Nachdem der Reihe nach in Graz meine Lieblingslokale, die Brasserie Santner ebenso wie der Hofkeller, ihre Pforten für immer geschlossen haben musste ich bei diesem Besuch wieder mal etwas anderes versuchen. Allerdings war ich einfach nur schon jahrelang nicht mehr dort – im „Der Steirer“ am ande...Mehr anzeigenNachdem der Reihe nach in Graz meine Lieblingslokale, die Brasserie Santner ebenso wie der Hofkeller, ihre Pforten für immer geschlossen haben musste ich bei diesem Besuch wieder mal etwas anderes versuchen. Allerdings war ich einfach nur schon jahrelang nicht mehr dort – im „Der Steirer“ am anderen Ufer der Mur gelegen.
Das Ambiente:
Das Lokal hat nach wie vor verklebte Fenster die in weiss/schwarz/grün gehalten sind, und die angeschlossene Weinhandlung, die das Gesamtkonzept ähnlich zum Wein&Co macht.
Generell habe ich allerdings im Restaurantteil ein Feature vorgefunden, das ich eigentlich mittlerweile schon seit Jahren nicht mehr gewöhnt bin: nämlich einen Raucherbereich der vom Nichtraucherbereich durch eine stets offen stehende Türe getrennt wird. Ansonsten ist das Ambiente wirtshausmäßig zweckentsprechend. Wegen der (trotz nur weniger Raucher) überall präsenten Rauchschwaden gibt es aber nur eine schwache Bewertung.
(2 Punkte)
Das Service:
Die Kellner waren wirklich sehr bemüht und aufmerksam, da gibt es gar nichts zu rütteln. Vielleicht wegen dem letzten fehlenden Über-Erfüllen der Erwartungshaltung gebe ich nicht die ganz volle Punkteanzahl –aber wirklich zu meckern gab es gar nicht.
(4 Punkte)
Die Speisen:
Wir starten mit einem Lachsforellentartar mit Wachtelspiegelei (€10,90) das sehr gelungen auf einem Röstbrot mit ein wenig Salat serviert wird sowie mit einer selbst designten Zusammenstellung der obligaten steirischen Tapas und zwar ein Forellensandwich mit Kräuterfülle (nichts besonders, ein halbes Tramezzini halt), Gewürzbohnen in Aspik (geschmacklich wenig ausgeprägt, gottseidank mit Kernöl), Ochsenmaulsalat mit Österkron (das geschmacklich intensivste Tapas-Teil, allerdings nicht wegen dem Österkron) und einer Lachsforelle in der Körndlkruste (sieht am nettesten aus, ein bissel zu wenig Körndln) – um jeweils €2,00.
Die Hauptspeisen anschließend waren dann wirklich großartig – und werden mich sicher wieder zum Steirer führen. Einerseits hatten wir die Gebratenen Pastinaken mit Nüssen und Vogerlsalatcreme (€10,90) – die Pastinaken waren gerade bissfest genug und geschmacklich wirklich toll – die Vogerlsalatcreme ist eine nette Idee. Das saftig gebratene Kotelette vom Duroc-Schwein mit Wurzelgemüse (€16,90) kommt wirklich ganz anders als erwartet in seinen Dimensionen daher: eine dicke (aber sehr wohlschmeckende) Speckschwarte wurde schön kross angebraten, das Fleisch ist butterweich und gerade richtig gewürzt. Insgesamt schätze ich das Kotelett an seiner dicksten Stelle (bei der Schwarte) auf 5 cm!
Darunter das Wurzelgemüse, wirklich geschmacklich schon mit Röstaromen verfeinert und von der Menge her versammeln sich da Pastinaken, Karotten, etc. Und darüber hinaus gibt es keine unnötigen Sättigungsbeilagen (Erdäpfel, etc.), was ich persönlich sehr angenehm finde und die Dimension des Koteletts durchaus verträglich gestaltet.
Als Dessert gab es dann noch Marzipan-Punschkugeln mit Schokoglasur, die – ebenfalls eine nette Idee – einen angenehmen Rum-Geschmack im Mund hinterlassen, ohne Zuckerglaur wie sonst bei den Punschkrapfen.
(5 Punkte)
Unsere Weinbegleitung war der Sauvignon Blanc "Klassik" vom Brenner, für eine Bouteille werden hier €21,60 genommen. Als Digestif gab es dann auch noch eine Vogelbeere (€5,20).
Insgesamt war das ein Besuch, der sicher eine Wiederholung erfahren wird – von dem Kotelett schwärme ich heute noch….
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