Lauterach's Top 10
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In Lauterach habe ich die ersten zwei Jahrzehnte meines Lebens als Sohn von angelernten Wirtsleuten gefristet. Ergo habe ich einen besonderen Bezug zur lokalen Gastro-Szene. Jetzt, einige Lenze später, gibt's an dieser Stelle einen Querschnitt durch das aktuellen Angebot mit meinen Favoriten in jeder Kategorie (in einigen gibt's nur einen Vertreter, aber zumindest ist das gastronomische Spektrum breit).
Das Dorf wurde 853 als "Lutaraha" erstmals urkundlich erwähnt. Das bedeutet soviel wie reiner Bach. Dieser wird von den Einheimischen "Entenbach" genannt, womit sich die beiden Vertreter dieser Spezies im Wappen erklären. Zum meiner Zeitpunkt meiner Geburt war es ein Kuhdorf (die Bevölkerung hat sich seither verdoppelt), hat sich aber rasch entwickelt. Namhafte Unternehmen wie die Spedition Gebrüder Weiß oder der Fruchtsafterzeuger Pfanner haben hier ihren Sitz. Mittlerweile zählt die Marktgemeinde (seit 1985) knapp 10.000 EinwohnerInnen. Namhaftester Sohn: Bruno Pezzey, Libero der Nationalmannschaft in Cordoba. Erwähnenswert ist auch das 800 Hektar große Lauteracher Ried, indem sich der kleine Jannersee und der 116 Meter hohe Sendemast (das höchste "Bauwerk" Vorarlbergs) befinden.
Guth
Gästehaus Brugger
An der Einrichtung hat sich nichts geändert. Sie dürfte aus den frühen 1980er Jahren stammen. Links vom Eingang eine lange Theke, vis-à-vis drei in die Wand eingelassene Tische/Bänke bzw. Stühle. Im hinteren Bereich ein mit Filz verkleidetes Podest mit zwei Tischen mit Natursteinplatten und gepolsterten, umlaufenden Bänken. Würde man am Ende der Bar nach links gehen, käme man nicht nur zu den Toiletten, sondern auch in den „Speisesaal“. Aber das hatte ich (vor meinem Abstecher ins WC) nicht gewusst. So lasse ich mich also im vorderen Bereich bei der ruralen Bevölkerung nieder. Neben meinem Tisch liegen Jass-Utensilien (DAS lokale Kartenspiel). Einen Sparverein scheint's auch zu geben. Im Radio läuft irgend ein Top 40-Sender. Ich komme um 17:40 Uhr. Zu dem Zeitpunkt sind genau zwei Tische mit je zwei Männern besetzt. Die einen davon rezipieren das Billardspiel am Schirm, der gegenüber der Bar montiert ist. Als ich das Lokal verlasse (ca. 18:50 Uhr) ist der Laden dann fast komplett voll. Am Nebentisch wird zu dem Zeitpunkt schon gewürfelt und auch der Koch lässt sich anschauen. Aber eins nach dem anderen ...
Illona, meine freundliche Servicekraft, kommt hinter dem Tresen vor und tritt an mich heran. Ich ordere gleich die Karte, bestelle zielsicher mein Getränk, Vor- und Nachspeise. Nach einem kurzen Abstecher in die Küche kehrt sie zurück und fragt mich, ob ich das Schwein beim Spieß „medium“ möchte, was ich bejahe. In diesem Bereich des Lokals wird geraucht. Nach jeder Zigarette (und es sind doch drei) wird der Aschenbecher prompt gewechselt. Ich bekomme ob meiner Bestellung unverzüglich zwei Garnituren Besteck und eine kombinierte Salz-/Pfeffermühle.
Der Steirische Rindfleischsalat mit Kernöl und Paprikastreifen (7,50 Euro) kommt in angemessener Zeit. Das Fleisch ist zäh, das Kernöl muss man fast mit der Lupe suchen, die Paprikastreifen sind -würfel, etwas, was ich als Kartoffel-Croutons oder -chips bezeichnen würde, ist auch auf dem Teller, Ei und Tomaten dekorieren das Ganze. Die Portion ist üppig. Fazit: zäh & trocken gibt bestenfalls eine „2“. Ich lasse demonstrativ einen Teil übrig, begebe mich frustriert auf die Toilette (siehe oben) und habe dabei Einblick in den restlichen Teil des Lokals (Gastgarten, praktisch an der Straße, gibt's auch noch). Der ist zwar etwas einladender, aber auch keine ästhetische Offenbarung.
