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Sa, 23. November 2024

Schubert

(1)
Schreyvogelgasse 4-6, Wien 1010
Mölkerbastei
Küche: Mediterran
Lokaltyp: Restaurant, Weinbar, Vinothek
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Schubert

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Gesamtwertung

50
1 Bewertung fürSchubert
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Bewertungen

am 2. September 2021
SpeisenAmbienteService
Das Schubert, also. Irgendwo hatte ich vor geraumer Zeit darüber gelesen, dass es ein neues Restaurant gibt, auf der altehrwürdigen Mölkerbastei, dort, wo ehemals das „Schubertstüberl“ war. Die Rezension (ich tippe auf Hrn. Kamolz/Profil, genau weiß ich es aber nicht mehr) war gut geschrieben...Mehr anzeigenDas Schubert, also.

Irgendwo hatte ich vor geraumer Zeit darüber gelesen, dass es ein neues Restaurant gibt, auf der altehrwürdigen Mölkerbastei, dort, wo ehemals das „Schubertstüberl“ war. Die Rezension (ich tippe auf Hrn. Kamolz/Profil, genau weiß ich es aber nicht mehr) war gut geschrieben und machte Lust, das Schubert einmal auszuprobieren.

Gestern war’s soweit, online-Reservierung auf der HP (über einen Quandoo-Link) hat funktioniert, also nichts wie hin. Ist nicht weit weg von uns, zwei Stationen mit der Bim zum Schottentor – vulgo Jonas-Reindl, dann ein paar Minuten zu Fuß.

Wir wurden freundlich begrüßt und bekamen einen sehr schönen Tisch im Garten angeboten, das Wetter war gestern Abend ja spätsommerlich gut.

Der 3G-Nachweis wird vorbildlich kontrolliert und die Karten werden gereicht. Wir ordern erstmal eine Karaffe Wasser, ein Achterl Sauvignon Blanc für die Liebste, für mich soll’s ein kräftiger Chardonnay sein.

Die Liebste bestellt vorab „gedämpfte Melanzani mit Steinpilzen, grünen Heidelbeeren und Beluga-Linsen“, gefolgt von einem Beef Tartar, bitte mit etwas Scharfem. Ich wähle das Öfferl-Brot mit Speck und Aufstrich, danach darf’s für mich das kleine Gulasch (mit Chili-Käsekrainer) sein.

Auftritt der Vorspeisen: der Liebsten mundet’s, ein Gericht, mit dem ich, als ich es gelesen habe, nicht allzuviel anfangen konnte. Aber ja, die Steinpilze sind hervorragend, ebenso die Melanzani, ein gelungenes Spiel von Würzigkeit und Säure, gut abgerundet durch eine Vielzahl kleiner Beluga-Linsen, die über den Teller verteilt waren. Ich hab ehrlicherweise noch nie „grüne Heidelbeeren“ gesehen oder gegessen und hätte, wenn ich es nicht auf der Karte gelesen hätte, gedacht, es handelte sich um kleine Weinperlen. You live, you learn.

Meine Vorspeise war simpel und genial zugleich. Öfferl-Brot ist halt nun einmal genial, da kann man als Gastronom gleich einmal nichts falsch machen. Dazu hauchdünn geschnittener, guter, würziger Speck und ein rötlicher Aufstrich, der optisch an Liptauer gemahnt, allerdings ein Kichererbsenaufstrich ist. Hummus+, würde ich sagen, ich habe noch nie einen derart guten Kichererbsenaufstrich gegessen, nicht fad, leicht papriziert, nicht pikant und doch würzig, einfach ein Gedicht.

Die Hauptspeisen: Der Liebsten Beef Tartar ist eine recht kleine Portion, sensationelles Rindfleisch, sowohl vom Geschmack, als auch von der Konsistenz. Getoastetes (auf Wunsch der Liebsten etwas dünkler) Öfferl-Brot, die Schärfe in Form einer hausgemachten, scharfen, dicken Sauce in einem Extra-Schüsserl. Waffenscheinpflichtig wäre jetzt noch milde ausgedrückt, das konnte wirklich was. Ich mag es, wenn ein Wirt für Schärfe-Aficionados etwas hausgemachtes parat hat, und seien es nur frisch aufgeschnittene Chilis oder Peperoncini. Nur das Tabascoflascherl zücken ist zu wenig. Hier war es perfekt, hier hat sich der Koch, keine Ahnung ob kurzfristig, was echt gutes überlegt.

