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Do, 21. November 2024

Stadtwirt

(1)
Untere Viaduktgasse 45, Wien 1030
Küche: Österreichische Küche, Wiener Küche
Lokaltyp: Restaurant
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Stadtwirt

Speisen
Ambiente
Service
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Gesamtwertung

43
1 Bewertung fürStadtwirt
Speisen
50
Ambiente
40
Service
40

Bewertungen

am 6. Jänner 2023
SpeisenAmbienteService
Der Stadtwirt – Mein Stadtrestaurant bei der U4 Die erste Bekanntschaft mit dem Stadtwirt liegt etwa ein Jahrzehnt zurück als ich dort eine Familienfeier anberaumte. Für mich verkehrstechnisch perfekt mit der U4 erreichbar, quasi wie daneben, U4-Landstraße, Ausgang Marxergasse, eine Gasse runt...Mehr anzeigenDer Stadtwirt – Mein Stadtrestaurant bei der U4

Die erste Bekanntschaft mit dem Stadtwirt liegt etwa ein Jahrzehnt zurück als ich dort eine Familienfeier anberaumte. Für mich verkehrstechnisch perfekt mit der U4 erreichbar, quasi wie daneben, U4-Landstraße, Ausgang Marxergasse, eine Gasse runter und man steht davor.

Seit Erstbesuch hat mich das Lokal gewonnen. Als klassisches Wirtshaus kann ich es zwar nicht bezeichnen, wiewohl die Wr. Küche dominiert, dafür ist es in vielen Bereichen zu schick, doch es hat Elemente die mir sehr gut gefallen, z.B. ein Erker und daneben die Nische sind schöne Elemente, wie sie halt Altbauten haben.

Buntfarbene Lampen bzw. bunte Wassergläser, welche traditionell die eingedeckten Tische zieren geben dem Lokal seine eigene Note. Der Stadtwirt war vor einiger Zeit für meine Verhältnisse noch eine teurere Sache, ist aber angesichts der letzten Preisentwicklungen dem allgemeinen Trend nicht in dem Maße gefolgt. Z.B.verlangt man kein Gedeck, was beweist, es geht auch ohne. Gut so.

Heute sticht er in Relation zu anderen gehobenen Stadtlokalen, was die Preise anbelangt, in Wien nicht wirklich hervor. Das klassische Mittagsmenü (mit Suppe) gibt es nicht, aber den Tagesteller. Im Grunde genommen weiß man, dass man kein „normales“ Wirtshaus ist.

Neben dem großen langen Hauptgastraum gibt es noch ein Stüberl und vor dem Lokal einen metallumrahmten Schanigarten, bei dem man versucht vor dem Straßenbild zu flüchten. Von außen ein wenig technisch anmutend, sitzt man aber einmal dort, ist die Atmosphäre gar nicht so schlecht.

Um das Lokal als traditionell zu betrachten, dafür fehlen noch die Jahre, aber das Ehepaar Lang hat es in ihrer quasi ersten Generation geschafft, das Lokal schon so stadtbekannt zu machen, sodass es zu den Hauptzeiten gerammelt voll ist. Ohne Reservierung zieht man wieder von dannen, was ich mehrmals musste, für Glücksritter kein Eroberungsfeld.

Einer Tradition folgt man, in dem offene Weine auf schwarzen Anschlagtafeln an den Wänden angeschrieben sind. Das kennt man von vielen Gasthäusern, aber ein normales Gasthaus wird der Stadtwirt für mich nie werden, dafür ein Ort, den man sich gerne merkt und sich vornimmt herzukommen.

Einen Häuserblock weiter ist das Gasthaus Zur Gruabn, ein Wirtshaus im alten Stil, es kommt mir aber nur selten in den Sinn. Dafür hat der Stadtwirt gehörig gesorgt, dass ich in der Gegend zehnmal lieber hier einkehre. Er stößt seinen Konkurrenten sozusagen in die Gruabn angesichts der Qualität, die hier geboten wird.


