Zwei Freunde feiern Geburtstag, in kleiner Runde, und weil es 6 Personen sind, die eng befreundet sind, ist die Geburtstagsrunde ebenfalls eine 6er Runde.
Mein Ehrentag ist schon zwei Wochen her, aber jetzt wird nachgefeiert.
Der Tisch im Garten - wenn es schön ist, sowieso, sagt die Dame am ...Mehr anzeigenZwei Freunde feiern Geburtstag, in kleiner Runde, und weil es 6 Personen sind, die eng befreundet sind, ist die Geburtstagsrunde ebenfalls eine 6er Runde.
Mein Ehrentag ist schon zwei Wochen her, aber jetzt wird nachgefeiert.
Der Tisch im Garten - wenn es schön ist, sowieso, sagt die Dame am Telefon - wird telefonisch ein paar Tage zuvor reserviert.
Die Wahl fiel deshalb auf den Wolff, weil unser Stammheuriger Urlaubssperre hat und weil der Falstaff den Wolff unter die 14 besten Heurigen in Wien listet.
Ich war schon jahrelang nicht mehr dort, kann mich aber an ein nicht durchgebratens Hendl, roh am Knochen, erinnern.
Das Ambiente ist weiter unten schon von Bertl beschrieben worden: Viel Holz, alte Stuben, netter Garten.
Der Tisch ist , dem Regen geschuldet, im Inneren reserviert, aber weil es jetzt am Abend doch schön geworden ist, sitzen wir überdacht im Freien.
Es dauert eine Zeit lang, bis die Kellnerin aus dem Nachbarland zu uns kommt.
Wir wollen mit offenem Heurigen starten . Die Freunde zuerst einmal mit Apfelsaft gespritzt. Die Kellnerin unterbricht den bestellenden Freund aber ständig, sodass es eine Zeit dauert, bis alles "gebucht" ist.
Der Heurige, ein gemischter Satz, ist sehr, sehr "brünnerstraßlermässig", sehr resch, fast schon ein saurer Wein. Das hätten wir nicht erwartet.
Also, Grüner Veltliner als nächstes. Dito.
Jetzt reicht es uns, und wir nehmen den von der Kellnerin empfohlenen Grauburgunder, Bouteille, Preis habe ich vergessen, aber in der Norm.
So, jetzt also einer der "besseren" Weine (O-Ton der Kellnerin):
Ein vielfach augezeichneter Top-Winzerbetrieb wird der Weinbau Wolff in diesem Leben nicht mehr.
Essen holen wir teils am Buffet, teils bekommen die Freunde ihre Schnitzerl serviert.
Am Buffet bedient samstags am Abend ein junges Mädchen alleine. Es ist vollkommen im Stress, weiss nicht mehr , wo vorn und hinten ist.
Dazu ständig Zurufe aus der Küche, Bestellungen, etc.
Besteck ist aus, Brotkörberl sind aus.
Auf 4 oder mehr Jausenbrettln hat sie auf einer Anrichte kleine Häufchen Aufstriche vorbereitet, samt Weintrauben daneben, damit es dann bei einer Bestellung wohl schneller geht.
Es ist aber zu warm, sodass der Liptauer bereits davonrinnt.
Ekelhaft und auch nicht hygienisch.
Auch an unserem Tisch wird ein "rinnender" Liptauer serviert. Das zweite Geburtstagskind sagt aber nichts dazu, sodass ich mich zurückhalte.
Die von mir gewählten Käse - Emmentaler, Chaumes, Gorgonzola - sind sehr, sehr gut. Aber auch sehr weich.
Das liebe ich bei Käse, bedeutet allerdings, dass die Kühlvitrine, in welcher auch Wurst, Schinken, Gemüse, etc. gelagert wird, nicht richtig kühlt.
Die junge Servicekraft ist ausgesprochen freundlich und bemüht, aber mangels Erfahrung und Hilfe dauert alles irrsinnig lang.
Während des Wartens habe ich Zeit, in Ruhe in die Küche zu schauen. Kübel mit Salat werden getragen, Hektik, ständig mehrere Leute in der Küche, auch KellnerInnen. Es wird wild herumgerufen. Totale Action. Alles wirkt ein bisschen "schluderig".
Die Weckerl, aufgebacken, die Schnitzel, das gebratene Gemüse: Den Freunden schmeckt es gut.
Dem Wein sprechen wir nur mehr bedingt zu. Unsere Servicekraft ist im Stress und nicht immer da, wenn wir sie brauchen.
Was ist mein Resumee? Also, des Weines wegen braucht man nicht hinzugehen. Das Essen ist guter Durchschnitt, der Garten nett, die Bedienung semi-freundlich - wahrscheinlich in Summe ein typischer, großer Wiener Heuriger.
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