am 30. Juli 2014 · Update 3. Aug 2014
SpeisenAmbienteServiceUpdate 3.8.14:
Einen wichtigen Punkt habe ich zu erwähnen vergessen: Es handelt sich um ein reines Raucherlokal ohne Gastgarten!
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Über delinski.at wurden wir auf das Prosciutto 2 aufmerksam. Die Lokalbeschrei...Mehr anzeigenUpdate 3.8.14:
Einen wichtigen Punkt habe ich zu erwähnen vergessen: Es handelt sich um ein reines Raucherlokal ohne Gastgarten!
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Über delinski.at wurden wir auf das Prosciutto 2 aufmerksam. Die Lokalbeschreibung klang interessant und so wurde über oben genanntes Portal ein Tisch für den vergangenen Samstag reserviert.
Das Restaurant liegt im 9. Wiener Gemeindebezirk nahe der Volksoper. Samstag, früher Abend, eine Parkplatzsituation als wäre Wien evakuiert worden, Herz was willst du mehr, also rein ins Vergnügen.
Das Prosciutto 2 ist ein ganz kleines Lokal, mit italienischer Küche, gerade einmal 6 Tische und eine Schauküche. Betrieben wird es von einem jungen extrem freundlichen Pärchen. Er ist hauptsächlich für das Kochen, sie für die Bedienung der Gäste zuständig. Man hilft sich jedoch gegenseitig, man spürt richtig, die beiden jungen Leute haben Freude an ihrem Lokal. So etwas gefällt mir ausgesprochen gut und gehört meiner Meinung nach unbedingt unterstützt.
Die Karte wird jeden Dienstag erneuert und ist sehr klein gehalten: 2 Vorspeisen, 3 Pastagerichte, ein Fleisch- und ein Fischgericht, einmal Risotto, ein süßes Dessert und ein Käseteller – that´s it.
Nachdem wir die Speisekarte schon vorab im Internet unter die Lupe genommen hatten und wir auch feine Sachen für unseren Geschmack fanden, war somit die geringe Auswahl kein Problem.
Den Einkauf und die Bevorratung dürften die beiden leider noch nicht so richtig im Griff haben. So gibt es z.B. kein stilles Mineralwasser (nicht zeitgemäß und das angebotene Leitungswasser ist mir immer zu warm), keinen Orangensaft, das einzig angebotene Fleisch nämlich Rinderfilet war um 18.30 Uhr bereits aus (das Lokal öffnet um 18 Uhr und wir waren zu Beginn der einzige Tisch).
Solche Sachen sollten und dürften eigentlich nicht passieren, ich glaube so macht man sich schwer zukünftige Stammgäste.
Nun zu den Speisen:
Antipasti-Teller (7,50): Rucola, getrocknete Tomaten, eingelegte Zwiebel, Oliven, gebratene Melanzani, ein herrlicher, hauchdünn geschnittener Prosciutto und Parmesanspäne.
Dazu gereicht wurde ein Körbchen mit 2 verschiedenen Weißbroten und 2 verschiedenen dunklen Broten.
Eine sehr gute Vorspeise, wir bewerten mit einer abgesicherten, an der 5 kratzenden 4.
Der Chef empfahl uns als Hauptspeise ein Safranrisotto. Dieses gab es laut Karte mit Jakobsmuscheln. Da weder die liebste Frau noch ich Meeresgetier möchten, bot uns der Chef an, das Risotto mit Rinderfilet zu servieren – OK, dann bitte darum (18,50):
Ein herrliches Risotto, Konsistenz am Punkt, wunderbarer Geschmack, 3 große dünnere Scheiben vom Filet perfekt medium gebraten, gut gewürzt.
Ohne zu überlegen, zücken wir für dieses Gericht die Höchstnote 5.
Bei der Hauptspeise kann meiner Meinung nach die Kalkulation nicht gestimmt haben. Dermaßen viel Fleisch, dazu das Risotto, das kann sich um diesen Preis nicht ausgehen. Ich hätte für das Gericht auch ohne zu überlegen 25,-- bis 30,-- bezahlt (ich habe mich fast schon geniert, bei Buchung über delinski kommen ja dann nochmals 30% von der Gesamtrechnung weg).
Heidelbeertatschi auf Vanille-Joghurt-Sauce (um die 6,--): Frisch in der Pfanne herausgebacken, sehr guter Geschmack, sehr gute Sauce.
Auch hier bewerten wir mit 4 Punkten.
Das Mineral mit Kohlensäure (das ich aber leider nicht mag) war gut gekühlt, die beiden roten Achterl (italienisch, trocken, schwer – Name und Preis sind dem beginnenden Alzheimer zum Opfer gefallen) sehr sehr wohlschmeckend.
Fazit:
Wir haben uns sehr wohl gefühlt – obwohl es unser Erstbesuch war, fast schon wie bei Freunden.
Das Prosciutto 2 empfehlen wir sehr sehr gerne weiter, man sollte allerdings – wie beschrieben – teilweise mit fehlender Professionalität rechnen.
Bei unserem Besuch war außer uns nur noch ein weiteres Pärchen anwesend, da wir bis kurz vor 20 Uhr im Lokal waren, glaube ich auch nicht, dass noch die Massen gekommen sind.
Ich wünsche den beiden Leuten von ganzem Herzen Glück mit ihrem Lokal und hoffe, dass sie wirtschaftlich überleben werden. Wir kommen sicher und gerne auch als vollzahlende Kunden wieder obwohl das Prosciutto 2 für uns geografisch nicht optimal liegt.
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Tja, wie ich schon vor einer Woche schrieb: Einige leiden an Profilneurose und Darstellungs-eritis.