Wir schreiben Freitag den 27.10.2017, Fenstertag wie man in unserem schönen lebenswerten Österreich sagt. Wir fahren mit der Straßenbahnlinie 37 vom Jonas Reindl (Schottentor) kommend bis zur Endstation Hohe Warte und gehen von da einige Hundert Meter bis in die Grinzinger Straße 71-73. Da im 19e...Mehr anzeigenWir schreiben Freitag den 27.10.2017, Fenstertag wie man in unserem schönen lebenswerten Österreich sagt. Wir fahren mit der Straßenbahnlinie 37 vom Jonas Reindl (Schottentor) kommend bis zur Endstation Hohe Warte und gehen von da einige Hundert Meter bis in die Grinzinger Straße 71-73. Da im 19enten Bezirk ist das von Herrn Nikolaos Papanastasiou betriebene griechische Restaurant ATHENE und das seit 2011 wie mir die HP verriet. Ja und wir sind in einer Heurigengegend.
Tags zuvor wie fast immer und überall einen Tisch reserviert. Der Gesprächspartner auf der anderen Seite der Leitung, ein überaus freundlicher lustiger Zeitgenosse.
Von der Straße kommend geht man durch eine Art Hof, links ist der große leere überdachte Gastgarten, über einige Stiegen hinauf und man steht in dem verschachtelten Lokal. Rechter Hand zurück ist noch bis zum 30.4.2018 der Raucher. Gerade weiter, wieder einige Stiegen hinauf, eine mittlere Ebene, da hatten wir unseren Zweiertisch und nochmals einige Stiegen rauf, der hintere Teil des Lokals. Vorne auf Höhe der Schank, sowas wie ein Zwischenstock mit einer Balustrade, auch hier einige Sitzplätze. Ziemlich groß die Hütte dachten wir uns und behindertengerecht sieht auch ganz anders aus. Voll war es übrigens bei weitem nicht, vielleicht die Hälfte der Plätze war besetzt.
Das Ambiente nicht sonderlich griechisch, außer vielleicht im Garten. Brauntöne dominieren, Boden, Teppich, Sessel, Tische, die in weiß eingedeckt und einige große Bilder sollen Griechenland vermitteln. Die Übung will aber nicht so recht gelingen, andererseits unwohl haben wir uns auch nicht gefühlt.
Viele griechische Servicemitarbeiter wuseln herum, davon ein Mädl. Die Deutschkenntnisse sind bei den meisten noch ausbaufähig. Sie sind ausnehmend freundlich, manchmal wird das mit der Freundlichkeit auch etwas übertrieben und einige machen zeitweise etwas auf unterwürfig. Es geht alles sehr flott, sie sind aufmerksam und nachgefragt wird auch. Ja und sogar der Wein wird nachgeschenkt, das erwarte ich hier nicht unbedingt. Alles in allem eine ordentliche Leistung, wenn auch manches etwas gekünstelt wirkte. Von einem Kellner wurden wir mit Handschlag begrüßt und zu unserem Tisch gebracht, vom Chef persönlich mit Handschlag verabschiedet.
Der Start in den Abend mit einem Prosecco, der schmeckte na ja irgendwie eigentümlich. Woher er war, keine Ahnung?
Überragend war allerdings der griechische Sauvignon Blanc Assyrtico, vom Weingut Biblia Chora, aus 2016. Ein sehr fruchtiger Weißer, sowohl in der Nase als auch am Gaumen, grasig, stachelbeerig, ähnlich den Südsteireren und mit wenig Säure. Man merkte irgendwie, dass der aus einer sonnigen Gegend kam. Dazu gab’s unaufgefordert Wasser aus der Leitung.
Auch den Espresso habe ich probiert, mit dem Ergebnis naja, unterer Durchschnitt. So einer aus einen großen WMF Maschine.
Der Ouzo danach ging aufs Haus. Der Kellner kam ganz stolz damit zum Tisch und meinte der ist von mir.
Die Speisekarte ist auch hier sehr umfangreich, dennoch irgendwie überschaubarer als bei anderen Griechen in Wien.
Wir begannen mit einem kalten Vorspeisenteller (Meze) und gleichzeitig einer Hühnersuppe. Der Teller bestand aus gutem, joghurtlastigem Tsatsiki, grandiosem, leicht salzigem Taramosalat (Fischeier) weiters Skordalia, das ist das Erdäpfelpüree mit Knoblauch, in diesem Fall aber etwas zu wenig Knofi. Dann war da Tirokafteri, ein Schafkäseaufstrich, mit geringfügigen Spuren von Chili, gerade so dass er würzig war, mir hat er geschmeckt, der Gattin weniger. Weiters Melanzanisalat mit Zwiebel und Knoblauch, geschmacklich wie optisch keine Offenbarung, er fand den Weg zurück in die Küche. Leider waren am Teller nur zwei große Oliven, eine grün, eine schwarz und in der Mitte des Tellers noch ein Bohnensalat samt Paprikastückchen und etwas Zwiebel, für mich überflüssig, Frau war hier anderer Meinung.
In der Suppe waren recht viel Hühnerfleisch, etwas Reis, einige Erdäpfelstücke und Karotten zu finden. Die Optik auch hier naja, etwas nachgesalzen und schon war sie gut essbar, wenn auch keine Offenbarung. Dazu hatten wir sehr gutes Pitabrot mit Knoblauch, sowie das Körberl mit frischem Weißbrot.
Die Hauptspeisen waren ein Athene Spieß und für mich der Santorini Teller. Am Spieß war Huhn, Lamm, Rind, Schwein und dazwischen kleine grüne würzige Pfefferoni. Dazu am weißen länglichen Teller, sehr knusprige Erdäpfelscheiben, etwas Tsatsiki, Senf und Aivar würden die Kroaten sagen. In einer separaten Schale war gemischter Salat. Zu all dem kann ich recht wenig sagen, außer dass die Erdäpfel sehr gelungen waren. Meine Gattin war aber ob des weichen zarten Fleisches und der perfekten Würzung sehr angetan.
Auf meinem perfekt gewürzten „Kykladen Insel Teller“ war ein Souvlaki Spieß, mit sehr saftigem Fleisch, großartiges teils ordentlich angebratenes Gyros und drei kleine frittierte Tintenfische vom Feinsten, samt den Haxln, die sind quasi auf der Zunge zergangen. Dazu viel zu viel roter Zwiebel oben drüber, ebenfalls Tsatsiki, Senf und Aivar? Zu meiner großen Freude gab’s am Teller auch einen kleinen Gupf Paradeiserreis, ich steh auf das Zeug.
Die Anreise hat sich gelohnt, sehr gut gegessen, das Ambiente naja gerade noch 3 und die Serviceleistung, der sehr jungen Mannschaft, in Ordnung, dieser 3er mit Tendenz nach oben. Die Rechnung über 82 Euro habe ich mit Plastikgeld bezahlt.
A ja und sollte es jemanden interessieren, einige vegane Speisen hat die ATHENE auch auf der Karte.
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