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Do, 21. November 2024

Essen in Wien - Im 10-ten (Favoriten)

Essen in Wien - Im 10-ten (Favoriten)

Ein kleiner Wegweiser durch die Lokale, die der 10. Wiener Gemeindebezirk so bietet.

Der 10. Bezirk hat nicht nur Betonwüsten zu bieten, er ist ein liebenswerter Bezirk durch die Vielfallt. Sei es religiöser oder landschaftlicher Art. An einer Stelle nur Gemeindebauten oder Satellitenstädte, an anderer grüne Wiesen und Wälder. Der Laaer-Berg oder Oberlaa, eine Kultur- und Erholungsoase schlechthin. Ich liebe den 10. Bezirk, wenn es auch in vielen Gegenden nicht mehr so einfach ist zu wohnen.

So mancher Markt (z.B. Arthabermarkt) mußte der tatsächlich falschen Bezirkspolitik weichen. Die Keplerkirche, die Antonskirche aber...wunderschön und sehenswert und allem stoisch trotzend.

Die Fußgängerzone Favoritenstraße war eine der ersten Fußgängerzonen in Wien und wurde erst kürzlich neu gestaltet.

Heimatbezirk meines Fußballvereins, dem Fav.AC, wo ich mehr als nur meine halbe Jugend verbrachte, Tag für Tag. Im Juli 1984 hatte ich meinen ersten Vertrag beim Fav.AC erhalten, im November 1984 musste ich leider verletzungsbedingt meine Karriere für immer beenden - der Bezirk Favoriten wird mir trotzdem immer ans Herz gewachsen sein.

Auch der Böhmische Prater, eine schöne Mischung aus Erholung, "Trara" für die Kinder und Wirtshauskultur ist hier zu Hause.

Mit einem Wort, ein sehr großer und vielfältiger aber auch wirklich liebenswerter Bezirk, das ist Favoriten.

Dass hier auch einst der "Mundl" in der Nähe des wunderschönen und historischen "Waldmüllerpark" (Hasengasse), mit einem historischen Friedhof (Besuch gegen Voranmeldung), wohnte, ist nur das Tüppfelchen auf dem I.

Der Guide erhebt NICHT den Anspruch auf Vollständigkeit, aber bietet einen aus meiner Sicht schönen Querschnitt aus aller Herren Länder und Küchen! Und eben viele Lokale, die ich schon besucht und bewertet habe.

Ich wollte bewußt kein Lokal in meinem Guide haben, das ich noch nicht besucht und bewertet habe, denn was sollte ich hierzu dann sagen - eine Empfehlung gäbe ich hierfür sicher nie! Ich ergänze lieber stetig und aktualisiere die Lokale, wenn ich sie auch selbst besuchte!

Die Reihenfolge der Lokale bildet kein Ranking ab - sie ist willkürlich!

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uc0gr·16 Lokale·Update: 7. Dez 2014·3 Kommentare

Meixner's Gastwirtschaft

(1)
Buchengasse 64, Wien 1100
Der Meixner - VisitenkarteMeixner - LokaleingangMeixner - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Ein tolles Wirtshaus, aber doch etwas zu teuer.
SpeisenAmbienteService
7. Dez 2014
Seit 1981 schon führen Berta und Karl Meixner das „Meixner’s Gastwirtschaft“, ein eher unscheinbares Ecklokal in der Buchengasse, Ecke Herndlgasse,...MehrSeit 1981 schon führen Berta und Karl Meixner das „Meixner’s Gastwirtschaft“, ein eher unscheinbares Ecklokal in der Buchengasse, Ecke Herndlgasse, gleich oberhalb des bekannten Amalienbades. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist daher optimal, liegt das Lokal doch in unmittelbarere Nähe zum Reumannplatz. In Favoriten und über die Bezirksgrenzen hinaus ist die „Meixner’s Gastwirtschaft“ mittlerweile ein verlässlicher Ort für gutbürgerliche Küche - eine Institution der Wiener Gastwirtschaft sozusagen. Die „Meixner’s Gastwirtschaft“ findet sich übrigens auch im Buch "Beisln in Wien, 99 der schönsten Gaststätten der Stadt“ wieder.

Man betritt das Gasthaus durch einen klassischen Wirtshaus-Windfang und befindet sich unmittelbar im Raucherbereich – die Sanitäranlagen sind aber auch durch den Nichtraucherbereich zu erreichen. In diesem Gastraum dominiert rustikales, dunkles Holz und generell ist der Raucherbereich deutlich dunkler als die anderen Gasträume. Eine nicht allzu große, aber massive Holzschank, mit allerlei Weinangeboten, Weinbouteillen bildet das Zentrum und den Blickfang im Raucherbereich.

Man bemerkt aber ebenfalls, dass das Ambiente insbesondere das Interieur nicht mehr ganz taufrisch ist, eher schon etwas abgewohnt, durchgesessen und wie in einem einfachen Gasthaus. Auch finden sich da und dort schlampig geputzte Stellen, wie zum Beispiel oberhalb der Schank.

Wir hatten immer im Vorfeld reserviert, was ich auch immer empfehle, da der „Meixner“ stets sehr gut besucht ist. Immer wurden wir nett empfangen und, wie es sich gehört, jeweils freundlich an unseren Tisch geführt, der bei jedem Besuch adrett mit Stoffservietten eingedeckt war. Der Blick in die Speisekarte bestätigt ein klassisches Angebot Wiener Spezialitäten wie „Gebackene Fledermaus mit Erdäpfel-Gurkensalat“, „Tafelspitzsulz“, „Gebackene Grammelknöderl auf warmem Speck-Kraut-Salat“, „Wiener Suppentopf“, „Blunzengröstl“, „Kalbskutteln“, „Zwiebelrostbraten“, „Spanferkelrücken“ oder „Tafelspitz vom Jungrind“. Aber auch unerwartete Speisen wie „Lardo“, „Fenchel-Rucolasalat“ oder „Gebratene Lammstelze“ findet man am Speiseplan beim „Meixner“. Zusammengefasst gibt es beim „Meixner“ eine geradlinige Wiener Küche ohne Schnörkel oder gar haarsträubend moderne Interpretationen und genau das ist gut so.

Die aktuellen Auszeichnungen der „Meixner’s Gastwirtschaft“ sind:
► A la Carte:
2 Sterne / 2 Flaschen / 68 von 100 Pkt. = „Perfekte bodenständige Küche; beachtliches kreatives Potenzial & Erstklassige Glas- und Weinkultur, repräsentative Weinauswahl in Breite und Tiefe. Perfekter Service und entsprechende Beratung“
► Falstaff:
1 Gabel / 84 von 100 Pkt.
► Gault & Millau:
1 Haube / 14 von 20 Pkt. = „Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet“

Dieser Umstand wird natürlich bei meiner Bewertung berücksichtigt, und ich berichte von unseren letzten beiden Besuchen, da die anderen Visiten schon zu lange her sind.

Zu trinken hatten wir den „Reinisch Premiere Jungwein 2014“ (EUR 4,00 / 0,125l), eine Cuvée aus blauem Portugieser und Zweigelt, der frisch und jung war, das „Schladminger BIO-Zwickl“ (EUR 3,20 / 0,33l), „Soda Zitron“ (EUR 2,00 / 0,25l), „Kronprinz Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 3,40 / 0,25l) sowie ein ausgezeichnetes „Hofbräuhaus Traunstein Weißbier Alkoholfrei“ (EUR 3,80 / 0,5l). Die konsumierten Kaffées waren „Doppelter Espresso“ (EUR 3,40) sowie eine „Melange“ (EUR 3,00), aus der Rösterei Gegenbauer, der unseren Geschmack leider absolut nicht traf. Dass man kein Wasser zum Kaffée reichte, war doch eher ungewöhnlich und sollte eigentlich nicht sein.

Zu unseren Speisen:
► „Lardo vom Mangalitza (Meersalz & Kräuter) mit geröstetem Knof'lbrot“ (EUR 9,80):
Die gewohnt tolle Lardo-Qualität vom Spezialisten Thum ([Link]) in wohltemperierter Form, also nicht eiskalt aus dem Kühlschrank, wurde serviert. Hier verwendete man den Lardo, der in Meersalz und Kräutern reifen durfte, und reichte dazu sehr gut geröstetes Schwarzbrot mit Knoblauch - ein „AUSGEZEICHNETES“ (5) Geschmackserlebnis.

► „Schöberlsuppe“ (EUR 3,80):
Die Suppe war sehr kräftig im Geschmack und bestens, wie aus dem Lehrbuch, zubereitet, die Schöberl schmeckten ebenfalls recht gut, man hatte es allerdings quantitativ viel zu gut gemeint – in etwa die Hälfte davon hätten wohl gereicht. Wegen der Suppe aber gibt es gerade noch ein „SEHR GUT“ (4).

► „Frittatensuppe“ (EUR 3,80):
Auch hier wurde eine heiße, tadellose Rinderbouillon mit flaumigen, natürlich hausgemachten Frittaten serviert. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) hierfür ohne Wenn und Aber.

► „Gansleinmachsuppe mit Wurzelgemüse und Bröselknödel“ (EUR 5,40):
Eine absolut tolle Einmachsuppe wurde uns serviert. In der heißen und g’schmackigen, nicht pampigen Suppe befand sich ausreichend Gänseklein (Herzerl, Magerl, Kragerlfleisch, etc.) und Gemüse. Sie wurde nicht zu stark gebunden und war tatsächlich von herausragendem Geschmack. Auch der Bröselknödel konnte mithalten, leicht, locker und flaumig. Für diese absolut grandiose Suppe, eine der besten Gansleinmachsuppen die wir bisher hatten, gebe ich gerne ein „AUSGEZEICHNET“ (5) – hier hätte ich gerne noch ein Knöderl gehabt.

► „Gebackene Grammelknöderl auf warmem Speckkraut“ (EUR 8,20):
Man sagt den typischen Wienern nach, alles was bei „Drei“ nicht auf dem Baum wäre, würde paniert und herausgebacken werden. Die Idee des gebackenen Grammelknöderls wurde ausgezeichnet umgesetzt. Knusprige, gut abgetropfte Panier, der Erdäpfelteig dünn aber doch flaumig und die Grammelfülle ausgezeichnet g’schmackig. Das warme Speckkraut stand den Knöderln um nichts nach, und somit kann ich auch für diese Speise nur ein ehrliches „AUSGEZEICHNET“ (5) geben.

► „Tafelspitzsulz mit Jungzwiebel und Kernöl“ (EUR 7,80):
Eine sehr gute und tadellos gefertigte Sulz aus wohlschmeckendem Rindfleisch wurde serviert. Die Marinade war ebenfalls sehr gut, die weiteren Zutaten frisch und knackig, lediglich mit dem Kernöl war man doch etwas zu sparsam. Trotz des sehr guten Geschmacks gibt es nur ein „GUT“, weil man eigentlich auch immer Klein-Gebäck dazu reichen sollte.

► „Martinigansl mit Erdäpfelknödel und Rotkraut“ (EUR 19,80):
Beim „Meixner“ kann das Gansl wahlweise mit Rotkraut oder warmem Speckkrautsalat bzw. Erdäpfelknödel oder Serviettenknödel bestellt werden. Wir hatten jeweils die Variante mit Rotkraut und Erdäpfelknödel, die beste Tochter von allen hatte einmal das Speckkraut dazu.
Zum Gansl kann man nur sagen, eines der besten Gansln in Wien, die wir bisher genießen durften. Wunderbar zartes, sich leicht vom Knochen lösendes Fleisch, gut ausgebraten und trotzdem saftig mit perfekt knuspriger Haut – so präsentierte sich dieses herrliche Gansl. Das Rotkraut war ausgezeichnet gewürzt, der Erdäpfelknödel dazu wunderbar flaumig und samtig, der warme Speckkrautsalat war ebenfalls ausgezeichnet und harmonisch abgeschmeckt sowie fein gehobelt. Wir bestellten noch extra Preiselbeeren (leider nur „Darbo“ um EUR 3,00), der auch noch extra georderte Bratensaft war hingegen gratis. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5) für einen lukullischen Hochgenuss. Man serviert übrigens weder Stopfleber noch Mastgänse – Bravo.

► „Kastanienparfait mit Orangensalat“ (EUR 7,80):
Handwerklich war das Parfait tadellos gefertigt, ebenso wie der sehr gute Orangensalat. Ein paar Kerne vom Granatapfel garnierten dieses Dessert, das mir aber doch etwas zu wenig nach Maroni schmeckte – daher „nur“ ein „SEHR GUT“ (4). Serviert wurde das Parfait in genau richtiger Temperatur und nicht steinhart aus der TK.

► „Weißes Schokoladentörtchen auf süßem Kürbisragout“ (EUR 7,20):
Ja, man erwartete sich unter einem Schokoladentörtchen sicherlich keinen zartschmelzenden Traum, aber genau der war es, ein Schokoladentraum, der mit einem ausgezeichneten, süßen Kürbisragout vollendet wurde. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5).

► „Nougatknödel mit Zuckerbrösel“ (EUR 8,20):
Beim „Meixner“ werden die Nougatknödel natürlich hausgemacht, und das schmeckt man auch. Ganze vier Stück dieser Köstlichkeit wurden serviert. Ein sehr flaumiger Teig, eine sehr gute und vollständig geschmolzene Nougatfülle, vollendet mit Zuckerbrösel und etwas Fruchtsauce, machten auch dieses Dessert zu einem wahren Genuss und perfektem Abschluss. Ein glattes „AUSGEZEICHNET“ (5) dafür.

45 Punkte in Summe für 10 Speisen ergeben im Durchschnitt 4,5 Punkte und daher gerade noch ein von mir selten vergebenes „AUSGEZEICHNET“ (5). Wir waren nicht nur sehr satt sondern vor allem auch tatsächlich glücklich und zufrieden. In „Meixner’s Gastwirtschaft“ wird frisch, mehr als sehr gut, bodenständig, gutbürgerlich und recht konstant anständig gekocht. Betreffend Weine ist der Patron sowieso für seine Affinität zu gutem Wein bekannt. So kann man beim „Meixner“ zusätzlich zu den zahlreichen Österreichischen Weinen auch einem ordentlichen Angebot von „Orange Wines“ (Weißweine, die wie Rotweine hergestellt werden – Maischegärung), Biodynamikern, Amphoren-Bouteillen und andere Exoten frönen. Aber auch die Bierangebote, Reininghaus, Starobrno, Schladminger (auch BIO-Zwickl) vom Fass sowie einige Flaschenbiere, sind beachtlich.

Ambiente = maximal „GUT“ (3):
Das in keinem Punkt gediegene und etwas „überwuzelte“ Ambiente kann leider weder mit den Preisen noch mit der Speisenqualität mithalten, weil es eben nur einfacher Gasthaus-Durchschnitt ist. Leider gibt es auch hier einige Rechtschreibfehler in der Speisekarte oder in der Außenwerbung (z.B. „Lardo mit gerösteten Knof’lbrot“ statt „Lardo mit geröstetem Knof’lbrot“,…). Die Sanitäranlagen sind in Ordnung, die Klobrille jedoch nur aufgelegt und nicht befestigt. Es gibt einen kleinen, netten Gastgarten im Innenhof, der aber stets hoffnungslos überfüllt ist.

Für den recht sicheren Service gebe ich gerne ein „SEHR GUT“ (4), weil man meist sehr souverän mit korrekten Empfehlungen und immer sehr sattelfest bei allen Fragen war. Ob es jedoch geschmeckt hat, ob auch alles in Ordnung war, wird man beim „Meixner“ nicht durchgängig gefragt. Das Abräumen des bereits gebrauchten Geschirrs gestaltet sich ebenfalls etwas schleppend. Stilvoll im Lederetui jedoch kommt der „Schadensbericht“, also die Rechnung, an den Gast.

Fazit: der „Meixner“ sagt von sich, er wäre „lediglich“ ein Gasthaus und kein Gourmettempel oder Luxuspalast, allerdings hat man von Gault Millau eine Haube erhalten und auch angenommen (ich kenne einen Koch, der sie verweigerte). Die Preise sind meiner Meinung nach für eine „Gastwirtschaft“ schon sehr gehoben. Ein Gansl um EUR 20,00 ist völlig in Ordnung, insbesondere hinsichtlich der gebotenen Qualität, bei recht standardisierten, wenn auch ausgezeichneten Desserts aber jenseits der EUR 7,00 – EUR 8,00 bin ich mir jedoch nicht mehr so sicher. Für Feiern jeglicher Art ist man hier natürlich offen, im Nichtraucherbereich gibt es etwa 60, im Raucherbereich etwa 40 Plätze. Ein Extrastüberl für circa 25 Personen kann ebenfalls gemietet werden. Ich empfehle die „Meixner’s Gastwirtschaft“ durchaus und mit reinem Gewissen, weil die Speisen hier wunderbar schmeckten. Ob die für eine „Gastwirtschaft“ doch recht gehobenen Preise gerechtfertigt sind, möge jeder für sich selbst entscheiden – wir finden sie etwas zu teuer, wenn auch die Qualität bisher immer sehr gut war!Weniger anzeigen

Kung Fu Restaurant

Hardmuthgasse 112 (Ecke Knöllgasse), Wien 1100
Restaurant Kung Fu - VisitenkarteRestaurant Kung Fu - Alte LokalaußenwerbungRestaurant Kung Fu - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Unkompliziert, leger und geschmacklich toll...
SpeisenAmbienteService
6. Nov 2014
Das Restaurant „Kung Fu“ im 10. Bezirk hat am 01.09.2014 an der Stelle neu eröffnet, wo sich vorher das China-Restaurant „Drachen Phönix“ befand. D...MehrDas Restaurant „Kung Fu“ im 10. Bezirk hat am 01.09.2014 an der Stelle neu eröffnet, wo sich vorher das China-Restaurant „Drachen Phönix“ befand. Davon zeugt auch noch die alte, noch nicht erneuerte Außenwerbung des „Kung Fu“. Die Straßenbahnlinie „1“ hält im Prinzip direkt vor dem Haus, und daher ist die Erreichbarkeit mit den Öffis optimal. Will man mit dem Auto anreisen, dann wird es, ob der oftmals langen Parkplatzsuche in diesem Grätzl, schwer.

Was darf man im „Kung Fu“ erwarten? Zum einen bezüglich der Einrichtung des Lokals etwas Nostalgie und zum anderen frisch gekochte, ohne Glutamatzusatz gefertigte Speisen – vor allem Klassiker der chinesischen Küche, wie bei uns halt bekannt. Ebenso verspricht man im „Kung Fu“ hausgemachte Nudeln, was natürlich noch kein Qualitätsbeweis wenn aber durchaus doch bemerkenswert ist.

Das Interieur könnte man durchaus „Retro-Chinesisch“ beschreiben, wenn auch nicht übertrieben kitschig oder überladen. Das zeigt sich bereits beim Lokaleingang, ein typischer Pagodeneingang, bei den dunklen Holzmöbeln mit rotem Samtbezug sowie den großen Bildern an den Wänden mit diversen asiatischen Szenerien. Natürlich dürfen auch die Trennwände mit geätztem Glas, Goldverzierungen oder die hintergrundbeleuchtete Glasdecke nicht fehlen – lediglich ein Aquarium vermisst man. Gegenüber dem Lokalvorgänger hat sich aber eigentlich nicht viel verändert.

Ich wurde bei allen Besuchen stets sehr freundlich und zuvorkommend begrüßt und konnte mir immer den Tisch frei wählen. Links vom Eingang ist der Nichtraucherbereich und geradeaus der Raucherbereich, in dem ich aber auch schon saß, als keine rauchenden Gäste anwesend waren. Das „Kung Fu“ hat natürlich keinerlei Auszeichnungen oder gar Hauben, und daher wird die Bewertung genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau durchgeführt.

Beim Durchstöbern der doch recht üppigen Speisekarte findet man auch Thailändische Spezialitäten, Ganztagesmenüs und Peking-Entenmenüs, die täglich frisch, auch für nur eine Person und ohne Vorbestellung zubereitet werden. Auch die als besonders gesund angepriesenen „Kung Fu“-Speisen (vorwiegend Fisch, Gemüse und Meeresfrüchte) finden sich mit einer kurzen Erklärung in der Speisekarte. Besonders positiv ist hervorzuheben, dass bei den Hauptspeisen (außer bei Nudel- oder Reisgerichten) stets eine Portion Reis im Preis inkludiert ist - Bravo.

