Etwa 80 Wirte stehen/standen im Rahmen der Wiener Restaurantwoche von 22. bis 28.02.2016 zur Auswahl und sie geht demnach, für die Kurzentschlossenen, noch bis Morgen Sonntag. Uns hat es am Freitag den 26.2. abends, ins LUGECK FIGLMÜLLER, in den 1ten Bezirk verschlagen. Wie immer wurde diese „Kur...Mehr anzeigenEtwa 80 Wirte stehen/standen im Rahmen der Wiener Restaurantwoche von 22. bis 28.02.2016 zur Auswahl und sie geht demnach, für die Kurzentschlossenen, noch bis Morgen Sonntag. Uns hat es am Freitag den 26.2. abends, ins LUGECK FIGLMÜLLER, in den 1ten Bezirk verschlagen. Wie immer wurde diese „Kurzstrecke“ von 1080 kommend zu Fuß bewältigt, parken und 1010 ist ohnehin ein eigenes Kapitel. Mit der U1, Station Stephansplatz, kommt man aber recht gut hin.
Die Reservierung geht ausschließlich online. Man bekommt eine Bestätigung per Mail, wird einen Tag davor nochmals daran erinnert und am Tag danach will man wissen wie es denn war, resp. man wird aufgefordert im Herold eine Bewertung abzugeben. Die Reservierung hat ganz problemlos geklappt und man wusste sogar, dass wir im Rahmen der „Woche“ da sind. Und was konnte man da auf der Internetseite über das Lugeck lesen, es gilt als Wirtshausjuwel der ganz besonderen Art, denn hier genießen die Wienerinnen und Wiener entstaubte Gasthauskultur im urbanen Ambiente. Neben altbekannten Klassikern wie Tafelspitz, Schnitzel & Co werden vor allem spannende Neuinterpretationen der österreichischen Küche und exzellente Kleinigkeiten für den Hunger zwischendurch serviert. Naturbelassene Weine von ausgesuchten Winzern der Region und eine große Auswahl an heimischen Craft Bieren komplettieren das kulinarische Angebot.
Im Rahmen der Aktion gibt es bei diesem Wirt ein 3gängiges Menü, das aus Vorspeise, wahlweise 2 Hauptspeisen, sowie Nachspeise besteht. Zu berappen sind dafür € 29,50 pro, auch das konnte man schon vorab im Netz lesen. Die entsprechende Karte dazu lag bei unserer Ankunft schon am kleinen feinen 2er Tisch. Der war im oberen Stock des Lokals, über eine Holztreppe zu erreichen und wurde uns von der Empfangsdame persönlich gezeigt. Wir hatten den perfekten Blick auf das Denkmal des Johannes Gensfleisch, besser als Gutenberg bekannt, sprich wir haben aufs Lugeck hinunter geschaut. Der perfekte Platz für einen Erstbesuch!
Das in den alten Mauern untergebrachte NR Lokal macht einen freundlichen Eindruck, ist hell und die Tische stehen nicht zu nahe beieinander, sodass man sich gut unterhalten kann. Das meiste hier ist aus Holz, wie Boden, verschiedenste Raumteiler, Tische und Sessel, wobei deren Sitzflächen und Rückenlehnen mit grünem Stoff bezogen sind. Wobei der berühmte „Funke“ bei uns beiden aber leider nicht übergesprungen ist.
Die Hütte war an dem Abend voll, es sind aufgrund der Lage auch viele Touristen aus aller Herren Länder anwesend. Ohne Reservierung NJET, NO, NEIN, NIENTE, also Glücksritter bleibt zu Hause.
An dem Abend war für uns die kleine Melanie zuständig, so stand es zumindest auf ihrem Ansteckschild. Zuerst ein wenig verschlossen und schüchtern wirkend, das wurde aber im Laufe des Abends etwas besser. Sie war jedenfalls freundlich und korrekt, recht flott und sehr aufmerksam, das Nachschenken und Abräumen hat nahezu perfekt funktioniert. Ein Lächeln ist ihr den ganzen Abend aber leider nicht ausgekommen.
Sehr negativ ist uns aufgefallen, dass viele ihrer Kollegen sehr hektisch umher rennen, es wuselt. Davon ließ sich unser Mädl aber zum Glück nicht anstecken, eine sehr ordentliche Serviceleistung, für den 4er reicht es aber knapp nicht.
