am 21. Oktober 2010 · Update 2. Jun 2013
SpeisenAmbienteServiceNachdem der Brandhof in meinen Guide "Steirisch Essen in Graz" mit dabei ist, bin ich euch eine Aktualisierung meiner Bewertung schuldig. Der Brandhof ist ja eine Institution in Graz und eines der wenigen noch existierenden urigen Wirtshäuser mit Charme und auch einer gewissen Klasse.
Ich hab...Mehr anzeigenNachdem der Brandhof in meinen Guide "Steirisch Essen in Graz" mit dabei ist, bin ich euch eine Aktualisierung meiner Bewertung schuldig. Der Brandhof ist ja eine Institution in Graz und eines der wenigen noch existierenden urigen Wirtshäuser mit Charme und auch einer gewissen Klasse.
Ich habe dort mit Freunden seit einiger Zeit (ca. 3 Jahre) einen monatlichen Stammtisch, und das aus zwei Gründen: 1. Wegen der originalen, gepflegten Wirtshausatmosphäre und 2. wegen der steirischen Spezialitäten.
Grundsätzlich werden dort immer zwei Tagesmenüs gekocht, die in Kombination mit der regelmäßig wechselnden Empfehlungskarte und der Standardkarte eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Gerichten bieten. Preislich beginnen die Hauptspeisen etwa ab € 8 und übersteigen die € 20-Marke nicht.
Einer meiner absoluten Favoriten: Spinatnockerl mit Schafskäse und Cocktailtomaten - hausgemachte Nockerl aus Spinatmasse in einer angenehm cremigen Schafskäsesauce mit frischgemahlenem Peffer und etwas Muskatnuss gewürzt. Einfach aber ausgezeichnet (€ 8,50).
Was ich auch schon öfters gegessen habe, ist das gebackene Kalbsbries, ein Gedicht, wenn es nicht wie leider beim letzten Mal im März zu dünn geplättet und dann trocken zu trocken daherkommt.
Auch im Bereich der Nachspeisen gibt es typisch österreichische Klassiker - verschiedene Strudel, Palatschinken, verschiedene Kuchen, Salzburger Nockerl - die haben wir uns vor Jahren Mal zu zweit mit meinem Vater gegönnt, echt herrlich nur leider war die Portion für vier gedacht, mussten aber noch vor der Hälfte leider, leider w.o. geben - usw. Die Strudel sind solide, nicht überwältigend, leider werden sie denke ich, besonders wenn mit Vanillesauce bestellt, vermutlich in der Mikrowelle erhitzt.
Alles in allem lässt sich die Küche meiner Meinung als gut, tlw. sehr gut einstufen.
Die Gastraumlichkeiten bestehen aus 3 Räumen, einer für Raucher, der durch eine Glastüre vom Nichtraucherbereich getrennt ist. Diese sind mit gemütlich, urigen Holzstühlen und mit Tischtüchern gedeckten Tischen eingerichtet. An den Wänden finden sich Jagdtrophäen von Hirsch, Reh und Auerhahn. Die Küche ist leider nicht zu überriechen, was nicht jedermanns Sache ist. Generell würde die Lüftung einer Verbesserung bedürfen.
Geführt wird das Lokal von einem Paar, sie führt das Service, ihn trifft man auch regelmäßig im Service an oder in der Küche. Beide sind wie man sagt voll auf Zack. Leider gilt das für ihre weiteren Kellner nicht im gleichen Maße. Eine Tischzuteilung scheint hier nicht zu existieren, sodass man an einem Stammtisch-Abend schon von bis zu 5 Personen bedient wird. Leider bringt das aber natürlich den Nachteil mit sich, dass Dinge oftmals vergessen werden, länger brauchen und man beim Servieren nachfragen muss, für wen was bestimmt ist. Also etwas mehr Koordination würde die freundliche und herzliche Betreuung noch verbessern.
Für mich eine gute Empfehlung fur steirische Küche oder nach der Oper fur einen abendlichen Snack. Vor der Oper eher nicht geeignet, aus besagten geruchstechnischen Gründen, außer naturlich man genießt den Vorabend i Gastgarten unter den Kastanien.
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Ein Wirtshaus mitten in Graz, unmittelbar hinter der Oper. Solide steirische und österreichische Küche - das ist der Brandhof. Das Besondere am Brandhof ist die Auswahl an Innereien - Leber, Nierndln, Bries u.s.w. - die zu köstlichen Gerichten nach österreichischer Tradition verarbeitet werden. Etwas, das man in Graz schon nur mehr schwer findet.
Allerdings versteht man sich auch auf vegetarische Speisen: Die Spinatnockerl mit Schafskäse und Cocktailtomaten sind sehr empfehlenswert.
Der Gastgarten ist in der warmen Jahreszeit besonders für schattige Mittagessen eine gute Adresse, obwohl er an einer vielbefahrenen Straße liegt. Die Lösung mit dem Zaun ist hinreichend und man fühlt sich unter den alten Kastanien sehr wohl.
Ein Manko im Wirtshaus ist, dass der Nichtraucherbereich an die Küche angrenzt und aus dieser der Dampf und Dunst "geruchlich" hereinzieht. Aber so ist das in einem Wirtshaus, das gehört dazu und macht auch etwas von seinem Charme aus, der ohnehin zunehmend im Verschwinden begriffen ist. Das ordentliche Lüften der Kleidung nach dem Besuch ist allerdings obligatorisch.
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