Zu trinken hatten wir bei unseren Besuchen „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 3,20 / 0,5l), einen „Lycheesaft“ (EUR 2,60 / 0,2l), einen „Orangensaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,20 / 0,5l) sowie jeweils geschmacklich noch akzeptable „Doppelte Espressi“ (EUR 2,40).

Unsere konsumierten Speisen waren im „Kung Fu“ wie folgt…

➨ „Pikant Saure Suppe“ (EUR 2,50 bzw. im Menüpreis inkludiert)
Eine sehr gute und vom Geschmack her an die Jugend erinnernde Suppe wurde brennheiß serviert. Auch für die beste Tochter von allen nicht zu scharf, nachwürzen kann man ja immer, trotzdem aber ausreichend pikant mit sehr reichlicher Einlage bestehend aus Fleisch, Gemüse, Tofuwürferl und Eierstich machten den Genuss vollkommen. Eine „Pikant Saure Suppe“ nach dem Motto „wie früher“ verdient sich ein klares „SEHR GUT“ (4).

➨ „Frühlingsrolle“ (EUR 2,30 bzw. im Menüpreis inkludiert)
Auch hier muss man einfach feststellen, eine „Frühlingsrolle“, die „wie früher“ schmeckt, wurde knusprig, mit schönen Blasen in der Teighülle und sehr gut abgetropft serviert. Hausgemacht, handgemacht und daher auch etwas größer als gewohnt, mit einer sehr g’schmackigen Fülle aus Fleisch & Gemüse, insbesondere Weißkraut, war die „Frühlingsrolle“ ein wunderbarer Genuss – ein glattes „SEHR GUT“ (4).

➨ „Gebackener Tofu“ (EUR 3,30)
Der Tofu war seidig weich, für mich aber außen etwas zu wenig knusprig, das kenne ich doch besser gelungen. Die Sauce dazu war jedoch ausgezeichnet, Zwiebel und Paprika sehr knackig. In Summe gebe ich gerade noch ein „SEHR GUT“ (4), weil der Geschmack einfach überzeugte.

➨ „Sojasprossensalat“ (EUR 2,60)
Über den Salat möchte ich nicht viele Worte verlieren, Sprossen wurden mit frischen, knackigen Karotten-Juliennes vermischt und mit einem recht würzig-süßem Dressing serviert. Ein glattes und durchschnittliches „GUT“ (3) hierfür.

➨ „Knuspriges Rindfleisch Gan Bian“ (EUR 8,50)
Geschmacklich war das „Gan Bian“ einfach ausgezeichnet – sicherlich eines der „TOP-Gan Bian“, die ich bisher gegessen habe. Sehr knusprig gebratene, fein geschnittene Rindfleischstreifen wurden mit genau richtig bissfesten, süßen Zwiebelstreifen und knackigen Paprikastücken serviert. Das Rindfleisch war darüber hinaus geschmacklich sehr gut, und das Gericht wurde toll abgeschmeckt, wenn auch vielleicht etwas zu wenig scharf. Leider aber vergab man das Ausgezeichnet mit zwei kleinen Flachsen im Fleisch, die man sorgfältiger hätte entfernen müssen. Daher gibt es auch „nur“ ein „SEHR GUT“ (4), weil geschmacklich TOP. Der Reis dazu war tadellos.

➨ „Knusprige Ente nach Szechuan-Art“ (EUR 9,30)
Eine wirklich sehr knusprige Ente mit saftigem Fleisch und tollem Geschmack wurde serviert. Gebettet wurde die Ente auf einem wunderbar bissfestem Gemüse gepaart mit einer würzig-scharfen Sauce – kein „Witwenmacher“, aber tatsächlich scharf-pikant. Leider trübten aber auch hier ein Krusperl sowie ein paar recht fette Stücke den ausgezeichneten Genuss. Geschmacklich hätte ich in diesem Rahmen ebenfalls gerne ein Ausgezeichnet gegeben, so aber bleibt mir nur ein sehr gutes „GUT“ (3) zu geben, weil einfach gleich zwei unnötige, aber grobe Schnitzer, eigentlich eher Schlampereien in der Küche fabriziert wurden. Der Reis dazu war wieder tadellos.

➨ „Gebratene Nudeln mit Gemüse“ (EUR 7,00)
Die beste Tochter von allen war einfach begeistert vom Geschmack, von der Konsistenz der absolut nicht verkochten Nudeln sowie von dem sehr knackigen Gemüse, das jedoch in der Relation zur Nudelmenge zu gering dimensioniert ausfiel. In Summe aber gibt sie trotzdem ein glattes „SEHR GUT“ (4) für dieses sehr schmackhafte Nudelgericht.

➨ „Im Tortenteig gebackenes Eis“ (EUR 3,60)
Hier in der nicht flambierten Variante präsentiert, jedoch mit etwas Likör und Honig getränkt. Es schmeckte uns beiden einfach „GUT“ (3), aber eben nicht außergewöhnlich und das Flambieren fehlte uns einfach.

29 Punkte für insgesamt 8 Speisenbewertungen ergeben im Durchschnitt 3,625 Punkte und daher gerundet noch ein „SEHR GUT“ (4), das rein geschmacklich definitiv völlig verdient ist. Das „Ausgezeichnet“ wurde allerdings von der da und dort schlampigen Küche recht fahrlässig „vergeigt“.

Dem Ambiente gebe ich ein glattes „GUT“ (3), weil ich gegen den „Retro-Stil“ absolut nichts habe, im Gegenteil ist er mir sogar sehr sympathisch. Die Kleidung riecht jedoch sehr stark nach Küchendunst, wenn man im Raucherbereich gesessen hat, und die Sanitäranlagen sind auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Natürlich gibt es hier Warmhaltestövchen und die klassische Menage mit Sojasauce und Chilipaste à la Sambal am Tisch.

Für die bei allen Besuchen stets lächelnde und sehr nette weibliche Servicekraft, die auch immer interessiert war, wie es geschmeckt hatte, gebe ich in diesem Rahmen gerne ein „SEHR GUT“ (4). Ja, manchmal war man von der Unmenge an Bestellungen (per Telefon / Internet) etwas überfordert, aber dem sehe ich im „Kung Fu“ gerne nach, ist man doch erst in den Anfängen. Dass man im „Kung Fu“ offensichtlich vom Zustell- / Abholgeschäft lebt, kann man bei jedem Besuch nur nachvollziehen - kaum Gäste im Lokal aber permanenter Bestelleingang per Telefon und Internet.

Fazit: das „Kung Fu“ ist ein sehr unkompliziertes und ebenso sympathisches, asiatisches Restaurant, in dem man sich noch spürbar um den Gast bemüht. Es ist zwar in der Werbung bereits von einem Buffet die Rede, jedoch ist dieses noch nicht aktiv, da man die gesamte Buffetanlage defekt vom Vorgänger übernommen hat. Die Küche kocht wirklich sehr schmackhaft, gut gewürzt und frisch, leistet sich aber doch leicht fahrlässige und unnötige Schwächen in der Zubereitung. Das Preis- / Leistungsverhältnis ist durchaus gut und für das Gebotene preiswert, die weibliche Servicekraft ist äußerst zuvorkommend und fast schon herzig. Leider nimmt man derzeit, nicht ganz zeitgemäß, noch keine Kartenzahlung entgegen, weder Kredit- noch Bankomatkarten. Obligat zu erwähnen, dass mit der Rechnung auch stets ein Pflaumenwein, den wir halt bisher immer ablehnten, gereicht würde. Die Wiederholungsgefahr ist für uns sehr hoch, und ich empfehle das Lokal gerne, so man in der Nähe ist.Weniger anzeigen

L'Osteria

Am Hauptbahnhof 1 (EG 152), Wien 1100
L'Osteria 1100 Hbhf - VisitenkarteL'Osteria 1100 Hbhf - VisitenkarteL'Osteria 1100 Hbhf - Lokalaußenansicht
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Unkompliziert, leger und stabile Küchenleistung...
SpeisenAmbienteService
28. Okt 2014
Mit der Eröffnung des „Hautbahnhof Wien“ am 10. Oktober 2014 wurde auch eine neue Filiale der „L’Osteria“ eröffnet. Direkt an der Ecke, an der Gürt...MehrMit der Eröffnung des „Hautbahnhof Wien“ am 10. Oktober 2014 wurde auch eine neue Filiale der „L’Osteria“ eröffnet. Direkt an der Ecke, an der Gürtel, Sonnwendgasse, Favoritenstraße sowie Laxenburger Straße unter der Durchfahrt Südtiroler Platz zusammenlaufen, hat sich das Lokal im neuen Hauptbahnhofgebäude eingemietet. Davor, am leider wieder ausschließlich mit Asphaltplatten gestalteten Platz, befindet sich ein kleiner Gastgarten mit ein paar Tischen und Sonnenschirmen.

Ja, natürlich ist die „L’Osteria“ ein Ristorante an einem Bahnhofsgelände und natürlich ist die „L’Osteria“ auch eine Art Systemgastronomie, aber das weiß man im Vorhinein und daher gibt es diesbezüglich von mir keinerlei Abzüge beim Ambiente. Hinter den österreichischen Filialen der „L’Osteria“ steht die Salzburger Gesellschaft „Alpin Gastronomie GmbH – Salzburg“. In der „L’Osteria“ wird stets frisch gekocht, der Gast wird bedient und muss sich nicht die Speisen selbst irgendwo abholen. Somit ist die „L’Osteria“ ein vollwertiges Ristorante bzw. eine vollwertige Pizzeria.

Wir haben noch bei keinem Besuch reserviert, kamen aber immer außerhalb der Hauptzeiten und erhielten bei jedem Besuch den gewünschten Tisch. Auch wurden wir bei jedem Besuch noch sehr freundlich und herzlich in Empfang genommen, man fühlte sich sofort sehr willkommen.

Direkt nach dem Eintreten in das Lokal befinden sich eine recht große und moderne Schank, große, rote Hängeleuchten und die teils „loungeartige“ und teils „bistrotartige“ Möblierung – ein großer Bildschirm signalisiert die Abfahrtszeiten der Züge vom Hauptbahnhof. Im hinteren Bereich, ebenfalls recht hell, freundlich und einladend, stehen dann eher die klassischen Speisetische mit sehr bequemen Sesseln, die gut gepolstert und breit sind. Sehr bequeme Sitzbänke mit extra Sitzpölsterchen da und dort ergänzen das Interieur. Hier wurden die Möbeln in Naturfarben gewählt – braun, sand- und schlammfarben. Die Zweier-Tische sind leider auch in der „L’Osteria“ eher minimalistisch, besonders bei den hier angebotenen Pizzagrößen.

Im hinteren Bereich befinden sich eine „Brotstelle“, die „Panificio“ (= Bäckerei oder Backstube), in Form einer großen Anrichte mit in Regalen gelagerten, großen Weißbrotwecken sowie die offene Pizzaküche mit einem Steinofen, der aber leider elektrisch betrieben wird. Es ist immer wieder schön, einem Pizzaiolo, der sein Handwerk versteht, bei der Arbeit beobachten zu können. Mit buntem, farbigem Fensterglas wurde eine optische Abtrennung zur teilweise offenen Küche gestaltet. Mittig im Lokal befindet sich eine Kühlvitrine mit den klassischen „Antipasti“-Angeboten – gebratenes Gemüse, Meeresfrüchte, etc.

Zu trinken hatten wir bisher „Paulaner Weisse alkoholfrei“ (EUR 3,80 / 0,5l), ein sehr gutes alkoholfreies Bier, ein „Seidel Helles“ (EUR 2,50 / 0,33l), einmal „Pago Pfirsich mit Leitungswasser“ (EUR 3,30 / 0,5l), einen „Eistee Zitrone“ (EUR 3,30 / 0,5l), einen „Cappuccino“ (EUR 2,50) sowie diverse „Espresso Doppio“ (EUR 2,50). Alle Getränke waren immer tadellos, der Kaffee der Marke „ANDRASCHKO Kaffeemanufaktur Berlin“ war stets ausgezeichnet und hat als Edel-Kaffee in Deutschland bereits „Kultstatus“ ([Link]). Generell stellt man in der „L’Osteria“ fest, dass die Getränke erfrischend leistbar sind, speziell die günstigen Kaffee-Angebote.

Zu den Speisen wurde bei allen Besuchen eine sehr gute Menage, bestehend aus gutem, nativem Olivenöl, dunklem Balsamico, Meersalz aus Italien und einer Pfeffermühle gereicht. Bei Bedarf gibt es natürlich auch Parmesan, der zwar vorgerieben, aber immer frisch und saftig war. Lobenswert auch, dass bei den Pizze weder Knoblauchrand noch Oregano angeboten werden – das wäre in Italien auch verpönt. Die „L’Osteria“ hat keinerlei Auszeichnungen oder Hauben, und genau in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau werde ich die Bewertung durchführen.

► „Vitello Tonnato“ (EUR 9,30):
Das Vitello wird hier umgekehrt serviert, Thunfisch-Creme unten und das Fleisch obenauf, was aber wiederum die tolle Fleischqualität zum Vorschein bringt. Ein zartes, rosafarbenes und sehr dünn aufgeschnittenes Kalbfleisch wurde mit einer fein abgeschmeckten „Tonnato“-Creme (vielleicht etwas zu mayonnaiselastig), frischem Rucola, Kapern und Parmesan serviert. Dazu reichte man ein Körbchen mit ausreichend viel Weißbrot, das vor allem auch Geschmack hatte – „SEHR GUT“ (4), sehr wenig nur am Ausgezeichnet vorbei.

► „Carpaccio di Manzo“ (EUR 8,80):
Ein unglaublich dünn geschnittenes aber trotzdem nicht zerrissenes Rinderfilet wurde serviert. Bei der Marinade war man für meinen Geschmack etwas zu zaghaft, jedoch konnte man ja nachwürzen. Die Fleischqualität und der Fleischgeschmack waren jedoch wieder wunderbar. Dekoriert mit frischen Cherrytomaten, frischem Rucola, bereits genanntem Weißbrot und gehobeltem Parmesan war dieser Gang eine Geschmacksfreude - „SEHR GUT“ (4).

► „Pizza Salami“ (EUR 8,00):
Ein 45cm-Wagenrad wurde für die beste Tochter von allen serviert. Diese Pizza besteht aus dem Standard-Pizzakäse, da die beste Tochter von allen leider keinen Mozzarella mag. Die Salami war sehr gut, dünn geschnitten und g’schmackig aber nicht aufdringlich vordergründig. Der Pizzateig hatte einen ausgezeichneten Geschmack und war ausreichend knusprig, der Rand vielleicht nicht ganz so aufgeplustert aber trotzdem schon auch flaumig. Ein glattes „GUT“ (3) für diese Pizza, weil nicht so außergewöhnlich.

► „Pizza Salsiccia Piccante“ (EUR 11,00):
Für den Pizzateig gilt bereits Geschriebenes, diese Pizza war aber definitiv um eine Klasse besser. Eine wunderbare, scharfe Peperoni-Salami, Mozzarella (Fior di Latte), frische und sehr süße Kirschtomaten sowie frisches Basilikum vervollständigten den wahren Genuss und daher gibt es für diese Pizza ein glattes „SEHR GUT“ (4).

► „Rigatoni Gorgonzola“ (EUR 7,80):
Herrlich einfach diese Pasta, etwas Schlagobers, Gorgonzola (vorzugsweise Gorgonzola Dolce Latte) darin schmelzen, Pasta „al dente“ darin schwenken, abschmecken und fertig. Herrlich! Die Rigatoni waren genau richtig al dente, gewünscht hätte ich mir nur einen kleinen Kontrastpunkt – ich nehme dafür gerne Honig oder mache manchmal Birnenmus dazu. In Summe aber ein glattes „SEHR GUT“ (4) in diesem Rahmen.

► „Penne Salsiccia“ (EUR 9,00 - Italienische Bratwurst, scharfes Olivenöl, Porrée):
Wieder ein Beispiel, wie man eine delikate Speise bloß aus zwei, drei erstklassigen Zutaten zaubern kann. Natürlich, bei Pasta gelingt das besonders gut, aber trotzdem war diese Speise ein Schulbeispiel. G’schmackige italienische Bratwurst, gutes „Olio di Peperoncino“, frischer Porrée und etwas Kochwasser von den Nudeln zurückbehalten – das alles vermengt, ergibt genau dieses wunderbare Gericht. Einfach, zugegeben, aber besser machen eben auch kaum möglich – „AUSGEZEICHNET“ (5). Redundant zu erwähnen, dass die Penne genau richtig am Punkt waren.

► „Spaghetti Ragù alla Bolognese“ (EUR 8,80):
Das Ragù nicht ganz mein Fall, mag ich es doch gerne etwas süßer. Es war aber kochtechnisch sehr gut gemacht, sehr gemüsig, pikant, nur das Betonen der Tomatensüße hatte mir doch sehr gefehlt. Dieses „Ragù alla Bolognese“ hatte aber sicher lange gekocht, denn das Faschierte war wunderbar weich und der Fleischgeschmack ging in die gesamte Sauce über. Die beste Tochter von allen meinte, „Papa, wie in Bibione!“ und daher gibt es ein glattes „SEHR GUT“ (4) – auch hier waren die Spaghetti genau auf dem Punkt.

► „Insalata Caesare“ (EUR 6,80):
Hier wurde der Salat mit Romanasalat, Knoblauchcroutons, Parmigiano Reggiano, und geheimnisvollem Ceasare-Dressing serviert. Das Dressing für einen „Caesard’s Salad“ hat zwei Musskomponenten: Sardellenfilets und nur ganz kurz gegarter Eidotter – damit wird dann mit Knoblauch, Zitronensaft, Olivenöl und Worcestershiresauce ein cremiges Dressing aufgeschlagen – wie bei einer Mayonnaise. Fast hätte man das auch hier erreicht, jedoch die Farbe ließ darauf schließen, dass vom Eidotter relativ wenig verarbeitet wurde. In Summe war der knackige Salat ganz O.K., den Knoblauch im Dressing sollte man aber niemals mit Knoblauchcroutons ersetzen – daher gibt es in Summe auch nur ein gutes „MÄSSIG“ (2).

► „Tiramisu“ (EUR 4,80):
Das Tiramisu war handwerklich völlig in Ordnung – keine Biskotten sondern Savoiardi wurden hier verarbeitet. Die Mascarponecreme war sehr harmonisch und luftig leicht. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für ein Tiramisu „außer Haus“.

► „Piccolo Duetto“ (EUR 3,50):
Bei diesem Dessert kann man 2 Süßspeisen aus Tiramisù, Crema di Fragola oder Panna Cotta wählen. Das Tiramisu war eine Klasse schlechter wie das alleinige Pendant, die Panna Cotta war gut, aber mehr auch nicht. „Panna cotta“ = gekochte Milch, gekochtes Obers – dieses Dessert lebt von sehr wenigen Zutaten, eine davon ist beste Vanille. Die gab es hier nicht, geschmacklich war die Vanille zu schmecken, jedoch war kein einziger Punkt von der guten Vanille zu sehen – ergo wurde keine echte Vanille verarbeitet. In Summe daher leider nur „MÄSSIG“ (2).

36 Punkte für 10 Speisenbewertungen ergeben im Durchschnitt 3,6 Punkte und daher gerade noch ein „SEHR GUT“ (4), wobei man darüber hinaus festhalten sollte, dass die Getränke sehr gut waren und vor allem sehr konsumentenfreundlich verrechnet wurden.

Für das Ambiente gebe ich gerne ebenfalls ein „SEHR GUT“ (4) – wer in der „L’Osteria“ Haubenküche oder Umgarnen erwartet, ist sowieso falsch am Platz. Was mir nicht gefällt ist die Tatsache, dass die Teller der angebotenen Pizzagröße nicht entsprechen. Wenn man 45cm-Pizza anbietet, dann sollte der Teller dementsprechend groß sein – ich hasse Essen, das am „Tisch liegt“, auch wenn man diesen Umstand mit Einmal-Papiersets zu umgehen versucht. Was aber toll ist, man bietet endlich einmal sehr gute Pizzamesser („Picard & Wielpütz“), die den Namen auch verdienen. Natürlich ist auch noch alles neu und unverbraucht, trotzdem sieht man aber das Personal während Leerläufen permanent putzen. Die Sanitäranlagen sind TOP gepflegt, die Beschriftung ist originell, der Italienischkurs auf den Toiletten weniger, kennt man das doch bereits vom „eatalico“.

