Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015, den 21.4., dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise…….. :-) aufwachen Stammersdorfer, du bist beim MEINL AM GRABEN im Ersten Wiener Gemeindebezirk.
Bis zum 30.4. konnte man als Diners Club Mitglied ein 4-gängiges Degustati...Mehr anzeigenDer Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015, den 21.4., dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise…….. :-) aufwachen Stammersdorfer, du bist beim MEINL AM GRABEN im Ersten Wiener Gemeindebezirk.
Bis zum 30.4. konnte man als Diners Club Mitglied ein 4-gängiges Degustationsmenü inklusive Weinbegleitung um
€ 67,-- statt um € 99,-- pro Person genießen. Voraussetzung ist, dass man bei der Reservierung bereits darauf hinweist UND auch die Rechnung mit der Karte zahlt. Also hat die Lieblingsschwägerin schon vor etwa drei Wochen angerufen und uns einen Tisch für drei organsiert UND sie „kocht“ also zahlt.
Hingekommen sind WIR zu Fuß, die U1 hält am Stephansplatz, U3 ebenso und hat auch eine Station in der Herrngasse. Sehr nahe hin kommt man auch mit den Bussen der Linie 1 und 2A, Graben/Petersplatz.
Aufgrund der Baustelle genau vorm Lokal, ist am Abend der Zutritt derzeit nur über den Seiteneingang in der Naglergasse möglich. Wir durchqueren die Verkaufsflächen des JM, fahren mit dem Lift nach oben, dann……. ist nichts angeschrieben. Ich gehe meinem Instinkt folgend nach links und stehe irgendwann im Lokal. Da ein Schild, bitte warten, sie werden zu ihrem Tisch gebracht. Und wir warten und warten ja und warten, bis dann endlich ein Kellner des Weges kommt und uns zu unserem Platz begleitet, einer im hinteren Bereich. Die Auslastung an diesem Dienstagabend, etwa zu dreiviertel voll.
Das Lokal macht einen gedrückten Eindruck, dunkle Holzvertäfelungen überall, auch die Bar samt den Hochsesseln davor aus dunklem Holz, braune Ledersessel, ein abgelatschter Fischgrätboden, an der Decke silberne Ventilatoren und so grausliche Röhren für den Abzug, dazu gedämpftes Licht. Die Hintergrundmusik für 3h in der Früh, kurz vor dem Einschlafen. Absoluter Lichtblick sind die mit orangenem Velour bezogenen, sehr bequemen Sitzbänke und die mit weißem Holz vertäfelten Sitznischen (für verliebte) mit direktem Blick auf den Graben. Der erste Eindruck war wenig überzeugend ABER wir haben uns dann doch sehr wohl gefühlt.
Das Personal, zwei wichtigere männliche Kellner im Anzug, freundlich, mit Schmäh, gelernt, aufmerksam, die waren absolute Profis ihres Faches und zwei sagen wir Hilfskellner, ein er, mit dem hatten wir nichts zu tun und sie ja sie war zumeist bei uns. Das junge Mädl war fehl am Platz, sie vermittelte den Eindruck, muss ich denn hier arbeiten. Immer derselbe harte Gesichtsausdruck, sehr steifes auftreten, etwas arrogant, aber auch sie hat ihren Beruf sicher gelernt, war korrekt und flott aber kostet der Servicemannschaft den 4er.
Den Abend haben wir mit 3 Glas eines grandiosen Meinls Prosecco begonnen, schon länger keinen derart guten getrunken, mit ordentlich Sprudl und perfekt gekühlt, der Start ist mehr als gelungen.
Das Gedeck (€ 4,50) bestand aus Butter und dem Körberl mit verschiedenem, sehr frischem Brot und Gebäck.
Nun zum „Meinls Diners Club Degustationsmenü“ so stand es auf unserer persönlichen Speisekarte zum mit nach Hause nehmen.