Nach etwas Wartezeit (eine Zigarette) kommt die Hauptspeise: Hausspieß von Schweinefilet mit Spätzle, dazu eine Pfefferrahmsauce (15,50 Euro). Ein auf der Karte mit „*“ gekennzeichnetes Gericht, das heißt, man hätte es auch als kleinere Portion bestellen können. Illona macht mich darauf aufmerksam, dass der Metallspieß heiß ist und ich die Serviette beim Runterlösen benutzen soll. Ich bin angenehm überrascht: das Schwein zart wie Butter, die Spätzle ebenso, eine Saucier und extra Schüssel mit Spätzle wird mitgeliefert. Alles vorgewärmt. Die Pfeffersauce leicht süßlich, sehr würzig, mit viel Pfefferkörnern. Am Spieß noch Zwiebel, Würstchen und Paprika. Eine glatte „4“!
Nach einem eindeutigen Blickkontakt kommt Illona mit der Rechnung. Inklusive Trinkgeld macht’s 28 Euronen. Sie erkundigt sich, ob alles gepasst hätte. Ich verweise auf den trockenen Rindfleischsalat. Sie nimmt die Anregung dankend auf und gelobt Besserung.
Ich ziehe Bilanz: Der Koch unterliegt stärkeren Schwankungen. Illona ist eine Bank. Das Interieur ist renovierungsbedürftig. Macht unterm Strich wohlwollend 3 - 4 - 3.Weniger anzeigen
Gasthaus Bahnhof
Rechts vom Eingang befindet sich das Stüble mit 24 Plätzen, links davon der Gastraum (36) mit dem Tresen, rechts daran anschließend der Vereinsraum mit ebenfalls 36 Plätzen. Im Gastraum sitzt eine 6er-Gruppe, zu der sich – wenn sie Zeit findet – auch immer wieder die Chefin dazugesellt. Offensichtlich ist sie im Ort aktiv, nachdem sie 2011 auch Funkengotta war. Die Einrichtung ist klassisch, nicht mehr ganz neu und von Holz dominiert.
Wir (13 Personen) haben den Vereinsraum vorreserviert und nehmen Platz. Tatsächlich ist das Thema „Verein“ ein nicht ganz unbedeutendes, wie ich den Diskussionen der Gleichaltrigen am Nachmittag entnehmen konnte. Offensichtlich sind Plätze wie dieser heiß begehrt.
Die Chefin nimmt unverzüglich die Getränkebestellung auf und ich ordere die Speisekarte. Die ist nicht zu groß, nicht zu klein und bietet, was man sich erwarten darf: Suppe, Salate, Schnitzel, Steak, Spieß, Nachtisch.
Ich bin sehr versucht, von der „Kleinen Karte“ den Bahnhofstoast (Schweinelendchen mit Speck, Spiegelei und Salat) um 12,80 Euro zu bestellen, entscheide mich dann aber doch für die Schweinelendchen an Pfeffersauce mit Spätzle und Gemüse um 14,80 Euro.
Ein halbes Stündchen nach dem wir Platz genommen haben bekomme ich mein Gericht und bin positiv überrascht: zartes Fleisch, gut gebraten, sämige Sauce, gute Spätzle ... allein das aus Karotten und Erbsen bestehende Gemüse kommt mit 99%iger Wahrscheinlichkeit aus einer mir aus meiner Kindheit nicht unvertrauten Gastro-Großpackung. Das ist schade, weil man mit etwas „Marktgemüse“ das Ganze entscheiden aufwerten hätte können!
Dunkle Gewitterwolken ziehen auf und so löst sich die Partie relativ rasch wieder auf. Fazit: Einrichtung und Service entsprechen ziemlich genau der Erwartungshaltung die man eben hat, wenn draußen „Gasthof Bahnhof“ draufsteht. Die Küche hat in dem Fall positiv überrascht.Weniger anzeigen
Pizzeria Trattoria Italia
Untergebracht ist die Pizzeria in einem mittelalten Zweckbau direkt an einer Kreuzung, daneben Geschäfte, darüber Wohnungen. Seit 1979 (solange gibt es den Laden laut Karte) dürfte sich an der Substanz nichts getan haben: ein 0815-Steinboden, eine abgehängte Kassettendecke à la Krankenhaus ... allein die Wände sind gelblich gestrichen und sorgen mit ihrer klischeehaften Verzierung (Italien-Landkarte und Hafenansicht) für etwas Atmosphäre. Im kargen Entree wird man von Fotos italienischer Promis und Sehenswürdigkeiten empfangen. Geraucht wird draußen, wobei sich das hässliche Vordach bei Regen als funktional erweist. Ein Aschenbecher wäre noch ein Hit. Links hängt ein Flachbildschirm, aus dem zur optischen und akustischen Berieselung offensichtlich der italienische Ableger eines Musiksenders läuft. Rechter Hand finden sich Tresen und Pizzaofen. Das Interieur besteht im Wesentlichen aus Holztischen und -stühlen.
