hat ein
Lokal bewertet.
8. November 2021
SpeisenAmbienteService
Achtung, dies ist eine ausdrückliche Martini-Gansl-Bewertung, die übliche Speisekarte kann ich jetzt nicht einfließen lassen.
Aber der Reihe nach. am Wochenende hatten wir (8 pax) einen Tisch im... MehrAchtung, dies ist eine ausdrückliche Martini-Gansl-Bewertung, die übliche Speisekarte kann ich jetzt nicht einfließen lassen.
Aber der Reihe nach. am Wochenende hatten wir (8 pax) einen Tisch im Hollerkoch reserviert, dh ein Freund forderte uns auf, zum Ganslessen mitzukommen. So einer Aufforderung komme ich üblicherweise freudig nach, so auch hier.
Das Hollerkoch, in der Gersthoferstrasse gelegen, ist ein routiniert eingerichtetes....hmm...Edelbeisl sag ich mal, das mit hübsch arrangiertem "Gaststättenmobiliar" und netter Beleuchtung eigentlich heimelige Atmosphäre vermittelt, das finde ich gemütlich. Ein wenig erinnert es mich an das Mozart&Meisl von einst und ähnliche Lokale.
Wie auch immer, wir sind ja keine Innenraumdesigner.
Die Bedienung war flott zur Stelle, und ich sage mal so, unsere Beziehung mußte erst wachsen. Kein Vorwurf an die Dame, aber am Anfang wirkten ihre Aufforderungen zur Bestellung bzw. ihre Frage nach Getränken recht....feldwebelhaft. Man muß allerdings anerkennen, daß man generell immer wieder nachgefragt hat, ob alles passe usw.
Trotzdem, bissl heimeliger hätte es sein dürfen ;)
Die Gans allein, mit Rotkraut, Maroni und Gummiknödel kostet ca. 23,- € und in heutigen Zeiten darf einen das nicht mehr schrecken. Aber ich bin wohl ein Geizkragen, ich finde diese Preise ehrlicherweise unangemessen, das gilt iin Variationen natürlich für alle, die Gansln anbieten, man liest ja, daß es in Richtung 30,- and above auch geht. Kein Verständnis, sorry. Bio hin oder her.
In diesem Fall also 23,- was ich an sich verkraften konnte. Ein "Menü" mit Leberparfait oder Einmachsuppe und Dessert war um 35,- wohlfeil. Dazu wurde auch eine Weinbegleitung angeboten, eine Sorte davon war ein italienischer Primitivo um 5,90 € pro Achtel. Das finde ich auch...bemerkenswert.
Wie auch immer.
Wir, also meine Frau und ich, nahmen jeweils das "normale" Gansl, einer unserer Freunde das "Gesamtmenü" von dem ich nur sagen kann, daß das Leberparfait sehr gut aussah.
Die Gans kam also und für mich neu und überraschend war, daß sowohl das Kraut als auch die Maroni in kleinen Schüsselchen (Handtellergröße) serviert wurden. Die Gans selber war wohl auch eher vom der freilaufenden, muskulöseren Sorte. Hier unterscheidet sich meine Wahrnehmung allerdings ab sofort von jener meiner "Mit-Esser", da diese ab nun alles super fanden.
Sorry, ich nicht.
Ich kenne Gansln vom Martin Sepp, vom Alt-Sievering, vom Friseurmüller, vom Feuerwehr-Wagner und vom Häuserl am Stoan.
Leider waren alle aus verschiedenen Gründen besser. Dies zeigt aber auch schön die Subjektivität dieser Berichte, so bear with me.
Ich mag eine Martinigans gern innen saftig, außen wenn geht knusprig, aber jedenfalls nicht zu mager, weil es ... naja....eh wurscht ist bei so einem "Festmahl". Was für mich nicht geht ist, wenn man das Bio-Mantra auswringt, um eine kleine, trockene, fasrige Gans (jaja, nicht allzu absolut gemeint, aber relativ betrachtet) an den Mann bringen will. Nun, es wurde auch das Bio-Mantra nicht angewendet, aber die Gans war nicht prachtvoll-saftig und beeindruckend. Die Beilagen in ihren kleinen Schüsselchen auch nicht.
Man wurde satt. Voll wie bei den anderen, div. vorhergenannten Anbietern wurde man nicht. Hätte man wohl das ganze Menü nehmen müssen.
Also, fasrig, innen trocken. Meine Portion wenigstens. Alle andern zeigten sich zufrieden, vielleicht bin ich zu kritisch. Aber it is what it is.
Ich gebe auch zu, daß ich Experimente bei solch traditionellen Essen nicht mag. Dh das Rotkraut mit Zimt bzw. die Maroni in Karamellsauce (schmeckte wie Lotus-Kekse...) mußten auch nicht sein.
Ehrenrettend sei aber hinzugefügt, daß der Gummiknödel perfekt war. Also super-gummig und machte irgendwie Spaß zu essen ;)
Auch hier allerdings: Ein Knöderl und feddisch. Ich kenne das wie gesagt anders. Oft mit zweierlei Knödeln, evtl. auf Wunsch auch ein warmer Speckkrautsalat dazu usw usf.
Hier...nicht.
Das Gansl-Verdict ist also für mich mehr als zwiespältig. Es wurde routiniert bedient, alle kriegten ihr Essen gleichzeitig, man hat sich um uns "gekümmert" und generell denke ich, daß man sich in der Küche schon bemüht, da mein Sohn ein Beef Tartare hatte, das wirklich fantastisch war.
Aber: Portion Gansl eigentlcih zu klein, Experimente mit den Beilagen muß man mögen.
Und das Brot zum Beef Tartare war für die Menge zu wenig, auf 2 frische Scheiben Brot mußten wir 15min warten (da sie getoastet werden mußten) UND die wurden bei einer ziemlcih stattlichen Rechnung auch noch extra verrechnet. Das finde ich nicht ok.
Allerdings wurde uns beim bezahlen erklärt, daß die Karaffe Leitungswasser, die wir kriegten, ja freundlicherweise gratis sei. Dazu sei gesagt, daß ich überhaupt kein Freund der "Verquerfeldung" der Wiener Küche bin, wo man für Wasser bezahlen muß. Da zahl ich lieber Cuperto, kriege Brot, Butter und Wasser und gut ists.
WArum sage ich das: Ich komme grad aus Italien und wir haben sowohl in Venedig als auch in Verona billiger gegessen. Und auch besser.
Der Vollständigkeit halber noch zwei Bemerkungen:
Die Desserts waren durch die Bank spitze, Hut ab. Ich bin aber kein echter Dessert-Experte, daher belasse ich es dabei.
Der Primitivo um 5.90 war nix. Da sind die Primitivos vom Hofer geschmackvoller. Im Gegenzug und zu meiner großen Überraschung waren der gelbe Muskateller und auch der Zweigelt meiner Frau ausgesprochen aromatisch und spannend.
Daher ist mein Fazit uneindeutig. Man merkt, daß dieses Lokal performen kann, aber das Gansl werde ich dort nicht mehr bestellen.
hat ein
Lokal bewertet.
19. Juli 2021
SpeisenAmbienteService
Der nächste Post-Lockdown-Versuch, ein gutes Abendessen zu kriegen. Diesmal ist das ausgezeichnet gelungen.
Mir war das Lokal bis dato unbekannt, ich hätte dort auch nicht unbedingt Ausschau geh... MehrDer nächste Post-Lockdown-Versuch, ein gutes Abendessen zu kriegen. Diesmal ist das ausgezeichnet gelungen.
Mir war das Lokal bis dato unbekannt, ich hätte dort auch nicht unbedingt Ausschau gehalten, aber an einem Freitagabend wurde dort von Anderen ein Tisch zum Abendessen reserviert und zu meiner Überraschung fand ich in Maria Gugging nach dem Erklimmen einiger Stufen durch den Wald einen Gastgarten mit dahinterliegendem Holzhaus vor.
Wir saßen im Garten, auf weiter nicht auffälligem Gestühl (Holz/Metall wie beim Heurigen).
Das Ambiente ist fast schon idyllisch zwischen den Bäumen, man sitzt quasi auf einer "Lichtung", das ist durchaus nett.
Das Personal (aus irgendeinem Grund kamen zwei Kellner wechselweise zu uns, wobei einer der Chef zu sein schien) war flott, beflissen und fragte auch zwiwchendurch immer wieder nach, ob alles passte, man etwas wollte usw.
Zum Essen: Meine Frau bestellte einen Zander, der offenbar gerade saisonal angeboten wird, ich kann dazu nur sagen, daß er ihr geschmeckt hat. Die Portion sah aber eher überschaubar aus.
Ich bestellte einen Mix aus Chicken Wings und Spare Ribs. Das klingt jetzt nicht besonders originell, da es eine schöne Auswahl an Gebackenem gibt, aber an diesem Tag sollte es was ohne Panier sein.
Nun sind diese Speisen normalerweise weder beonders noch selten, aber die Zubereitung im Waldhof war durchaus....besonders.
Zunächst wurde man gefragt, welche zwei Saucen man dazu möchte und in welcher Beize die Rippen zubereitet werden sollten.
