Es ist Samstag der 29.2.2020 gegen 16:00. Nach einer kleinen Wanderung kreuz und quer und rundherum um Neustift, kehren wir beim FUHRGASSL-HUBER, Weingut und Buschenschank ein. Man findet ihn in 1190 Wien, Neustift am Walde 68.
An der Eingangstür hänge eine Parte, Ernst Huber der das „Imperium“ ...Mehr anzeigenEs ist Samstag der 29.2.2020 gegen 16:00. Nach einer kleinen Wanderung kreuz und quer und rundherum um Neustift, kehren wir beim FUHRGASSL-HUBER, Weingut und Buschenschank ein. Man findet ihn in 1190 Wien, Neustift am Walde 68.
An der Eingangstür hänge eine Parte, Ernst Huber der das „Imperium“ aufgebaut hat, ist kürzlich verstorben, wie auch das Falstaff Magazin zu berichten weiß. R.I.P.
Das Fuhrgassl ist ein kleiner Weg, nach dem Heurigen, wenn man stadtauswärts unterwegs ist, das in die umliegenden Weinberge führt. Huber heißt die Betreiberfamilie.
Wir sind bei der U6 Station Nussdorfer Straße in den Bus der Linie 35A umgestiegen, um bei der Agnesgasse auszusteigen. Da ist übrigens ein weiteres Lokal der Familie Huber und zwar das s’Pfiff der Michaela. (Der Bus hätte auch genau vor dem FGH eine Station)
Ich kenne das Lokal schon sehr lange, war aber erst ein einziges Mal drinnen und das ist etwa 15 Jahre her. Geben tut es ihn seit den Siebzigern und 950 Gäste haben Platz, na servas um nicht na oida zu schreiben! :-))
Wenn man das große Anwesen betritt steht man in der Raucherlounge. Geradeaus ist theoretisch der Gastgarten, links zwei separate große Räumlichkeiten, mit offenem Kamin, die für Veranstaltungen etc. genutzt werden, so wie gestern.
Wir sind rechts rein, da ist gleich einmal die „Essensausgabe“ dahinter die Küche. Linker Hand einige weiterer Räumlichkeiten und oben im Stock kann man auch sitzen.
Wir fanden einen Platz, wenn man rein kommt noch vorm Buffett rechts. Das ein „kleiner“ Raum mit 10 Tischen, für je 4 Personen, will man es etwas kuscheliger passen jeweils 6 Leut hin. War der einzige Platz in diesem Raum und auch sonst die Hütte seht gut besucht.
Ich würde sagen eine typische Lokalität für die Gegend, viel Holz, dunkelroter abgelatschter Steinboden, Holztische und Bänke die nicht sonderlich lange zum Sitzenbleiben einladen. Man kann aber ein Polsterl fürs Popschal haben. Ja und es ist recht dunkel, da die Fenster klein sind und daher wenig Tageslicht reinkommt. Nette Location, sonderlich lange wollten wir beide aber nicht verweilen. Essen, Verkostung der Weine, kleiner Rundgang und aus.
Wie mir später die Rechnung verriet, waren im Revier von Frau Petra, einer typische Heurigenkellnerin. Sie ist eine recht freundliche, eher resche Person, sieht wenn was leer ist und fragt immer wieder nach, ob denn alles passt. Was aber negativ auffällt ist die gespielte Freundlichkeit, sie kommt nicht wirklich „echt“ beim Gast an, aber das erlebt man gerade in Lokalen, wo sehr viel los ist, immer wieder. Alles in allem aber eine anständige präsente Serviceleistung.
Die Weine allesamt auf sehr hohem Niveau, selbst für die beiden weißen Spritzer zu Beginn, wird hochwertige Ware verwendet. Wir hatten außerdem je 1/8 vom Wiener GS Sievering, GV Alte Rebe, Riede Schönherr, Neuburger Neustift Ortswein und Roter Muskateller Neustift Ortswein. Genau in dieser Reihenfolge sind die 4 Weine von Thomas Huber meiner Ansicht nach auch zu trinken. Der junge Mann, keine 30ig, machte die letzten Jahre schon sehr beeindruckende Tröpflern und die von uns gewählten waren allesamt richtig gut. Er ist in Wien einer der wenigen der einen Neuburger hat und wer den Muskateller Geschmack mag, wird von seinem angetan sein. Für die Getränke wollte man im Übrigen faire € 16,90 von uns.
Den Gastronomischen Bereich hat seine Schwester Teresa übrig, wie mir die Homepage verriet. (Die beiden sind die Enkel des kürzlich verstorbenen)
Der Ausflug zum großen Buffett schlug sich mit € 35,31 zu Buche und wir kamen mit den nachfolgenden Köstlichkeiten zurück zum Tisch. Ein Surschnitzel, das einzige das gebracht wird, weil ganz frisch gemacht, mit Gemischtem Salat. Weiters 26dag Kümmelbraten, für mich ohne Saft, dazu zwei eher kleine knusprige Salzstangerln und 3 dieser unsympathischen Briefchen mit Estragon Senf.
Dann noch je zwei gefüllte Weinblätter, Schinkenkäseröllchen und Ziegenkäse in kleinen roten Paprika, alles in Öl eingelegt. Das Zeug mag ich, dieses war sehr gut!
Die zwei Scheiben Kümmelbraten, waren vom Feinsten. Das Fleisch weich und gschmackig, erfreulicherweise mit wenig Fett und das Schwartl teils knusprig, aber stellenweise leider auch letschat.
Für die guten Schnitzel sind sie beim FGH angeblich bekannt, habe darüber schon einige Male was in verschiedenen Fernsehsendungen gehört. Und ja dem können wir nur zustimmen, denn es war vorzüglich. Unser gesurte Schweinderl genau in der richtigen Größe, es war butterweich, das Pökelsalz konnte man erahnen und die Panier war schlicht der Traum. Goldgelb und wunderbar knusprig. Perfekt!
Dass sie in diesem riesigen Lokal wohl nur im Fritter gemacht werden können, liegt auf der Hand und ich stelle mir gerade vor wie 50 Gäste gleichzeitig eines bestellen und 25 Pfannen mit Butterschmalz werden „angeworfen“ :-)
A ja Salat, Erdäpfel, Chinakohl, Gurke, alles leicht süßlich mariniert, sehr gut, einzig dem Gurkensalat fehlte der berühmte Höhepunkt. Etwas nachsalzen half aber.
Die Zusammenfassung der Geschichte, überraschenderweise sehr erfreulich, denn beim Besuch solcher Großheuriger bin ich vorher immer etwas skeptisch. Wir haben sehr gut gegessen, das Ambiente für mich ein typisches 3,5 Lokal, die Liebste meinte aufrunden und so geschah es natürlich und dazu einen Serviceleistung wie ich sie hier nicht anders erwarte.
Man könnte auch mit VISA, MC und Maestro zahlen und von den vielen Touristen, die man hier erwarten möchte, war nicht ein einziger zu sehen. Promis auch nicht, die sind ja nur abends und wenn eingeladen da..... :-)))
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