Am letzten Tag des Juli 2019, haben wir uns in den 5er gesetzt, sind bis zum Westbahnhof gefahren, da rüber in die 60er Bim und bei der Station Maurer Lange Gasse ausgestiegen. Da ist im Haus Nummer 123 der Heurige EDLMOSER. Von der Station sind es einige 100 Meter zu Fuß, bis zum Lokal.
Wir kan...Mehr anzeigenAm letzten Tag des Juli 2019, haben wir uns in den 5er gesetzt, sind bis zum Westbahnhof gefahren, da rüber in die 60er Bim und bei der Station Maurer Lange Gasse ausgestiegen. Da ist im Haus Nummer 123 der Heurige EDLMOSER. Von der Station sind es einige 100 Meter zu Fuß, bis zum Lokal.
Wir kannten ihn bis dato nicht, allerdings sind uns seine Weine, bei verschiedenen Verkostungen positiv aufgefallen, daher wollten wir an diesem Mittwochnachmittag das große ganze ausprobieren.
Die telefonische Reservierung tags zuvor, für 15:30, bei einer sagen wir mal nicht sonderlich freundlichen männlichen Stimme, offen ist ab 14:30. Die Ausstecktermine finden sich auf seiner Homepage, wie auch unter dem Titel „Wiener Kult“ nachfolgende Weisheit. Der Heurige ist ein lebendiger Ort und wahrscheinlich sogar die coolste Wiener Tradition überhaupt. Ein Ort, an dem man sich trifft und unterhält. Facebook in echt quasi – und kulinarisch haben wir auch noch einiges zu bieten. STIMMT meint der Stammersdorfer!
Wenn man nun so die leicht ansteigende Maurer Lange Gasse dahin spaziert, ist irgendwann linker Hand der recht auffällige Heurige. Geht man weiter, würde man schon bald im Maurerwald stehen.
Man kommt rein und denkt sich gleich einmal na servas, im positiven Sinne! Wahnsinnig viel Grün, viele Stauden, verschiedenste teils alte Bäume, wie Nadel, Nuss, Ahorn und viele mehr und alles gepflegt.
Die Location des Geschehens befindet sich auf einem leicht ansteigenden Grundstück, die Sitzbereiche auf vier Ebenen.
Da ist gleich einmal links ein Stüberl und ein Sitzbereich, rechts drinnen die sehr (zu) kleine „Essensausgabe“ und weitere Sitzmöglichkeiten. Da war bis auf einen Tisch aber alles verwaist, aufgrund der fast perfekten Wetterlage. Dann geht’s weiter geschottert nach oben, links und rechts Sitzbereich 2 und 3 und geradeaus, im für uns schönsten und ruhigsten Teil, da war unser Platz, den der Seniorchef, aber erst nach längerer Suche fand.
Haben die denn keinen Sitzplan, haben wir uns gefragt?
Da sitzt man in der Wiese, auf den typischen klappbaren Holzbänken, mit den dazugehörigen Tischen unter den Bäumen, hat das gesamte Geschehen im Blick :-) und schaut auch zum Privathaus, zumindest ging da Chef Michael ein und aus.
Wir hatten allerdings das Glück, einen der ganz wenigen kleinen viereckigen Tisch zu haben, mit einzelnen Sesseln, samt Lehne. Ich meinte zu meiner lieben Gattin, der Schönste überhaupt und sie nickte nur zustimmend. :-) Dahinter ist dann noch der Bereich, wo der gute Wein gemacht wird.
Hier ist es einfach nur wunderschön und man fühlt sich sauwohl.
Was hier auffällt, das auf nahezu allen Tischen, Reservierungszetteln mit Namen, samt Uhrzeit liegen und sich die Glücksritter dann halt oft auch nur mit einer Stunde zufriedengeben müssen. Ja und von denen gibt es hier wahrlich viele. Beeindruckend war, dass um etwa 16:30 die Hütte nahezu voll war und der Garten ist nicht klein. Da fiel uns dann auch wieder das unterproportionierte Buffet mit angrenzender Küche ein und man konnte beobachten, wie die Leute erst nach 15 Minuten, oder mehr, mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten zu den Tischen zurückkamen.