Danach wurde die Portion auf einem grossen Holzbrett serviert, zusammen mit Potato wedges.
Das interessante war, daß man die Chicken Wings so zubereitet hatte, daß diese außen trocken-knusprig waren (Airfryer?), jedoch innen saftig und schön durchgegart. Ich muß zugeben, so hatte ich Wings noch nicht und das war sehr schön. Wenig fett, knusprig, aber saftig zugleich.
Die Rippen waren mürbe genug, daß sie sich leicht vom Knochen lösten, aber sie fielen nicht ab (aws mir schon zuviel des Guten gewesen wäre). Geschmacklich mit Chilibeize sehr zu empfehlen. Die Erdäpfespalten dazu waren ebenso wie die Wings außen trocken-knusprig und innen aber schön weich, ohne mehlig zu sein.
Ingredienzien und Zubereitung wirklich hochqualitativ, wie bereits erwähnt fand auch der Fisch Anklang.
Die Menge war sicherliehc ausreichend, aber nicht tlw. "überbordend" wie in anderen Lokalen, dh es gibt 6 Wings und EINE Länge mittelgroßer Ribs.
Preislich bewegt man sich in einem Bereich, wo ich sagen muß, daß ich für diese Qualität gerne 22,- für den gemischten Teller zahle. Also "preiswert" im Wortsinn ;)
Ich gehe sicher bald wieder hin, etwas anderes ausprobieren.
hat ein
Lokal bewertet.
14. Juli 2021
SpeisenAmbienteService
Ein erster Post-Lockdown Lokalaugenschein eines für mich neuen Restaurants.
Meine Frau war im Flamingo vor kurzem mit einer Freundin und schwärmte vom Steckerlfisch, also spontan hingefahren.
Die... MehrEin erster Post-Lockdown Lokalaugenschein eines für mich neuen Restaurants.
Meine Frau war im Flamingo vor kurzem mit einer Freundin und schwärmte vom Steckerlfisch, also spontan hingefahren.
Die Kuchelau ist ja recht ansehnlich und wenn ein Lokal offen ist und Blick aufs Wasser gewährt, ist dies ja schon mal positiv.
Nun fuhren wir unter der Woche also zum Flamingo, ohne Reservierung, und versuchten unser Glück.
Im rundum fast offenen, also lediglich überdachten Bereich waren viele Tische frei, leider nicht im Gartenbereich. Aber egal, wir nahmen was wir kriegen konnten und warteten auf den Kellner.
Die Getränkebestellung erfolgte flott, meine Frau wußte auch schon, daß sie einen Steckerlfisch bekommen würde und bestellte diesen gleich mit. Ich wartete mit meiner Speisenbestellung noch bis die Getränke kamen, da ich noch in der Karte gustieren wollte.
Die Karte bietet - es handelt sich um ein türkisches Restaurant - alles übliche, also viel gegrilltes Fleisch, aber auch vier Sorten "Steckerlfisch" sonstige Meeresfrühchte, Vorspeisenplatten und auch Pizza. Eigentlich eine schöne Auswahl.
Zunächst das Ambiente: Bahnhofshalle. Die Tische sind mit grauen Plastikoberflächen ausgestattet, was sie wohl pflegeleicht macht, aber wie die Resteverwertung eines alten Büros wirkt. Ebenso Teller und Garnituren...etwas entönig (weiss), lieblos drapiert.
Nun "unser" Erlebnis. Ich bestellt einen warmen Vorspeisenteller und LAmmkoteletts als Hauptspeise. Zum Getränke bestellen, servieren und dann noch meine Speisen aufnehmen wurden 3 Personen benötigt. Ich kann allen Lokalen (auch Athene, zB) nur empfehlen: BITTE teilt die Tische ein! Niemand fühlt sich zuständig, man weiß nie, wem man winken soll usw usf.
Und BITTE - und das meine ich nicht mit irgendeinem komischen Hintergrund - lernt wenigstens so Deutsch, daß ihr die Bestellungen verstehen könnt.
Ich komme gleich dazu. Relativ flott kam die Vorspeise, die halt frittierte Zucchinis, Melanzanis und ein Börek war, achja und ein Falafel. Dazu dreierlei "Saucen": Tzatziki, Humus und etwas Tomatiges. Wohlschmeckend, aber das Panierte war einfach lieblos auf den Teller gekippt. Jedoch: Wohlschmeckend, eigentlich sehr ok. Ambientetechnisch machen das eigentlich alle Türken, die ich kenne, aber besser, sorry.
Bei dieser Gelegenheit fragte der servierende Chef(?) ob das mit dem "Lachs" eh ok sei. Ich sagte nochmal "LAMM"-Koteletts. Das mußte er wohl erst verarbeiten. Er nickte und verschwand.
Der Steckerlfisch (Goldbrasse) meiner Frau kam. Dazu ein gemischter Salat: Wieder ... wohlschmeckend, der Fisch frisch vom Grill, zart, saftig...wirklich gut. Kann man lassen.
Ich wartete.
Jedesmal wenn der Chef vorbeikam, blickte er in eine andere Richtung, nur nicht in meine.
Ich wartete weiter.
Meine Frau aß wirklich schon sehr langsam, damit es doch noch irgendwie zu einem gemeinsamen Essen kommen würde und...ich wartete.
Nach einer halben Stunde hatte sie den fisch dann endgültig finalisiert.
Meine Lammkoteletts mit Reis und Salatgarnitur (so schwer?) kamen. Von einem andern Kellner serviert, der "tschuldigung" nuschelte und wieder verschwand.
Die Koteletts selber waren wirklich sehr gut, das muß ich dem Flamingo lassen. SAftig, ganz frisch vom Grill und zart. Reis und gemischten Salat muß man nicht wirklcih bewerten, es war halt da und ok...
Und hier sind wir: Das Essen ist eigentlich ziemlich gut. Das Ambiente nüchtern. Die Bedienung leider ein Witz. Achja: Kassiert hat dann ein Vierter, diese Hierarchie möchte ich mal durchblicken... ;)
Nun stellt sich die Frage, ob das ein Einzelfall war, oder ob es tatsächlich so chaotisch zu geht. Ich lese mir mal die anderen Kommentare dazu durch.
hat ein
Lokal bewertet.
25. August 2020
SpeisenAmbienteService
Im Urlaub leistet man sich ja was.
Da darfs ja mal was besonderes sein, usw usf.
Jo eh.
Wenn ich es so betrachte, würde sich der Tschebull, der mit massig Vorschußlorbeeren gekränzt wurde, bei S... MehrIm Urlaub leistet man sich ja was.
Da darfs ja mal was besonderes sein, usw usf.
Jo eh.
Wenn ich es so betrachte, würde sich der Tschebull, der mit massig Vorschußlorbeeren gekränzt wurde, bei Speisen und Ambiente um je eine Note nach oben verbessern...aber wenn die Visarechnung eintrudelt, ist der Urlaubsblick abgestreift.
In a Nutshell: Gut, aber das Geld nicht wert.
Auf die Speisen gehe ich dabei jetzt garnichth weiter ein, weil die Qualität natürlich stimmte.
Wir hatten einen Burger und ein Steak. Beides wohlschmeckend.
Beides ohne Beilagen. Die waren extra.
Der uns bedienende Kellner (womöglich Sohn vom Chef, bin nicht sicher) war zuvorkommend, umsichtig, höflich...perfekt eigentlich. Auch beim Digestiv hat er uns zielsicher die - hm - richtigen Schnäpse empfohlen.
Auch daß es eines der besten IPA, das Schleppe No.1 gibt, ist schön.
Aber jetzt kommts halt:
Ein überschaubares Steak (ca. 1.5 Handteller) um 27,- ist schon heftig.
Die Pommes/Erdäpfel/whatever dazu nochmal ca. 6,-
Selbiges gilt für den Burger: ich _glaube_ der kostete 18,- ohne Beilagen.
Ja, eh. War gut und alles. Aber so klein wie mittlerweile ein Hamburger Royal beim Mac. Wenn er die Größe eines Doppel-Whopper gehabt hätte, wäre es eh ok. Aber so...
Schade. Gutes Lokal, gutes Essen. Viel Hunger sollte man nicht haben und die Kohle sollte locker sitzen.
Ich werd nimmer hingehen, es gibt ein Stück weiter die Pizzeria Giuseppe, wo man - Achtung, nicht vom rustikalen Ambiente täuschen lassen - a gscheits Beef Tartare serviert, und die italienischen Speisen auch wirklich italienisch rüberkommen. Das war ne Überraschung, die ich leider nur hier schreiben kann, da es die Bude hier noch nicht gibt. Und ich bin zu faul, sie anzulegen ;)
hat ein
Lokal bewertet.
25. August 2020
SpeisenAmbienteService
Das hier versuche ich kurz zu machen.
Spoiler: Es schmeckte super.
Im Detail... ;)
Meine Frau und ich hatten Mitte August unseren Junior in ein Feriencamp abgeschoben und beschlossen, auf de... MehrDas hier versuche ich kurz zu machen.
Spoiler: Es schmeckte super.
