Bewertungen
Mich freut es, wenn NichtkoreanerInnen unsere Kueche schmeckt. Ich halte mich bezueglich Lobhudelei von koreanischer Kueche in Wien und anderswo eher zurueck. Wie gesagt...hier bin ich extrem kritisch. Die Beurteilung, ob koreanische Kueche die Faehigkeit besitzt zu einer international anerkannten und beliebten Kueche werden, ueberlasse ich deshalb den NichtkoreanerInnen.Mittlerweile produzieren Deutsche Kimchi fuer den Eigenbedarf und Amerikaner destillieren unseren traditionellen Sojuschnaps in einer extrem hohen Qualitaet. Also...Warum nicht? ;)
Den Anfang machte bei meinem Besuch eine Portion „Gangjeong Huhn“ (5,9 Euro) , frittierte Hühnerbruststücke glasiert in einer leicht pikanten Honig-Ingwer-Sauce samt Erdnüssen und Krautsalat. Und schon hier kommt ein Kernelement der Koreanischen Küche, aber auch der Kochkunst im Yori zum Vorschein: Die Ausgeglichenheit. Die Süße des Honigs verbindet sich traumhaft mit der Säure des Krauts, der Schärfe von Ingwer und Chili und dem Pikant-Öligen der Nüsse. Na gut, schärfer hätte es schon sein können, aber das war je erst der Anfang...
Weiter ging es mit einer Daeha-Garnele, die sonst nur als Teil des Abendmenüs erhältlich ist. Diese Garnele wurde scharf angebraten und das Mittelstück des Panzers entfernt. Das freiliegende Fleisch wurde dann mit Zucchini, Karotte und Ingwer belegt. Das Resultat ist saftig, knackig und schmeckt intensiv nach Meer und mehr. Nur konnte ich dieses Teil beim besten Willen nicht mit Stäbchen essen. Aber in Sachen der extrem strengen koreanischen Tischkultur ist man dankenswerterweise hier nachsichtiger als bei der Zubereitung der Speisen.
Was folgte war ein „Baekban“-Set (12,9 Euro) . Diese gibt es entweder mit Rind, Schwein und Lachs (mariniert oder in Öl), Suppe und vier kleinen Beilagen. Was einzelne Punkte auf der Speisekarte im Yori betrifft, entspricht das hier am ehesten der koreanischen Tradition an mehreren Gerichten und Beilagen gleichzeitig zu essen. Zwar kann man das hier natürlich auch mit allen Gerichten machen, aber die meisten europäischen Gäste halten sich an das gelernte Vorspeise-Hauptspeise-Nachspeise-System. Ich jedenfalls hatte das Set mit in Sojasauce marinierten Rindfleischscheiben, samt Kimchi, Reis, gekochtem Beirid und Kraut. Das Fleisch war butterweich und intensiv und auch hier hat erst die jeweilige Kombination mit den einzelnen Komponenten zum perfekten Geschmack geführt. Insofern ist so ein Set wahrlich abenteuerlich.
Was natürlich bei keinem koreanischen Menü fehlen sollte, ist Bibimbap (10.9 Euro – 12,9 Euro). Was klingt wie eine walisische Jazzrichtung ist ein Gericht, das in der in einem heißen Steintopf oder einer Steinschüssel serviert wird. Im Inneren befinden sich Gemüse, Tofu, Fleisch, Reis, rohe Eier und vieles mehr. Die Kombinationsmöglichkeiten sind unendlich. Je nach Schärfeverlangen wird dann noch „Gochujang“, eine intensive Chilipaste darüber geleert. Was jetzt noch aussieht wie ein buntes Stillleben, wird jetzt mit einem Löffel oder den Stäbchen intensiv verrührt und dann mit dem Löffel gegessen. Erst nachher habe ich erfahren, das Bibimbap im Wesentlichen nichts anderes als „Reis mischen“ bedeutet. Selbst mit der gesamten Portion Chilipaste wollte sich bei mir aber leider kein Funke auf der Zunge entfachen.
Die Frage nach der schärfsten Fleischspeise der Karte wurde mit „Samgyup Kimchi“ (11,9 Euro) beantwortet, konkret Bauchfleisch vom Schwein mit mariniertem Kimchi. Das sonst eher fettere Bauchfleisch war erstaunlich mager und dafür das Kimchi noch überraschender intensiv. Und ja, schärfetechnisch hat sich tatsächlich ein kleiner Funke entzündet, zwar nur ein Teelicht und kein Vollbrand, aber immerhin...
Was noch folgte war als Dessert ein „Yori Special“ (7,9 Euro) bestehend aus Grüntee-Tiramisu, einem Schoko Brownie, Grüntee-Eis und einigen frischen Früchten. Auf die hausgemachten Nachspeisen ist man hier besonders stolz, und vor allem das Grüntee-Tiramisu war umwerfend. Aber ich würde hier ganz bestimmt noch einige Dinge finden, die ich spannender finden würde, als die Desserts.
