am 25. November 2014 · Update 17. Feb 2018
SpeisenAmbienteServiceUpdate zu Besuch am 16.2.2018 abends.
Ja es wird noch immer sehr (zu) viel geraucht, ja Türe gibt's immer noch keine zum NR, aber man merkt fast nix davon....
Ich kann mir aber absolut nicht vorstellen das man im Raucherbereich was isst.
Unser junger Kellner macht einen sehr ordentlich Job...Mehr anzeigenUpdate zu Besuch am 16.2.2018 abends.
Ja es wird noch immer sehr (zu) viel geraucht, ja Türe gibt's immer noch keine zum NR, aber man merkt fast nix davon....
Ich kann mir aber absolut nicht vorstellen das man im Raucherbereich was isst.
Unser junger Kellner macht einen sehr ordentlich Job, einzig seine Optik wirkt irgendwie schlampig, aber sonst fast perfekte Serviceleistung für diese Art von Lokal.
Wir hatten als quasi Vorspeise ein Sardellenbrot, so einfach so gut. Meine Frau top Grammelknödel, das Innenleben überaus gschmackig, mit für meine Begriffe etwas zu saurem Sauerkraut. Meine Hauptspeise ein alt Wiener Backfleisch, gelungen, Fleisch sehr weich, Panier knusprig, große Portion, dazu ein durchschnittlicher Erdäpfelsalat. Die abschließenden Schokoladepalatschinken ganz vorzüglich.
Der Espresso wieder sehr gut, das Murauer Märzen mag ich sehr und die durchwegs guten Weine sind weiterhin vom Lehner aus Kollnbrunn, wie auch vor über 3 Jahren.
Wir waren mit lieben Freunden unterwegs, sie hatten Wels, bzw. Kabeljau natur, auch sie waren sehr zufrieden, die Optik der Speisen hat mich aber nicht sonderlich beeindruckt.
Auch dieser Besuch hat Freude gemacht, man bekommt sehr viel für sein Geld.
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Gestern Abend in einer wahren Kultstätte Wiener / Österreichischer Musikgeschichte, dem seit den 30iger Jahren bestehende GASTHAUS QUELL in der Reindorfgasse 19. Wie oft hat Herr Dr. Kurt Ostbahn alias Ostbahn Kurti bei seinen Konzerten darüber rezitiert, unzählige Male. Wie oft ist er dort ein- und ausgegangen, wahrscheinlich noch wesentlich öfter und wie oft ist er hineingegangen und hinausgetorkelt ...... so erzählt man sich zumindest, ICH war leider nie dabei......
Die "Anreise" vom Westbahnhof mit der 52er oder 58er Bim, die äußere Mariahilfer Straße entlang, 3 Stationen bis zur Kranzgasse und von dort zu Fuß. Die Reindorfgasse geht im rechten Winkel weg. Das Lokal selbst in einer ruhigen Ecke, gleich neben der Pfarre Reindorf. Im Sommer soll‘s auch einen Schanigarten geben.
Hinein mit mehr oder weniger Schwung, die Türen gehen nur nach innen auf und sind sehr schmal. Früher dürfte der Eingang genau am Eck gewesen sein, jetzt ist er seitlich in der Oelweingasse 1. Im Schankraum wird (stark) geraucht, wir haben im Nichtraucher reserviert, was auch gut funktioniert hat. Es war der zu diesem Zeitpunkt einzige noch freie Tisch, für Insider E1 rechts, so stand es zumindest nachher auf der Rechnung.
Drei Räume gibt’s, die Smoking Area hat Platz für etwa 40 Personen, die beiden no smoker für 15 bzw. 20 Leut. (Türe immer offen)
Was das Ambiente betrifft da haben die Tester papperlnpipperln am 26.10.2014, hbg338 am 12.7., oder auch StephanS am 29.10.2013 schon sehr treffende Beschreibungen abgegeben, das sei nur noch um so richtig grausliche massive Holzluster und Kassettendecken ergänzt und um den im Gang zu den Häusln befindlichen alten Zigarettenautomat, der ist aber schon lange nicht mehr in Betrieb.
Was das Personal betrifft, zwei Kellnerinnen und eine Weitere, die hat nur Speisen getragen und ja es dürfte sich um Studenten handeln. Gelernt hat den Job keine, aber alle waren freundlich, bemüht und recht flott, es wird sogar das eine oder andere Mal nachgefragt. Manches hat etwas länger gedauert, aber wie gesagt die Hütte war voll. Es hat im Großen und Ganzen gepasst.