Für den Service gebe ich gerne auch ein „SEHR GUT“ (4), weil hier so viele Nachwuchskräfte am Werk sind – ich mag das sehr. Bisher waren alle Servicekräfte ausgesprochen nett und sehr zuvorkommend. Dem übertriebenen, italienischen Gehabe, das sehr aufgesetzt und per Seminar eingebläut an den Gast kommt, sehe ich nach.

Fazit: ich empfehle die „L’Osteria“ für einen unkomplizierten und angenehmen italienischen Genuss unbedingt. Bei den Pizze sollte man sich für die „Partnervariante“ entscheiden (je eine halbe Pizza pro Person). Jede Pasta, egal welche Sorte, war stets auf den Punkt „al dente“ gegart – TOLL. Schade nur, dass man keinen „Mozzarella di Bufala“ im Programm hat. Abwechslungsreich gestaltet sich aber die Wochenkarte mit saisonalen Empfehlungen. In Summe ist das Preis- / Leistungsverhältnis in der „L’Osteria“ für Speisen und Getränke wirklich sehr gut. Wir kommen sicher immer wieder – schnell, unkompliziert und gut.Weniger anzeigen

Brückenwirt

Unter-Laaer Straße 27, Wien 1100
Brückenwirt - VisitenkarteBrückenwirt - LokalaußenansichtBrückenwirt - Lokaleingang Gastgarten
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Eine alteingesessene Institution in Favoriten...sehr verlässlich!
SpeisenAmbienteService
24. Okt 2014
Der „Brückenwirt“, eine alteingesessene Unterlaaer Institution und schon seit den 50er-Jahren bereits im Familienbesitz. Die Lage, direkt an der Li...MehrDer „Brückenwirt“, eine alteingesessene Unterlaaer Institution und schon seit den 50er-Jahren bereits im Familienbesitz. Die Lage, direkt an der Liesingbachbrücke, ist gar nicht so schlecht wie man denken würde, die Buslinien 17A oder 271 halten direkt vor dem Lokal. Sollte es aber auch einmal für die Öffis zu spät werden, so bietet der „Brückenwirt“ auch Gästezimmer an.

1999 erfolgte eine Totalrenovierung des Lokals, 2009 wurde dann noch der Wintergarten dazu gebaut. Direkt vor dem Lokal befindet sich ein kleiner, in unmittelbarer Nähe auch noch ein großer, beleuchteter, hauseigener Parkplatz. Einen kleinen Gastgarten gibt es direkt vor dem Lokal (straßenseitig) und einen größeren, mit ruhiger Lage, hinter dem Lokal, genannt die „Alm“. Im Sommer wird auch noch zusätzlich ein „Schupfen“ im Gastgarten geöffnet, der es erlaubt, wind- und wettergeschützt im Freien zu sitzen.

Empfangen wurden wir von zwei sehr netten Servicekräften, und wir konnten uns den Platz aussuchen. Unmittelbar rechts geht es in den wirklich gelungenen und hellen Wintergarten (Raucher), hinten rechts in den sehr gut abgetrennten Nichtraucherbereich, und linker Hand tritt man in den Schankraum ein (ebenfalls Raucher). Der besten Ehefrau von allen zuliebe nahmen wir im sehr spärlich besetzten Schankraum unsere Plätze ein. Viel helles Holz, massive Stühle mit Herzerl in der Rückenlehne und gemütliche Holzbänke vermitteln irgendwie fast schon Stuben- oder Hüttenambiente - gemütlich, urig und zünftig. Unterstrichen wird das Ambiente noch durch die sehr ansprechende, selbst gestaltete Ziegelbar. Ein hoher Wohlfühlfaktor zum längeren Verbleib oder gar zum „Versumpern“ ist also gegeben.

Am Tisch stehen bereits Besteck und Servietten in einem Krug, eine Menage mit flüssiger Suppenwürze sowie ein Werbeaufsteller „Mayer am Pfarrplatz – Gemischter Satz“ parat. Der Blick in die, im positiven Sinn, nicht überladene Speisekarte enthüllt die klassischen Gerichte der Wiener Küche bzw. Österreichische Schmankerl wie zum Beispiel diverse Rostbratenvariationen. Natürlich ist das Angebot, wie für ein klassisches Wirtshaus üblich, sehr fleischlastig und deftig. Ein paar fleischlose Speisen (gebackener Emmentaler, gebackenes Gemüse,…) findet man aber trotzdem auch. Der „Brückenwirt“ ist ein g’standenes Gast- bzw. Wirtshaus, keinerlei Auszeichnungen oder Hauben besitzend, daher findet die Bewertung natürlich auch auf diesem Lokalniveau und in diesem Rahmen statt.

Zu trinken hatten wir ein „Beck's Blue Alkoholfrei“ (EUR 3,40 / 0,5l), ein Seidel „Brückenbräu“ (EUR 2,70 / 0,33l – Brauerei Weitra), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,30 / 0,5l), eine wohlschmeckende „Melange“ (EUR 2,70) sowie einen guten „Espresso Doppio“ (EUR 3,10) von Segafredo – alle Getränke waren ohne Fehl und Tadel.

► „Frittatensuppe“ (EUR 2,70):
Zu sehr günstigem Preis wurde hier ein wirklich tadelloses Süppchen serviert – kräftig, Fettaugen beinhaltend und dunkelgoldfarben. Die hausgemachten Frittaten waren etwas breit dafür aber auch angenehm kurz geschnitten und sehr flaumig. Ein glattes „SEHR GUT“ (4) für die beiden Suppen.

► „Gebackener Emmentaler mit Preiselbeeren“ (EUR 7,30):
Der Emmentaler war von einer sehr guten und g’schmackigen Sorte, nicht einer dieser geschmacksneutralen „Gummikäse“. Brav paniert und gut abgetropft hätte er aber etwas dunkler sein dürfen – hier siegte wohl die Angst vor dem Auslaufen. Eine sehr üppige Menge an Preiselbeeren wurde dazu gereicht. Auch bei der extra bestellten „Hausgemachten Sauce Tartare“ (EUR 1,20) wurde endlich einmal nicht gegeizt und eine sehr ordentliche Portion serviert – Bravo, weil so selten der Fall und darüber hinaus auch noch sehr gut gemacht. Der separat dazu bestellte „Erdäpfel-Mayonnaise-Salat“ (EUR 3,70) war brav und hausgemacht, aber etwas zu mayonnaiselastig. In Summe gibt es daher für diesen Gang, in diesem Rahmen ein glattes „GUT“ (3), toll aber, dass man endlich einmal mehr als ausreichend Sauce und Preiselbeeren servierte.

► „Wiener Schnitzel vom Schwein mit gemischtem Salat“ (EUR 6,30 - kleine Portion):
Ein sehnen- und flachsenfreies Schnitzel wurde knusprig paniert und gut abgetropft serviert. Sehr schmackhafte und gute Fleischqualität und ein, für eine Kinderportion, ausreichend großes Schnitzel fand sich am Teller. Der dazu servierte gemischte Salatteller, ein Wirtshausklassiker mit Gurken-, Erdäpfel-, Mais-, Kraut- und grünem Salat, war sehr gut mariniert und von der Menge her sehr großzügig dimensioniert. In Summe ein „SEHR GUT“ (4) für diesen Gang.

► „Budapester Cordon Bleu“ (EUR 9,90 - gefüllt mit Senf, Bauchspeck, Paprika, Zwiebel):
Auch dieses Schweinsschnitzel wurde sehr gut paniert und sehr gut abgetropft. Die Füllung war ausgezeichnet und würzig-rauchig. Vollendet mit der Süße der Zwiebel, der Würze von Senf und süßem Paprikapulver wurde dieses „Budapester“ zu einem echten Genuss. Sehr saftig natürlich insbesondere durch den Speck – „AUSGEZEICHNET“ (5) in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Der gemischte Salat dazu, wie bereits beschrieben. Die extra dazu bestellten „Pommes Frites“ (EUR 2,70), geteilt mit der besten Tochter von allen, waren knusprig und goldgelb frittiert.

► „Eispalatschinken“ (EUR 5,90):
Auch das Dessert wurde in sehr großzügiger Menge serviert. Die Palatschinken natürlich hausgemacht, das Vanilleeis erwartungsgemäß nicht. Dafür aber wurde mit echtem Schlagobers garniert. Ein glattes „GUT“ (3).

Für die Speisen, 19 Punkte für fünf bewertete Speisen, gibt es im Durchschnitt 3,8 Punkte und daher ein „SEHR GUT“ (4), das ich in diesem Rahmen, der „Brückenwirt“ ist ein typisches Wirtshaus fernab der hohen Kochkunst, für völlig gerechtfertigt halte.

Auch beim Ambiente möchte ich gerne ein „SEHR GUT“ (4) geben, ein sauberes, gemütliches und gepflegtes Gasthaus, das ist der „Brückenwirt“. Urig und für längeres Verweilen einladend – mehr kann man sich von einem „Wirt’n“ nicht wünschen. Der Sanitärbereich ist recht sauber und gepflegt, wenn auch nicht unbedingt am neuesten Stand. Der Vorraum zu den Toiletten ist sehr nett gestaltet, allerdings ist für den Gang zu den Sanitäranlagen jeweils eine Stufe zu bewältigen.

Der Service agierte während des gesamten Besuches freundlich, sehr nett und aufmerksam. Nicht zu leger, aber auch nicht gelackt – das würde hier aber sowieso nicht passend wirken. Stets wurden wir nach unserer Zufriedenheit gefragt, etwaige Änderungswünsche wurden ohne Probleme entgegengenommen, und daher gebe ich auch hier, für ein Wirtshaus, ein „SEHR GUT“ (4).

Fazit: für ein gemütliches „Zusammenhocken“ bei gutem Bier, Wein und Essen zu moderaten Preisen ist der „Brückenwirt“ äußerst empfehlenswert, wenn er auch etwas abseits, in der Peripherie von Wien, liegt. Für Feiern oder geschlossene Gesellschaften jeglicher Art ist man beim „Brückenwirt“ bestens gerüstet – egal ob im Winter oder im Sommer. Im Angebot stehen auch saisonale Angebote wie „Martini-Gansl“ (vom 05.-30. November 2014), täglich drei Mittagsmenüs (Mo – Fr von 11:00h – 14:00h – nur werktags) sowie die „Wiener Auster“ = Weinbergschnecken. Leider gibt es in dem sonst gelungenen Internetauftritt keine Speisekarte im Detail. Eine echte Empfehlung für eine deftige und sättigende, vor allem aber auch gemütliche Zusammenkunft gibt es von mir für den „Brückenwirt“ definitiv. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist äußerst erfreulich, einen etwaigen Termin zur Bestimmung der Cholesterinwerte, am Tag darauf, sollte man aber unbedingt verschieben.Weniger anzeigen

Zum Werkelmann

Laaer Wald 218, Wien 1100
Zum Werkelmann - PostkarteZum Werkelmann - VisitenkarteZum Werkelmann - Zwei Schilcher-Sturm
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Unkompliziert, leger und stabile Küchenleistung...
SpeisenAmbienteService
21. Jul 2014
Mitten im nicht nur bei Favoritnern sehr beliebten „Erholungsgebiet Laaer Wald“, genauer in einem Teil davon, dem „Böhmischen Prater“, liegt das He...MehrMitten im nicht nur bei Favoritnern sehr beliebten „Erholungsgebiet Laaer Wald“, genauer in einem Teil davon, dem „Böhmischen Prater“, liegt das Heurigen-Restaurant „Zum Werkelmann“. Wie der Name schon verspricht, darf man sich hier gute und auch deftige Kost, nicht jedoch kulinarische Höhenflüge, Gourmetküche oder ein dem Gast „streichelndes und umgarnendes“ Servicepersonal erwarten. Hier geht es um Gemütlichkeit, Zusammenhocken, Plaudern, Essen und Trinken und das, wenn möglich, mit der ganzen Familie. Einfach einmal die Seele baumeln lassen und dem Großstadtdschungel entfliehen ohne die Großstadt aber je verlassen zu haben.

Der „Böhmische Prater“ ist übrigens erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Grundstein war die Entwicklung eines ersten Ausflugsgasthauses aus der ursprünglichen Werkskantine der Wiener Ziegelwerke am Laaer Berg. Die meisten Arbeiter der Ziegelwerke stammten aus den damaligen Kronländern, Böhmen & Mähren, daher auch der Name „Böhmischer Prater“. Vom „gelernten“ Wiener wurden diese Personen auch liebevoll „Ziaglbehm“ genannt. Stetig entwickelte sich, nach ursprünglich nur ein paar Schaustellerfamilien, ein echter Vergnügungspark – damals ebenfalls noch in fester Hand der Böhmen und Mähren. Der „Böhmische Prater“ wurde im zweiten Weltkrieg völlig zerbombt und in den Nachkriegsjahren wieder zu dem aufgebaut, was er vorher war und wie er sich annähernd auch heute noch präsentiert.

Bereits um die Jahrhundertwende war der „Zum Werkelmann“ als „Gasthaus Hutter“ genau an diesem Ort bekannt. Von 1958 – 1986 war das Lokal dann geschlossen, und 1987 wurde es von der Familie Geissler, Nachfahren der Familie Hutter, wieder zum Leben erweckt sowie umfangreich renoviert. Also ist der „Zum Werkelmann“ durchaus eine Gaststätte mit einer sehr langen Familientradition – Chef ist derzeit Wolfgang Geissler.

Vor dem Lokal befinden sich zahlreiche, fast schon unübersichtlich viele Angebotstafeln mit diversen Empfehlungen. Gleich neben dem Eingang in den Gastgarten befindet sich rechts der rotierende Vertikalgrill für Stelzen und Grillhuhn. Mir persönlich ist es egal, ob Grillhuhn und Surstelze auf ein und demselben Grill gegart werden, für Moslems aber zum Beispiel ist das natürlich völlig ungeeignet. Wie es sich für ein Heurigen-Restaurant gehört, wird neben dem Á la carte-Speisenangebot, Gebackener Leberkäse, Surschnitzel, Gebackener Emmentaler oder Camembert, Blunzenpfanne, Grillhendl, Surstelze und Co, auch kaltes und warmes Buffet offeriert. Zu finden sind am Buffet natürlich alle Klassiker wie Kümmelbraten, Fleischlaberl, diverse Aufstriche, diverse Salate und auch hausgemachte Mehlspeisen.

Das Lokal selbst ist sehr rustikal und, bedingt durch ein Sammelsurium an originellen Tafeln und Bilder, äußerst heimelig und sympathisch. Offensichtlich hat man eine hohe Affinität zur ehemaligen „Ankerbrot“-Manufaktur, sei es durch alte Reklametafeln, Fotos aus der Fabrik oder auch Aufnahmen vom damaligen Werks-Fußballverein „KSV Ankerbrot“ - die Ankerbrot-Fabrik im 10. Bezirk war ja auch nicht weit weg (Absberggasse). In jedem Fall präsentiert sich das „Zum Werkelmann“ durchaus gemütlich, und man kann sich längeres Verweilen in netter Runde durchaus vorstellen. Die sehr massiven und schweren Holzbänke, -stühle und –tische aus hellem, freundlichem Holz unterstützen das auch überdies. Ein riesiger und sehr schöner Gastgarten mit einem recht großen Erlebnis-Kinderspielplatz bietet den lieben Kleinen viel Bewegungsfreiraum, und außerdem kann man den Spielplatz von vielen Tischen aus sehr gut einsehen bzw. beobachten – die „Kirsche auf der Torte“ ist natürlich der hauseigene Streichelzoo mit einem irrsinnig herzigen Schweinchen.

Zu trinken hatten wir „Gösser Naturgold Alkoholfrei“ (EUR 3,80/0,5l), einen „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,60/0,5l) sowie einen „Großen Mocca (EUR 4,00). Die Getränke waren tadellos, der Mocca ein Wirtshaus-Durchschnitt, also leider eher schlecht denn gut.

Zweimal die „Nudelsuppe“ (EUR 2,80 - Tagessuppe) – die Suppe hatte sehr schöne Fettaugen, was auf ordnungsgemäße Fertigung schließen lässt, und genau so hatte sie auch geschmeckt, kräftig, nicht überwürzt und sehr gut. Nudeln waren auch recht großzügig vorhanden. Warum die Suppe mit EUR 2,80 verrechnet wurde, angeschrieben war die Tagessuppe mit EUR 2,50, weiß ich nicht mehr. Je glücklicher und zufriedener der Mensch, desto weniger fällt es ihm auf. Trotzdem gibt es für das schmackhafte Süppchen ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Gebackenen Hühnerstreifen auf Blattsalat mit Knoblauchsauce“ (EUR 7,80) – der besten Tochter von allen zuliebe wurde die Sauce auf eine sehr gute und hausgemachte Sauce Tartare getauscht. Eine außerordentlich große Portion an frischen und noch saftigen Hühnerfilet-Streifen wurde serviert. Sehr gut und knusprig paniert, in tiefem Fett gebacken und danach ausgezeichnet abgetropft. Der Blattsalat war frisch, knackig und nach Salat schmeckend - war es doch endlich einmal kein Eisbergsalat sondern ein gutes „Häupel“. Die Sauce, wie gesagt hausgemacht, sehr gut und halt in einem Plastik-Schälchen serviert, was ich aber bei diesem Lokalgenre als nicht erwähnenswert finde. In Summe ein glattes SEHR GUT.

Einmal den „Gebackenen Camembert mit Sauce Tartare und Preiselbeeren“ (EUR 7,80) – ganze sechs Ecken von einem g’schmackigen Camembert wurden serviert – hausgemacht, versteht sich. Sehr gut und sorgfältig paniert und gut vom Frittier-Fett abgetropft, lief einem der Käse beim Anschnitt eines Stückes bereits entgegen. Ebenfalls ein glattes SEHR GUT für eine sehr sättigende Portion. Sauce Tartare, wie beschrieben, Preiselbeeren aus dem Glas.

Für die Speisen gibt es daher in Summe ein glattes SEHR GUT auf diesem Lokalniveau und für dieses Lokalgenre. Hier wird ehrlich und g’schmackig, natürlich auch deftig gekocht. Selbst die Saucen sind allesamt hausgemacht, ebenso wie die meisten Mehlspeisen.

Auch für das sehr stimmige und die Erwartungen hier voll erfüllende Ambiente gebe ich gerne ein SEHR GUT in diesem Rahmen. Gemütlich, nett und mit hohem Wohlfühlfaktor, das ist der „Zum Werkelmann“ durchaus. Die Sanitäranlagen sind eher nüchtern steril dafür aber auch sehr gepflegt.

Für den Service gebe ich gerne ein GUT, jedoch werden in diesem Lokal nur die Getränke „normal“ vom Service aufgenommen und serviert. Speisen, auch bei á la carte, müssen beim Buffet selbst bestellt und sofort bezahlt werden – serviert werden die Speisen natürlich schon (außer Buffet). Ich finde das System, wenn man á la carte isst, nicht besonders sympathisch und eher umständlich.