Im Detail... ;)
Meine Frau und ich hatten Mitte August unseren Junior in ein Feriencamp abgeschoben und beschlossen, auf dem Heimweg noch essen zu gehen.
Meine Frau hatte im Rahmen von too good to go von dort mal was zu ihrer Zufriedenheit mitgenommen, aber ich hatte es nicht probiert.
Also hin, ausprobieren.
Der zugegeben kleine Gastgarten in eher modern-kühlem Ambiente ist einfach ein Deck im Innenhof einer 1180-Zinskaserne. mit sparsamer Beleuchtung und kleinen, "schwedisch" anmutendem Mobiliar. Mir taugt sowas, da ich Innenhöfe für eines der letzten städtischen Mysterien halte und wenn man dort einen Restaurant-Gastgarten reinquetscht, und schräg gegenüber oberhalb jemand seine Teppiche ausschüttelt ist das irgendwie...originell.
Auftritt Kellner. Ein ständig lachender höflicher asiatischer Herr, der - wie sich rausstellte - quasi jeden Satz sang. Entweder so oder wenn er wiederholte, was man gerade an ihn gerichtet hatte. Schön schräg.
Ich hatte von der Wochenkarte eine Vorspeise mit frittiertem Tintenfisch bestellt. Leider ist dies nicht auf der permanenten Karte zu finden, aber es war sensationell.
Der Tintenfisch irgendwie mit Kreuzschnitten filetartig vorbereitet, leicht paniert und frittiert, aber auf einem Salatbett mit einem salzig-senfartig schmeckenden Dressing, aber nicht zuviel, daß alles gatschig wird.
Das war wirklich perfekt.
Ich habe vergessen, was wir als Hauptspeise hatten, aber was eher normales. Ich glaube, ich hatte 8 Schätze, meine Frau ein Curry.
Aberrrr: Sämtliche Zutaten konnten herausgeschmeckt werden, alles war _wirklich_ frisch und die Komposition der Speisen war doch vom gewohnten Einheitsmischmasch abweichend. Was ich sagen will ist, daß man sich bei der Zusammenstellung, den Zutaten und auch der Präsentation wirklich Mühe gibt.
Eine der wirklich positiven Überraschungen in jüngerer Vergangenheit.
Ich komme fix wieder, andere Dinge auf der Speisekarte zu erkunden... ;)
hat ein
Lokal bewertet.
25. August 2020
SpeisenAmbienteService
Update: Ich habe von den Speisen von einen Stern abgezogen, da mein Sohn danach auch noch Durchfall hatte und die Portionen tatsächlich nur mehr ein Schatten dessen waren, was früher war. Sorry, Fr... MehrUpdate: Ich habe von den Speisen von einen Stern abgezogen, da mein Sohn danach auch noch Durchfall hatte und die Portionen tatsächlich nur mehr ein Schatten dessen waren, was früher war. Sorry, Freunde der Griechischen Küche, aber dort ist der Wurm drin.
Interessanterweise dachte ich immer, Athene bereits bewertet zu haben. Ich kenne die Hütte seit ca. 10 Jahren und war früher begeistert und meinte daher eben, eine tolle Rezension zum Besten gegeben zu haben.
Gut, daß ich das nicht gemacht habe.
Meine bessere Hälfte und ich waren eigentlich immer wirklich erfreut, wenn wir dort waren, weil die Kellner lustig, die Bedienung eigentlich prompt, und die Portionen riesig und schön angerichtet war(en). Hintennach ein Schnapserl und so, flotte Purchen, die Mixteller für 2 waren nicht zum derfressen, ein Fest also wo man im Überfluß schwelgte.
Ganz anders als die Griechen, die sich seit den 70ern in diversen Nebengassen des 19. und 9. festgesetzt hatten. Ein frisches, neues Konzept. Das Poseidon in Klosterneuburg funktioniert ganz ähnlich, finde ich. Zeit, daß ich das auch nochmal anteste...
Fast forward von 2011-15 zu 2018-20...
Irgendwas stimmte nicht, aber mein Eindruck war ja immer so gut. Ich war also ne zeitlang nicht dort, und ... ja...wie beim Renner in Nußdorf (Schande!) sind auch bei der Athene die Portionen geschrumpft. Immerhin paßt der Rest nach wie vor und...naja...beim Mac werden die burger auch kleiner, man muß halt der Inflation was entgegenhalten.
Die letzten beiden Male gingen dann gesamt betrachtet aber aus meiner Sicht gar nicht mehr. Und ich schreibe erst jetzt, nachdem ich 2x wieder dort war, um nicht einem dummen Zufall aufzusitzen.
Bestellt man sich jetzt einen der Mixteller (Paros-Teller etc) für ca. 14-15 €, kriegt man in der Mitte des Tellers die Dukatenerdäpfelscheiben nebeneinander flach aufgelegt, damit sie eine möglichst große Fläche des Tellers abdecken. Nochmal: Die Scheiben flach nebeneinander aufgelegt! Nicht als Häufchen. Nicht in einer separaten Schüssel.
Am Rand rundherum positioniert dann die diversen Fleisch- und Fischstücke. Das empfand ich schon ein wenig als Verarschung. Wir waren insgesamt 4 Erwachsene und 2 Kinder. Die Speise meines Freundes, der sich mit uns traf, war fast kalt.
Als wir fertig waren, fragte einer der flotten Kellnerbuam, ob es eh gut war, und wir verneinten mit Hinweis auf zu kalt/wenig...
Dann kam der Chef und anhand seiner Blicke dachten wir nun, er wird uns abmurksen, in seinen folierten SUV laden und vergraben.
Anderswo nimmt man das wie ein Mann zur Kenntnis, füllt die Querulanten mit Ouzo ab und gelobt Besserung. Hier war man offen angfressen, daß wir was gesagt haben. Sehr fein. Wenigstens hatte hier die Rechnung gepaßt.
Beim 2. Besuch waren die Speisen ähnlich dürftig und irgendwie schafften wir es, ein paar Getränke zuviel verrechnet zu kriegen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt in Zeiten der elektronischen Kassen usw.
Der Schmäh ist eh gut: Einer der flotten Buam kommt nach Zahlungsaufforderung her, haut einem die Gesamtrechnung hin und fragt, wer von uns das nun zahlt. Dann beginnt das Chaos mit auseinanderdividieren bzw. einer zahlt und man checkts nachher.
Ich kann nur sagen, daß die Bewertungen hier offenbar aus früheren Zeiten stammen, die Form der "Abrechnung" muß System haben. Also die Hoffnung, daß wer alles zahlt, sich die Leute dann nachher selber mit der Rechnung beschäftigen und nciht gleich alles einzeln kontrollieren.
However. Vielleicht nur ein Zufall. Jedenfalls...ernstgemein: Auf Nimmerwiedersehen, ihr Abzocker.
hat ein
Lokal bewertet.
17. November 2018
SpeisenAmbienteServiceKeine Wertung
Ich glaube, daß sämtliche Bewertungen hier von Nostalgie getragen sind. Meine auch, natürlich. Ich wurde schon als 8-jähriger von meiner Mama, als wir noch auf die Nussdorfer-Strasse zum "einkaufen... MehrIch glaube, daß sämtliche Bewertungen hier von Nostalgie getragen sind. Meine auch, natürlich. Ich wurde schon als 8-jähriger von meiner Mama, als wir noch auf die Nussdorfer-Strasse zum "einkaufen" fuhren (ja, damals war die Nussdorfer-Straße eine Einkaufsstrasse...), als "Belohnung" ins Colosseum-Buffet geführt. Brötchen, Fischsalat, Schinkenrolle. Himbeersaft von der Getränketheke selber holen. 2,50 Schilling am Tisch für die Bedienung zurücklassen, die dann die Teller abgeräumt hat. Sonst war und ist für die kalten Speisen Selbstbedienung. Gute 35 Jahre später hat sich eigentlcih nix geändert. Die Bude wurde, nachdem irgendwie die Erben ausgingen, vom Csenar übernommen mit dem Versprechen, die Originalrezepte weiter zu führen. Das scheint grösstenteils gelungen zu sein, die Salate sind immer noch mit gestampften Erdäpfeln und VIEL Mayo, die Fische sind immer noch künstlich und aus der Dose, aber das macht einfach das Flair dieser Institution aus. Die "normalen" Lachs- oder Kaviarbrötchen sind natürlich auch aus den gfärbten Lachsschnitzeln und Seehasenrogen, gefärbt - eh klar. Aber es ist einfach ein nostalgisches Wohlfühlessen. Und seinen Himbeersaft kann man sich auch noch immer an der Getränketheke abholen. Zu den warmen Speisen - das Colosseum war und ist bei älteren Herrschaften beliebt, die gern mal Hausmannskost für kleines Geld haben - kann ich nix sagen, habe ich nie probiert, aber auch diese Tradition scheint fortgesetzt worden zu sein. Es gibt faschierte Laberln mit Erdäpfelpürree etc. um kleines Geld und die Beliebtheit scheint anzuhalten. Neben der Brötchen- und Salatbude hat das Colosseum also auch seine Rolle als "Ausspeisung" bewahrt. Und ein bissl hip ist es aufgrund des Ambientes geworden. Seit den 60ern scheint sich dort wenig geändert zu haben. Ich will es sicherlich nicht gemütlich nennen, aber interessant und mal was anderes ist es allemal.
