Schirmmann

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Die Kellner sind gekleidet wie man es sich in einem Nobeljapaner erwartet und eigentlich höflich, aber wenn man es sich erlaubt eine halbe Stunde vor Schluss zu kommen, kann es schon passieren, dass man weggeschickt wird - auch als regelmäßig wiederkehrender Gast. Ohne solche Unwägbarkeiten bekommt man als erstes wunderbare, riesige Oshibori. Das Geschirr und die Teekannen sind wunderschön und authentisch. Auch der separate Washitsu hält, was der Name Unkai schon seit Jahren verspricht.
Die Speisekarte bietet vier Kaiseki-Menüs mit bis zu 11 Gängen und wahlweise einer 3-, 4- oder 5-Glas Weinbegleitung. A La Carte kann man aus Nabe-mono (Hot Pot Gerichte) , Yaki-mono (Gegrilltes), Su-no-mono (in Essig Eingelegtes), Age-mono (Gebackenes), Ippin-mono (Stand-Alone Gerichte), Menrui (Nudelgerichte) und natürlich Sushi und Sashimi wählen. Die Auswahl ist damit eine der größten in der Stadt. An Sonn- und Feiertagen gibt es das berühmte Sushi Brunch.
Als Gruß aus der Küche gibt es mal Unkreatives, wie ein kleines, ordinäres Ni-mono (Gesimmertes), mal etwas Ausgefalleneres wie Okara (ein Tofu-Nebenprodukt) mit weißem Miso. Der erste Eindruck kann also mit etwas Glück ganz hervorragend sein.
Die Tsukemono (eingelegtes Gemüse) sind perfekt geschnitten (dünn aber nicht zu dünn) und gerade richtig sauer und nur ein bisschen süßlich.
Die Misosuppe ist gerade richtig; Wenn man nach Kritikpunkten sucht, dann ist sie vielleicht ein bisschen zu stark.
Immer wieder enttäuschend sind die Tempura. Meist viel zu ölig und mit viel zu wenig Sauce. Das verwendete Gemüse ist viel zu knackig und die Schrimps winzig. In Japan würde man zu solchen Tempura "1000 Yen - Tempura" (ca. 7 Euro) sagen.
Auch kein Highlight sind die Nudelgerichte: Der japanische Ausdruck "nobiteru" lässt sich am ehesten mit "zu weich" übersetzen. Weitaus weniger schlimm ist, dass die Stippsoße zu stark ist und jedes Mal mit Wasser verdünnt werden musste.
Die Sushi und Sashimi variieren in ihrer Qualität sehr stark. In der Sushi Bar im Erdgeschoss oder beim Sonntagsbrunch sind sie manchmal nicht viel besser als in einem billigen Chinarestaurant: Willkürlich und unterschiedlich dick geschnittener Fisch, der Reis abwechselnd am Zerfallen und zu fest gepresst und mit etwas Pech auch noch winzig kleine Portionen. A la carte bekommt man meistens sehr gute Qualität; vor allem aber werden ausnahmslos alle Sushi und Sashimi just-in-time zubereitet und sind so sehr selten bis nie vertrocknet.
Ähnlich ist es mit dem Teppanyaki: Mit Glück bekommt man im separaten Teppanyakibereich perfekt zubereitetes, hochwertiges Fleisch. Mit Pech muss man den selben, hohen Preis für ein lieblos zubereitetes durchschnittliches Stück bezahlen. Eine Show à la Benihana bekommt man in jedem Fall nicht geliefert.
Das Getränkeangebot ist eines der besten in einem japanischen Restaurant in Wien: Vor allem die hervorragenden Weine suchen ihresgleichen, selbst im Shiki. Die Tees werden leider nicht mit den Teeblättern in der Teekanne serviert - was besonders lästig ist, wenn der Tee zu schwach ist. Nur die Sakekarte muss sich dem Nihonbashi geschlagen geben und die ständige Frage nach noch einem Glas kann auch lästig werden.
Unterm Strich bleibt: Bis auf Sushi, Sashimi und Teppanyaki, wird im Unkai solide Handwerkskunst mit erkennbarem Bemühen Authentizität zu liefern, geboten. Wirklich grobe Schnitzer gibt es selten.
