►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Der „Brandl“ ist ein alt eingesessenes „Heurigenrestaurant“ in Grinzing, direkt an der Cobenzlgasse gelegen. Wir hatten bisher keine Probleme, ein „Bettchen“ für unseren PKW zu finden, jedoch ist die Situation am Wochenende sicher deutlich schwieriger. Gleich...Mehr anzeigen►►►►► ALLGEMEINES / EINLEITUNG ◄◄◄◄◄
Der „Brandl“ ist ein alt eingesessenes „Heurigenrestaurant“ in Grinzing, direkt an der Cobenzlgasse gelegen. Wir hatten bisher keine Probleme, ein „Bettchen“ für unseren PKW zu finden, jedoch ist die Situation am Wochenende sicher deutlich schwieriger. Gleiches gilt für eine etwaige Reservierung. Glaubt man den Laternen beim Lokaleingang, links und rechts vom Eingangsbogen, so zeugen diese davon, es gäbe das Lokal hier bereits seit 1917.
Ein paar Stufen abwärts vom Eingang, kaum behindertengerecht, geht es in den wunderschönen und auch durchwegs verspielten, romantischen Gastgarten. Einfach entzückend finde ich den Garten, da und dort mit sehr passenden Deko-Elementen verziert. Das setzt sich auch vermehrt noch im Lokal fort – rechts vom Entrée geht es in den Raucherbereich, links davon in die Nichtraucher-Räume. Die Trennung gelang tadellos! Etwa 90 Sitzplätze im Lokal und noch einmal etwa 100 Sitzplätze im lauschigen Gastgarten findet man beim "Brandl".
Der „Brandl“ ist ein wahrlich ganz entzückend und heimelig eingerichtetes Heurigenrestaurant, daher auch die vielen Fotos, fast schon wie ein Museum für Bauernstuben, Heimatkunde und Bauernhäuser – ich liebe so etwas ungemein. Zentrum im Speisesaal (NR) ist natürlich der wunderschöne, teils verkachelte Kamin – traumhaft schön, typisch Wien! Der „Brandl“ ist kein Haubenlokal und hat bisher auch keine „Gabel“ im Falstaff erhalten, daher wird er von mir auch genau auf diesem Niveau und in diesem Rahmen bewertet – ein gutbürgerliches Wirtshaus / Heurigenrestaurant in Wien eben.
Wir wurden sehr herzlich und freundlich begrüßt, und durften uns unsere Plätze im Nichtraucher-Bereich selbst aussuchen. Ein unglaublich herziger, uriger und gemütlicher Raum. Die Speisekarte hier ist recht üppig, hat man doch zu den zahlreichen Standardgerichten auch noch viele saisonale Tagesangebote zu bieten. Schwerpunkt ist natürlich eindeutig die „Wiener Küche“ bzw. die „Österreichische Küche“ und saisonal stehen Kürbis und Wild hoch im Kurs. Aber auch bei den Getränken lässt sich der „Brandl“ wahrlich nicht lumpen - sehr umfangreich und teilweise sehr spezielle Limonaden / Getränke finden sich hier im „Brandl“ – z.B. hat man diverse Prosecchi vom Fass im Angebot! Das Bier (offen) kommt von Murau in diversen Sorten.
►►►►► SPEISEN – BEWERTUNG = GUT = 3 ◄◄◄◄◄
► „Kürbiscremesuppe“ (€ 4,00):
Eine sehr brav gemachte, dunkelgelbe Suppe wurde serviert. Bereits nach dem ersten verkosten wurde klar, woher diese tief-gelbe Farbe kam: Curcuma („Gelbwurz“ vom Curry-Gewürz) war das Geheimnis. Kürbis passt sehr gut mit Curry, jedoch sollte man das auch unbedingt in der Speisekarte kundtun – es gibt Menschen mit einer absoluten Aversion gegenüber Curry. Uns schmeckte es, den Kürbisgeschmack deckte es aber etwas zu – ein glattes Gut = „3“ hierfür gibt es von mir.
► „Grießnockerlsuppe“ (€ 3,20):
Die Rindssuppe war wirklich tadellos gefertigt, sehr schön geklärt und kam sehr heiß an den Tisch. Über das hausgemachte Grießnockerl gibt es nur Positives zu berichten. Ein glattes Sehr Gut = „4“ gibt es hierfür von mir.