Weil einige meiner Vor-Bewerter auch ihr Lieblingsessen genannt haben: Ich mochte und mag am liebsten den Fiscxhsalat, das ist ne Erdäpfel-Mayo-Pyramide, deren Seiten mit verschiedenen Fischen aus der Dose belegt sind: Tunfisch, Lachs, Kaviar und Hering. Sptizenmässig! ;)
NACHTRAG:
Habe gerade rausgefunden, daß der Csenar das Colosseum bereits seit 2012 nicht mehr hat! Entschuldigt diesen Faux-pas. Offenbar führt der neue Besitzer das Lokal ebenso weiter (ich war im Sommer zuletzt dort).
hat ein
Lokal bewertet.
17. November 2018
SpeisenAmbienteService
It all comes down to one thing: Wie ist die Pizza?
Lustigerweise ist in Wien ja die Pizza allgegenwärtig. Online-Dienste, Pizzaschnitten, Tiefkühlkost...ahja. Und noch ein paar "echte" Italiener. ... MehrIt all comes down to one thing: Wie ist die Pizza?
Lustigerweise ist in Wien ja die Pizza allgegenwärtig. Online-Dienste, Pizzaschnitten, Tiefkühlkost...ahja. Und noch ein paar "echte" Italiener. Hier in 1190 habe ich den Luxus, in Gehweite 4(!) Pizzerien zu haben, nämlich
L'Autentico, Nino´s, L'Osteria und Francesco. Da variiert das Angebot von einfach-gmiadlich für die Familie (Nino´s) über angesagt-anders (L'Autentico), guter-Italienter-und-Pizza-is-pfui-weil-du-musst-den-fisch-bestellen (Franceso) und eben bis zum Kettenitaliener L'Osteria.
Für eine Kettenbude, also in dem Fall einen feineren Italo-Mäckes, hat sich die Osteria aber recht fein gemacht.
Als Hintergrund: Hier entstand vor ein paar Jahren ein - hm - ambitioniertes Projekt eines Innenstadt-Wirten (Name der Red. bekannt *g*), der im gehobenen TexMex-Bereich ("californian"...ok...) reüssieren wollte. Ich war auch mal zum Brunch dort, der ganz gut war...auch die Speisekarte las sich fein, hätte nur alles etwa 2/3 gekostet. Naja. Aber so...ich schweife ab.
Aber so hat die Osteria ein feines, neu gebautes Ambiente geerbt. Und das ist wirklich gut so. Neben dem Innenraum und dem Garten gibt es einen abgetrennten Barbereich und was weiß ich noch was, es ist wirklich nett. Und eigentlich gut besucht. Italienisch funktioniert halt immer.
Nun zum Essen: Interessanterweise habe ich von Bekannten genau Gegenteiliges zu dem gehört, was ich jetzt sagen werde. Meine Aussage ist nämlich:
Die Pizza ist wirklich super, der Rest vernachlässigbar bzw. nicht besonders.
Mich wundern gegnteilige Aussagen garnicht, da der Geschmack grad bei Nudeln, Pizza usw. recht individuell ist, daher eine kurze Aufklärung:
ICH finde dünne, große, knusprige Pizze total super, American Pizza, also mit DICKEM Boden, gummigem Rand usw mag ich nur in Form einer einzigen Schnitte, sonst wirds einfach zu viel. Im L'Autentico gibt es zB originell belegte und tlw. auch geformte Pizze vom neapolitanischen Koch, was gut zum Angesagtsein paßt, und ja, alles dort ist frisch, wohlschmeckend usw und ich bin auch ab und zu gern dort, aber: Die Pizza ist mir einfach zu gummig, der Teig zu dominant. Das ist nicht Schuld des Lokals, sondern meines Geschmacks.
Daher mag ich die Osteria mehr. Dünn, knusprig, groß. Belag eh auch ok.
Dafür sind mir die Nudeln, die andere super finden, zu al-dente. Oder die Vorspeisenplatte zu angepaßt.
Ahja: Aufgrund der Größe der Pizza kann man die auch pro Hälfte unterwschiedlich belegen lassen, auch ein Asset.
Und so ende ich gleich wieder, denn eigentlich kommts immer nur auf die Pizza an. Wer die dünnen Wagenräder mag, ist bei L'Osteria richtig. Sonst halt besser einen der anderen Italiener im Umkreis probieren ;)
hat ein
Lokal bewertet.
21. Februar 2018
SpeisenAmbienteService
Mal wieder Hochzeitstag, mal wieder ein Steakhaus. Nach Flatscher´s, El Asador, Rocky Docky´s und (urk...) Frank´s fehlte uns unter anderem noch ein El Gaucho auf der Liste. Was kostet die Welt. Al... MehrMal wieder Hochzeitstag, mal wieder ein Steakhaus. Nach Flatscher´s, El Asador, Rocky Docky´s und (urk...) Frank´s fehlte uns unter anderem noch ein El Gaucho auf der Liste. Was kostet die Welt. Also flugs nen Tisch im Design Tower gebucht und sich vorab auf die Köstlichkeiten gefreut.
Wir hatten einen Tisch für 18:30 bestellt, kamen etwas überpünktlich und konnten uns unter den freien Zweiertischen einen aussuchen. Wir nahmen im Lokal platz, es gibt auch die Möglichkeit im "Freien", dh in einer Art Foyer im Tower zu sitzen.
Nachdem es unser Hochzeitstag war und ich einige Speisen dringend mal ausprobieren wollte, ließen wir uns nicht lumpen und bestellten Vorspeisen, Hauptgang und Beilagen.
Für alle, die es nicht erwarten wollen: Alles schmeckte sehr gut, das Steak sogar besonders gut.
Im Detail:
Als Aperitiv gönnten wir uns einen Rosé-Prosecco auf Empfehlung des sehr aufmerksamen Obers. War gut, aber ich bin ein totaler Nicht-Auskenner bei Schaumweinen jeglicher Art. Ich weiß nur, daß man mir davon nicht zuviel geben darf, sonst möchte ich am Tisch tanzen. Wir beließen es daher zum Schutz der anderen Anwesenden bei einem Glas.
Da ich in meinem ganzen Leben je weder eine Königskrabbe noch eine echte Krabbe gegessen habe, orderte ich als Vorspeise - nun ja - Königskrabbe.
Eine Königskrabbe ist ein recht großer Krebs, der krabbenartig aussieht, aber eben ein Krebs ist.
Die Vorspeise entpuppte sich als eine Art "Salat", d.h. es gab Wakame (Seetang) in Streifen, Sprossen, darauf das Krabbenfleisch in Stücken und zur Garnierung rundum Sepia-Mayonnaise, also dunkel gefärbte Mayo, die auch einfach wie Mayo schmeckte. Die Königskrabbe schmeckte im Prinzip wie ein großes Stück Flußkrebs, d.h. das Fleisch war überhaupt nicht "gummig" und war fein mürbe und garnicht fischig wie das zB bei manchen Shrimps der Fall ist. Sensationell fand ich den Seetang, der zwischen gummig und bissfest angesiedelt war. Eigentlich hatte er von beidem etwas, perfekt! Habe ich in Wien bislang so nicht vorgefunden, sondern nur bei einem Japaner in Moskau. Die Bohnensprossen waren knackig, die Mayonnaise paßte perfekt zur Gesamtkomposition.
Für 3,90 Gedeck (Brot, Butter, Serrano, getrocknete Tomaten, Oliven) pro Nase hätte man aber das bisschen Brot zB für den Salat nachfüllen können. Aber wie gesagt, wir wollten uns nicht lumpen lassen. Bzw uns eh nicht nur mit Brot vollstopfen.
Fazit: Sehr gut, für 17,- allerdings ein wenig übersichtlich.
Meine Frau bestellte eine Suppe, und zwar die Krabben-Limetten-Bisque mit Kokosmilch & Frühlingsrolle. Hörte sich spannender an, als es im Endeffekt war. Es kam eine Cremesuppe, aus der man die Kokosmilch kauf, die Limetten keineswegs herausschmecken konnte. Dafür hatte die Suppe ein sehr starkes, erdiges Krabbenaroma. Eigentlich uns beiden zu intensiv. Die Frühlingsrolle war mit Krabbenfleisch gefüllt und sehr schmackhaft, die lag - in der Form wie ein Zigarettenbörek - quer auf dem Suppenteller. Wie gesagt, uns war es zu intensiv, die Zutaten wurden geschmacklich von der Erdigkeit der ausgekochten Krabben(panzer?) erschlagen. Aber ich weiß jetzt wirklich incht, wie sowas gemacht wird, das war unsere Vermutung.
Wie auch immer, ein Achtel Wein und ein argentinisches Bier (zu warm!) später kam der Hauptgang.
