Jamek (Joching in der Wachau) Bewertung
Der Jamek also - wieder einmal
Immer wieder verschlägt es mich in die schöne Wachauer Gegend. Mehrere kulinarische Highlights gelten mittlerweile schon als entdeckt, dazu gehört jedenfalls der Jamek in Joching. Es handelt sich um ein Weingut mit angeschlossenem Weinshop und Restaurantbetrieb.
Der Jamek und das gute Essen also, nicht zu vergessen die Wachauer Weine. So lockt das wieder und ein guter Freund und ich statten dem Lokal einen Besuch ab. Außer Freitag gibt es von Di - Sa nur den Betrieb über die Mittagszeit. Ach ja, Detail am Rande, nichts für Hundebegleitung, diese sind nicht erwünscht, zahlende Zweibeiner hingegen schon. 😉
Man durchquert die ländlichen Gaststuben rechterhand und gelangt zu einem wundervollen Wintergarten, der auf zwei Seiten geöffnet werden kann, dieser geht nahtlos in einen anschließenden Gartenbereich im Freien über.
Das ist für eine Wettersituation wie heute perfekt, denn es soll nachmittags zu regnen beginnen und wir sitzen perfekt unter Dach und doch im Freien. Wir haben ca. 22 Grad. Der begrünte Ausblick und die hintere Terrassenlandschaft sind herrlich. Man nimmt Platz und ist angekommen!
Eine perfekte Weinbegleitung
Den Empfang hat der Chef erledigt, er übergibt uns in die guten Hände eines jüngeren Kellners, der uns nun laufend betreut. Ich kenne ihn schon seit den letzten Besuchen. Den Service unterstützen, je nachdem wie viel los ist, einige Mädels in hübscher Dirndlkleidung.
Die Tische sind sauberst voreingedeckt und man speist mit Silberbesteck. Das sieht man nicht so oft und verleiht eine gewisse Noblesse. Man verlangt keinen Dress-Code, das Publikum ist dem Niveau aber doch teils recht angepasst.
Die Eröffnung startet mit einer für gehobene Restaurants obligatorischen Aperitif-Empfehlung, Wir stürzen uns aber gleich auf die Weinschiene. Unser Jungkellner ist sichtlich vom Fach und preist diverse Sorten an.
Und noch eine tolle Eigenschaft hat er. Er ist da, wenn er soll und nicht da, wenn er nicht soll. Ich will das einfach erwähnen, denn er drängt sich nie auf und ist doch stets präsent, darüber hinaus kompetent und verfügt auch über Charme.
In der Wachau sind die Rebsorten Veltliner und Riesling Lokalmatador und gehören für meine Begriffe zu den weltbesten Tröpferln. Mein Freund und ich sind Riesling-Liebhaber, so werden deren mehrere im Laufe des Essens kredenzt und probiert, alle aus dem Hause Jamek versteht sich.
Gekonnt werden zuerst leichtere Steinfeder angepriesen, um danach auf die Smaragd-Schiene steigern zu können, wiewohl ich die an sich weniger mag, mein Freund durchaus schon. Daher beginnt er gleich damit und ich kann kosten und folge dem dann. Er ist sozusagen mein Vorkoster.
Das war die perfekte Vorgangsweise, denn Jameks Smaragd-Rieslinge sind anderer Art als ich sie kenne. Sie verlieren nicht an Frucht und Spritzigkeit und sind in der Farbe auch nur etwas zart dunkler. Also nicht so „lulu-farben“ (man verzeihe mir, denn so scherze ich oft über die überreif erzeugten Smaragdsorten).
Nein, diese sind viel edlerer Art und endlich komme ich mal auch in den Genuss und muss sie nicht verweigern wie anderorts. So geschah es dann auch. Herrlich sind die, durch diese Steigerungsform meint man immer einen noch besseren zu trinken.
Unsere Speisenfolge
Aus vorigen Besuchen kenne ich schon die hier gut gepflegte Rindsuppen-Kultur, die man empfehlen kann, aber heute sollten andere Vorspeien drankommen.
Wir wählen einen immer noch saisonalen Spargelsalat mit Räucherlachs, dazu Spargeleis und gepufftem Buchweizen und eine, wie ich feststelle, Hausspezialität, Vitello „Forello“, ein rosa gebratenes Kalbfleisch mit Räucherforellensauce.
