Die Sonne schien und die Sitze im Freien waren Mangelware. Am Alten Markt angekommen, erspähte mein Mann einen freien Tisch auf einer Terrasse, die zu einem Kaffeehaus gehörte. Jetzt mussten wir schnell sein. Angekommen und noch von den vielen Treppen gezeichnet, mussten wir feststellen, dass "unser Tisch" von anderen Gästen in Beschlag genommen wurde. Zum Glück konnten wir uns nicht weit davon entfernt niederlassen. Der Kellner war gleich präsent und fragte uns auf Englisch, ob wir im Schatten oder in der Sonne sitzen wollen. Ein anderer Kellner überreichte uns die Karten. Das ging Schlag auf Schlag...nicht schlecht.
Der Blick auf die Karte verrät uns, dass wir im Cafe Tomaselli sind. Das bunte Treiben auf der Strasse konnte von der Terrasse aus gut beobachtet werden. Wir entspannten uns, hier ist es richtig gemütlich.
Bestellt wurde eine Tasse Mokka (ca. € 3,80) und eine Melange (ca. € 3,80). Ich bin kein großer Kaffeekenner, aber unter einer Tasse Mokka habe ich mir einen Espresso vorgestellt. Serviert wurde ein Filterkaffee, der auch sehr gut geschmeckt hatte, aber kein Espresso war.
Da mein Mann sich noch etwas Süsses gönnen wollte, begab er sich auf die Suche nach der Kuchenvitrine. Lustig war, dass plötzlich eine Kuchenvitrine auf zwei Beinen vor ihm stand. Im Tomaselli gibt es sogenannte Kuchendamen, die alle Gäste mit einem, mit Süßspeisen voll beladenen Tablett ansteuert.
Was uns offeriert wurde, war eine herrliche Auswahl an Torten (z.B. Obst-, Sacher-, Haus-, Schokoladenmousse- und Nusstorte), Schnitten (z.B. Creme-, Kardinal- und Nockerlschnitte), Strudeln und Rouladen. Wir liessen uns beraten. Bitte eine möglichst cremige Torte für meinen Mann und für mich, nach der Apfelstrudel-Enttäuschung im Bärenwirt, eine weitere Chance für den Apfelstrudel mit einer extra Portion Schlagobers. Die cremigste Torte ist lt. Kuchendame die Schokoladenmoussetorte. Dieser wanderte zusammen mit dem Apfelstrudel direkt vom Tablett auf unseren Tisch. Beim Servieren der Portion Schlagobers wurden die Torten von der Kuchendame gleich abkassiert, € 7,80.
Der Apfelstrudel war ein Traum, nicht zu süß, frisch und die Apfelscheiben waren gut zu erkennen. Leider nicht mehr warm aber geschmacklich 1 A. Mein Mann war mit seiner Schokoladenmoussetorte auch sehr zufrieden.
Eine Freundin von mir, die Salzburgerin ist, hat mir im Nachhinein die Cremeschnitte empfohlen. Mit dem Service war ich sehr zufrieden. Laut der Salzburger Freundin kann man auch einen schlechten Tag erwischen und arrogantes Personal antreffen.
Das Tomaselli hat uns bestimmt nicht das letzte Mal gesehen.
hat ein
Lokal bewertet.
22. April 2015
SpeisenAmbienteService
Nach einer 7 stündigen Autofahrt und einer kurzen Ruhepause im Hotel meldet sich mein Magen. Es ist kein harmloses Knurren, sondern ein Geräusch, das in der Öffentlichkeit ziemlich peinlich ist. Me... MehrNach einer 7 stündigen Autofahrt und einer kurzen Ruhepause im Hotel meldet sich mein Magen. Es ist kein harmloses Knurren, sondern ein Geräusch, das in der Öffentlichkeit ziemlich peinlich ist. Mein Magen terrorisiert mich und schreit nach Input. Ich ergebe mich sehr gerne, nur ein netter Spaziergang sollte nach so einer langen Autofahrt schon noch sein. Die mir in Salzburg bekannten Lokale waren entweder zu Fuß nicht erreichbar oder zu nahe am Hotel dran. ReTe und Google Maps waren mir eine große Hilfe: gute Bewertungen und passende Distanz zum Hotel - der Bärenwirt sollte es sein.