Meine Frau bestellte ein 300g Rumpsteak mit Sauce Bernaise und ich ein 300g Ribeye mit scharfem Chmichurri. Als Beilagen wählten wir Steak Fries mit Barbecue Sauce, orientalisches Kichererbsengemüse mit Chorizo und knusprigen Okraschoten, sowie Pimientos de Padron & Maldonsalz. Beide Steaks wurden auf unsern Wunsch hin "medium" serviert.
Das Ribeye war bis dato das beste Stück Fleisch, das ich in einem Steakhouse je gegessen habe. Das gesamte Stück war homogen in seiner Konsistenz, buttrig weich und saftig, ohne zuviel Saft zu lassen. Perfekt. Kein zu stark durchgebratener Rand, keine blutigen Stellen, einfach wirklich perfekt! Ich bin immer noch begeistert. Vom Rumpsteak kann ich nicht viel berichten, außer daß es meiner Frau geschmeckt hat.
Beilagen: Das Kichererbsen-Gemüse fand ich geschmacklich super, ein bissl weicher hätte es sein dürfen. Aber die Kombination mit Chorizo-Stückchen und die knusprigen Okraschoten waren ganz gut.
Die Pimientos waren kleine grüne Paprikaschoten, gegrillt, mit grobkörnigem Salz. Einfach, zum Fleisch passend und zumindest nicht ungesund ;)
Die Steak Fries waren perfekt. Außen knusprig, innen weich. Nicht lätschert, nicht hart. Genau richtig gesalzen.
Das Chimichurri mochte ich nicht sooo, aber das mag durchaus Geschmacksache sein. Dafür fand ich die Barbecue-Sauce sehr schön rauchig und somit gut.
Achja. Weil ich´s eben mit dem Krabben-probieren hatte, habe ich als "Sideorder" zu meinem Steak eine Softshell-crab geordert (6,-). Das ist eine echte kleine Krabbe, die direkt nach der "Häutung", solang der neue Panzer noch weich ist, abgemurkst wird und als Ganzes paniert wird. Weil sie eben weich ist, kann man sie komplett essen. Schmeckt wirklich super, erinnerte mich allerdings - also sooo außergewöhnlich war es dann auch nicht - an gebackene Scholle ;)
Aber weil eh jeder gebackenen Fisch mag, könnte ich mir ein Gericht vorstellen, wo man - wie in den USA - einfach ein paar solcher Krabben mit Sauce Tartare und Zitrone und Fries isst.
Sachdienliche Hinweise, wo in Wien man ECHTE Krabben (müssen nicht frittiert sein) essen kann, werden gern gesehen, bitte um Nachrichten!
Jou. Das war´s im Prinzip. Die Steaks waren wirklich ganz hervorragend, die Bewirtung sehr freundlich und aufmerksam und die verfügbaren Speisen interessant. Preislich ist es allerdings zumindest eine Kategorie über was ich üblicherweise konsumiere. Wir bezahlten ca. 140,- zusammen.
Trotzdem, ich würde wohl wieder kommen.
Gefällt mir10Kommentieren
hat ein
Lokal bewertet.
25. Februar 2016
SpeisenAmbienteService
An einem Samstagabend im Februar war es soweit: Mein erster, lange antizipierte Besuch im Flatschers.
Nachdem es mein Hochzeitstag war, hatte ich einen netten Tisch für 2 im Nichtraucherbereich re... MehrAn einem Samstagabend im Februar war es soweit: Mein erster, lange antizipierte Besuch im Flatschers.
Nachdem es mein Hochzeitstag war, hatte ich einen netten Tisch für 2 im Nichtraucherbereich reserviert und gut gelaunt ritten wir ein.
Erster Eindruck des Lokals: Genau, wie mir persönlich ein angesagtes Lokal gefällt - "New York style" wird das dort genannt. Stilistisch reduzierte, jedoch hochwertig wirkende, saubere Einrichtung mit einigermaßen viel Holz und riesigen Deckenventilatoren in sagen wir mal kuscheliger Atmosphäre.
Nachdem die Hütte ziemlich gut besucht war, ergibt das einen durchgängigen Klangteppich aus Besteckgeklapper und Gemurmel. Ich mag sowas halt, solange man sich - wie dort - normal unterhalten kann. Wenn ich Ruhe will, kann ich mich daheim auch einsperren und einen Ochsen ins Rohr schieben.
Ich erwähnte bereits, daß es voll war. Dadurch war unser Tisch noch nicht fertig, dieser Umstand wurde vom unglaublich aufmerksamen Personal aber mehr als wettgemacht. Punkt 1: Alle dort wußten, daß wir Hochzeitstag hatten, ich hab das wohl beiläufig bei meiner telefonischen Reservierung erwähnt, aber keine Ahnung, daß das wohl notiert wurde. Alle Kellner, mit denen wir zu tun hatten, haben usn gratuliert. Nett, oder?
Weiters wurde uns die Wartezeit an der Bar mit je einem Glas Champagner wirklich versüßt. Fand ich toll. Incl. Vorkosten usw. Ich als verstärkter Besucher von Budget-Lokalen kenne sowas ja nicht, daher laß ich mich vielleicht zu sehr beeindrucken, mein ebenfalls hier schreibender Kollege FloV ist da vermutlich abgebrühter.
Endlich war der Tisch bereit (ca. 15min Wartezeit), der ein bisschen klein geraten war. Da wußte ich auch noch nicht, wie die Herrschaften dort die Speisen servieren.
Wie auch immer, zur Feier des Tages kam folgendes auf den Tisch:
Die Vorspeisenvariation, bestehend aus Jakobsmuscheln, Shrimps und Beef Tartare für Zwei.
Als Hauptspeise das T-Bone-Steak mit (behaupteten) 1.2kg und 3 Beilagen, "medium" bestellt, da die Mrs. nicht so gern blutige Steaks mag. Schade, aber seis drum.
Aber der Reihe nach:
Die Vorspeise kam "aufgetürmt", dh drei kleine Teller in einem Metallgestell übereinander angeordnet. So paßt auch alles auf einen Wunz-Gartentisch :P
Dazu frisches Weißbrot und zu Trinken haben wir uns einen chilenischen(?) Roten genehmigt.
Die Jakobsmuscheln waren fleischig, innen fast ein bissl glasig und wirkten wie aus dem "Vollen", quasi aus einem Guß. Geschmacklich ein wenig unauffällig, hätte evtl. ein wenig mehr Würze vertragen, aber der Gar bzw. Grillgrad war super, die Konsistenz wie gesagt sehr schön.
Am besten fand ich die Garnelen: Gegrillt, super gewürzt, nicht aufdringlich aber so, daß es mit dem Geschmack der Shrimps herrlich kommunizierte und ihn wunderbar vervollständigte. Ich weiß schon, Shrimps zu braten oder zu grillen ist keine große Kunst, aber da war einfach alles punktgenau getroffen.
Zuletzt wurde das Beef Tartare in Angriff genommen und hier hab ich ein persönliches "Problem" mit der heutigen Interpretation bzw. der früheren, möglicherweise falschen Interpretation von Beef Tartare. Mir kam früher Beef Tartare wesentlich gröber, anders gewürzt (anders heißt Salz/Pfeffer und gut is) und mit dem obligatorischen Ei drauf, vor. Im Prinzip Fleischlaberlmasse unverarbeitet ;) Heute ist das überall VIEL feiner, fast wie ne feine Mettwurst. Salziger. Mit Kapern, Senf usw usf untermischt. Eigentlich muß ich sagen, schmeckte es wie ein sehr fleischiger Brotaufstrich. Was ich sehr mochte. Ich will nur herausstreichen, daß sich Rezepturen bzw. Wahrnehmungen über die Jahrzehnte (und hier sind es leider Jahrzehnte...) ändern können.
Also: Sehr feines Tartare, drin war eindeutig Senf zu schmecken, Kapern, Salz...also ein bissl Teewurstartig auch von der Konsistenz her. Garniert war das ganze mit Zwiebelringen und ganzen, recht großen Kapern.
Alles in allem war diese Vorspeise sowas wie ein Best-of dessen, was ich als Fleisch- und Fischliebhaber mir wünschen konnte. Keine wirkliche Kritik, Menge wirklich ausreichend. 5 Sterne.
Nach vertilgter Vorspeise und etwa 10-minütiger Wartezeit kam dann das T-Bone daher. Das T-Bone Steak im Flatschers wird auf einer Platte serviert, als Unterlage dienen Weißbrotscheiben, das Fleisch ist in Stücke (etwa Medaillongröße) vorgeschnitten und am Knochen wieder zurückdrapiert. Dazu Kräuterbutter.
Die Beilagen waren Gemüse, die selbstgeschnitzten Hauspommes und Salat, scheinbar ich das nicht verhandelbar. Dazu noch 3 Saucen, und zwar Schnittlauch, Barbecue und eine Art reduzierter Fleischfond mit...hmm...Cognac(?).
Natürlich beeindruckt die schiere Opulenz des Fleisches, die Größe dessen, was sich da vor einem ausbreitet. Kriegt man beim üblichen 300g Filet so nicht, nicht mal beim 400g Primerib (Rocky Docky´s). Angebliche 1.2kg machen schon was her.