Zuvor kommt noch das Gedeck, worauf sich mein Freund gleich stürzt. Das lasse ich aus. Der Tag ist noch länger und ich habe vor mich noch anderen Dingen zu widmen.
Der Spargelsalat ist erfrischend, bei größerer Hitze besser als Suppe. Ein an sich einfaches und schlichtes Gericht, bis auf das Spargeleis, eine Wohltat für den Gaumen. Das Eis aus Spargel, mal was Neues. Für sich allein leicht befremdlich, aber im Ensemble eine tolle Idee, die funktioniert hatte.
Wie ich sehe ist das Vitello in voriger Rezension schon recht hochgelobt worden, dem ich mich anschließen kann. Perfekt rosa Kalbstreifen, geht kaum besser, ausnahmslos gut die Sauce, auch der Duft. Dazu ein guter Federspiel, immer wieder ein schweifender Blick in die schöne Umgebung, neben mir ein guter Freund und die Welt ist noch heil.
Es regnet auch noch nicht und es ist angenehm warm. Die HS-Gänge sind im Anmarsch und bestehen aus einem gedünsteten Esterhazy Rostbraten mit Wurzel-Julienne, Fächergurkerl und Dauphine Erdäpfeln. Alles feinst, lediglich der Saft ist mir zu dicklich, aber das ist (m)ein allgemeines persönliches Manko.
Man kann sagen mein üblicher Spleen, der sich einbildet, das gedünstete RF muss sich seinen Saft selbst erzeugen und sollte nicht eine vorbereitete Jus sein. Abgesehen davon ist es ein schmackhaftes Rindfleischgericht.
Ohne Fehl und Tadel die zweite HS, gebratene Entenbrust, innen noch zart rosa, ein Traum, begleitet mit Schupfnudeln, Schwammerln, Asperlgelee und wildem Brokkoli, ein Herzeroberer, und dazu nun ein Smaragd, wieder der schweifende Blick in die Ferne, mein Freund neben mir, ja Herz was willst du mehr. So lässt sich’s leben.
Schöne Ausklänge
Nachspeisen lassen wir sausen, aber immer schließe ich ein gutes Mahl mit Kaffee-Espresso ab und den einen oder anderen Edelbrand. Bis hierher haben wir schon alles in vollen Zügen genossen und es regnet immer noch nicht.
Für weitere Züge, ich meine die von einer Zigarre, müssen wir einen Ortswechsel vornehmen, da uns im Wintergarten trotz Freiluft solches verwehrt bleibt. So sind eben die Gesetze.
Trotzdem ich den Jamek als gehoben und auch recht nobel einstufe, so sind die Preise für die Speisen verhältnismäßig nicht überragend hoch. Vergleicht man das mit anderen Gaststätten, gibt es schlichtere, die teurer sind. Die Speisenkarte kann man via HP einsehen.
Eines möchte ich noch erwähnen, Es ist wirklich nicht wichtig, aber witzig und wir müssen darüber schmunzeln. Es wird die Scheibe Zitrone extra zum Soda mit 5 Cent berechnet. Wir haben deren sogar 4 Stück erhalten. Nun, das steigert die Abrechnung von 158,30€ auf satte 158,35€. Wie gesagt, unwichtig, aber doch irgendwie kurios. 😉
Lediglich die Weinpreise folgen auch dem zu erwartenden Level, aber Hand aufs Herz, wir haben die besten Edeltropfen aufmarschieren lassen, begonnen mit einem Federspiel Ried Klaus um 7,40€ bis zum Smaragd ebenfalls Ried Klaus um gute 13,80€. Ich kann nur sagen, guat woan’s und Prost, sollt‘s leben alle miteinander!
Zufrieden und gesättigt verlassen wir das schöne Anwesen wieder. Bald soll Regen einsetzen, welcher uns bislang noch verschont geblieben ist. Ob sich die Zigarre noch wo ausgeht?
Ich freue mich auf weitere Besuche, wenn ich bzw. der Jamek auch damit doch warten muss, denn man kennt ja auch andere gute Adressen in der Gegend, aber das hiermit erteilte Lob an die Familie Jamek sei von mir aus wohlverdient.
Immer wieder verschlägt es mich in die schöne Wachauer Gegend. Mehrere kulinarische Highlights gelten mittlerweile schon als entdeckt, dazu gehört jedenfalls der Jamek in Joching. Es handelt sich um ein Weingut mit angeschlossenem Weinshop und Restaurantbetrieb.