Fazit: von mir gibt es für den „Zum Werkelmann“ eine glatte Empfehlung. Verbindet man den Lokalbesuch noch mit einem Spaziergang im Erholungsgebiet oder mit einer Visite des „Böhmischen Praters“, dann ist einem ein recht hoher Erholungsfaktor mitten in Wien gewiss. Es wir gut gekocht, und man kocht vor allem selbst. Für diverse Feiern etc. gibt es jedenfalls separate Räumlichkeiten wie zum Beispiel ein uriges, gemütliches und heimeliges Extra-Stüberl. Ein klassischer oder echter Heuriger ist das Lokal natürlich nicht, aber das will der „Zum Werkelmann“ ja auch gar nicht sein. Wir kommen, wie schon in der Vergangenheit, sicher immer wieder. Tolles Preis-/Leistungsverhältnis!Weniger anzeigen

Panoramaschenke

(1)
Filmteichstraße 5, Wien 1100
Panoramaschenke - Visitenkarte 01Panoramaschenke - Visitenkarte 02Panoramaschenke - Lokaleingang
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet! Den gehobenen Preis wird es nicht gerecht...
SpeisenAmbienteService
17. Jul 2014
Ja, die gute alte „Panoramaschenke“ – eine wahre Institution in Favoriten, wenn es um festliche Familienfeiern oder gediegenes Familienessen ging. ...MehrJa, die gute alte „Panoramaschenke“ – eine wahre Institution in Favoriten, wenn es um festliche Familienfeiern oder gediegenes Familienessen ging. Bereits 1974 wurde das Lokal am nordöstlichen Rand des Kurparks Oberlaa, früheres WIG-Gelände („Wiener Internationale Gartenschau 1974“), errichtet und damit dürfte die Familie Eitljörg, wohl ein goldenes Näschen gehabt haben. Viele Ausstellungsgelände oder Olympiaparks verwaisten nach der jeweiligen Veranstaltung, nicht so der Kurpark Oberlaa, eine nach wie vor extrem beliebte Freizeitoase der Bevölkerung in und um Favoriten. 1995 wurde das Lokal dann recht umfangreich umgebaut und erweitert.

Im Familienbesitz sind mittlerweile ein Hotel, eine Pension, das Restaurant „Panoramaschenke“ und das Ristorante „Don Alfredo“ – der Filmteich ist also offensichtlich in fester Hand von Eitljörg, was ich persönlich immer eher negativ empfinde, da es keine natürliche und echte Konkurrenz gibt, wo Nachfrage und Angebot die Qualität bestimmen, und nicht der Monopolismus herrscht.

Vor dem Hotel gibt es ein paar hauseigene Parkplätze, mehr davon in der Filmteichstraße – also relativ problemlos die Anfahrt mit dem Auto. Wer gerne etwas Alkohol trinkt, hat auch den Bus der Wiener Linien direkt vor der Haustüre.

Ein kleines, aber nettes Foyer, wo diverse Speisenangebote angepriesen werden, muss man noch durchschreiten, vorbei an der großen Schank und auch noch durch die sehr großen Gasträume hindurch in den Gastgarten (bei Schönwetter natürlich). Bereits an dieser Stelle möchte ich bemerken, drinnen möchte ich nicht so gerne sitzen. Hier präsentieren sich die Gasträume des Lokals mehr als die für ein Hotel so typischen, nüchternen Speisesäle, denn als gemütliches Restaurant. Ein langer Tisch ist besonders schön eingedeckt, das dürfte wohl der „Schautisch“ sein, findet man doch genau dieses Szenario immer und überall im Internet, wenn es um die Panoramaschenke geht. Ein Speisesaal wurde in einem Wintergarten geschaffen, aber trotzdem ist es ein „Speisesaal“. Auch das Interieur ist auffallend nicht mehr zeitgemäß sondern eher „überwutzelt“ – 1995 ist halt auch schon fast 20 Jahre her…

Den Gastgarten, der in einen Gastgarten und einen Biergarten (rustikaler) zweigeteilt ist, finde ich jedoch sehr adrett und gemütlich. Riesige, wirklich riesige Sonnenschirme beschatten den Gastgarten, im Biergarten verrichtet diese Arbeit eine riesige Markise. Zur Auflockerung im Gastgarten ein Wasserspiel, das aber eigentlich unter tags völlig untergeht, vielleicht ist es erst bei Dunkelheit durch die Beleuchtung aparter.

Die Speisekarte, flugs durch einen außerordentlich netten Kellner gebracht, verheißt üppige, lukullische Genüsse quer durch die Küchen von Wien, Österreich und Böhmen. Die „Panoramaschenke“ hat keinerlei Auszeichnungen oder Hauben, die Preise sind aber für ein Restaurant in Favoriten definitiv etwas gehoben – daran wird natürlich auch die Qualität von mir gemessen.

Zu trinken hatten wir „Clausthaler Alkoholfrei“ (EUR 4,00) – zwecks „Erinnerung“ wenigstens im „Budweiser“-Glas, aber leider das wohl schlechteste aller alkoholfreien Biere, zwei „Eistee Leitungswasser“ (EUR 2,90/0,5l), Leitungswasser wird nicht extra verrechnet, sowie einen grenzwertig schmeckenden „Doppelten Espresso“ (EUR 3,90) vom Meinl.

Einmal die „Eierschwammerl-Cremesuppe“ (EUR 4,80) – diese war jetzt optisch nicht der Renner und auch zu stolzem Preis (gute 66,- ÖS, dafür hätte man früher die Wirtsleut‘ wohl durchs Dorf gejagt), aber sie war geschmacklich sehr gut. Die Eierschwammerl wurden nicht zu Tode püriert, es waren durchaus auch noch Stückchen vorhanden. Nicht zu sehr eingedickt, nicht zu viel Obers, eine durchaus erfreuliche Suppe, die ein SEHR GUT verdiente.

Einmal die „Grießnockerlsuppe“ (EUR 3,90) – eine sehr brav gefertigte Rinderbouillon, die den Namen auch zu recht trug. Etwas zu lind, aber trotzdem offensichtlich mit Knochen, Fleisch und Wurzelwerk gut angesetzt. Das Grießnockerl offensichtlich hausgemacht, flaumig, buttrig, passt. Die beste Tochter von allen war entzückt und daher ebenfalls ein glattes SEHR GUT.

Einmal die „Spaghetti Bolognese“ (EUR 8,50) – diese wurden als Hauptspeise bestellt, da sie sonst nur in der Kinderkarte angeboten werden. Daher gleich ein „Danke“, dass man hier auch flexibel genug ist, und der Dank der besten Tochter von allen ist dafür gewiss. Die Sauce Bolognese war tatsächlich recht gut, ganz offensichtlich gab man ihr auch die Zeit zum Einkochen, vermisst habe ich aber die klassische Stangensellerie – den Geschmack kann man nicht übergehen. Die Nudeln waren darüber hinaus völlig weich gekocht, keine Spur von „al dente“ und der Parmesan kommt hier aus dem Sackerl – leider nur ein MÄSSIG.

Einmal die „Gebackene Steinpilze mit Sauce Tartare“ (EUR 18,50 - Tageskarte) – eigentlich kosteten sie laut Tafel nur 17,50, es ist mir aber beim Bezahlen leider nicht aufgefallen. Also mehr als gute alte 250,- Schilling (ja, ich bin noch manchmal so ein schillingprüfendes Urgetier) für diese Speise zu verlangen, ist schon etwas frivol. Keinerlei Beilage dazu, außer einer, zugegeben hausgemachten aber auch völlig versalzenen und, wie fast immer, in maximal homöopathischer Menge dazu gereichten Sauce Tartare. Die Panier war gut, die Pilze gut abgetropft, aber auch ganze fünf Stück davon matschig-weich, also nicht mehr frisch. Ein glattes MÄSSIG.

Extra einmal den „Gemischten Salat“ (EUR 3,80) – der Salat präsentierte sich mit ganz guter, eher würziger Marinade und einer sehr kleinen Menge vom guten Kernöl - der Preis auch hier wieder stolz. Die Küchenarbeit war offensichtlich deutlich grobmotorisch: große Salatblätter und eine Tomatenscheibe dick, ungleichmäßig und natürlich mit Strunk geschnitten. Die Blattsalate waren jedoch frisch, keine schlechte Stelle, wie so oft, war zu finden. Trotzdem, um diesen Preis leider nur MÄSSIG.

Einmal die „Nougat-Nusstorte“ (EUR 3,70), die der besten Tochter von allen sehr gut schmeckte. Hausgemacht ja, nicht zu geil, sehr nussig – GUT aber nicht bemerkenswert oder gar günstig.

Einmal die „Variation von Böhmischer Desserts“ (EUR 7,80) – da hat man es mit mir wieder einmal nicht leicht, weil…originale „Böhmische Powidltascherl“ (hier aus Topfenteig) werden stets aus Kartoffelteig gemacht, wie ich von meiner Urgroßtante, einer altböhmischen Köchin, bereits als Kind lernen durfte – meine beste Tochter von allen war übrigens DER Star im Kindergarten, weil sie noch eine Ur-Urgroßtante hatte, aber das ist eine andere Geschichte. Auch die heute immer wieder gesehene „Nudelteig-Variante“ der Powidltascherl ist nicht original, dafür aber um einiges leichter. Darüber hinaus haben Nougat-Knödel ebenfalls keinerlei historische Verankerung in der „Böhmischen Küche“, sind aber stets ein “Renner“. Die Mohnnudeln waren jedoch sehr gut und original. Geschmeckt hatte alles, aber „Böhmische Desserts“ sehen halt etwas anders aus – ein gut gemeintes GUT.

Summa summarum gebe ich für die Speisen gerne ein wohlgesinntes GUT. Für die nicht ortsüblichen, gehobenen Preise erwarte ich mir dann aber auch gehobene Speisenqualität, die man hier allerdings nicht erfüllen kann. Zahlreiche hausgemachte Kuchen sowie Strudel (Apfel-, Topfen- und Mohnstrudel), Torten, Grammel-Pogatschen und sogar hausgemachtes Gebäck, das zweimal täglich frisch gebacken wird (z.B. XL-Salzstangerl), werden hier angeboten, was durchaus bemerkenswert ist, aber auch stets die Gefahr der in Summe nur Mittelmäßigkeit in sich birgt, weil man einfach zu viel will – genau so habe ich unseren neuesten Besuch in Summe wahrgenommen.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls ein GUT, weil für mich einfach ein schöner Gastgarten alleine, in einer nicht selbst geschaffenen schönen Umgebung (Kurpark), aber mit sehr wohl selbst geschaffenem Restaurant-Interieur aus vergangenen Tagen und in klassischem Hotel-Speisesaal-Stil, nicht für mehr reicht – ich würde nie in diesem Lokal drinnen sitzen wollen. Ja, die Lage ist wunderbar, hat einen hohen Erholungsfaktor mitten in der Stadt, einen Spielplatz gleich daneben, einen Streichelzoo in unmittelbarer Nähe mit obligatem Hängebauchschweinchen, aber dafür ist nicht die „Panoramaschenke“ verantwortlich. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und gepflegt.

Für den Service gebe ich gerne ein SEHR GUT. Wir hatten, wie in der „Panoramaschenke“ üblich, einen sehr netten Kellner aus Ungarn. Leider trug er, wie hier sonst hier Standard, kein Namenschild – ich hätte ihn gerne namentlich lobend erwähnt, vergaß aber leider auch nachzufragen, mein Fehler. Ob man sich nun generell freuen soll, ausnahmslos ungarische und tschechische oder slowakische Kellner, wenn auch gut ausgebildet und freundlich, zu treffen, überlasse ich gerne dem mündigen Leser. Ich persönlich möchte es nicht fördern.

Fazit: keine schlechte Küche, aber den Preisen entsprechend gut ist sie nicht. Familienfeiern kann man sicher wunderbar hier abhalten, große Speisekarte, viele Kinderspeisen (wobei ich dieses Wort schon hasse, Kinder sollen gute und abwechslungsreiche Speisen der Erwachsenen kennenlernen, jenseits von Pommes und Ketchup), trotzdem aber Massenbetrieb zu gehobenen Preisen – das ist die „Panoramaschenke“. Ich weiß, ein Heiligtum der Favoritner, aber kulinarisch toll ist nur der Preis. Besonders weh taten mir auch die, ja, ich bin kleinlich, „Vedges“ statt „Wedges“ in der Speisekarte. Preis-/Leistungsverhältnis = nicht angemessen.Weniger anzeigen

Columbus Bräu

Columbusplatz 6, Wien 1100
Columbusbräu - SpringbrunnenColumbusbräu - Der alte ColumbusplatzColumbusbräu - Im Gastgarten
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SpeisenAmbienteService
7. Jul 2014
Das „Columbus Bräu“ hat fast schon zeitlich ident, im Jahr 2005, mit der Fertigstellung des großen Umbaus des Columbusplatzes (10/2004 bis 09/2005)...MehrDas „Columbus Bräu“ hat fast schon zeitlich ident, im Jahr 2005, mit der Fertigstellung des großen Umbaus des Columbusplatzes (10/2004 bis 09/2005) in eine verkehrsbefreite Zone im 10. Wiener Gemeindebezirk, geöffnet (Erweiterung der Fußgängerzone Favoritenstraße). Obwohl man ja von sich selbst behauptet:

*** „Columbus Bräu: das Bierlokal - seit ca. 1492 am Columbusplatz!“ ***

Direkt vor dem allseits bekannten Columbus-Center befindet sich dieser Platz über den früher, zusätzlich zu den Autos, auch noch die Straßenbahnen gedonnert sind. Ja, es ist sicherlich eine Art „grünlose“ Betonwüste geschaffen worden, jedoch wird diese durch einen Springbrunnen, der für Kinder bei Affenhitze übrigens eine sehr willkommene Abkühlung darstellt, sowie einigen künstlich gesetzten Bäumen aufgelockert. Die stark befahrene Laxenburger Straße ist leider nicht weit, und daher ist von ebendieser auch der Straßenverkehr deutlich störend zu vernehmen – lauschig ist es hier sicher nicht.

Direkt vor dem Lokal wurde der Gastgarten aufgebaut. Die oft erlebten, klassischen Klappsessel mit Holzlatten und Metallgestell sind auf Dauer durchaus als unbequem einzustufen, und der nicht ganz ebene Boden, besonders rund um die hier gesetzten Bäume, lässt da und dort den Sessel oder gar den ganzen Tisch wackeln. Man möge aber nicht vergessen, das „Columbus Bräu“ ist eines dieser typischen Bierlokale und eben kein dekoriertes Haubenrestaurant. Daher ist der zu erwartende Standard im „Columbus Bräu“ auch in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau zu messen.

Der Innenbereich teilt sich in den vorderen Schankbereich (= Raucherbereich) sowie in den hinteren Gastraum (Nichtraucher), der deutlich ungemütlicher, fast schon vergessen und verlassen wirkt. Im Nichtraucherbereich könnte man sich durchaus auch etwas vom Geschehen „ausgeschlossen“ fühlen, zudem es hier auch deutlich düsterer ist. Die bei unseren Besuchen beobachtete Präsenz der Service-Crew ist im Raucherbereich ebenfalls deutlich höher. Überall im „Columbus Bräu“: viel Holz, „normale“, massive Tische und Stühle und im Raucherbereich auch noch ein paar Hochtische.

Was hat man im „Columbus Bräu“ kulinarisch zu erwarten? Der Genuss-Bogen spannt sich von den typischen Wiener Schmankerln à la Zwiebelrostbraten, Vanillerostbraten, Schnitzel Wiener Art über die in einem Bierlokal fast schon vorausgesetzten Käsespätzle, Eiernockerl und überbackenen Brote bis hin zu Ribs, Wings und Burger. Eines sollte nicht unerwähnt bleiben, so „durchgestyled“ die Speisekarte auch sein möge, sie ist nicht ganz einfach, bedingt durch die Hintergrundgestaltung in zu aufdringlicher Farbsättigung, zu lesen. Das „Columbus Bräu“ wird übrigens vorwiegend durch die Ottakringer Brauerei beliefert, und daher führt man auch alle Variationen von ebendieser Biermarke. In besonders guter Erinnerung blieb mir, als ich noch Alkohol trinken durfte, das „Rote Zwickel“, ein süffiger, vollmundiger Genuss.

Zu trinken hatten wir „Apfelsaft mit Leitungswasser“ (EUR 2,40 / 0,5l), „Ottakringer NULL KOMMA JOSEF“ (EUR 2,90 / 0,33l) und ein paar ausgezeichnete, kräftig aromatische „Espressi Doppio“ (EUR 3,50) – Marke „Pascucci“ (siehe Internet auf [Link]). Gleich daneben befindet sich übrigens ein gleichnamiges Café. Kritisieren muss ich jedoch die völlig ungeeignete Kaffeetasse, „des Häferl“, die sich wie eine typische Teetasse präsentiert - sehr breit, weit, und schalenförmig – so wird der an sich sehr gute Kaffee äußerst schnell kühl bis kalt.

„Frittatensuppe“ (EUR 3,60) – eine sehr gute, dunkel-gold färbige Rinderbouillon mit sehr guten hausgemachten Frittaten wurde serviert. Die Küche kocht tatsächlich echte Suppen – nicht überwürzt, künstlich gestreckt – ein glattes SEHR GUT.

„Knoblauch-Cremesuppe mit Schwarzbrot-Croûtons“ (EUR 3,30) – ein intensives Knoblaucharoma begleitet die Suppe beim Servieren – das kann nicht künstlich herbeigezaubert werden. Sehr schön abgeschmeckt, die Croûtons brav knusprig geröstet, die Suppe für die Jahreszeit jedoch etwas zu sehr eingekocht, abgebunden – so präsentiert sich dieses gute Süppchen. Ein glattes und sehr gutes GUT.

Ein „Columbus-Burger American Style“ (EUR 11,40) – für die beste Tochter von allen ohne Käse bestellt. Ein 200g schweres, saftiges und schön mit Grillaromen versetztes Rinderpatty, hausgemacht, wurde serviert. Dazu noch rote Zwiebel, Tomate, frischer Salat und g’schmackiger, knuspriger Bacon. Als Beilage gab es Potato Wedges und hausgemachte BBQ-Sauce mit rauchigem Aroma. Der Bun wurde außen und innen sehr gut geröstet und war recht schmackhaft – ein glattes SEHR GUT in diesem Rahmen.

Einmal den „Chili-Burger“ (EUR 11,40) – ebenfalls 200g saftiges Rinderfaschiertes, rote Zwiebel, Tomate, frischer Salat und Potato Wedges mit hausgemachter Salsa–Sauce. Für den Burger gilt bereits Beschriebenes, die hausgemachte Salsa-Sauce war eine absolute Sensation: frische Zucchini, frische Paprika, frischer Chili, Tomatenstücke und Mais – einfach toll. Selbst die Pfefferoni im Burger, eigentlich nur recht milde „Pußta-Gurkerl“, wurden angeröstet. Es fanden sich im Burger zusätzlich ausreichend frisch geschnittene Chili-Schoten (samt Kern – ich liebe es), sodass der „Chili-Burger“ seinen Namen auch verdiente. Für mich in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau ein glattes AUSGEZEICHNET!

„Steirischer Backhendlsalat“ (EUR 8,80) – sehr knusprig panierte und gut abgetropfte Hendlfiletstücke auf gutem, nicht zu süß mariniertem Salat wurden an den Tisch gebracht. Bei Gott nicht nur eine kleine Speise oder gar Vorspeise, langte die Menge nach der Suppe für eine gut dimensionierte Hauptspeise. Sehr frischer Blatt- mit hausgemachten Kartoffelsalat, gerösteten Kürbiskernen, Bohnen und gutem Kernöl – mehr braucht es nicht. Glattes SEHR GUT in diesem Rahmen.

„Columbus-Spare-Ribs“ (EUR 9,80 / kleine Portion) – bestellt „Himmlisch“ mariniert, mit feinstem österreichischen Blütenhonig und einem Hauch von Chili, dazu Potato Mix (Wedges und Pommes Frites), Zwiebelringe und 2 Saucen. Die Fleischqualität war wunderbar, die Ribs wurden jedoch recht „einseitig“ gegrillt. Die Unterseite der Ribs, wie so oft, viel zu blass, die Beinhaut nicht eingeschnitten – möge nur ja keine Marinade dort eindringen – warum macht man das überall so? Ist das zu viel verlangt? Ist das so schwierig? Aber selbst an der Oberseite waren die Ribs halb sehr gut gegrillt und halb mäßig gegrillt. Die Marinade war sehr gut, die Beilagen völlig O.K., die beiden Saucen guter Durchschnitt. Sour-Cream-Sauce sehr gut, Sweet-Chili-Sauce aus der Flasche in Ordnung. In Summe aber nur gerade noch GUT – bekommt man fast immer und überall so, leider. Die extra dazu bestellte Salsa (EUR 0,60) habe ich bereits beschrieben.