Hohes Niveau in allen Bereichen

Was mich fasziniert ist der hohe Level auf allen Ebenen. Egal ob Suppe, das einfache Hausmannsgericht, eine Tages- oder Wochenspezialität, Desserts, Weinauswahl, Kaffee, Schnäpse und was sonst das Herz begehrt, in jeder Kategorie ist man ausnehmend gut vertreten, was man nur selten als Gesamtpaket so vorfindet.

Die RS wird in Vollendung gepflegt, nur selten ergreife ich eine Alternative, weil ich diese urwüchsige Kraftbrühe nicht missen möchte. Neben dem klassischen Leberknödel gibt es auch die Variante mit Fleischstrudel und Grießnockerl.

Bei der hohen Qualität erlaube ich auch die dafür recht statthaften Preise um 6,90€ für die Einlage mit Leberknödel oder 7,90€ für Fleischstrudel und Grießnockerl. Hier spüre ich doch ein wenig die Welle der Preisanpassung, aber im Grunde genommen nur hier.

Ein Ausnahme von meiner RS-Tradition machte ich mal mit einer Spargelcremesuppe, was aber kein Fehler war, denn sie überzeugte nicht nur in ihrer Feinheit, war abgeseiht, leicht aufgeschäumt und dabei voll im Geschmack. Auch die optische Präsentation hinkte nicht nach. Suppen sind hier quasi für mich ein Muss.


Feine Mittagstische für alle Anlässe – Besuche aus 2022

Gerne kehre ich zu Mittag ein, heute mehr als früher, nicht nur, aber dann quasi wie in ein Gasthaus, und oft auch alleine. Der Preis für den Mittagsteller (Tipp des Tages) liegt gegenwärtig bei 13,90€. Zuvor starte ich mit einer RS wie zuvor beschrieben.

Begeistert war ich hernach nicht minder von einem ausnehmend guten Duft eines traditionellen Erdäpfelgulaschs als Tagesteller, mit rauchiger Wurst und geschmackvollen Erdäpfeln, wohlgebettet in kräftig sämigem Safterl, Löffel für Löffel ein Hochgenuss.

Weitere Mittagsbesuche glänzten mit einer Rindsroulade (22€), die etwas kleiner ausfallen, dafür zwei Stück pro Portion, mit exzellent gewählter Fleischauswahl. Für meine Begriffe kein gewöhnliches weißes oder schwarzes Scherzl, sondern deutlich saftiger. Schlag mich tot, was man nimmt, aber sauguat!

Dafür wickelt man nicht alle Gemüseteile ein, sonst müsste man die Rouladen größer formen, aber ein Essiggurkerl ist ein Muss und ein wenig Blattspinat schaffen einen gut gewählten kulinarischen Kontrapunkt.

Sehr ähnlich fielen Fleischlaberl aus, auch kleiner geformt, dafür drei an Stück, klasse gewürzt, ich kann’s nicht besser. Diese Arten werden typischerweise mit Erdäpfelpüree samt einer kleinen Schicht Röstzwiebel ergänzt. Ein passendes Safterl, keine Jus, sondern aus den geschmorten Fleischteilen gewonnen, aah … (!), man kann’s eigentlich nicht beschrieben, man muss es genießen.

Diese Art Lokal bietet sich klarweise auch für geselligere Anlässe an, dann wird ein Flascherl Wein geköpft, z.B. auch Neuerprobungen. Ein Coblot von Gager musste sein Leben lassen und wurde um wohlfeile 46€ gemeinsam vernichtet, der das weitere Mahl begleitete.

Ich habe frühere Besuche nicht mehr so im Gedächtnis. Was man nicht vergisst sind die treffsicheren Geschmacksbomben. Diese schreiben Spuren in deinen Geist wie in die Ganglienzellen der Erinnerungen und im Gegensatz zu anderen sind es jene, die man sich auch im Nachhinein merkt und auf Aufruf genießt, und das über Jahre.


