Am 13.7.2018 des Abends waren wir bei lieben Freunden in Krems zu Gast. Nachdem ich den JAMEK, Weingut und Restaurant, schon lange auf meiner Liste hatte, war ein Besuch naheliegend.
Was bei dem Lokal besonders auffällt sind die „schrägen“ Öffnungszeiten und zwar DI MI DO SA 11:30 - 16:00, Küc...Mehr anzeigenAm 13.7.2018 des Abends waren wir bei lieben Freunden in Krems zu Gast. Nachdem ich den JAMEK, Weingut und Restaurant, schon lange auf meiner Liste hatte, war ein Besuch naheliegend.
Was bei dem Lokal besonders auffällt sind die „schrägen“ Öffnungszeiten und zwar DI MI DO SA 11:30 - 16:00, Küche bis 15:30, FR 11:30 - 23:00, Küche bis 21:00 und aus. Mag auch der Grund sein warum es für dieses sehr gute Lokal noch keine Bewertung gibt.
Also für Freitagabend um 19:00 einen Tisch reserviert, was im Übrigen perfekt geklappt hat, wir wurden quasi schon erwartet.
Die knapp 15 Kilometer nach 3610 Joching (selbe PLZ wie Weissenkirchen) in die Josef-Jamek-Straße 45, haben wir mit dem Bürgerkäfig in Angriff genommen, zurück sind wir mit einem Kremser Taxiunternehmen, um tags darauf das Auto abzuholen. Parkplätze sind in unmittelbarerer Lokalnähe ausreichend vorhanden.
Bekannter ist der Jamek ganz sicher für seine Wein, weniger für das Restaurant, aber das kann auch was, so viel sei schon verraten.
Im Vorfeld hab ich mir auf der HP schon einmal die Speisekarte angeschaut. Bist du deppat, da war so einiges dabei, was mich anlachte. Wie ich vor Ort aber feststellen musste, war sie nicht aktuell, letztlich aber völlig egal…..
Um zum Gastgarten zu kommen quert man einmal das gesamte Haus. Da steht man dann und WOW! Der Traum eines Gartens, sehr gepflegt, sehr viel grün, unzählige bunte Blumen, ruhig, eine Oase und sehr gut besucht, nein voll war er. Die Tische weit auseinander, perfekt für die ungestörte Kommunikation und wunderschön eingedeckt. Das ist perfektes Gastgartenambiente. Hint aus geht’s in einen Weingarten. Wir haben uns sofort sauwohl gefühlt!
Wie schauts drinnen aus? Irgendwie urig, sehr gemütlich, mit viel Holz.
5 oder 6 adrette Servicemädls sausen unauffällig herum, alle in mehr oder weniger feschen Dirndln. Dazu der (Junior)Chef. Alle die mit uns zu tun hatten waren sehr freundlich, teils mit Schmäh, sie können lächeln, sind fast immer aufmerksam, Stichwort Wein nachschenken und auch für den einen oder anderen Smalltalk zu haben. Sehr ordentliche Serviceleistung, so wie man sich das bei solch einem Lokal erwartet.
Es gibt „nur“ die hauseigenen Weine. Wir hatten 2x den GV Federspiel, Stein am Rain, aus 2017. Ein erstklassiger weißer, unaufdringlich, perfekt zu den Speisen. Dann einen Riesling Smaragd, Freiheit, selber Jahrgang. Der ging etwas ins liebliche und war sehr fruchtig. Den Beginn machten 4 Glas vom eigenen Rose Sekt, auch sehr gut. Dazu hatten wir Leitungswasser und Mineral. Den Abschluss machte ein top Espresso.
Der kulinarische Start war das Gedeck. Es bestand aus kleinen, sehr geschmackvollen Paradeisern, etwas Kresse, gesalzener Butter und einem milden, vorzüglichen Liptauer. Dazu das Körberl mit sehr frischem Brot und Gebäck, vom Schmidl aus Dürnstein. Das sind die mit dem „echten Wachauer“ und dem großen S unten drauf. Hat aber nur das Wachauer, nicht aber die anderen Gebäcksorten, wie ich mir sagen ließ.