Wir hatten übrigens Glück, als wir uns was holten, da war genau niemand vor uns, aber nach uns dafür. :-)
Viele, teils etwas reifere Servicemädls schwirren herum und jede hat ihren genau definierten Arbeitsbereich. Unsere war eine Profikellnerin! Sieht alles, hört alles, geht nie ohne was, ist freundlich und flott, einzig ein Lächeln wollte ihr nicht so recht ausgekommen, aber sonst, top!
Auch die beide Edlmosers helfen mit, wenn nötig, vor allem dann, wenn es darum geht, Speisen zu den Tischen zu bringen, die frisch gemacht werden, wie etwa Schnitzel.
Wir tranken je einen weißen Spritzwein (€ 2,10) der hatte für mich ein wenig von einem Muskateller, perfekt! Die Liebste hatte weiters 1/8 Rose (€ 2,50) aus 2018 und die Diffusion (€ 3,60) vom selben Jahrgang. Das ist ein Burgunder Gemischter Satz, aus Chardonnay, Weißer und Grauer Burgunder. Beide Weine haben ihr sehr geschmeckt.
Ich hatte einen Gelben Muskateller (€ 3) Ried Kadolzberg 2018. Der war extrem typisch in der Nase und auch am Gaumen hat er überzeugt. Ein sehr fruchtiger Weißer, der fast an meinen absoluten Favoriten, was diesen Wein betrifft, nämlich den MU vom Christ in Jedlersdorf heran kommt. Weiters hatte ich noch 1/8 Pinot Noir (€ 3) auch den hatte man in der Nase, dunkle rote Farbe, schwer wie ich fand und am Gaumen etwas pelzig. Der war Jahrgang 2016.
Nun zum sehr guten Essen, für das man € 28,69 von uns wollte. Wir hatten ein ausgezeichnetes, weil sehr feines Roastbeef, mit einer sicherlich selbst gemachten Sauce Tatar. Die war nicht geil, hat perfekt dazu gepasst, herrlich! Weiters ein kleines Stück von einem faschierten Braten, juhu ich durfte den Anschnitt haben. Dem hat zur perfekten Würzung ein wenig gefehlt, fad wäre allerdings übertrieben.
Weiters nahmen wir uns eine Schinkenrolle, vom allerfeinsten. Innenleben selbst gemacht, gschmackig, saftiger Schinken, eine auf die man süchtig werden könnte. Dann gab’s ein Hendlhaxl mit Gemüse, das eigentlich eine Art Letscho war. Flattermann samt Haut war saftig, frisch, einfach köstlich und des Gmias aus Zucchini, Paradeiser, Paprika, Zwiebel und noch einiges mehr, hat uns begeistert.
Das Gebäck dazu war ein phantastisches, super frisches Nussbrot, so ein Miniwecken und ein Kornspitz stand auf der Rechnung. Wobei das für mich kein typischer Kornspitz war, eher irgendein Körndlweckerl mit Salz drauf. Das auch ganz frisch und ein wenig knusprig.
Auch die Mitarbeiterin hinterm Buffet, machte einen sehr ordentlichen Job.
Die Zusammenfassung der Erlebnisse beim EDLMOSER, feines „Futter“, perfektes Heurigenambiente und starke Serviceleistung.
Ja und wer es gar nicht ohne Bier und Kaffee aushält, für den gibt’s auch das.
Für uns der einzige Wermutstropfen, ist die Dauer der öffentlichen Anreise. Vom 8ten kommend, waren wir knapp über eine Stunde unterwegs, sonst wären wir dort mit Sicherheit Stammgäste! Aber so lernt man wenigstens Gegenden von Wien kennen, wo wir nur selten hinkommen.
Der Falstaff Heurigenguide 2019 meint „Bester Heuriger in Wien“, mit 96 Punkten und das nicht zum ersten Mal. In der Gesamtwertung wunderschönes Österreich, belegte man Platz 2, hinter der Weinbeisserei Hager, irgendwo im Kamptal.....
Hilfreich8Gefällt mir5Kommentieren
Da habens wir im 12ten besser, obwohl die öffentliche Anreise nach Mauer auch umständlich ist. Dafür verschlägts uns eigentlich nie nach Stammersdorf oder Grinzing.