Gang 1, Beef Tartar mit Wachtelei und Pfeffermayonnaise, dazu Toast. Was da kam war wirklich gut, mehrfach faschiert, nahezu perfekt gewürzt, sehr harmonisch und mit leichter Schärfe.
Der Wein dazu ein 2014er Sauvi vom Vorspannhof Mayr aus Droß, nördlich vom Krems / NÖ. Einer der ganz nahe an die von uns so geliebten Steirer herankommt, frisch, fruchtig, nicht viel Säure und mit viel Phantasie ist da auch ein Hauch von Stachelbeere.
Gang 2, Gebratener Wolfsbarsch mit Artischocken-Muschelragout. Der Fisch weiß und fest, die Haut perfekt kross gebraten, das Ragout mit Mies- und Venusmuscheln. Wie das geschmeckt hat kann ich nicht recht beschreiben, es war etwas von einem Sud da, die Artischocken weich gekocht, waren deutlich besser als erwartet, die mag ich normal nicht, die Muscheln einwandfrei. Es hat alles gut zusammen und auch zum Meeresbewohner gepasst.
Die Begleitung kam aus Gols / Burgenland vom Weingut H. u. C. Nittnaus, ein 13er Weißburgunder. Auch sehr fruchtig und harmonisch, auffällig die hell gelbe Farbe, Fisch was willst du mehr.
Gang 3 war der Hammer, Geschmortes Backerl vom Iberico-Schwein, mit einer großen roten Wildgarnele, Mönchsbart und Chorizoöl. Der spanische Portugiese, portugiesische Spanier war super zart und butterweich, leicht durchzogen in einem grandiosen dunklen sämigen Saftl, herrlich. Die Garnele sehr geschmackvoll und das grüne, längliche, sehr dünne, knackige, leicht salzig schmeckende, dürfte dann der Bart des Mönchs gewesen sein. Ja und dann war da noch Bulgur, ein Weizenprodukt, sehr ähnlich Couscous, verfeinert mit dem Öl. Ich weiß zwar nicht wie das gemacht wird, aber das war richtig gut, dazu.
Der Zweigelt dazu war von Kurt Angerer aus Lengenfeld im Kamptal / NÖ. Jahrgang 2011, in Barrique ausgebaut, schwer, dunkelrot, am Gaumen sehr weich, ein sehr intensiver Wein.
Gang 4, auf der Karte stand Cassis Creme Brulee mit Kokosstangerl, da kam einer der Kellner zu uns und meinte das sei der Küche nicht gelungen und daher gibt es dreierlei Schokomousse mit Himbeersorbet. War mir e lieber :-) Es kam eine Tortenschnitte, geschichtet mit hellem, mittlerem und dunklem daher, alle drei cremig weich und ordentlich nach Schokolade schmeckend, aber irgendwas hat gefehlt? Das Sorbet leicht säuerlich, hat aber gepasst.
Begleitet wurden wir von einem gelben Muskateller, aus 2006 vom Weingut Wenzel, Rust, Burgenland. Wie erwartet sehr süß und schwer, ideal zum Schokomousse.
Der Abschluss, klein schwarz und sehr stark, aber leider etwas zu bitter geraten. (€ 2,60)
Vor dem Fußmarsch nach Hause hatten wir noch je ein Glas eines 2012er Pannobile (ZW/BF/SL) von Paul Achs, auch aus Gols. Dunkles rot, sehr fruchtig und weich, einer der noch lange am Gaumen präsent war.
Alles in allem ein sehr netter und kulinarisch erfreulicher Abend, in einem Ambiente wo wir uns im Endeffekt sehr wohl gefühlt haben, mit zwei professionellen Kellnern, wenn da nicht Sie gewesen wäre.
So grandios wie zu den Zeiten von Meister Petz, der aktuell im Gusshaus kocht, ist es im MEINL AM GRABEN aber derzeit nicht.
Hilfreich15Gefällt mir11Kommentieren