Eine Reservierung haben wir nicht vorgenommen und dementsprechend war ich beim Betreten den Lokals etwas angespannt. Leicht geschockt stand ich im Gastraum, alle Tische waren besetzt. Nein, doch nicht alle. Ich habe den freien Mini-Tisch mit 2 Stühlen, der neben dem großen Kachelofen platziert wurde, übersehen. Der freundliche Kellner steuerte mit den Karten auf uns zu. Dieser Platz machte mich nicht glücklich. Trotz meiner geringen Körpergröße bin ich es gewohnt viel Raum für mich zu beanspruchen. Hier fühle ich mich eingeengt und unwohl. Das habe ich natürlich kommuniziert und der Kellner machte uns auf die Bärenstube im 1. Stock aufmerksam. Dort soll es aber ruhiger sein. Gut, dagegen habe ich nichts. In der Bärenstube hatten wir freie Platzwahl. Uns ist es sowohl im Erdgeschoss als auch in der Bärenstube aufgefallen, dass wir die einzigen deutschsprachigen Gäste waren. Ich mags international und fühle mich wohl.
Der Bärenwirt hat eine große Mission. Durch wochenlanges Testen von Hendl, Panier, Ölen und Garzeiten wurde das Backhendl perfektioniert und das "beste Backhendl" Österreichs sollte hier serviert werden (lt. Homepage und Aushang im Damen WC). Mein letztes Backhendl hatte ich beim Hanslwirt in der Steiermark. Das war meiner Meinung nach das beste Backhendl, das ich bisher gegessen habe (Bewertung folgt). Ob sich der Bärenwirt mit dieser Ansage zu weit aus dem Fenster lehnt?
Bestellt wurden:
Bärenwirtschnitzel (gefüllt mit Speck, Käse, Champignons und Zwiebeln) Pommes statt Butterreis (€ 13,90) und von mir natürlich das beste Backhendl (€ 13,90). Der Kellner hat mir eine riesengroße Portion angedroht. Ich habe nur gelächelt und gesagt, dass ich die Speisekarte fürs Dessert noch brauchen werde.
Das halbe Backhendl wurde mit einem Erdäpfel-Vogerlsalat serviert. Optisch hat mir das Backhendl sehr gut gefallen. Schön goldbraun frittiert mit viel Zitrone (2 große Spalten und 2 Scheiben) dekoriert und das optische Highlight war die frittierte Petersilie. Der Erdäpfel-Vogerlsalat war ziemlich unspektakulär und etwas zu sauer. Der Vogerlsalat war komplett ungewürzt und wurde direkt aus der Verpackung genommen und auf den Erdäpfelsalat gesetzt. Nun zum besten Backhendl: Freunde der dicken Panier kommen hier voll auf ihre Kosten. Mir war sie etwas zu dick, aber geschmacklich sehr gut und schön knusprig. Die Hühnerbrust war zwar noch saftig, aber hätte keine Sekunde länger in der Fritteuse bleiben dürfen. Leider hat mich das Hendl selbst geschmacklich nicht so überzeugt. Es liegt daran, dass ich meiner Meinung nach das beste Backhendl schon hatte und mich noch an diesen wunderbaren Geschmack erinnern konnte. Das Hendl beim Bärenwirt wäre ohne Panier ein ziemlich langweiliges und unauffälliges Hendl. Der Bärenwirt und sein Hendl haben es nicht gerade einfach mit mir ;)
Aufgegessen habe ich natürlich alles und geschmacklich war es ja auch in Ordnung. Das angedrohte Dessert wurde in Form eines Apfelstrudels mit Schlagobers (€ 4,90, Vanillesauce wurde abbestellt) in die Tat umgesetzt. Der Apfelstrudel war innen brennheiß (ein gutes Indiz dafür, dass die Mikrowelle im Spiel war). Das Schlagobers kam aus der Sprühflasche. Mit der Zeit wurde der Strudelteig richtig hart und war kaum genießbar. Geschmacklich ist der Apfelstrudel glatt durchgefallen - schade.
Die Speisenbewertung "Gut" hat der Bärenwirt nur erhalten, weil mein Mann mit seinem Bärenschnitzel sehr zufrieden war.
Der Service war sehr gut. Unser Kellner hatte seinen ersten Arbeitstag. Er war etwas nervös, aber sehr bemüht und aufmerksam.
Den Bärenwirt werden wir beim nächsten Salzburg-Urlaub wahrscheinlich nicht mehr besuchen. Die Küche ist in Ordnung, mehr nicht.
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@BruderBernhard: Mit Ab - Hof - Verkauf nach Hausschlachtung geht da nichts?
@BruderBernhard Danke! Apropos zu Fuß gehen, wie gehts Deinem Fuß?
Genau so gehts mir mit den allermeisten Koreanern hier. Ethnische Herkunft garantiert absolut nicht für eine gut zubereitete Heimatküche! Aber in der Not frisst der Teufel fliegen oder ich koche eben selbst.