Einmal die „Topfen-Nougatknödel“ (EUR 4,90) – gleich vier Stück dieser hausgemachten Köstlichkeit wurden serviert. Ein wunderbar flaumiger und sehr guter Topfenteig, der ausgezeichnete und genau richtig temperierte Nougat, der einen beim Zerteilen des Knödels fließend begrüßte, bildeten einen Hochgenuss. Einziges Manko war nur der fehlende, fruchtig-saure Kontrapunkt wie z.B. marinierte Beeren oder Ähnliches. Ein sehr gutes SEHR GUT, knapp und fast schon ausgezeichnet.

„Eis-Palatschinke“ (EUR 4,80) – eine sehr brav hausgemachte Palatschinke mit gutem, aber doch gekauftem, fertigem Vanilleeis kam an den Tisch. Gute Schokoladensauce (Fertigprodukt), frisches Schlagobers – der besten Tochter von allen hat es immer absolut gut geschmeckt. Ein durchschnittliches GUT, das bekommt man so überall.

Für die Speisen gebe ich in Summe, in diesem Rahmen und unter Berücksichtigung des Lokalgenres, ein glattes SEHR GUT. Man macht hier für ein „Bierlokal“ wirklich außergewöhnlich viel selbst. Bis auf Sweet-Chilisauce sind alle angebotenen Saucen hausgemacht, auch beim Burger wird bis auf den Bun alles im Haus gefertigt. Bei den Ribs gäbe es noch Handlungsbedarf.

Dem Ambiente gebe ich in Summe ein glattes GUT, jedoch kann ich, bedingt durch den nicht ganz „gelungenen“ Nichtraucherbereich und dem doch etwas lauten und nüchternen Gastgarten, keine bessere Note geben. Zusätzlich sind zu wenig Schattenspender an den Rändern des Gastgartens vorhanden – die äußersten Tische sind meist in der Sonne. Die Sanitäranlagen sind O.K., mehr aber nicht.

Beim Service muss man doch die eine oder andere Schwankung feststellen - von sehr nett und redselig bis zu gestresst und schweigsam, stets aber höflich und zuvorkommend. Daher auch für den Service ein glattes GUT.

Fazit: ich empfehle das „Columbus Bräu“ durchaus für eine gesellige Runde, ein klassisches „Nach der Arbeit-Bier“ oder für einen unkomplizierten, legeren, bodenständigen Lokalbesuch mit stabiler Küchenleistung. Das Preis-Leistungsverhältnis passt absolut, „Spare-Ribs“ werden in großer und kleiner Portion angeboten und Tagesmenüs sowie Wochenempfehlungen komplettieren das Angebot. Der Internetauftritt ist sehr informativ und vollständig, gratis WLAN wird ebenfalls angeboten. Da bei Schönwetter der Gastgarten stets sehr gut besucht ist, empfehle ich eine Reservierung. Wir kommen sicher wieder!Weniger anzeigen

Kioyo

Columbusplatz 8 (Columbus Center), Wien 1100
Running Sushi Kioyo - MittagsmenüangebotRunning Sushi Kioyo - LokalaußenansichtRunning Sushi Kioyo - Lokalaußenansicht
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SpeisenAmbienteService
26. Mai 2014
Das „Running-Sushi Kioyo“ ist so ein typisches Running-Sushi-Lokal in einem Einkaufzentrum (EKZ). Im 1. Stock des Columbuscenters ansässig, bietet ...MehrDas „Running-Sushi Kioyo“ ist so ein typisches Running-Sushi-Lokal in einem Einkaufzentrum (EKZ). Im 1. Stock des Columbuscenters ansässig, bietet das Lokal leider recht wenig Flair oder Gemütlichkeit. Recht offen zum Einkaufszentrum hin und auf der gegenüber liegenden Seite mit einer großen Glasfront mit Blick auf den verkehrsberuhigten Columbusplatz. Durch das Lokal schlängelt sich das Laufband – so präsentiert sich das „Kioyo“. Dass der Ausblick durch recht schmutzige Fenster getrübt wird, sei nicht unerwähnt, liegt aber nicht in Händen des Lokals. Hierfür ist einzig und alleine die Verwaltung des Einkaufszentrums verantwortlich. Im Sommer, auch das sei an dieser Stelle nicht unerwähnt, kann es in diesem Lokal aus baulichen Gründen sehr warm werden – ungemütlich warm. Einen Gastgarten gibt es leider nicht im „Kioyo“.

Das „Kioyo“ bietet neben dem klassischen Running-Sushi, also diverse kleine Häppchen auf kleinen Tellern per Laufband zum Gast „laufend“, auch noch Nudel- & Reisspezialitäten bzw. diverse Boxen (Bulgogi-Box, Lachs-Box, etc.) an. Alle Speisen können auch zum Mitnehmen geordert werden, hierfür existiert ein eigener „Schalter“.

Wir hatten nicht reserviert, was jedoch außerhalb der üblichen Stoßzeiten sicher nicht erforderlich ist. Generell empfehle ich, wie bei jedem Running-Sushi, einen Besuch kurz nach den Stoßzeiten zu planen, da dann besonders viele Speisen ganz frisch auf das Laufband müssen.

Auf expliziten Wunsch werden frisch aus dem Glas eingelegter Ingwer und Wasabi serviert, was ich deutlich hygienischer finde, als per Selbstbedienung aus dem großen Topf zu löffeln. Nach kurzer „Griffkontrolle“ stellte ich zufrieden fest, dass sowohl das gekühlte als auch das beheizte Laufband, natürlich auf zwei Ebenen getrennt, bestens funktionieren.

In der Folge gehe ich grob auf die genossenen Speisen ein und beurteile diese unter dem Aspekt, dass man sich hier in keinem Hauben- oder Sternerestaurant befindet. Bereits am Tisch bereit befinden sich die Essstäbchen, die Menage mit Sojasauce und scharfer Chilipaste sowie in ausreichender Menge kleine Schüsselchen für die Saucen – Besteck muss für Stäbchenlegastheniker, wie ich einer bin, separat geordert werden. Nicht unerwähnt geblieben möchte ich noch die schon ziemlich zerkratzten und abgenützten Scheiben der Schiebetüren beim Laufband monieren. Dieser Umstand schränkt leider die freie Sicht auf das Laufband etwas ein und sieht optisch nicht toll aus.

(1) Nigiri-Sushi mit Garnele, Lachs oder Butterfisch: mehr Auswahl an Nigiri-Sushi ist leider nicht vorhanden. Alle Sushis waren durch die Bank gut gekühlt, sahen auch optisch sehr frisch aus und waren völlig in Ordnung - GUT
(2) Maki: lediglich Maki mit Lachs, Avocado oder Gurke sowie eine einzige Sorte an Futo-Maki (Gelber Rettich, Gurke und Surimi) wurden angeboten. Die Tempura-Maki lasse ich einmal außen vor, da für mich persönlich sinnlos und entbehrlich. Auch bei den Makis galt, frisch, optisch ansprechend und GUT.
(3) Minifrühlingsrollen mit Gemüse: Standardware aus dem asiatischen Supermarkt, unbedeutender Geschmack, nicht wirklich schlecht aber auch nicht erwähnenswert – MÄSSIG.
(4) Gebratene Nudeln mit Sojasprossen: brav gemacht, guter Geschmack, Nudeln nicht zu weich – GUT.
(5) Hühnerspießchen mit Erdnuss-Sauce (Satay): das Hühnerfleisch war gut angebraten und innen noch saftig. Die Erdnuss-Sauce, die das Gericht eigentlich ausmacht, war fad und langweilig – MÄSSIG.
(6) Garnelen im Tempura-Teig: sehr gute, auf Wunsch meiner besten Ehefrau von allen, wirklich ganz frisch gemachte, nur etwa „zwei Meter alte“, Garnelen – SEHR GUT.
(7) Obst: hier ist das Angebot ganz schwach – lediglich Orangen und Melonenstücke werden angeboten, aber nicht alles davon sieht einladend aus – MÄSSIG.
(8) Salate und Gemüse: waren ganz O.K., aber ebenfalls sehr wenig Auswahl – schlechtes GUT
(9) Diverse Kuchen: die Kuchen sind natürlich nicht hausgemacht, boten aber eine ganz gute Auswahl (vor allem die verschiedene Biskuitrollen) – GUT.

Hinsichtlich der Tatsache, dass es sich um ein typisches Running-Sushi-Lokal in einem EKZ handelt, gebe ich in Summe für die Speisen noch ein GUT. Der Preis für AYCE unter EUR 12,00 (tagsüber) ist in Ordnung. Die Auswahl an Sushi & Maki ist in Summe aber eher als gering einzustufen. Generell fanden wir die warmen Speisen geschmacklich weniger gut wie die Sushis und Makis. Höhenflüge aus der Sushi-Kunst dürfen natürlich nicht erwartet werden.

Für das Ambiente gebe ich leider nur ein MÄSSIG, da sich als typisches Running-Sushi in einem EKZ, jedoch im schlechteren Sinn präsentiert. Weder ist das Lokal gemütlich noch heimelig. Manches Interieur ist offensichtlich auch schon etwas in die Jahre gekommen. Für die Parkgarage gibt es übrigens bei Konsumation im Lokal eine Parkguthaben-Karte für zwei Stunden gratis parken – sehr löblich.

Dem Service gebe ich in diesem Rahmen gerne ein GUT. Unsere Kellnerin war nett, höflich und zuvorkommend. Sonderwünsche bzw. Wünsche, etwas ganz frisch zuzubereiten, wurden erfüllt. Jederzeit konnten wir Speisen, die am Laufband aus waren, problemlos nachordern.

Fazit: wie überall bei Running Sushi muss man auch hier mit „netten“ Menschen rechnen, die die Türen zum Band die ganze Zeit über offenstehend lassen. Das sind auch meist die so „gerne gesehenen Gäste“, die sich über Gott und die Welt beschweren. Ja, es gibt sicher bessere und schlechtere Zeiten um das Lokal zu besuchen – gegen Ende der Mittagspause ist es aus unserer Erfahrung heraus ideal, weil zu dieser Zeit recht viel frisch gemacht werden muss. Mittagsmenüs (10:30h – 17:30h), mit einer Vorspeise nach Wahl und einer Hauptspeise, oder Essen á la carte werden ebenfalls angeboten. In den Tagesangeboten findet man immer wieder auch Thai-Spezialitäten, die man allerdings nicht richtig schreiben kann.

Man lebt hier sicherlich vorwiegend vom Mittags- / Nachmittagsgeschäft und am Abend ist der AYCE-Preis höher, dafür aber mit mehr Auswahl. Extra herfahren empfehle ich keineswegs, findet man doch Running-Sushi in mindestens gleicher Qualität an jeder dritten Ecke. Die Homepage ist passenderweise für die berühmten Fische – eine einzige durchgehende Information seit ewigen Zeiten: „Hier finden Sie demnächst einen Ausblick über….“ – Schade um den Speicherplatz im WWW.Weniger anzeigen

Zum goldenen Fisch

(1)
Quellenstraße 147, Wien 1100
Zum Goldenen Fisch 1100 - VisitenkarteZum Goldenen Fisch 1100 - VisitenkarteZum Goldenen Fisch 1100 - Flyer
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23. Mai 2014
Ein weiteres China-Restaurant mit dem Namen „Zum Goldenen Fisch“, der offensichtlich in diesen Kreisen sehr beliebt ist, befindet sich im 10. Wiene...MehrEin weiteres China-Restaurant mit dem Namen „Zum Goldenen Fisch“, der offensichtlich in diesen Kreisen sehr beliebt ist, befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk. Dieser „Zum Goldenen Fisch“ hat jedoch mit den anderen gleichnamigen Lokalen lediglich den Namen gemein, sonst nichts.

Ein mittelgroßes Ecklokal, in einem Altbau Ecke Quellenstraße / Siccardsburggasse, präsentiert sich bereits beim Eingang mit dem aus früheren Zeiten klassischen „Drachen-Eingang“ – ein wohl zeitloser Klassiker. Auch im Lokal wird man an frühere Zeiten erinnert, Wandmalereien, hochglänzende Holzschank, -tische und -stühle und eine nette gemalte Szenerie für den Ausgang zu den sanitären Anlagen in Form einer Bambushütte. Alle Tische sind mit Stofftischtüchern eingedeckt, und vom Lokaleingang auf der rechten Seite entlang wird das Buffet aufgebaut.

Auch an die Raucher wird gedacht, gibt es doch hier einen kleinen Raucherbereich im hinteren Teil des Lokals, bei dem die Türe aber noch bei jedem Besuch permanent offen stand. Die Tische im Freien vor dem Lokal laden nicht unbedingt zum Essen ein, ist doch die Quellenstraße eine stets gut befahrene.

Man sollte nicht erwarten, herzlich in Empfang genommen zu werden, fiel die Begrüßung zwar bisher immer höflich, aber doch eher nüchtern und distanziert aus. Vielleicht lag es aber auch an den nicht unbeträchtlichen Verständigungsproblemen, da ich bisher in diesem Lokal noch keine Person antraf, die der deutschen Sprache gut mächtig war. Wer á la carte essen will, ist mit den Nummern aus der Speisekarte besser bedient, denn irgendwelche Speisen oder gar Sonderwünsche mündlich zu äußern – „Buffet“ versteht man aber! Persönlich war es mir stets egal, aber man sollte einfach darauf vorbereitet sein – bei Sonderwünschen könnte es kompliziert werden, so man nicht zumindest des Mandarins mächtig ist.

Wir haben bisher immer vom durchaus ausreichenden Buffet gegessen, das zwar nicht übermäßig groß ist, aber doch mehr als genug anbietet. Das Sonntags- und Abendbuffet kostet sehr günstige EUR 8,30 und das Mittagsbuffet fast schon sensationelle EUR 6,30 pro Person.

Alkoholfreies Bier kostet EUR 3,40 / 0,5l, normales Bier EUR 3,20 / 0,5l und EUR 2,60 / 0,33l, der Mangosaft-Leitungswasser EUR 2,50 / 0,5l und der nicht empfehlenswerte kleine Mocca EUR 1,50.

Die „Pikant-Saure-Suppe“ war jeweils sehr gut und ausreichend würzig ohne jedoch für meine beste Tochter von allen zu scharf zu sein. Von den sonstigen Speisen vom Buffet probierten wir:

- Gebratene Nudeln mit Gemüse – sehr gut, nicht zerkocht und knackiges Gemüse
- Knuspriges Huhn – tadelloses Hühnerfleisch, etwas zu viel des Teigmantels
- Knusprige Ente – sehr knusprig und ausgezeichnet gewürzt, nicht trocken
- Gebackener Fisch – recht geschmacksneutraler Fisch, zu viel Backteig
- Hummerchips – Standard, nicht fettig, wie sie eben sein sollen
- Knoblauch-Sojasauce – sehr würzig, tadellos
- Spezialsauce des Hauses - dunkler Reisessig mit Sojasauce, etwas süßlich, sehr gut
- Hausgemachte Frühlingsrollen mit Fleisch – geschmacklich TOP, leider etwas „letschert“
- Rindfleisch mit Zwiebel - gutes Rind, keine Flachsen, sehr g’schmackig gewürzt
- Huhn mit Morcheln – ebenfalls gut gewürzt, aber nicht herausstechend
- Teriyaki-Huhn – zählt für mich zu den TOP-Teriyaki-Saucen, die ich bisher hatte

Das Sushi-Angebot besteht nur aus den Basics, Lachs-Nigiri-Sushi und Maki mit Avocado, Lachs oder Gurke, diese aber stets appetitlich und frisch präsentiert. Unnötigerweise findet man am Buffet auch Erdäpfelsalat und Braterdäpfel mit leider regem Abgang – so lange werden sie dann aber wohl auch am Buffet bleiben – verstehe einer die Welt des Gastes in einem „China-Restaurant“.

Das Salatbuffet war immer gut und bunt gefüllt und präsentierte sich ebenfalls knackig frisch. Zwei bis drei, für mich persönlich eher unnötige, Dressings stehen zur Auswahl.

Bisher waren wir, insbesondere unter Berücksichtigung der sehr günstigen Preise, nie mit der gebotenen Qualität unzufrieden. Hier wird offensichtlich gut und noch besser gewürzt gekocht. Daher gibt es auch ein glattes GUT in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Lobenswert und besonders zu erwähnen ist das offensichtliche Nichtverwenden von Glutamat, auf das ich leider mit weniger angenehmen Reaktionen rasch reagieren würde.

Dem an einigen Stellen sehr bemerkbar in die Jahre gekommenen Ambiente kann ich leider nur ein MÄSSIG geben. Auch die Sanitäranlagen sind zwar recht sauber, aber absolut nicht mehr am aktuellen Stand. Besonders ärgerlich auch der verschmutzte Teppich im Lokal, wo man auch nicht der Mühe wert findet, einen Hühnerknochen wegzuräumen. Das muss nicht sein.

Für den Service, den wir ja schon öfter erleben durften, kann ich nur ein MÄSSIG geben. Für mich hat das mit „nobler Zurückhaltung“ nichts mehr zu tun. Auf den Gast wirkt das Benehmen der Bedienung uninteressiert und gleichgültig, auch wenn nie jemand unhöflich war. Die sprachlichen Barrieren sollte man auch besser in den Griff bekommen.

Fazit: ein typischer „Durchschnitts-Asiate“, der aber zu eigentlich sensationellen Buffet-Preisen eine gute und würzige Küche anbietet. Manche Speisen aus der Standardkarte, besonders die Hausspezialitäten, klingen auch nicht uninteressant. Man hat täglich geöffnet und an Sonn- und Feiertagen sogar durchgehend. Gleichzeitig kann man sich auch alle Speisen mit Gratiszustellung (Mindestbestellwert = EUR 9,90) liefern lassen – ich halte zwar nichts davon, offensichtlich wird aber der Lieferservice recht gut genützt. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass man den „Duft Asiens“ auch per Gewand stets mit nach Hause nimmt – mal mehr, mal weniger, aber doch immer. Extra herfahren in das Lokal würde ich nicht unbedingt, hält man sich jedoch in der Nähe auf, so ist das Restaurant ein, von der Küchenleistung her gesehen, qualitativ und geschmacklich beständiger Genuss.Weniger anzeigen

Gasthof - Pension Unsinn

Himberger Straße 49, Wien 1100
Unsinn - VisitenkarteUnsinn - VisitenkarteUnsinn - Rechnung für fünf Personen
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SpeisenAmbienteService
17. Mai 2014
Der „Gasthof-Pension-Unsinn“ kann von sich mit Fug und Recht behaupten, eine Institution in Favoriten zu sein. Besteht dieses Gasthaus doch bereits...MehrDer „Gasthof-Pension-Unsinn“ kann von sich mit Fug und Recht behaupten, eine Institution in Favoriten zu sein. Besteht dieses Gasthaus doch bereits seit 1951, gegründet damals von Franz Unsinn, und nun in bereits dritter Generation geführt. Ein recht großer Gasthof mit angeschlossener, eher einfacher Pension, jedoch ausreichend komfortabel, um nach der einen oder anderen Feier einfach umzufallen, so erforderlich.

Beim Eintreten in das Lokal fühlt man sich sofort wie bei einer Zeitreise in Wirtshäuser aus der eigenen Jugendzeit – ist hier die Zeit stehen geblieben? Eine massive alte Holzschank mit integrierter Kühlvitrine und dahinter der mächtige Kühlschrank, ein Klassiker mit seinen schweren Metall-Beschlägen und den typischen Chrom-Hebeln zum Öffnen, hier sogar in einer seitlich begehbaren Variante ausgeführt. Der Schankraum, der zugleich auch der erste Gastraum ist, ist wohl seit der Gründungszeit mit massivem Holz vertäfelt, wie es früher in jedem Wirtshaus üblich war.

Freundlich wurden wir empfangen und an unseren reservierten Tisch, der besten Ehefrau von allen zuliebe im Raucherbereich, geführt. Der Schankraum sowie der zweite Gastraum danach sind den Rauchern gewidmet – sie sind also offensichtlich sehr willkommen beim „Unsinn“. Hinter diesem Raum befindet sich dann ein weiterer Gastraum, eher schon ein Saal, der dann den Nichtrauchern gewidmet ist. Ein mächtiger offener Kamin vermittelt in diesem Saal sofort einen gewissen Wohlfühlfaktor. Zu unserem Besuch war der Saal in der Mitte leer geräumt, da man eine „Line-Dance-Gruppe“ erwartete.