Der Kaiserschmarr’n – eine Liga für sich

Der KS ist mit Verlaub hier der wohl beste der Wiener Gastronomie. Vielleicht kenne ich die eine oder andere Ausnahme noch nicht, dann vergebe man mir oder kläre mich auf, aber an den kommt für meine Begriffe nur einer ran, das wäre die Meierei Stadtpark. Der hier erfüllt meine Wünsche schlafloser Nächte, falls sich die ansonsten damit verbunden Wünsche schon erfüllt haben. 😊

Es gab Besuche, da kehrte ich z.B. mit einem Arbeitskollegen extra nur deswegen hier ein, einfach um ihm zu erklären wie KS wirklich geht, weil er meinte, dieser oder jener aus Gasthaus XY oder auch jener der hochnoblen Destination wäre ausgezeichnet gewesen. Ich konnte überzeugen.

Der gegenwärtige Preis um 13,90€ möchte aber auch um Qualität bitten. Warten muss man mindestens 20-30 Minuten, auch noch länger. Die Zeit überbrücke ich gerne mit Espresso (groß um 5,30€) oder zwecks Vorfreude mit einer Gölles Marille (5,90€), alles feinste Ware, der Kaffee von Naber auch kräftig und gehaltvoll.

Wenn der legendäre KS dann am Tisch steht betört fürs erste sein angenehmer Duft, zart und köstlich, nicht intensiv aber wohltuend. Dabei könnte die Rum- oder Vanillenote durchaus deutlicher ausfallen, aber vielleicht übertreibe ich selbst damit nur. Der Teig ist luftig und fluffig, die Röstung der Karamellisierung ist zart und auch die könnte noch ein wenig kräftiger ausfallen, dafür wird nicht mit Teigsüße gespart.

Die klassische Beilage ist ein Zwetschkenröster mit schönen ganzen Zwetschkenhälften und eine Kraftnote an Rum, hier wird die volle Energie angeliefert. Üblicherweise tue ich mir darum gar nicht so viel an, aber der bleibt nur selten übrig.

Die Küche hat hier ein Gustostückerl drauf, von dem sich andere was abschauen dürfen. Gerne würde ich mal den einen oder anderen Koch eines renommierten Kaffeehauses herordern, aber das sei mein persönlicher Kommentar. Die armen „Hunde“ müssen ja tun, was die Chefs bzw. die Führung vorgibt. Gut, dass die Langs hier auf Qualität setzen, mein volles Lob dafür.


Service und Gesamtwertung

Das Servicepersonal, hier bevorzugt von der weiblichen Gattung, macht seinen Job tadellos. Es weisen nicht alle die gleiche Qualifikation auf, aber wirklich bemängeln möchte bzw. kann ich das gar nicht. Es funktioniert summa summarum stets sehr gut.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir die etwas kleinere Kellnerin mit doch auffällig kräftigerer Figur, immer Kurzhaar, ein Temperamentbündel, nicht auf den Mund gefallen, kann brummen wie ein Hummel, hat aber wie das so bei solchen Menschen ist, ein goldenes Herz. Ich weiß ihren Namen bis heute nicht, das muss ich nachholen. Wer das Lokal kennt, der weiß, wen ich meine.

Ich erwähnte eingangs, dass der Stadtwirt kein übliches Wirtshaus ist, auch wenn man sich gerne als solches ausgeben möchte. Das hat schon beim Meixner nie bei mir funktioniert, aber er ist ein Restaurant mit Top Wr. Küche und in Summe überzeugen mich die ausnehmend hohe Qualität und vorherrschende Küchenkonstanz.

Wenn es hier Schwächen gibt, und ich meine die gibt es wie in jedem anderen Lokal, d.h. auch bei Reitbauer & Co, denn nobody is perfect, dann möchte ich das um des Gesamteindruckes willen schlicht vernachlässigen. Doch Hand aufs Herz, über solche Dinge könnte ich bei anderen weit mehr berichten und tue es auch dort nicht, wenn es nicht ins Gesamtbild passt.

Der Stadtwirt verdient als eine der wenigen Gasstätten für meine geliebte Wr. Küche für Speisen und Getränke rundum die wohlverdiente Höchstnote. Das Ambiente, ein Mix aus dem Versuch einen Wirtshauscharakter zu vermitteln und gehobenen Elementen, ist sehr anspruchsvoll, und es erreicht gerade deswegen seine Individualität.