Danach hatten ich eine Erdäpfelschaumsuppe mit schwarzem Trüffel und Röstzwiebel. Der Gaumen jubilierte ob des cremigen, perfekt gewürzten Genusses!
Meine angetraute aß Vitello Forello, mit knusprigen Kapern. Das Kalb war ganz dünn geschnitten und ist auf der Zunge zergangen. Die Forellensauce nicht so intensiv wie jene vom Thunfisch, aber auch das eine wahre Gaumenfreude, die nur schwer zu beschreiben ist, himmlisch.
Als die anderen pausierten, gab es für mich ein kleines Kalbbeuschel mit Serviettenknödel, aus der Abteilung Extraklasse (adn). Alles fein geschnitten mit Lunge und Herz, zart, ganz feine Säure, auch dieses Gericht perfekt gewürzt. Der Knödel eher fest, aber mir etwas zu wenig, da hat die Relation nicht gepasst.
Es gibt übrigens mehrere Speisen, gezählte 6, in klein und groß.
Die Hauptspeise der Liebesten war ein Schwammerlrostbraten mit hausgemachten Nudeln. Hier vielleicht einer der wenigen Kritikpunkte, das Fleisch war nicht ganz so weich wie erhofft. Interessanterweise war es auf einer Seite sehr weich auf der anderen weniger. Hatten wir so auch noch nicht, oder zumindest können wir uns nicht daran erinnern. Jammern aber auf sehr hohem Niveau wohlgemerkt. Die Eierschwammerl Steinpilzsauce war köstlich, aber etwas dünn. Die Nudeln bissfest, einfach perfekt, meinte meine Frau.
Ich hatte einen Grammelschmarrn mit Eierspeis, in der großen Version. Auch sehr gut, aber ich habe mir was anderes erwartet. Aber was eigentlich? ich weiß es nicht! :-) Es kamen zwei kleine Gupf Schmarrn mit mehr oder weniger ausgelassenen Grammeln drüber, dazu eine vorzügliche Eierspeis, die schon fast ins cremige ging, nachsalzen überflüssig.
Und nachdem gerade noch Marillenzeit ist, sollten es zum Abschluss zwei Knödel mit der köstlichen Steinfrucht sein. Die Früchte süß, der Topfenteig sehr flaumig, mit etwas zerlassener Butter, nicht zu vielen Bröseln und angestaubt. Herrlich! Ab einem ist man dabei, Anzahl nach oben offen :-))
Auch unsere Freunde waren sehr angetan, von dem was ihnen geboten wurde. Sie waren schon öfter da und waren immer sehr zufrieden. Einzig die Größe der Portionen schwankt etwas, wie sie uns erzählten.
Wir haben die 350,-- Euro mit Maut durch 2 in bar gezahlt. Plastikgeld nehmen sie auch.
Ein Hohenlohe Mützerl mit 14 Punkten gibt’s dafür und das seit vielen Jahren. Das hat er seit 1979 ununterbrochen, wie uns „100 Jahre Haus JAMEK“ nachzulesen in der Speisekarte, verriet. Über so einen langen Zeitraum sind sie die einzigen in unserem wunderschönen Land, das steht ebenfalls da.
Und da gibt’s dann noch den „gefürchteten“ Stuhl mit der Aufschrift ausreserviert, wie uns berichtet wurde. Glücksritter, wenn der vor der Türe steht habt ihr Pech gehabt, meine Freunde! :-))
Wein wird auch verkauft, ab Hof, immer Mo-Sa von 09:00 bis 16:00.
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Sehr einladender Bericht! Persönlich war ich noch nie Gast hier, kenne allerdings eine Tochter der "alten" Jamek-Dynastie. Daher weiß ich auch, dass der Beginn karg und arbeitsintensiv war und auch die Kinder damals fleißig mitarbeiten (Butten schleppen) mussten!