Du glückliches Österreich steht auf der Visitenkarte des MEISSL & SCHADN. Na dann wollen wir einmal herausfinden, ob unser wunderschönes Land glücklich sein darf, dass dieses noch recht junge Lokal im September 2017 eröffnet hat.
Es ist übrigens im EG des Hotels Grand Ferdinand, einer 5 Sterne H...Mehr anzeigenDu glückliches Österreich steht auf der Visitenkarte des MEISSL & SCHADN. Na dann wollen wir einmal herausfinden, ob unser wunderschönes Land glücklich sein darf, dass dieses noch recht junge Lokal im September 2017 eröffnet hat.
Es ist übrigens im EG des Hotels Grand Ferdinand, einer 5 Sterne Hütte am Schubertring 10-12 untergebracht.
Die Reservierung telefonisch für Donnerstag den 22.3.2018, samt Angabe der Telefonnummer. Etwa 6 Stunde davor eine Erinnerung per SMS, dass man einen Tisch für den 331er reserviert hätte. :-))
Wir reisen zu Fuß vom 8ten kommend an, über die Ostermärkte auf Freyung und Hof, kreuz und quer durch 1010 Wien, hin zum Lokal. Die Ringlinien sind nahe, die 2er Bim, mit Station davor, hat uns danach zurück gebracht.
Es handelt sich um eine sehr schöne Location, mit hohen Räumen, gemütlichen, mit rotem Leder bezogenen Sitzbänken und wahrscheinlich nicht ganz so gemütlichen Holzsesseln mit Korbsitzfläche.
Wir durften uns um 18:00 unseren kleinen feinen Zweiertisch noch aussuchen, denn da waren wir fast alleine, um 19:30 hat dann der Bär gesteppte, wie man so schön sagt. Lokal voll! Viele junge Gäste, teils Touristen, aber auch eine Vielzahl von Landsleuten. Beachtlich!
Die Tische sind in weiß eingedeckt, ober dem Tischtuch, exakt passendes, weißes Papier. Viele Grünpflanzen hängen von oben herab, aber auch schöne Schnittblumen gibt’s. Stylish, aber nicht abgehoben meinen wir. Man fühlt sich wohl, auch aufgrund der sehr guten Raumakustik.
Das Personal in schwarz-weiß, dazu Hosenträger und Krawatte ins Hemd gesteckt, auch das Mädl. Viele von ihnen wuseln herum, was aber nicht negativ gemeint ist. Zu Beginn dachten wir zu viele Servicemitarbeiter, später wussten wir warum, jeder einzelne war nötig. Der für uns zuständige junge Wiener, ein angenehmer, sehr freundlicher Zeitgenosse, der ein wenig hektisch wurde, wie alles voll war. Aber einer mit Schmäh, sehr aufmerksam und flott, Smalltalk erprobt, er fragt nach und sieht wenn was leer ist.
Dann gab es noch eine „Platzzuweiserin“ sie empfängt und bringt die Gäste zum Tisch. Sehr auffällig ob ihrer Größe, recht fesch obendrein und freundlich sowieso. Zwei „wichtigere“ im schwarzen Anzug gabs auch, wenn nötig helfen sie mit und einer davon hat uns danach überaus freundlich verabschiedet.
Man hat den Eindruck, sie arbeiten alle gerne hier, zumal sie auch untereinander scherzen und ja die können alle lächeln. Gesamt betrachtet, sehr starke Serviceleistung!
Ich startete mit einem Glas Muskatellersekt vom Weingut Harkamp, aus St. Nikolai im Sausal / Südsteiermark. Da bleibt nur eines, großartig! Meine Holde nahm in Ermangelung eines Prosecco, 1/8 Sauvignon Blanc „Ottenberger“ Jahrgang 2016, vom Tement ebenfalls aus der Südsteiermark. Was den Wein betrifft, typischer geht’s kaum für einen Sauvi. Diese grasige, stachelbeerige Note, auch in der Nase, war allgegenwertig und gut gekühlt war er obendrein. Zum Essen hatte sie dann noch 2/8. Leitungswasser gabs es natürlich dazu, ohne es nachher auf der Rechnung zu finden.
