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Do, 21. November 2024

Liebsteinsky

(1)
Schubertring 6, Wien 1010
Küche: Internationale Küche, Österreichische Küche
Lokaltyp: Bistro, Weinbar, Vinothek
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Liebsteinsky

Speisen
Ambiente
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Gesamtwertung

50
1 Bewertung fürLiebsteinsky
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Service
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Bewertungen

am 14. Juli 2021
SpeisenAmbienteService
Ich liebe ja Überraschungen. Und – im Kontext der Restaurantbesuche – ganz besonders, wenn ein Besuch die bereits recht hohen Erwartungen sowas von übertrifft. Das ist meins, das mag ich. Heute durfte ich so eine Überraschung wieder einmal erleben, im Liebsteinsky am Schubertring, aber eins n...Mehr anzeigenIch liebe ja Überraschungen. Und – im Kontext der Restaurantbesuche – ganz besonders, wenn ein Besuch die bereits recht hohen Erwartungen sowas von übertrifft. Das ist meins, das mag ich.

Heute durfte ich so eine Überraschung wieder einmal erleben, im Liebsteinsky am Schubertring, aber eins nach dem anderen.

Es ist ja grundsätzlich schon sehr erfreulich, dass wir nach so vielen Monaten Lokalabstinenz wieder essen gehen dürfen/können. Zugegeben, nur, wenn wir Teil der neuen 3G – Community sind (geimpft, getestet, genesen), aber so ist sie halt, die (noch nicht) post – COVID – Welt. Wenn’s nur hoffentlich so bleibt und im Herbst nicht wieder schlimmer wird ...

Auf das Liebsteinsky stießen wir über eine Kollegin von mir, einer netten und sehr erfahrenen Flugbegleiterin, die das Lokal mit ihrem Mann schon seit Jahren betreibt und das, wie wir erfahren, sehen und erleben durften, mit dem nötigen Herzblut, das es braucht, um die gastronomische Perfektion hinzubekommen, die man im Liebsteinsky als Gast erleben kann. Die Tatsache, dass U., die Co-Chefin des Hauses, eine Kollegin von mir ist, spielt in meiner Bewertung keine Rolle. Meine Rezension wäre nicht anders ausgefallen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, ich hoffe, die p.t. Leserschaft traut mir dieses Maß an professioneller Unabhängigkeit zu.

Das Liebsteinsky nennt sich Bistro, hat einen ansprechenden Internetauftritt (Link), alle wichtigen Informationen findet man schnell, inklusive Lunch- und Dinnerkarte. Diese bieten einen interessanten Auszug aus französischen Gerichten, aber auch z.B. Pimientos de Padrón und Wiener Schnitzel, die Ausrichtung ist breit, aber zum Glück nicht in Form einer überbordenden Auswahl, die den Gast erschlägt.

Eines der Highlights ist die „Liebsteinsky Rallye“ um € 52,00, hinter diesem Begriff verbirgt sich ein 4-Gänge Überraschungsmenü. Jetzt ist es natürlich üblich, dass man bei solchen Überraschungsmenüs bekannt geben kann, was man so gar nicht mag und der Küchenchef das Menü darauf aufbaut. Im Liebsteinsky geht man noch einen Schritt weiter, man kann seine „Rallye“ aus der à la Carte – Speisekarte zusammenstellen, d.h. man wählt 4 Gerichte, die, portionsweise verkleinert, als 4-Gänge Menü serviert werden. Hervorragende Idee, speziell für Leute wie die Liebste und mich, die gerne viel Probieren, sich aber mit 3 oder 4 Gängen mengenmäßig schwertun, obwohl man mir das nicht ansehen würde.

Aaaalso. Wir eröffnen. Noch vor Festlegung auf die Elemente der Rallye werden wir von unserem sehr, sehr kompetenten und freundlichen Servicemitarbeiter Christian gefragt, ob wir nicht vorab etwas zu trinken möchten. Wir möchten. Zweimal Gelber Muskateller, bitte, danke.

