Das Café DIGLAS gibt es schon viel länger als ich denken kann, es ist ein altehrwürdiges Kaffeehaus, echtes Wiener Urgestein. Schon Karl Farkas soll hier als Stammgast seine Melange genossen haben.
Nach dem gelungenen Umbau Ende der 80er habe ich mich (noch etwas grün hinter den Ohren) oft hier ...Mehr anzeigenDas Café DIGLAS gibt es schon viel länger als ich denken kann, es ist ein altehrwürdiges Kaffeehaus, echtes Wiener Urgestein. Schon Karl Farkas soll hier als Stammgast seine Melange genossen haben.
Nach dem gelungenen Umbau Ende der 80er habe ich mich (noch etwas grün hinter den Ohren) oft hier niedergelassen - zum Zeitunglesen, Teetrinken und auf ein gemütliches Frühstück. Wenn man Samstag früh am Vormittag noch ein Nische ergattern konnte und auf den roten Plüschbänken Platz nahm, fühlte man sich so souverän, vielleicht ein bisschen erwachsener, aber auf jeden Fall sehr wohl.
Unzählige Tagszeitungen und Magazine stehen auch heute noch zur Verfügung und laden zum Verweilen ein. Neben einer reichlichen Auswahl an Frühstücken, stehen auch mehrere kleine Gerichte auf der Karte (Eierspeisen, verschiedene Brote, Schinken und Würste). Und natürlich auch einige Hauptgerichte mit vorwiegend Wiener Provenienz – und wo gibt es heute noch Augsburger mit Kartoffelschmarrn? Deshalb geht manchmal das Frühstück nahtlos in ein kleines Mittagessen über, das aufgrund der hervorragenden Mehlspeisen erst beim Nachmittagskaffee endet – besonders an trüben November-Tagen besteht die Gefahr, dass bei mir der Phäake durchkommt.
Die Kuchen, Torten und Strudel sind süße Herrlichkeiten und in dieser Qualität selten zu finden. Nachdem vor ungefähr 10 Jahren die Konditorei Schmohl am Fleischmarkt, dem Diglas-Imperium eingegliedert wurde und offenbar auch die Backgeheimnisse weitergegeben wurden, gab es einen weiteren Höhenflug in der Mehlspeisgeschichte des DIGLAS. Im Schaufenster des DIGLAS am Fleischmarkt entdeckte ich vor einigen Monaten einen Flachbildschirm, der einen Zuckerbäcker bei der Arbeit zeigte. Fassungslos stand ich fast eine Viertelstunde davor und sah (beinahe sabbernd) zu wie liebevoll und mit welcher Handwerkskunst man hier die unterschiedlichsten Mehlspeisen zubereitet.
Hoffentlich gibt es das DIGLAS noch ewig, und hoffentlich hält man an der großmütterlichen Backtradition fest, denn die ist wirklich sensationell.
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