Ja, okay, auch ich konnte mich der umfassenden Mediencoverage und der rundum durchgezogenen Lobhudelei der Fachjournaille - sogar Rainer N. schrieb vorsichtig positiv und weitgehend unpointiert - nicht entziehen. Umso höher die Erwartungen, so hoch bei all dem Hype dass sie eigentlich nur enttäus...Mehr anzeigenJa, okay, auch ich konnte mich der umfassenden Mediencoverage und der rundum durchgezogenen Lobhudelei der Fachjournaille - sogar Rainer N. schrieb vorsichtig positiv und weitgehend unpointiert - nicht entziehen. Umso höher die Erwartungen, so hoch bei all dem Hype dass sie eigentlich nur enttäuscht werden konnten. Die Locations am Kanal zählen ja nicht zu meinen Favorites, aber zumindest der legendäre Kanalduft ist Vergangenheit - anscheinend - und das Ambiente ist ganz nett gelungen. Allerdings sind gute Plätze rar, was wiederum ein Resultat des ungeheuren Hypes ist und sich demnächst sicher legen wird. Was das kulinarische Angebot angeht so zählt Tel Aviv sicher nicht zu meinen hedonistischen Traumzielen. Aber das Angebot ist gut auf die Jahreszeit und den Background abgestimmt und in Summe sogar recht innovativ, in der Ausführung und der Abstimmung happerts aber anscheinend doch da und dort. Gartensalat mir Roastbeef war ganz okay, das Roastbeef huatte aber schmackhafter und saftiger sein können, der Hummus-Teller war okay, aber den bringt der Türke am Kutschkermarkt genau so gut hin. Das Ruben Sandwich, ein New Yorker Original das sich in Wirklichkeit 'Reuben' schreibt und nach Reuben's Delicatessen in New York benannt ist, wird hier als Paraphrase mit Pastrami, Gauda, scharfem Senf und Israelischem Krautsalat auf Roggenbrot serviert, im Original mit Corned Beef (nicht aus der Dose, das ist zumindest in der Struktur ähnlich wie Pastrami aber ganz anders gewürzt! Ochsenkamm vom Meinl am Graben wäre näher), Sauerkraut, Swiss Cheese (Emmentaler) und Russian Dressing, weder scharf noch Senf. Ausserdem ist der dicke Fleischinhalt für den NYC Delikatessen bekannt sind, hier am Beach eher dünn ausgefallen.
Zumindest stellt Frau Molcho dieses Lokal nicht unter die fanatisch-vegetarische Flagge, das versöhnt mich fast mit kleineren Mängeln in der Umsetzung und Ausführung. Die Zutaten wirken zum Ausgleich sehr frisch. Das Bier kommt von Ottakringer und offen werden 2 Weisse, 1 Rosé sowie 1 roter angeboten, aber das Getränkeangebot bezieht seine Identität eher aus den Cocktails die bei Preisen von 6.50-9.50 Euro okay sind. Speisen übrigens von EUR 4 (Marinierte bunte Oliven oder eine Portion Pastrami) bis EUR 17,- (zireliches Filet vom Argentinischen Rind)
Achillesferse aus meiner Erfahrung - neben dem Hype - ist das Service das etwas verloren und überfordert wirkte. Vielleicht kann man die zum benachbarten Motto am Fluss in Schulung schicken, sogar das wäre bei unserem besuch ein Fortschritt gewesen. Fazit: Schön dass die sympathische Frau Molcho hier durch alle Medien gereicht wird und sich als Ausgleich für die gemeine Verzögerung bei der Eröffnung hoffentlich eine goldene Nase verdient, aber damit ich wieder hingehe, zumindest zum Essen, muss ich hier schon einige vertrauenswürdige positive Komemntare lesen
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