Obwohl die Preise überall schmerzvoll angezogen haben, so hebe ich gerade in dem Bereich hervor, dass das hier auf mich nicht so drastisch wirkt wie woanders. Ich finde für das Repertoire der Wr. Küche keine Preise über 30€, wohl auch nur sehr wenige unter 20€, außer den Tagestellern. Ich habe mich also entweder daran schon etwas gewöhnt, oder der Stadtwirt möchte bodenständig bleiben.

Für gesellschaftliche Anlässe geschlossenen Rahmens gibt es noch ein weiteres Stockwerk mit Bar und einigen Räumlichkeiten. Ich konnte sie aber noch nicht einsehen. Wie es sich ergibt könnte das mal für einen runden Geburtstag gewählt werden, wenn es die Geldbörse zulässt. Bis dahin bleibe ich Gast für den guten Mittagstisch oder eine gemeinsame Abendrunde.

Na dann Prost Mahlzeit
Euer WrKFan
Stadtwirt - Klassisches Wr. Schnitzel (26€) - tadellos - Stadtwirt - WienStadtwirt - Apfelstrudel - wie von der Oma, sehr gut - Stadtwirt - WienStadtwirt - Spargelcremesuppe - Hingucker und auch sonst tippi-toppi - Stadtwirt - Wien
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1 Kommentar
adn1966

Ja, der Stadtwirt. Als wir noch im Dritten gewohnt haben, war der Stadtwirt für 20 Jahre unser kulinarisches Wohnzimmer und ich unterschreibe alles, was WrKFan in der Rezension geschrieben hat. Auch die Veranstaltungsräume sind gut, wir hatten auch die ein oder andere Feier dort. Und ja, auch für mich ist der Kaiserschmarren bisher unübertroffen.

9. Jän 2023, 10:55Gefällt mir1
am 22. März 2019
SpeisenAmbienteService
Wieder einmal die Kellnerin erwischt die sich nichts aufschreibt und dann die Hälfte vergisst oder in der Küche dann etwas anderes bestellt. Angefangen bei der Bestellung der Getränke. Da geht dann die Kellnerin zur Schank und schwatzt mit anderen Gästen 5 Minuten und hat dann auf uns vergessen....Mehr anzeigenWieder einmal die Kellnerin erwischt die sich nichts aufschreibt und dann die Hälfte vergisst oder in der Küche dann etwas anderes bestellt.
Angefangen bei der Bestellung der Getränke. Da geht dann die Kellnerin zur Schank und schwatzt mit anderen Gästen 5 Minuten und hat dann auf uns vergessen. Nach 15 Minuten bekomme ich dann mein Glas Wein.

Es immer wieder die selbe Kellnerin und es war nicht das erste mal. Alle anderen schreiben sich die Bestellung auf oder sind auch fähig sich die Bestellungen zu merken.
Schade da sonst das Essen sehr gut ist und ich eigentlich immer gerne hingegangen bin.
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am 13. November 2016
SpeisenAmbienteService
Am Abend des 8.11.2016 wars, im Dritten, gleich hinter dem Bahnhof Wien Mitte. Da ist er der STADTWIRT, in der Unteren Viaduktgasse 45. Die telefonische Reservierung einige Tage zuvor für drei, klappte problemlos. Wir bekamen den Tisch für sechs, gleich wenn man bei der Türe reinkommt links. Z...Mehr anzeigenAm Abend des 8.11.2016 wars, im Dritten, gleich hinter dem Bahnhof Wien Mitte. Da ist er der STADTWIRT, in der Unteren Viaduktgasse 45.

Die telefonische Reservierung einige Tage zuvor für drei, klappte problemlos. Wir bekamen den Tisch für sechs, gleich wenn man bei der Türe reinkommt links. Zugig wars hier irgendwie, auch durch das schlecht abgedichtete Fenster hinter uns. :-(

Vieles hier ist aus dunklem Holz, von der Wandvertäfelung bis zu den Sesseln und Tischen und teilweise auch der Boden, der teils auch aus Stein.
Ansonst verweise ich an der Stelle auf die Bewertung von hbg338 vom 26.3.2016, dem gibts wenig hinzuzufügen.
Es ist zwar alles sauber und gepflegt, so richtig wohl gefühlt haben wir uns aber nicht.