Die Auswahl ist schwierig, es gibt viel, das uns anlacht. Letztlich entscheidet sich die Liebste für eine Burrata mit Aprikosen und Tomaten als Gang 1, Pimientos de Padròn, danach soll’s ein gebeizter schottischer Lachs mit Dille, roter Rübe, Gurke und Kreneis sein, und zum Abschluss ein Salat „Chèvre“, ein Blattsalat mit Orangendressing, Ziegenkäse, Kürbiskernen und Basilikum. Desserts sind der Liebsten Sache nicht.

Ich leg’s deutlich fleischlastiger an und entscheide mich für den Markknochen als Gang 1, dann das Beef Tartar – bitte mit etwas Scharfem - , dann ein Wiener Schnitzel (das will einfach probiert werden) und, - weil’s kalorientechnisch jetzt eh schon wurscht ist, als Dessert die Kokosnuss, eine Komposition aus Rum, Baiser, Puffreis, Passionsfrucht und Pralineneis. Wie gesagt, Kalorienzählen war gestern, heute zählt Genuss.

Auftritt der Vorspeisen.

Die Burrata der Liebsten hervorragend, besser bekommt man sie auch nicht in Italien. Die Kombination Tomaten/Aprikosen besticht und schmeckt der Liebsten. Ganz hervorragend sind die kleinen Balsamicoperlen, die knackig auf der Zunge zerplatzen und wunderbar mit dem Gericht harmonieren.

Zeitgleich kommen (weil die Liebste ja kein Dessert möchte) auch die Pimientos, eine unserer Lieblingsvorspeisen, für mich Spaniens Antwort auf Popcorn, nur halt besser und gesünder. Wir können uns in diese grünen Dinger, die gegrillt oder in der Pfanne gebraten werden können, nur mit Öl und Salzflocken, eingraben, herrlich.

Mein Markknochen ist ein stattliches Teil, längs aufgeschnitten, sehr gut mit Kräutern und Gewürzen abgeschmeckt und sehr ansprechend angerichtet. Man löffelt das Mark, dazu wird getoastetes Brot gereicht. Sehr gut, aber natürlich auch recht mächtig.

Weiter geht’s in der Rallye:

Es kommen die Matchwinner des Abends, der Liebsten Lachs und mein Beef Tartar. Der Lachs ist, tja, unbeschreiblich, was meine Aufgabe, ihn hier zu beschreiben, nicht einfacher macht. Unglaublich zart, sensationell abgeschmeckt und eine raffinierte Komposition mit der roten Rübe. Und dann das Kreneis. Ich erinnere mich noch, als ich vor vielen Jahren das Naserl rümpfte, als mir Eis mit Kürbiskernöl kredenzt wurde, - mittlerweile ist das schon weitläufig akzeptiert. Kreneis könnte ein ähnliches Rümpfen der Nase hervorrufen, wenn man es auf der Karte liest, - der Geschmack war einfach sensationell. Ein gut balanciertes Spiel von frisch und würzig, der Kren präsent, aber auch nicht so dominant, dass er die Hauptrolle spielt. Zusammen mit dem Lachs einfach ein Traum, perfekt für einen sehr warmen Sommerabend.

Matchwinner Nummer zwei war mein Beef Tartar. Ich hab mittlerweile ja schon zig, wenn nicht hunderte Tartars (Tartare?) probiert, dieses Beef Tartar katapultierte sich in der Sekunde auf Platz eins. Klein, perfekte Konsistenz, d.h. nicht zu fein, nicht zu grob, tadellos abgeschmeckt, serviert mit einem wachsweichen Ei, getoastetem Baguette und, weil von mir extra bestellt, einem kleinen Schüsserl mit echt waffenscheinpflichtigen, geschnittenen Peperoncini. Einfach nur sensationell.

Danach kam mein Schnitzerl und der Liebsten Ziegenkäsesalat. Das Schnitzel perfekt, herrlich knusprige und soufflierte Panier, dazu gab’s einen Erdäpfel- Gurkensalat.

Beide Salate sehr gut, sehr frisch, wenn auch ein wenig hinter der bisherigen Küchenleistung zurückbleibend. Der Wow-Effekt blieb aus, sowohl bei meinem Salat (die Erdäpfel nicht „Salat“-perfekt, die Gurken zu grob geschnitten, die Marinade gut, aber eben nicht „wow“). Auch der Liebsten „Chèvre“ wurde von ihr ähnlich bewertet. Tadellose Produkte, alles sehr frisch, aber – im Vergleich zu den anderen Gerichten „geht da schon noch mehr“, was Kreativität betrifft. War halt einfach etwas zu „brav“, wobei uns klar ist und es bitte so verstanden werden soll, dass es hier jammern auf höchstem Niveau ist.