Kommen wir zum "angeblich": Also...wir waren WIRKLICH angegessen nachher. Aber entgegen meiner ursprünglichen Annahme vorm Essen mußten wir nix einpacken lassen. Ich schätze, daß das T-Bone incl. Knochen wohl um die 900g bis 1kg hatte, der Knochen war auch recht groß. Für jeden blieben jedenfalls 3 oder 4 Medaillons übrig. Mehr als genug, der vorab angedachte Wahnsinn war es aber nicht. Aber das ist jetzt Jammern auf Höchstniveau.
Angebrachteres Jammern ist der Gargrad des Gegrillten: Wir bestellten "medium", erstens weil das Lokal das so empfiehlt und zweitens, weil meine Frau das auch so am liebsten hat.
Nun scheint das Problem mit großen, am Knochen befindlicher Fleischstücke jenes zu sein, dass es an den Enden schneller durch ist als am Knochen. Keine Ahnung, ob man das "lenken" bzw. beeinflussen kann, ich bin aber auch nicht der Koch und ich verlange auch nicht 85,- für diese Hauptspeise.
Das Ergebnis war zwar ein angemessen großes, wohlschmeckendes Stück Fleisch, aber der äußere Bereich war teilweise durchaus zäh, was ich weder erwartet hätte noch worüber ich hinwegsehen mag, sonst hätt ichs hier nicht erwähnt. Je näher man der Sektion am Knochen kam, desto fleischiger, buttriger und dicker wurde das Steak. Geschmacklich erwartet gut, schön auch, daß ein Fettrand dabei war, an manchen Tagen muß man Dinge wie Cholesterin usw. einfach mal ausblenden.
Über die Beilagen kann ich nicht viele Worte machen. Das Gemüse war gemischt (Erbsenshoten, Zucchini, Champignons, weiteres Grünzeug) und knackig, der Salat war auch gemischt und knackig aber nicht weiter der Rede wert. Die Pommes waren ziemlich gut, ich mag diese dickeren Schnitze ganz gern. Aber nix speziell erwähnenswertes.
Die Saucen waren ungewohnt bis ok, die Schnittlauchsosse ok, die Barbecuesoße aufgrund ihrer Konsistenz ungewohnt (SEHR dick) und ziemlich OK, der Fonds ungewohnt, weil zwar extrem wohlschmeckend, aber besser als Bratensaft geeignet, anstatt in einem runden Töpfchen zum Eintauchen befindlich. Aber sei´s drum.
Für die faktische Opulenz des Hauptgangs und des generellen Wohlgeschmacks wegen vergebe ich 3.5 Sterne. Wieso? Mindernd wirkt sich die für meinen Geschmack selbst für Medium zu lange Garzeit (zäh am Rand) sowie der doch stolze Preis aus.
Für ne Nachspeise war kein Platz, ich hatte noch einen Kaffee, der war auf dem üblichen, heutzutage gewohnten italienischen Standard.
Summa summarum bezahlte ich incl. Maut 135,- was in Anbetracht der Vorspeise und des wirklich aufmerksamen Service wiederum ok ist.
Wir hatten ne Vorspeise, ne Hauptspeise, eine Karaffe Wein und dazu eine Flasche Wasser (gratis).
Ich werde sicher wiederkommen, aber eher mal ein Filet oder ein Ribeye probieren bzw. den französischen Ableger testen.
Gefällt mir13Kommentieren
hat ein
Lokal bewertet.
9. Juli 2015
SpeisenAmbienteService
Eine Rezension mit Verspätung...Ich war zwischen Weihnachten und Silvester 2014 im schönen Salzkammergut auf Urlaub und auf Empfehlung eines Freundes haben wir uns den Steegwirten bei Monsterschnee... MehrEine Rezension mit Verspätung...Ich war zwischen Weihnachten und Silvester 2014 im schönen Salzkammergut auf Urlaub und auf Empfehlung eines Freundes haben wir uns den Steegwirten bei Monsterschneefall gegeben. Vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Nicht nur, weil ich ein Dach über den Kopf hatte und die Gaststube beheizt war.
Von Anfang an.
Die Gaststube empfängt einen mit ländlichem, aber poliertem Charme. Es hängen ungewöhnlich viele "Krickerln" an der Wand, der Wirt scheint gern mal was abzuschießen. Die Einrichtung besteht aus dem klassisch hölzernen Set (Tisch, Sessel, Böden), ist gemütlich und der Raum ist eben ganz schön dekoriert. Mir gefiel es.
Die Bedienung war zwar nicht die Flotteste, aber umgänglich, erklärte uns die Speisekarte bzw. was es grade besonderes gäber und war zu Scherzen aufgelegt. Das passiert einem als Wiener nicht überall ;) Wir waren allerdings auch nur einer von drei belegten Tischen an dem Abend (wie gesagt, das Wetter...). Wie auch immer, nach kurzer Überlegung bestellten wir Grießnockerlsuppe für den Junior...lassen wir hier jetzt mal außen vor...dann einen Saibling für meine Frau und ich nahm das "Bratl im Rein", dh dreierlei Schweinsbraten mit Gabelkraut und Gummiknödel, gemeinsam serviert in einem Emailreindl. Ich mag sowas. Und obwohl das eine relativ einfache Speise ist, kann man auch dort ziemlich viel verkehrt machen. Vorweg: Alles war auf den Punkt genau gekocht/gegart und perfekt. Ich finde nichts schlimmer als zu trockenen Schweinsbraten, der am Gaumen klebenbleibt und den man mit mindestens einem halben Krügel runterschwappen muß. Das Hallstätter Bier genoß ich lieber schluckweise.
Also, die verschiedenen Braten waren je nachdem von welchem Teil des Schweindls sie kamen, entsprechend saftig oder noch saftiger/fetter, aber NIE zu fett, zu hart, zu trocken etc. Immer schön auf den Punkt hin zubereitet.
Die Gummiknödel (zwei...) waren ebenfalls perfekt, nicht wie so oft zerkocht, aber auch nicht zu "gummig", dh Widerstand leistend ;)
Das Kraut hatte eine feine Säure, da bin ich heikel, weil ich eigentlich kein Sauerkraut mag, aber das war für mich gerade richtig. Genügend Bratensaft war ebenso im Reindl, eine runde Sache also.
Der Saibling meiner Holden war gebraten und es war in diesem Urlaub der zweite oder dritte Fisch, den wir probierten. Er war gut, aber auf dieser Reise nur der zweitbeste. Solide, aber nicht herausragend, trotzdem natürlich essbar. Mehr traue ich mich jetzt nicht darüber zu schreiben, aber es wird jedem schmecken, der Fisch mag.
Abschließend der Preis...wenn man Restaurants in Wien gewohnt ist, war das schon ok, aber für einen mässig besuchten Landgasthof hätten die Hauptspeisen evt. 1-2,- pro Nase billiger sein dürfen. Aber das ist jetzt Itipflreiterei.
Alles in allem waren wir zufrieden und satt. Und ich würde es gern mal im Sommer sehen. Schaumermal.
hat ein
Lokal bewertet.
12. Februar 2015
SpeisenAmbienteService
Vorweg: Ich fühle mich dem Wirten freundschaftlich verbunden und hoffe bei jeder Bude, der er sich hingibt, daß sie ihn reich, schön, jung etc. machen soll. Die nun folgenden Lobpreisungen sind jed... MehrVorweg: Ich fühle mich dem Wirten freundschaftlich verbunden und hoffe bei jeder Bude, der er sich hingibt, daß sie ihn reich, schön, jung etc. machen soll. Die nun folgenden Lobpreisungen sind jedoch tatsächlich so objektiv wie nötig, möglicher Tadel so freundschaftlich konstruktiv wie möglich.
Nachdem ich die Historie des Wirten schon etwa 2 Jahrzehnte verfolge und all seine Lokationen aufgesucht habe, war ich nach einem Heurigen-Intermezzo doch überrascht, als er (für mich) von heut auf morgen im 8. Bezirk ein Beisl übernommen hatte. Aber gut, es ist wohltuend zu sehen, daß nicht jeder als rotnasiger Heurigenwirt enden muß.
Man hat sich also mit einem Beisl mit verspielter und einladender Fassade belehnt, beheimatet mitten im Achten, in Pfeilheim- und Josefstadttheaternähe. Für potenzielle Kundschaft ist also aufgrund der Lage gesorgt.
Was Herr Gsöls über die Jahre draus gefeilt hat, beeindruckt.
Also es beeindruckt dann, wenn man Bier und/oder harten Getränken nicht abgeneigt ist. Die Kritik der Speisen soll hier mal in den Hintergrund treten, wobei auch dazu ein paar Worte fällig werden.
Aber zunächst zum Offensichtlichen: Das Torberg ist - mit div. Artikeln in der Presse unterfüttert - die Ginbar mit dem größten Gin-Sortiment zumindest des Landes, womöglich des Kontinents und vielleicht sogar weltweit.
Das hört sich beeindruckend an, wenn man die Größe des Lokals kennt, sogar ein bissl gefährlich.
Ein ähnlicher Wachstumspfad wird derzeit bei Rum und Whisky verfolgt, dh über die 3 Standardsorten hinaus. Was mir persönlich gut gefällt, ich bin halt der Single-Malt-Typ.