Die Hütte war voll an diesem Dienstag Abend. Viele die einen auf Glücksritter machten sind hungrig wieder abgezogen, sehr viele. Aber es gibt auch einige "Bessere" die dann doch irgendwie einen Tisch ohne Resvierung bekommen. Stichwort Bussi Bussi Gesellschaft. Naja.

6 Mitarbeiter sind im Service, 2 Mädls mit Erfahrung und 4 sehr junge Burschen, zusätzlich eine hinter der Schank. Die Chefin, wie mir später die HP verriet, war die Dame am Reservierbuch, sie kümmert sich um die Zuordnung der Gäste. Und sie ist leider auch jene, die einiges an Hektik und Unruhe in den Schuppen bringt, vor allem dann wenn mehrer Gäste zeitgleich kommen, was ja in der Ganslzeit nichts ungewöhnliches ist. Sie agiert dann teils irgendwie unkoordiniert und möchte am liebsten alles zugleich machen, statt eins nach dem anderen.
Ansonst sind sie aber allesamt sehr freundlich und flott, weitgehend aufmerksam, den Job haben sie gelernt, bzw. lernen ihn gerade. Das mit dem Wein nachschenken hat nicht sonderlich gut geklappt, andererseits stand das Leergeschirr nicht länger als nötig am Tisch und nachgefragt wurde auch einige Male, von den Zweien die für uns zuständig waren. Die Speisen werden von allen serviert.
Aber sie kommen mir allesamt wie Seviceroboter vor, kein lächeln, kein small talk oder gar ein Schmäh, gar nix. Schade.

Der Start in den Abend, wie sehr oft, durch 3 Glas Prosecco, leicht süsslich war er, allerfeinste Ware, da sind wir uns einig gewesen. Wasser von der Wiener Hochquelle kam automatisch und wenn der Krug leer war, stand auch schon wieder einen neuer am Tisch.
In weiterer Folge hatten wir einen 2015er Grünen Veltliner Strassertal, vom Weingut Topf aus 3491 Straß/NÖ. Ein überaus fruchtiger und sehr angenehm zu trinkender Weißer, fein am Gaumen, mit wenig Säure, der hat überzeugt.
Danach ein besonders typischer Sauvignon Blanc, natürlich aus der Südsteiermark, vom Sattlerhof, sein Gamlitzer 2015. Stachelbeerig, frisch, fruchtig, einfach pefekt.
Der Espresso danach konnte mit Stärke überzeugen, dazu ein Glas Wasser. Die goldene Tasse in der er serviert wurde, war aber einfach nur schiach.

Die Kulinarik, zu Beginn eine paprizierte burgendländische Krautsuppe. Darin fand sich einiges an Speck und irgendwelche Würstel. Feine Sache, sehr gut gewürzt, eher dünn, oben drauf einiges an Sauerrahm und Schnittlauch.

Dann hatten wir ein top abgeschmecktes Beef Tatar. Es war zwar relativ grob, hat uns aber überzeugt. Oben drauf waren zwei große Kapernbeeren, dazu etwas von einem klein geschnittenen Essiggurkerl und ebenso kleiner Zwiebel. Auf dem Teller auch eine "Schleifspur" Senf. Dazu etwas Butter und zwei große Scheiben getoastetes Josephbrot. Sehr fein, sehr gelungen und alles in der richtigen Relation zueinander.

Die Hauptspeise der Lieblingsschwägerin, gebackenes Karpfenfilet, vollkommen ohne Gräten. Die Panier recht knusprig und Fischfleisch das nach was schmeckte. Sehr interessant fand ich den Erdäpfel Vogerlsalat mit Kernöl. Nicht nur dass er ausgesprochen gut war, war er auch sehr originell zubereitet und zwar umgeben war der Salat von zwei Streifen einer der Länge nach aufgeschnittenen Salatgurke. Über all dem waren grob geriebene Kürbiskerne gestreut.