Eine auch von draußen gut erkennbare Bar, im Eingangsbereich eine große Deckenleuchte und lange Wandteppiche dominieren das Innere. Die Jazzmusik wäre zu laut für ein gehobenes Restaurant - ist aber gerde richtig für eine Bar. Im UG ist ein kleines Séparée. Die Gäste sind großteils Österreicher, aber auch ein paar Chinesen. Wenige aber nette Kelnerinnen bemühen sich vergeblich das gesamte Restaurant zu servicieren. (Dabei stehen hinter der Bar noch ein paar Leute herum.) Das resultiert in längeren Wartezeiten und vielen unaufgeräumten Tischen. Zwischen 14h und 18h und ab 20h sind Gäste die ausschließlich trinken in der Überzahl. Den Eindruck eines Chinarestaurants macht das ON Market echt nicht.
Schon die reguläre Karte ist ausführlich, dazu kommt eine handgeschriebene Saisonkarte. Die reguläre Karte hat drei Seiten Frühstück. Außer den schon genannten japanischen Speisen gibt es noch einen kleinen Anteil an Gerichten anderer asiatischer Länder und ein paar europäische Akzente (Käse, Brot).
Ein Highlight vorweg: Es ist zwar fast immer auch ein schwarzes Schaf unter den Vorspeisenvariationen, aber insgesamt können sie überzeugen. Es ist aber Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem erforderlich: Die Kutteln zB. sind nicht jedermanns Sache.
Das scharfe Huhn "Gan Guo" sieht auf den ersten Blick aus wie ein typisches Chinarestaurantgericht; ist es aber nicht. Es ist sehr scharf (ich schmecke Szechuanpfeffer heraus) und auch ein paar getrocknete Lorbeerblätter im Ganzen und absolut frisches Gemüse unterscheiden es von der in anderen Lokalen gebotenen Einheitsware. Nur der Reis ist sehr unspektakulär - da hilt auch die Prise Sesam nichts. Sehr ölig ist das Ganze - aber auch damit wohl authentisch.
Die gebratenen ("Bang"-) Nudeln mit Gemüse und Tempura sind leider austauschbar. Die Bandnundeln sind zusätzlich zur Unkreativität des Gerichts etwas zu weich gekocht. Dabei wäre die Geschmacksgebung an sich sehr gut: Etwas sauer und auch ohne Glutamat sehr geschmacksintensiv; schwarf aber nicht zu sehr. Die Tempura auf den Nudeln sind keine Konkurenz für das Nihonbashi aber trotzdem sehr gut - vor allem die Calamari. Wieder sind alle Zutaten sehr frisch.
Die knusprige Ente auf Rotkraut nenne ich einmal eine gelungene Fusion: Eine knusprige Ente wie man sie aus Chinarestaurants kennt (nur nicht all zu fett) aber auf typisch europäischem Rotkraut. (Ich bin mir nich sicher, ob nicht sogar Apfel beigemischt war.) Dazu ein - etwas süßlich geratener - Semmelknödel ("Asiaknödel") mit chinesisch inspirierten Gewürzen, der nach dem Kochen noch angebraten wurde.
Einen Kontapunkt stellen die Sushi dar: Die Zutaten sind wohl frischer als ei der Billigkonkurrenz, aber der Schnitt ist meilenweit von Unkai zu seinen besten Zeiten oder Nihonbashi entfernt. Der Reis ist völlig willkürlich gewürzt: Mal geschmacklos, mal süß, mal sauer. Die Auswahl ist nur geriungfügig besser als die am Naschmarkt omnipräsente Einheitsware. Nur die Maki sind erträglich. Noch enttäiuschender als die Sushi sind nur die ohnedies nicht sehr zahlreichen Nachsperisen.
Neben der sehr ausführlichen Bar gibt es auch einen respektablen Weinkeller: Zehn rote, sieben weiße und ein paar Süßweine.
Leider begeht das ON Market zahlreiche Hygiene-Faux Pas: Die kleinen, nicht lackierten Holztische wirken manchmal etwas versifft. Öfters schwirren nicht nur ein paar Fruchtfliegen sondern auch Motten herum. Die Stäbchen werden wiederverwendet und stehen - nicht einzeln verpackt - auf dem Tisch.
Unterm Strich ist das ON Market vieles: Ein guter Frühstücksort, eine sehr gute Bar, ein gutes und, ja, untpyisches Chinarestaurant. Der Erfolg dabei den Wienern ihre Vorurteile gegenüber chinesischem Essen zu nehmen muss echt betont werden! Aber für ein gehobenes Restaurant fehlt noch einiges; eher ein gemütlicher Ort an dem man sich trifft und wo man ein paar Gerichte mag.
