Seit längerer Zeit wollten wir schon zum Zahel nach Mauer fahren. Weil es aber doch nicht wirklich um s Eck ist, hat es bis heute gedauert.
Ein kurzer Anruf zuvor, ob es nötig ist, für Nachmittag zu reservieren: "Nein, nein, kommen Sie nur. Um die Zeit geht das schon."
Rein ins Auto, den Sonne...Mehr anzeigenSeit längerer Zeit wollten wir schon zum Zahel nach Mauer fahren. Weil es aber doch nicht wirklich um s Eck ist, hat es bis heute gedauert.
Ein kurzer Anruf zuvor, ob es nötig ist, für Nachmittag zu reservieren: "Nein, nein, kommen Sie nur. Um die Zeit geht das schon."
Rein ins Auto, den Sonnenschein ausgenützt, um offen zu fahren, Tom Tom angeworfen und los geht's.
Das Lokal ist dann am Maurer Hauptlatz leicht zu finden, weil es einen schönen Buschen hat und beleuchtet ist.
Vorbei an Oleandern und anderen Blumen geht es durch einen Vorgarten. Dann stehen wir an einer verschlossen Holztür an und wissen nicht so recht, was tun. Links geht es zum Gastraum. Herr Zahel selbst ist an der Schank (ich kenne ihn nur, weil ich vorher auf der HP war). Wir fragen kurz, wo es wohl zum Garten geht, aber er gibt uns keine Antwort. Rechts vom Buffet weg ist der Raum von Sonnenschein erhellt, also ist das offenbar die richtige Richtung...
Ein sehr, sehr schöner, mittelgrosser Gastgarten mit altem Baumbestand tut sich auf. Er ist etwa zur Hälfte besetzt (13 Uhr), auf all den anderen Tischen prangen Reserviert-Schilder.
Wir versuchen, eine Kellnerin zu "ergattern". Ist gar nicht so einfach. Als wir Einer ansichtig werden, fragen wir, wo wir uns hinsetzen dürften und das man uns eine halbe Stunde zuvor sagte, es sei nicht nötig, zu reservieren.
Sie dreht sich um, stampft davon, wir im Schlepptau und zeigt auf einen Tisch: "Na, do, der geht eh - bis 18 Uhr". Ok. Platz gefunden.
Sie verschwindet.
Und dann beginnt das Spiel, das man von Supermarktkassen kennt: Genau jene Reihe/Schlange, in welcher man sitzt oder steht, wird nicht bedient. Rechts und links wird Essen und Trinken vorbeigetragen, aber unsere resche Kellnerin kommt einfach nicht.
Wir warten etwa eine Viertelstunde, dann taucht sie auf und wir dürfen unsere Getränke bestellen. Logischerweise wird es beim Zahel ein Gemischter Satz. Für diesen Wein ist er ja schließlich bekannt.
Das Achterl zu 2,50 ist nicht mal bis zum Eichstrich eingeschenkt. Ich habe keine Lust auf Diskussionen, weswegen ich es ignoriere. Der Wein ist "jugendlich, frisch, fruchtig" und schmeckt mir wirklich ausgezeichnet. Der liebe Begleiter verzieht nur den Mund und bestellt einen gelben Muskateller(3,-), der ihm besser schmeckt.
Viele der Gäste kommen zum Menü-Essen. Es gäbe Lachsforelle auf Zitronensauce mit Salat, süsse Palatschinken und überbackene Schinkenfleckerl. Das wollen wir nicht.
Ich entscheide mich für den Backhenderl-Streifen-Salat mit Kürbiskernpanade und Erdäpfel-Vogerlsalat mit Kernöl (8,-)
Meine Begleitung geht zwischenzeitlich zum Buffet, welches klein ausgefallen ist, aber die meisten Klassiker doch anbietet: Faschierte Laibchen, gebratenen Schweinsbauch, Blutwurst, Grillhenderl. Daneben einige Salate und eine ganz passable Käseauswahl.
Mein Essen kommt nach etwa 30 Minuten. Was mir gefällt ist, dass die Hühnerfilet-Streifen extra angerichet sind, neben einer eher kleinen Schale mit Erdäpfel-Vogerlsalat. So werden sie nicht matschig, das ist gut.
Die Hühnerstreifen in der Kürbiskernpanade sind irgendwie staubtrocken. Sie schmecken nicht schlecht, aber die Panier ist so dick, dass es einfach staubt. An den "Nahtstellen" ist die Panier ob ihrer Dicke nicht ganz fertig gebacken.
Der Erdäpfelsalat schmeckt köstlich, der obenauf arrangierte Vogerlsalat ist ungewürzt, hat aber immerhin 3 Tropfen Kernöl abbekommen.
Der vom Buffet geholte Liptauer ist äusserst margarinelastig, wenig gewürzt. Der Krautsalat hingegen ist ordentlich mariniert und schmeckt frisch und knackig.
Ich entschliesse mich, auch den DAC-Gemischten Satz zu probieren (3,--). Ja, auch ok. Kein grosser Unterschied zum Wein von vorher.
Man sitzt sehr schön. Die dichtbelaubten Bäume machen in Verbindung mit der Sonne ein schönes Lichtspiel.
Wir haben den Eindruck, dass viele der Gäste Stammgäste sind (ältere Menschen, die zum Menü kommen).
Alles in allem hat uns der Zahel in keiner Weise beeindruckt. Im Gegenteil: Wenn ich die für einen Heurigen doch gehobenen Preise bezahlen möchte, daneben aber wirklich gut essen will - aber auf die unfreundliche Kellnerin verzichten möchte, dann fahre ich z. B. zum Wieninger. Einfach kein Vergleich.
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Da brauchst gar nicht nach Petersdorf fahren, sondern um die Ecke in die Maurer Lange Gasse, da gibts genug Alternativen.