Insgesamt ist Korea jetzt wirklich in Wien angekommen. Und wer bisher geglaubt hat, dass die koreanische Küche eh nur irgendwie zwischen China und Japan angelehnt ist, der wird hier eine ganz neue Geschmackswelt entdecken. Für Mutige gibt es hier sogar fahrbare Grills, mit denen man sich sein koreanisches Barbecue mit Bulgogi & Co selber zubereiten kann. Wenn jetzt noch ein bisschen an der Schärfe-Schraube gedreht wird, werde ich bestimmt wiederkommen. Und das mehrmals...
Link Aehnlich wie auf diesem Bild.
Wir betreten das Lokal und werden bereits erwartet und freundliche begrüßt, die Reservierung hat also gut funktioniert. Die Mäntel werden uns abgenommen und zur Garderobe gebracht.
Wir werden zu einem Tisch, nahe an einem Fenster und am Rand des Lokals liegend geleitet. Schön. Ein junger Kellner fragt uns nach den Getränken, wir bestellen ein Glas Sekt sowie ein Bier als Aperitif. Beide Getränke werden zügig serviert und sind wohltemperiert. Der Start des Abends ist geglückt.
Das Studium der stilvollen und schön designten Karte beginnt. Wir haben zwar recht viel Erfahrung mit der asiatischen Küche, die wir ob Ihrer Leichtigkeit sehr schätzen, mit der Koreanischen Küche betreten wir für uns jedoch relatives Neuland, es beschränkt sich auf eine bisherige Erfahrung. Wir sind aber voll der Erwartung.
Nachdem wir bereits gelernt haben, dass alle Gerichte zur gleichen Zeit an den Tisch gebracht werden sollten, entschließen wir uns für diese Variante und bestellen Gun Mandu (gebratene Teigtaschen), das Gangjeong Huhn, Dolsot Bibimbap (Steintopf mit Reis, Gemüse, Rindfleisch und scharfer Chili-Paste) sowie gebratene Kalmare.
Nach kurzer Weile und uns der angenehmen und schönen Atmosphäre des Restaurants erfreuend, werden alle Speisen auf einmal serviert. Das Foto, welches ich meinem Bericht angehängt habe, ist Evidenz genug, dass die Größe des Tisches nahezu nicht ausgereicht hat, alle Gerichte auf einmal zu servieren.
Das Huhn, glasiert in scharfer Honig-Sauce mit Ingwer ist hochinteressant und vorzüglich durch seinen süß-scharfen Geschmack und ist meines Erachtens nach das Highlight des Abends, wobei auch mit das Bibimbap wie auch die Kalmare sehr zufriedenstellend waren.
Desweiteren wurden Beilagen zu den Hauptgerichten serviert, wobei das Kimchi (fermentierter Chinakohl) und die Seetang-Blättchen meine absoluten Favoriten waren.
Als Dessert haben wir uns für das Yori-Spezial entschieden, eine Kombination aus einem hausgemachten Schoko-Brownie, Tiramisu aus grünem Tee (sehr interessant!) sowie einer Kugel Eis aus grünem Tee – sehr gut.
Zum Abschluss eines schönen Abends in geschmackvoller Atmosphäre, umgeben von freundlichen und netten Menschen bekommen wir vom Chef des Hauses noch eine Führung durch die hinteren Gasträume des Lokals.
Beim nächsten Besuch werden wir uns von den gegrillten Gerichten überzeugen.
Was soll ich sonst noch sagen?
Hingehen, ausprobieren, für uns hat es sich gelohnt!
Mich freut es, dass euch die koreanische Kueche geschmeckt hat und dass das YORI es anscheinend gut versteht dies einem anspruchsvollem Publikum zu vermitteln.
Laut Konzept soll es endlich koreanische Kueche auf gehobenen Niveau und Ambiente mit hoher Authenzitaet in Wien geben! Der Chefkoch war ehemals taetig als Koch an verschiedenen Botschaften der Republik Korea, was fuer sein Koennen spricht. Eine persoenliche Bewertung meinerseits folgt demnaechst!
Webseite: Link
und auf facebook: Link
Telefonische Reservierung: +43 57 333 777
Ungewoehnlich, dass ich Reklame fuer ein Restaurant mache, aber hier handelt es sich um eine Ausnahme, weil es sich um koreanische Kueche handelt. Was aber keine Garantie fuer eine positive Bewertung in der Zukunft sein soll...ich bezahle mein Essen immer noch selbst! Ausserdem bin ich gegenueber koreanischer Kueche extrem pingelig. Ein gutes koreanisches Lokal sollte besser kochen als ich es kann und das ist NICHT schwer!
Update: Artikel ueber das YORI (Link)
Das wird bei mir leider noch ein bisschen dauern :(
Lokale in der Nähe von YORI Korean Dining
In 2 Lokal Guides gelistet
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Werde ich mir gerne ansehen, danke.