An der Wand findet sich ein "Attesta" der L'Associazione Vera Pizza Napoletana. D.h. hier wird die Pizza mit den überlieferten Zutaten nach traditioneller Methode zubereitet, was man unseres Erachtens auch schmeckt. Gerne abgeholtes Angebot des Hauses: Familienpizza mit stolzen 60 Zentimetern Durchmesser um 14,90 Euro (Margherita) oder nach Wahl belegt (19,90). Mein Neffe, der vis a vis wohnt, und den wir zwischenzeitlich zu uns gebeten haben, stellt das Beweisfoto mit Pizza und Meterstab zur Verfügung. Sonstige Abholpizze kostet, wie auch alle anderen Gerichte, 6,90 Euro. By the way: Laut Homepage gibt es von Dienstag bis Freitag ein Mittagsbuffet um 7,80 Euro.
Zum Service: Funktioniert reibungslos, prompt und unauffällig. Jenseits der Karte werden uns noch Spaghetti vongole empfohlen. Apropos Karte: die ist komplett und bietet alles, was das Herz begehrt: Antipasti, Zuppe, Maxi-Salate, Gnocchi, Tortellini, Pasta al Forno, Risotti, Tagliatelle, Spaghetti, Penne, 2 Seiten Pizze sowie Dolce. Aus Kurioses findet sich, wie Penne alla Wodka. Preislich kosten Vor- und Nachspeisen um die 4 bis 5 Euro, die Hauptspeisen bewegen sich im Wesentlichen um die 10 Euro (+/- 3).
Zum Start ordere ich eine Zuppa all' Aglio (4,50 Euro): sehr heiß, ordentliche Portion und sehr lecker, weil nicht überbordend mit Sahne "verfeinert". Dazu wird Brot gereicht (kein Pizza-Brot), das leicht angewärmt ist und sehr gut schmeckt.
Mein Neffe wählt Cannelloni (9,50 Euro), mit denen er sich sehr zufrieden zeigt. Die Zuckerpuppe bestellt Pizza Prosciutto e Funghi (7,80 Euro) und ist ebenfalls sehr angetan. Von der Qualität des Teiges überzeuge ich mich selbst: sehr guter Geschmack, knusprig und locker! Ich selbst bestelle Spaghetti Aglio, Olio e Pepperoncino (8,50 Euro), die bei der Ankunft das mitessende Auge befriedigen und nach Gärtnerei duften, was den frischen Kräutern geschuldet ist. Sehr heiß, ordentlich scharf, die Nudeln am Punkt und auch beim Öl wurde nicht gespart.
Zur Abrundung gibt es Cappuccino (3 Euro) und Tiramisu (4,50 Euro). Auch das sieht sehr gut aus und schmeckt ebenso. Etwas stärker auf der "flüssigeren" Seite, aber - wie alles, was uns zum Essen kredenzt wird - sehr, sehr ordentlich!
Summa summarum sind wohlfeile 57 Euro fällig. Fazit: Das "Italia" ist eine echte Alternative für jene, die auf der L190 so oft im Stau stehen müssen. Einfach abbiegen und sich etwas Gutes tun!Weniger anzeigen
Michis Cafe
Neben Kaffee und Kuchen gibt es auch eine ganz normale Karte und im Sommer einen Eissalon. Der im Sommer als Terrasse genutzte Vorplatz ist der Jahreszeit entsprechend derzeit verwaist. Wir begeben uns durch den Eingang an der Schank und dem Gastraum vorbei in den Wintergarten. Das Ambiente ist unauffällig, funktional und durch die großen Glasfronten angenehm hell.
Die mit ihren schwarzen, hochgesteckten Haaren und der schmalen Brille etwas streng wirkende Bedienung überreicht uns die Karte. Ich wähle die Curry-Kokos-Suppe um 4,20 Euro, danach – von der Tageskarte – die Blut- und Leberwurst mit Sauerkraut und Salzkartoffeln um 9,90 Euro und zum Abschluss die Eispalatschinke garniert um 6,20 Euro.
