Wir wollen wieder einmal an den Neusiedler See bzw., was es wohl eher trifft, in die Lokalitäten rund um den See.
Ein Freund hat uns das neu übernommene Fossil empfohlen.
Fossil -so steht es auf der Homepage - deshalb, weil in den alten Kellern sich viele Muschelkalkeinlagerungen finden.
Nach ...Mehr anzeigenWir wollen wieder einmal an den Neusiedler See bzw., was es wohl eher trifft, in die Lokalitäten rund um den See.
Ein Freund hat uns das neu übernommene Fossil empfohlen.
Fossil -so steht es auf der Homepage - deshalb, weil in den alten Kellern sich viele Muschelkalkeinlagerungen finden.
Nach einem eher kurzen Spaziergang - der Hitze wegen - befinden wir uns auch schon in der Purbacher Kellergasse.
Es schaut hübsch aus, einige Heurige nebeneinander, ein grosses Lokal am Kellergassenplatz, eher den Autobustouristen geschuldet.
Vis a vis dann das Fossil.
Ein schöner Erdkeller, aussen mit grossen Granitsteinen bedeckt.
5 schöne, neue unbehandelte Holztische, darüber riesige "Pilsener Urquell"-Sonnenschirme, die sich noch als recht nützlich erweisen werden.
Auf dem Tisch ein Holzquader mit dem Fossillogo, Besteck darinnen, Salz,Pfeffer, Servietten. Alles da.
Ich habe online schon die Karte studiert und weiss in etwa, was mich reizen wird.
Die Weine hat das Lokal allesamt vom Weingut Gmeiner. Die verkosteten Weine schmecken so gut, dass wir grosse Lust haben, das Weingut noch aufzusuchen.
Das Lokal wirbt damit, alle seine Produkte von Lieferanten im Umkreis von 50 Kilometern zu beziehen.
Eine sehr freundliche Kellnerin mit süssem ungarischen Akzent ist gleich zur Stelle.
Neben der Karte, die interessante Dinge enthält, zeigt sie uns die Tafel, auf welcher mit Kreide die Tagesangebote geschrieben sind.
Ich tendiere zum Wildrohschinken Carpaccio, der liebe Begleiter will kein Wild, sodass es der Prsosciutto Crudo di Loipersbach von Herrn Tschürtz wird.
Eierschwammerlgulasch ist im Tagesangebot. Heureka!
Erst am Vortag habe ich gesagt, dass ich gerne wieder einmal so ein richtig burgenländisches Schwammerlgulasch essen tät.
Die Wahl ist rasch gefallen.
Der Grüne Veltliner, den wir inzwischen trinken, ist wunderbar: Ein wirklich schönes "Pfefferl", Säure, ohne sauer zu sein, toll.
Bald kommt der Prosciutto mit Zwiebel- und Paradeismarmelade.
Dazu grosse Kapernbeeren (9,50). Eine Pfeffermühle und eine Himalaya-Salz-Mühle werden auch gebracht.
Der Prosciutto ist eigenartigerweise zu einem grösseren Häufchen drapiert, darum herum die Paradeismarmelade, die aber irgendwie wie Orangenconfit aussieht und die Zwiebelstückchen, die offenbar in Balsamico eingelegt wurden.
Egal, wie, es schmeckt sehr, sehr gut: Der Prosciutto schmilzt beinahe auf der Zunge, dazu die interessanten Geschmackskomponenten der Marmeladen.
Dazu wird in einem kleinen Baumwollkörbchen Rosmarinbrot, weich, flaumig,mit Oliven und ein deftigeres, dunkles Brot mit Kümmel und Anis gereicht.
Nach nicht allzulanger Zeit kommt auch schon das Eierschwammerlgulasch (10,50), serviert in wunderhübschen, sehr tiefen Tellern, dabei 3 schlanke Scheiben Serviettenknödel und ein Klacks Sauerrahm obenauf.
Ui, das war ein Vergnügen, dieser erste Löffel!
Viel Paprika, schön sämig, äusserst knackige Eierschwammerl (ich glaube, mein Vater würde sie nicht essen, weil sie quasi nicht durch sind) - aber wir lieben das.
Ausgezeichnet!
Danach testen wir den Chardonnay und auch der ist dem Herrn Gmeiner sehr gelungen.
Es ist gemütlich in dieser Kellergasse. Viele radfahrende Touristen, ein paar Spaziergänger, kein Lärm, keine Hektik.
Die zwei freundlichen Kellnerinnen wechseln ungefragt die Wassergläser und bringen frisches Wasser, bringen von sich aus für den Hund einen Napf mit Wasser - und uns, als wir schon längere Zeit sitzen, hausgemachte Brotchips, einfach so.
Diese Chips sind eine Spitzenidee, um altes Brot weiterzuverwenden.
Mit Gewürzen in Öl gebraten und hauchdünn gehobelt.
Zu guter Letzt wollen wir noch die Käsevariation testen.
Weil uns auch eine kleine Käseplatte angeboten wird, nehmen wir sinnvollerweise diese (viel Kapazität haben wir nicht mehr).
Der Käse wird serviert auf einer schwarzen Granit- oder sonstwie Steinplatte, mit 1 Olive (*ggg), der Zwiebelmarmelade und einem winzigkleinen Töpfchen Marillenmarmelade, die Spuren von Chili enthält.
Es findet sich ein sehr reifer Gorgonzola, ein Bergkäse und ein fast schon fliessender Camembert.
Gerade richtig, diese Portionsgrösse (8,30).
Mittendrunter beginnt es zu regnen und da sind wir dann sehr froh über den ein bisschen unpassend anmutenden Pilsener-Schirm.
Die Mädels im Service hirschen hin und her, bringen, räumen ab, stellen die Speise-Tafel in den geschützen Bereich, holen sie wieder raus, es gibt ständig etwas zu schauen für uns.
Im Keller selber gibt es ca. 10 Tische, Nichtraucher, und sehr gepflegte, mit Lavendelblüten bestückte Toiletten.
Nach zwei gemütlichen Stunden ziehen wir weiter.
Das Fossil ist eine sehr gute, neue Adresse, wenngleich die Preise für die Kellergasse wohl etwas zu gehoben sind.
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