Das schwarze Kameel ist eine Institution. Es gibt eigentlich drei Lokale: den Imbißbereich, das Restaurant und die Bel Etage im ersten Stock. Allen dreien ist ein sehr aufmerksames Service gemeinsam, das in seiner Zurückhaltendheit fast schon aufdringlich und gekünstelt wirkt. Im Imbißbreich gibt...Mehr anzeigenDas schwarze Kameel ist eine Institution. Es gibt eigentlich drei Lokale: den Imbißbereich, das Restaurant und die Bel Etage im ersten Stock. Allen dreien ist ein sehr aufmerksames Service gemeinsam, das in seiner Zurückhaltendheit fast schon aufdringlich und gekünstelt wirkt. Im Imbißbreich gibt es Brötchen und kleine Speisen, die meisten Besucher gehören der Schicki-Micki-Gesellschaft an, nach Büroschluß wimmelt es von Herren mit Halstüchern und Damen in Pelzmänteln, die Aperol trinken. Das Restaurant ist mir in bester Erinnerung, es gibt zwei Menus und eine Reihe von exquisiten Speisen à la carte, die sich aber mit passender Weinbegleitung mit rund € 100.-/Person zu Buche schlagen. Zuletzt war ich anläßlich einer Weihnachtsfeier in der Bel Etage im Kameel. Jeder Achter-Tisch hatte eine eigene Serviererin, da wurde nicht gespart, sehr wohl aber leider an den Portionsgrößen. Es gab ein dreigängiges Menu: Die geräucherte Forelle war winzig, die rote Zwiebelvinaigrette fast nicht vorhanden, das Wachtelei paßte zur Portionsgröße. Nach einer Stunde Wartezeit kam der Hauptgang: Geschmortes Wangerl vom Bio-Kalb mit Speckkohl, Selleriepüree und Portweinschalotten. Das Wangerl war von schlechter Qualität, sehr durchzogen. Vom Speckkohl war genau ein Eßlöffel voll auf dem Teller zu finden, das Selleriepüree war zwei Teelöffel groß und die beiden Schalotten sind schon von Natur aus sehr klein. Nach einer weiteren Stunde wurde die "Dessertbibliothek" aufgebaut: Kleine Kameeltörtchen, kleine Gläschen mit feinen Cremes in Schichten und Petits Fours. Und das alles für € 70.-/Person! Mehr als € 4.- für ein kleines Bier ist auch nicht angemessen. Die Weinkarte ist erfreulich groß, die Flaschen kosten zwischen € 25.- und € 55.-. Positiv ist uns aufgefallen, daß der Brotteller immer wieder nachgefüllt wurde, das war auch notwendig bei den winzigen Portionen auf sehr großen Tellern. Brot haben wir an diesem Abend sicher genug gegessen. Fazit: Wer die Society sucht, soll in den Imbiß gehen, für feine, aber nicht billige Küche empfiehlt sich das Restaurant, die Bel Etage für geschlossene Gesellschaften hat uns kulinarisch nicht überzeugt, lediglich das Personal war wirklich aufmerksam.
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Just 5 Info - es war ein Schweineschnitzelchen mit kleinem Salat.