Meine Frau hatte hausgemachte Bandnudeln mit Lammragout. Die Nudeln sehr gut, weil bissfest, einfach perfekt getroffen. Das Lampl zart und sehr weich, im vorhandenen Saftl waren zusätzlich einige Karotten, es war gschmackig, aber für mich war da ein Gewürz drinnen, das mir nicht zugesagt hat. Die liebste Gattin hat meine Meinung nicht teilte, ihr hats richtig gut geschmeckt.

Und dann kam das, warum ich eigentlich hier war, die Gans frisch aus dem Ofen, mit Rotkraut und Waldviertler Knödel. Das sind jene welche die aus halb gekochten und halb rohen Erdäpfeln zubereitet werden. Die können sie da richtig gut, gummelig, perfekt! Ebenso top das mit Preiselbeeren verfeinerte, knackige Rotkraut. Ja und was soll ich zum Martini Vieh sagen? Die Haut teils knusprig, teils letschat, das Fleisch recht fasrig, eher trocken, aber dennoch weich und recht gut. Ja und der Saft, den können bekanntlich die wenigsten, die hier leider auch nicht. Optisch zwar schön anzuschauen, aber geschmacklos und fad. Schade!
Das ultimative Gansl, siehe mein Guide, habe ich hier leider auch nicht gefunden.

Was mich dann aber doch noch versöhnt hat und warum ich den 4er fürs Essen vergeben habe, war der Kaiserschmarrn. Der konnte fast mit dem vom Hausmair in der Lerchenfelder Straße 73 mithalten. Super gut, locker, flaumig, mit ausreichend Rosinen und wir fragten uns ob der nicht vielleicht sogar mit Butterschmalz zubereitet war? Großartig auch der Zwetschkenröster, nicht zu süss und in der richtigen Menge dazu. Die recht große Portion, haben wir zu dritt gegessen und waren der Meinung "das war Spitze" um es mit Hans Rosenthal und seiner Sendung Dalli Dalli aus den 70igern und 80igern zu halten. :-)

Das war nach längerem der dritte Besuch beim STADTWIRT, wobei das Essen eigentlich sehr gut war, da gibts nicht viel auszusetzen. Mit dem Lokal werden wir aber einfach nicht warm und auch das Personal muß lockerer werden. Genau diese Eindrücke hatten wir auch schon bei den früheren Besuchen, eine Freundschaft wird das nimma, aber solche Lokale gibts halt. Die Zeche mit Trinkgeld waren 170,-- Euro.
Das Gansl war guter Durchschnitt. - Stadtwirt - WienKarpfenfilet gebacken - Stadtwirt - WienHausgemachte Nudeln mit Lammragout - Stadtwirt - Wien
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am 6. Mai 2015
SpeisenAmbienteService
Heute bin ich wieder mal beim Stadtwirt – einem meiner Lieblingslokale in Wien. Die Qualitäten des Lokals haben sich schon längst herumgesprochen und es ist in zentraler Lage unweit der U-Bahnstation „Landstraße/Wien Mitte“. Daher empfehle ich jedem, der beim Stadtwirt zur Mittags- oder Abendzeit...Mehr anzeigenHeute bin ich wieder mal beim Stadtwirt – einem meiner Lieblingslokale in Wien. Die Qualitäten des Lokals haben sich schon längst herumgesprochen und es ist in zentraler Lage unweit der U-Bahnstation „Landstraße/Wien Mitte“. Daher empfehle ich jedem, der beim Stadtwirt zur Mittags- oder Abendzeit einkehren möchte, zu reservieren. Auch diesmal hat die Reservierung zuverlässig funktioniert und der Empfang ist wie gewohnt sehr freundlich.

