Mehr oder weniger zufällig bin ich über eine Neueröffnung in Lannach gestolpert, das Restaurant Mediterran öffnete Ende März seine Pforten. Wir mussten nicht lange nach einem Grund für eine erste Visite suchen, die Location für die nächste Mittagspause war gefunden.
Das Lokal befindet sich seh...Mehr anzeigenMehr oder weniger zufällig bin ich über eine Neueröffnung in Lannach gestolpert, das Restaurant Mediterran öffnete Ende März seine Pforten. Wir mussten nicht lange nach einem Grund für eine erste Visite suchen, die Location für die nächste Mittagspause war gefunden.
Das Lokal befindet sich sehr zentral am Hauptplatz direkt im Gebäude des Rathauses. Einige wenige Parkplätze stehen gegenüber zur Verfügung, wir haben Glück und finden sofort einen. Dem Gebäude vorgelagert ist ein verglaster Wintergarten, in dem einige Tische für die warme Jahreszeit den Gästen zur Verfügung stehen.
Wir nehmen einen der zwei seitlichen Eingänge und stehen mitten im gemütlichen Raum, in dem die Theke nahezu das Zentrum bildet. Rundherum an den Wänden Sitzbänke und Tische mit akzeptablen Abständen zueinander, ganz links im Eck geht’s zur Küche. Ein Zweiertisch ist unbesetzt und wir fragen nach, ob er wirklich frei ist. Wir werden von der Dame im Service darauf aufmerksam gemacht, dass der Tisch aufgrund der Lage neben der Einflugschneise zur Küche etwas unruhig sein könnte und uns wird ein zentraler, ruhigerer Vierertisch angeboten – sehr kundenfreundlich.
Die Karte wird uns gereicht und wir bekommen die Zusatzinfo, welche Tagesgerichte es zur Auswahl gibt. Unsere Getränkebestellung wird sofort aufgenommen. Die Speisekarte ist geschmackvoll gestaltet, aber fast ein wenig zu umfangreich – mit der Absicht die griechische, die italienische und die steirische Küche abzudecken kommt schon einiges zusammen.
Die Getränke werden zügig serviert, mein kleines Cola kommt schon im Glas auf den Tisch.
Es ist einiges los im Lokal, wir dürften genau zur Prime time gekommen sein, trotzdem hält sich der Geräuschpegel angenehm in Grenzen. Die Gästestruktur hat ihren Schwerpunkt bei den Senioren, aber auch einige Familien und einzelne Gäste sind vertreten.
Der Gastraum ist sehr gefällig gestaltet, Brauntöne herrschen vor, an den Wänden findet sich warmes Holz, einige Fässer dienen als stimmige Deko. Lediglich für die Getränkekartons unter dem Sideboard könnte ein etwas besser geeigneter Lagerort gefunden werden.
Mein Begleiter an diesem Donnerstag hat sich für eines der Menüs entschieden, zu dem entweder eine Suppe oder ein Salat als Vorspeise serviert wird. Seine Wahl fiel auf den Salat, der nach gut zehn Minuten auf den Tisch kam. Die Vorspeise war gut mariniert und bestand aus grünem Salat, Gurken, Mais und Tomaten – eine anständige Portion.
Auf meine Suppe musste ich noch kurz warten, der gute Geschmack entschädigte allerdings dafür. Im eckigen Teller wurde eine kräftige, aber nicht zu salzige Suppe serviert, die Frittaten waren sehr gut und nicht zu dick geschnitten. Für mich ein guter Start.
Abserviert wurde durch den zweiten Mitarbeiter im Service, sprachlich nicht ganz sattelfest, aber aufmerksam.
Bei der Hauptspeise sollte es für meinen Kollegen das Hühnergyros mit Reis sein – auch das kam wieder früher auf den Tisch, als mein Gericht. Für ein Menügericht fand sich relativ viel Fleisch am Teller – die Stücke waren gut angebraten und ebenso gut gewürzt, ein kleiner Schöpfer Reis und reichlich Tsatsiki, obenauf ein Stangerl aus Pizzateig vervollständigen das Gericht. Der Kollege war zufrieden, geschmacklich gab es keine Beschwerden und die Portionsgröße wurde lobend erwähnt.
Wie schon bei der Vorspeise hieß es warten, bis auch meine a la carte Hauptspeise serviert wird: „Samos“ Schweinslungenbraten in Samos-Sauce mit Bratkartoffeln (Euro 9,50). Auch diese Portion war groß, alleine die Kartoffeln (leider keine Bratkartoffeln, wie angekündigt, sondern frittierte) hätten von der Menge her ausgereicht. Das Fleisch war sehr gut gebraten, die Sauce war trotz der etwas enttäuschend frittierten Erdäpfel die schwächste Komponente am Teller. Geschmacklich nicht ganz definierbar erschien sie viel zu dünn und nicht ganz homogen, der große Batzen Schlagobers hätte nicht sein müssen. Meine Recherchen im Internet ergaben leider nicht viel – vielleicht muss Samos Sauce ja auch so sein.
Aufs Abservieren und Bezahlen hieß es ein wenig zu warten – den angebotenen Schnaps aufs Haus mussten wir leider ablehnen, war aber eine nette Geste. Vor dem Kassieren wurde noch ein kleiner Blick in die Karte geworfen, so kurz nach der Eröffnung gehen die Preise dem Service noch nicht ganz so leicht von der Hand. Für das Menü (bestehend aus dem Salat und Hühnergyros) mit einem großen Mineral Zitron bezahlen wir sehr günstige 10 Euro, knapp 15 Euro sind für meine Suppe und die Hauptspeise (inkl. einem kleinen Cola) fällig - Rechnung gibt’s keine, wir fragen allerdings auch nicht gesondert danach.
Zum Fazit: Das Ambiente ist nett, gemütlich und durchaus mediterran angehaucht – im Sommer ist der Wintergarten bestimmt ein angenehmes Platzerl. Das Service ist prinzipiell aufmerksam, es fehlt allerdings noch ein wenig an der (gemeinsamen) Routine. Der persönliche Kontakt zum Gast wird großgeschrieben, fast an jedem Tisch ergibt sich ein kleiner Plausch. Die von uns gegessenen Gerichte waren von bemerkenswerter Größe. Salat, Suppe und Gyros waren gut, bei meinem Hauptgericht war das Fleisch gut gebraten, die Sauce und die frittierten Kartoffeln eher nicht so mein Fall. Bei einem Folgebesuch, der bestimmt stattfinden wird, werden wir uns eher an die italienischen Gerichte halten – vielleicht bekommen wir die Speisen ja dann auch zeitgleich serviert.
Hilfreich15Gefällt mir10Kommentieren
HGL, bluesky! Wie immer!