Zwischenresümée: Japanisch ist am Mochi nicht viel. Es handelt sich also eher um einen Nachfolger des Dots (um das es ja in den letzten Jahren eher ruhig geworden ist) - nicht um Konkurrenz für das Unkai oder Nihonbashi. Aber wer einen Fisch an seiner Fähigkeit auf Bäume zu klettern beurteilt, tut dem Fisch bekanntlich Unrecht! In diesem Sinne:
Die Karte ist übersichtlich - sie passt bequem auf ein Blatt. Im Gegensatz übrigens zur Getränkekarte, die ihren Namen auch verdient. Das Essen kommt schnell und die Einsehbarkeit der Küche (wenn man drinnen sitzt) schafft Vertrauen beim Gast.
Das Gyu Tataki, ein sehr kurz angebratenes Rind, ist recht säuerlich; um genau zu sein besteht das Gericht zum Großteil aus Rettich (Daikon Oroshi). Schon der Koriander ist manchen zu intensiv, aber selbst wer ihn mag wird mitunter von der ungleichmäßig verteilten Schärfe des Gerichts abgeschreckt. Die gute Fleischqualität entschädigt für die kleine Portion.
Das Mochi for Two kommt in drei Gängen: Der erste ist Sashimi auf ebenfalls sehr viel Rettich; der Oktopus wird mit billiger Teriyaki-sauce übertüncht - dabei wäre er allem Anschein nach sowieso frisch. Der zweite sind je zwei Lachs, Butterfisch und Garnelen - also das billigste vom billigen. Beim Butterfisch handelt es sich außerdem um eine Wiederholung vom ersten Gang. Der dritte Teil sind Kappamaki (Gurken), Avocado mit Rogen außen und Tempura-maki mit Lachs außen - wieder mit dieser fürchterlichen Teriyaki-sauce. Letztere beiden sind außerdem aneinanderklebend - hoffentlich absichtlich. Der Fisch ist oft sehr dünn geschnitten - nicht hira-zukuri sondern (von der Dicke her) ito-zukuri; außerdem nicht ganz konstant. Es ist traurig, aber herausragend ist das Gari (Ingwer).
Der gegrillte Lachs ist ein ordentliches Stück (auf einem Bananenblatt??) mit viel Jungzwiebel. Trotz seiner Dicke ist es ganz durch und dementsprechend trocken - nicht jedermanns Sache. Der Gurkensalat ist wieder etwas unpassend scharf geraten. Nicht originell aber gut ist der Beilagenreis mit weißem Sesam. Zusätzlich zur reichlichen Sauce gibt es noch eine extra-Schüssel mit noch mehr davon - man weiß was man der österreichischen Klientel schuldet.
Die Spicy Tunarolls gelten als Spezialität des Hauses und enttäuschen nicht.
Die Nachspeisen sind kreativ, aber nur drei an der Zahl und dementsprechend bald hat man sie satt; das gilt vor Allem für das Sake Calpico - ein ganz ordinäres Kakigōri ("geschabtes" Wassereis) bei dem man nach drei Löffeln schon wieder aufhören möchte.
Die Sakeauswahl ist begrenzt und der Reiswein kommt außerdem nur in kleinen Flaschen daher.
Bei alledem stört, dass es das Mochi verstanden hat bei jedem Besuch einen kleinen Hygiene-Faux Pas zu begehen: Die Stäbchen sind immernoch nicht einzeln verpackt, auffallend viel vom Geschirr hat im Laufe der Zeit Sprünge abbekommen, mal ist ein Reiskorn in der Sojasaucen-Schüssel, mal außen auf einem Maki. Unterm Strich kann ich mich leider trotz sehr viel gutem Willen (siehe oben) nicht mit dem Mochi identifizieren.

Gut gebrüllt, Löwe! Nagel auf den Kopf getroffen.

Schöner Bericht, bitte mehr davon!
Das Defizit mit dem japanischen Geschirr setzt sich beim Essen fort. Für unsereins ist das Geschirr zweitrangig, aber in Japan ist das eine große Sache: Gutes Essen muss auch in entsprechendem Geschirr serviert werden - das ist in Japan mindestens genauso wichtig wie in Österreich das richtige Besteck.
Zusammen gibt das einen Punkteabzug für Authentizität.
Das Kobachi (wörtlich "Schüsselchen" - eine Art Gruß aus der Küche) ist ein bisschen scharf aber eher Geschmacksarm (so wie wenn man Chilli auf Rettich geben würde) - trotzdem gut.