Eine zweite, etwas jüngere und blondhaarige, Kollegin schleppt. Auch das Service ist unauffällig und erfüllt seinen Zweck. Einige meiner Mitreisenden sind hier gute Bekannte, weil Stammgäste. Die Suppe kommt, ist angenehm sämig, sowohl Curry- als auch Kokos-Note sind schön ausgeprägt und es gibt nichts zu meckern.
Ganz unspektakulär sieht der Teller mit meiner Hauptspeise aus: die Salzkartoffeln sind mit Petersilie verziert, daneben das angenehm säuerliche Sauerkraut, darauf die Leber- und Blutwurst. Letzteres ist zwar nicht unbedingt mein Fall, aber die Leberwurst hat mich gereizt. Die ist auch sehr gut, hat eine angenehmen Geschmack (nicht zu viel, nicht zu wenig) und ist auch von der Konsistenz her ansprechend. Die Beilagen sind OK und um knapp 10 Euro ist das wirklich eine sättigende Hauptspeise.
Zum Abschluss gibt es eine „garnierte“ Eispalatschinke. Nachdem das Vanilleeis aus ist, bekomme ich nach Rücksprache mit der Bedienung je eine Walnuss- und Zimtkugel, was das Dessert aus meiner Sicht nur aufwertet. Die Garnierung besteht aus Stücken von Banane, Traube, Apfel und Orange. Letztere war entbehrlich, weil nicht mehr frisch. Auf der Palatschinke sind Schokosauce, Schlagsahne und Mandelsplitter. Alles sehr solide und schmackhaft.
Fazit: Bei der aussterbenden Lokalszene in Lauterach (das „Weingarten“ hat für immer zugesperrt und dem „Engel“ direkt vis-à-vis sind auch die Pächter abhanden gekommen) ist Michis Café eine wichtige Bereicherung, wobei die Küche angenehm überrascht. Die Sache mit dem Leistungswasser (siehe Foto) sollte sich der Chef meines Erachtens nochmal überlegen. Das könnte man als kleinlich und wenig gastfreundlich auslegen.Weniger anzeigen
Charly's Imbiss
Auch wir (Madame et moi) hatten heute Hunger und kehrten bei Charly ein. Gewählt wurden jeweils Klassiker: einen Hamburger mit Käse (3,60 EUR) für sie und eine Hot Curry mit Röstzwiebel und Mayonnaise (für Progessive: Majonäse) um wohlfeile 4,30 Euro für ihn.
Die Curry-Wurst sieht, belastet von den mannigfaltigen Beigaben, zwar nicht toll aus, ist aber ausgesprochen lecker. Dass hier nur Produkte (Fleisch, Wurst, Gebäck) aus dem Dorf verarbeitet werden, mag man schmecken. Von der Portionsgröße sollte man sich nicht täuschen lassen: es handelt sich um eine sehr ausgiebige Speise! Auch der Hamburger mit Käse einschließlich Zwiebel und Zwiebelsoße (laut Madame ein absolutes „must have“) ließ nur Freude aufkommen.
Schlicht ist nicht nur das Essen, sondern auch der Ort: der Bereich vor der „Küche“ ist eingehaust und jahreszeitadäquat mit Heizstrahlern bestückt. Daneben befinden sich noch Sitzmöglichkeiten für die wärmere Periode. Der Verkehr auf der Bundesstraße lässt ein wenig Fernweh aufkommen … Dafür herrscht ausreichend Sauberkeit und die Assoziation „grindig“ bleibt einem erspart.
Karl Berneker ist nicht nur Namenspatron und Maître d'hôtel, sondern auch die Seele des Ladens. Wir hatten die Ehre, freundlich und kompetent von ihm persönlich bedient zu werden.Weniger anzeigen
Musikpark A14
Strike Center
Im Dezember 2006 wurde das Strike im 1. Stock des "EDRO-Centers" am Südrand Lauterachs, in dem sich auch eine Disco und ein Kino befinden, nicht ganz friktionsfrei eröffnet ([Link]). Es ist barrierefrei und es sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Geschäftsführer ist Mario Wilfinger, Sproß einer Gastro-Dynastie mit 15 Betrieben und 150 MitarbeiterInnen in Vorarlberg und der Ost-Schweiz. Kern des Etablissements sind 14 weltmeisterschaftstaugliche und (ein wenig zu) gut geölte Bowling-Bahnen, säuberlich geteilt in Raucher (rechts vom Eingang) und Nichtraucher (links). Dazwischen ist der Empfang, dahinter Airhockey, Darts und Billardtische. Montag bis Donnerstag wird um 17 Uhr, am Wochenende schon früher aufgesperrt. Den Bowling-Bahnen vorgelagert gibt es einen Bar bzw. einen Lounge-Bereich. Alles ist recht gediegen mit Holz und Leder ausgestattet. Hie und da zeigen sich schon leichte Verschleißerscheinungen.
