Wir hatten wieder einmal Gusto auf ein richtig gutes Steirisches Backhenderl und freuten uns auf das in der HP des Winzerhauses Kogelberg angebotene „Bauern Backhendl“. Ein Backhendl in einem Lokal, in dem sich der bekannte Koch Peter Mosser schon mehrmals eine Haube erkocht hatte, da bekommt man...Mehr anzeigenWir hatten wieder einmal Gusto auf ein richtig gutes Steirisches Backhenderl und freuten uns auf das in der HP des Winzerhauses Kogelberg angebotene „Bauern Backhendl“. Ein Backhendl in einem Lokal, in dem sich der bekannte Koch Peter Mosser schon mehrmals eine Haube erkocht hatte, da bekommt man ja richtig Appetit und neugierig ist man sowieso.
Das Winzerhaus Kogelberg liegt in der Nähe von Leibnitz, erreichbar also über die Autobahn A9 Abfahrt Leibnitz, nach der Abfahrt rechts und dann 3 Kreisverkehre jeweils in gerader Richtung überqueren, dann beim Naturpark Grottenhof rechts abbiegen (da gibt es schon Hinweisschilder), beim Hotel-Restaurant Staribacher vorbei und nach ca 2 km geht es rechts zum Buschenschank Kieslinger und links zum Winzerhaus Kogelberg.
Am Parkplatz sind uns die vielen großen PKW’s der deutschen Premium-Klasse mit Grazer Kennzeichen aufgefallen. Das Winzerhaus wird also offensichtlich von einem etwas betuchteren Publikum besucht.
Das Winzerhaus ist sehr schön fast schon idyllisch mitten in den steilen Weinhängen des Kogelbergs gelegen und bietet naturgemäß von der Terrasse eine herrliche Aussicht ins Grüne. Bei schönem Wetter lässt man sich natürlich auf der Terrasse nieder, schon um die gute Luft und die Aussicht zu genießen.
Wir wurden von einem Kellner sehr freundlich zu einem freien Tisch auf der Terrasse geführt. Wir bekamen auch sogleich die Karte, die einen gelungenen Querschnitt durch die steirische und österreichische Küche bietet. Ich hätte mir aus der Karte schnell ein Menu zusammengestellt gehabt (Tafelspitzsulz mit Bauernkernöl als Vorspeise, ein Beiried vom Almochsen mit Pfefferrrahmsauce und Butterreis oder ein Schweinsfischerl mit Rahmeierschwammerln als Hauptgang und zum Dessert ein Zitronensorbet mit frischen Himbeeren). Critica hat aber dafür gesorgt, dass wir uns von der Karte nicht verführen ließen. Wir blieben also standhaft und bestellten wie geplant das „Bauern Backhendl“. Eine Frittatensuppe als Vorspeise und Bratkartoffel als Beilage durften schon sein.
Der Tisch war vornehm mit Stoffservietten gedeckt. Am Tisch stand eine schöne Karaffe mit einem halben Liter Wasser. Wir wussten nicht, ob für dieses Wasser etwas extra verrechnet wird oder nicht, wobei ich gestehen muss, dass wir diesbezüglich weder die Karte genau studiert noch den Kellner gefragt haben. Das Wasser hat aber jedenfalls gut und erfrischend geschmeckt.
Zum Gedeck gab’s zwei kleine Gläser einmal mit einfachem Liptauer und einmal mit ebenso einfachem Verhackert. War nicht schlecht, aber nicht aufregend und eigentlich für ein Lokal der doch etwas gehobeneren Klasse etwas einfallslos. Das zweierlei Brot war aber sehr gut, frisch und g‘schmackig.
Die Frittatensuppe (€ 3,20) war hervorragend, richtig temperiert und gut gewürzt, die Frittaten waren eindeutig frisch und auch von bester Konsistenz. Der gemischte Salat (€ 4,50) war nicht zu beanstanden. Das Bier – ein Glas Trumer Pils (€ 3,20) – war im Geschmack etwas merkwürdig, der Schaum entwickelte sich etwas schief und löchrig, vielleicht war das Glas nicht richtig ausgespült oder das Bier auch nur schlecht eingeschenkt.
Das Bauern Backhendl (€ 19,00) hat unsere Erwartungen nicht völlig erfüllt, vielleicht hatten wir ob des Haubenlokals auch zu hohe Erwartungen. Aber – wie hat schon unser Mittester und Volksbildner cmling geschrieben: ein Backhendl muss frisch, saftig und blond sein! Wie recht er doch hat. Nun, das Backhendl war nicht so schlecht, die Panier war gut, aber das Fleisch war leider etwas trocken, weshalb das gute Henderl maximal Durchschnitt war (im Vergleich zu den vielen sehr guten Backhenderln, die man sonst Gott sei Dank schon recht häufig in der Südsteiermark bekommt). Critica meinte, dass das Hendl vielleicht etwas zu lange im Fett war, dann würde das Fleisch leicht trocken werden, oder es war zu lange tiefgefroren oder auch schon etwas zu alt. Was auch immer die Ursache war, die TOP-Qualität hatte das Hendl leider nicht. Die 5 Kugel Eis, die wir uns zum Nachtisch gönnten, waren wieder von einer ausgezeichneten Qualität.
Unter Berücksichtigung des gehobeneren Anspruches des Lokals kann ich daher bei der Bewertung der Speisen nur eine 3 vergeben. Das Ambiente verdient allein schon wegen der sehr schönen Lage und Aussicht eine 4, ebenso das tadellose Service. Die Karaffe Wasser wurde übrigens mit € 2.00 verrechnet, was ich prinzipiell nicht passend finde, wenn schon für das Gedeck etwas verrechnet wird und der Gast ohnedies Speisen konsumiert. Der Rechnung haben wir dann entnommen, dass es sich um eine „Kogelbergquell“-Wasser gehandelt hat.
Fazit: Ein wunderschön gelegenes Lokal mit etwas gehobenerem Anspruch, der Focus auf steirischer und österreichischer Küche, freundliches Service, man fühlt sich wohl und gut aufgehoben. Insgesamt sicher einen Besuch oder Ausflug wert. Wir werden wiederkommen, um auch das andere Angebot der sicher guten Küche kennenzulernen. Wenn man am Parkplatz nicht auf- oder abfallen möchte, sollte man dort jedoch einen Porsche, BMW, Audi oder Mercedes der gehobenerem Hubraumklasse abstellen. Tiens, tiens!
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