hat ein
Lokal bewertet.
28. April 2023
SpeisenAmbienteService
Nach Jahrzehnten wieder mal ins Salm Bräu geschaut, da zugfällig in der Gegend und der Hunger meldet sich pünktlich zur besten Abendessenszeit; ca. 19:00 Uhr. Keine Reservierung. Keine Schlangen vo... MehrNach Jahrzehnten wieder mal ins Salm Bräu geschaut, da zugfällig in der Gegend und der Hunger meldet sich pünktlich zur besten Abendessenszeit; ca. 19:00 Uhr. Keine Reservierung. Keine Schlangen vor der Tür (das war beim Gehen eine gute Stunde später anders).
Die Empfangsdame fragt nach "drinnen oder draußen" - die Temperatur von ca. 15 Grad ist uns doch noch zu kühl - also drinnen. Das führt zu einem deutlichen Nasenrümpfen und der Frage "Essen oder nur Trinken". Unsere Versicherung, auch Speisen konsumieren zu wollen, verschafft uns Zutritt zu den Kellerräumen. Dort stehen wir ein paar Minuten hilflos rum und bekommen von drei verschiedenen Kellnern mitgeteilt, dass ein anderer Kellner für die Platzvergabe zuständig sei. Irgendwann erbarmt sich doch einer - und fragt erneut streng, ob wir eh auch Speisen konsumieren....wir bejahen, aber als Gastfreundschaft nimmt man das nicht wahr!
An unserem Platz werden wir dann aber wirklich sehr, sehr nett bedient, das Service ist flott zur Stelle, der Hund bekommt unaufgefordert Wasser - alles sehr professionell, alles sehr auf schnellen Tischwechsel ausgelegt.
Gefühlt sind wir die einzigen Nicht-Touristen in diesem Lokal; wir werden auch wiederholt vom Personal auf Englisch angesprochen. Auch mal ein Erlebnis, mitten in Wien.
Die Speisen kommen - eine Portion Surstelze, ein überbackenes Brot - und sind, in Anbetracht des Umstandes, dass es sich um ein Touri-Bierlokal und nicht um einen Gourmettempel handelt - fast überraschend hochwertig. Klar - es ist eine Massenküche, die - wie alles hier - auf Schnelligkeit ausgelegt ist, "Schön angerichtet" wird hier nichts, aber die Speisenqualität passt, die Preise sind absolut im Rahmen (vor allem wird für das "Zubehör" zur Stelze nichts extra kassiert, wie man das von anderen darauf spezialisierten Lokalen kennt...) und die Portionen reichlich.
Das Bier spielt, wie erwartet, in einer eigenen Liga: Schlicht großartig.
Rechnung: ein Bier nicht boniert, händisch dazuaddiert....ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Fazit: Kein Stammlokal, dazu fehlt die Gemütlichkeit. Aber für einen schnellen Besuch wenn der Hunger zuschlägt absolut in Ordnung.
hat ein
Lokal bewertet.
18. Dezember 2022
SpeisenAmbienteService
Der weihnachtliche Weinkauf steht an, regional soll der sein - und das mit einem guten Essen zu verbinden ist immer eine gute Idee. Wie gemacht für diese Anforderung: das Freigut Thallern, wundersc... MehrDer weihnachtliche Weinkauf steht an, regional soll der sein - und das mit einem guten Essen zu verbinden ist immer eine gute Idee. Wie gemacht für diese Anforderung: das Freigut Thallern, wunderschön gelegen zwischen Guntramsdorf und Gumpoldskirchen - selbst eine eigene Schnellbahnstation ist in Gehweite - wir nutzen aber den riesigen Parkplatz vor der Tür.
Die Begrüßung höflich, das Gasthaus leider schwach besucht - nichtmal die kleine Stube mit dem Kachelofen ist ausreserviert, im großen Saal sitzt niemand. Angesichts dessen was da folgen soll nicht ganz verständlich.
Vorspeise: Die Hühnereinmachsuppe (4,90) cremig mit drei Mini-Bröselknöderl und ordentlich Leber drinnen, ein Gedicht. Grießnockerlsuppe zum selben Preis nur brav, aber OK.
Hauptspeisen: gekochtes Rindfleisch samt Spinat, Erdäpfelschmarren, Apfelkren und Schnittlauchsauce, um 19,90 eigentlich ein Schnäppchen. Es wird vor dem Gast aus dem Kupfertopf angerichtet und am Teller serviert. Einwandfrei, wie aus der Kochschule. Nichts auszusetzen, wirklich.