Der Jamek und das gute Essen also, nicht zu vergessen die Wachauer Weine. So lockt das wieder und ein guter Freund und ich statten dem Lokal einen Besuch ab. Außer Freitag gibt es von Di - Sa nur den Betrieb über die Mittagszeit. Ach ja, Detail am Rande, nichts für Hundebegleitung, diese sind nicht erwünscht, zahlende Zweibeiner hingegen schon. 😉
Man durchquert die ländlichen Gaststuben rechterhand und gelangt zu einem wundervollen Wintergarten, der auf zwei Seiten geöffnet werden kann, dieser geht nahtlos in einen anschließenden Gartenbereich im Freien über.
Das ist für eine Wettersituation wie heute perfekt, denn es soll nachmittags zu regnen beginnen und wir sitzen perfekt unter Dach und doch im Freien. Wir haben ca. 22 Grad. Der begrünte Ausblick und die hintere Terrassenlandschaft sind herrlich. Man nimmt Platz und ist angekommen!
Eine perfekte Weinbegleitung
Den Empfang hat der Chef erledigt, er übergibt uns in die guten Hände eines jüngeren Kellners, der uns nun laufend betreut. Ich kenne ihn schon seit den letzten Besuchen. Den Service unterstützen, je nachdem wie viel los ist, einige Mädels in hübscher Dirndlkleidung.
Die Tische sind sauberst voreingedeckt und man speist mit Silberbesteck. Das sieht man nicht so oft und verleiht eine gewisse Noblesse. Man verlangt keinen Dress-Code, das Publikum ist dem Niveau aber doch teils recht angepasst.
Die Eröffnung startet mit einer für gehobene Restaurants obligatorischen Aperitif-Empfehlung, Wir stürzen uns aber gleich auf die Weinschiene. Unser Jungkellner ist sichtlich vom Fach und preist diverse Sorten an.
Und noch eine tolle Eigenschaft hat er. Er ist da, wenn er soll und nicht da, wenn er nicht soll. Ich will das einfach erwähnen, denn er drängt sich nie auf und ist doch stets präsent, darüber hinaus kompetent und verfügt auch über Charme.
In der Wachau sind die Rebsorten Veltliner und Riesling Lokalmatador und gehören für meine Begriffe zu den weltbesten Tröpferln. Mein Freund und ich sind Riesling-Liebhaber, so werden deren mehrere im Laufe des Essens kredenzt und probiert, alle aus dem Hause Jamek versteht sich.
Gekonnt werden zuerst leichtere Steinfeder angepriesen, um danach auf die Smaragd-Schiene steigern zu können, wiewohl ich die an sich weniger mag, mein Freund durchaus schon. Daher beginnt er gleich damit und ich kann kosten und folge dem dann. Er ist sozusagen mein Vorkoster.
Das war die perfekte Vorgangsweise, denn Jameks Smaragd-Rieslinge sind anderer Art als ich sie kenne. Sie verlieren nicht an Frucht und Spritzigkeit und sind in der Farbe auch nur etwas zart dunkler. Also nicht so „lulu-farben“ (man verzeihe mir, denn so scherze ich oft über die überreif erzeugten Smaragdsorten).
Nein, diese sind viel edlerer Art und endlich komme ich mal auch in den Genuss und muss sie nicht verweigern wie anderorts. So geschah es dann auch. Herrlich sind die, durch diese Steigerungsform meint man immer einen noch besseren zu trinken.
Unsere Speisenfolge
Aus vorigen Besuchen kenne ich schon die hier gut gepflegte Rindsuppen-Kultur, die man empfehlen kann, aber heute sollten andere Vorspeien drankommen.
Wir wählen einen immer noch saisonalen Spargelsalat mit Räucherlachs, dazu Spargeleis und gepufftem Buchweizen und eine, wie ich feststelle, Hausspezialität, Vitello „Forello“, ein rosa gebratenes Kalbfleisch mit Räucherforellensauce.
Zuvor kommt noch das Gedeck, worauf sich mein Freund gleich stürzt. Das lasse ich aus. Der Tag ist noch länger und ich habe vor mich noch anderen Dingen zu widmen.