Der Kellner war stets gut gelaunt und immer für einen Schmäh zu haben, ein Wiener Original ohne jedoch das für Wien sonst typische, fast zu erwartende, „Granteln“ gelernt zu haben. Bereits beim Telefonat zwecks Reservierung, ich wollte für meine beste Tochter von allen auch noch eine von mir gemachte Geburtstagstorte mitnehmen und erkundigte mich daher, ob das möglich wäre, wurde mir freundlich lachend „Jo, jo, den Kaffee dazua werden’s jo hoffentlich oba bei uns trink’n und ned mitnehman…..hahaha….sicher können’s, des kost nix!“ geantwortet. Sehr sympathisch!

Da wir hier beim „Unsinn“ von einem Gasthof, besser eigentlich von einem echten Wirtshaus sprechen, wird meine Bewertung auch unter diesem Aspekt vorgenommen. Die vielen Tafeln vor dem Lokal mit diversen Angeboten hatten wir bereits bemerkt und gelesen. Wir waren sehr erstaunt, ob der günstigen Preise. Der Blick nun in die Speisekarte bestätigte uns dieses Gefühl, und wir begaben uns auf die bereits zweite Zeitreise zu etwa dem Zeitpunkt der Schilling-Euro-Umrechnungszeit – teilweise schon nostalgische Preise.

Wir waren insgesamt zu fünft, und ich werde daher nur auf einige Speisen im Detail eingehen. Die Getränke, bestehend aus „Schlossgold Alkoholfrei“ (EUR 3,00), „Weißer Spritzer“ (EUR 1,70 !!) sowie „Obi-Leitungswasser“ (EUR 2,40) wurden alle tadellos und kühl serviert. Das Weinangebot umfasst zwar erwartungsgemäß keine hochtrabenden Spitzenweine, jedoch einen guten Querschnitt von typischen Hauer-Weinen.

„Grießnockerlsuppe“ (EUR 1,90) – diese war brav gemacht und mit Suppenwürzer –typischer Geschmack aus meiner Kindheit - nachgewürzt. Eine brennend heiße Suppe und ein schön flaumiges, ausreichend großes Grießnockerl wurden serviert – glattes GUT für eine klassische Wirtshaussuppe. Gleiches gilt auch für die „Frittatensuppe“ (EUR 1,90), mit hausgemachten Frittaten.

„Gebackene Hühnerstreifen auf gemischtem Salat“ (EUR 5,90) – saftige Streifen vom Hühnerfilet auf typischem Wirtshaussalat mit süßlicher Wiener Marinade kamen mit knuspriger Panier an den Tisch. Eine Portion, die von meiner besten Tochter von allen, eigentlich eine brave Esserin, nicht bewältigt werden konnte. Ebenfalls ein glattes GUT, bedingt aber durch den Salat, der hauptsächlich aus dem billigen, geschmacklosen Eisbergsalat bestand, eben kein sehr gut.

„Lungenbratenspieß mit Gemüse allerlei und Pommes Frites“ (EUR 7,90 – vom Schwein) – der Spieß war durchaus gut gewürzt und auch gut gegrillt, neigt doch Schweinefilet gerne zum Trockenwerden, was hier absolut nicht der Fall war. Nur zwei kleine Scheiben Speck für einen ganzen Spieß und totgegartes, billiges TK-Gemüse trübten den Gesamteindruck jedoch. Andererseits war die Fleischqualität TOP und kein Wirt hat etwas, unter dem Aspekt der hier günstigen Preise, zu verschenken. Die Pommes Frites dazu waren ebenfalls von der dünnen TK-Sorte und daher nicht aufregend jedoch sehr knusprig, die Cocktailsauce hausgemacht und brav, der Zwiebelsenf, hier unverständlicherweise mit etwas Ketchup angerührt, eher unpassend. In Summe müsste man eigentlich fairerweise MÄSSIG geben, trotz des schmackhaften und noch saftigen Spießes. Auch der von meiner besten Ehefrau von allen extra bestellte „Grüne Blattsalat“ (EUR 2,10) bestand lediglich aus Eisbergsalat.

„Cordon Bleu mit gemischtem Salat“ (EUR 7,80 – vom Schwein) – sehr gut paniert, noch besser mit sowohl g’schmackigem Schinken als auch Käse gefüllt, der beim Anschneiden sofort herausquoll. Sehr gut abgetropft und nicht gerade eine Kleinigkeit – so präsentierte sich dieses tadellose „Cordon Bleu“. Dazu hatte ich noch extra die bereits erwähnten Pommes Frites bestellt (EUR 2,10). Der gemischte Salat dazu, eine typische Wirtshausmischung mit Erdäpfel-, Kraut-, Sellerie- und etwas grünem Salat (natürlich Eisberg), ließ samt guter Marinade nur den Wunsch nach dem klassischen Rote-Rüben-Salat offen. Ein glattes und sehr gutes GUT.

Die abschließende Kaffeerunde bestand aus „Cappuccino“ (EUR 2,30) sowie „Kleinen Espressi“ (á 1,40), die allerdings etwas dünn waren.

In Summe gebe ich für die Speisen beim „Unsinn“ gerne ein glattes GUT. Bei derart günstigen Preisen muss man natürlich irgendwo Abstriche machen, hier insbesondere bei den Beilagen. Das verwendete Fleisch ist aber durch die Bank von guter Qualität.

Für das Ambiente gebe ich ebenfalls gerne ein glattes GUT. Trotz des offensichtlichen Alters des Interieurs ist alles sehr gepflegt und sauber. Romantisch oder lauschig ist das Lokal sicher nicht – hier kann es schon einmal etwas lauter werden, besonders wenn über den „Haus-Fußballverein“, Rapid Oberlaa, der um die Ecke spielt, diskutiert wird. Karl Farkas sagte einmal: „Man muss stets mit der Zeit gehen, sonst muss man mit der Zeit gehen!“, dies trifft aber auf das „Unsinn“ absolut nicht zu, und das ist auch gut so. Ein ursprüngliches, originales und authentisches Wiener Wirtshaus. Auch hat man einen netten Gastgarten, direkt entlang des Liesingbach gelegen, anzubieten. Wetterbedingt konnten wir diesen leider nicht nutzen.

Der Service bekommt von mir sogar ein glattes SEHR GUT, in diesem Rahmen und auf diesem Lokalniveau. Man hat sich reizend und gut gelaunt um uns gekümmert. Immer wieder die Frage: „Passt eh alles?“ und „Darf ich noch etwas bringen?“ – was will man in einem Wirtshaus mehr? Das separate Bezahlen ohne Vorankündigung wurde mit keiner Silbe moniert, sondern viel mehr als „sowieso klar“ akzeptiert.

Fazit: ein g’standenes, gemütliches und klassisches Wiener Wirtshaus ohne Kücheneskapaden, Gourmetschmankerl oder Experimentalküche, mehr als nur ausreichend große Portionen zu teilweise historischen Preisen, angenehme Küchenzeiten (Mo - Sa von 8:30h – 23:00h), Toiletten zwar nur über den Hof zu erreichen, dafür aber sauber und gepflegt und darüber hinaus auch noch das berühmte kleine „Maggi-Flascherl“ am Tisch, das für typische Wiener Wirtshäuser sowieso immer schon zwingend war – das alles ist der Gasthof „Unsinn“, den ich durchaus gerne empfehle. Eine Zeche in Höhe von EUR 77,50 für FÜNF Personen ist sicher auch nicht alltäglich. Ein paar Parkplätze vor dem Lokal sowie eine große Räumlichkeit für Feiern vervollständigen das Angebot. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist nicht ganz so toll, aber dafür kann der „Unsinn“ nun wahrlich nichts.Weniger anzeigen

Ristorante Don Alfredo

Filmteichstraße 1 (Kurpark Oberlaa), Wien 1100
Don Alfredo - VisitenkarteDon Alfredo - Visitenkarte RückseiteDon Alfredo - Lokalaußenansicht
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SpeisenAmbienteService
12. Mai 2014
Einer der aus den alten Lehmgruben, frühere Ziegeleien, heraus entstandenen Teiche in Favoriten ist der heutige Filmteich. In den frühen 20er-Jahre...MehrEiner der aus den alten Lehmgruben, frühere Ziegeleien, heraus entstandenen Teiche in Favoriten ist der heutige Filmteich. In den frühen 20er-Jahren des 20. Jh. wurden hier am Südhang des Laaer Berges von der damaligen Sascha-Filmindustrie Monumentalfilme (natürlich Stummfilme) wie „Sodom und Gomorrha“ und „Die Sklavenkönigin“ gedreht – daraus entstand dann der Name „Filmteich“ für diesen einen Teich. Und genau hier an diesem idyllischen Ort im Erholungsgebiet Laaer Berg befindet sich das Ristorante „Don Alfredo“.

Wir besuchten das Lokal zu siebt, und ich reservierte dementsprechend rechtzeitig vorab per Mail bzw. per telefonsicher Nachfrage am nächsten Tag, da sich noch keiner auf meine Mailanfrage gemeldet hatte. Unser Wunschtermin wurde bestätigt, und wir kamen pünktlich an.

Trotzdem wir das Lokal deutlich außerhalb der üblichen Stoßzeiten besuchten, wir reservierten für 16:00h, war das Ristorante ziemlich voll – sowohl im Raucher- als auch im Nichtraucherbereich. Leider spielte das Wetter nicht mit, und wir mussten uns mit dem Innenraum begnügen. Das Don Alfredo hat einen sehr schönen und großen Gastgarten mit unmittelbarem Blick auf den Filmteich. Große Markisen könnten im Bedarfsfall den kompletten Gartenbereich beschatten. Ein sehr gemütliches und ruhiges Plätzchen zum Verweilen und Seele baumeln lassen.

Im Lokal herrschte wegen der zahlreichen Besucher ein relativ hoher Lärmpegel, sodass ich einen Besuch aus „romantischen“ Gründen definitiv nicht empfehlen kann. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und vom freundlichen Kellner an unseren Tisch geführt. Meine Vorfreude auf halbwegs authentische italienische Speisen war schon groß. Falstaff vergibt übrigens seit dem Jahr 2011 Jahr für Jahr, auch für 2014, eine Gabel, daher war die Erwartungshaltung doch etwas größer, als bei der „Pizzeria ums Eck“.

Die adrette und handgeschriebene Speisekarte wurde rasch gebracht, und der Blick auf ebendiese zerstörte schon einmal einen Teil der Vorfreude auf Authentizität. Die Pizze, die hier gerne „Pizzen“ oder gar „Pizzas“ genannt werden, kommen zwar aus einem alt eingefahrenen Holzofen, werden aber auch generell „mit Oregano und Knoblauch“ serviert. Das würde der wahre Pizzaiolo aus Bella Italia wohl nie machen.

Ich möchte nun auf einen Auszug unserer konsumierten Speisen eingehen und diese im Detail begründet bewerten. Zuvor gab es als Gedeck einen Knoblauchaufstrich, den man den Knoblauch aber niemals angemerkt hätte und wo sich leider durch lange Standzeit bereits das Wasser bzw. die Molke trennte – belanglos und entbehrlich. Das Brot dazu war einfacher Sandwich – völlig unverständlich, warum man in einem Ristorante mit einem Pizzaofen kein hausgemachtes ofenfrisches Brot serviert, sei es Pizzabrot oder Ciabatta.

Einmal den „Kleinen Antipasti-Teller als Vorspeise“ (EUR 9,90): eine kleine Variation aus zwei Scheiben Rohschinken (sehr gut), zwei, drei mit Einheits-Frischkäse gefüllten Pepper-Sweets bzw. einem Patisson-Kürbis in jeweils Supermarktqualität, zwei Stück Oliven (Standard), zwei geschmacksneutralen Miesmuscheln, einer ebenso neutralen Garnele, zwei gummiartigen Pulpo-Ringe, einer fertig eingelegten Artischocke sowie einem Pomodoro Secchi und einem Sardellenring wurde serviert. Gebäck dazu gab es keines bzw. wurde es nicht a priori angeboten. Ein in Summe leider nur geringer Genuss, denn noch dazu waren alle Antipasti extrem kalt - MÄSSIG.

Einmal die „Frittatensuppe“ (EUR 3,90): eine gute und ausreichend kräftige Rinderbouillon mit hausgemachten Frittaten wurde wohltemperiert serviert – tadellos, glattes GUT.

Einmal die „Bruschetta Pomodori“ (EUR 5,80): drei Scheiben nur leicht geröstetes Brot, kaum Knoblauch zu schmecken, eiskalter Belag und daher nur mäßig aromaintensiv. Die Paradeiser waren sehr grobmotorisch geschnitten, nur wenig vom frischen Basilikum, ein paar Kapern und ein paar Lauchscheiben am Teller – auch diese Vorspeise war nicht der Renner, daher auch nur MÄSSIG.

Zweimal die „Pizza Rucola“ (EUR 11,90): der Pizzateig ist hier eher dicker und flaumig und nur am Außenrand knusprig, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Ein wunderbares Aroma vom guten, alten Holzofen ist den Pizze sofort anzumerken – wunderbar, wie im Urlaub. Mit dem Mozzarella und dem Käse gemeinsam meint man es leider etwas zu gut – definitiv viel zu viel und die anderen Zutaten fast erschlagend. Auch hier der Rohschinken von sehr guter Qualität und der Rucola sehr frisch – keine einzige welke Stelle, was ja leider durchaus nicht immer üblich ist. In Summe gebe ich daher ein glattes GUT, wenngleich die Pizze hier nicht wirklich authentisch sind. Auch wird der Mozzarella hier leider nicht als Pizza-Standard verwendet.

Einmal die „Pizza Salami“ (EUR 9,70): für den Teig gilt bereits Erwähntes. Die Pizza wurde mit extra wenig Käse bestellt, jedoch ohne tatsächliche Erfüllung des Wunsches serviert. Ebenfalls viel zu viel Käse, und die Pizza wurde mit recht dick geschnittenen Salamischeiben regelrecht „zugepflastert“. Nein, hier leider nur ein MÄSSIG.

Das „Zanderfilet gegrillt mit Spargel, Sauce Hollandaise und Petersilienkartoffeln“ (EUR 18,90) ist in dieser Ausführung definitiv zu teuer. Das Zanderfilet zwar knusprig auf der Hautseite gebraten und schmackhaft gewürzt, aber ganze VIER kurze Stangen vom Spargel (je zweimal grün / weiß) mit etwas fertiger Sauce Hollandaise und geschmacklosen lange bereits warmgehaltenen Erdäpfel rechtfertigen den Preis definitiv nicht. Gleiches gilt auch für den „Gemischten Fischteller 'Don Alfredo' mit Toscanagemüse und Bratkartoffeln“ um satte EUR 21,00. Jeder der Fische sowie die Garnele waren übergart, die Muschel auf Bohnengröße geschrumpft und die Bratkartoffel aus der Fritteuse. Einzig das Toscanagemüse, unter den Fischen versteckt, konnte tatsächlich überzeugen, wobei die Mischung nicht unbedingt der Toskana zuzuschreiben wäre – in Summe für beide Gerichte ein MÄSSIG.

Die „Dessertvariation“ (EUR 9,90) bestehend aus einer Profiterole mit Schokolade, einem Tira mi su, einem Panna Cotta sowie einer weißen Schokoladen-Mousse mit einigen Früchten und Schlagobers konnte insgesamt überzeugen, und daher gibt es hierfür ein glattes SEHR GUT.

Die Getränke waren in Summe alle zufriedenstellend, sei es das „Beck’s alkoholfrei“ um EUR 4,20 je Flasche, der sehr gute naturtrübe Apfelsaft um EUR 3,20 für 0,25l oder auch der tadellose Illy-Espresso doppio um EUR 3,90.

In Summe gebe ich mit dem Zudrücken beider Augen gerade noch ein GUT für die Speisen, möchte aber betonen, dass das Preis-Leistungsverhältnis hier einfach nicht passt. Die jährliche Vergabe der Falstaff-Gabel ist mir derzeit hinsichtlich der Tatsache, dass es viele weit billigere und gleichzeitig aber bessere Lokale dieses Genres gibt, ein Rätsel.

Für den überaus freundlichen, aber nicht immer präsenten Service gebe ich gerne ein glattes GUT. Auch die getrennte Zahlung ohne Vorankündigung stellte überhaupt kein Problem dar. Außerdem wurden wir, ohne danach explizit gefragt zu haben, über die derzeitig aktuellen Empfehlungen der Küche informiert.

Für das Ambiente im Lokal würde ich gerade noch GUT geben, da das Lokal doch auf gewisse Massenabfertigung schließen lässt. Gleichzeitig ist der Lärmpegel doch sehr hoch und die Sessel-Hussen waren doch einigermaßen fleckig. Der Gastgarten jedoch ist wunderbar angelegt sowie absolut einladend. Bei Schönwetter hat man hier sicher echte Urlaubsgefühle. Leider ist der große Spielplatz daneben nicht von der Terrasse einsehbar, was natürlich bei kleineren Kindern etwas problematisch ist. Die Sanitäranlagen sind TOP gepflegt und sauber.

Fazit: das „Don Alfredo“ mag durchaus ein sympathisches Ausflugs- oder Familienlokal bzw. ein Lokal, um einen sonnigen Tag ausklingen zu lassen, sein. Die derzeitige Küchenleistung wird uns aber sicher nicht alsbald wieder einkehren lassen – wenn, dann maximal das Ambiente im Freien. Die Preise sind für das Gebotene einfach nicht angemessen, und man muss damit leben, dass hier nicht authentisch gekocht wird wie in Bella Italia. Auch auf der Rechnung sollten einem daher Begriffe wie „Bruscheta“ statt „Bruschetta“, „Ruccola“ statt „Rucola“ und auf der Visitenkarte „Pizzas“ statt „Pizze“ nicht wirklich verwundern. Positiv wäre noch zu erwähnen, dass jede Pizza auch als kleine Pizza bestellt werden kann (minus 20% vom Normalpreis).Weniger anzeigen

Loving Hut - Vegane Küche

Favoritenstraße 156, Wien 1100
Loving Hut Firmenlogo & FirmenmottoLoving Hut Frisch gepresster Saft (Apfel, Karotte & Orange)Loving Hut Golden Wonton mit Champignonsauce
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
24. Aug 2012
Das „Loving Hut“ stand schon sehr lange auf meiner „To-Do-Liste“. Da meine beste Ehefrau von allen für solche „Experimente“ eher nicht zu haben ist...MehrDas „Loving Hut“ stand schon sehr lange auf meiner „To-Do-Liste“. Da meine beste Ehefrau von allen für solche „Experimente“ eher nicht zu haben ist, schnappte ich mir halt meine beste Tochter von allen und besuchte das Lokal im 10. Bezirk. Die Lage des Lokals ist eher gewagt und ungünstig, denn die Fußgängerzone ist schon lange vorbei, es liegt deutlich über dem Reumannplatz, und derzeit ist die Parkplatzsituation auch noch extrem schlecht wegen der Baustelle zur Verlängerung der U1.

Das „Loving Hut“ ist von außen eher unscheinbar und klein, wie ein ehemaliges Greißlergeschäft wirkt es. Auch beim Eintreten in das Lokal bemerkt man sofort, groß ist es nicht und die recht kleinen Tische stehen relativ eng beieinander. Man stößt direkt an eine Theke, wo sich die „Mitnehmer“ die Speisen bestellen und darauf warten, sowie die kleine aber feine Küche. Da wir, wie ich es immer gerne mache, außerhalb der Stoßzeit hier waren, gab es ausreichend Platz und freie Tischwahl. Man könnte natürlich unterstellen, das „Loving Hut“ wäre vom Ambiente her eine bessere Kantine oder ein besserer Imbiss, ich finde aber, dass wäre ungerecht, wiewohl das Lokal per Eigendefinition aber auch nicht vorgibt mehr zu sein als ein „Veganer Imbiss“. Hier gibt es keine Hauben oder Sterne und genau in diesem Rahmen und auf diesem Niveau wird das Lokal von mir bewertet.