Die vegetarische Frau wollte davon nur die Beilagen: kein Problem. Samt Spiegelei kostets dann 8,50 - DIE Kalkulation kann nicht mehr aufgehen, aber mich soll’s nicht stören. Ebenso mehr als fair bepreist die Weinkarte - der hauseigene, exzellente St. Laurent findet sich mit 4,20 pro Achterl auf der Karte - solche Preise gibts in Wien nicht mehr. Auch Alkfreies in hoher Qualität zu zivilen Preisen.
Weiter wurde gegessen Lachsforelle um 23,90 inkl Erdäpfelsalat - zwei ordentliche Stücke, knusprig gebraten, innen glasig, super. Und ein Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln um 20,50 - nicht gedünstet wird er hier, sondern innen rosa serviert - der Esser war zufrieden, wenn auch mit der Größe der Portion leicht überfordert.
Nachspeisen gingen nicht mehr, sahen aber auf den Nachbartischen köstlich aus.
Fürs Gedeck werden 2,50 pro Person genommen - mit Brotkorb und Aufstrich zu Beginn, Stofftischtüchern und Stoffservietten völlig OK.
Unterm Strich kaum teurer als ein 08/15 Meteo-Aufwärm-Gasthaus - aber um Häuser besser: wir sind begeistert und kommen bald wieder - spätestens wenn die Wein Einkäufe aus der ebenfalls sehr empfehlenswerten Vinothek ein paar Schritte weiter zur Neige gehen
hat ein
Lokal bewertet.
18. Dezember 2022
SpeisenAmbienteService
Die untenstehende, meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigte negative Kritik veranlasst mich dazu, entgegen meiner Pläne doch auch mal eine Lokalkritik zu schreiben.
Es handelt sich um eine Lok... MehrDie untenstehende, meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigte negative Kritik veranlasst mich dazu, entgegen meiner Pläne doch auch mal eine Lokalkritik zu schreiben.
Es handelt sich um eine Lokal im Unterhaltungsteil „Multiplex“ von Österreichs größter Shoppimgmall, der Westfield Shopping City Süd: dementsprechend nüchtern ist auch das Ambiente. Die Miete zählt hier zu den höchsten in Österreich- klar, dass also die Tische eng gestellt werden. Immerhin ist alles makellos sauber - durchaus angenehme Atmosphäre also, aber halt doch „Shopping Center Style“.
Als Österreicher, der das Wagamama (ebenfalls internationaler franchise) in Parndorf und Bratislava schon als höchstes Glück wegen der typischen Ramen empfindet, war ich natürlich auf das „erste japanische franchise in Österreich“ sehr neugierig. Überaus freundlich empfangen wurden wir zum Tisch geleitet - die Speisekarte gereicht: sehr reduziert, ein paar Kleinigkeiten - aber man kommt ja wegen des Ramens: wahlweise aus Rinderknochenbrühe, Hühnerbrühe oder in einer Veggie-Version ist er erhältlich, wobei die erstgenannte die original-authentische aus jener japanischen Region ist, wo diese Kette ihren Sitz hat. Diese wird es also - kostet in zwei Varianten (mit Bauchfleisch oder mit scharfem Faschierten) um die 15, Toppings können dazugeordert werden - ist aber von der Menge absolut nicht nötig.
Dann kommt die dampfende Riesen-Schüssel, ich nehme den ersten Löffel - und bin hin und weg. Ein Geschmacks-Tsunami entfaltet sich am Gaumen, Glücksgefühle machen sich breit. Geht nicht besser.
Man ist stolz, hier auf Fix-Produkte zu verzichten und die Brühe stundenlang köcheln zu lassen: und das schmeckt man. Ein Ort zum Glücklichsein.
Auch wenn’s nicht ganz billig ist, ich komme bald wieder, sehr bald. Hoffentlich kann sich der Laden hier lange halten.
Rodauner goes Tester - ich freue mich darüber.
Dass ein Speiselokal zur Stoßzeit Tische nur bei Speisenkonsumation vergibt (zumal man im Freien auch ein schnelles Bier hätte trinken können) find ich prinzipiell schon OK....es war nur die Penetranz, mit der diesbezüglich insistiert wurde, ein wenig zu heftig
Die 4-er Bewertung finde ich sehr großzügig, Rodauner, den 4. Stern hätten sie bei mir sowohl durch die patscherte Tischzuweisung ("... dort stehen wir ein paar Minuten hilflos rum ..."), vor allem aber bei der Frage "essen oder nur trinken" und dem von Dir beschriebenen Nasenrümpfen von mir gestrichen bekommen. Die Frage geht m.E. gar nicht, ich würde reflexartig antworten "weiß ich nicht, schauen wir einmal, ob mich die Karte zum Essen inspiriert". Ich muss mich nicht an der Tür entscheiden/deklarieren, außer ich als Gast entscheide, dem Servicepersonal dies proaktiv mitzuteilen. Diese Entscheidung liegt aber bei mir, nicht beim Kellner/der Kellnerin.