Wir hatten alles zusammen 6 Spritzweine von hervorragender Qualität. Die offenen Weine kommen alle vom Lehner aus Kollnbrunn (Bad Pirawarth) Wienviertel / NÖ, und zum Abschluss zwei ganz ausgezeichnete Achterln eines Grünen Veltliner, der war sowas von fruchtig, großartig.
Die Vorspeise gemeinsam ein gebackener Camembert mit Preiselbeeren. Die doppelte Panier ganz ausgezeichnet, goldgelb, knusprig, der Käse ja so wie er halt schmeckt, etwas Salz, dann war das schon ganz in Ordnung.
Die Hauptspeisen für meine Liebste Wels gebacken mit einem sensationellen Mayonnaisesalat. Auch da die Panier ausgezeichnet, der Wels den wir als etwas festeren Fisch kennen, war sehr weich, mit einem richtig guten, nicht zu beschreibenden, Eigengeschmack. Der Salat dazu hätte vielleicht etwas mehr Zwiebel vertragen aber sonst, sehr gut, die Erdäpfel kein Gatsch, sondern relativ fest, leicht süßlich, ein Traum. (Das Krautfleisch war gestern leider schon aus, sonst wäre es das geworden)
Ich entschied mich fürs Reisfleisch, das hätte meiner Ansicht nach etwas mehr Fleisch vertragen, das was da war sehr weich, aber nicht zerkocht. Der Reis ein langkörniger, auch perfekt getroffen, nicht zu weich. Die Würzung nahezu perfekt. Eine wenig „saftiger“ hätte es für meine Begriffe sein können. Dazu gabs einen Gemischten (Erdäpfel, Gurke, Kraut, Paradeiser, Grünzeug) Auch da die Marinade leicht süßlich, wie ich das gerne haben.
Die Größe der Portionen sei noch erwähnt, recht beachtlich, gut dass wir nur eine Vorspeise hatten.
Der Abschluss, wie immer, klein schwarz stark, er war fast perfekt, noch etwas stärker hätte er vielleicht sein können.
Zusammenfassend ICH wollte schon ewig hin, als einer der das Leben des Dr. Kurt O von Anfang an (1983) verfolgt hat. Das Lokal ist in die Jahre gekommen, aber gut, ein echtes altes Wirtshaus halt. Die Studentinnen tun ihr Bestes und das Futter ist richtig gut. Wir haben mit Trinkgelt 46 Euro gezahlt, Preis Leistung ist schwer in Ordnung.
Was auffällt sind überdurchschnittlich viele junge mit Zigarette im Gesicht und die Toiletten haben dringend renovierungsbedarf. Was hier aber nicht zutrifft ist der Spruch, wie das Klo so die Küche :-))
Wir sind der Ansicht das GASTHAUS QUELL muss man gesehen haben, wir waren zwar zum ersten Mal dort, aber ganz sicher nicht zum letzten. Empfehlung!
Hilfreich17Gefällt mir12Kommentieren
Sehr schöne Bewertung, es freut, so etwas zu lesen. Habe d'Ehre, und wieder hat es ein Lokal qua dieser Bewertung auf meine To-Do geschafft. Sie wird immer länger, langsam wird's eng, ob ich das alles abarbeiten werde können. Ein paar Punkte: Zwiebel rösten beim Gulasch ist zeitaufwändig, das geht nicht in 5 Minuten. Die Zeit zu geben fällt schwer, - ich bin auch ein eher ungeduldiger Zeitgenosse - aber es ist eben ein "sine qua non". Die Ausrede, es muss "angesetzt" werden, lasse ich so nicht gelten, dann halt für Freitag oder Samstag planen. Ich hab vor kurzem ein Gulasch gekocht - dunkelrot bis schwarz (wie meine Seele), ja, das braucht schon drei Tage. Ad Reisfleisch: nun, bei einem klassischen Reisfleisch (ohne moderne "bells and whistles" kann man m.E. ja nun wirklich nicht viel falsch machen. Ad Linsen: ich verarbeite Speck mit den Linsen (gut, dann sind Vegetarier halt raus) und gebe zusätzlich beim Servieren gerösteten Selchspeck drüber. Zugegeben, erhöht (ein wenig ;-) die Kalorienzahl, schmeckt aber fantastisch. À bientôt, ich harre der nächsten Bewertung mit Ungeduld. Weil: macht Spaß, so etwas zu lesen (falls ich das nicht schon erwähnt hätte ...)