Mein Gulasch war eine (wie beschrieben) kleine Portion, eine Öfferl-Handsemmel (hervorragend) gab’s dazu. Das Gulasch sehr, sehr eingekocht, etwas zu trocken für meinen Geschmack (ein bisschen mehr Saft wäre ein Gewinn), aber geschmacklich ein Traum. Verfeinert mit einer (Mini-) Chilikäsekrainer, die sehr gut mit dem Gericht harmoniert hat.

Für Desserts war definitiv kein Platz mehr, ein kleiner, guter und kräftiger Espresso rundete den Abend ab.

Tadelloser, aufmerksamer Service, ein angenehmes Ambiente an der Mölkerbastei, eine kreative, moderne Küche, ein Küchenchef, der sein Handwerk versteht und mit hochwertigen Zutaten teils klassiche Gerichte neu und interessant interpretiert. Die Höchstnoten sind hier verdient, es hat einfach alles auf sehr hohem Niveau gepasst.

Chapeau, das war ein beeindruckender Abend, man wird uns dort noch öfter antreffen. Etwas über € 70,00 für Speis und Trank, mit Karte bezahlt, sind nachgerade wohlfeil für die Qualität des Gebotenen.
Ambiente 2 - Schubert - WienMeine Vorspeise - Öfferl-Brot mit Speck und einem wahrlich sensationellen ... - Schubert - WienAmbiente 1 - Schubert - Wien
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4 Kommentare·Zeige alle Kommentare
BinWiederDa

2020 - gilt als neu ;-) Wenn ich nachdenke, indoor - großer runder Tisch mit barock angehauchten Stühlchen ? Wohl jetzt nicht mehr, wenn ich mir das outdoor-Styling anschaue... >:-)

2. Sep 2021, 17:46Gefällt mir
am 11. Dezember 2015
SpeisenAmbienteService
Das Schubert liegt ein wenig versteckt in der Nähe der Hauptuni - öffentlich also bestens zu erreichen. Ambiente: Wir waren in einem etwas kleineren Nebenraum, der leider nicht wirklich vom Raucher-/Barbereich abgetrennt war (ich bilde mir zumindest ein, dass dort geraucht werden konnte, besc...Mehr anzeigenDas Schubert liegt ein wenig versteckt in der Nähe der Hauptuni - öffentlich also bestens zu erreichen.

Ambiente: Wir waren in einem etwas kleineren Nebenraum, der leider nicht wirklich vom Raucher-/Barbereich abgetrennt war (ich bilde mir zumindest ein, dass dort geraucht werden konnte, beschwören würde ich es jetzt aber nicht mehr). Durch das Deckenfresko und die barock-angehauchten Möbel sehr schönes Ambiente - die Tische auch schön eingedeckt. Trotzdem keine "steife" Stimmung, mit der ich bei einigen höherpreisigen Lokalen nicht klar komme.

Speisen: Ich wähle eine Kürbissuppe - die war wirklich sehr gut, mit einer feinen Sternanis- und Orangennote, dazu noch eine geräucherte Entenbrust (die hätte man meines Erachtens auch weglassen können). Danach gibt es Wiener Schnitzel - hier natürlich stilecht vom Kalb mit Erdäpfelsalat. Die Portion ist ausreichend groß (drei kleine Schnitzel), die Panier schön goldbraun, schlägt leichte Wellen (mir fällt gerade der Fachterminus nicht ein) und ist auch knusprig. Der Erdäpfelsalat hat mich nicht ganz überzeugt, vielleicht eine Spur zu viel Zwiebel, bzw. meinte ich, einen herben Unterton rauszuschmecken, also vl. ein Gewürz, das ich nicht so sehr mag. Als Nachspeise gibt es dann noch Maronikuchen mit Physalis und Sauerrahmeis. Ebenfalls wieder sehr gut - nur die Maroni hätte man etwas deutlicher herausschmecken können. Die Küchlein waren jedenfalls schön fluffig und das Sauerrahmeis hat einen schönen, erfrischenden Kontrapunkt dazu gesetzt.

Service: Sehr freundlich und zuvorkommend. Die Musik war zunächst in unserem Nebenraum ein bisschen laut, aber das wurde von selbst bemerkt und leiser gedreht. Sowohl bei der Ankunft als auch beim Verlassen des Restaurants kümmert sich der Kellner um die Garderobe. Dazwischen noch ein bisserl Schmäh und immer die Nachfrage, ob auch alles gepasst hat oder ob man noch etwas brauchen kann - aber nicht aufdringlich.