Ich wollte heute einmal ein Bier, es wurde ein Seidl Velkopopovicky Kozel aus CZ. Gut ja, mir allerdings etwas zu herb. Es blieb bei dem Einen.
Und dann war da natürlich noch ein Espresso, stark, sehr stark sogar, nicht bitter, die Creme auch recht schön, nur der war mir leider nicht heiß genug. Andere würden wahrscheinlich sagen passt schon, für mein Empfinden jetzt nicht lauwarm, aber in die Richtung.
Das Gedeck bestand aus sehr cremiger salziger Butter, dazu frisches, noch warmes Brot im Körberl.
Wir hatten zwei Vorspeisen und zwar (wieder einmal) Beef Tatar, traditionell mit der Hand gehackt steht in der Karte, ich zwei gegrillte Markknochen. Zum Beef wurden zwei unhandliche Briocheecken serviert, oben drauf ein rohes Ei, etwas Butter und roter eingelegter Zwiebel. Nachdem das zu viele Ei mit dem sehr zarten Tatar vermischt war und etwas mit Salz und Pfeffer nachgeholfen wurde, hat es gepasst. Sagen wir so, es war nicht enttäuschend, aber höhepunktlos. Eine Kapernbeere war auch da.
Meine Wiener Delikatesse, steht so in der Karte, war allerdings grandios, wer sowas mag, ist hier genau richtig. Beschreiben kann ich es nicht, ich esse das Mark am Liebsten mit einer Brise Salz unter Zuhilfenahme eines kleinen Löffels. Was auch sensationell gut war, war das Gemisch aus Kapern, ein wenig Knoblauch und Petersilie, dazu. Ich brauch es zwar nicht zum Mark, aber für sich herrlich! Serviert wurde es mit einer dicken Scheibe gebähtes (geröstetes) Brot. Auch sehr gut, oben drauf mit einer Knoblauchzehe.
JA wir haben beide eines gegessen, weil das etwas ist, das wir uns zu Hause nie machen. Ich ein normales, die liebe Gattin ein Kinder-Schnitzel. Die Panier knusprig und (dunkel) goldgelb, das Fleisch sehr weich, aber doch mit Biss, mir aber etwas zu dünn. Das original Wiener vom Kalb wurde in Butterschmalz heraus gebacken und das schmeckt man. Gelungen! Oben drauf eine stärkere Zitronenscheibe und ein Sardellenringerl.
Dazu hatten wir einen Gurkinger, sehr gut mit Sauerrahm mariniert, oben drauf eine Prise roter Paprika, sowie einen Mayonnaisesalat, auch der hat entsprochen, mit dem grenzgenialen vom Renner im 19enten, kommt der aber nicht mit.
Gut bis sehr gut gegessen, gepflegtes schönes Lokal, starke Serviceleistung. Für die Kulinarik würde ich gerne 3,5, fürs Service 4,5 vergeben, daher einmal auf- und einmal abgerundet. 115 mit Plastik bezahlte Euro, inclusive Tip, wollte man von uns.
Das MEISSL & SCHADN wird wahrscheinlich eines jener Lokale bleiben, wo wir nur einmal waren!? Und die Frage ob mein geliebtes Heimatland das Lokal braucht, kann ich auch nicht 100%ig mit ja beantworten, eher schon.
Allfälliges :-))
Wenn jemand sein Kalbswiener selber klopfen will, so kann man das immer dienstags von 17-18 Uhr, gegen Voranmeldung und anschließendem Essen. Die Salonküche ist vom Ring, durch eine große Glasscheibe einsehbar und der eine Koch grinst freundlich bei seiner Fließbandarbeit heraus. Der Rest der Speisen wird in einer nicht einsehbaren Küche zubereitet.
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