Das Augustiner wird im Volksmund auch "Müllner Bräu" genannt, weil es im Kloster Mülln beheimatet ist. Das Ur-Augustiner ist in München zu Hause und die Klosterbrauerei hat ihre Tradition eindeutig aus München vermittelt bekommen. Man fühlt sich vom Ambiente wie in Bayern.
Der schönste Bereich...Mehr anzeigenDas Augustiner wird im Volksmund auch "Müllner Bräu" genannt, weil es im Kloster Mülln beheimatet ist. Das Ur-Augustiner ist in München zu Hause und die Klosterbrauerei hat ihre Tradition eindeutig aus München vermittelt bekommen. Man fühlt sich vom Ambiente wie in Bayern.
Der schönste Bereich ist im Garten unter den Bäumen. An warmen Tagen ein Traum dort einen langen Nachmittag und Abend zu verbringen. Gegen einen kleinen Aufpreis bekommt man das Bier auch serviert, davon würde ich aber abraten. Es ist einfach Kult, wenn man zu einer Kassastation geht und sich dort den Getränkebon holt. Danach zum Regal schreitet und sich einen Maßkrug aus Ton nimmt (warum dort auch 0,5er Krügerl stehen, bleibt mir verschlossen, denn das Bier ist so süffig, dass jeder Mann, aber auch jede Frau (!) einen Liter verträgt). Anschließend mit dem Tonkrug zum Brunnen, wo man ihn noch einmal ausspült. Diese Tradition fußt aber nicht darauf, dass der Krug schmutzig wäre und deshalb noch einer Reinigung bedarf, sondern dass er durch das frische Wasser nochmals gekühlt wird, bevor der Zapfmeister den Gerstensaft in das Gebinde laufen lässt.
Kritiker meinen, die Krüge werden nicht ordentlich gefüllt, weil man durch den Ton nicht durchsieht. Ich kann alle beruhigen, die Füllung geht in Ordnung. Erstens verstehen die Zapfer ihr Handwerk, man muss ihnen nur zuschauen und weiß, die haben was drauf. Zweitens gibt es noch immer die "Daumenmethode". Wenn man den Daumen über den Krugrand abwinkelt, dann muss die Spitze durch den Schaum ins Bier reichen. Ist das der Fall, dann wurde ordentlich gezapft. War bei mir immer der Fall. Vor diesem Test empfiehlt sich natürlich eine kurze Reinigung des Daumens an dem oben erwähnten Brunnen ;-)).
Weil sich in den Bäumen gerne auch Vögel aufhalten, rate ich einen Bierdeckel nicht nur unter, sondern auch auf dem Krug zu positionieren. Ich erhielt einmal eine "Veredelung" des Biers von oben, die mich dann leider zu einer traurigen Vernichtung des geliebten Inhaltes durch den Kanal statt durch die Kehle zwang. Dafür durfte ich dann die "Bierholstraße" nochmals durchlaufen :-).
Nur eine Sache ist eigenartig: Während das Bier in dieser Qualität wohl das günstigste in ganz Salzburg ist und keinen Preisvergleich zu scheuen braucht, sind die vielen kleinen Geschäfte fürs Essen relativ teuer. Gleicht sich aber irgendwie wieder aus.
Wer zum ersten mal dort ist, sollte sich nicht gleich im Garten setzen, sondern ein paar Minuten Zeit nehmen, das Innere des Bauwerkes zu besichtigen. Die rustikalen Biersäle und den "Geschäftsgang" sowie die rückwärtige imposante Klosterstiege sollte man zumindest ein Mal gesehen haben.
In diesem Sinne: PROST!
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