Fazit: Für mich ein gutes Lokal in gehobener Preisklasse. Die Preise selbst kann ich jetzt nicht aus dem Gedächtnis wiedergeben, sie stehen aber auf der Homepage. Wer einmal jemanden "schön" ausführen möchte, dabei aber auf überkandidelte und gewagte Kreationen verzichten will, der ist hier sicher richtig.
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1 Kommentar
Meidlinger12

Für eine Fritattensuppe 6,50 zu verlangen ist aber auch gewagt. Dagegen der Tafelspitz um 17,50 durchaus im Rahmen. Die Fischsuppe um 19 Euro dagegen wieder die Preisbombe.

7. Dez 2018, 12:41Gefällt mir
am 18. August 2012
SpeisenAmbienteService
Selten, dass wir zum Alltags-Abendessen ein Restaurant in der Innenstadt auswählen. Wir bezahlen nämlich nur ungern die teuren Mieten der Gastronomen im 1. Bezirk. Daher zieht es uns wahrscheinlich mehr in unsere heimatlichen Randbezirke und nicht so oft ins innerstädtische Schubert. Obwohl dort ...Mehr anzeigenSelten, dass wir zum Alltags-Abendessen ein Restaurant in der Innenstadt auswählen. Wir bezahlen nämlich nur ungern die teuren Mieten der Gastronomen im 1. Bezirk. Daher zieht es uns wahrscheinlich mehr in unsere heimatlichen Randbezirke und nicht so oft ins innerstädtische Schubert. Obwohl dort die Preise noch eher mehr dem Essen gewidmet sind.

Nur zwei Mal im Jahr, innerhalb eines Monats. Die Periodizität ist uns selbst unerklärlich - einmal im Jahr bricht bei uns aus einer Laune heraus dann das mysteriöse Schubert-Monat aus. Meist zu der Jahreszeit, in der man auf der netten Gast-Terrasse gemütlich sitzen kann. Und nun ist es wieder soweit - August 2012: unser Schubert-Monat.

Jedes Jahr bestellen wir das aktuelle drei-gängige Wochen-Menü. Da wir aber beruflich oft in der Innenstadt zutun haben und die Gastronomie hier für ein normales Abendessen zu einem angemessenen Preis eher ungeeignet ist, ist uns aber beim Schubert 3-Gang-Menü folgendes gewiss: es schmeckt, es ist von allem Guten was dabei und wir Sportler werden satt. Das höfliche Personal geht dabei auch bemüht auf kleine Sonderwünsche ein.

Dass die Küchenmannschaft hier nicht fehlerfrei aber recht gekonnt agiert und die Auswahl der Zutaten dem Preisniveau entspricht, kann man schmecken. Der Apfelsaft der Sorte Jonagold war dann doch besonders hochwertig und hatte seinen Preis. Dafür war die Orange des frisch gepressten Orangensafts nicht ganz so frisch gepresst oder gepflückt. Der hat leider schon gegärt UND hatte trotzdem seinen Preis.

Das Gedeck ist dort aber sein Geld wert. Man bekommt kleine schwarze Oliven in eigenem Öl mit Kräutern gewürzt und Tomaten-Bruschetta. Das Brotkörberl vom Gedeck wird zur Vorspeise ohne Nachfrage wieder aufgefüllt. Die unaufwändige Vorspeise (3 Sorten Wildsalami mit Rucola und gegrillten Paprika) mussten wir noch selbst mit etwas Balsamico, Olivenöl und Pfeffer aufwerten, da der Rucola trocken am Teller lag. Sonst war es eine passende Vorspeise für's Abendessen - damit hätten wir's uns auch auf unserer heimischen Terrasse gemütlich gemacht. Die Hauptspeise (Specksemmelknöderl mit Rinderfiletspitzen in Eierschwammerlrahm) wäre mit und ohne Rind ganz passabel gewesen - soweit aber nur im Konjunktiv, weil: überwürzt. Dafür war der Nachspeisenteller, wie gewohnt, facettenreich bestückt: Sacherschnitterl (fraglicher Herkunft), Vanilleeis (wohlschmeckendes Fertigprodukt), Mohnparfait (hausgemacht) mit frischen Ribiseln auf Erdbeerspiegel (der aber leider eine Fertig-Dessert-Sauce mit Erdbeeraroma war) und Mallakoffmousse auf Blätterteigtaler (die Konsistenz war für sie zu pappig, ihm hat's geschmeckt, aber augenscheinlich nicht so gut, dass er ihres noch verputzt hätte).

Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wär, dann gäbe es im Schubert noch besseres Essen zu noch höheren Preisen. Daher verzichten wir auf den Konjunktiv und sind ganz vergnügt mit dem Ist-Zustand...
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