Daher kurz und schmerzlos: Spirituosen, der o.g. Sorte, dazu passende Tonics (auch zuckerfrei) und Artverwandtes und preisgekröntes bayrisches Bier (Traunsteiner) verdienen 5 Sterne, man findet als Teilzeit-Alkoholiker wirklich für jeden Geschmack was. Ahja. Und Schampus zum selbst-köpfen gibts auch. Nicht meins, aber vielleicht lustig.
Beim Kaffee bleibt aufgrund der Enge des Lokals und der Kleinheit der Maschine ziemlich Luft nach oben, aber das sehe ich mal nach, da es sich um kein Kaffeehaus handelt und ich noch nie jemanden dort gesehen habe, der den Kaffee aus Genußgründen getrunken hat...
Die Speisen spielen wie erwähnt eine untergeordnete Rolle, sind aber dem Lokaltypus angemessen bzw. eine Abwechslung zu sonst erhältlichen Speisen. Einerseits gibts (u.a.) Riesenbrezen gefüllt und/oder überbacken, andererseits einen wirklich leckeren Flammkuchen, so man mit Belagswünschen freundlciherweise sehr flexibel umgeht. Schön rustikal, sättigend, lecker. Passt. Halt keine Haubenküche sondern das, was die kleine Kammer hergibt.
Was uns abseits der Gastlichkeit, der an sich vorhandenen Gemütlichkeit und der Qualität der Getränkekarte nun in schattigere Gefilde bringt: Das Lokal selbst.
Die Lokalität ist alt, angeblich wurde sie zwischendurch auch von einem gewissen Hrn. Palfrader bewirtschaftet, und man merkt halt baulich, daß das irgendwie über die Jahre so geworden ist, wie es ist. Das Lokal ist ein schmaler, länglicher Schlauch mit einem etwas größeren Nichtrauchersaal am Ende. Vorteil dessen: Dort liegen auch Spiele auf und man kann sich an angenehm großen Tischen damit auseinandersetzen.
Im vorderen, für mich interessanten Bereich (Raucher! Bar! die Wirtsleute!) wird es sehr rasch sehr voll (und laut). Die Tische sind für max. 4 Personen geeignet, aber auch da muß man sich schon mögen. Distanz ist nicht möglich.
Keine Kritik, aber man muß wissen, worauf man sich einlässt, dann ists spassig.
Auch muß einem klar sein, daß durch die Enge und die doch beträchtliche Besucheranzahl die Bedienung durchaus mal rotieren kann. Das ist zwar vorne im Barbereich kein Problem, der Nichtraucherraum vereinsamt dann aber rasch. Nach derzeitigem Wissensstand wird Unterstützung gesucht.
Trotz allem kommt am Ende eine gute Gesamtbewertung raus.
Es ist eben immer alles im Kontext zu sehen. Man trinkt ausgezeichnet im Torberg, kann es lustig haben mit den Wirtsleuten oder anderen Gästen, wenn sich alle an der Bar drängen. Dafür gäbe es 5 Sterne in allen KAtegorien von mir.
Man kann aber auch im hinteren Bereich abseits der Action sitzen. Dann könnte es nicht so spannend werden. V.a. wenn vorne Betrieb ist. Daher ein paar Abzüge.
Ein Wort zu den Preisen: Soft Drinks, Bier und Speisen völlig "handelsüblich", die div. Gin-Tonic-Mischungen bzw. die anderen Spirituosen variieren je nach Exklusivitätsgrad. Aber das ist gut selbst steuerbar.
Tipp: Aufgrund der persönlichen Vorlieben was zum Kosten empfehlen lassen.
hat ein
Lokal bewertet.
8. Februar 2015
SpeisenAmbienteService
Ich habe ja das Glück, Mitglied eines monatlich wiederkehrenden Stammtisches zu sein. Und jedes Mal ist die Lokalauswahl ein interessanter basisdemokratischer Vorgang. Im Winter umso mehr, weil man... MehrIch habe ja das Glück, Mitglied eines monatlich wiederkehrenden Stammtisches zu sein. Und jedes Mal ist die Lokalauswahl ein interessanter basisdemokratischer Vorgang. Im Winter umso mehr, weil man da nicht nur Gastgarten/Alkohol/Hochschaubahnnähe benötigt, sondern tatsächlich ein Dach überm Kopf und - weil wir gesetztere Herrschaften sind - etwas, worüber man schwelgen kann. Das Essen also.
So begab es sich also, daß gestern das "Ü Lokal" ausgewählt wurde. Was das ist? Ein Vorarlberger Lokal, mit Vorarlberger Personal, ganz offenbar auch hauptsächlich für Vorarlberger, den meisten Besuchern nach zu schließen. Aber ich mag den Dialekt ja, und somit fand ich das schonmal ganz charmant.
Das Lokal selbst ist - abgesehen vom Barbereich beim Eingang - ein langer, ausgeweißter und auch ansonsten unbehübschter Schlauch. Angesagte Kerzen in Papiersackln stehen bei bzw. auf den Tischen, die Klimatisierung ist - wie heutzutage wohl unvermeidlich - offen an der Decke sichtbar, manifestiert als große Metallrohre. Alles sieht neu aus, gepflegt und durch die Sackerlkerzen ein bissi heimelig. Gut, daß das Lokal nicht mit irgendwelchem Tand überfrachtet ist! Aber gemütlich geht auch anders. Seis drum, wir sind ja zum Plaudern und Essen gekommen.
Wenn man schon mal dazukommt, Mohrenbräu zu ergattern, tut man das auch. Als Getränk bestellte ich mir also mal ein Mohrenbräu-Zwickl und ich habe es nicht bereut. Ich werde hier jetzt keinen Bierdiskurs machen, aber das war ein gutes Zwickl ;)
Genügend Mitesser und -trinker gab es ja, und so probierte ich auch das helle Mohrenbräu, war aber ganz und garnicht begeistert. Wenig Körper, süss-säuerlich dahinmäandernd. Komisch, diese Diskrepanz. Aber egal, habs ja nur bei meiner Frau gekostet.
Prinzipiell wurden an diesem Abend abseits der Desserts, die ich traditionellerweise nicht esse, nur 4 verschiedene Gerichte konsumiert: Die Vorspeisenplatte, die Kürbissuppe, Grillteller und (vorzubestellende!) Kasknöpfle.
Die Suppe hab ich nicht probiert. Die Vorspeisenplatte haben wir uns zur Degustation geteilt und sie kam mit folgenden Zutaten:
Bregenzerwälder Rohschinken, Hirschsalami, Bergkäse, Kapern, Pfefferoni, gefüllter Pfefferoni, Speck, ein Weichkäse und Senf/Chiligarnitur.
Für 8.90 hatten wir sogar zu zweit was davon, Brot wird dazugereicht und auf Zuruf nachgebracht. Tadellos, den Hirschen in der Salami konnte ich zwar nicht schmecken, jedoch waren alle Zutaten wohl drapiert, von allem die richtige Menge am Teller und geschmacklich paßte alles wirklich hervorragend. Eine nicht extrem hungrige Person hätte dieser Teller durchaus satt gemacht. Aber wir waren ja zu zweit - und hungrig.
Als Hauptspeise gab es einerseits "Kasknöpfli", also etwas, das anderswo als Kasnocken bekannt ist: Nockerln mit (dreierlei) Käse und Röstzwiebeln, in einer hübsch großen Schüssel mit einem ordentlichen Holzlöffel, um sich selbst zu bedienen. Wie bereits erwähnt, gibts die Knöpfle nur gegen Vorbestellung und wir hatten 5 Portionen bestellt. Daher also der Riesenpott mit Holzschöpfer. Schön urig.
Ich weiß nicht, welche 3 Käsesorten GENAU drinwaren, eine davon war wohl Bergkäse, vielleicht auch etwas in der Art eines Greyerzer- oder Raclette-Käse, das Ergebnis war jedenfalls fantastisch. Die richtige Auswahl der Käsesorten macht aus einem an sich einfachen Gericht entweder was Besonderes oder eben nur ein einfaches, aber fettes und schweres Gericht. Hier war es was besonderes, geschmacklich auf jeden Fall. Fett und schwer wars natürlich auch, aber wir wollen da jetzt nicht hadern.
Dazu wurde ein Mix aus Grünem und Erdäpfelsalat serviert. Ersterer war gut, mit wohlabgeschmeckter Marinade, die nicht aufdringlich aber bemerkbar war. Der Erdäpfelsalat war nicht so toll, die Erdäpfelscheiben waren nicht durchgekocht und daher fehlte ihm die Konsistenz, die einen perfekten Erdäpfelsalat ausmacht. Ich vermute Metro Gastrogroßpackung für Warmhalteöfen oder Dampfgarer für "warmen Erdäpfelsalat".
Vorweg: Das war der einzige kulinarische Lapsus.
Ich hatte nämlich den Grillteller.
Was einfaches. Wer kenn ihn nicht. Ein paar Stück Fleisch mit Pommes und der typisch österreichischen Salatgarnitur.
So war das auch hier.
