am 2. Juni 2016 · Update 11. Jul 2016
SpeisenAmbienteServiceDas allen Freunden der Küche Sichuans wohlbekannte No. 27 aus der Ungargasse ist übersiedelt (im Web ist diese Information nur im Facebook – Eintrag des Lokals zu finden ;-( ), und zwar einerseits seiner Hauptgästeschaft entgegen, andererseits aber auch in die Höhle des Löwen der Mitbewerber: in ...Mehr anzeigenDas allen Freunden der Küche Sichuans wohlbekannte No. 27 aus der Ungargasse ist übersiedelt (im Web ist diese Information nur im Facebook – Eintrag des Lokals zu finden ;-( ), und zwar einerseits seiner Hauptgästeschaft entgegen, andererseits aber auch in die Höhle des Löwen der Mitbewerber: in die Linke Wienzeile 20.*
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Siehe Zusatz am Schluss des Beitrages!
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Diese Adresse liegt auf etwa halbem Weg zwischen den U4 – Stationen Karlsplatz und Kettenbrückengasse, für mich ein gefühltes Bisserl näher beim Karlsplatz, selbst unter Einrechnung der Strecke, die man dort in der Passage geht, um zunächst einmal zur Secession zu kommen. Für Anfahrt mit Auto und Parkplatzsuche übernehme ich keine Verantwortung. ;-)
Am Ambiente hat sich durch die neue Ausstattung natürlich einiges verändert, viele werden gar von Verbesserung reden: Die Straßenfront sieht repräsentativer aus, vor allem ist sie neu; das Lokal ist barrierefrei zugänglich. Es gibt einen Schanigarten (das Lokalinnere ist rauchfrei), allerdings sind die Tische nicht eingedeckt, und er ist wohl nur als temporäre Rückzugsmöglichkeit mit Getränk und Rauchware gedacht. Im Inneren kommt man, an einer modernen Schank, in Rot gehalten, vorbei, in den L – förmigen Gastraum. Dekor ist sparsam eingesetzt, die Möblierung, in Schwarz gehalten, ist funktional und hinreichend bequem. Dunkler Fliesenboden, weiße Wände. Es gibt keine Toiletten im Lokal, Personal und Gäste müssen die, allerdings nahe gelegenen, öffentlichen Häusel des Naschmarktes verwenden.
Die beiden alten Herrschaften, die ich aus der Ungargasse noch in Erinnerung habe, dürften in Pension gegangen sein.* Am neuen Standort ist die nächste Generation tätig, die sich sehr freundlich und effizient um die Gäste (mit hohem Landsleute – Anteil :-) ) kümmert. Es dürften insgesamt vier Leute sein; so wurde jedenfalls gestern am Ende der Mittagsgeschäftszeit aufgedeckt.
Die Speisekarten sind vom alten Standort mitgebracht worden; einige neue Speisen (alle aus dem Spezial – Sichuan – Sektor :-) )kamen dazu, einige des alten Angebotes wurden gestrichen. Die kleine Thailand – Abteilung am Schluss gibt es nach wie vor (von mir nicht probiert).
Bei meinem ersten Besuch, kurz nach der Eröffnung, nahm ich als Vorspeise Fuji Fei Pian (Rindfleisch mit Kutteln, scharf gewürzt) als Vorspeise und Blutkuchen mit Nieren und Gemüse als Hauptgang. Die gute Behandlung der Innereien – Rohstoffe möchte ich besonders hervorheben: Die originale Sichuan – Küche ist ganz allgemein sehr reich an Speisen, wo Innereien eingesetzt werden, und es wäre vielleicht auch für eingefleischte Liebhaber der einheimischen Innereienküche interessant, einmal solche Zubereitungsvarianten zu verkosten. Sowohl Vor- als auch Hauptspeise schmeckten mir sehr gut, in Hinblick auf Würzung wie auch auf Garung und Konsistenz. Einzig bei den in der Hauptspeise reichlich verwendeten Enoki – Pilzen wäre es einigermaßen besser gewesen, der Koch hätte sie erst später hinzugefügt; doch das ist Meckern auf hohem Niveau.
Gestern nahm ich mir das marinierte Rindfleisch in Scheiben als Vorspeise und Schweinefleisch Yuxiang als Hauptspeise. Für das (in der Würzung natürlich wieder voll meinen Erwartungen entsprechende) Rindfleisch wurde ein bindegewebsreicher Teil verwendet (kann sogar Wadschunken gewesen sein), doch durch die Garung zu einer wunderbar zarten Konsistenz gebracht. Das Schweinefleisch Yuxiang war dann ein ausgesprochenes Highlight, bei dem die verschiedenen feinen Aromen herrlich zusammenspielten und harmonierten. Es kann neben dem in der Feinen Sichuan – Küche zubereiteten ohne weiteres bestehen (es gibt andere Lokalitäten, wo XY Yuxiang hauptsächlich scharf und nicht besonders raffiniert ist).
Der Beilagenreis ist gute chinesische Qualität, so wie man sie erwartet. Zu trinken nahm ich beide Male den Grünen Veltliner, mit dem ich sehr zufrieden war. Vorsicht, ich bin ein Brünnerstraßler – Fan, doch gibt es auch andere Weinsorten für Anspruchsvolle. Die Preise finde ich dem Gebotenen angemessen (siehe Rechnungsfoto).
Fazit: Auch am neuen Standort* sehr interessantes und empfehlenswertes Lokal. Ich werde es bestimmt noch oft besuchen, um die Speisekarte durchzukosten.
Zusatz vom 04.06.2016:
*Siehe hiezu aber den Verlauf der Kommentare zur Frage, "Gibt es die Ungargasse 27 noch?" Ich schätze solche Vernebelungstaktiken seitens der Betreiber überhaupt nicht; die Bewertung, die sich auf die Leistung am Standort Wienzeile bezieht, bleibt dessenungeachtet gültig.
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Zusatz vom 11. 07. 2016:
Es ist nunmehr definitiv: Das Lokal in der Ungargasse existiert weiterhin; Linke Wienzeile 20 ist eine Neugründung des ehemaligen Kochs in der Ungargasse, der dabei das Firmenlogo, die Speisekarte und den Facebook - Eintrag "mitnahm" (?? ;-(( ??).
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Wg. Toilette: Da hat er vielleicht, als ich dort war, nur eine Passantin weggeschickt, die nichts konsumieren, sondern nur aufs Häusl gehen wollte. Bei zwei öffentlichen WCs in Sichtweite verständlich. ;-)