Das Lokal ist spartanisch eingerichtet, aber trotzdem bemühte man sich hier, sei es durch Wandmalereien oder durch die bemalte Türe zum WC, die Atmosphäre aufzulockern und freundlich und individuell zu gestalten. Ja, das gesamte Interieur ist auf das Wesentliche reduziert und minimalistisch, aber alles ist sehr sauber, adrett und geschmackvoll. Wer mehr erwartet, der sollte hier nicht einkehren. Es ist kein Restaurant, wo das Servicepersonal stets zu Diensten oder die Küche nicht zu hören und riechen ist, geschweige denn Tische mit Stoffeindeckung zu erwarten sind.

Die vom Chef persönlich, der auch der Koch ist, gebrachte Karte ist wirklich interessant. Die Speisen, alle 100% vegan, ohne Ei, frisch, ohne Milch, ohne Glutamate und mit hohem Anteil an BIO sind für mich wenig überraschend sehr asiatisch „angehaucht“. Aber auch vegane Grillspieße, Nuggets, Burger oder Schnitzel finden sich auf der Karte. Das ist aber sowieso eine Frage, die mich schon lange als Nicht-Veggie beschäftigt und interessiert. Wieso wird in vegetarischen oder gar veganen Restaurants eigentlich immer auch Schnitzel, Nuggets oder Burger auf vegetarischer Basis jedoch in „echter Fleischform“ angeboten? Wäre ich überzeugter Vegetarier, würde ich nicht an Fleisch erinnert werden wollen. Hier wird immer die nichtvegetarische Variante „nachgebaut“ auf pflanzlicher Basis, gleiche Form und wenn möglich auch gleiches Aussehen. Tofuschnitzel wie Wiener Schnitzel, Grünkornbratling wie Fleischlaberl, Tofunuggets wie Hühnernuggets,…Ist das ein Marketingtrick, um auch Nicht-Vegetarier in diese Lokale zu bekommen? Ich meine das wirklich nicht negativ oder böse, aber ich frage mich das schon lange.

Es gibt hier keine alkoholischen Getränke, daher bestellte ich mir einen „Frisch gepressten Saft“ bestehend aus Apfel, Karotte und Orange (EUR 3,50 für 0,3l) – man hörte sofort, wie der Entsafter „angeworfen“ wurde, der Saft war wunderbar frisch, kalt und sehr „g’schmackig“, wenn auch nicht gerade billig. Meine beste Tochter von allen hatte einen Mangosaft (Tetra) mit Wasser auf 0,5l „aufgespritzt“ (EUR 2,00), der ebenfalls gut gekühlt war.

Als Vorspeise wählten wir die „Golden Wonton mit Champignonsauce“ (Gebratene chinesische Teigtaschen - EUR 3,80 für 7 Stk.) – die Teigtäschchen waren sehr gut gebraten, der Nudelteig wohlschmeckend und die Fülle, die an Faschiertes erinnerte, mit Lauchzwiebel verfeinert, sehr gut. Die Champignonsauce dazu war sehr würzig, jedoch vermisste ich etwas den Champignongeschmack und es war deutlich zu wenig. In Summe war die Vorspeise aber geschmacklich SEHR GUT und mehr als ausreichend.

Einmal das „Kebab e Barg“ (Persisches Kebab vom Seitan, Sauce, Salat & Reis oder Brot – EUR 6,50) – wahnsinnig interessant war, wie man in diese Speise, die im Wok zubereitet wurde, einen derartigen Grillgeschmack hineinbringen konnte. Hätte man die Augen geschlossen, hätte man nie geglaubt etwas Anderes als Kebab zu essen, aber auf fleischlicher Basis. Zwiebel und Champignons waren auf den Punkt gebraten, das Kebab ausgezeichnet abgeschmeckt und der Reis dazu körnig und nicht pappig. Die Salatbeilage dazu war frisch, knackig, das Dressing hatte es jedoch schärfemäßig in sich. Für mich völlig O.K. aber meine beste Tochter von allen benötigte noch extra Brot dazu (EUR 1,00), das frisch aufgebacken serviert wurde. Geschmacklich war diese Speise eine Wucht und auch meine beste Tochter von allen staunte, wie gut das doch auch auf pflanzlicher Basis gekocht werden kann. Ein glattes SEHR GUT, wenn auch die Konsistenz des Seitan nicht an die Konsistenz von Fleisch herankam – deutlich weicher und leicht „schwabbelig“, aber wirklich sehr gut. Seitan ist übrigens ein Produkt aus Weizeneiweiß (Gluten) mit fleischähnlicher Konsistenz ([Link]).

Einmal das „Combo Spicy Chacha“ (Seitan im Wok gebraten mit Gewürzen, Zwiebeln und Chili serviert mit Salat und Reis – EUR 7,99) – sehr schön bunt wurde diese Speise serviert. Ich ließ sie mir vom Koch etwas schärfer machen, was überhaupt kein Problem war. Der Seitan erinnerte, bei dieser Speise in etwas festerer Konsistenz und einer sehr glatten Oberfläche, an ein Mittelding zwischen Garnele und Tintenfisch, war knusprig ummantelt und sehr gut gebraten. Die Würzung war ausgezeichnet und nicht nur eben scharf sondern auch etwas süßlich, fruchtig und würzig zugleich. Ausgezeichnet wurde auch mit dem Gemüse im Wok umgegangen, denn jede Sorte, auch mit unterschiedlichen Garzeiten, war auf den Punkt gebraten. Der Salat dazu war nicht mehr als eine etwas üppigere Garnitur, frisch, aber auch nicht mehr. Der Reis, wie bereits beschrieben, in TOP-Qualität Auch hier gebe ich gerne ein verdientes SEHR GUT für eine ausreichende Portion, die man in dieser Qualität als Fleischesser nicht erwartet hätte.

Summa summarum gebe ich für die Speisen gerne und verdient ein SEHR GUT. Tadellose Zubereitung, tadellose Zutaten, was will man mehr? Zu keinem Zeitpunkt wird hier Fleisch vermisst, weil alles einfach so stimmig und gut schmeckt.

Für das Ambiente gebe ich ein GUT, weil das Lokal gar nicht vorgibt mehr zu sein als ein „Veganer Imbiss“. Für einen Imbiss ist es aber sehr gut ausgestattet. Vielleicht will man auch als Imbiss gelten, weil das WC, das sich Männlein und Weiblein teilen müssen, halt nicht dem Standard eines Restaurants entspricht. Es ist aber sehr sauber und der Ausgang zur Toilette ist originell. In die Gäste hat man offensichtlich auch viel Vertrauen, denn man könnte vom WC aus sehr leicht durch den Hauseingang „abhauen“. Im Lokal bemühte man sich, eine Atmosphäre zum Wohlfühlen zu schaffen, geschmackvoll und teilweise mit Liebe zum Detail. Daher finde ich das Gut gerechtfertigt und verdient.

Der Service ist ausgesprochen nett, umgarnt einem aber nicht. Ich brauche und erwarte das aber sowieso nie. Man kann alles fragen und keine Frage ist zu dumm, wenn man sich als Nicht-Veganer, wie ich einer bin, eben einfach informieren will, weil man an dem Thema sehr interessiert ist. Man muss sicher mit gewissen Wartezeiten rechnen, wenn das Lokal voll besucht ist. Lediglich zwei Personen (Chef und gleichzeitig Koch und eine nette Dame) „schupfen“ den gesamten Betrieb inklusive der doch zahlreichen telefonischen Besteller und Abholer (nur mit Voranmeldung möglich). Man ist aber trotzdem stets freundlich und nett, auf Kundensonderwünsche eingehend und deswegen auch hier gerne ein verdientes GUT von mir.

Fazit: ein überaus interessantes Lokal mit einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Karte. Die Speisen waren alle wohlschmeckend, die Säfte werden mitunter frisch gepresst und sind wunderbar. Die Preise sind für die Zutaten und für die ausreichenden Portionen überraschend moderat, was sonst bei veganem Essen ja bei Gott nicht der Fall ist – da langt man dann schon einmal unter dem Deckmantel der gesunden Ernährung kräftig zu. Auch Mehlspeisen und Eis (Sojamilch) werden hier angeboten und teilweise in einer kleinen Vitrine appetitlich präsentiert. Sehr günstige Mittagsmenüs um nur EUR 6,50 und diverse Suppen um EUR 2,90 werden ebenfalls offeriert. Der Internetauftritt ist informativ und gut, eine Kartenzahlung ist leider, völlig unzeitgemäß, nicht möglich. Eine Reservierung würde ich zu den „normalen“ Essenszeiten empfehlen, weil es eben ein recht kleines Lokal mit beschränkter Tischanzahl ist. Von mir gibt es für das „Loving Hut“ eine unbedingte Empfehlung mit ruhigem Gewissen und ich werde sicher wieder hingehen. Ich hoffe nur, dass sich das Lokal auch noch lange halten kann. Hingehen und ausprobieren!Weniger anzeigen

Sichuan

Humboldtgasse 18, Wien 1100
Sichuan VisitenkarteSichuan LokalaußenreklameSichuan Visitenkarte
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
17. Jun 2012
Das Sichuan in Favoriten, ein Lokal, an dem ich immer und immer wieder vorbeigefahren bin und mir jedes Mal dachte, das musst du ausprobieren. Zur ...MehrDas Sichuan in Favoriten, ein Lokal, an dem ich immer und immer wieder vorbeigefahren bin und mir jedes Mal dachte, das musst du ausprobieren. Zur alten chinesischen Zeit wurde Sichuan als „Paradies auf Erden“ bezeichnet. Die Sichuan-Küche ist in China wohl die bekannteste und eine der besten. Besonders gewürzbetont, oft auch etwas scharf, aber immer sehr intensiv – genau das liebe ich.

Scharf ist aber nicht scharf in der Sichuan-Küche, es gibt verschiedene Varianten davon, etwa chilischarf, sauerscharf, pfefferscharf, knoblauchscharf, senfscharf und so weiter. Weiters kann die Sichuan-Küche mit diversen Zubereitungsarten wie dünsten, dämpfen, garen, braten, frittieren oder backen aufwarten – eine besondere Spezialität ist das sogenannte Braten nach „Gan Bian“ = trocken braten ohne Sauce. Näheres kann man auf der Homepage nachlesen. Der Meisterkoch hier, Herr Feng, kocht schon seit mittlerweilen 18 Jahren und eröffnete hier das Restaurant im Jahr 2005.

Die Lage des Lokals ist nicht unbedingt die beste, Parkplätze sind Mangelware und wirklich einladend ist die Umgebung eigentlich auch nicht – „zufällig“, als Laufkundschaft, kommt hier wohl niemand so schnell vorbei. Beim Eintreten in das Lokal stößt man links gleich auf eine sehr schöne mächtige Holzschank – zuvor aber auf ein Bild des ex-BK Gusenbauer – umkehren…noch würde es gehen, nein, unbedingt jetzt erst recht da bleiben. Ich mag das „Rühmen“ per Foto mit irgendwelchen Persönlichkeiten in einem Lokal so überhaupt nicht, denn es sagt über die Qualität überhaupt nichts aus. Das Lokal ist fast leer, aber alles sehr adrett und sehr einladend eingedeckt.

Im hinteren Raum = Raucherraum, als einziger Gast platzgenommen, wird mir sofort sehr freundlich von der netten Servicedame die Karte gereicht. Hier bin ich auch was Fotos betrifft, sehr unbeobachtet - passt. Ob Raucher- oder Nichtraucherraum ist hier eher egal, denn die Glastür ist permanent offen. Das Lokal ist sehr freundlich, sauber und nicht überladend kitschig, aber doch asiatisch eigerichtet. Der Raucherbereich ist jedoch bei Weitem der schönere Bereich, weil lockerer angeordnet und nicht alle Tische so in Reih und Glied stehend. Schön, dass ich hier alleine sitzen kann!

Die sehr schön gebundene und umfangreiche Speisekarte studierend, kommen große Ähnlichkeiten mit dem Sichuan in der Arbeiterstrandbadstraße auf – eine Dependance? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber es liegt sehr nahe…auch das Layout der Speisekarte gleicht dem des Sichuan im 22. Bezirk doch sehr.

Als Getränk hatte ich ein völlig unaufregendes Bier vom Fass (Zipfer) zu EUR 3,00 für das Krügel beziehungsweise EUR 2,30 für das Seidel. Kalt, gut gezapft, aber eben nur ein Bier vom Fass.

Einmal die „Jiaozi gebraten“ (EUR 3,90, mit Faschiertem gefüllte Fleischtäschchen, gedämpft und dann gebraten) – die waren wirklich sehr gut, der Teig schmeckte vorzüglich und die Täschchen waren tatsächlich hausgemacht. Die Fleischfülle war sehr gut gewürzt und sehr würzig mit Kräutern abgeschmeckt. Die Saucen dazu waren aber eher die „Einheitsmaschen“. Eine Knoblauch-Sojasauce, eine „Allerwelts-Sauce“, und die süße Chilisauce dazu war die aus der Flasche, schade. In Summe aber ehrlich GUT.

Einmal das „Geschnetzelte Hühnerfleisch in Sauce der 1000 Aromen Guaiwei“ (EUR 3,50) – eine sehr interessante Kreation. Man schmeckte so viele Aromen, dass man diese kaum zuordnen konnte, Knoblauch, Ingwer, Chili (zu wenig!), Koriander, und, und, und, - aber leider war die Sojasauce-Würzung einfach zu intensiv und dominant, so dass sie alles Andere annähernd erschlug. Die erwartete Schärfe (Chiliöl) war leider nicht vorhanden, aber am Tisch stand ja alles, um nachzuhelfen. Das Hühnerfleisch gut gekocht, nicht zu trocken und schmackhaft. Es war übrigens eine kalte Vorspeise, die auf einem Bett aus Sojasprossen aus dem Glas / aus der Dose serviert wurde. In Summe SEHR GUT.

Als Hauptspeise das „Gebackenes Hühnerfleisch mit Yuxiang-Sauce“ (EUR 8,20) – ein in Backteig gebackenes Huhn mit würziger Sauce, wobei die Yuxiang-Sauce eine besonders würzige Sauce der Sichuan-Küche ist, die vordergründig Knoblauch, Ingwer, Koriander und Szechuan-Pfeffer enthält. Endlich wieder einmal eine ausreichend große Sauciere mit viel Sauce wird hier serviert, der Backteig des Huhns war eher fad und nicht knusprig sowie viel zu hell gebacken. Dieser Gang war leider, bis auf die Sauce, nicht sehr toll gelungen. Die Sauce hätte auch noch durchaus mutiger gewürzt sein dürfen, sie war aber gut. In Summe ein O.K. und gerade noch GUT. Reis wäre hier, wie so oft, extra zu bezahlen gewesen.

Natürlich gab es als Abschluss noch einen Pflaumenwein/-schnaps. Beim Servieren desselben traf mich fast der Schlag – ein Achtel davon? Dann sah ich, dass es eine Flasche in der Flasche war, aber trotzdem blieben es in Summe vier Stamperl für eine Person! Der bestellte Espresso, der danach benötigt wurde, kostete EUR 2,40 und war unter dem Titel „Saecco-light“ – eine Haushaltsespresso-Maschine mit äußerst milder Einstellung.

Der Service, eine sehr nette Dame, begleitet mich durch das gesamte „Menü“ mit äußerst netter Art, stets präsent und doch nie penetrant. Immer wenn ich dachte, ich hätte gerne, war sie schon zur Stelle. Manchmal aber fühlte ich mich halt etwas zu sehr beobachtet – ich war aber der einzige Gast im diesem Lokalbereich. Ein ehrliches und wirklich gutes GUT.

Persönlich gefiel mir das Ambiente ausgesprochen gut, nur von außen gesehen, würde man wohl nicht unbedingt in dieses Lokal „einfallen“. Die Sanitäranlagen sind O.K., aber auch nicht mehr. Die Tische sind sehr adrett eingedeckt, der Raucherbereich ist vom Ambiente her definitiv deutlich aparter.

Fazit: die Speisen waren in Summe wirklich gut und die Preise dafür sehr moderat bis günstig. Wunderbar, dass hier die Nudeln / Teige für Täschchen haus- und handgemacht werden - sehr bemerkens- und lobenswert. Die Speisekarte bietet auch tatsächlich exotische Speisen, wie Schweinezunge, Entenzunge, Rindermagen, Rindersehnen in Koriandersauce, Stelze nach dem Rezept des Dichters Dong-Po aus der Song-Dynastie, Yin-Yang-Feuertopf (zweigeteilter Kessel mit milder und scharfer Bouillon) und Ähnliches. Natürlich werden auch diverse, in ausreichender Auswahl vorhandene, Menüs angeboten, aber irgendwie hat mich das Lokal nicht wirklich überzeugt. Ich empfehle es zwar mit ruhigem Gewissen und werde sicher wieder einmal hier essen, aber nur, weil ich nicht extra herfahren muss. Denn eine extra Anreise würde ich nicht unbedingt anraten, dazu ist es einfach zu wenig gediegen oder herausragend. Gratis zugestellt wird hier auch und zwar in den 3., 4., 5. und 10. Bezirk, wobei der Mindestbestellwert = EUR 10,90 beträgt. Das Lokal ist nur relativ gut öffentlich zu erreichen, behindertengerecht ist es nicht und Gastgarten gibt es auch keinen. Die Homepage ist sehr auskunftsreich und informativ – so sollte es immer sein.Weniger anzeigen

Orient-Palast

Favoritenstraße 161, Wien 1100
China Restaurant Orient Palast VisitenkarteChina Restaurant Orient Palast AußenreklameChina Restaurant Orient Palast Anfahrtsplan
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
15. Apr 2012
Das China Restaurant Orient Palast gibt es in Favoriten wohl schon „ewig“. Bereits als ich als Stöpsel beim FavAC mit dem Fußballspielen begann, ga...MehrDas China Restaurant Orient Palast gibt es in Favoriten wohl schon „ewig“. Bereits als ich als Stöpsel beim FavAC mit dem Fußballspielen begann, gab es dieses Restaurant. Und das war in den sehr frühen 70-ern. Immer schon wollte ich es einmal ausprobieren, und nun war es eben so weit.

Bereits beim Eintreten merkt man, dass dieses Lokal tatsächlich schon ewig besteht, denn es ist auch in dieser Zeit stecken geblieben. Viel dunkles Holz, alles vertäfelt, eine für früher typische Kassettendecke aus dunklem, schwerem Holz, eine massive Holzschank, Ornamente da und dort…

Und noch etwas fällt einem auf, man betritt das Lokal zwar im Nichtraucherbereich, aber es hängt überall der intensive Küchendunst und Nikotingeruch, der sich offensichtlich durch die Jahre hinweg tief in das Interieur hineingefressen hat. Rechts vom Eingang schläft eines der Kinder der Gastwirte auf einer Gastbank, und links davon macht ein weiteres Kind der Gastgeber die Hausaufgaben. Unbewusst gingen wir in den Nichtraucherbereich, wobei das vom Duft her völlig egal war – wir waren auch über die ganze Zeit unseres Besuches die einzigen Gäste dort. Ebenfalls bemerkte man, dass in diesem Lokal, natürlich in seiner besten Zeit, wohl einmal sehr viele Gäste waren, denn es gibt ein wahrlich großzügiges Platzangebot für zahlreiche Gäste.

Wir wurden nicht wirklich herzlich empfangen von der Chefin aber auch nicht unfreundlich, eher erstaunt oder unerwartet, was sich im Laufe des Abends als durchaus nicht unrichtig bestätigte. Im Raucherraum befand sich eine hintergrundbeleuchtete Decke mit einem klassisch, asiatischen Motiv, die Tische ordentlich mit sauberen Tischtüchern eingedeckt.

Zu Trinken hatten wir ein Krügel Puntigamer (EUR 2,90!), das fahl und abgestanden schmeckte – hier wurde offensichtlich schon länger nicht mehr das Fass getauscht, weil offenbar absolut kein Abgang herrscht. Zweimal 0,25L Eistee mit Leitungswasser auf 0,5L „gespritzt“ zu sehr günstigen EUR 2,00 je.

Die Vorspeisen:
Zweimal „Hummerchips“ (á EUR 2,30) mit einer relativ scharfen Sauce, die aber nicht so in der Karte deklariert war. Daher habe ich für meine beste Tochter von allen und ihre Freundin umbestellt, was nicht extra in Rechnung gestellt wurde, obwohl bereits serviert. Die Knoblauch-Soja-Sauce war jetzt nicht der „Bringer“ und war auch sehr verdünnt. Die Hummerchips tadellos und recht trocken an den Gast gebracht.