► „Gebackene Champignons mit Sauce Tartare“ (€ 8,50):
Eine Unmenge an sehr kleinen Champignons, die natürlich dann extra knusprig waren, wurde serviert. Wir waren begeistert, wohl wissend, dass kleine Champignons auch meist niedrigerer Güte sind – das war hier aber nicht zu schmecken. Die hausgemachte Sauce Tartare dazu war sehr gut, die dazu gereichte Zitrone enthielt wieder einmal unglaublich viele Kerne. Trotzdem gibt es hierfür ein glattes Sehr Gut = „4“.
► „Brett‘ljause“ (€ 12,00):
Diese wurde auf einem Naturbrett’l sehr gefällig serviert. Bitte nicht falsch verstehen, die Zutaten (Landrohschinken, Kümmelbraten, Blutwurst, etc.) waren allesamt gut aber den Preis rechtfertigte die „Brett’ljause“ wahrlich nicht. Noch dazu musste das zwar gute, frisch aufgebackene Gebäck auch noch extra bezahlt werden (€ 1,90 je Stk.). Auch die gewünschte Butter wurde separat verrechnet (€ 1,20). Keine echte Okkasion für eine ganz gute „Brett’ljause“ – Gut = „3“.
► „Kürbis-Schokoladenkuchen mit Kürbiskern-Krokant“ (€ 3,90):
Natürlich auch ein hausgemachter Kuchen und wieder einmal ein Beweis, wie vielfältig doch ein Kürbis zu verwenden ist. Tadelloser, saftiger Kuchen mit etwas Marmelade unter sowie einigen Kürbiskern-Krokant auf der Glasur. Sehr Gut = „4“.
► „Cremeschnitte“ (€ 3,90):
Auch die Cremeschnitte, die uns extra empfohlen wurde, war hausgemacht. Ja, sie hatte eine sehr flaumige Creme, aber irgendwie war sie geschmacklich nicht so besonders, fast wie einfaches aufgeschlagenes Schlagobers mit Zucker – keine Zitrone, keine Vanille. Schade, und daher auch nur ein gut gemeintes Gut = „3“ hierfür.
► Zu trinken hatten wir „Weißen Sturm“ (€ 3,20 je 0,25L), der mehr „Staubiger“ war als „Sturm“, den „Jungwein weiß“ (€ 2,80 je 0,125L) und einen „Doppelten Espresso“ (€ 3,90) – alles tadellos.
►►►►► AMBIENTE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Ein ganz entzückend und heimelig eingerichtetes Restaurant mit extrem wunderschönen, herzigen Gastgarten – das ist in kurzen Worten der „Brandl“. Die Trennung zwischen Raucher und Nichtraucherbereich gelang sehr gut. Leider serviert man dem Gast hier sehr viel abgeschlagenes Geschirr – nicht nur hässlich, sogar teilweise sogar gefährlich. Ich werde es nie verstehen. Das Ambiente wäre eigentlich ausgezeichnet, aber mit der großen Menge an abgeschlagenem Geschirr gibt es allerdings nur mehr ein Sehr Gut = „4“.
►►►►► SERVICE – BEWERTUNG = SEHR GUT = 4 ◄◄◄◄◄
Unser Mann im Service war irrsinnig herzlich, flink und freundlich. Fragen wurden professionell beantwortet und man fühlte sich stets gut betreut. Kartenzahlungen (Master Card & Visa) sind im „Brandl“ ab € 40,00 möglich. Ein glattes Sehr Gut = „4“ in diesem Rahmen.
►►►►► MEIN FAZIT / CONCLUSIO ◄◄◄◄◄
Ich empfehle den „Brandl“ durchaus mit gutem Gewissen, wieder eines dieser charmanten Kleinode in Wien, die man besuchen sollte. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist teilweise durchwachsen (siehe z.B. die „Brett’ljause“). Der „Brandl“ hat eine mehr als nur ausreichend große Speise- und Tageskarte, auch die Getränkekarte liest sich sehr umfangreich und interessant. Derzeit hat man Kürbis- & Wild im saisonalen Angebot, demnächst beginnt aber die „Gans’l-Zeit“, für die unbedingt reserviert werden sollte.
Eine glatte Empfehlung von mir für den „Brandl“ in Grinzing!
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