Aus der Richtung Bad Ischl kommend, liegt vor Hallstatt das kleine Örtchen Steeg. Direkt vor der Überquerung der (sehr viel Wasser führenden) Traun werden wir mit dem Schild „Herzlich willkommen beim Steegwirt – dem kulinarischen Tor zum Weltkulturerbe“ zum Verweilen eingeladen. Auf den ersten Bl...Mehr anzeigenAus der Richtung Bad Ischl kommend, liegt vor Hallstatt das kleine Örtchen Steeg. Direkt vor der Überquerung der (sehr viel Wasser führenden) Traun werden wir mit dem Schild „Herzlich willkommen beim Steegwirt – dem kulinarischen Tor zum Weltkulturerbe“ zum Verweilen eingeladen. Auf den ersten Blick nett anzusehen, beim zweiten fällt die etwas fleckige Fassade auf. Vor dem Lokal stehen Tafeln mit diversen Spezialitäten, wovon mir sofort die „Saubratl in der Pfanne“ aufgefallen ist.
Der Gastgarten ob des Regens vorige Woche verlassen. Beim Eintritt in das Gasthaus fällt mir linkerhand ein Schrank voller Bierkrüge auf, von dem jedes einzelne Fach mit einer eisernen Barriere und Schloss versehen ist. Hat wohl jeder Stammgast seinen eigenen Schlüssel für seinen Krug, sehr skurril, ebendeshalb genau meins. Die Gaststube ist mollig warm, ein großer Kachelofen versieht brav seinen Dienst. Der Raum ist liebevoll eingerichtet mit diversen Plakaten, Sprüchen, Krickerln (das ist jetzt nicht so meins) und viel Holz eingerichtet, wirkt aber dennoch nicht überladen, sondern eher einladend. Saubere Tischtücher, Besteck in süßen Holzküberln, Menage – alles da. Als erstes gibt es Brot und Salz zur Begrüßung. Die Speisekarte ist zu meinem Entzücken in Dialekt geschrieben, soweit das halt möglich ist. Und wir sehen gleich, dass sich der Steegwirt vom normalen Wirtshaus abhebt. Suppe vom Almochsen, Geschnetzeltes vom Dry Aged Beef, Büffelmozarella auf Gartensalat mit Kräutermilchferkelschinken, dazu selbstgemachte Olivenfladen als Beispiele. Auch Tagesteller werden angeboten, die da waren: Bergmannmenü, also Eierschwammlercremesuppe und Hascheeknöderl mit Apfel-Specksauerkraut (8,50), oder das Salzbaronmenü mit Tafelspitz vom Goiserer Babybeef mit Semmelkren und Erpfln und Nachspeise (16,50). Oder Salzbuger Weidelamm. Oder Kalbswadlgulasch. Oder doch lieber das Chardonnay Kalbsrahmbeuschl ? (Ich hab schon wieder sooo lange Zähne auf das alles!)
Dazu für mich ein Krügerl Hallstädter, das zwar leider ein Zwickl ist, aber dennoch gut war (mag halt kein Zwickl). Also ich entschied mich für das Saubratl in der Pfanne, meine bessere Hälfte für das knusprig gebratene Brüstl von der Gustinosau mit Serviettenknödeln und warmem Krautsalat mit Grammeln (10,90). Bitte, ich hab noch nie so ein knuspriges Schwartl gegessen, das _nicht_ extrem salzig war. Das Fleisch butterweich und schön ausgebraten; „mein“ Schwein kam mit Warmhalteplatte und im Pfandl, mit Knödl, viel Saft und einem 1/8 Kraut vom Krautschedl, auch weich und einfach gut. Das Brüstl war genau so, ich hab auch Fotos gemacht. Das „sauguate“ Leitungswasser ist übrigens im Preis inbegriffen ;-)
Leider war es schon ziemlich spät und das Essen für diese Uhrzeit seehr üppig, deshalb ging sich keine Nachspeise mehr aus, aber fürs nächste Mal muss ich mir die diversen Eisbecher vormerken, die auch gerne mit Schwarzbeer-Bananenmousse daherkommen, oder die Mehlspeisen.
Für die Weintrinker gibt’s eine Weinkarte, ich habe nur kurz hinein gesehen, aber quer durch Österreich, auch klingende Namen, und ein paar „Ausländer“ wie zb ein Chianti als Tagesempfehlung. Für meinen nächsten Hallstadtbesuch ist der Steegwirt auf jeden Fall vorgemerkt. Mag er auch nicht billig sein, bekommt man für sein Geld definitiv gutes, regionales Essen geboten!
In diesem SInne: "Ein Trinkfgefäß- sobald es leer - macht keine rechte Freude mehr" ;-)
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Typische 2-Zeilen Bewertung.....