Hi,
ich war dieser Tage Abends im Rebhuhn essen. Ein altes Wirtshaus (gibt’s seit über 100 Jahren) gut in Schuss und als Restaurant betrieben. Das Lokal ist im Servietenviertel gut bekannt und auch immer gut besucht, daher sollte man Abends unbedingt reservieren. Es verkehrt daselbst eine bunte...Mehr anzeigenHi,
ich war dieser Tage Abends im Rebhuhn essen. Ein altes Wirtshaus (gibt’s seit über 100 Jahren) gut in Schuss und als Restaurant betrieben. Das Lokal ist im Servietenviertel gut bekannt und auch immer gut besucht, daher sollte man Abends unbedingt reservieren. Es verkehrt daselbst eine bunte Mischung aus Leuten aus dem Viertel, Geschäftsleuten aber auch viele junge Leute und Studenten. Was leider beim letzten Besuch etwas störte, war die Runde von zehn amerikanischen Leuten die sich gegenseitig anplärrten, anstatt in Normallautstärke zu plaudern. Da wir am Nebentisch saßen wurde unsere Resilienz auf eine harte Probe gestellt.
Das war mein fünfter Besuch im Rebhuhn und ich war bisher eigentlich immer zufrieden. Das Ambiente ist schlicht aber nicht unschön mit Gaststubencharakter und in altem Wirtshausholz gehalten. Es herrscht eine angenehm helle Atmosphäre durch gute Beleuchtung. Den Gastraum ziert unter anderem eine große ebenfalls hölzerne Theke. Im Sommer gibt es in der Berggasse auch einen Schanigarten mit gefälligen Gartenmöbeln und mit wenigstens ein paar Grünpflanzen, die man anderorts vergeblich sucht.
Das Service fand ich eigentlich immer gut, schnell und freundlich. Dass die Damen der servierenden Zunft unfreundlicher als die Herren wären, ist mir persönlich nicht aufgefallen. Nur, dass im Service immer wieder neue Leute arbeiten.
Die handgeschriebene und öfter wechselnde Speisekarte ist überschaubar (meist ein Zeichen für frische und qualitativ gute Speisen) und zeigt den Hang zur typischen Wiener Küche (obwohl ich irgendwo gelesen habe, dass die Küchenchefin aus Germanien stammt, aber schon lange in Ö sein soll). Einige Beispiele gefällig? Gebratene Blunze € 8,90, ausgelöstes Backhendl € 9,80, Schopfbraten vom Strohschwein € 9,80, Kalbszunge € 11,80, Tafelspitz € 13,80, Wiener Schnitzel vom Biokalb € 16,-, Zwiebelrostbraten € 16,50 und Zanderfilet € 13,80, alles natürlich mit Beilagen.
Ich war mit einem Freund dort und entschied mich für die Kalbszunge mit Cherry-Senf-Sauce und Erdäpfel-Selleriepüree. Mein Freund nahm das ausgelöste Backhenderl mit gemischtem Salat. Die Kalbszunge war vorzüglich, schön weich aber noch knackig mit Biss. Geschmacklich sehr gut auch die Sauce wunderbar. Das Erdäpfel-Selleriepüree war von sehr guter Konsistenz also schön flaumig und nicht wässrig oder pampig. Der Selleriegeschmack war allerdings nur zu erahnen. Ich habe auch meine Freund kosten lassen, der wie ich nur etwas vom Sellerie geschmeckt hat weil wir wussten das einer drinnen sein soll. Die Portion war von der Größe her ausreichend. Das Hendl von meine Kumpel (ich darf kurz und bündig zitieren) „war nicht allzu groß, dafür ausgelöst, ohne Haut und geschmacklich gut“. Auch der Zwiebelrostbraten mit knusprigen Zwiebel drauf und Erdäpfelpüree den ich bei einem vorigen Besuch probiert habe war sehr gut und vor allem ein echter Rostbraten, da zahl ich auch gerne € 16,50. Weil bei den meisten Gasthäusern, bekommt man ein gedünstetes Rindschnitzel für 12 oder 13 Euronen, was eigentlich gar nicht in Ordnung ist.
Fazit: Geschmack und Qualität kann sich sehen lassen. Es schmeckt alles frisch und mit gutem Handwerk verarbeitet. Die Portionsgröße finde ich in Ordnung, Vielesser brauchen vielleicht noch ein Dessert. Preis/Leistung stimmt ebenfalls. Das Ambiente und der Service sind ebenfalls gut. Insgesamt ein stimmiges Package das man auf jeden Fall empfehlen kann.
BG. Wolferl
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Jetzt hast du mich aber verunsichert. Ich muss sofort nachschauen, vielleicht heute? LG :-)