Mein Abschluss der Rallye kam in Form der Kokosnuss daher, obligatorisch gefolgt von einem sehr guten, sehr kurzen Espresso. Das Dessert selbst sehr interessant, interessante Kombination, für mich hätten die Protagonisten der Komposition mehr Raum für sich gebraucht, also separat angerichtet, nicht in einer Schüssel zusammen. Das hätte die verschiedenen Komponenten etwas besser zur Geltung gebracht, ist aber natürlich, wie die gesamte Bewertung, meine höchstpersönliche Präferenz.

Nachdem wir bewusst auf das Auto verzichtet hatten, konnten wir glasweise auch die guten Weine (rot/weiß) genießen, zum Abschluss gab’s auch noch je ein Glas Crémant de Limoux brut Domaine La Louvière, Languedoc, also einen hervorragenden französischen Sekt aufs Haus, vielen Dank.

Ein paar Worte zum Service: Christian, Chapeau, das geht nicht besser. Die richtige Balance zwischen Kompetenz, Schmäh, perfektem Timing, Aufmerksamkeit am Gast zu finden, daran scheitern leider so viele ServicemitarbeiterInnen. Du hast das perfekt gemacht, vielen Dank dafür.

Es war ein wunderbarer Abend. Endlich wieder ein tolles Abendessen in einem schönen Lokal genießen dürfen, wie haben wir das vermisst. Endlich auch wieder eine Bewertung schreiben zu können, doppelt erfreulich für mich, wenn der Abend so eine Überraschung war.

Das Lokal ist ein Juwel, eine Perle und so was von „Understatement“. Ganz, ganz hohes Niveau, tolle Produkte und eine Mannschaft, die sich nicht nur durch hohe Kompetenz und hohes Küchenhandwerk auszeichnet, sondern auch durch eine durch und durch Leidenschaft, den Gästen wirklich etwas Besonderes und zu bieten.

Familie Mikulits, die Betreiber des Liebsteinsky, machen auch Catering, für kleine und große Gesellschaften.

Die Rechnung in der Höhe von € 170,00 inkl. Trinkgeld haben wir mit Plastik beglichen, der Preis für die Qualität und das Ambiente absolut angemessen.

Wir kommen wieder, das ist mehr als klar. Danke für diesen hervorragenden Abend.
Erdäpfel-Gurkensalat zum Schnitzerl - Liebsteinsky - WienSalat "Chèvre", Blattsalat mit Ziegenkäse - Liebsteinsky - WienWiener Schnitzel, tadellos - Liebsteinsky - Wien
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Besserwisser

Respekt.

16. Jul 2021, 21:47Gefällt mir
am 22. Oktober 2016
SpeisenAmbienteService
Mittagessen mit einer lieben Freundin steht am Programm, in einem Lokal das ich schon seit geraumer Zeit auf meiner to do Liste hatte und zwar das LIEBSTEINSKY im Ersten, am Schubertring 6. An der Stelle war früher das „Callas“, auch eines der Lokale das sich nicht sehr lange hielt, obwohl ich ...Mehr anzeigenMittagessen mit einer lieben Freundin steht am Programm, in einem Lokal das ich schon seit geraumer Zeit auf meiner to do Liste hatte und zwar das LIEBSTEINSKY im Ersten, am Schubertring 6.
An der Stelle war früher das „Callas“, auch eines der Lokale das sich nicht sehr lange hielt, obwohl ich es sehr gut in Erinnerung habe.....

Sie hat vor einigen Tagen für den 21.10.2016 um 12:30 per Mail reserviert, was innerhalb kurzer Zeit positiv bestätigt wurde UND wir bekamen den schönsten Tisch im Lokal, nämlich einen kleinen feinen zweier, direkt an der Glasfront mit Blick auf den Ring.

