Wieder einmal zu Besuch in der alten Heimat, in Stammersdorf, was wir am Samstag den 21.10.2017, am Nachmittag, auch gleich mit einem Besuch beim Heurigen WIENINGER in der Stammersdorfer Straße 78 verbunden habe. War schon ewig nicht mehr da, die Erinnerungen sind aber durchwegs sehr gut und laut...Mehr anzeigenWieder einmal zu Besuch in der alten Heimat, in Stammersdorf, was wir am Samstag den 21.10.2017, am Nachmittag, auch gleich mit einem Besuch beim Heurigen WIENINGER in der Stammersdorfer Straße 78 verbunden habe. War schon ewig nicht mehr da, die Erinnerungen sind aber durchwegs sehr gut und laut HP bezeichnen sie sich jetzt als Genussheuriger.
Die Straßenbahn der Linie 31 hat uns vom Schottenring kommend hingebracht, dorthin wo ich viele Jahre meines Lebens „Unwesen“ getrieben habe und da wo früher der 331er bis September 1982 seine Endstation hatte.
Am Tag davor haben wir telefonisch reserviert, was perfekt geklappt hat. Derzeit und bis 16.12.2017 haben sie nur am Wochenende geöffnet, wenn ich mich recht erinnere dann bis März gar nicht und ab April wieder von Donnerstag bis Sonntag. Das macht er meines Wissens aber schon immer so.
Betrieben wird das Lokal von Leo Wieninger, sein Bruder Fritz, der bekanntere der beiden, ist jener welcher dessen Weine über die Grenzen unseres schönen Landes hinaus bekannt sind.
Wie viele Plätze das Lokal hat weiß ich nicht, denn es gibt mehrere Räume, wo man sich den kulinarischen Köstlichkeiten und guten Tropfen hingeben kann. Wir sind ganz hinten in einem eher nüchternen gesessen, einer mit 8 Tischen und einer großen alten Weinpresse als Deko. Die Tische aus Holz, ebenso die Bänke, das sind welche die nicht lange zum Verweilen einladen, der Boden aus roten kleinen Steinfliesen. Wie gesagt kommen, bestellen, essen und trinken, zahlen und wieder gehen, zumindest da wo wir unseren Platz hatten. Im vorderen Bereich darf noch bis zum 30.4.2018 geraucht werden.
Im Service war ein junger Lederhosenkellner, der war sowas von freundlich, aufmerksam, er sah alles, fragte mehrmals nach und war überaus flott, er hat einen richtig tollen Job gemacht und Schmäh hatte er auch. Ab etwa 17:30 wurden ihm dann ein sehr junge Hilfskellner zur Seite gestellt, bei dem hatte man den Eindruck er wäre gerade aufgestanden, bzw. er schläft beim Gehen/Schauen gleich wieder eine. Der andere war ja zum Glück auch noch da.....
Die Weinverkostung brachte durchwegs folgendes Ergebnis. Sämtliche Weine sind dadurch aufgefallen, dass sie kaum in der Nase waren, also geruchsarm. Alle waren sehr sauber und teils von schöner gelblicher Farbe. Am Gaumen war einer besser wie der andere und wenn man sich an die Reihenfolge hält, die die Weinkarte vorgibt, macht man alles richtig. Geringfügig abgefallen ist nur das gemeinsame Fluchtachterl, die Wiener Trilogie 2014 aus ZW CS und ME. Der Rote war zwar in der Nase angenehm und auch war er lange durch den Cabernet Sauvignon am Gaumen, aber irgendwie war er etwas herb!? Die Weißen waren je ein 1/8 vom Wiener Gemischter Satz DAC 2016, Wiener Grüner Veltliner 2016, GV 2016 Ried Herrenholz, GV 2016 Nussberg, sowie Wiener GS DAC 2016 Bisamberg und Wiener GS DAC 2015 Nussberg. Wiener Hochquelle gab es automatisch und aufgefordert dazu.
Futter holt man sich bei der „Essensausgabe“ selbst, die ist, wenn man ins Lokal rein kommt gleich rechts. Herr Leo hat steht‘s ein wachsames Auge auf seine Buffettkraft, eine die schon ewig da ist.
Wir hatten ein goldgelb knusprig paniertes Hendlflügerl, sowie eine Hühnerbrust samt Haut, mit Semmelknödel Eierschwammerl Fülle, also meine Frau. Da wieder der Beweis das Hendlbrust nicht trocken sein muss und die Fülle sowieso ein Traum. Einmal was anderes. Ich hatte eine Stück Blutwurst mit Naturdarm, also man konnte ihn mitessen. Eine perfekt gewürzte und sehr geschmackvolle Blunzn habe ich mir da ausgesucht. Weiters eine Fleischlaberl mit Käse, das war sowas von saftig und auch hier die Würzung 1a und ein absolutes Highlight war das Stück Schafkäse im Speckmantel, Käse top, Speck etwas knusprig gebraten, herrlich, der Gaumen singt, also sang letzten Samstag.
Dazu hatten wir gesamt vier verschiedene Salate auf zwei Tellern und zwar Gurke und knackiges Kraut, beides leicht süßlich mariniert, großartig. Die beiden anderen waren Käferbohnen mit einer Kürbiskernöl-irgendwas Marinade und ein Eierschwammerlsalat. Nachdem Bohnen eines der wenigen Dinge sind die ich nicht esse, kann ich auch nix dazu sagen, die liebe Gattin war aber jedenfalls begeistert. Das mit den Pfifferlingen, wie unsere Lieblingsnachbarn sagen würden, war dezent ölig und auch eher ins süßliche mariniert, wobei die Schwammerln fest waren und drunter fand sich in geringen Mengen roter und gelber Paprika, sowie Petersilie. Einfach köstlich!
Wir haben noch bei kaum einem Heurigen besser gegessen als beim WIENINGER, über die Weine braucht man sowieso nicht zu diskutieren, alle auf hohem Niveau und das Ambiente, zumindest da wo wir saßen, eher nüchtern. Das Service sehr gut, aber der junge Bursch, naja.
Fürs alles zusammen war 60 Euro samt Trinkgeld zu bezahlen und das taten wir sehr gerne.
Ich werde wohl nie verstehen warum die „Einheimischen“ nicht gerne hingehen, aber mia is wuascht.
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