AMBIENTE:
Besonders gut gefällt mir beim Stadtwirt immer ein Aufenthalt im 1. Stock. Dort existieren wohnzimmerartig eingerichtete Räumlichkeiten mit besonders nettem Ambiente. Einer davon sogar mit einem kleinen Erker und einem extra-Tischchen. Ideal für Familienfeiern oder größere Runden, die in ruhiger Atmosphäre zusammenkommen wollen. Zu bedenken ist jedoch, daß für die Reservierung einer dieser Räume eine Mindestkonsumation garantiert werden muß. Die Räume im ersten Stock gehören leider zur Raucherzone, was für mich als Nichtraucher die sonst sehr angenehme Atmosphäre etwas beeinträchtigt.

Ein Gastgarten steht im Sommer auch zur Verfügung. Aber dieser ist leider einfach zu sehr auf der Straße, so daß man dem Lärm vorbeifahrender Fahrzeuge doch recht stark ausgesetzt ist.

Innen im Erdgeschoss ist die Dekoration schlicht und so, wie man es in einem bodenständigen Wiener Wirtshaus erwartet. Dunkle Holzvertäfelung und geschmackvoll ausgewählte Bilder prägen das Ambiente, in dem man sich wohl fühlt.

SERVICE:
Im Grunde sehr gut mit sehr sympathischem Personal. Manchmal, um die Mittagszeit, wenn im Lokal viel Betrieb ist, vielleicht etwas hektisch – aber dennoch immer sehr freundlich und aufmerksam und bei Bedarf auch nett und kompetent beratend.

SPEISEN:
Die Auswahl auf der Speisekarte ist seit Jahren immer recht unverändert Zusätzlich gibt es aber auch eine zumindest wöchentlich wechselnde Karte, über die zumindest ab und zu neue Speisen auf den Tisch kommen. Ich bestelle eine Kalbsleber mit Mayonnaisesalat zu einem Preis von knapp unter 10.- EUR. Die Qualität ist, wie ich es vom Stadtwirt gewohnt bin, sehr gut. Dies beziehe ich insbesondere auf die Fleischqualität und die sehr knusprige Panier. Ganz so, wie sie sein soll. Nicht so, wie ich es mir erwartet habe, ist diesmal der Mayonnaisesalat, der ziemlich verwässert wirkt. Scheint aber diesmal eine Ausnahme zu sein – weil sonst ist auch der immer in Ordnung.

Besonders hervorheben möchte ich unter den angebotenen Speisen den vorzüglichen Kaiserschmarren. Meine bisherigen Kaiserschmarren-Favoriten habe ich auf bestimmten Almhütten in Südtirol kennen gelernt – aber dieser hier übertrifft alles. Sehr fein zubereitet und der von mir so geschätzte gute Zimt-Geschmack kommt gut durch.

FAZIT:
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist für das beim Stadtwirt Gebotene aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung und alles in allem empfehle ich das Lokal sehr.
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1 Kommentar
magic

Ribeye bei mir kommt auch kein Zimt hinein, aber ich denke in einem unserer Nachbarländer ist das scheinbar lt. Dr. Google normal. So wird es in Wien normalerweise gemacht: Zubereitung 1In einer Schüssel Mehl, Zucker, Salz und Dotter mit der Milch zu einem glatten, dickflüssigen Teig verrühren. 2In einer anderen Schüssel die Eiklar zu einem steifen Schnee schlagen und danach unter den dickflüssigen Teig heben. 3Die Butter in einer großen, flachen Pfanne aufschäumen lassen, den Teig langsam eingießen, und auf beiden Seiten anbacken. 4Anschließend die Pfanne in ein vorgeheiztes Backrohr bei mäßiger Hitze (Heißluft ca. 180°C) für 10-12 Min. fertig backen - bis der Kaiserschmarren leicht goldbraun ist. 5Danach die Pfanne aus dem Backrohr nehmen und den fertigen Teig mit zwei Gabeln in unregelmäßige Stücke zerreißen. 6Nun die Rosinen hinzufügen, gut verrühren und die Pfanne nochmals für ca. 1 Minute in den noch heißen Backofen. 7Den Schmarren auf Tellern anrichten, mit Zucker bestreuen und mit beliebigem Kompott oder auch Apfelmus servieren.

