Der Terminplan erlaubte es wieder einmal, sich den Luxus einer extern verbrachten Mittagspause zu gönnen – diesmal ist der Gasthof Niggas in Lannach das Ziel.
Man erreicht den Gasthof entweder über die Radlpaß Bundesstrasse oder direkt durch den Ort Lannach – beide Wege sind ca. gleich lang. Pa...Mehr anzeigenDer Terminplan erlaubte es wieder einmal, sich den Luxus einer extern verbrachten Mittagspause zu gönnen – diesmal ist der Gasthof Niggas in Lannach das Ziel.
Man erreicht den Gasthof entweder über die Radlpaß Bundesstrasse oder direkt durch den Ort Lannach – beide Wege sind ca. gleich lang. Parkplätze gibt’s genügend vor dem Lokal, als wir gegen 11:45 eintreffen ist noch nicht wirklich viel los. Vereinzelt sitzen Gäste im Freien direkt vor dem Eingang bzw. auf der großen Terrasse etwas vorgelagert und überdacht. Wir entscheiden uns trotz der Sonne, einen Platz im Inneren zu suchen.
An der Türschwelle begegnen wir dem Hausherrn, der uns die freie Tischwahl lässt. Links von der Türe geht’s in die Küche, rechts über einen eher schmalen Schlurf an der Theke vorbei in den ersten relativ rustikalen Gastraum, in dem wir uns niederlassen – der zweite, daran anschließende Raum ist wesentlich größer und wirkt etwas moderner gestaltet. Auf jedem Tisch steht eine Rose, die saubere Menage und ein Teller mit Besteck sowie eine Kerze – gedeckt ist der Tisch mit einer weißen Tischdecke und einer farblich dezenten Mitteldecke. Zusätzlich findet sich ein Blatt mit den Menüvorschlägen für die Woche (jeweils Suppe, zwei Hauptgerichte zur Auswahl und Dessert um Euro 7,50).
Offensichtlich entscheidet sich zumindest unter der Woche die Mehrheit der Gäste für eines der Gerichte aus der Menükarte, denn die Dame aus dem Service (die vermeintliche Chefin) ist rasch zur Stelle und fragt uns ob wir schon eine Wahl getroffen haben. Erst auf meine Rückfrage bekommen wir die gesamte Speisekarte gereicht und geben unsere Getränkebestellung auf. Das Besteck wird durch eine zweite Servicekraft eingedeckt und parallel dazu werden wir über die Tagesspezialitäten informiert.
Keine Minute später werden die Getränke serviert (ein bemerkenswert eiskaltes Mineral Zitron sowie ein kleines Cola) und wir geben ein wenig angesteckt durch die Hektik spontan unsere Bestellungen auf.
Das Service arbeitet flink, eine Zuteilung zu Aufgaben oder Tischen können wir nicht so recht ausmachen – abwechselnd werden wir von zwei der rund fünf im Service tätigen Personen bedient. Der Chef genehmigt sich an einem Stammtisch nahe beim Eingang ein schnelles Süppchen, spricht immerhin für die Küche.
Keine zehn Minuten nach der Bestellung stehen auch schon unsere Speisen auf dem Tisch: Ein Grillteller für meinen kollegialen Begleiter. „Schweinfilet, Schweinskotelett, Hühnerfilet, Pommes, Reis, Gemüse“ steht in der Karte und diese Komponenten finden sich auch am Teller wieder. Zusätzlich gibt’s eine nicht erwähnte Salsa-Grillsauce, bestreut ist alles mit Petersilie, als Garnitur dient ein Blatt Salat und eine Spalte Tomate. Das Fleisch ist gut gewürzt und ebenso gut gebraten, es gibt keinerlei Beschwerden vom Kollegen. Die Beilagen sind reichlich vorhanden, wenn auch nichts wirklich Besonderes. Trotzdem ein gutes Gericht für Euro 12,40.
Ich habe mich für die Tagesspezialität, Schweinefilet in Bärlauchsauce entschieden, dazu werden Salzkartoffeln und das idente Gemüse, wie beim Grillteller serviert. Die Deko ist ebenfalls ident – zusätzlich zu der verstreuten Petersilie wurde bei mir Chilipulver zu Dekozwecken am Tellerrand eingesetzt. Das Fleisch war geschmacklich ok, eventuell schon ein wenig zu durchgebraten, von der Bärlauchsauce hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. Sie war sehr mild geraten und nicht wirklich mit dem erhofften Aroma versehen, gleichzeitig auch zu stark eingedickt. Gemüse und Kartoffeln waren wiederum ok, ohne groß in Erinnerung zu bleiben.
Das Abservieren funktioniert genauso schnell wie die Arbeitsschritte davor – wir sind ein wenig traurig, dass wir keine Suppe bestellt hatten und kompensieren das mit einer Nachspeise.
Ein Eiskaffee soll es für den Kollegen sein, der geschmacklich dem Vernehmen nach ausgezeichnet war. Lediglich die selbstgebastelte Deko am Trinkhalm führte anfangs zu etwas Unmut, hinderte sie doch an der Nutzung – mit ein wenig Gewalt war das allerdings beseitigt.
Meine Entscheidung fiel auf ein Stück Schwarzwälder Kirsch Torte, das zusätzlich mit leicht gesüßtem Schlag serviert wurde. Die offensichtlich selbstgemachte Torte war auf den ersten Blick etwas schmal geraten, im Nachhinein aber absolut richtig dimensioniert, geschmacklich ebenfalls sehr gut.
Die Rechnung kam auf unseren Wunsch hin wenig überraschend flott, pro Person kamen wir auf ca. 19 Euro – nicht ganz günstig, aber im akzeptablen Bereich. Beim Verlassen des Lokals zeigt sich die Terrasse bereits gut gefüllt, die werden wir bei einem Folgebesuch ebenfalls ausprobieren.
Zum Fazit: Das Ambiente im Innenbereich ist teilweise einfach und rustikal, teilweise schon ein wenig wertiger und moderner. Das Service besteht aus flinken Damen und Herren, die manchmal für unseren Geschmack fast ein wenig zu flink waren. Ein wenig mehr Gelassenheit (ohne die Gäste zu vernachlässigen) würde wahrscheinlich zur Gemütlichkeit beitragen. Die von uns gegessenen Gerichte waren guter Durchschnitt, Wirtshausküche wie man sie sich erwarten kann. Die Nachspeisen waren überraschend gut, an die werden wir uns beim Folgebesuch wieder halten.
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