am 2. Februar 2011 · Update 7. Mär 2013
SpeisenAmbienteService(Updates vom 21.4.2012 und 7.8.2012 weiter unten unten)
Und wieder einmal ein Besuch bei Familie Martinz, einer der vielen.
Seit ewigen Zeiten arbeiten die Chef und Küchenchef zusammen, die beiden kennen sich schon seit der Schulzeit.
Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, architektonis...Mehr anzeigen(Updates vom 21.4.2012 und 7.8.2012 weiter unten unten)
Und wieder einmal ein Besuch bei Familie Martinz, einer der vielen.
Seit ewigen Zeiten arbeiten die Chef und Küchenchef zusammen, die beiden kennen sich schon seit der Schulzeit.
Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, architektonisch nicht mehr ganz "taufrisch", aber sozusagen unaufgeregt klassisch, gepflegt, nicht übertrieben durchgestylt wie manche Gourmettempel.
Betreut wird man vom Ehepaar Martinz selbst, manchmal auch von mehr oder weniger guten Lehrlingen.
Vorweg: die Qualität im Hause Martinz ist seit vielen, vielen Jahren stabil, keine Selbstverständlichkeit in der Welt der Gastronomie.
Die Highlights: die Suppen werden in Riesen-Spaghettitellern serviert und sind jedes Mal erstklassig, die eine oder andere Cremesuppe verträgt vielleicht ein bisschen weniger Schlagobers.
Die Steaks sind absolute Spitzenklasse, sehr gut auch das stets sehr zarte Wildfleisch aus der Region.
Der Zander, hübsch angerichtet mit frischem Gemüse war eine wahre Wohltat.
Weniger gut: das Schnitzel, das ein wenig trocken daherkam. Gut, ein Schnitzel sollte man allerdings auch hier nicht essen, auch wenn ich schon von extrem günstigen und guten Mittagsangeboten gehört habe, die sich bei mir allerdings zeitlich nie ausgegangen sind.
Immer wieder ein Genuss: die Nachspeisen. Meistens nehme ich die Variation mit vier oder fünf verschiedenen Nachspeisen der aktuellen, gut monatlich wechselnden Karte.
Ein einziges Mal war die Nachspeise zu üppig: die Maroniknödel waren riesig, mit Kartoffelteig ummantelt. Zu schwer, noch dazu kamen drei Stück daher. Der Chef meint es manchmal zu gut, weniger ist mehr!
Trotz mancher kleiner Schwäche: Für die "Haube" im Gault Millau gibt's mehr als faire Preise und immer großzügige Portionen.
Was viele nicht wissen: die Weinkarte ist wohl eine der allerbesten in ganz Österreich, das ist nicht übertrieben und weiß ich aus Erfahrung. Das wissen auch Burgenlands Topwinzer, die sich zumindest einmal jährlich zu interessanten Weinverkostungen einfinden, die ansonsten nur in Burgenlands Haubenküche gastieren. Beim Alten Schacht wird eine Ausnahme gemacht. Spricht für sich.
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Update 21.4.:
Gruß aus der Küche: ein Tafelspitzsulzerl, einfach, schnörkellos. Garniert mit Käferbohne und Kernölschäumchen.
Bärlauchcremesuppe: schön baucherlwärmend, bläht den Magen nicht auf, statt dem Spargeltascherl auf der Karte bekomme ich eine Räucherforelle, passt perfekt.
Einziger Wermutstropfen: der für meinen Geschmack zu hohe Salzgehalt.
Tafelspitz im Rotweinjus, dazu ein feines Muskatpürée und bissfestes Gemüse anstelle der zur Spargelzeit passenden Spargelbeilage.
Fleisch zart, Sößchen formidabel. Allerdings habe ich den Tafelspitz, gerade den "kälbernen", viel lieber klassisch mit Erdäpfel, Kohlrabi und Rindsuppe drüber. Hoffentlich beim nächsten Mal.
Nachspeisenvariation: heute sind fast alle "Teilnehmer" wie aus einem Guss: ein feines, nicht banales Schokomousse, ein Rhabarber-Parfait der feinen Sorte, ein Sauerrahmnockerl (sehr gut!) und ein Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen (könnte kleiner sein, weniger Schlag wäre gut).
Wein: - ein GV (Domäne Wachau, brav)
- Pinot noir 2007 vom Tement (einer von vielleicht 2000 Flaschen Jahresproduktion, ein himmlicher Genuss)
- BF Hochäcker vom Weninger (mehr als ordentlich, aber nicht ganz auf Tements Augenhöhe).
Fazit 21.4.: wieder mal ein lohnender, entspannter Besuch beim Schacht.
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Update 7.8.:
Der schöne Freibereich mit Lärchenbrettern ist bei Schönwetter sehr empfehlenswert. Auch heute.
Die Kleinsten am Tisch singen "Wienerschnitzel mit Pommes und Ketchup!" wie im Chor und sollten glücklich darüber werden.
Diese Zeiten sind mir gut in Erinnerung, doch die Gegenwart serviert mir heute:
Einen Gruß mit Prosciutto und Melone, dazu ein nicht zu salziger Kräuteraufstrich.
Cremesüppchen von Gartenkräutern mit einem Petersil-Tascherl (mit Schinkenstückchen drin).
Sündhaft großer "Teich", der aber, wie immer im Hause Martinz klaglos und gut abgeschmeckt daherkommt. Eine sichere Bank also.
Paillard vom Hühnerbrüstl: ausreichend zart, die dazu gereichten Pinientortellini samt gehackten, getrockneten Tomaten und Spinat wollen allerdings erst mit der feinen Pesto-Garnitur so richtig miteinander harmonieren.
Nachspeisenvariation: wie immer ein Pflichtprogramm hier beim Schacht. Schade, dass die Joghurt-Terrine nicht fertig wurde, stattdessen gibt's einen Eisgugelhupf mit besoffenen Rosinen, ein feines Mousse, ein braves Topfennockerl und sehr zarte Crèpes mit wunderbar karamelligem Unterton.
Wein: GV von der Dömane Wachau (ordentlich) und der bravouröse Kirchholz Blaufränker vom Weninger Franz (sehr würzig, sehr saftig, toller Wein und doch so "einfach").
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Update 3.3.2013:
Appetitanregendes Wahlmenü:
Wiener Suppentopf, Hühnerfilet mit Pilzrahm und Gemüse, Holunderparfait. Ca. 18 Euro für's Menü.
Wunderbar zarte Rindfleischstückerln (das kann er eben, der Brudermann!), feine Bouillon. Nix zu meckern.
Das Hühnerfilet ordentlich gartechnisch erwischt, nicht zu üppiges Sößchen, nicht zu weiches, aber auch nicht "zu knackiges" Gemüse.
Holunderparfait schön aromatisch und cremig, nicht "überfroren" (unverfroren?) und dadurch ohne lästige Kristallstruktur.
Wieder mal ein lohnendes Mittagessen beim Schacht.
PS: ein paar Wochen zuvor gab's einen phänomenalen Tafelspitz mit Schacht-typischen Kartoffelrösti.
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