Das Lokal ist eines, wo ich mich sofort wohl gefühlt habe. Ein hoher Raum, modern, sehr hell, braune Holztische, Stockerln und Sessel mit türkisem Leder bezogen, einige bunte Bilder an der Wand, ansonst weiß ausgemalt, Holzboden. Was mir natürlich auch sofort auffiel, war die etwas älter, rote Siebträger Kaffeemaschine, hinter der Schank. Die macht Lust auf einen guten Espresso.
Unsere zwei kleinen Hausbrandt danach waren nahezu perfekt, stark, schwarz wie die Nacht, die Creme sehr schön, so soll er sein.
(Hausbrandt, eine Rösterei, die einst von einem Österreicher in Triest gegründet wurde und heute ihren Sitz in der Gemeinde Nervesa della Battaglia, Provinz Treviso, in Venetien hat)

Was fand ich zum Thema Ambiente auf der HP: Wir sind eine gelungene Melange aus charmantem, französischem Bistro und NYC Style Restaurant!?

Los ging’s, zur Feier des Tages und nach getaner Arbeit, mit einem sehr guten, kalten Prosecco :-)
Weiters hatten wir einen Pfirsichnektar mit Leitung auf 0,5, also sie, ich einen Apfelsaft naturtrüb auf 0,5 mit Soda, vom Traisentaler Obsthof Altenrieder. Ein sehr gutes Produkt.

Das Körberl mit frischem Brot in weiss und schwarz, samt etwas Butter, machte den Anfang. Davon fand ich nachher nichts auf der Rechnung? Gehört vielleicht zur „Grundausstattung“ ich weiß es nicht, aber egal.

Mein vis a vis hatte eine Erdäpfelsuppe, etwas zu lind wie ich hörte, es wurde nachgesalzen und den Burger der Hauses. Da war ein übergroßes geschmackvolles Fleischlaber, ich durfte kosten, das deutlich über das Burger Weckerl hinaus ragte. Drinnen Radicchio, irgendwelche Schwammerln und eine gute weiße Sauce? Dazu gabs gelungene, (vermutlich) selbst geschnitzte, knusprige Pommes. Sie hatte auch noch einen kleinen gemischten Salat, der mir nicht in Erinnerung blieb.

Meine Vorspeise war Büffelmozzarella samt Trüffelhonig und Balsamico, sowie einigen kleinen Paradeisern, die kurz angebraten wurden. Drüber war etwas Basilikum, länglich geschnitten und Fragmenten von Petersilie. War zwar nicht sehr viel, aber köstlich!
Die Hauptspeise sollte eigentlich eine Rindsroulade werden, zumindest fand sie sich im Netz, als dann auch auf der Karte, hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Leider nein, haben wir derzeit nicht. Also wurden es drei geschmorte Schweinsbackerl mit Nudeln und etwas gestiftelten noch knackigen Karotten drunter. Der Saft dazu hat mir zwar optisch nicht sonderlich gefallen, weil er recht hell war, geschmacklich gab es aber nix auszusetzen, war ein guter Bratensaft. Das Fleisch sehr weich, durchzogen, etwas fasrig, was aber nicht störte. Mir hat’s geschmeckt, sehr sogar.

Zum Personal, zuerst nur eine junges sympathische Mädl, das auch lächeln konnte, aber leider nur beim Tisch, sonst war sie mit (etwas) grimmiger Miene unterwegs. Freundlich, gelernt, aufmerksam, alles ging flott. Später dann eine männliche Servicekraft dazu. Zu ihm kann ich nicht viel sagen, außer dass er kassiert hat, warum auch immer und der Vorgang recht langer gedauert hat.
Ich wurde aber den Eindruck nicht los, dass den Mitarbeitern hier die Motivation fehlt!?

Das Fazit der Geschichte, sehr gut gegessen, in einem Ambiente das mir gefällt und auch die Mitarbeiterin machte einen recht guten Job, nur bitte nicht soooo böse schauen..... :-)
LIEBSTEINSKY, man is(s)t im Ersten. Ich habe samt Trinkgeld 55,-- Euro mit Plastikgeld bezahlt und nein geraucht wird hier nicht.
geschmorte Kalbsbackerln - Liebsteinsky - WienHausburger - Liebsteinsky - WienBüffelmozzarella, Paradeiser, Blasamico, Trüffelhonig - Liebsteinsky - Wien
Hilfreich11Gefällt mir10Kommentieren
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