Einmal die „Gebackene vegetarische Frühlingsrollen, Wan-Tan mit Salat und pikanter Thai-Lemon-Chili-Sauce“ (EUR 3,50). Bereits kurz nach dem Bestellvorgang konnte man eine Rauch- und Geruchschwade im hintersten Bereich des Lokals bemerken. Es roch typisch nach verbranntem Fett. Und ebenso wurde meine Vorspeise dann serviert. Die Frühlingsrollen und Wan-Tan zu dunkel und verbrannt, wurden sie trotzdem so serviert. Der Salat eine kleines Häufchen eingelegte Sojasprossen, die Thai-Lemon-Chili-Sauce durchaus fruchtig, etwas scharf und schmackhaft. Aber das alleine ist natürlich etwas wenig.

Die Hauptspeisen:
Zweimal die „Gebratenen Nudeln mit Gemüse“, die eigentlich immer nur mit Fleisch auf der Karte stehen, aber es war natürlich kein Problem, diese ohne Fleisch zu servieren (á EUR 6,50). Brav gemacht, knackiges Gemüse, aber völlig unspektakulär und ohne jeglicher persönlicher oder überraschender Note.

Einmal „Knusprig gebratene Ente mit Ananas in Indonesischer Satay-Erdnuss-Sauce pikant“ (EUR 8,90). Die Ente geschmacklich sehr gut, knusprig gebraten und schön mager. Gerade hier wären aber Warmhalteplatten, die es im Restaurant durchaus gibt, aber nicht verwendet werden, eine sehr schöne Idee gewesen. Die Ente kühlt relativ rasch aus. Die Satay (Erdnuss-Sauce) war wirklich schön pikant abgeschmeckt mit interessanten Aromen und es waren zahlreiche Erdnuss-Stückchen zu schmecken. Das Gemüse in der Sauce knackig, die Dosen-Ananas sehr grobmotorisch zerkleinert.

Die Wartezeiten auf das Essen waren, obwohl wir die einzigen Gäste waren, etwas lange, eigentlich zu lange, die Teller haben ebenfalls die beste Zeit hinter sich, und das Dekor ist schon mehr als verblasst. Danach gab es zwar einen obligaten Pflaumenwein, jedoch interessierte die Chefin nicht, wie es geschmeckt hätte. Generell ist hier eine Untergangsstimmung zu spüren, und die schlägt sich auch dem Gast aufs Gemüt. Man ist hier unmotiviert, eher depressiv und sehr resignierend. Eine beklemmende Stimmung und ich muss gestehen, mir ging das nahe. Man ist hier als Gast offensichtlich hautnah am Untergang eines Lokals. Aber gerade da wäre es wichtig, sich um Neukunden (wir waren noch nie dort) besonders zu bemühen – es ist aber spürbar nur mehr Resignation vorhanden. Ich war nahe daran die Kameras und / oder „Die Küchenprofis“ zu suchen, aber hier wäre es wohl schon zu spät. Besonders traurig machte mich, bei der Größe des Lokals, dass man hier förmlich spüren konnte, wie alles einmal anders war – gut besucht, lebhaft, voller Leben und Freude…

Das Service ist, wie bereits erwähnt, unmotiviert, resignierend, gleichgültig, aber absolut nicht unfreundlich oder unangenehm. Zeitweise aber auch nicht auffindbar. Die Sanitäranlagen sind sauber aber ebenfalls eher renovierungsbedürftig – doch mit welchem Geld? In Summe aber trotz aller Liebe und allem Mitleid nur MÄSSIG.

Das Ambiente ist sicherlich nicht mehr zeitgemäß, mir gefiel aber besonders diese Reise in die Kindheit / Jugend an diesem Tag. So waren die ersten Chinesischen Lokale eben in Wien. Geld wäre für einen Umbau hier sowieso nicht vorhanden. Der Geruch ist aber ehrlich ekelhaft und dementsprechend riecht die Kleidung nach Verlassen des Lokals. Daher in Summe auch nur MÄSSIG.

Fazit: Gerne wird hier in der Karte „Chilli“ statt „Chili“ geschrieben, die Speisenauswahl ist aber sehr in Ordnung und teilweise durchaus interessant und auch punktuell ausgefallen. Die Preise sind durchwegs als sehr günstig anzusehen, besonders die Getränkepreise fallen einem sehr positiv auf. Traurig ist jedoch, wenn der Gast so nah am Untergang eines Lokals ist und dieses Gefühl auch spüren kann. Das Essen ist nicht schlecht, das Gut eher an der unteren denn der oberen Grenze, aber ich will hier nicht noch in dieser Situation besonders hart urteilen – daher wohlwollend GUT. Es wird einem halt auch bewusst, dass hier Existenzen und vor allem Menschen dahinter stehen. Mitnahmespeisen werden mit -10% zur Karte berechnet, aber es gibt leider keine Internetseite, wo man vorher aussuchen könnte. Das ist natürlich absolut nicht mehr zeitgemäß. Ob man dieses Lokal besuchen will, möge jeder für sich selbst entscheiden, so wirklich und ehrlich empfehlen kann ich es leider nicht, was mir auch sehr Leid tut. Ich bin absolut kein Mensch, den solche Erlebnisse oder Schicksale Anderer kalt lassen, daher bin ich auch beim Schreiben dieser Bewertung ehrlich gesagt wieder nachdenklich geworden und hoffe trotzdem, dass man hier das Ruder vielleicht noch einmal herumreißen kann.Weniger anzeigen

China-Restaurant Lucky Friend

(3)
Landgutgasse 35, Wien 1100
Lucky Friend - Pikant-Saure SuppeLucky Friend - Sushi-, Maki-Auswahl vom BuffetLucky Friend - Gan-Bian-Huhn - Gebackenes Gemüse - Knusprige Ente - Knuspriger Fisch - Gebratene ...
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18. Feb 2012
Heute hatte ich ein Restauranterlebnis der besonderen Art. Ich will es einmal „Willkommen in der Anderswelt!“ nennen. Inmitten des wohl hässlic...MehrHeute hatte ich ein Restauranterlebnis der besonderen Art. Ich will es einmal „Willkommen in der Anderswelt!“ nennen.

Inmitten des wohl hässlichsten Straßenteils der Landgutgasse im 10. Wiener Gemeindebezirk, am wunderschönen Waldmüller-Park schon vorbei, mitten in grauer Betonwüste, vis á vis nur die Betonmauern des ÖBB-Geländes, auch nicht wirklich in bester Wohngegend hatte ich heute das „Aha“-Erlebnis. Seit mittlerweile Jahrzehnten fahre ich hier vorbei (Wohnung in Richtung Garten), oftmals dachte ich schon, bleib stehen, einfach ausprobieren, aber erst heute hatte ich den Mut dazu. Und der wurde mit der heutigen Erfahrung, „es kommt immer auf die inneren Werte an“, wieder einmal belohnt.

Nach Überwindung der Äußerlichkeiten trat ich in diese „Anderswelt“ ein. Vor mir eine wunderbar holzvertäfelte Schank, eine riesige Chinesische Vase und ein riesiger mir entgegenlächelnder Buddha. Ich war eigentlich noch beschäftigt, dem Buddha sein Bäuchlein zu streicheln, wie es eben sein muss, wurde ich auch schon herzlichst von der netten Kellnerin in Empfang genommen. Geleitet zu einem guten Vierer-Tisch verneinte ich beschämt, da ich ja nur alleine unterwegs war – da tut’s ein zweier-Tisch wohl auch.

Die „Anderswelt“, die draußen noch so grau in grau schien, nach einem billigen Lokal anmutete, war nun eine wohlig warme Umgebung in dunklem Holz (ich glaube das gesamte Lokal war holzvertäfelt) gehalten, die einem zum Verweilen förmlich zwang. Man fühlte sich sofort willkommen und herzlich zu einem Essen eingeladen. Ab jetzt vergaß ich die graue Welt vor dem Lokal, denn es war mir unvorstellbar, dass diese dort überhaupt so grau sein könnte und tauchte nur mehr in die „Anderswelt“ ein.

Ja, es gibt hier auch ein fast schon sensationell günstiges Mittagsbuffet „All you can eat“ (EUR 6,50 Mo-Sa und EUR 8,50 So & Feiertag), aber das interessierte mich überhaupt nicht mehr – ich wollte Speisen aus der tiefsten „Anderswelt“. Dass das Buffet die üblichen Verdächtigen samt einem kleinen Sushi & Maki-Angebot bot, sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt. Es stach keine Buffetspeise für mich jetzt als Besonderheit heraus, wiewohl ich mir ab heute sicher bin, die schmecken alle bestimmt sehr gut.

Beim Blick in die üppige Speisekarte der „Anderswelt“ bemerkte ich sofort, dass hier der Anteil der „Gebackenen Hauptspeisen“ mehr als selten zu finden ist, bisweilen kaum zu finden. Das klang mir doch nach einer gewissen Authentizität, nach einem Gespräch mit der Kellnerin UND dem Koch, der extra aus der Küche kam, war es klar. Es wird hier versucht, möglichst „Original Chinesisch zu kochen“ und daher gibt es auch kaum Gebackenes! Am Buffet war das nicht so – aber „À la carte“ eben schon.

Bemerkenswert auch die Spezialitäten aus dem Tontopf (z.B. „Green Curry Hühnertopf“, „Tofu Topf mit Glasnudeln“ oder „“Tofu nach Art des Hauses“) oder von der heißen Rostplatte („Tofu mit Gemüsen am Rost“, Boef am Rost“, „Garnelen am Rost“ oder die „Wan Tan mit drei Sorten Fleisch“). Auch kommen hier zahlreiche Speisen frisch aus dem Wok (z.B. „Yu Xiang Schweinefleisch mit Sojasprossen und Gemüsen“, „Jin Xiang Ru Yi (mit Cashew-Nüssen und Gemüsen)“ oder die geräucherte „Ente à la Wok mit Porree & Gemüsen)“.

Nun aber zu meinen Speisen:
Vorspeise: „Gebackene Hühnerleber mit Sauce“ (EUR 3,50) – sehr krosser Backteig und brennheiß serviert, die Leber zerschmolz beinahe auf der Zunge (wie bei einem Hühnerleber-Parfait) – ein Gedicht, bis auf die Sauce. Es war die, alles zu seiner Zeit, süß -scharfe Chilisauce aus der Flasche, die zur Leber aber absolut nicht passte. Nachdem ich das gleich kundgetan hatte und auf eine Soja-Knoblauchsauce bestand, noch gefragt ob heiß oder kalt, wurde mir diese sofort nach meinen Wünschen brennheiß und frisch gemacht serviert. Genau diese Sauce war es, die vorzüglich dazu passte. Ich gab noch die Empfehlung, dies bitte auch in Zukunft immer mit dieser Sauce zu servieren. Also, immer vorher fragen, und eventuell umbestellen was hier nicht nur kein Problem ist, sondern in diesem Fall auch nicht in Rechnung gestellt wurde! Daher ein SEHR GUT in Summe.

Als Hauptspeise hatte ich das „Gan Ben-Rind mit Karotten & Porree“ (EUR 8,00, manchmal auch „Gan Bien“, „Gan Ban“, „Gan Bian“ oder „Gan Bao“, etc.) – hier eben NICHT im Backteig sondern im Wok gebraten. Die Kunst wäre es, das Fleisch ohne Backteig kross zu braten, was hier zwar leider nicht gelang, dem Geschmack allerdings keinen Abbruch tat. Beste Fleischqualität, sehr knackiges Gemüse, für mich persönlich, trotz Nachfrage, zu wenig scharf. Aber die hier sehr stilvolle Menage am Tisch rettet ja die Schärfe locker…Ein ehrliches GUT, aber eben kein SEHR GUT. Die Portion Reis kostet übrigens EUR 1,00.

Dazu ein frisch gezapftes und wohl temperiertes Zipfer vom Fass zu gutem Preis (EUR 3,50 für das Krügerl und EUR 2,80 für das Seidel) und der Durst war gestillt. Die Bedienung ist irrsinnig freundlich und sieht immer nach, ob man etwas benötigt, Sonderwünsche werden prompt erfüllt. Auch mit dem Koch kann man bei Bedarf quatschen oder nachfragen. Ja, es gibt hier auch die Warmhalteplatten und beim Bezahlen den berühmten Pflaumenwein, was aber in diesem Ambiente absolut nicht überrascht.

Was mich persönlich störte war, dass ein hauseigner Hund (ein kleiner, super-süßer Shih Tzu) durchs Lokal läuft. Ich liebe Tiere aller Art, aber nicht unbedingt im Lokal und auch der kleine Wau-Wau kann einmal nach einem Kind schnappen. Das muss nicht sein – auch aus hygienischer Sicht. Zweites Thema war, dass die Sanitäranlagen zwar sauber sind, aber mit dem restlichen Ambiente absolut nicht mithalten können. Leider gibt es auch keine eigen Homepage um sich Gusto zu holen, was heutzutage eigentlich kein Thema mehr sein dürfte.

Es gibt einen Bestell-/Zustellservice (z.B. über „willessen.at“ etc.) und es werden alle Kreditkarten akzeptiert. Auch einen eigenen Raucherbereich, der heute komplett finster war, weil unbesetzt, gibt es hier. Und der ist nicht unattraktiver gestaltet, wie oft anderswo. Die Öffnungszeiten sind sehr familienfreundlich.

Fazit: ich empfehle das Lokal wirklich jedem/r, taucht einfach ein in die „Anderswelt“ und vergesst, was draußen war. Die Karte bietet eine sehr schöne Vielfalt und das Ambiente gefällt ungemein. Es ist auch absolut stimmig und nicht mit Kitsch überladen. Es ist hier durch die Bank billig aber eben auch günstig, weil das Preis-Leistungsverhältnis so sehr passt. Auch Vegetarier haben hier eine sehr akzeptable Auswahl. Zu beachten ist noch, dass hier leicht, aber doch (ich bin DER Indikator dafür), mit Glutamat gekocht wird. Es machte mir aber in dieser Dosis absolut kein Problem, aber ich merkte es. Auch hier wieder sei Paracelsus erwähnt: „Allein die Menge macht das Gift!“ Es ist kein Haubenlokal, und genau in diesem Rahmen bewerte ich dieses Restaurant. Aber ich empfehle es mit ruhigem Gewissen. Es gibt viele Speisen zu „erobern“, die man so sonst nicht bekommt. Und ich teile diese „Anderswelt“ – Erfahrung gerne mit dem Forum!Weniger anzeigen

Mango

(1)
Kundratstraße 6, Wien 1100
Restaurant Mango 1100 Wien - Vorspeisen-Buffet (Pikant-Saure Suppe)Restaurant Mango 1100 Wien - Vorspeisen-Buffet (WanTan & Veg. Frühlingsrollen)Restaurant Mango 1100 Wien - Gemischtes Bier (EUR 3,70 - 0,5l)
In diesem Guide weil: Ich hab's selber besucht, dort gegessen und bewertet!
SpeisenAmbienteService
1. Nov 2011
Endlich habe ich auch einmal das Restaurant Mango (Asiatische Küche) in Wien 10 probiert. Oft liest man in Werbungen darüber, aber diesmal war es f...MehrEndlich habe ich auch einmal das Restaurant Mango (Asiatische Küche) in Wien 10 probiert. Oft liest man in Werbungen darüber, aber diesmal war es für mich soweit.

Ich kann nur vorab schon einmal sagen, ein üppigeres und reichhaltigeres asiatisches Buffet habe ich bisher noch nicht erlebt. Ja, das Xanadu hat auch ein großes Buffet, aber man stelle sich dieses etwa doppelt so groß vor…

Das Lokal selbst liegt relativ unscheinbar unter einem der neuen Wienerberg-Tower (nicht die Twin-Tower = Center) direkt an der Triester-Straße bzw. Kundratstraße. Parkplätze gibt es vis á vis oder auch in der Parkgarage, wo man zwei Stunden gratis parken darf. Auch öffentlich ist das Lokal sehr gut zu erreichen (Straßenbahn Linie 1 / Buslinie 7A). Es ist etwa vis á vis vom Franz-Josef-Spital.

Das Lokal ist sehr modern eingerichtet und entgegen des straßenseitigen Einblickes wirklich groß und bietet zahlreiche Plätze. Der Raucherbereich ist vom Nichtraucherbereich optimal abgetrennt – ich ging aus Versehen über den raucherbreich ins Lokal und merkte es gar nicht, da auch dort die Lüftung optimal arbeitet.

Es würde alle Rahmen sprengen die Angebote am Buffet aufzuzählen, es gibt FÜNF Buffet-Blöcke:

• 1x Buffet für Nachspeisen jeglicher Art (Pudding, Kokosmilch, gebackene Früchte,…)
• 1x Buffet für Tepanyaki (zahlreiche Meeresfrüchte, Fleisch jeglicher Variation sogar á la Rindercarpaccio und viel Gemüsesorten)
• 1x fertige Gerichte (Suppen, Wan Tan (gibt es sonst nicht bei Buffets!), Huhn, Fisch, Schwein, Reis, Nudeln,…
• 1x Salat, Gemüse und Rohkost jeglicher Art und alles frisch
• 1x Sushi-Buffet mit einer ausreichenden Auswahl

Für das Tepanyaki gibt es viele verschiedene Saucen und es ist jedem zu empfehlen, kleine Portionen zubereiten zu lassen und dafür 6-8 verschieden Saucen zu probieren (in Summe gibt es glaube ich etwa 12 verschiedene Saucen!

Vom „fertigen“ Buffet möchte ich besonders das gebackene Gemüse, das Huhn nach Gan Bien und die Garnelen im Tempurateig (entdarmt!) erwähnen, aber es gibt absolut NICHTS, was nicht super schmeckt an diesem Buffet! Alles was knusprig sein muss / soll ist hier knusprig und es wird permanent frisch aufgefüllt. Auch das knusprige Huhn mit Teriyaki-Sauce, ein Gedicht!

Es würde wirklich, wie bereits gesagt, den Rahmen sprengen, denn hier gibt es für JEDEN (auch für Vegetarier und Kinder) eine wunderbare Auswahl an frischen und schönen Speisen.

Das Personal ist supernett und zuvorkommend und die Sanitäranlagen sind, wie das ganze Lokal, hypermodern und sauberst!

Ich bin noch immer begeistert und lege dieses Lokal jedem ans Herz, auch wenn es nachher schwer fällt noch je ein anderes asiatisches Buffet zu besuchen! Hingehen und unbedingt probieren, noch dazu gibt es das Buffet um ganze 7,50 EUR!!! Und mit Tepanyaki um 9,80 EUR!!! So viel man will und so oft man will!!! Einfach sensationell. Die Öffnungszeiten sind sowieso der Hammer – eigentlich immer offen, wenn man Hunger hat, egal, welcher Tag!

Das Krügel kostet 3,50 EUR und es gibt auch eine extra Kinderspielecke. Vorab kann man schon einmal auf der wirklich ehrlichen (von den Bildern her) Internetseite schmökern. Ich kann hier nur die Höchstwertung geben, alles Andere wäre unfair! Es klingt wie eine „Lobhudelei“, aber ich wüsste nicht, was man besser machen könnte! Es ist natürlich die europäisch angehauchte asiatische Küche aber OHNE Glutamat - ich hätte sonst sofort Probleme dort! Also Schildkröte oder (ZUM GLÜCK!) Haifischflossen gibt es dort nicht.

P.S. Ich war zu Mittag dort und von Fotos sehe ich ab, denn da gibt es auf deren Homepage genug und die sind auch noch ehrlich!Weniger anzeigen

Kommentare

3 Kommentare
Kathinka

Mir fällt dazu noch das Ringsmuth ein. *mhhhmmm* Mini-Grammelknödel auf Sauerkraut

22. Nov 2012, 12:43Gefällt mir2
uc0gr

Lieber Wolf, ja, beide Lokale sind bereits bei mir vorgemerkt. In den Guide kommen sie, wenn ich auch dort gewesen bin. Danke! Gerry

25. Mai 2012, 19:54Gefällt mir
wolf

Hier solltest du unbedingt den Meixner und das Alte Beisl aufnehmen. Das sind 2 Lokale die auf höchstem Niveau kochen.

24. Mai 2012, 22:40Gefällt mir
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