am 9. April 2015 · Update 23. Jän 2016
SpeisenAmbienteServiceGestern Abend im Stammhaus des PLACHUTTA „Imperium“ am Hietzinger Platzl, wie es im Volksmund heißt, die Adresse eigentlich Auhofstraße 1, im 13enten Bezirk.
Die Anfahrt mit der U4, Station „Bahnhof ZOO“, dann einige Hundert Meter zu Fuß, für die etwas fauleren, man kann auch noch eine Station...Mehr anzeigenGestern Abend im Stammhaus des PLACHUTTA „Imperium“ am Hietzinger Platzl, wie es im Volksmund heißt, die Adresse eigentlich Auhofstraße 1, im 13enten Bezirk.
Die Anfahrt mit der U4, Station „Bahnhof ZOO“, dann einige Hundert Meter zu Fuß, für die etwas fauleren, man kann auch noch eine Station mit der 58er oder 60er Bim, bis Dommayergasse, fahren.
Die Reservierung für -3-, telefonisch am Vortag, sehr professionell und überaus freundlich. Unser sehr schöner Tisch, wenn man rein kommt gleich rechts hinten im Eck.
Bei der Ankunft um 18:00, das Lokal leer, um 19:00 kein Tisch mehr frei, geschätzte 60% Touristen, aus aller Herrn Länder.
Das Ambiente sehr gepflegt, alles sehr sauber. Auch hier dominiert eher helles Holz von den Sesseln, über die weiß eingedeckten Tische, bis zur Schank und selbst der Eingangsbereich. Die sehr gemütlichen 2er Bänke laden zum lümmeln ein und sind mit grünem Stoff bezogen.
Viel, sehr viel ausschließlich männliches Servicepersonal wuselt herum. Zum einen die graue Eminenz, die auf alles schaut und viele Gäste mit Handschlag begrüßt. Dann die zwei drei „wichtigeren“ Kellner, sie dürfen die Speisen aufnehmen und auch kassieren und die vielen sehr jungen Hilfskellner, zum Teil wahrscheinlich Lehrlinge. Ihren Job haben sicher alle die da arbeiten gelernt bzw. lernen ihn gerade. Alles läuft professionell ab, sie sind allesamt freundlich und flott, es wird regelmäßig nachgefragt, aber nie aufdringlich, na ja ein zweimal zu of vielleicht, die Gläser sind auch nie leer. Ein Lächeln kommt leider nur von den ganz jungen, ABER alles ist das irgendwie a steife Gschicht da, wo es „The most famous Tafelspitz just a few steps from Schönbrunn“ gibt, wie es am Vistenkartl steht.
Die Getränke waren drei Glas eines vorzüglichen, gut gekühlten, Prosecco, Wiener Hochquelle die später mit 0,-- Euro auf der Rechnung stehen sollte und zum Essen hatten wir den 2013er GV „Selection Plachutta“ vom Schloss Gobelsburg im Kamptal / NÖ. Der Weiße sehr fruchtig, schon recht reif, mit einer angenehmen Süße, ein absoluter Spitzenwein. Die 3 Achterln für die Flucht, waren ein Cabernet Sauvignon von einem Winzer Hengl aus dem Burgendland, der mir gar nix sagt. Der Wein war Spitzenklasse, harmonisch, weich, zwar recht geruchsarm, aber umso besser am Gaumen. Die beiden Espresso, vom Meister Illy aus Triest, vorzüglich, sehr stark, nicht bitter und schwarz wie die dunkelste Nacht.
Auf eine Vorspeise haben wir verzichtet und wir taten gut daran, denn das was uns an Hauptspeise geboten wurde, war mehr als ausreichend. Couvert gabs ohnehin auch, Butter und im Körberl allerlei noch warmes Gebäck.
Meine Frau hatte einen Wolfsbarsch mit 3 großen weißen Spargelstangen und einer vorzüglichen Bärlauchsauce. Der Fisch einer von der festeren Art, die Haut schön kross, sehr geschmackvoll das Zusammenspiel mit dem nicht zu weichen Spargel und der Sauce, alles auch perfekt gewürzt. Wie meinte unser Freund scherzhaft bei der Bestellung, eines der wohl klassischsten Gerichte die man hier bestellen kann, aber sie mag halt kein Rindfleisch.
Ich entschied mich für die Rindszunge, weil ich auch nicht so der Rindfleischtiger bin, in einer köstlichen Rindssuppe mit viel Jungzwiebel, Karotten und für mich unnötigen Zeller. Der obligatorischen Markknochen mit einer Prise Salz gegessen, ich liebe das! Dazu kommt automatisch Apfelkren, ein ausgezeichneter Erdäpfelrösti und Schnittlauchsauce. Die Zunge, sehr weich, aber sie ist nicht zerfallen, der Rösti teils knusprig, teils weich, perfekt gelungen und die Sauce dazu sowieso zum niederknien.
Unser Freund hatte in seiner Suppe ein mageres Meisl und extra dazu noch Dillfisolen grrrrr und als Suppeneinlage Frittaten. A ja und Semmelkren hatten wir noch extra, zwar mit einer gewissen Schärfe, aber so, dass man ihn auch Löffelweise hätte essen können.
Alle zusammen hatten wir EINE Nachspeise, also eigentlich meine liebe Frau und wir durften kosten. Es gab Schneenockerln, weil sie die so an ihre Jugend erinnern, die hat ihr die Oma immer gemacht, als sie noch klein war. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes auf der Zunge zergangen. Sie kamen in einer vorzüglichen warmen Vanillesauce daher und drüber auf einem Gupf Himbeersaft -sauce? und am Anderen Schokosauce.
Alles in allem ganz ausgezeichnet, in sehr schönem Rahmen, gegessen und wenn die Kellnermannschaft etwas wenig steif wäre, würden sie sich auch ein sehr gut verdienen. 170,-- Euro mit hat‘s gekostet.
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Das Sacher hat den Tafelspitz nach meiner Erfahrung immer gut gekonnt.