Am Emfpang muss man die Namen der SpielerInnen bekannt geben, die dann eingetippt werden und auf den Bildschirmen erscheinen. An diesem Abend ist Halloween und das optische Highlight spielt auf der Nebenbahn und nennt sich programmatisch "Muerta"!
Zwei freundliche und flinke Kellner kümmern sich um das Service. Getränkebestellung und -lieferung klappen reibungslos. Interessanter Weise schmeckt mein Cola Light aus der Originalflasche nach Wasser, wird aber anstandslos ausgetauscht. Die Karte bietet vor allem Burger und Pizza. Wie gesagt: getestet haben wir nicht, aber mein fast schon professionell bowlender Neffe hat mir zugesichert, dass die Speisen für eine Bowlingbahn durchaus akzeptable Qualität aufweisen!
Zum Spielverlauf selbst: die Zuckerpuppe hat dem Nachwuchs und mir angedroht, gut drauf zu sein und diese Ankündigung auch wahr gemacht. Gegen vier Strikes und drei Spares war kein Kraut gewachsen!Weniger anzeigen
Möbelhaus - Restaurant Lutz
Krone von Istanbul
Ich erkundige mich bei der Kellnerin mit Migrationshintergrund hinter dem Tresen, ob's noch etwas zu Essen gibt, was mit einem einfachen „Natürlich!“ beantwortet wird. Wir gehen rechter Hand in den RaucherInnenbereich, der prinzipiell mit einer Glas-Schiebetür abtrennbar wäre. Das Interieur ist durchaus positiv: schöner Holzdielenboden, bequeme, gepolsterte Holzsessel, geweißelte Wände mit Rauhputz, recht schöne Kassettendecke mit 5strahligen Leuchten, korallfarbene Tischdecken und gelbe Vorhänge. Vis-à-vis gibt's abweichend Filzboden und Holzbänke. Den Tisch zieren Papierservietten, Aschenbecher, Bierdeckel, Vase mit leicht verwelkten Blümchen, Salz/Pfeffer, Zahnstocher und eine Büchse mit „Extrascharf“. Im Radio läuft sinniger Weise "Krone-Hit".
In unserem Bereich gibt's vier Sechser-Tische. An einem zweiten sitzen der Chef und ein Einheimischer. Die Kellnerin bringt uns die Karte, wir ordern Coke und blättern uns durch die türkischen Angebote. Die Wahl fällt auf Cacik, Izgara Köfte (laut Karte „Frikadelle mit Pommes“ um 10,90 Euro) für mich und Dana Sac Kavurma (Kalbfleischpfanne mit Gemüse und Reis um 11,90 Euro) für Sohnemann.
Geliefert wird alles auf einmal nach nicht übertrieben langer Wartezeit. Der Aschenbecher wird abserviert und zum Cacik gibt's Fladenbrot. Das Köfte kommt – abweichend von der Karte – mit Reis, der mit Rosinen und Kichererbsen verfeinert, sowie einer Salatgarnitur, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fertigmischung aus dem türkischen Gastro-Großhandel ist, aber geschickt mariniert und gewürzt wurde. Das Faschierte ist beim Anbiß etwas „gummig“, aber wohlschmeckend. Auch der Reis kommt gut. Die etwas angekokelte Chilischote hat's in sich, was aber gut mit Fladenbrot und dem leicht säuerlichen Cacik kompensiert werden kann. Auch Sohnemann ist mit seinem Gericht zufrieden, ohne das näher zu spezifizieren.
Kurz vor zwei machen wir uns wieder auf den Weg, lassen 34 Euro zurück und wundern uns über die Skepsis unserer Landsleute. In der Krone kann man nämlich gut und furchtlos türkisch essen!Weniger anzeigen
Kommentare
Pressesprecher's Guides
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Offensichtlich gibt es keine Vorarlberger Gemeinde, die etwas auf sich hält und ohne eine "Krone"...
Update II: Der "Engel" hat nun auch seine Pächter verloren.
Kurzes Update: Wie ich von den JahrgängerInnen aus dem Ort erfahren mußte, hat die Pizzeria im "Grüne Baum" schon dicht gemacht und das "Weingarten" steht kurz vor der Schließung :-(