Der Abschluss unseres Betriebsausfluges fand Sonntag Mittag im Marchfelderhof in Deutsch Wagram statt.
Das Lokal ist in einer schwachen halben Stunde von Wien aus erreichbar und den meisten Lesern wahrscheinlich zumindest namentlich bekannt.
Der Marchfelderhof ist immer wieder in den Medien zu ...Mehr anzeigenDer Abschluss unseres Betriebsausfluges fand Sonntag Mittag im Marchfelderhof in Deutsch Wagram statt.
Das Lokal ist in einer schwachen halben Stunde von Wien aus erreichbar und den meisten Lesern wahrscheinlich zumindest namentlich bekannt.
Der Marchfelderhof ist immer wieder in den Medien zu finden, es gibt viele Promis, manche lieben, manche hassen das Lokal.
Ich werde auch hier wieder versuchen, unsere Erlebnisse objektiv wiederzugeben, für mich zählt Küchen- und Serviceleistung sowie Ambiente. Wer dort sonst noch so herumhockt, ist mir eigentlich ziemlich wurscht.
Der Marchfelderhof bietet keinen eigenen Kundenparkplatz, Abstellflächen gibt es aber in den umliegenden Straßen ausreichend und unsere 3 Fahrzeuge sind schnell versorgt.
Betritt man das Lokal, wird man von einer jungen Dame in Empfang genommen, die natürlich vorab erfolgte Reservierung für 11 Personen wird bekannt gegeben und wir werden zu unserem Tisch gebracht. Dieser befindet sich im so genannten Brunnenhof, einem kleinen Innenhof, beschattet mit Markisen aber trotzdem sehr heiß und stickige, stehende Luft.
Über das Ambiente wurde hier schon viel erzählt und man kann zum Marchfelderhof stehen wie man will, das Ambiente ist etwas besonderes. Ich glaub, es gibt in dem ganzen Lokal keinen halben Quadratmeter, der nicht mit Fotos, Bildern, Tafeln und anderen Ziergegenständen zugepflastert wäre. Dies zieht sich bis in die WC-Anlagen durch, welche auch sehr außergewöhnlich aber vor allem wunderbar sauber sind.
Ich glaube, das Ambiente rüberzubringen, schafft kein Bericht und auch kein Foto, man muss den Marchfelderhof gesehen haben, erst dann weiß man, wovon die, die schon mal dort waren, sprechen.
Unser Tisch war vorbereitet und sehr schön mit Stoffservietten, Besteck, Wasser- und Weingläsern eingedeckt. Einiges an Infomaterial über Angebote des Marchfelderhofes kugelt auch herum (ist meiner Meinung nach, auf einem schön gedeckten Tisch aber entbehrlich).
Eng ist es im Marchfelderhof überall, unser Tisch befindet sich in einer Art Nische. Muss der erste in der Reihe pipi, steht die ganze Reihe auf – aber ein bisschen Bewegung während des Essens schadet ja auch nicht.
In der Nähe des Einganges bietet eine Handleserin und Wahrsagerin ihre Dienste an. Ich glaube gratis, weiß auch nicht ob täglich, wir haben´s nicht ausprobiert.
Service:
Dieses hinkt dem Essen und dem Ambiente deutlich hinterher. Wir werden von 2 Kellnern und teilweise vom Chef betreut. Nur scheinbar haben die Armen auch das restliche Lokal zu versorgen. Man ist zwar sehr freundlich, aber nur selten ist ein Kellner am Gast. Die Getränke in Flaschen werden nicht eingeschenkt, nachbestellte Getränke werden vergessen, die Speisekarten (und das sind riesige Mappen) werden nach Aufnahme der Bestellung nicht weggebracht obwohl schon der Gruß aus der Küche am Tisch und somit kein Platz mehr ist. Schlussendlich bringt einer meiner Mitarbeiter die gesammelten Werke dann selbst weg. Das Geschirr von den Hauptspeisen bleibt mehr als 15 Minuten am Tisch, wir müssen aktiv um Kaffee und Dessertkarten bitten. Trotz der Freundlichkeit ist das Service für ein Lokal dieser Preisklasse maximal als mäßig (Tendenz Richtung ungenügend) zu bewerten.
Speisen:
Die Speisekarte ist wie schon erwähnt ein richtiger Schmöker, es gibt österreichische Standards aber auch einiges an Ausgefallenem. Eine Aufzählung würde den Rahmen hier sprengen.
Unter anderem wurden folgende Speisen an unserem Tisch bestellt:
Tomatencremesuppe mit Basilikumpesto, Erdäpfelsuppe mit Pilzen, Karotten-Ingwer-Kokossuppe mit Flusskrebsschwänzen: Die Suppen durchwegs heiß und wohlschmeckend, der allgemeine Tenor zwischen gut und sehr gut angesiedelt.
Geschmorte Rindswangerl mit Kräuternudeln und Senfzwiebelsauce: Eine faire Portion, butterweiches wohlschmeckendes Fleisch, ein wirklich feines Safterl, hier ist die 4 angebracht.
Spargel & Spargel: Ein Teil Solospargel gekocht, ein Teil knusprig gebacken,
dazu Sauce Hollandaise, Sauce Tatare und Buttererdäpfeln mit Petersilie € 18,90: Hat der betreffenden Mitarbeiterin sehr gut geschmeckt.
Fiaker-Zwiebel-Rostbraten mit knusprig gebackenen Zwiebeln, Braterdäpfeln, Salzgurke und Estragon-Senf € 19,90: Wurde mehrmals bestellt, aller waren recht angetan.
Pfeffer-Beef-Ribs: Aussen knusprig, innen herrlich zart,
fleischig, saftig, scharf-pikant mit Braterdäpfeln, Sauce Aioli & pikanter Chili-Cocktailsauce € 16,90: Habe ich gekostet und für sehr gut befunden.
Desserts wurden nur wenige bestellt. Hier hat man sich nicht besonders viel angetan. Weder die Präsentation noch der Geschmack rechtfertigen die doch sehr hohen Preise. Bei den Desserts bleibt es leider bei der 2.
Fazit:
Ein unumstritten besonderes Lokal. Kennt man es nicht und befindet sich in der Nähe, würde ich einen Besuch (unbedingt reservieren!) dringend empfehlen. Die Küchenleistung in Summe zwischen 3 und 4 schwankend (ich entscheide mich für die Gesamtnote 3), das Service an diesem Tag leider unter aller Kritik.
Es gibt auf diesem Preisniveau sicherlich bessere Lokale – aber wie gesagt, gesehen sollte man den Marchfelderhof schon einmal haben.
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Um das zu schreiben muss man gar nicht dort gewesen sein! Schreib doch bitte, wann du dort was gegessen hast und wie es geschmeckt hat, Preise, NR/R, behindertengerecht, etc.!!!