Der Spargelsalat ist erfrischend, bei größerer Hitze besser als Suppe. Ein an sich einfaches und schlichtes Gericht, bis auf das Spargeleis, eine Wohltat für den Gaumen. Das Eis aus Spargel, mal was Neues. Für sich allein leicht befremdlich, aber im Ensemble eine tolle Idee, die funktioniert hatte.
Wie ich sehe ist das Vitello in voriger Rezension schon recht hochgelobt worden, dem ich mich anschließen kann. Perfekt rosa Kalbstreifen, geht kaum besser, ausnahmslos gut die Sauce, auch der Duft. Dazu ein guter Federspiel, immer wieder ein schweifender Blick in die schöne Umgebung, neben mir ein guter Freund und die Welt ist noch heil.
Es regnet auch noch nicht und es ist angenehm warm. Die HS-Gänge sind im Anmarsch und bestehen aus einem gedünsteten Esterhazy Rostbraten mit Wurzel-Julienne, Fächergurkerl und Dauphine Erdäpfeln. Alles feinst, lediglich der Saft ist mir zu dicklich, aber das ist (m)ein allgemeines persönliches Manko.
Man kann sagen mein üblicher Spleen, der sich einbildet, das gedünstete RF muss sich seinen Saft selbst erzeugen und sollte nicht eine vorbereitete Jus sein. Abgesehen davon ist es ein schmackhaftes Rindfleischgericht.
Ohne Fehl und Tadel die zweite HS, gebratene Entenbrust, innen noch zart rosa, ein Traum, begleitet mit Schupfnudeln, Schwammerln, Asperlgelee und wildem Brokkoli, ein Herzeroberer, und dazu nun ein Smaragd, wieder der schweifende Blick in die Ferne, mein Freund neben mir, ja Herz was willst du mehr. So lässt sich’s leben.
Schöne Ausklänge
Nachspeisen lassen wir sausen, aber immer schließe ich ein gutes Mahl mit Kaffee-Espresso ab und den einen oder anderen Edelbrand. Bis hierher haben wir schon alles in vollen Zügen genossen und es regnet immer noch nicht.
Für weitere Züge, ich meine die von einer Zigarre, müssen wir einen Ortswechsel vornehmen, da uns im Wintergarten trotz Freiluft solches verwehrt bleibt. So sind eben die Gesetze.
Trotzdem ich den Jamek als gehoben und auch recht nobel einstufe, so sind die Preise für die Speisen verhältnismäßig nicht überragend hoch. Vergleicht man das mit anderen Gaststätten, gibt es schlichtere, die teurer sind. Die Speisenkarte kann man via HP einsehen.
Eines möchte ich noch erwähnen, Es ist wirklich nicht wichtig, aber witzig und wir müssen darüber schmunzeln. Es wird die Scheibe Zitrone extra zum Soda mit 5 Cent berechnet. Wir haben deren sogar 4 Stück erhalten. Nun, das steigert die Abrechnung von 158,30€ auf satte 158,35€. Wie gesagt, unwichtig, aber doch irgendwie kurios. 😉
Lediglich die Weinpreise folgen auch dem zu erwartenden Level, aber Hand aufs Herz, wir haben die besten Edeltropfen aufmarschieren lassen, begonnen mit einem Federspiel Ried Klaus um 7,40€ bis zum Smaragd ebenfalls Ried Klaus um gute 13,80€. Ich kann nur sagen, guat woan’s und Prost, sollt‘s leben alle miteinander!
Zufrieden und gesättigt verlassen wir das schöne Anwesen wieder. Bald soll Regen einsetzen, welcher uns bislang noch verschont geblieben ist. Ob sich die Zigarre noch wo ausgeht?
Ich freue mich auf weitere Besuche, wenn ich bzw. der Jamek auch damit doch warten muss, denn man kennt ja auch andere gute Adressen in der Gegend, aber das hiermit erteilte Lob an die Familie Jamek sei von mir aus wohlverdient.
55
Sehr einladender Bericht! Persönlich war ich noch nie Gast hier, kenne allerdings eine Tochter der "alten" Jamek-Dynastie. Daher weiß ich auch, dass der Beginn karg und arbeitsintensiv war und auch die Kinder damals fleißig mitarbeiten (Butten schleppen) mussten!
Toller Bericht mit animierendem Inhalt und sehr gutem Informationsgehalt - schon auf meiner "To-do-Liste" gelandet.