Los ging der Abend, in Ermangelung eines Prosecco, mit einem Sekt vom Malat aus Palt, nahe Göttweig in NÖ. Der war schlicht „grandios“ sowohl was den Preis a € 7,90, als auch den Geschmack betrifft. Leicht süßlich, sehr fruchtig mit einem ganz feinen prickeln, herrlich!
Zum Essen hatten wir neben einem Krug Wasser, eine Flascherl Pinot Blanc, bei uns besser als Weißburgunder bekannt, vom Weingut Prieler aus Schützen am Gebirge / Burgenland. (€ 29,--) Es war der „Seeberg“ Jahrgang 2014, wobei man beim Weingut selbst schon den 2015er haben kann. Auch dieses Gesöff war schlicht großartig, sehr fruchtig und reif, er hinterließ einen recht schweren Eindruck, hatte eine schöne kräftige gelbe Farbe und er war lange am Gaumen. PROST!
Ganz allgemein betrachtet ist die Weinkarte sehr überschaubar.
Der sehr gut kleine schwarze starke um € 2,30 zum Schluss, wurde in einer Tasse von Daniel Moser? serviert. Einzig er war etwas (zu) bitter.
Gang 1 war Tafelspitzsulz mit Käferbohnen samt Schwarzwurzeln. Nachdem kein Brot dazu gereicht wurde, bestellten wir uns welches, sowie Grammlschmalz. (€ 5,70) Das köstliche frische Schwarzbrot wurde im Papiersackerl mit der Aufschrift „so wird das Gebäck zum Gepäck“ serviert. Drunter mit dem Kleingedruckten, es ist uns ein großes Anliegen, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden. Darum würden wir uns freuen, wenn sie das übrig gebliebene Brot in diesem Sackerl mit nach Hause nehmen. Das Schmalz im kleinen Rexglas war eher geschmacklos, etwas Salz und Pfeffer halfen da.
Die Sulz war gut gewürzt, ist aber beim Zerteilen auseinander gefallen, störte uns aber nicht. Drüber war köstliches Kürbiskernpesto und daneben 3 immer kleiner werdende Tupfen einer Mayo, die war zwar gut, zu diesem Gericht allerdings überflüssig. Käferbohnen ja so wie sie halt sind, etwas roter Zwiebel war da und dann die weichen Schwarzwurzeln in einer grünlichen guten Sauce. Wenn ich es nicht gewusst hätte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass es welche sind.
Gang 2 für beide, Lammkarree am Knochen, vom Lavasteingrill, dazu Speckfisolen und Polenta. Das andere wäre Seesaibling mit Pastinaken und Belugalinsen gewesen. Wobei ich auf einem Nachbartisch sehen konnte, der Fisch war gebraten und hat mich optisch schön angeschaut. Das Lampl war zart und weich, ohne zu fragen wurde es nicht ganz durch serviert, mit einem kleinen Fettanteil, der Saft dazu sehr gut. Es war ausgezeichnet gewürzt und auch von der Portionengröße her genau richtig. Die Strankalan kamen geschnitten, aber dennoch ungewöhnlich groß daher, waren noch knackig, der Speck war ordentlich ausgebraten und gschmackig. Die Polenta war schön cremig und kaum bröckelig, a ja und dann war da noch quer drüber eine nicht tot gekochte Karotte. Überaus erfreulich, was uns da geboten wurde!
Den Abschluss machte eine Nougat Creme brülee kalt serviert, mit einer geschmacklosen Kugel Milcheis, einer ebenso geschmacklosen großen Himbeere (vermutlich der Jahreszeit geschuldet) und einem Blattl Zitronenmelisse. Sehr fein, sehr harmonisch mit ganz viel Schoko. Passt!
Alles in allem sehr gut gegessen im LUGECK, das Ambiente nicht ganz unseres, mir hat’s sicher besser gefallen als meiner Frau. Die Serviceleistung von Frau Melanie sehr solide.
Und dann war da noch Marille, Joghurt und dunkle Schoki, um € 2,70, in der Tüte, vom Zanoni gleich nebenan quasi. Aber das ist bei 5 Grad Außentemperatur eine ganz andere Geschichte……:-)
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