Vier Stück fleischlicher Kost: Schwein, Huhn, Rind und ein Grillwürstel, hübsch aufdrapiert auf einem Bett aus Pommes. Dazu eine orangliche Kräuterbutter, ein Fingerhütchen Barbequesauce und eben der unvermeidliche Salat.
Aber dann. Ok, die Pommes sind ganz normaler, nicht lätscherter Durchschnitt und vermutlich wohl auch Gastro-Großpackung. Aber das Fleisch. Klasse.
Das Schwein war fingerdick und daher saftig.
Das Huhn war zwar dünn, aber noch weich und nicht fasrig.
Das Grillwürstel war ein Grillwürstel.
Das Rind schien ein kleines Stück Filet zu sein, medium durchgebraten und geschmacklich perfekt. Das war der Augenöffner, das kleine Stück Fleisch in einem Grillteller zu 13.90 war liebevoller zubereitet als das Ribeye-Steak im Frank´s vor ein paar Wochen. Um...pff...25,- oder so.
Zusammen mit der Sauce, die nach getrockneten Tomaten schmeckte und der wirklich interesanten Kräuterbutter (ich weiß nicht, was drin war, es schmeckte nicht wie sonst üblich), war das ein wirklich feines, dem Fleischliebhaber angemessenes Gericht.
Den Salat muß ich auch noch erwähnen: Grüne Salatblätter, Karottenstreifen, ich glaub ein bissl Kraut und Rote-Rüben-Würfel. Was eben im typischen Gasthausmix enthalten ist. Nur hier schien es mir, waren die Zutaten frisch(er) und NICHT in Marinade ertränkt. Ausgezeichnet.
Habe ich bereits erwähnt, daß die Preise eigentlich angenehm moderat angesichts der Qualität sind?
Aufgrund von Vorspeisenplatte, Grillplatte und Verkostung der Kasknöpfli stellte sich bald ein Völlegefühl ein, das mit Schnaps bekämpft werden muße. Die Wahl der Waffen fiel auf einen Kriecherl- und einen Quittenschnaps. Letztere roch nach Rosen und schmeckte mild, was meiner Frau zwar behagte, mir aber nicht so.
Der Kriecherlschnaps war aber sehr in Ordnung. Kein Kriecher, sondern ein Hammer. Stark, scharf, aber mit Geruch und Geschmack. So mag ich Schnäpse (auch).
Insgesamt ein gelungener Abend. Es gibt einen kleinen Gastgarten, wir werden wohl zu wärmerer Jahreszeit mal wieder kommen, uns hats geschmeckt.
Nachtrag: Zu Preis "mittel" beziehe ich mich hauptsächlich auf die Speisen.
Gefällt mir11Kommentieren
hat ein
Lokal bewertet.
27. Jänner 2015
SpeisenAmbienteService
Diese Bewertung entspringt durchaus gemischten Gefühlen, da ich das Lokal sehr originell finde, die Bedienung komplett in Ordnung, den Alk ausgesucht interessant, wenn man Bier, Pastisse und Absint... MehrDiese Bewertung entspringt durchaus gemischten Gefühlen, da ich das Lokal sehr originell finde, die Bedienung komplett in Ordnung, den Alk ausgesucht interessant, wenn man Bier, Pastisse und Absinth mag. Aber allzu oft könnte ich mir das Verweilen mit genügend Getränken - und JA, man kommt wegen des Trinkens dort hin - nicht wirklich leisten.
Das Essen ist zwar einfach, aber mit hochwertigen Zutaten gefertigt, nach div. Bio-Standards. Die ausgewählten Zutaten und die "originelleren" Namen wie "croq au..." für einen Toast haben dann aber auch ihren Preis. Man kann das Lokal beim besten Willen nicht als günstig durchgehen lassen.
Ich würde eher so argumentieren, daß das Bio-Zeugs und die wirklich spannenden Biere und Absinthe nun ihren Preis haben und es dadurch im Wortsinn "preiswert" ist, dort mal abzuhängen.
Während der warmen Jahreszeit kann man auch auf kleinen Klappstühlchen vorm Lokal platznehmen, was auch Charme hat, wenn man max. zu zweit ist.
Für Gruppen >4 Personen kann es übrigens aufgrund der Tischgrößen kuschelig werden, aber das hat dort noch keinen gestört.
Es sei noch bemerkt, daß bei der Schank geraucht werden kann und auch ein Mini-Billard Tisch vorhanden ist. An sich ist das Lokal mit 2 Räumen recht überschaubar.
Beheimatet in Wiens aktuellem Bobo-Viertel ist die Shabu ist meiner Ansicht nach eine Mischung aus hippem Beisl Und Absackerbar. Diese Spreizung kriegt die Shabu hin.
hat ein
Lokal bewertet.
22. Jänner 2015
SpeisenAmbienteService
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Häuserl am Stoan kann keineswegs mit Haubenlokalen mithalten. Meine Bewertung von 4/4/5 ist daher eher relativ zu sehen. Aber von Anfang an.
Ich bin ... MehrDamit keine Missverständnisse aufkommen: Das Häuserl am Stoan kann keineswegs mit Haubenlokalen mithalten. Meine Bewertung von 4/4/5 ist daher eher relativ zu sehen. Aber von Anfang an.
Ich bin regelmässiger Gast im HaS, da ich aus der Gegend bin und auch die gute, alte Wiener Küche, die nicht überkandidelt, sondern bodenständig geblieben ist, schätze. Man kann dies auch in Richtung Renner oder Plachutta treiben, aber familienkompatibler ist eine Gastwirtschaft wie das HaS. Und budgetfreundlicher obendrein. Womit wir zum Kern vordringen: Ich finde, das Häuserl am Stoan bietet ein ungeschlagenes Preis/Leistungsverhältnis und hat eine wirklich überproportional große Speisekarte. Neben den üblichen Hausmannskostverdächtigen ist saisonal auch Wild in diversen Variationen vertreten, aber auch Speisen, die anderswo in Vergessenheit geraten sind.
Zuletzt (16.1.2015) hatte ich ein Rindswangerl-Knoblauchgulasch, das schlichtweg sensationell war. Das Fleisch war quasi zartschmelzend, die herbere Note des Gulaschsafts war ein willkommener Kontrapunkt. Angemerkt sei, daß ich statt Salzkartoffeln einen Semmelknödel dazu bestellt habe. Und einen gemischten Salat. Ich fand, der Knödel paßte hervorragend dazu.
Zu den meisten Beilagen wie auch dem Salat sei angemerkt, daß sie wohl aus der Dose kommen. Aber ich mag den guten, alten "Gasthaussalat" mit roten Rüben, Erdäpfeln, Kraut, Gurken und geriebenen Karotten. Drauf ein, zwei Blattln Salat ;) ich bin wohl Nostalgiker.
Als solcher fällt es nicht schwer dem Charme des HaS zu erliegen: Einer zusammengezimmerten Bretterbude mit tonnenweise Kitsch ausgeschmückt, mitten im Wald. Es hat einfach was. Dazu kommt rühriges bis leicht resolutes Personal, üppige Portionen und tlw. originelle Speisen und es paßt irgendwie. Ein Abend bei Freunden, sozusagen.
Generell würd ich sagen, daß Freunde der Hausmannskost am ehesten auf ihre Kosten kommen, aber div. panierte Fleischarten sind auch niemals verkehrt.
Fazit: Einfach, preiswert und gut. Nix für Krawattenträger.
hat ein
Lokal bewertet.
22. Jänner 2015
SpeisenAmbienteService
Zwei Dinge vorweg: Das ist ein "altmodischer" Chinese und kein Buffet-allyoucaneat-Panasiate.
Und - wie immer - ist das Essem dem öst.Gaumen (Glutamat!) angepasst, aber das will ich garnicht negat... MehrZwei Dinge vorweg: Das ist ein "altmodischer" Chinese und kein Buffet-allyoucaneat-Panasiate.
Und - wie immer - ist das Essem dem öst.Gaumen (Glutamat!) angepasst, aber das will ich garnicht negativ bewerten, meistens wollen wir das ja so.
Alles dort mit Ausnahme der Nachspeise beim Mittagsmenü (Obst aus der Dose) ist oder scheint frisch. Hier kommt ein Riesenvorteil im Vergleich zu den Buffetchinesen zum Tragen: Es muß nix frei herumgammeln und vertrocknen.
Die Portionen sind mehr als ausreichend, an schwachen Tagen laß ich mir einen Rest einpacken ;)
Ich selbst finde die Bedienung zu langsam bzw. zu wenig aufmerksam, einerseits, da man sich auch hier "abwechselnd" um diverse Schritte (Servieren, Abservieren, Kassieren, Bestellungen entgegennehmen) kümmert. Andererseits, weil einfach Sprachdefizite vorherrschen können und Dinge unter den Tisch fallen. Auch passiert es, daß die Gänge zeitlich unterschiedlich serviert werden. Das mag ich persönlich am wenigsten.
Trotzdem bin ich regelmässiger Gast, weil die Qualität des Essens doch alles wieder gut macht.
Tja, irgendwie hat sich das Hollerkoch nicht wie erwartet entwickelt.