6. Mai 2015, 19:41Gefällt mir
am 26. Oktober 2013
SpeisenAmbienteService
Der Stadtwirt ist gut erreichbar (Wien Mitte-Landstraße) und von außen hätte ich gar nicht mit dem beeindruckenden Ambiente gerechnet: es ist eher dunkel gehalten (was nicht jedermanns Sache ist, aber mir gefällts). Es lässt sich ausgesprochen gut unterhalten. Service: Schnell, diskret, freun...Mehr anzeigenDer Stadtwirt ist gut erreichbar (Wien Mitte-Landstraße) und von außen hätte ich gar nicht mit dem beeindruckenden Ambiente gerechnet: es ist eher dunkel gehalten (was nicht jedermanns Sache ist, aber mir gefällts). Es lässt sich ausgesprochen gut unterhalten.

Service: Schnell, diskret, freundlich; es gibt nichts auszusetzen.

Speisen: Sind ihre Preise wert. Es schmeckt ausgesprochen lecker. Wir (vier) hatten jeweils unterschiedliche Fleischspeisen (ich glaube Steak, Tafelspitz, Schweinemedaillons und Schnitzel, davor Zwiebel-, Tomaten- und Frittatensuppe). Alles war unglaublich lecker, für alles gab es die passenden Beilagen, auf Extra-Wünsche wird auch eingegangen und die Portionen sind groß genug, aber nicht zu groß, dass man nicht auch noch ein bisschen Nachspeise (Palatschinken, allerdings wird da nur eine kleine dünne Palatschinkenscheibe serviert, gut aber für den Preis in dem Fall hätte man ruhig zwei servieren können).

Als "Kritikpunkt" habe ich: Leider keine brauchbare Homepage. Gerade mal zum Reservieren ok, leider keinerlei Infos über Speisekarte, Mittagsmenüs, Preise, Angebote, Weine (die gerade im Stadtwirt ja ausgesprochen zahlreich angeboten werden).
Wir gehören zur Generation "Internet" und erkundigen uns gerne schon vor einem Besuch auf der Homepage.
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5 Kommentare·Zeige alle Kommentare
magic

Bei dieser, nennen wir sie halt mal homepage, kriegt man Schädelweh!

17. Apr 2015, 21:02Gefällt mir
am 11. September 2013
SpeisenAmbienteService
Der Stadtwirt ist eine Konstante. Ich gehe seit langem einige Male pro Jahr dort hin und wurde nie enttäuscht. Das Innere ist gestaltet wie ein gediegenes Wirtshaus. Im ersten Stock gibt es enige unterschiedlich große Räume für geschlossene Gesellschaften. Das Personal ist - auch, wenn Uschi jetz...Mehr anzeigenDer Stadtwirt ist eine Konstante. Ich gehe seit langem einige Male pro Jahr dort hin und wurde nie enttäuscht. Das Innere ist gestaltet wie ein gediegenes Wirtshaus. Im ersten Stock gibt es enige unterschiedlich große Räume für geschlossene Gesellschaften. Das Personal ist - auch, wenn Uschi jetzt nicht mehr da ist - sehr aufmerksam und flink. Diesmal entschieden wir uns nicht für die Innereien, wie Leber oder Nierndl, die wir sonst bevorzugen. Die Kürbiscremesuppe hätte noch ein wenig gehaltvoller sein können, der Wels auf Paprikarisotto war ein großes Stück Fisch, auf den Punkt gebraten, etwas mehr Salz hätte keinen Abbruch getan, das Paprikarisotto war sehr geschmackvoll mit vielen bunten Paprikastücken drinnen, die nicht gatschig waren. Der Klassiker sind die Fleischlaibchen auf Kartoffelsalat, beides gut abgeschmeckt, das Wiener Schnitzel kam als zwei Stück Riesenschnitzel mit Salat. Auch die Schwammerlsauce mit Knödel war sehr fein. Die Marmeladepalatischinken sind wirklich dünn. Etliche Bouteillenweine werden auch glasweise ausgeschenkt. Diese Qualität hat auch ihren Preis, der aber für das Gebotene und die Lage angemessen ist. Fazit: Der ideale Ort um gehobener Gasthauskultur zu frönen.
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