Die Sashimi wurden sehr gut geschnitten, hier erkennt man, dass ein Fachmann am Werk ist. Auch die Garnierung ist richtig: Dünn geschnittener Rettich und ein Shisoblatt. Sehr negativ fällt aber auf, dass die Sojasauce extrem verdünnt war. "Usukuchi" trifft es nichteinmal annähernd. Hier hat jemand an der falschen Ecke gespart.
Nicht so begeistert haben die Sushi; wahrscheinlich von jemandem anderen zubereitet: Ein bisschen zu viel Reis, teilweise falsch geschnitten, bei einzelnen drängt sich der Verdacht auf, dass sie nicht ganz frisch geschnitten wurden. (Was aber nichts über die Frische der Fische sagt!) Für ein japanisches Restaurant unwürdig.
Ein Saucenproblem gab es übrigens auch bei der Sauce für die Tempura: Es war einfach viel zu wenig davon da; allerdings wurde anstandslos mehr gebracht. Apropos Tempura: Schön anzusehen waren sie nicht, aber knusprig und im Großen und Ganzen gut.
Der gegrillte Fisch war einen Hauch zu trocken - ebenso wie übrigens das Daikonoroshi (geriebener Rettich).
Das (japanische) Getränkeangebot ist überschaubar: Es gibt 4 japanische Biere und ca. 10 Sake. Die Weinkarte besteht überhaupt nur aus 2 Rot- und 4 Weißweinen - alle aus Österreich. Die Tees sind gut aber zumindest der Sencha wurde im Teebeutel zubereitet - ein absolutes No-Go für den Japanfan. Keine Konkurrenz zu Unkai oder Nihonbashi.
Unterm Strich bleibt: Solide Handwerkskunst, aber zu wenig Authentizität an allen Ecken und Enden und kein Perfektionismus weit und breit. Es gab zwar keine ganz groben Schnitzer, aber es war auch nichts dabei, was herausragen würde. Japanischen Gäste würde ich nicht dorthin führen.

An manchen Stellen ist die Bewertung eigenartig: Was sind “echte japanische Sojasaucenbehälter”? Hat sich der Schreiber die mit der Marke der Herstellungsfirma bezeichneten Glasfläschchen erwünscht (wie sie in Japan ist allen einfachen Eßstuben üblich sind)? Gehobenere Restaurants — dazu zählt wohl das Sakai — stellen die Sojasauce in sehr kleinen Keramikkännchen auf den Tisch… kann man nicht mit “Teekännchen” verwechseln. “Die Sojasauce war extrem verdünnt… ‘usu-kuchi’ trifft es nicht einmal annähernd.” Die Auffassung, daß “usu-kuchi” Sojasauce eine “verdünnte Sojasauce” ist (wie uns der Text glauben macht), ist ein Mißverständnis. “Usu-kuchi” Sojasauce ist in der Zubereitung etwas verschieden von “normaler” (= “koi-kuchi”) Sojasauce: ihr wird Sake, wie auch oft Amazake etc. während der Herstellung hinzugefügt. Sie ist etwas lichter, nicht ganz so robust wie “koi-kuchi” Sojasauce, aber salziger als diese; wird vor allem in der Küche der Kansai-Region verwendet. Daß “usu-kuchi” nicht als “dünn” empfunden wird, sieht man auch an der Schreibweise: nicht das übliche Schriftzeichen für “dünn” (usui), sondern das für “licht (in Farbe)” (awai) in der Lesung “usu” wird verwendet. Als Sauce für Sashimi wird “usu-kuchi” Sojasauce prinzipiell nie verwendet, sondern “koi-kuchi” Sojasauce oder, idealerweise, “Tosa-jôyu” (Tosa Sojasauce: eine Mischung hergestellt aus “koi-kuchi” Sojasauce, Sake, Mirin, einem Algenblatt, und Bonitoflocken; das ganze wird dann über längere Zeit ziehen gelassen und abgeseiht). Ich könnte mir nicht vorstellen, daß sich ein Sushi/Sashimi-Restaurant hier in Wien solche Mühe machen wird; da wird wohl nur einfach “koi-kuchi” Sojasauce verwendet. “Sushi… Ein bißchen zuviel Reis, teilweise falsch geschnitten…”. Wie bitte? Reis schneiden?? Also, bitte… “Sauce für Tempura… viel zuwenig davon da…” Ja, das Problem ist typisch für die meisten japanischen Restaurants; außerdem geizen sie nahezu immer mit daikon-oroshi… mußte mir davon auch immer nachbestellen.

Die sind nicht in der Josefstadt, anita.

Cafe Hummel, Gasthaus Heidenkummer...
Das Service ist unterirdisch....