Unweit der S45 – Station Gersthof, ein Stück stadteinwärts in der Gentzgasse, findet sich die Gaststätte Zum Gemütlichen Weinhauser. Das Grätzel heißt Weinhaus, ist allerdings so klein (einige Häuserblöcke), dass der Name nicht auf dem Stadtplan vermerkt ist.
Durch einen Windfang kommt man in ...Mehr anzeigenUnweit der S45 – Station Gersthof, ein Stück stadteinwärts in der Gentzgasse, findet sich die Gaststätte Zum Gemütlichen Weinhauser. Das Grätzel heißt Weinhaus, ist allerdings so klein (einige Häuserblöcke), dass der Name nicht auf dem Stadtplan vermerkt ist.
Durch einen Windfang kommt man in den großen Schankraum (NR – Bereich), von dem rechts der R – Raum abzweigt, der zugleich das Fernseh- und Sporttrophäenzimmer ;-) ist. Es war Samstagnachmittag (Küche arbeitet durchgehend), im Schankraum saßen ein paar Gäste, im Extrazimmer außer mir noch niemand. Die Räume sind hell und freundlich eingerichtet, das Mobiliar ist bequem und gemütlich. Die Tür zwischen den beiden Bereichen blieb offen, allerdings hat der Raucherbereich eine gut funktionierende Ventilation (ich weiß, besonders Empfindlichen genügt das nicht ;-) ).
Der Ober brachte alsbald die Speisekarte (in Holzdeckeln gebunden), fragte, ob ich auch beim Getränk noch schauen möchte (die Beiseln machen eindeutig Fortschritte diesbezüglich!). Die Auswahl an Speisen ist nicht sehr lang, eine weise Beschränkung, wenn vielleicht nur eine(r) in der Küche steht.
Ich entschied mich für den Schweinsbraten (Schopf, das steht auch auf der Karte) mit Semmelknödel und Sauerkraut (8 €) und nahm offenen Grünen Veltliner (1/4 zu 2.80 €) dazu. Der Wein war gut temperiert, in Geschmack und Aroma entsprach er meinen Erwartungen. Es wurde auch, ohne Bestellung, ein gratis Glas Wasser gebracht. Der Braten, zwei Scheiben ansprechender Größe, hatte eine schön mürbe Konsistenz, der Fettanteil war für einen Schopf eher auf der geringen Seite. Gewürzt hätte er für mich stärker sein können: Knoblauch war nur in homöopathischer Dosierung schmeckbar, dann war noch ein bisschen Kümmel dabei, und Majoran fehlte ganz (na ja, manche mögen den nicht). Der große Knödel war eindeutig selbstgemacht, auch von sehr angenehmer Konsistenz, allerdings ziemlich lind (also, wenn *ich* einmal *das* feststelle… ;-) ) und mit wenig Aroma (was ich erwartet hätte, wäre, dass vor dem Mischen des Teigs die Würfel mit Butter angeröstet werden, und dass etwas Muskatnuss drin gewesen wäre; beides war nicht der Fall). Das Sauerkraut war sehr schmackhaft, ohne Einbrenn und noch leicht kernig. Ich gebe der Hauptspeise gerade noch ein „Gut“. Auf die schwache Würzung angesprochen, meinte der Ober, man könne ja nachwürzen, daraufhin verzichtete ich auf eine detaillierte Diskussion.
Einige Zeit (eine halbe Zeitung) später war mir noch nach einem Dessert. Auf der Speisekarte stand eine „Überraschungstorte“, die war allerdings schon aufgegessen; so nahm ich Palatschinken mit Marillenmarmelade. Schmeckten gut, waren nicht aus der Mikrowelle.
Gegen Abend füllte sich dann das Lokal zusehends.
Fazit: ein nettes, durchschnittlich gutes Wiener Beisl.
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Ja, eh. Steht ja im Text: gegenüberliegend